Den resistenten Unkräutern auf der Lauer

Den resistenten Unkräutern auf der Lauer
In umliegenden Nachbarländern sind resistente Unkräuter schon lange eine grosse Problematik. Auch in der Schweiz konnten schon
mehreren Unkräutern Resistenzen nachgewiesen werden. Kontrollieren Sie Ihre Getreidefelder auf resistente Ungräser und melden Sie
Verdachtsfälle dem kantonalen Pflanzenschutzdienst.
Resistente Unkräuter auch in der Schweiz im Vormarsch
Aufgrund von Mehrfachresistenzen gegen Herbizide kann der Ackerfuchsschwanz in
Nordeuropa kaum noch kontrolliert werden. Die Situation in der Schweiz ist zum
Glück noch nicht so gravierend. In den letzten Jahren haben sich die Resistenzen aber
auch in der Schweiz immer mehr verbreitet. Sind trotz korrekt durchgeführten
Herbizid-Behandlungen immer noch Ackerfuchsschwanz, Windhalm oder Italienisches
Raigras in den Getreidefeldern vorhanden, könnte eine Resistenz gegen das Herbizid
der Grund dafür sein. In den Kantonen Waadt, Bern und Zürich wurden bereits
resistente Windhalmbestände registriert. Resistente Ackerfuchsschwanzpopulationen
konnten in den Kantonen Genf, Schaffhausen, Zürich, Bern und auch schon im Aargau
nachgewiesen werden.
Verdachtsfälle beim kantonalen Pflanzenschutzdienst melden
Um die Entstehung neuer Resistenzen und deren Verbreitung zu verfolgen, führt
Agroscope seit 2011 ein Monitoring auf nationaler Ebene durch. Aus dem östlichen
Teil der Schweiz sind noch nicht viele Informationen zu Resistenzen vorhanden. Ab
diesem Jahr werden deshalb vor allem jene Regionen genauer unter die Lupe
genommen. Dies betrifft auch den Kanton Aargau. Landwirte können Verdachtsfälle
beim kantonalen Pflanzenschutzdienst melden ([email protected], Tel: 062
855 86 31). Untersucht werden Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Italienisches
Raygras. Gemeinsam mit dieser Fachstelle werden gemäss einer standardisierten
Methode Samenproben von den Verdachtspflanzen gewonnen und an Agroscope
eingeschickt. Dort werden die gesammelten Samen unter kontrollierten Bedingungen
in Gewächshäusern ausgesät und mit unterschiedlich dosierten Herbiziden behandelt.
Mit dieser Methode kann kontrolliert werden, ob es sich beim Verdachtsfall wirklich
um eine resistente Population handelt oder nicht. Dieser Dienst ist für die Landwirte
kostenlos und soll helfen, einen besseren Überblick über die Situation der Resistenzen
in der Schweiz zu schaffen.
Vorgehen bei resistente Unkräuter
Für Regionen mit resistenten Unkräutern müssen spezielle Pflanzenschutzstrategien
entwickelt werden. Um die Bedeutung des Resistenzproblems in unserer Region
weiterhin tief zu halten, müssen chemische wie auch ackerbauliche Massnahmen
beachtet werden. Regelmässiges Abwechseln der Wirkstoffe bei der Unkraut- und
Gräserbekämpfung ist eine der wichtigsten Massnahmen, ebenso die Einhaltung der
empfohlenen Wirkstoffdosis. Zudem hilft eine vielfältige Fruchtfolge oder kombinierte
Unkrautbekämpfung mit mechanischen Massnahmen das Resistenzrisiko tief zu
halten.
Erkennungsmerkmale Ackerfuchsschwanz
Das erste Blatt ist korkenzieherartig gedreht, fein und am Grund oft violett. Die
Laubblätter sind glatt, zugespitzt und unbehaart. Blattöhrchen sind keine vorhanden.
Das Blatthäutchen ist lang und regelmässig, nur leicht eingeschnitten. Die Blüte sieht
ähnlich aus wie die des Wiesenfuchsschwanzes, ist aber feiner und länglicher.
Erkennungsmerkmale Windhalm
Das erste Blatt und die Laublätter sehen sehr ähnlich aus wie beim
Ackerfuchsschwanz. Die Laubblätter sind etwas rauer. Ein Blattöhrchen ist auch beim
Winhalm nicht vorhanden. Unterschiedlich ist das Blatthäutchen, welches lang, aber
dafür stark eingeschnitten oder ausgefranst ist. Der Blütenstand ist eine grosse
lockere Rispe, mit sehr vielen Ästen im unteren Teil.
Impressum
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen
Autor: Andrea Enggist