[PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN] die Sommerferien liegen nun leider hinter uns. Vielleicht wart ihr im Urlaub am Meer und habt am Strand Muschelschalen entdeckt? An der Ostsee zum Beispiel findet man immer wieder Herz- oder Miesmuscheln - sie gehören zum Salzwasser einfach dazu. Aber auch in unseren heimischen Süßgewässern gibt es Muscheln, die eine wichtige Rolle im Ökosystem Wasser spielen! Deshalb erzählen wir euch heute Wissenswertes über die Muscheln des Süßwassers: Foto: pixabay.de Hallo liebe Angelfreunde, Muscheln zählen wie die Schnecken zu den Weichtieren. Fuß Eingeweidesack Kennzeichnend für Weichtiere sind die Einteilung in Kopf, Fuß und dem Eingeweidesack. Bei Muscheln und Schnecken ist dieser mit zwei Schalen bzw. einem Gehäuse geschützt. Bei der Muschel kam es im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte zur Rückbildung des Kopfes, was daran lag, dass sie ihre Nahrung aus dem Gewässerboden herauswühlte. Deshalb bekam sie auch den Namen „Die Kopflose“. Im Inneren nur Schleim? Nein! Wer glaubt, dass das Innere einer Muschel nur aus einer seltsamen Masse besteht, irrt sich. Die Zeichnung zeigt eine Vielzahl innerer Organe. Und trotz des fehlenden Kopfes besitzt die Muschel Sinnesorgane. Sie reagiert auf Berührungen, Licht und kann ihre Nahrung schmecken. Ihr Fuß dient natürlich der Fortbewegung. Herz Magen Niere Schließmuskeln Mundöffnung Kiemen Mantel Nervensystem Fuß Darm Gonade (Geschlechtsorgan) Muscheln helfen, das Wasser zu säubern. Bei den Muscheln gibt es zwei Öffnungen am hinteren Mantelrand. Diese Öffnungen werden auch „Sipho“ genannt. Kleine Wimpern an den Kiemen erzeugen einen Wasserstrom, der durch die Atemöffnung eintritt. Kleine Nahrungsteilchen, wie Algen oder Kleinstlebewesen, werden an den Kiemen aufgefangen und gelangen zur Mundöffnung. Das gefilterte und gereinigte Wasser wird über die zweite Öffnung aus der Muschel wieder herausgeleitet. Übrigens können unsere heimischen Großmuscheln in einer Stunde bis zu 40 Liter Wasser filtern. Das sind 4 große Wassereimer voll! Foto: Flussperlmuschel, Boldie/Wikipedia Zeichnungen: M. Hempelt Kopf [PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN] Große Teichmuschel Große Flussmuschel Die Große Teichmuschel stellt keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualiltät, meidet jedoch starke Strömungen. Man findet sie im Schlamm von größeren Seen, Teichen oder langsam fließenden Gewässern. Sie können mehr als 10 Jahre alt werden und bis 20 cm lang. Die Große Flussmuschel lebt in Seen und langsam fließenden Flüssen auf sandigem Untergrund. Sie wird meist 8 - 10 cm lang und kann vereinzelt auch über 50 Jahre alt werden. Flussperlmuschel Die Flussperlmuschel gilt in Deutschland als eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Sie lebt in sehr klaren, sommerkühlen Fließgewässern mit kiesigem Untergrund, kann bis 16 cm lang und sogar etwa 200 Jahre alt werden. Sie reagiert sehr empfindlich auf Gewässerverunreinigungen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind ihre Bestände dramatisch zusammengebrochen, wofür auch die Perlenräuberei verantwortlich ist. Muscheln brauchen die Hilfe der Fische... Kleine Muschellarven (auch Glochidien genannt) benötigen zum Heranwachsen die Hilfe der Fische. Es muss ihnen gelingen, die Kiemen oder die Haut dieser Fische zu erreichen. Hier wachsen sie einige Monate heran, indem sie sich vom Gewebe des Fisches ernähren, der davon jedoch keinen Schaden nimmt. Anschließend lassen die Muscheln sich auf den Gewässerboden fallen und wachsen hier weiter heran. Abb. rechts: Dreistachliger Stichling, Bachforelle und Döbel sind Wirtsfische der Muscheln. ... und Fische brauchen die Hilfe der Muscheln. Abb. : Bitterling Die Großmuscheln der Süßgewässer und die Bitterlinge leben in einer Art Gemeinschaft zusammen, auch „Symbiose“ genannt: Während sich die Muschellarven bei dem Bitterling einnisten, nimmt die Muschel über eine Legeröhre des Bitterlings dessen Fischembryos auf. In ihr wachsen die kleinen Bitterlinge geschützt heran, um nach etwa 4 Wochen die Muschel zu verlassen. Durch die Wasserverschmutzung sind jedoch die Muscheln aus vielen Gewässern verschwunden und damit auch die Bitterlinge selten geworden. Zeichnungen: J. Scholz Foto: pixabay.de Zum Vergleich: Einige Muscheln der Süßgewässer [PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN] Unsere heimischen Süßwassermuscheln lassen sich in Großund Kleinmuscheln unterteilen. Großmuscheln sind die soeben vorgestellten Flussund Teichmuscheln. Zu den Kleinmuscheln zählen Erbsen- oder Dreikantmuscheln. Dreikantmuscheln sitzen fest auf Steinen, Holz, Wasserpflanzen oder künstlichen Gegenständen unter Wasser. Pro m² finden bis zu 30.000 Stück von ihnen Platz. Nur sehr wenige Flussperlmuscheln enthalten tatsächlich eine Perle. Die Angaben wechseln zwischen jeder 500., 1.000. oder 2.000. Muschel. Großmuscheln werden auch „Najaden“ genannt. Dieser Name stammt von den antiken Quell- und Flussgöttinnen, die für die Reinheit des Wassers bürgten. Viele frühere Kulturen, wie die Ureinwohner Nordamerikas, nutzten Muscheln als Zahlungsmittel, da sie wegen ihrer Seltenheit und ihres Schmuckwertes geschätzt wurden. So entstand der englische Begriff „shell out“ für „bezahlen“. („shell“ = Schale, Muschel) Jungangler-Preisrätsel Findet die gesuchten Begriffe und tragt sie in die Buchstabenfelder ein. Die Ziffern 1-9 ergeben ein Lösungswort. Ein Tipp: Alle gesuchten Begriffe findet ihr auf unseren Jugendseiten. Schickt die Lösung bis zum 15.10.2015 per Mail an: [email protected] oder auf einer Postkarte an: Landesverband Sächsischer Angler e. V., Rennersdorfer Str. 1, 01157 Dresden. Teilnahmebedingung: Nur Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr! Wichtig: bitte Alter und Adresse angeben! Unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort werden 5 Überraschungs-Angelartikel von Berkley verlost. 3 Legt die Fischeier über eine Legeröhre in Süßwassermuscheln ab. 2 So werden Großmuscheln auch genannt. 4 1 Gehört zu den Kleinmuscheln. 5 Die Gier nach dieser Kostbarkeit ließ ihre Bestände dramatisch zusammenbrechen. Lebt im Schlamm von Seen, Teichen und 7 9 langsam fließenden Gewässern. Muscheln zählen wie die Schnecken zu den ... 8 6 An diesen Organen der Muschel werden Nahrungsteilchen aufgefangen. Hinweis: ß = ss Auflösung Preisrätsel 2/2015 Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Die richtigen Lösungen lauteten von Nr. 1-6: Kescher, Äsche, Spiegelkarpfen, Bleizange, Fliege, Barsch. Gewonnen haben: Lennys Schwarze aus Neschwitz, Tim Giepner aus Radeburg, Pascal Siegert aus Stolpen, Florian Schubert aus Dresden und Arne Becker aus Oberwiesenthal. Herzlichen Glückwunsch! Abbildungen: Archiv LVSA / pixabay.de ... schon gewusst??
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