Kampf der Poeten - Migros

MIGROS-WELT | MM37, 7.9.2015 | 85
Slam-Poet Manuel
Diener textet, was
das Zeug hält.
Ihre Region
Neues aus der
Genossenschaft
Migros Basel
Die Kinder können sich
ganz nach ihren Wünschen
schminken lassen.
Kinderfest
Spiel und Spass für
einen guten Zweck
Auch dieses Jahr fin­
det das traditionelle
Kinderfest des Kin­
derhilfswerks Terre
des hommes im
Park im Grünen in
Münchenstein statt.
Poetry Slam
Kampf der Poeten
Nach langer Sommerpause kann es endlich wieder weitergehen.
Am 18. September zeigen Poetinnen und Poeten am 15. Slam Basel ihr Können.
Text: Moritz Weisskopf
B
Bild: Raphael Schib
ald ist es wieder soweit!
Eine Bühne, ein Mikrofon, ein kritisches Publikum und eine Handvoll
Poeten. Bereits zum 15. Mal findet der Slam Basel im SUD statt.
Auch bei dieser Ausgabe erwartet
das Publikum eine Wortschlacht
mit hochkarätigen Slam-Poetinnen und -Poeten aus der Schweiz
und dem gesamten deutschsprachigen Raum. Thomas Spitzer (Regensburg), Theresa Hahl
(Bochum), Amina Abdulkadir
(Basel), Marvin Ruppert (Marburg), Sam Hofacher (Bern),
Marco Gurtner (Thun), Nick Pötter (Berlin) und weitere Poeten
werden dem SUD am 18. September die Ehre erweisen. Mit dabei
haben sie einen bunten Strauss
an Texten: Mal nachdenklich,
mal lustig, mal provokant, mal
sinnfrei – aber nie langweilig.
Wer den Sieg nach Hause trägt,
entscheidet die Publikumsjury.
Als Special Guest wird Michael
Fehr, der diesjährige Berner
Literaturpreisträger, das Programm abrunden. Moderiert
wird der Abend vom zweifachen
U20-Schweizermeister und
deutschsprachigen U20-Meister
Laurin Buser. Nach dem Slam ist
aber noch nicht Schluss. Auf der
Afterparty können Dichter und
Denker, Hobbylyriker und Partygänger zusammen den Abend
glücklich und zufrieden ausklingen lassen. MM
Weitere Informationen und Tickets auf
www.slambasel.ch
Am Sonntag, den
13. September, war­
ten erneut zahlreiche
Aktivitäten, Spiel und
Spass auf die Kleinen.
Von einer grossen
Tombola mit attrakti­
ven Preisen, über
Schminkecken und
einer Hüpfburg, bis
zu einer Märchener­
zählerin und Päckli­
fischen ist alles da,
was das Kinderherz
begehrt.
Der Reinerlös wird
vom Kinderhilfswerk
Terre des hommes
für Strassenkinder­
projekte eingesetzt.
Weitere Informationen
auf www.tdh.ch
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Brot
Morgens halb
zehn in Sissach
Ein halbes Jahr ist es her, seit ich zum ersten Mal die Migros Sissach betrat. Damals
war der Umbau der Filiale weit fortgeschritten. Doch wie geht es dem Neubau
heute? Zeit für einen Besuch.
Text und Bilder: Moritz Weisskopf
Mehr
Wissen
In der Schweiz werden
im Jahr pro Kopf rund
50 Kilogramm Backwaren gegessen.
E
s ist Mittwochmorgen.
Bewaffnet mit Stift, Block und
Kamera mache ich mich etwas
verschlafen und mit knurren­
dem Magen auf in die Migros Sissach.
Doch kaum habe ich die neue Filiale
betreten, bin ich hellwach: Ein war­
mer Duft zieht mich an den Früchten
und dem Gemüse vorbei zur Haus­
bäckerei.
Dort angekommen, sehe ich zwei
kleine Mädchen, die neben dem Brot­
regal stehen. Ganz gespannt schauen
sie über die Theke hinweg auf das,
was sich dahinter befindet. Eine
grosse Massivholzplatte, auf der die
Bäckerin gerade einen Bauernzopf
dreht. Aufmerksam folgen sie ihren
Bewegungen und jedes Mal wenn
Mehl durch die Luft wirbelt, ist ein
leises «Ohh» zu hören. Während die
Töchter nicht mehr aus dem Staunen
kommen, nimmt die Mutter ein Brot
in die Hand und riecht daran. Ein
zweiter Bäcker erscheint und bietet
den neugierigen Kindern etwas zum
Probieren an.
Frisch & Handgemacht
Ohne Türe oder Scheibe zwischen
Backstube und Kundenbereich kann
ich sehen wie hier die knusprige Ware
entsteht – vom Herstellen des Teigs
aus Mehl und Wasser bis zum fertigen
Brot. Direkt vor dem Tisch, auf dem
der Teig portioniert, geknetet und
ausgewallt wird, stehen Gitter, die
immer wieder mit ofenfrischem Brot
gefüllt werden. Daneben das grosse
Regal, im dem Brote in einer weissen
Tüte mit dem Siegel «Frisch & Hand­
gemacht» eingefüllt werden. Über 20
Sorten tragen dieses Label, alle wer­
den sie hier hergestellt. Seit der Neu­
eröffnung der Migros Sissach im ver­
gangenen März erfreut sich die Haus­
bäckerei steigender Beliebtheit. Gros­
sen Anteil daran haben die Bäckerin­
nen und Bäcker, die nicht nur mit viel
Leidenschaft am Werk sind, sondern
auch den Kontakt zur Kundschaft
pflegen und geniessen. «Was machen
Sie da?», fragt eines der zwei Mäd­
chen. Mit einem Lächeln auf dem
Gesicht gibt Tatjana Müller, die zuvor
beobachtete Bäckerin, Auskunft.
«Mama, das will ich später auch ein­
mal machen» – die Begeisterung für
das Handwerk scheint ansteckend zu
sein.
Geheimnisse & Lieblingsbrote
Nebenher bemerke ich, wie sich
diverse Kundinnen und Kunden beim
Brotgitter bedienen – besonders
beliebt: die Sissacher Knusperstange.
«Die Sissacher sind stolz auf ihr eige­
nes Brot und freuen sich immer wie­
der, wenn wir es frisch aus dem Ofen
holen», so Timo Rüttnauer, ein weite­
rer Bäcker, der heute Dienst hat.
Aber was macht diese Knusper­
stange so speziell? Als ich nachfrage,
erfahre ich, dass es nicht nur das
Anwalts- und Arztgeheimnis,
sondern auch das Bäckergeheimnis
gibt. Es werde nach einem ganz aus­
geklügelten und zeitintensiven Ver­
fahren hergestellt. Mehr ist dem Bä­
cker nicht zu entlocken. Dafür gibt er
mir ein Stück zum Probieren. Ich bin
überzeugt und neugierig geworden.
Wie schmecken denn all die anderen
Brote? Da es dreist wäre, jedes ein­
zelne zu probieren, erkundige ich
mich bei den Fachpersonen, welches
denn ihr Lieblingsbrot ist. Neben der
bereits eingepackten Knusperstange
werden auch der Bio­Sonnenkranz
und das St. Galler Brot genannt. Jeder
scheint ein anderes zu favorisieren.
Frühmorgendliche Entscheidungen
waren noch nie mein Ding, also packe
ich beide ein.
Gestärkt und mit reichlich Brot
bepackt, bedanke ich mich bei allen
und gehe wieder zum Ausgang. Raus
aus der warmen und heilen Welt der
Sissacher Backstube und hinein in
den frühherbstlichen Regen. Steten
Schrittes gehe ich in Richtung Redak­
tionsüro, um meinem Team das fri­
sche Brot zu bringen. Wenige Minu­
ten später stehe ich schon wieder im
Laden – vor lauter Begeisterung habe
ich Stift, Block und Kamera in der
Backstube liegen lassen. Also noch
einmal hinein, um meine Sachen
abzuholen – und zur Sicherheit gleich
noch eine weitere Knusperstange
eingekauft. Man weiss ja nie. MM
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1 Hausbäckerei wörtlich
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genommen: Direkt hinter
dem Brotregal befindet sich
die Backstube.
2 Tatjana Müller, Timo
Rüttnauer und Sarah Malinconico gewähren der Kundschaft Einblick in ihre Arbeit.
3 Vor den Augen der Kundschaft bereitet Tatjana Müller über 20 Sorten Brot zu.
4+5 Frisch aus dem Ofen
und wenige Sekunden später im Regal.
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6 Das Brotgitter mit der
frischen Ware – darunter
auch die beliebte Sissacher
Knusperstange.
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