W E I L h ei m U N D U M G E B U N G 18 Dienstag, 15. Dezember 2015 Ein Krankenwagen rollt von Boll nach Lesbos „Hilfe für Lesbos“: Boller Ehepaar unterstützt griechische Insel medizinisch mit großer Spendenaktion Bad Boll/Kirchheim. Scharen hilfebedürftiger Menschen werden aus dem Wasser gezogen, unter ihnen sind viele Kinder die weinen und Katharina Polzer schreien. Die privaten Helfer, die die Menschen auf Lesbos in Empfang nehmen und versorgen, sind völlig überfordert mit der Situation. Sie berichten, dass sie den vielen, täglich ankommenden, Flüchtlingen einfach nicht ausreichend helfen können. Das sind Ausschnitte aus einem in Facebook geteilten Video, das sich Ralf Hokenmaier und seine Frau Maren Huber zu Hause in Bad Boll angeschaut haben. Das Paar ist schockiert. Gemeinsam fassen die beiden den Beschluss, einen Krankenwagen zu spenden. „Eigentlich wollten wir zwei Wochen in den Urlaub fahren, doch das Bedürfnis zu helfen ist größer“, sagt Ralf Hokenmaier. Sie nehmen Kontakt zu einem Bekannten auf, der seit Jahren auf Lesbos lebt. Er informiert die beiden über die Insel. Dort gibt es nur ein Krankenhaus das sich in der Hauptstadt Mytilini befindet. Dieses Krankenhaus mit seinen gerade mal zwei Krankenwägen ist zuständig für die medizinische Versorgung der 80 000 Inselbewohner. Die Versorgungskapazität reicht bei Weitem nicht aus für die täglich ankommenden Scharen von Flüchtlingen, anderthalb Stunden entfernt von der Hauptstadt. Dort wurde ein alter LKW zur Notaufnahme umfunktioniert. Die Menschen werden hier von privaten Helfern notdürftig versorgt. Auf Facebook ist er schon zu sehen: der Krankenwagen, den Maren Huber und Ralf Hokenmaier an Weihnachten nach Lesbos bringen. Foto: Katharina Polzer Es gibt nahezu keine medizinischen Hilfsmittel. Bis vor Kurzem war nicht einmal eine Hilfsorganisation vor Ort. Das Paar handelt kurz entschlossen. Es beginnt Spenden zu sammeln und informiert alle Geschäftspartner ihrer Werbeagentur und auch den privaten Bekanntenkreis über die Aktion. Die beiden sind überwältigt, als daraufhin einer ihrer Lieferanten beschließt: „Ich verzichte auf meine letzte Rechnung, zahlt das Geld auf euer Spendenkonto ein.“ Durch Flyer und die FacebookSeite „Hilfe für Lesbos“ werden auch noch andere aufmerksam. Innerhalb von nur sieben Tagen kommen so mehr als siebentausend Euro zusammen. Um noch mehr Reichweite zu gewinnen stellt Ralf Hockmaier seine Aktion auch seinen BNI-Kollegen in Kirchheim vor. BNI steht für Business Network International. Dahinter steht eine Vereinigung regionaler Geschäftsleute, die sich einmal wöchentlich im Golfklub KirchheimWendlingen trifft. Normalerweise stellt man sich und sein Unternehmen dort innerhalb von 60 Sekunden vor. Die Initiative des Boller Werbefachmanns findet aber so viel Anklang, dass ihm einer seiner BNIKollegen seine 60 Sekunden überlässt. So kann er noch mehr über seine Idee erzählen. Allein ein Drittel der Spenden wurde von der Kirchheimer Vereinigung zur Verfügung gestellt. Auf der Suche nach einem gebrauchten Krankenwagen erhält das Ehepaar Hilfe von der Firma Binz, Hersteller von Sonderfahrzeugen, in Lorch. Diese vermittelt ihnen einen Krankenwagen für 10 000 Euro, der den Anforderungen der griechischen Straßen gerecht wird. Die Firma erklärt sich bereit, den Krankenwagen aufzubereiten und zu warten. Zusätzlich wird noch das teure Tragesystem kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch gute Kontakte, unter anderem Die medizinische Infrastruktur der griechischen Insel Lesbos reicht bei Weitem nicht aus, um die gestrandeten Flüchtlinge zu versorgen. Foto: AFP zur Bundeswehr und ortsansässigen Apothekern, erhält das Paar noch einen Defibrillator, Decken und Verbandsmaterial für ihren Krankenwagen. Wegen der bevorstehenden Weihnachtszeit startet Ralf Hokenmaier zusätzlich an der Grundschule Boll eine Kuscheltieraktion. Die Teddybären und Schmusetiere sollen den Flüchtlingskindern auf Lesbos eine Freude bereiten. Am Montag, 21. Dezember, wird der Krankenwagen, vollgepackt mit Hilfsmitteln und Geschenken, nach Griechenland aufbrechen. Dort erwartet man die beiden Helfer schon sehnsüchtig. Wer ihre Abenteuer und die Hilfsaktion verfolgen möchte, wird im Internet fündig: Auf der Facebook-Seite „Hilfe für Lesbos“ teilen die beiden alle Neuigkeiten und Ereignisse aus Griechenland, um die Weihnachtlich und winterlich Bissingen. Den Auftakt des Abends gestaltete das neu gegründete Miniorchester zusammen mit der Jugendkapelle des Musikvereins Bissingen. Mit „O du fröhliche“ und „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ wurden mehrere Varianten zweier traditioneller Weihnachtslieder dargeboten. So gab es eine Version, die ausschließlich von den Holzbläsern gespielt wurde, die Blechbläser füllten sodann den Kirchenraum mit Klang, und die Schlagwerker trugen eine rhythmische Variante bei. Selbstverständlich wurde auch das Publikum mit eingebunden und war zum Mitsingen aufgefordert. Bemerkenswert, wie einfühlsam und freudig die Jugendlichen ihr Programm darboten. Dann gab es die Filmmusik des Disney Filmes „Frozen“ arrangiert von Johnnie Vinson. Der Film basiert lose auf dem Märchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen. Anschließend entführte die Jugendkapelle die Zuhörer erneut in die Welt der Märchen und reiste mit „Rudolph, the red-nosed Reindeer“ in die Winternacht. Die Stammkapelle spielte eine Mischung aus festlichen und besinnlichen Weihnachtsliedern. „Tocatta e Corale“ von John Brakstad – dieses originelle und ungewöhnliche Stück verlangte den Musikern volle Konzentration ab, und auch für die Zuhörer bot es sowohl in harmonischer als auch in rhythmischer Hinsicht so manche Überraschung. Den ruhigen Gegenpol dazu stellte „Irish Tune from County Derry“ dar, in der Percy Aldridge Grainger die Schönheit der irischen Landschaft beschreibt. Strahlend im Ton von den Blechbläsern begonnen, übernahmen die Holzbläser die Melodie mit melancholischem Klang, ehe sich im üp- Wer die Aktion „Hilfe für Lesbos“ unterstützen möchte, bekommt auf der gleichnamigen FacebookSeite Informationen oder unter der Adresse [email protected]. Gebu rt stag f eiern pigen Tutti das Stück wieder zu einem ruhigen piano am Ende wandelte. Mit „Heaven‘s Glory“ des zeitgenössischen Schweizer Komponisten Mario Bürki folgte das zweite Hauptwerk des Abends. In seinem Stück beschreibt Bürki die Gegensätze seiner Heimat, geselliges Leben und buntes Treiben in den Tälern, den weiten Blick und die Einsamkeit auf den Berggipfeln. Auch die Stammkapelle hatte es sich nicht nehmen lassen, eine Filmmusik ins Programm zu nehmen: Die „Concert Suite from the Polar Express“ brachte die Zuhörer zum Nordpol. Zweifel und Fragen, Vertrauen und Zuversicht sind die The- men dieses Kinderfilmes, und das Publikum durfte sich bei den schönen Klängen der Filmmusik von Alan Silvestri entspannen. Zum Abschluss des Konzerts spielte die Jugendkapelle den „Christmas Swing“ von Dizzy Stratford. Danach gab es zumindest für Dirigentin Heidi Meier noch eine unerwartete Wendung. Sie verlässt nach 10 Jahren den Musikverein Bissingen, und die Musiker hatten als besondere Überraschung ein Ständchen einstudiert. Die Bissinger Bläser bewiesen ihre musikalische Vielseitigkeit in der vierstimmig gesungenen Version des „Hallelujah“ von Leonard Cohen.kb 125 mal Blut gespendet Langjährig aktive Lebensretter des Verwaltungsraums Weilheim geehrt – Immer weniger Erstspender Einmal im Jahr sagen die Gemeinden im Verwaltungsraum Weilheim und die Bereitschaft Weilheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) den Blut spendenden Lebensrettern Danke. Damit würdigen sie den freiwilligen Einsatz der Mitbürger beim Blutspenden Weilheim. Bürgermeister Johannes Züfle hatte stellvertretend für alle beteiligten Gemeinden zusammen mit der DRK-Bereitschaft Weilheim die 36 zu ehrenden Mitbürger eingeladen. Sein Dank ging nicht nur an die Blutspender, sondern auch an die, die organisieren, vorbereiten und ihre Freizeit einbringen. Fehlende Erstspender sind mittlerweile das Problem des Blutspendedienstes. Sie zum Blutspenden zu motivieren, ist die wichtigste Aufgabe. „Denn wir verlieren mehr Blutspender, als Erstspender nachkommen“, brachte Sigrun Maurer-Schindel das Problem auf den Punkt. Sie organisiert und begleitet seit 25 Jahren ehrenamtlich die Blutspendeaktionen im Verwaltungsraum Weilheim. Dafür wurde sie von DRK-Kreisbereitschaftsleiter Andreas Schober geehrt. Ihr Einsatz sei ein wichtiger Baustein für die kontinuierliche und erfolgreiche Durchführung der Blutspendeaktionen. Hervorzuheben waren die besonders fleißigen Mehrfachspender: Rai- Spenden am 16. Dezember Lenningen: Manfred Hüttner, Liststraße 5, Oberlenningen, 75 Jahre Drei Orchester des Bissinger Musikvereins geben ein Kirchenkonzert in der Bissinger Marienkirche Ein letztes Mal fand das traditionelle Bissinger Kirchenkonzert unter der Leitung von Heidi Meier statt. Es gab Weihnachtliches und Winterliches, Filmmusik und eine Gesangseinlage. Spender und Interessierten ständig auf dem Laufenden zu halten. Geehrt für jahrelanges unermüdliches Blutspenden: Rainer Bauer für 125 Mal, Hans Fischer und Fritz Pflüger für 100 Mal, flankiert von Andreas Schober (links) und Michaela Böhm-Klingt vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie Bürgermeister Johannes Züfle (rechts). Foto: pr ner Bauer und Armin Gegner aus Weilheim, die für 125 Blutspenden geehrt und mit der Ehrennadel in Gold mit Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl ausgezeichnet wurden. Für 100 Mal Blutspenden erhielten Hans Fischer aus Holzmaden und Fritz Pflüger aus Weilheim die Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz. Die Ehrennadel in Gold mit Eichenkranz für 50 Mal Blutspenden erhielten: Wolfgang Gühring aus Bissingen, Sören Schaale aus Holzmaden, Reinhold Schaffer aus Ohmden, Werner Gölz und Walter Sigel aus Weilheim. Die Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz für 25 Mal Blutspenden erhielten: Lore Fahrion-Gut öhrlein und Helmut Linsenmayer aus Holzmaden, Sabine Hepperle und Uli Hepperle aus Neidlingen, Elke Eißen, Peter Haas, Peter Hipp, Claudia Pressfreud, Waltraud Scheffelmeier und Eva Maria Stierle aus Weilheim. Für zehnmaliges Blutspenden erhielten die Ehrennadel in Gold: Robert Beck, Viktoria Hendriksen und Rainer Weissinger aus Bissingen, Ria Jegerlehner, Heike Schwarz, Jochen Wagner und Edith Zechner aus Holzmaden, Stefanie Luik und Matthias Pflüger aus Neidlingen, Maria-Clara Abrantes, Franziska Dieterich, Petra Fiedler, Jochen Kammerer, Ines Maack, Jochen Mack, Louisa Maurer und Isabel Rath aus Weilheim.pm imp r e ssu m DER TECKBOTE Kirchheimer Zeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan des Landkreises Esslingen und der Stadt Kirchheim unter Teck. Veröffentlichungsblatt des Amtsgerichts Kirchheim unter Teck einschließlich der Notariate und Grundbuchämter im Bezirk des Gerichts. Herausgeber: Ulrich Gottlieb und Dr. Claus Gottlieb, Kirchheim unter Teck. Verantwortlich für den Lokalteil: Ulrich Gottlieb. Lokalredaktion: Frank Hoffmann (Ressortleiter), Irene Strifler (Stv.), Heike Siegemund, Antje Dörr, Iris Häfner, Anke Kirsammer, Bianca Lütz-Holoch, Andreas Volz, Peter Eidemüller (Lokalsport), Bernd Köble (Lokalsport), Thomas Pfeiffer (Lokalsport), Jean-Luc Jacques (Fotos). Anzeigenleitung: Bernd Köhle Vertriebsleitung: Günter Tannenberger Verantwortlich für den allgemeinen Teil (Mantel): U. Becker (Chefredakteur). Verlag: SÜDWEST PRESSE, Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG, 89070 Ulm, Telefon 07 31 / 1 56 - 0. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Mitglied der StZ-Anzeigengemeinschaft. Verlag und Druck: GO Verlag GmbH & Co. KG, Alleenstraße 158, 73230 Kirchheim unter Teck; Postfach 1553, 73223 Kirchheim unter Teck, Telefon 0 70 21 / 97 50 - 0. Zurzeit ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 50 gültig. Auflagenkontrolle durch IVW. Postverlagsort Kirchheim unter Teck. Erscheinungsweise sechsmal wöchentlich, einmal pro Woche mit der illustrierten Rundfunkund Fernsehbeilage rtv. Bezugspreis mtl. 31,10 Euro einschl. Trägerlohn, durch Postbezug 35,70 Euro einschl. der Postvertriebsgebühren. Samstags-Abo mtl. 6,95 Euro einschl. Trägerlohn, durch Postbezug 8,40 Euro einschl. der Postvertriebsgebühren. Der Einzelverkaufspreis beträgt von Montag bis Freitag 1,35 Euro und am Samstag 1,45 Euro. In den Abonnementpreisen ist 7,0 % MwSt. enthalten. Nur bei Bezugsunterbrechungen von zwölf Liefertagen und mehr wird das anteilige Bezugsgeld nach dem Ende der Unterbrechung erstattet. Die Abbestellung des Abonnements muss schriftlich erfolgen und ist jeweils mit einer Frist von einer Woche zum Monatsende möglich. Änderungen beim Abo-Bezug müssen mindestens drei Arbeitstage vor deren Gültigkeit dem Verlag möglichst schriftlich mitgeteilt werden. Das Bezugsgeld für den jeweiligen Zahlungszeitraum ist im Voraus fällig. 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