Winterweizen, -gerste, -roggen, -triticale 22.09.2015 Seite 1 Ungras- und Unkrautbekämpfung in Wintergetreide Auch wenn es die aktuell nassen Bedingungen noch nicht überall zulassen, stellt die Wetterprognose anhaltend trockene Bedingungen für die Getreideaussaat in Aussicht. Mit der Aussaat steht auch der Einsatz von Bodenherbiziden ins Haus. Dort, wo Probleme mit Schadgräsern wie Ackerfuchsschwanz, Einjähriger Rispe oder Windhalm bestehen, empfiehlt sich eine zeitnahe Behandlung mit flufenacethaltigen Produkten. Zum einen wird dadurch bereits im Herbst die Konkurrenz für die Kulturpflanze minimiert, zum anderen können so resistenzgefährdete Wirkstoffgruppen geschont werden. Die besten Wirkungsgrade gegen Ackerfuchsschwanz werden bei Spritzungen bis max. 2 Tage nach der Saat erzielt. Auf Standorten, auf denen es vorwiegend um die Windhalmbekämpfung geht, ist der Einsatz von Bodenherbiziden max. bis zum 2-Blattstadium des Schadgrases möglich (je früher desto besser). Ist die Bodenoberfläche zum Zeitpunkt der Applikation bereits ausgetrocknet, helfen Tauphasen in den Morgenstunden um die Bodenwirkstoffe ohne große Staubaufwirbelung auszubringen und eine bessere Anhaftung am Boden zu erreichen. Bei bereits bestehender Altverunkrautung, wie z. B. Ackerfuchsschwanz oder Ausfallgetreide, kann bis zwei Tage vor der Saat / Saatbettbereitung wirkungsvoll mit Glyphosat gearbeitet werden. Nach den Erfahrungen mit Virusschäden der vergangenen Saison ist es sinnvoll alle Getreidebestände ab dem Auflaufen auf Blattläuse zu kontrollieren und ggf. mit einem entsprechenden Pyrethroid zu behandeln. Besonders nach der Maisernte ist auf angrenzenden Flächen mit einem hohen Blattlausbefall zu rechnen („Grüne Brücke“). In diesem Zusammenhang kommt auch der Bekämpfung von Ausfallgetreide eine wichtige Bedeutung zu, um den Schädlingen möglichst wenig Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Ackerfuchsschwanz (AFU) inkl. Windhalm, Einj. Rispe und breite Mischverunkrautung Maßnahmen zur Ackerfuchsschwanzkontrolle: • bereits aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz 2 Tage vor der Saatbettbereitung mit Glyphosat behandeln!!! • abgetrocknete, klutige Böden nach der Saat anwalzen (abgesetztes Saatbett) • Vorauflaufbehandlung direkt nach der Aussaat (Restfeuchte nutzen) • schlechte Saatgutablage / verspätete Behandlungen: mit Blatt-Boden-Kombinationen wie z. B. Malibu 4,0 l/ha + Axial 0,9 l/ha behandeln, um aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz noch zu erfassen Gewässerabstände: Regelabstand 90/75/50 % Vorauflauf (VA) Vor der Saat z.B. Roundup PowerFlex 2,0 l/ha Herold SC*** 5/10/15 0,6 l/ha oder Cadou Forte Set Bacara Forte + Cadou SC 2 Tage vor Saatbettbereitung 15 1/5/10 0,75 l/ha 0,3 l/ha oder Zusatzleistung auf Ackerfuchsschwanz (Problemstandorte) + Malibu 4,0 l/ha 20 5/5/10 Boxer 2,0 l/ha 10 1/5/5 NA VA Ergänzung zur Verstärkung z.B. auf Kamille und Kornblume Flächen nicht drainiert + CTU - haltiges Produkt* 1,5 l/ha Arelon fl.** 2,0 l/ha [Boxer nicht mit Arelon flüssig (IPU) oder CTU kombinieren] */** = Auflagen beachten (siehe Seite 2) *** = Zulassung in Tritcale max. 0,5 l/ha; keine VA-Zulassung in Triticale AGRAVIS Raiffeisen AG . Pflanzenbauberatung Industrieweg 110 . 48155 Münster . Tel. 0251 / 682-2368 (Fax -2816) Plathnerstr. 4A . 30175 Hannover . Tel. 0511 / 8075-3525 (Fax -3519) Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG Winterweizen, -gerste, -roggen, -triticale 22.09.2015 Seite 2 Ungras- und Unkrautbekämpfung auf Windhalmstandorten Vor- / Nachauflauf Windhalm inkl. Einj. Rispe und breite Mischverunkrautung Herold SC Regelabstand 90/75/50% (in m) 5/10/15 0,4 l/ha oder • inkl. Herbstwirkung Klette Ergänzung zur Verstärkung z.B. auf Rispe, Kamille und Kornblume Malibu 3,0 l/ha 20 5/5/10 Bacara Forte 1,0 l/ha 15 1/5/10 CTU - haltiges Produkt* 1,5 l/ha + Flächen nicht drainiert Arelon fl.** 2,0 l/ha Nachauflauf • Kombination mit Zusatzwirkung z.B. auf Kamille, Kornblume Trinity 2,0 l/ha + Malibu 2,0 l/ha auch auf drainierten Flächen (spätester Anwendungstermin Trinity: 31. Oktober) ** IPU Auflagen beachten ! * CTU Auflagen beachten ! Keine Anwendung: • auf drainierten Flächen • auf Sandböden mit einem C-org.-Gehalt kleiner 1,5 % • keine VA-Zulassung in Triticale • Zulassung der Einzelprodukte beachten 5/10/20 Gewässerabstand: • Lentipur 10 m; 1*/5/5 zu Oberflächengewässern • bei > 2 % Hangneigung weitere Auflagen (NG 404) Zulassung Arelon TOP ausgelaufen (Aufbr.-Frist - 30.06.2016) Auflagen Arelon flüssig: Keine Anwendung: • auf drainierten Flächen (ganzjährig) • mittleren Tongehalten ≥ 30 % • auf Sandböden mit einem C-org.-Gehalt kleiner 1 % Vorteil Arelon flüssig: • auch in Triticale zugelassen Gewässerabstand: • Arelon flüssig Herbst 15 m 5/5/10 Abstand zu Oberflächengewässern • bei > 2 % Hangneigung weitere Auflagen (NG 409) Achten Sie auf Schnecken und Mäuse! Die Schnecken und Mäuse sind weiterhin aktiv. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Flächen unumgänglich. Vielfach lassen sich die verräterischen Fraßspuren schon vor der Saat an Ausfallkulturen beobachten. In solchen Fällen sollte direkt nach der Saat ein Schneckenkorn bzw. Giftweizen eingesetzt werden. Die Bekämpfung fängt aber nicht erst nach der Aussaat an. Eine konsequente Stoppelbearbeitung entzieht dem Schädling die Nahrungsgrundlage. Außerdem hat die Unterbrechung der grünen Brücke weitere phytosanitäre Vorteile (Virusübertragung verhindern, pilzlichen Erregerdruck reduzieren). z.B.: Metarex TDS 5 kg/ha 30 Körner/m² AGRAVIS Raiffeisen AG . Pflanzenbauberatung Industrieweg 110 . 48155 Münster . Tel. 0251 / 682-2368 (Fax -2816) Plathnerstr. 4A . 30175 Hannover . Tel. 0511 / 8075-3525 (Fax -3519) Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG
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