Datareport 3 2015 Elektronischer Rechtsverkehr Justiz im Aufbruch Ausbildung in Sachsen-Anhalt Die Nachwuchskräfte starten durch Drohne wartet Funkmasten Der fliegende Mitarbeiter Betreuung von Flüchtlingen IT im Containerdorf 1 www.bechtle.com Seit 2009 haben wir gemeinsam mit Dataport viel erreicht. Jetzt folgt Runde zwei der Erfolgsgeschichte: Dataport vertraut weiter auf die Leistungsstärke von Bechtle. Damit setzen wir unsere stabile Partnerschaft zuverlässig fort. Mit Hardware, Managed Print Solutions und Managed Services für die insgesamt knapp 60.000 IT-Arbeitsplätze der öffentlichen Verwaltungen des Nordens. Wir freuen uns auf die nächste spannende Innovationsphase. Auf vier weitere, erfolgreiche Jahre mit Dataport. Starke Partnerschaft. Bechtle GmbH IT-Systemhaus Hamburg Alter Teichweg 19, 22081 Hamburg Telefon +49 40 23 99 86-0 [email protected] 2 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, kein Thema hat uns in den letzten Wochen und Monaten so sehr bewegt wie die große Anzahl an Flüchtlingen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen oder aber aus wirtschaftlicher Not ihre Heimatländer und ihre Familien verlassen. Sie alle sind auf der Suche nach Sicherheit und einer lebenswerten Zukunft. Nicht selten werden sie von ihren Familien auf die Reise geschickt, um deren Überleben in der Heimat zu sichern. Mit dem Projekt FLOW (Für Flüchtlinge! Orientierung und Willkommenskultur) hilft die Gemeindediakonie in Lübeck jungen Flüchtlingen zwischen 16 und 25 Jahren, die ohne Angehörige nach Deutschland gekommen sind. FLOW unterstützt bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Das Projekt vermittelt aber auch Sprache und Kultur der neuen Heimat. Im August besuchten 15 der vom Projekt betreuten jungen Menschen gemeinsam mit einer Gruppe unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Konzert. Der gemeinsame Abend mündete in einem regen Austausch, der auch dabei half, mentale Grenzen zu überwinden (S. 26). Bis zu einer Million Flüchtlinge werden in diesem Jahr erwartet. Krisen, Kriege und Armut haben dazu geführt, dass die Zahl der Asylbewerber in den letzten drei Jahren sprunghaft angestiegen ist. Länder und Kommunen müssen nun sicherstellen, dass die Asylsuchenden untergebracht und versorgt werden. Eine Aufgabe, die nicht leicht zu stemmen ist. Für die Erstregistrierung haben Hamburg und Schleswig-Holstein in den vergangenen Wochen eine Vielzahl von neuen Erstaufnahmeeinrichtungen eingerichtet. Erstregistrierung und anschließende Verteilung der Flüchtlinge auf verschiedene Unterkünfte sind ohne IT kaum umsetzbar. Durch den plötzlich stark angestiegenen Zustrom von Asylsuchenden mussten die Länder zudem sehr schnell handeln. In Kurzzeit wurden Gebäude gefunden, die mit Notebooks, Servern und teilweise sogar mit Netzinfrastrukturen aus- gestattet werden mussten. In Rendsburg und Albersdorf blieb dafür nur zwei Tage Zeit (S. 20). Wie man Menschen in ihrer Heimat hält, zeigt Dataport am Standort Magdeburg. Dort haben dieses Jahr die ersten Azubis ihre Ausbildung begonnen. Eine Initiative, die gegen einen Trend arbeitet. In Mitteldeutschland verlassen seit Jahren Nachwuchskräfte die Regionen, in denen sie aufgewachsen sind. Der Grund für die Abwanderung: Sie finden keinen Arbeitsplatz, in dem Beruf den sie gelernt haben oder ausüben wollen (S. 22). Dataport aber möchte junge Menschen in der Region halten. Das zieht positive Effekte für den Standort nach sich, denn die Auszubildenden bringen „frischen Wind und neue Ideen“. Beides ist in Magdeburg sehr willkommen. Britta Heinrich, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit In unserem Schwerpunkt berichten wir über die Vorgaben und Möglichkeiten des elektronischen Rechtsverkehrs. Kann eine engere Zusammenarbeit zwischen Justiz und Verwaltung sinnvoll sein? Denkbar scheint dies zu sein, wie unsere Autorin auf Seite 10 feststellt. Ein gestiegenes Bedürfnis nach IT-Sicherheit konstatiert Dr. Jörg-Peter Weiß in einem Interview (S. 14). Weiß leitet im Justizministerium Schleswig-Holstein das Referat Informationstechnik. Schleswig-Holstein initiiert zurzeit ein Projekt zur Neuorganisation der JustizIT. Aufgabe des Projekt ist es, eine IT-Strategie für die Justiz zu entwickeln. Außerdem in diesem Heft: Green-IT lebt. Eine Initiative der Bundesverwaltung hat den Energieverbrauch erfolgreich gesenkt (S. 9). Der fliegende Mitarbeiter: Ein Quadrocopter wartet 160 Rundfunkmasten (S. 16). Ihre Britta Heinrich 3 Inhalt Titel Der lange Weg zur E-Gerichtsakte Mit der Einführung des Elektronischen Rechtsverkehrs schrumpfen die Aktenberge der Justiz – vorausgesetzt die Dokumente können medienbruchfrei digital weiterbearbeitet werden. Die Einführung elektronischer Aktensysteme bringt jedoch viele Herausforderungen mit sich. 13 Vermittler für alle Fälle „Die IT sollte der Fachlichkeit folgen“ Wie stellt die Justiz ihre IT für die Zukunft auf? Im Interview spricht Dr. Jörg-Peter Weiß vom Justizministerium Schleswig-Holstein über die Kunst der Standardisierung und das Auslagern von IT-Dienstleistungen. 6 Maksim Kabakou – Fotolia Um die Arbeitsabläufe in den Staatsanwaltschaften digital abbilden zu können, muss MESTA permanent mit verschiedenen elektronischen Aktensystemen kommunizieren. Dataport entwickelt dafür eine Integrationskomponente . 14 Jakub Jirsák – Fotolia 10 In Kürze Auskommentiert Green-IT lebt Green-IT hat sich gewandelt, meint Rudolf Herlitze, IT-Beauftragter des Bundesumweltministeriums. Die Aspekte nachhaltige Beschaffung und energieeffizienter Rechenzentrumsbetrieb haben das Thema erweitert, ohne es unkonkret werden zu lassen. pro motion pic – Fotolia 9 TechnoLogisch 16 Der fliegende Mitarbeiter Wer auf einem Funkmast nach dem Rechten sehen will, muss hoch hinaus – aber nicht zwangsläufig klettern. Schneller und günstiger geht es mit einer ferngesteuerten Kamera. Dataport setzt seit Kurzem eine Drohne für Wartungsarbeiten ein. Unter Partnern Mehr Partizipation, weniger Papier Mit dem Verfahren BOB-SH können sich jetzt auch Bürger online an der Bauleitplanung beteiligen und ihre Stellungnahmen abgeben. Möglich macht es ein neues Modul für die Öffentlichkeitsbeteiligung. Drei Mitarbeiter der Pilot-Kommunen berichten über ihre Erfahrungen. 4 Maxim Kazmin – Fotolia 18 Inhalt Output hydebrink – Fotolia IT im Containerdorf 20 Ohne PC und Telefon läuft nichts in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Hamburg und Schleswig-Holstein. Dort erstellen Mitarbeiter der Ausländerbehörden Personaldokumente und Transferpapiere für die Asylsuchenden. Dataport stattet sie für ihre Arbeit vor Ort mit IT aus. Unternehmen Der Nachwuchs startet durch 22 Sachsen-Anhalt ist Anfang 2014 dem Dataport-Verbund beigetreten. Jetzt werden am Standort Magdeburg erstmals Nachwuchskräfte ausgebildet. Ein Gewinn nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Region. Bremer Touristik-Zentrale Mit System Volle Leistung 24 Rund 16.000 Anwender in den Bremer Behörden werden ab 1. Januar 2016 Telekommunikationslösungen von Dataport nutzen. Das Unternehmen ist dann zentraler Ansprechpartner für die gesamte ITK-Infrastruktur der Hansestadt. Querbeet Virtuos über Grenzen hinweg 26 Gute Musik hören und dabei nette Menschen kennenlernen – das ist grenzübergreifend eine schöne Sache. Mitarbeiter von Dataport besuchten deshalb mit jungen Flüchtlingen gemeinsam ein Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Impressum Herausgeber: Dataport Anstalt des öffentlichen Rechts Altenholzer Straße 10-14 24161 Altenholz Telefon (0431) 3295-0 Telefax (0431) 3295-6410 Internet: www.dataport.de E-Mail: [email protected] Redaktion: Britta Heinrich (v.i.S.d.P.) Redaktionsleitung: Anina Trautermann Redaktionsbeirat: Hubertus Fiedler, Ulrich Meyer, Michael Müller, Gerd Schramm, Sabine Wichmann, Reproduktion: Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Layout: Christina Walter Auflage: 4 400, Ausgabe: 3 / November 2015 Fotos: alle nicht näher bezeichneten Fotos Dataport Die einzelnen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ein Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur nach Genehmigung der Redaktion gestattet. 5 In Kürze Mehr Bürgernähe beim E-Government Der IT-Planungsrat hat ein Maßnahmenpaket beschlossen, um die Attraktivität von E-Government-Leistungen für Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Gefordert wird vor allem ein leichterer Zugang sowie der Abbau von Barrieren. Eng damit verknüpft ist die Umsetzung der „eID-Strategie“ des IT-Planungsrats. Die eID-Funktion des neuen Personalausweises ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern eine sichere Identifizierung über das Internet. So können Verwaltungsakte wie zum Beispiel die Abmeldung eines Kraftfahrzeugs bequem von zu Hause erledigt werden und machen einen Behördengang unnötig. Derzeit werden länderübergreifend Rechtsvorschriften auf Einheitlichkeit überprüft und gegebenenfalls angepasst, um die Rahmenbedingungen für bundesweit nutzbare Online-Bürgerkonten zu schaffen. Nationale Geoinformations-Strategie Bund, Länder und Kommunen haben eine Nationale Geoinformations-Strategie (NGIS) verabschiedet. Ziel der Strategie ist es, Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft sowie privaten Nutzern einen einfacheren Zugang zu Geoinformationen zu ermöglichen. Als Geoinformationen werden alle Daten mit Bezug zu einem bestimmten Standort oder geografischen Gebiet bezeichnet. Mit ihnen lassen sich komplexe Zusammenhänge übersichtlich darstellen, um dann Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen wie zum Beispiel Energiewende, demografischen Wandel oder Umweltschutz zu finden. Die NGIS versteht sich als Beitrag zur Nationalen E-Government Strategie und soll die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen bei IT und E-Government fördern. Foto: Denchik – Fotolia Schnelles Internet in jeder Kommune stellt das Bundeswirtschaftsministerium bereit, um den Netzausbau in Regionen zu fördern, die noch unterversorgt sind. 6 Bis Ende 2018 soll es in ganz Deutschland schnelles Internet mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde geben. Der Bund investiert damit gezielt in Gebiete, in denen sich die Investition für die Privatwirtschaft allein nicht rechnet. Schon heute haben fast 70 Prozent aller Haushalte in Deutschland einen Internetzugang mit mehr als 50 Megabit pro Sekunde, das sind sieben Prozent mehr als vor einem Jahr. Ziel ist es, alle Haushalte in Deutschland entsprechend zu versorgen. Dazu hat das Bundeswirtschaftsministerium die Netzallianz Digitales Deutschland gegründet, einen Zusammenschlusse mit Telekommunikationsunternehmen. Gemeinsam wurde ein Fahrplan für den Netzausbau entwickelt und festgeschrieben. In Kürze Kooperation bei Schul-IT Pragmatischer Umgang mit Datenschutz Das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) und Dataport kooperieren, um Schulen mit zeitgemäßer IT-Infrastruktur auszustatten. Gemeinsam werden sie in Zukunft die IT-Lösung „Logineo" einsetzen und weiterentwickeln. Logineo ist ein webbasiertes Portal, das einen zentralen und sicheren Zugang zu Lernmitteln und Dokumenten bietet. Schulen erhalten so eine datenschutzkonforme, wirtschaftliche und herstellerneutrale IT-Infrastruktur, die auch Basisdienste wie E-Mail und Dateiablage bereitstellt. Lehrer können über das Portal zum Beispiel gemeinsam an Dokumenten arbeiten und Materialien austauschen, die sie für den Unterricht benötigen. Die Unterrichtsmaterialien werden von den Schülern dann online abgerufen. Zwei Drittel der Internetnutzer in Deutschland verzichten laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom bewusst auf Online-Dienste, wenn sie dort persönliche Daten angeben müssen. Die Befragten begründeten den Verzicht vor allem mit der Angst vor Datenweitergabe an Dritte oder unerwünschter Werbung. Außerdem befürchten sie, dass ihr Verhalten gespeichert werden oder die Anbieter nicht vertrauenswürdig sein könnten. Dennoch gehen viele Nutzer pragmatisch mit dem Schutz ihrer Daten um: Für 73 Prozent ist es wichtig, dass die Benutzerfreundlichkeit von OnlineDiensten nicht unter überzogenen Datenschutzregeln leidet. Mehr als die Hälfte befürwortet, wenn die Dienste durch die Auswertung persönlicher Daten einfacher zu handhaben sind. Foto: Picture-Factory – Fotolia Foto: m.schuckart – Fotolia Alles mit allem vernetzt Die Gartner Group sagt in jedem Jahr die Top-Technologie-Trends voraus. Für 2016 wird ein andauernder Siegeszug digitaler Vernetzung prognostiziert. Mehr und mehr Alltagsgegenstände wie Autos oder Kameras werden laut Gartner Group in die digitale Welt eingebunden und entwickeln sich weiter zu lernenden, selbstständig handelnden Maschinen. So entstehe ein Internet der Dinge. Der Mensch der Zukunft werde diese Technik aber nicht über Menüs, Buttons oder Smartphones steuern, sondern einen persönlichen virtuellen Assistenten über eine Sprach-App bedienen. Unternehmen müssten sich nicht nur der Herausforderung stellen, neue Anwendungen zu entwickeln. Auch die Anforderungen an eine leistungsfähige, flexible und sichere Infrastruktur stünden vor einem Wandel. 7 In Kürze Gründung des Deutschen Internet-Instituts Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat den Startschuss für den Aufbau des Deutschen Internet-Instituts gegeben. Dieses soll erforschen, wie der digitale Wandel Gesellschaft, Politik und Wirtschaft verändert. Zudem soll es Lösungsansätze entwickeln, wie Deutschland die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen kann. Deutsche Forschungseinrichtungen sind in einem Wettbewerb dazu aufgerufen, Projektskizzen einzureichen. Für die Umsetzung der besten Vorschläge stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten fünf Jahren bis zu 50 Millionen Euro bereit. Im Deutschen Internet-Institut werden Gesellschaftswissenschaftler und Informatiker gemeinsam forschen. Das Institut soll Impulse geben sowie Akteure aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft beraten und vernetzen. Modernes Bürokonzept bei Dataport Start für die Umbauarbeiten: Marco Thun (Leiter Immobilienmanagement), Claudia Güsken (Vorstand Ressourcen), Architektin Sarah Philipp und Heike-Angela Baltruweit (Projektleiterin) beim ersten Spatenstich in Altenholz. Mit einem symbolischen Spatenstich begannen im Oktober bei Dataport am Standort Altenholz die Erweiterungs- und Umbauarbeiten für ein an das Personalwachstum sowie an die moderne Arbeitswelt angepasstes Bürokonzept. Hintergrund ist, dass immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mobil arbeiten und deshalb nicht mehr jeden Tag persönlich im Unternehmen präsent sind. Außerdem wird vielfach in Projekten und Arbeitsgruppen gearbeitet, die sich immer wieder neu zusammensetzen. Das neue Bürokonzept berücksichtigt diese Umstände und fördert Kooperation 8 und Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Das Konzept wurde von einem Architekturbüro für Dataport entwickelt. Auf der neugestalteten Fläche sind Räume nicht mehr einzelnen Personen zugeordnet, sondern können nach Bedarf belegt werden – zum Beispiel von Arbeitsgruppen. Daneben wird es Rückzugsbereiche für die konzentrierte Arbeit geben sowie Videokonferenzund Pausenräume. Alle Räume können flexibel genutzt werden. Geplant ist, dieses Bürokonzept auch an anderen Standorten umzusetzen. Auskommentiert Initiative zum Energiesparen Green-IT lebt Im Jahr 2008 hat der Rat der IT-Beauftragten das Ziel vorgegeben, die durch ITK verbrauchte Energie der Bundesverwaltung bis Ende 2013 um 40 Prozent zu reduzieren. Im Rahmen der folgenden Green IT-Initiative wurden zahlreiche Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs auf den Weg gebracht – und letztlich so wirkungsvoll umgesetzt, dass das Ziel mit einer Einsparung von 48 Prozent deutlich übertroffen wurde. Gesteuert wurde die Initiative zunächst von einer Geschäftsstelle Green-IT im Bundesministerium des Innern (BMI). 2012 wurde die Geschäftsführung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit übernommen. 2013 beschloss der IT-Rat eine Fortsetzung der Initiative bis 2017. Das erste von drei Zielen lautete: Konsolidierung des 2008 definierten Zielwertes bezüglich des Energieverbrauchs der Bundesverwaltung in Höhe von 390 Gigawattstunden. Dieses Ziel ist die Aufforderung, bei den Anstrengungen zur Energieeinsparung trotz des bisherigen Erfolgs nicht nachzulassen, sondern weitere Potenziale auszuschöpfen – speziell vor dem Hintergrund weiterer Herausforderungen, etwa im Rahmen der Umsetzung des E-Government-Gesetzes. Als zweites Ziel wurde formuliert: Umsetzung einer nachhaltigen IT-Beschaffung durch Einführung einer expliziten Auszeichnung von standardisierten nachhaltigen Produkten in Rahmenverträgen. Hiermit sollte der bisherige Blick („Stromsparen während der Nutzungs- Rudolf Herlitze ist ITBeauftragter des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Er leitet dort das Referat Informationstechnik. „Green IT lebt weiterhin – aus ökologischer Sicht mit einem okönomischem Blick.“ phase“) erweitert werden auf den gesamten Lebenszyklus von IKT, mit besonderer Ausrichtung auf Materialreduktion und Ressourcenschonung. Durch die Auszeichnung soll ermöglicht werden, in allen Produktbereichen „grüne Produkte“ als nachhaltige Alternative auswählen zu können. Mit dem Beschaffungsamt des BMI und dem Umweltbundesamt sind inzwischen Klärungen zum Verfahren erfolgt. In 2015 wurde bereits mit der Auszeichnung einzelner Produkte begonnen. Abgerundet wurde der Beschluss mit der Zielvorgabe: Bei der Bewertung der Energie- und Ressourceneffizienz in Rechenzentren (RZ) werden grundsätzlich die Kriterien des „Blauen Engels“ für einen energiebewussten RZ-Betrieb angewendet. Diese Vorgabe generiert den Maßstab, an dem sich die Betreiber orientieren sollen, wenn sie ein RZ in seiner Gesamtheit auf Energie- und Ressourceneffizienz ausrichten. Auch hier gibt es positive Nachrichten: So wurden für einige RZ der Bundesverwaltung die Zertifizierungsverfahren eingeleitet, so dass in 2016 mit mehreren Auszeichnungen zu rechnen ist. Das zeigt, dass sich das Thema Green-IT gewandelt hat. Bei der Erweiterung der Ausrichtung bestand das Risiko, dass Green-IT unkonkreter wird und aus dem Fokus gerät. Speziell die Diskussionen mit RZ-Betreibern zu den Kriterien des „Blauen Engels“ zeigen jedoch, dass Green-IT weiterhin lebt – und zwar aus ökologischer Sicht mit einem ökonomischen Blick. 9 E-Justice Der lange Weg zur E-Gerichtsakte Die Umsetzung des Elektronischen Rechtsverkehrs (ERV) verändert die Arbeitsabläufe in der Justiz. Insbesondere die Einführung elektronischer Aktensysteme wird weitreichende Folgen haben. Benutzerfreundliche Lösungen und durchdachte Workflows sind die Erfolgskriterien. 10 Titel Die Herausforderung liegt weniger in der Einführung des ERV, sondern eher in den weitreichenden Folgen für die Arbeitsabläufe in der Justiz. Der Eingang von elektronischen Schriftstücken trägt nur dann zu einem effizienten Arbeiten bei, wenn diese auch durchgängig medienbruchfrei weiterbearbeitet werden können – und die Vorgangsbearbeitung nicht am Drucker endet. Dazu ist die flächendeckende Einführung einer elektronischen Aktenführung notwendig. Komplexe Arbeitsabläufe Justiz digital: Die Übersetzung der komplexen Arbeitsabläufe in die elektronische Welt ist eine technische und organisatorische Herausforderung. Foto: vege – Fotolia Weg vom Papier, hin zu elektronischen Dokumenten: Mit dem Gesetz zur Förderung des Elektronischen Rechtsverkehrs mit den Gerichten (E-Justice-Gesetz) wurde 2013 festgelegt, dass Behörden, Notare, Anwälte und Personen des öffentlichen Rechts ab 2022 ihre Anträge, Klagen und Widersprüche nur noch auf elektronischem Weg bei den Gerichten einreichen dürfen. Eine gewöhnliche E-Mail reicht dafür nicht aus. Der Übermittlungsweg der Dokumente muss bestimmte Sicherheitskriterien hinsichtlich der technischen Infrastrukturen und der Verschlüsselung der Daten erfüllen. Auch muss die elektronische Signatur der Dokumente möglich sein. Sichere Übermittlungswege sind zum Beispiel DE-Mail oder das elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP). Bereits ab 2018 muss die entsprechende Infrastruktur für die elektronische Kommunikation von allen genannten Verfahrensbeteiligten bereitgehalten werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind bislang die strafgerichtlichen Verfahrensbereiche. Eine entsprechende Gesetzgebung hierzu ist aber in Vorbereitung. Damit verbunden sind zahlreiche technische und organisatorische Aufgaben. Eine davon ist die Übersetzung der komplexen Arbeitsabläufe der Justiz in die elektronische Welt. Die Justiz hat keine festgelegten Abläufe. Viele Arbeitsschritte sind situationsbezogen und können nicht vorab festgelegt werden. Zudem gibt es viele Besonderheiten zu berücksichtigen: Wie können mündliche Verhandlungen abgebildet werden? Wie müsste ein Richter ausgestattet sein, der einen Vor-Ort-Termin hat und mobil Einsicht in die entsprechende Akte nehmen möchte? Durch die Justiz-E-Akte wird sich die gewohnte Arbeitsweise der Anwender verändern. Damit dies akzeptiert wird, muss der künftige elektronische Workflow gut durchdacht sein und die Lösungen benutzerfreundlich gestaltet werden. Daneben ist ein hoher 11 Titel Standard bezüglich Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit, Datenschutz und IT-Sicherheit unabdingbar. Es muss vieles bedacht werden, um den Arbeitsplatz der Zukunft für die Justiz so zu gestalten, dass Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Migrationsfähigkeit sowie Wirtschaftlichkeit gleichermaßen Rechnung getragen wird. Datendrehscheiben verknüpfen Komponenten Ebenfalls entscheidend für die Einführung der elektronischen Aktenführung sind die zahlreichen Schnittstellen zu Fachverfahren, Behörden, Verfahrensteilnehmern sowie zu technischen Infrastrukturen wie der virtuellen Poststelle. Um die Justiz-E-Akte in diese Strukturen einzubinden, kommen zwei elektronische Kommunikationsplatt formen unterschiedlicher Anbieter (eKP und e²P) zum Einsatz. Diese dienen als Datendrehscheibe und verknüpfen die verschiedenen technischen Komponenten miteinander. Für die Integrationsportale zur Abbildung der Justiz-E-Akte wiederum gibt es aktuell mit e²A, eIP und E-Akte as a Service drei Lösungsansätze. Jedes Bundesland wird sich voraussichtlich für einen Standard entscheiden. Für die Fachverfahren, die für mehrere Länder zentral betrieben werden, müssen entsprechend passende Schnittstellen geschaffen werden (siehe Bericht Seite 13). Gemeinsame Lösungen haben in der Justiz Tradition. Es gibt zahlreiche Fachverfahrens-Verbünde – EUREKA, forumSTAR, MESTA oder web.sta – zwischen den Ländern herrscht reger Austausch und der Wille zur Zusammenarbeit ist ausgeprägt. Auch wenn Einheitslösungen nicht das erklärte Ziel sind – wo Gemeinsame Lösungen und Kooperationen haben in der Justiz Tradition. Aktenstapel werden zu Datenbergen Durch die Digitalisierung schrumpfen zwar die Aktenstapel der Justiz, aber auch die entstehenden Datenmengen müssen sicher Zusammenarbeit mit der Verwaltung? archiviert werden. Jedes Land erwartet künftig ein Datenvolumen von mehreren Terabyte. Diese Daten müssen analog zu den vorgegebenen Fristen aufbewahrt werden. Keine einfache Aufgabe für die Justiz. Zudem müssen Dokumente mit qualifizierter elektronischer Signatur so gespeichert werden, dass ihr Beweiswert langfristig erhalten bleibt. Große Herausforderungen, denen sich alle Bundesländer gleichermaßen stellen müssen. Das E-Justice-Gesetz wurde etwa zeitgleich mit dem E-GovernmentGesetz des Bundes verabschiedet. Während sich die E-GovernmentLandschaft in Deutschland eher heterogen gestaltet, gibt es in der Justiz einen hohen Grad an Homogenität. Als eigene Staatsgewalt ist die Judikative nicht in die IT-Strategie der Exekutive eingebunden. Dennoch könnte eine Zusammenarbeit mit der Verwaltung in einigen Bereichen sinnvoll sein, um den Aufbau von kostenintensiven Parallelstrukturen zu verhindern. Denkbar wäre dies zum Beispiel beim EGVP, bei Scansystemen, Langzeitspeicherung oder den Infrastrukturen für DE-Mail. Es wird nun eine wichtige Aufgabe für Justiz und Verwaltung sein, zusammen auf die individuellen Anforderungen zu blicken und zu prüfen, wo es Gemeinsamkeiten gibt. Im besten Fall können dadurch E-Justice und E-Government gleichermaßen profitieren. Vom Aktenstapel zum Datenberg: Die Digitalisierung der Justizprozesse bringt ein enormes Datenvolumen mit sich. Foto: destina – Fotolia 12 eine Zusammenarbeit sinnvoll ist, wird sie in der Justiz bereits wahrgenommen. Ein gutes Beispiel ist die Umsetzung der Verfahrens-Basiskomponenten im Rahmen des neuen Elektronischen Grundbuchs, die einen gemeinsamen Standard für 16 Bundesländer bilden sollen. Titel MESTA-Integrations-Komponente Vermittler für alle Fälle Dataport betreut die Mehrländer-Staatsanwaltschaft-Automation (MESTA) für sieben Bundesländer. Um das Verfahren für den Elektronischen Rechtsverkehr vorzubereiten, wird nun eine zentrale Kommunikationskomponente entwickelt. Mit dieser kann MESTA in verschiedene elektronische Aktensysteme der Justiz integriert werden. Papierakte auf dem Tisch und Textmarker in der Hand – das war einmal. Auch für die Staatsanwaltschaften ist die Einführung des ERV und der E-Akte ein wichtiges Thema. Arbeitsabläufe für die Justiz digital abzubilden, ist sehr aufwendig, da die einzelnen Arbeitsschritte nicht festgelegt sind, sondern situationsbezogen variieren. Deshalb wird die Justiz-E-Akte hier durch elektronische Integrationsportale abgebildet, die an die Abläufe angepasst sind. Die Portale ermöglichen es den Nutzern, in den digitalisierten Akten zu markieren, Kommentare einzufügen, Daten aus dem Fachverfahren zu übernehmen und vieles mehr. Kompatibilität ist entscheidend (MIK) entwickelt. Diese ermöglicht es, dass das Fachverfahren sowohl in e²A als auch in eIP integriert werden kann – und außerdem für zukünftige Portal-Entwicklungen offen ist. Anwendungsfall wird übersetzt Die MIK übernimmt eine Vermittlungsfunktion zwischen dem Fachverfahren und den Integrationsportalen: Wird zum Beispiel eine Akte in MESTA geöffnet und ein Vorgang darin aufgerufen, erkennt die Komponente, mit welchem der Integrationsportale zusammengearbeitet werden soll. Sie kommuniziert dann mit den Programmbibliotheken des jeweiligen Integrationsportals und übersetzt den Anwendungsfall. So kann die spezifische Funktion im Portal aufgerufen werden. Die Anwender können so ohne Kompromisse den vollen Funktionsumfang der Integrationsportale nutzen. Für die Staatsanwaltschaften bzw. Bundesländer, die sich bereits für eine Komponente entschieden haben, werden mit eIP (IBM) und e²A (SINC) aktuell zwei Integrationsportale eingesetzt. Eine Entscheidung, inwiefern im MESTA-VerAlle Anwendungsfälle sind in der MIK bund auch die von PDV entwickelte Lödefiniert. In Folge reduziert sich auch sung VIS Justiz eingesetzt wird, steht der Pflegeaufwand für MESTA, derzeit noch aus. Damit die Ardenn die Anwendungsfälle könbeitsabläufe in den Staatsanwaltnen zentral für alle Integratischaften durchgängig elektonsportale angepasst werronisch abgebildet werden den. Bei Bedarf können können, ist ein permanenauch neue Fälle ter Informationsaustausch definiert werden zwischen Integrationspor– unabhängig von tal und Fachverfahren erden Herstellern der forderlich. Da die Länder Integrationsportale. des MESTA-Verbunds beEinzige Voraussetzüglich der Integrationszung ist, dass dies im portale unterschiedliche Rahmen des vorhanStrategien verfolgen, muss denen technischen MESTA grundsätzlich mit L ei s t u n g s u m fa n g s verschiedenen Portalen der Portale geschieht. kompatibel sein. Um zu Zurzeit befindet sich vermeiden, dass das Verdie MIK in der Konfahren dadurch in mehrezeptionsphase. Für re Versionen aufgespalten das Frühjahr 2016 ist ein wird, hat Dataport ein Das passt: Die MESTA-Integrations-Komponente ist Pilotprojekt mit der BunKonzept für eine MESTA- mit verschiedenen Portalen kompatibel. despolizei geplant. Integrations-Komponente Foto: styleuneed – Fotolia 13 Titel Interview mit Dr. Jörg-Peter Weiß „Die IT sollte der Fac Dr. Jörg-Peter Weiß leitet im Justizministerium Schleswig-Holstein das Referat Informationstechnik in Gerichten, Staatsanwaltschaften und Justizvollzug. Im Interview spricht er über das Auslagern von IT-Dienstleistungen und die Notwendigkeit länderübergreifender Zusammenarbeit. Wie stellt sich die IT der Justiz in Schleswig-Holstein für die Zukunft auf? Der Elektronische Rechtsverkehr und die Einführung eines elektronischen Aktenwesens beschäftigt Justiz und IT-Referate alle Länder. Das hat grundsätzliche neue Anforderungen und Vorgehensweisen zur Folge. Entsprechend viel Austausch gibt es dazu auf Länderebene. Wir haben in jedem Land die Situation: So wie die IT in der Justiz bislang betrieben wurde, reicht es nicht mehr aus. Wir initiieren in Schleswig-Holstein deshalb aktuell ein Projekt zur Neuorganisation der JustizIT. Als erster Schritt wird in diesem Projekt eine IT-Strategie der Justiz Schleswig-Holsteins erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit Dienstleistern wird dabei ebenso Thema sein wie die Festlegung von Schwerpunktthemen der nächsten Jahre. Make or buy ist ein klassischer IT-Strategiepunkt. Dazu gehört die Frage nach der Fertigungstiefe der Justiz-eigenen IT. Was ist das Kerngeschäft einer Justiz-IT? Und was muss man nicht unbedingt selbst betreiben? Zum Beispiel könnten Basisdienste wie Serverbetrieb und Bürokommunikation bis hin zum grundsätzlichen technischen Verfahrens14 management von einem IT-Dienstleister wie Dataport übernommen werden, bei dem auch die technische Expertise liegt. Welche Rolle spielt dabei die besondere Stellung der Justiz? Die Justiz als dritte Macht im Staate ist ganz klar von der Exekutive zu trennen. Die richterliche Unabhängigkeit hat eine sehr hohe Bedeutung und ist ein hohes Gut. Das muss entsprechend von der IT-Seite berücksichtigt werden. In Hessen gab es ein Grundsatzurteil zu der Frage, ob Justizdaten von einem IT-Dienstleister ge- Dr. Jörg-Peter Weiß vom Justizministerium Schleswig-Holstein: Das IT-Justizgesetz schafft die Grundlage für die Zusammenarbeit mit Dienstleistern wie Dataport. Titel hlichkeit folgen“ hostet werden können. Das hat den Weg frei gemacht und war Anlass für Schleswig-Holstein, ein IT-Justizgesetz auf den Weg zu bringen. Es ist die Grundlage, um zum Beispiel richterliche Daten im neuen Rechenzentrum von Dataport vorhalten zu können. Durch das Gesetz soll die Zusammenarbeit mit Dataport auf eine juristische Grundlage gestellt und die Rahmenbedingungen festgelegt werden. Dazu gehört auch die vom Gesetz vorgegebene Gründung einer IT-Kontrollkommission mit Vertretern der Justiz. Es gab bei der Gestaltung des Gesetzes eine starke Einbindung der Beteiligten durch Vertreter der Justiz und der Richterverbände. Die Umsetzung dieses Gesetzes ist wiederum Teil des Projekts zur Neuorganisation der JustizIT, in dessen Steuerung die Justiz unmittelbar einbezogen wird. Das macht deutlich, dass dort, wo IT-Leistungen der Exe- Wir haben ein gestiegenes Bedürfnis an IT-Sicherheit. Die Professionalität zur Datenhaltung liegt bei Dataport. Das ist allen bewusst. Es gab Anfang April eine Präsentationsveranstaltung im neuen Rechenzentrum in Norderstedt. Dabei wurde deutlich, dass ein so hohes Sicherheitsniveau von der Welche Vorteile hat die Justiz durch das Auslagern der Datenhaltung? Welchen Stellenwert haben Standardisierung und Kooperationen für die IT der Justiz? Die goldene Regel lautet: Die IT sollte der Fachlichkeit folgen und nicht umgekehrt. Auf der einen Seite steht die notwendige „Die Fachverfahren sind komplex und teuer. Das kann kein Land für sich allein gestalten.“ Justiz dezentral an verschiedenen Standorten nicht geleistet werden kann. Wir werden uns zunehmend auch in der JustizIT der Dienstleistungen von Dataport bedienen. Zum Beispiel bei der Nutzung von Standardverfahren wie der +1-Infrastruktur in der Bürokommunikation, aber – wenn das Gesetz verabschiedet ist – auch bei der „Wir haben ein gestiegenes Bedürfnis an IT-Sicherheit.“ kutive für die Judikative ausgeprägt werden, dieser Sachverhalt sowohl grundsätzlich als auch in der konkreten Projektarbeit Berücksichtigung finden muss. nen starken Ausbaubedarf bei der Fachverfahrensbetreuung. Verlagerung der Datenhaltung. Damit wird eine Entlastung geschaffen, damit wir uns auf das Spezifische der Justiz-IT konzentrieren können. Die Einführung des Elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Aktenführung ist ja ein Aufgabenzuwachs. Zudem gibt es ei- Standardisierung, auf der anderen Seite die Notwendigkeit der Fachprozesse, die von Land zu Land durchaus unterschiedlich sind. Es ist hierbei die Kunst, einen standardisierten Rahmen zu definieren – und in diesem Rahmen dann wieder flexibel auf Anforderungen des landesspezifischen juristischen Prozesses zu reagieren. SchleswigHolstein ist Mitglied in vielen Länderverbünden und beteiligt sich an verschiedenen Fachverfahrens-Kooperationen. Die Tendenz bei Fachverfahren ist ganz klar, dass wir mit anderen Ländern zusammen die Software entwickeln und zusammen die umsetzenden Dienstleister beauftragen. Die Fachverfahren sind komplex und teuer. Das kann kein Land mehr für sich allein gestalten. 15 TechnoLogisch Quadrocopter Der fliegende M Drohnen bieten verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten. Mit Kamera oder Sensoren ausgestattet können die ferngelenkten kleinen Flugobjekte viel sehen und erfassen. Dataport setzt Drohnen seit kurzer Zeit unter anderem zur Wartung von Richtfunktechnik in Schleswig-Holstein ein. Drohnen werden in den letzten Jahren verstärkt auch im öffentlichen Raum benutzt. Sie überwachen Großveranstaltungen, messen Schadstoffe in der Luft oder transportieren Gegenstände. Philipp Frenzel, Leiter Planung und Projektierung Transporttechnologien bei Dataport, setzt eine Drohne für die Technikwartung ein: „Dabei kann sie unsere Mitarbeiter unterstützen und entlasten.“ Erster Einsatzort: Schleswig-Holstein Bei einer Dienstreise im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg wurde Philipp Frenzel auf die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen aufmerksam. Er besuchte eine Firma, die sie zur Funkfeldmessung in Südostasien einsetzt. Gemeinsam mit Kollegen entwickelte er die Idee, Drohnen zu Wartungsarbeiten bei Dataport zu nutzen. Ein Jahr später werden nun in Schleswig-Holstein erste Erfahrungen mit einem Quadrocopter, einem Flugmodell mit vier Rotoren, gesammelt. Philipp Frenzel und Sebastian Schröder sprechen in einem Video über die Vorteile, die der Einsatz einer Drohne bei Wartungsarbeiten mit sich bringt. [YouTube / 2:00 Minuten]. Dataport wartet 160 Rundfunkmasten in Schleswig-Holstein, mit denen im Auftrag des Innenministeriums das BOS-Zugangsnetz betrieben wird. Der nichtöffentliche Digitalfunk wird von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwendet. In Schleswig-Holstein ist Dataport auch für das Landesnetz V+ verantwortlich, dessen Technik ebenfalls an den Masten angebracht ist. Neben den Masten müssen auch sogenannte Outdoor-Container mit Verstärkungstechnik regelmäßig auf Schäden überprüft werden. Die Wartung mit Drohnen ist nicht nur schneller und sicherer, sondern auch kostengünstiger, da nur noch ein Techniker benötigt wird. Besonders an sehr schwer zugänglichen Standorten, an denen nur Industriekletterer ohne Sicherung „Die Drohne kann Mitarbeiter bei der Wartung von Technik unterstützen und entlasten.“ Schnellere und günstigere Wartung per Kamera Durch den Einsatz der Drohne können die Techniker effizienter arbeiten, denn im Normalfall benötigen sie für die zehnminütige Sichtprüfung an einem 75 Meter hohen Mast mit vor Vor- und Nachbereitung bis zu drei Stunden. Um Sicherheit zu gewährleisten, müssen immer zwei Techniker vor Ort sein. Einer klettert und prüft die Technik, der andere bleibt am Boden und kann im Notfall eingreifen. Mit einem Quadrocopter und dessen integrierter Kamera kann ein einzelner Mitarbeiter Richtfunkantennen und Windfän16 ger in Echtzeit am Bildschirm vom Boden aus betrachten. Für weitere Untersuchungen kann der fliegende Kollege Foto- und Videomaterial anfertigen. Techniker können auf den Bildern Schäden wie Materialermüdung, Verschmutzung oder Wetterschäden erkennen und den Reparaturaufwand einschätzen. Masten erklettern dürfen, könnte durch den Einsatz von Quadrocoptern gespart werden. Für Philipp Frenzel ist auch die Widerstandsfähigkeit der Drohnen ein Vorteil, denn die Kollegen dürfen die Masten im Winter grundsätzlich nicht beklettern, bei Regen ist es ebenfalls zu gefährlich. Die Drohne hingegen fliegt bei Regen und Schnee. „Es ist unsere Aufgabe leistungs- TechnoLogisch itarbeiter fähige Verbindungen bereitzustellen – bei jedem Wetter. Mit Drohnen als Wartungshilfe können wir das nun gewährleisten.“ Viele Regeln für den Drohnenflug Philipp Frenzel hat bei der Anschaffung der ersten Drohne schnell erkannt, dass das gewerbliche Fliegen mit vielen Vorbereitungen verbunden ist. Vor dem Einsatz muss eine allgemeine Aufstiegserlaubnis eingeholt werden. Sie gilt aber nur für sogenannten „unkontrollierten Luftraum“ und nur bis zu einer Höhe von 100 Metern. Für alle anderen Orte wird eine gesonderte Erlaubnis benötigt. Auch mit dem Thema Datenschutz musste sich Philipp Frenzel vertraut machen. Hier unterliegt Dataport sehr strengen Regeln. Es darf nur der Standort mit Mast und Container gefilmt werden. Ausflüge über weiteres Gebiet, das Überfliegen von Menschenansammlungen oder ähnliches sind verboten. Philipp Frenzel denkt schon jetzt an die weiteren Einsatzmöglichkeiten der Quadrocopter: Besonders in Hamburg könnten sie den Technikern die Arbeit immens erleichtern, denn viele Kabeltrassen verlaufen unter Brücken. Zur Überprüfung fahren Techniker mit einem Boot die Brücken an oder befestigen ein Geländer an den Brücken. Drohnen könnten die zu überprüfenden Kabeltrassen abfliegen und auf Schäden untersuchen. Die Drohne fliegt wieder – hier zu Demonstrationszwecken gesteuert von Philipp Frenzel. In naher Zukunft möchte Philipp Frenzel Quadrocopter erst einmal zur Wartung der Masten und Container in Schleswig-Holstein einsetzen. Um eine regelmäßige Kontrolle zu gewährleisten, müssen mindestens zwei Mitarbeiter am Fluggerät zu Piloten ausgebildet werden. Wenn sich die Drohnen dauerhaft bei der Wartung der Masten bewähren, sollen sie auch in anderen Bundesländern als Hilfsmittel eingesetzt werden. 17 Unter Partnern BOB-SH Mehr Partizipation, Das Verfahren BOB-SH wurde im April um das Modul „Öffentlichkeitsbeteiligung“ ergänzt: Bürger können sich damit online an der Bauleitplanung beteiligen. Das Ziel: Mehr Transparenz und stärkere Teilhabe am politischen Entscheidungsprozess. Drei Teilnehmer des Pilotprojekts berichten. Norbert Jordan, Abteilungsleiter Bauen und Umwelt, Amt Schlei-Ostsee „Es ist wichtig, Bauleitverfahren für die Bevölkerung transparenter zu machen. Es wird immer kritisiert, dass bestimmte Informationen nicht bekannt sind. Mit dem Modul Öffentlichkeitsbeteiligung können wir den Bürgern alle Daten online zur Verfügung stellen. So können sie sich jederzeit informieren. Bislang haben die Bürger eher begrenzt bei Bauleitplanverfahren mitgewirkt. Inwiefern die Möglichkeit, online eine Stellungnahme fenen ab: Ältere Bürger verfügen oft nicht über einen Computer. Eine weitere Schwierigkeit ist die begrenzte Verfügbarkeit von Internet im Außenbereich unseres Amtsgebiets. Häufig wurde thematisiert, dass es durch das neue Modul zu einer Flut von möglichen anonymen Stellungnahmen kommen könnte. Das sehe ich aber nicht so. Ich gehe davon aus, dass die Bürger, die wirklich mitreden wollen, ihre Stellungnahmen qualifiziert abgeben – auch um sich mögliche Rechtsschritte offenzuhalten. Ich freue mich, wenn es mehr Stellungnahmen gibt und die Bürger Transparenz nicht nur einfordern, sondern sich auch aktiv beteiligen. Dann ist das Ziel erreicht. Das setzt aber voraus, dass möglichst viele Kommunen an BOB-SH mitwirken: Je mehr Kommunen ihre Bauleitpläne online stellen, desto mehr Informationen erhalten die Bürger.“ Ulf Dallmann, Fachdienstleiter Planung und Umwelt, Stadt Schenefeld Norbert Jordan zeigt eine Planzeichnung auf dem Tablet: Alle Daten zur Bauleitplanung stehen den Bürgern jetzt auch online zur Verfügung. 18 abzugeben, das ändern wird, kann ich noch nicht sagen. Wir nutzen das Modul zurzeit für zwei Verfahren. Für eines davon erwarten wir Stellungnahmen aus der Nachbarschaft. Ob diese über die neue Plattform kommen oder konventionell eingereicht werden, hängt auch von der IT-Affinität der Betrof- „Wir wollen in der Stadt Schenefeld das Modul Öffentlichkeitsbeteiligung im Herbst mit einem Verfahren starten, das eine gewisse Resonanz von den Bürgerinnen und Bürgern verspricht. Hierbei handelt es sich um einen Bebauungsplan für einen Discounter. Das Modul ist aber nur ein zusätzlicher Service – die Öffentlichkeitsbeteiligung darf nicht ausschließlich digital erfolgen. Das ist rechtlich nicht zulässig. Wir weisen immer darauf hin, dass man uns nach wie vor auch einen Brief schreiben und die Planunterlagen im Rathaus einsehen kann. Das halte ich für wichtig. Zeitgleich mit dem Start des Moduls Öffentlichkeitsbeteiligung wollen wir auch damit beginnen, die Träger öffentlicher Belange über BOBSH zu beteiligen. Davon versprechen wir uns, dass sich unser Arbeitsaufwand langfristig reduziert. Bislang müssen wir die Inhalte der Stellungnahmen schriftlich übertragen, wenn wir die Einwände in die Abwägungstabelle einstellen. Diese Tabelle kann aus BOB-SH heraus mit allen Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der TÖB direkt generiert werden – das ist ein enormer Vorteil. Langfristig erhoffe ich mir, dass BOB-SH noch weiter ausgebaut wird, so dass wir die Inhalte der Bauleitplanung mit anderen Informationen verknüpfen können. Zum Beispiel mit Angaben zu Eigentümern, Geschossigkeit oder dem Baumkataster. Bei der täglichen Arbeit wäre der Zugriff auf andere Informationsquellen dann leichter und der Zeitaufwand geringer.“ Andrea Ohde, Fachdienst Planung und Umwelt, Gemeinde Trittau „Gerade jüngere Menschen, die IT-affin sind und über einen Internetzugang verfügen, beteiligen sich online vermutlich eher Unter Partnern weniger Papier der Gemeinde passiert, der wird es auch jetzt nicht tun. Aber die Hürde der Beteiligung ist nicht mehr so hoch, wenn man die Pl a nu n g s u nterlagen von zu Hause aus online einsehen kann. Wir Baupläne im Rathaus einzusehen, ist auch weiterhin möglich. verwenden Ulf Dallmann sieht das neue Modul als zusätzlichen Service. das Modul in der Gemeinde Trittau seit Mai. an der Bauleitplanung als bislang. Klar, wer sich vorher nicht Zu einigen Plänen sind tatsächdafür interessiert hat, was in lich online Stellungnahmen von Bürgern eingegangen, per Post jedoch nicht. Ohne das neue Modul hätten sie sich vielleicht nicht gemeldet. Ich glaube, dass die Möglichkeit der Online-Beteiligung zukünftig noch mehr von den Bürgern angenommen wird. Man hat die Entwicklung schon bei den Trägern öffentlicher Belange (TöB) gesehen: Es ging stetig voran, immer mehr haben BOB-SH genutzt, um ihre Stellungnahme zu übermitteln. Vielleicht erreicht man BOB-SH Laut Baugesetzbuch ist beim Aufstellen, Verändern oder Außerkraftsetzen von Bauleitplänen die Öffentlichkeit von der jeweiligen Kommunalverwaltung im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens zu berücksichtigen. Auch Behörden und Träger öffentlicher Belange (TöB) – zum Beispiel Energiekonzerne – müssen von den Kommunen beteiligt werden. Mit dem Verfahren BOB-SH (Bauleitplanung Online-Beteiligung für die Kommunen des Landes Schleswig-Holstein) kann die TöB-Beteiligung seit 2011 elektronisch durchgeführt werden. Seit der Einführung des Moduls Öffentlichkeitsbeteiligung im April 2015 können sich auch die Bürger online an der Bauleitplanung beteiligen. Zeit- und ortsunabhängig können sie ihre Stellungnahmen in anonymer oder personalisierter Form abgeben. Somit sind die Verfahrensträger in der Lage, den vollständigen Beteiligungsprozess mit allen Akteuren über BOB-SH digital abzubilden. Inzwischen wird BOBSH in 44 schleswig-holsteinischen kommunalen Verwaltungen eingesetzt sowie als Informationsportal bei Planverfahren des Landesbetriebs für Straßenbau genutzt. Landesweit werden aktuell mehr als 150 Beteiligungsprozesse mit dem Verfahren durchgeführt, zwölf davon mit dem Modul Öffentlichkeitsbeteiligung. irgendwann, dass alle TöB ihre Stellungnahmen online über das Portal abgeben. Ziel ist es ja, dass der Beteiligungsprozess durch BOB-SH einfacher wird und man weniger Papierunterlagen benötigt. Die Anwenderfreundlichkeit des Verfahrens ist auf jeden Fall gegeben. Es ist gut und einfach gehalten, auch wenn es natürlich immer Verbesserungsvorschläge gibt.“ Noch dominieren die Papierunterlagen: Andrea Ohde geht jedoch davon aus, dass der Beteiligungsprozess durch BOBSH einfacher wird. 19 Output Flüchtlinge in Hamburg und Schleswig-Holstein IT im Container Etwa 1.000.000 Flüchtlinge werden in diesem Jahr in Deutschland erwartet, immer neue Einrichtungen für die Erstaufnahme entstehen. Vor Ort kümmern sich Mitarbeiter der Ausländerbehörden um die Asylsuchenden – ohne PC und Telefon läuft nichts. Dataport stattet die Einrichtungen in Hamburg und Schleswig-Holstein mit IT aus. Im Büro von Holger König in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge im schleswig-holsteinischen Boostedt geht es hoch her: Das Telefon klingelt ununterbrochen, laufend stehen Kollegen mit Fragen, Akten oder neuen Informationen in der Tür. „Momentan werden wir hier vom Papier erschlagen. Wir kommen mit dem Bearbeiten der Anträge kaum hinterher“, sagt der Mitarbeiter des Landesamtes für Ausländerangelegenheiten (LfA). Seit April werden in den ehemals leerstehenden Gebäuden der Rantzau-Kaserne Flüchtlinge untergebracht. Um alle Asylsuchenden unterbringen zu können, wurden in Schleswig-Holstein in kürzester Zeit weitere EAE errichtet. Dort werden die Flüchtlinge registriert und können einen Asylantrag stellen, bevor sie auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt werden. Davor stehen jede Menge Formalien: Personaldokumente sind zu erstellen, Transferpapiere vorzubereiten, Verfahrensabsprachen zu treffen und vieles mehr. Ohne funktionsfähige IT ist das nicht zu bewältigen. Mobile Arbeitsplätze in zwei Tagen Im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten Schleswig-Holstein hat Dataport mehrere Außenstellen des LfA in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes mit Servern, PCs und Notebooks ausgestattet. Viel Zeit blieb dafür nicht, denn Immer mehr Erstaufnahmeeinrichtungen entstehen, um die Flüchtlinge unterbringen zu können. Damit die Ausländerbehörden vor Ort effizient arbeiten können, benötigen sie leistungsstarke IT. Foto: hydebrink – Fotolia.de 20 Output dorf die Mitarbeiter des LfA mussten vor Ort schnell arbeitsfähig sein. Sehr schnell. So wurden die Büros in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Rendsburg und Albersdorf kurzfristig innerhalb von zwei Tagen mit Servern, PCs und Notebooks ausgestattet. Diese verfügen über einen mobilen VPN-Zugang, damit die Nutzer sich wie an ihrem gewohnten Büroarbeitsplatz in das Landesnetz Schleswig-Holstein einloggen und Fachverfahren und Internet nutzen können. Weitere Standorte sind im Aufbau. Während die EAE in ehemaligen Kasernen über eine gute technische Infrastruktur verfügen, stand das Projektteam an den Standorten Kiel und Rendsburg vor einer Herausforderung: Hier sind die Flüchtlinge in Containerdörfern auf einem Sportplatz und in einem Gewerbegebiet untergebracht. Um dort IT-Arbeitsplätze für das LfA einrichten zu können, mussten die technischen Voraussetzungen erst geschaffen werden. In kürzester Zeit wurde eine Stromversorgung aufgebaut, Netzanschlüsse erstellt und Router konfiguriert. „Wir haben mit Hochdruck gearbeitet und der Ausstattung der Erstaufnahmeeinrichtungen höchste Priorität eingeräumt“, berichtet Projektleiter Kai König. So wurde etwa die Datenübertragungsrate für den Landesnetzanschluss in der Zentrale des LfA in Neumünster auf 100 Megabit erhöht. Dadurch wird eine bessere Performance der Rechner gewährleistet, die aus den EAE im ganzen Land auf die Infrastruktur in Neumünster zugreifen. Jetzt kann das LfA pro Tag rund 400 EASY-Erfassungen (Erstverteilung von Asylbegehrenden) bearbeiten und die Flüchtlinge schneller auf die Kommunen verteilen. In Rendsburg wurde zudem die Polizeidienststelle im Containerdorf mit einer leistungsstärkeren Funkverbindung zur örtlichen Polizei ausgestattet – statt des Mobilfunkstandards LTE kommt jetzt eine Breitbandverbindung zum Einsatz. Auch in Hamburg treffen immer mehr Flüchtlinge ein. Im Moment betreibt die Stadt 100 Stand- orte mit rund 26.500 Plätzen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen. Sieben Zentrale Erstaufnahmeeinrichtungen (ZEA) wurden von Dataport bereits mit IT ausgestattet. Im August wurde in der Steinstraße kurzfristig eine Zentrale zur Koordination der Flüchtlingsaufnahme eingerichtet. Innerhalb von zwei Tagen wurde eine leerstehende Etage des ehemaligen Gebäudes der Hamburg Tourismus GmbH von Dataport mit 40 Arbeitsplätzen ausgestattet und an das FHHnet angebunden. Eine große Aufgabe, denn die technische Infrastruktur in den Räumlichkeiten musste neu eingerichtet werden. Mit höchster Priorität machte sich ein mit 35 Personen besetztes Team an die Arbeit, um die leerstehende Fläche in funktionale Büros umzuwandeln. Wände aufreißen, Kernbohrungen durchführen, Stromund Glasfaserkabel neu verlegen, Netzwerktechnik einrichten – es gab viel zu tun. Übliche Zeiträume außer Kraft gesetzt „Die Gewerke mussten exakt aufeinander abgestimmt arbeiten, sonst hätten wir die kurze Frist nicht einhalten können. Es ging Schlag auf Schlag“, berichtet Projektleiter Moritz Dörr. „Wir haben die üblicherweise geltenden Zeiträume für die Installationen außer Kraft gesetzt, alle waren hochmotiviert bei der Arbeit.“ Deshalb konnte das Team den Auftrag sogar noch schneller umsetzen als vorgegeben. In den zwei Tagen wurde nicht nur die technische Infrastruktur inklusive NGNTelefonie in dem Gebäude bereitgestellt, sondern auch der Umzug der Arbeitsplätze von 40 Mitarbeitern der Behörde für Inneres und Sport sowie der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie, Integration organisiert. Möglich wurde die schnelle Ausstattung der Einrichtungen in Schleswig-Holstein und Hamburg auch durch die gute Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen von Dataport: Die Bechtle AG trug mit der Expresslieferung von Hardware genauso zum Erfolg bei wie die Firma Vater IT und lokale Elektro-Unternehmen mit der Installation der Netzanschlüsse. 21 Unternehmen Ausbildung in Sachsen-Anhalt Die Nachwuchskräf Bei Dataport spielt die Ausbildung von jungen Menschen eine zentrale Rolle. Am Standort Magdeburg haben die ersten Auszubildenden und der erste Student im September ihre Arbeit begonnen. Die jungen Mitarbeiter sind nicht nur ein Gewinn für das Unternehmen. Auch die Region profitiert, denn viele Nachwuchskräfte verlassen Sachsen-Anhalt. Sie sind jung, gut ausgebildet und kehren ihrer Heimat den Rücken: Nachwuchskräfte aus Mitteldeutschland. Allein von 1995 bis 2005 verließen 260.000 junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren Sachsen-Anhalt, zu 90 Prozent in Richtung alte Bundesländer. Dieser Trend hält weiterhin an, wenngleich ein zuletzt stärkerer Zuzug den Verlust etwas verringert. Der Hauptgrund für die Abwanderung: Viele können in ihrer Region nicht in dem Beruf arbeiten, den sie gelernt haben oder ausüben möchten. Dataport will die jungen Menschen in der Region halten und entschied sich auch deshalb dazu, am Standort Magdeburg Ausbildungs- und Studienplätze anzubieten. schiedenen Standorten ausgebildet werden. Duales Studium und Ausbildung Informatik-Student Steven Teßendorf fällt unter den dreien ein wenig aus der Reihe und ist in seinen jungen Jahren schon viel herumgekommen. Der 22-Jährige wurde auf der Insel Hiddensee geboren, absolvierte auf Rügen eine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann, ehe er in Kiel sein Abitur nachholte. Eigentlich hatte er in Norddeutschland bleiben wollen, um dort ein duales Studium bei Dataport zu beginnen. „Der Standort Kiel kam für mich aber nicht in Frage, da dort nur Wirtschaftsinformatik angeboten wird. Also habe ich mich in Magdeburg beworben“, blickt Viele Nachwuchskräfte in Sachsen-Anhalt wandern ab. Steven Teßendorf, Jonas Montag und Marvin Ziebell sind die ersten jungen Nachwuchskräfte in Sachsen-Anhalt, nachdem das Bundesland Anfang 2014 dem Dataport-Verbund beigetreten ist. Die drei gehören zu den mehr als 100 Studenten und Azubis, die von Dataport an ver22 Teßendorf zurück. Seine Ziele: Zunächst einmal den Bachelor machen, außerdem möglichst viele Weiterbildungen. „In diesem Bereich bietet Dataport einiges an. Was das Studium selbst betrifft, erhoffe ich mir viele Einblicke in die Bereiche Software und Programmierung.“ Mit Jonas Montag und Marvin Ziebell haben zwei Nachwuchskräfte am Standort Magdeburg ihre Ausbildung begonnen, obwohl ursprünglich nur einer eingeplant war. „Das lag an ihrem positiven Auftreten im Bewerbungsgespräch“, erklärt Ausbilder Ingo Trelewska: „Als sich zeigte, dass es zwei gleichstarke Bewerber gibt, haben wir uns dafür eingesetzt, auch beide einzustellen.“ Die beiden angehenden Fachinformatiker für Systemintegration – oft kurz als „FiSi“ bezeichnet – sammelten gemeinsam mit Steven Teßendorf bei einer Kickoff-Veranstaltung in Hamburg erste Eindrücke von ihrem neuen Arbeitgeber. Die drei lernten Kommilitonen und Azubis aller Standorte sowie ihre Ausbilder kennen, außerdem das Unternehmen mit seinen Strukturen und Besonderheiten. „Beeindruckend war, wie uns die Kollegen aufgenommen haben. Wir waren sofort integriert“, sagt Marvin Ziebell. Den drei Magdeburgern stehen in ihrer Anfangszeit Paten zur Seite, die ihnen den Einstieg erleichtern sollen. Bei den Paten handelt es sich um Auszubildende, die schon länger im Unternehmen sind. Diese werden sich mit den Neuen regelmäßig treffen, ihre eigenen Unternehmen te starten durch Erfahrungen mit ihnen teilen und ihnen Tipps mit auf den Weg geben. Zukunft bei Dataport – warum nicht? Schon in zwei Jahren werden die Neuen zu den Alten gehören und ihrerseits Ratschläge geben. Doch was kommt dann, nach dem Abschluss von Ausbildung und Studium? „Ich würde gerne hier bleiben“, sagt Jonas Montag, für den die Arbeitsplatzsicherheit bei Dataport ein wichtiges Bewerbungskriterium war. Auch für Steven Teßendorf und Marvin Ziebell spielte dies eine große Rolle, wenngleich sich die beiden noch keine Gedanken über ihre Zukunft gemacht haben. Welche berufliche Laufbahn die drei nach dem Ende von Ausbildung und Studium einschlagen werden, entscheidet sich erst innerhalb der kommenden zwei Jahre. Wenn das Abschlusszeugnis gut ist, ermöglicht Dataport eine Weiterbeschäftigung. Für den Standort Magdeburg wäre der Verbleib der Nachwuchskräfte nach ihrer Ausbil- dung eine kleine Frischzellenkur. „Vor dem Dataport-Beitritt hatten wir ein Durchschnittsalter von 51 Jahren. Wir haben viele ältere Kollegen, brauchen daher junge Menschen. Frischer Wind tut uns gut, auch neue Ideen oder andere Wege, die beschritten werden“, sagt Ausbilder Lars Burghardt. Ein Gewinn sind die jungen und motivierten Mitarbeiter nicht nur für Dataport. Für SachsenAnhalt ist es ein kleines Zeichen, qualifizierten Nachwuchs im Land halten zu können. Wissbegierig in Magdeburg: Marvin Ziebell und Jonas Montag (r.) mit ihrem Ausbilder Lars Burghardt (links im Bild). 23 Mit System ITK-Infrastruktur Bremen Volle Leistung Dataport wird ab 1. Januar 2016 auch die gesamte ITK-Infrastruktur der Bremer Verwaltung betreuen. Vor einem Jahr wurde der Vertrag über die Generalunternehmerschaft „ITK-Neu“ unterzeichnet. Jetzt ist die Vergabe der Aufträge größtenteils abgeschlossen. Dataport wird in Zukunft auch der zentrale Ansprechpartner für die gesamte ITK-Infrastruktur in Bremen sein. Neben den IT-Aufgaben – 8.000 Arbeitsplätze sind nach dem einheitlichen Standard BASIS.bremen (Büro Arbeitsplatz Standard Infrastruktur Services) ausgestattet – erhält die Verwaltung der Hansestadt ab Januar 2016 auch alle Telekommunikationsdienstleistungen aus einer Hand. Dazu gehören zum Beispiel Netze, Telefonie sowie Hardware für LAN (Local Area Network) und WLAN. Rund 16.000 Anwender in den Behörden sind an die Netze angeschlossen und nutzen diese Telekommunikationslösungen von Dataport. Zentrale Rufnummern Für die Mitarbeiter der Freien Hansestadt Bremen gelten auch weiterhin folgende zentrale Rufnummern für Störungsmeldungen: Für Nutzer BASIS.bremen: 0421 / 361 4444) Für alle anderen Nutzer: 0421 / 83 55 8444 Einheitliche IT-Infrastruktur über die Ländergrenzen hinweg Gesamtservice für die Kunden Die Abteilung wurde 2014 neugegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Einzelleistungen der Fachabteilungen bei Dataport sowie der Subunternehmer in den Trägerländern in Bezug auf eine einheitli- Bislang hatte die Brekom GmbH die IT-Infrastruktur der Hansestadt betrieben. Dataport wurde nur partiell für spezielle Leistungen beauftragt. Nun hat Dataport die Generalunternehmerschaft übernommen – und schließt wiederum Verträge mit Subunternehmern, die als Dienstleister für den Netzbetrieb verpflichtet werden. Für die passive Infrastruktur der Brekom, dazu zählen zum Beispiel Glasfaserkabel und Kabelschächte, hat sich Bremen für zunächst 30 Jahre das Nutzungsrecht gesichert. Die Leistungen im Bereich der Telekommunikation werden derzeit ausgeschrieben, die Vergabe ist für das zweite Quartal 2016 vorgesehen. „Bremen kann jetzt das vollständige Leistungsspektrum von Dataport abrufen“, erklärt Sven Hupe, der für die Abteilung Lösungen Netze für ITK-Neu verantwortlich ist. Die für Bremen angebotenen Services sollen weitgehend denen entsprechen, die Dataport auch für die anderen Trägerländer bereitstellt. Mit einer einheitlichen IT-Infrastruktur über die Ländergrenzen hinweg kann ein effizienter IT-Betrieb gewährleistet und damit Kosten gespart werden. Bislang hatten die Verwaltungseinheiten in Bremen sowohl Verträge mit der Brekom als auch mit 24 Dataport geschlossen. Mit Dataport als zentralem Dienstleister wird die Vertragslandschaft konsolidiert und die angebotenen Leistungen für die Bremer Verwaltung werden in einem Servicekatalog abgebildet. So können Aufträge unkompliziert und nachvollziehbar übermittelt werden. Zudem steht mit der Abteilung Lösungen Netze für alle Fragen rund um den Bereich der IT-Infrastrukturleistungen ein fester Ansprechpartner zur Verfügung. Frischer Wind in Bremen: Dataport wird zentraler Dienstleister für die gesamte ITK-Infrastruktur der Verwaltung. Foto: BTZ Bremer Touristik-Zentrale che ITK-Strategie der Länder übergreifend zu koordinieren. Damit soll ein Gesamtservice für die Kunden geschaffen werden. Vertraglich ist alles geregelt, praktisch bleibt noch viel zu tun. „Wir definieren jetzt die Lösungen, richten sie ein und passen die Prozesse an. Bis Ende des Jahres wird das weitestgehend abgeschlossen sein, so dass wir ab 1. Januar im vollen Umfang ITK-Leistungen für die Bremer Verwaltung erbringen können“, blickt Sven Hupe voraus. Reshaping the Datacenter So dynamisch wie Ihr Unternehmen Der Betrieb einer modernen IT-Infrastruktur erfordert neue und moderne Betriebskonzepte, die Ressourcen schonen, flexibel sind und gleichzeitig kostenoptimiert arbeiten. Das ermöglicht schnelle Anpassungen an sich ändernde Geschäftssituationen und ein Verlagern der Ressourcen: weg von der reinen Wartung der IT-Infrastruktur und hin zu Geschäftsanwendungen und Prozessinnovationen. Virtualisierung und Automatisierung - basierend auf Industriestandard-Komponenten – sowie die Grundlagen des Cloud Computing sind die wichtigsten Elemente der IT-Architektur der nächsten Generation, um maximale Flexibilität zu gewährleisten. Wie dies funktioniert, erfahren Sie telefonisch unter 040 512 03-126 oder senden Sie uns eine E-Mail an [email protected] http://reshaping-datacenter.de.ts.fujitsu.com – starten Sie jetzt! 25 Querbeet Schleswig-Holstein Musik Festival Virtuos über Grenzen hinweg Musik verbindet: Beim gemeinsamen Besuch eines Konzerts des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) kamen Dataport-Mitarbeiter mit Flüchtlingen ins Gespräch. Für beide Seiten war die Veranstaltung ein bereichernder Perspektivwechsel. Projekt FLOW Das Projekt "FLOW – Für Flüchtlinge! Orientierung und Willkommenskultur" hilft jungen Flüchtlingen, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Ehrenamtliche Mentoren helfen bei alltäglichen Herausforderungen. Aber FLOW bietet auch professionelle Unterstützung bei Aus- und Weiterbildung und bei der Bewältigung von Erlebtem. Sport und Kultur helfen dabei, Menschen kennenzulernen und sorgen für positive Erlebnisse. www.gemeindediakonie-luebeck.de 26 Unter dem Motto „SHMF für alle“ sponsert Dataport in jedem Jahr eine Begegnung mit Menschen, für die der Besuch von Kulturveranstaltungen nicht alltäglich ist. Fester Bestandteil der Aktion ist ein gemeinsames Essen, bei dem die Mitarbeiter von Dataport und ihre Gäste sich kennenlernen und austauschen können. In den vergangenen Jahren hatten Bewohner der Stiftung Alsterdorf mit Dataport ein Konzert des SHMF besucht. Die evangelische Einrichtung unterstützt Menschen mit Behinderungen in allen Lebenslagen, zum Beispiel Wohnen, Gesundheit, Bildung und Beruf. Hilfe für Flüchtlinge Vorurteile abbauen, neue Sichtweisen kennenlernen: Beim gemeinsamen Konzertbesuch entstand ein angeregter Austausch zwischen den Besuchern. In diesem Jahr war erstmals das Diakonische Werk Schleswig-Holstein Partner für den gemeinsamen Konzertbesuch. Mit dem Projekt FLOW (Für Flüchtlinge! Orientierung und Willkommenskultur) hilft die Gemeindediakonie in Lübeck jungen Flüchtlingen zwischen 16 und 25 Jahren, die ohne ihre Angehörigen nach Deutschland gekommen sind, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Ehrenamtliche Mentoren unterstützen sie bei ihren alltäglichen Herausforderungen. Dazu gehört Hägar der Schreckliche Querbeet nicht nur professionelle Unterstützung bei Aus- und Weiterbildung. Wichtig ist auch, den jungen Leuten aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea dabei zu helfen, ihre Erlebnisse zu bewältigen. Dazu tragen auch Sportund Kulturveranstaltungen bei: Menschen kennenzulernen und positive gemeinsame Erlebnisse helfen beim Einleben und machen es leichter, mit der neuen Kultur und Sprache vertraut zu werden. Austausch fördert Ideen Die Neugier und Vorfreude auf den gemeinsamen Konzertbesuch war bei den DataportTeilnehmern groß – und die anfängliche Schüchternheit auf beiden Seiten schnell überwunden. Schon vor der Abfahrt in Hamburg begannen lebhafte Gespräche im Bus. Der Austausch zwischen unterschiedlichen Menschen ist Dataport ein Anliegen – ob innerhalb des Unternehmens oder mit anderen. Gerade Unterschiede wie Alter, Herkunft oder Weltanschauung machen die Stärke eines Unternehmens aus. Unterschiedliche Sichtweisen sind ein unverzichtbarer Beitrag zum Erfolg. Der Austausch darüber fördert neue Ideen, gegenseitigen Respekt und wirkt Vorurteilen entgegen. So sind auch die gemeinsamen Konzertbesuche beim SHMF ein wertvoller Perspektivwechsel für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Den Geschichten der Flüchtlinge aus dem „FLOW“-Projekt zuzuhören, weckte Verständnis für deren Situation. Vage Vorstellungen von Lebensgeschichten, die durch Krieg und Flucht aus den Fugen geraten sind, wurden konkret und greifbar. Der Einschnitt, Familie, Freunde und eine Existenz zurückzulassen und in einem fremden Land ganz von vorn anzufangen, wurde verständlich und ließ die eigenen Alltagssorgen in einem anderen Licht erscheinen. So wirkte der Abend bei den Teilnehmern nach und führte zu einem regen Austausch unter Kollegen, Freunden und in der Familie. „Wir tragen weiter, was wir gehört haben“, so Projektmanager Jörg Meiners. „So verstehen auch andere besser, wer die Menschen sind, die jetzt zu uns kommen. Wir können helfen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen.“ Und wer bist Du? Khaled und Rami aus Syrien erzählten Heike Baltruweit und Jörg Meiners ihre Geschichte. Das musikalische Programm des gemeinsamen Abends wurde da fast zur Nebensache, begeisterte aber alle gleichermaßen: Der Pianist Stephan Graf von Bothmer begleitete in seinem Konzert Klassiker des Stummfilmkinos wie „Dick & Doof“ oder „Nosferatu“ live auf dem Klavier. Die Sprache von Musik und Bildern setzte sich dabei virtuos über die Grenzen der verschiedenen Kulturen hinweg. Die Autoren dieser Ausgabe Karin Gerken Seite 26 Thomas Schulze Britta Heinrich Seite 3 Anina Trautermann Rudolf Herlitze Seite 9 Katharina Trebes Seite 22 Seite 10, 13, 14, 18, 20, 24 Seite 16 27 Foto: Maksim Kabakou – Fotolia www.dataport.de 28
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