Notwehr gegen Unterlassen

Stahl • Notwehr gegen Unterlassen
ISBN 978-3-8487-2244-0
34
BUC_Stahl_2244-0.indd 1
Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft –
Neue Folge
34
André Stahl
Notwehr gegen Unterlassen
Nomos
17.03.15 10:44
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Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft –
Neue Folge
herausgegeben von
Prof. Dr. Dirk Ehlers, Prof. Dr. Michael Heghmanns,
Prof. Dr. Ingo Saenger
Band 34
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19.03.15 10:32
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André Stahl
Notwehr gegen Unterlassen
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Zugl.: Münster, Univ., Diss., 2015
ISBN 978-3-8487-2244-0 (Print)
ISBN 978-3-8452-6336-6 (ePDF)
D6
1. Auflage 2015
© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2015. Printed in Germany. Alle Rechte, auch
die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
19
Einleitung und Gang der Untersuchung
23
A.
B.
23
24
Einleitung
Gang der Untersuchung
ERSTER TEIL: Einordnung der Thematik
27
1. Kapitel: Notwehr gegen Unterlassen in der Rechtsprechung
deutschsprachiger Gerichte
27
A.
B.
C.
D.
Notwehr gegen Unterlassen zur Verteidigung gegen einen
rechtswidrig in einem fremden Gebäude Verweilenden
I. Existenz vertraglicher Beziehungen
II. Fehlen vertraglicher Beziehungen
Notwehr gegen Unterlassen in sog. »Parklückenfällen«
Weitere Entscheidungen
Zusammenfassung
2. Kapitel: Das Notwehrrecht gegen Unterlassen aus historischer
Perspektive
A.
B.
C.
Notwehr gegen Unterlassen in ihrer historischen Entwicklung
Darstellung und Diskussion der vorgebrachten Argumente
Rechtliche Einordnung und Bewertung des historischen
Diskurses
28
28
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35
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37
41
ZWEITER TEIL: Hauptteil – Notwehr gegen Unterlassen
45
3. Kapitel: Vorüberlegungen
45
A.
45
Der Anwendungsbereich der Notwehr gegen Unterlassen
9
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Inhaltsverzeichnis
B.
C.
Das Erfordernis eines Notwehrrechts gegen Unterlassen
I. Sachgerechte Ergebnisse im Einzelfall
II. Systematische Erwägungen
Folgerungen
46
46
49
50
4. Kapitel: Die Notwehrlage – Gegenwärtiger rechtswidriger Angriff
53
durch Unterlassen
A.
B.
10
Die Anwendbarkeit des § 32 StGB auf Angriffe durch
Unterlassen
I. Möglichkeit eines Angriffs durch Unterlassen
II. Ablehnung der Möglichkeit eines »Angriffs durch
Unterlassen«
III. Auslegung und Analogie
1. Verstoß gegen den Gesetzesvorbehalt des
Art. 103 Abs. 2 GG?
2. Abgrenzung von Auslegung und Analogie
3. Auseinandersetzung mit der Wortlautproblematik
Voraussetzungen eines Angriffs durch Unterlassen
I. Erfordernis einer Rechtspflicht zum Handeln
1. Argumentative Begründungsversuche
2. Gleichbehandlung von Rettungshandlungs- und
Rettungsduldungspflichten
3. Zwischenergebnis
II. Erfordernis einer straf- oder ordnungsrechtlich
sanktionierten Pflicht zum Tätigwerden
III. Erfordernis einer Garantenpflicht i.S.d. § 13 StGB
1. Argumente gegen die Annahme eines Angriffs im
Falle der Verletzung der Hilfeleistungspflichten aus
§§ 138, 323c StGB
2. Argumente für das Erfordernis der Verletzung einer
Handlungspflicht i.S.d. § 13 StGB
a) Argumentative Begründungsversuche
b) Die Konzeption Leschs
c) Zwischenergebnis
IV. Erfordernis einer weitreichenderen Einschränkung
1. Gefahr aus der Sphäre des Unterlassenden
2. Engere Angriffsbegriffe
3. Angriff durch Unterlassen scheidet aus
V. Auseinandersetzung mit den dargestellten Auffassungen
und Konzeptionen
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Inhaltsverzeichnis
1. Kein Angriff durch Unterlassen in Fällen der Verletzung
einer allgemeinen Hilfeleistungspflicht
85
a) Vereinbarkeit mit der Systematik des Notwehrrechts 86
aa) Kritik an Renzikowski und Rönnau/Hohn
86
bb) Kritik an Lagodnys systematischem Argument 87
b) Erfordernis des Ausschlusses allgemeiner
88
Hilfeleistungspflichten
aa) Fehlende Möglichkeit der Beeinträchtigung
des Rechtsguts
88
(1) Die Auslegung des § 32 Abs. 2 StGB
88
(2) Die Auslegung der Hilfeleistungspflichten
89
(a) Hilfeleistungspflicht aus § 323c StGB
89
(aa) Interpretation der Strafsanktionsnorm
90
(bb) Verhaltensnormverstoß als Angriff?
92
(b) Hilfeleistungspflicht aus § 138 StGB
94
(3) Zwischenergebnis
96
bb) Widersprüche aufgrund bestehender
Unterschiede beim Rechtsgüterschutz
96
(1) Rechtsgüterschutz im Rahmen des
§ 323c StGB
96
(a) Erkenntnisse aus einer vergleichenden
Betrachtung der Begriffe des Unglücksfalls
und des Angriffs
96
(b) Problemaufriss
99
(c) Diskussion der verschiedenen Lösungsansätze 100
(2) Umfang der Anzeigepflicht bei § 138 StGB 102
c) Zusammenfassung
103
2. Angriff durch Unterlassen in Fällen der Verletzung
einer Garantenpflicht
104
a) Vorüberlegungen
104
b) Angriff bei der Verletzung von Beschützer- und
105
Überwachungsgarantenpflichten
c) Einwände gegen diese Ansicht
106
d) Versuch der Begründung einer Lehre von den
notwehrbegründenden Garantenstellungen
107
aa) Verletzung der sich aus einer
Beschützergarantenstellung ergebenden
Garantenpflicht als notwehrfähiger Angriff? 107
(1) Vergleichende Betrachtung von Tun und
Unterlassen im Rahmen des Angriffsbegriffs 108
(2) Verteidigung und Konkretisierung dieses
Ansatzes
110
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Inhaltsverzeichnis
(a)
(b)
(c)
(d)
bb)
(1)
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
(2)
(a)
(b)
(3)
(a)
(aa)
(bb)
(cc)
(dd)
(b)
12
Auseinandersetzung mit Renzikowski
Auseinandersetzung mit Lagodny und Felber
Herbeiführung der Gefahr durch
Nichtabwendung eines eingetretenen
Schadens?
Zwischenergebnis
Die Verantwortlichkeit für die einem
Rechtsgut drohende Gefahr als notwendige
Bedingung für einen Angriff durch
Unterlassen
Garantenstellung aufgrund im eigenen
Herrschaftsbereich liegender Gefahrenquellen
Inhalt und Umfang der Garantenstellung
Erfordernis eines pflichtwidrigen Verhaltens
für das Vorliegen eines (rechtswidrigen)
Angriffs
Pflichtwidrige Herbeiführung der Gefahr
durch die Verletzung der sich aus der
Überwachung einer Gefahrenquelle
ergebenden Garantenpflicht
Konsequenzen für das Vorliegen eines
Angriffs
Zwischenergebnis
Garantenstellung aufgrund rechtswidrigen
Verhaltens Dritter
Inhalt und Umfang der Garantenstellung
Angriff durch die Nichtverhinderung eines
rechtswidrigen Verhaltens Dritter
Garantenstellung aufgrund pflichtwidrigen
bzw. gefahrerhöhenden (Vor-)Verhaltens
Inhalt und Umfang der Garantenstellung
Erfordernis eines pflichtwidrigen
Vorverhaltens
Unterlassen als pflichtwidriges Vorverhalten
Ausnahmen vom Erfordernis eines
pflichtwidrigen Vorverhaltens
Verzicht auf das Erfordernis eines
pflichtwidrigen Vorverhaltens?
Die Verletzung der sich aus einer
Ingerenzgarantenstellung ergebenden
Handlungspflicht als notwehrfähiger Angriff
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Inhaltsverzeichnis
(aa) Die pflichtwidrige Herbeiführung der Gefahr
als entscheidendes Kriterium der Ingerenz
und des Angriffs
(bb) Überprüfung und Grenzen dieses Befundes
(aaa) Ausnahmen vom Erfordernis eines
pflichtwidrigen Vorverhaltens
(bbb) Der Beurteilungsmaßstab der
Pflichtwidrigkeit
(c) Zwischenergebnis
(4) Garantenstellung aufgrund der Übernahme
von Überwachungsfunktionen
e) Ergebnis
3. Angriff durch Unterlassen in Fällen der Schaffung
eines Dauerzustands
a) Der Verzicht auf das Erfordernis einer
pflichtwidrigen Herbeiführung des Dauerzustands
im Rahmen der Garantenstellung aus Ingerenz
b) Konsequenzen für das Vorliegen eines Angriffs
c) Zwischenergebnis
VI. Angriff durch die Nichterfüllung zivilrechtlicher Pflichten
1. Kein Angriff durch die Nichterfüllung zivilrechtlicher
Ansprüche
2. Abweichende Ansichten
a) Unanwendbarkeit der §§ 229 ff. BGB als
strafrechtlicher Rechtfertigungsgrund?
b) Inanspruchnahme gerichtlichen Rechtsschutzes als
immanente Beschränkung des Notwehrrechts?
c) Anwendbarkeit der Notwehr auf absolut geschützte
Forderungen?
d) Zusammenfassende Betrachtung
3. Abgrenzung von Notwehr und Selbsthilfe
4. Schlussfolgerungen hinsichtlich des Vorliegens
eines Angriffs
5. Angriff im Fall der Anwendbarkeit des
§ 859 Abs. 1 BGB
a) Besitz als notwehrfähiges Rechtsgut
b) Das Verhältnis von Notwehr und Besitzwehr
aa) Die Einordnung des § 859 Abs. 1 BGB als
Notwehrfall
bb) Der Anwendungsbereich des
§ 859 Abs. 1 BGB
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Inhaltsverzeichnis
C.
D.
14
cc) Ausschluss des § 32 StGB durch
§ 859 Abs. 1 BGB?
c) Konsequenzen für das Vorliegen eines Angriffs
i.S.d. § 32 Abs. 2 StGB
aa) Angriff durch Beeinträchtigungen des
unmittelbaren Besitzers
bb) Angriff des unmittelbaren Besitzers
6. Ergebnis
VII. Schlussfolgerungen
Die Rechtswidrigkeit des Angriffs durch Unterlassen
I. Anforderungen an das Rechtswidrigkeitskriterium
II. Kein Eingreifen eines Rechtfertigungsgrundes
III. Beeinträchtigung eigener Interessen
IV. Maßstab im Falle der pflichtwidrigen Gefahrverursachung
V. Ergebnis
Die Gegenwärtigkeit des Angriffs durch Unterlassen
I. Beginn des Angriffs
1. Meinungsspektrum
2. Ermittlung des Beginns des Unterlassungsangriffs
a) Ablehnung der Präventivnotwehr
b) Unmittelbares Ansetzen zur
Tatbestandsverwirklichung?
c) Schlussfolgerung
3. Besonderheiten
II. Ende des Angriffs
1. Bezugspunkt der Gegenwärtigkeit
a) Angriffsverhalten als Bezugspunkt der
Gegenwärtigkeit des Angriffs
b) Rechtsgutsverletzung als Bezugspunkt der
Gegenwärtigkeit des Angriffs
c) Problemorientierte Auslegung des
§ 32 Abs. 2 StGB
2. Umfang des Angriffsverhaltens
a) Überschreitung der Grenze zum beendeten Versuch
b) Verhinderung der Intensivierung einer
Rechtsgutsverletzung
c) Fehlende Einwirkungsmöglichkeit auf das
notwehrfähige Rechtsgut
aa) Grundsatz
bb) Ergänzende Überlegungen
d) Zwischenergebnis
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3. Abschluss des Angriffsverhaltens
a) Problemaufriss
b) Diskussion unterschiedlicher Begründungsansätze
aa) Unterscheidung nach Zustands- und
Dauerdelikten?
bb) Ablehnung der Gegenwärtigkeit des Angriffs
im Falle bloßer Aufrechterhaltung eines
rechtswidrig geschaffenen Zustands?
cc) Differenzierung nach dem verletzten
Rechtsgut?
dd) Erfordernis einer wesentlich gleichbleibenden
Situation als grenzziehendes Kriterium
c) Praktische Nutzbarkeit des ermittelten Kriteriums
III. Ergebnis
5. Kapitel: Die Notwehrhandlung – Erforderliche und gebotene
Verteidigung gegen einen Angriff durch Unterlassen
A.
B.
Die Möglichkeit der Verteidigung gegen die Nichterfüllung
einer Handlungspflicht
I. Die Auslegung des Begriffs der »Verteidigung«
II. Systematische Bedenken bzgl. der Verteidigung gegen
ein Unterlassen?
Bestimmung der zulässigen Verteidigungsmaßnahmen gegen
einen Angriff durch Unterlassen
I. Die Vornahme der Handlung auf Kosten des Angreifers
1. Allgemeines
2. Kritik an der Möglichkeit zur Angriffsabwehr mittels
Selbstvornahme der Handlung
a) Einschränkung der Selbstvornahme als zulässiges
Verteidigungsverhalten?
b) Ablehnung der Selbstvornahme als zulässiges
Verteidigungsverhalten?
aa) Unsachgemäße Ausdehnung der
Eingriffsbefugnisse?
bb) Fehlen eines zulässigen
Verteidigungsverhaltens?
3. Zwischenergebnis
II. Die Erzwingung der geschuldeten Handlung mittels
Einwirkung auf den Angreifer
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C.
D.
16
1. Weitgehende Anerkennung der Zulässigkeit der
Erzwingung einer Handlung
2. Die Erzwingung der geschuldeten Handlung als
unzulässige Folter
a) Unzulässigkeit der Folter nach gegenwärtigem
Recht
aa) Unzulässigkeit der Folter durch Hoheitsträger
bb) Unzulässigkeit der Folter durch
Privatpersonen
b) Bestimmung des Folterbegriffs
3. Zwischenergebnis
III. Konsequenzen für die Verteidigung gegen einen Angriff
durch Unterlassen
IV. Besonderheiten bei der Abwehr eines Angriffs durch
Unterlassen
V. Ergebnis
Die Erforderlichkeit der Verteidigung gegen einen Angriff
durch Unterlassen
I. Die Eignung der Verteidigungshandlung
1. Die Selbstvornahme der Handlung
2. Die Einwirkung auf den Angreifer
II. Das mildeste Mittel zur Angriffsabwehr
1. Das Verhältnis der Selbstvornahme der Handlung
zur Einwirkung auf den Angreifer
2. Inanspruchnahme fremder Hilfe zur Abwehr des
Angriffs
a) Inanspruchnahme polizeilicher Hilfe
b) Inanspruchnahme privater Hilfe
c) Inanspruchnahme gerichtlichen
(Eil-)Rechtsschutzes
d) Zwischenergebnis
Die Gebotenheit der Verteidigung gegen einen Angriff
durch Unterlassen
I. Begrenzung der Notwehr gegen Unterlassen auf
proportionales Abwehrverhalten?
II. Einzelne Fallgruppen
1. Krasses Missverhältnis
2. Angriffe durch sich schuldlos Verhaltende
3. Enge persönliche Beziehungen und Provokation
des Angriffs
4. Notwehr gegen Erpressungen
III. Ergebnis
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6. Kapitel: Notwehr gegen Unterlassen aus zivilrechtlicher Sicht
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DRITTER TEIL: Fazit
303
A.
B.
303
306
Zusammenfassung
Ausblick
Literaturverzeichnis
311
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