Anfrage Waibel - Bettlerproblematik Reise nach Rumänien

LAbg Christoph Waibel
Herrn
Landesrat
Johannes Rauch
Landhaus
6900 Bregenz
Bregenz, am 17. März 2016
Betrifft:
Anfrage gemäß § 54 GO d LT –
Bettlerproblematik in Vorarlberg –
was waren die Erkenntnisse Ihrer Rumänienreise und welche
Strategie verfolgt die Landesregierung?
Sehr geehrter Herr Landesrat!
Aus den Vorarlberger Medien war Anfang März 2016 zu erfahren, dass eine
gemeinsame Delegation der Stadt Dornbirn und des Landes Vorarlberg eine
dreitägige Reise nach Rumänien unternommen hat.
Laut einer Pressemitteilung der Stadt Dornbirn war das Ziel dieser Reise die
Herstellung von Kontakten zu den örtlichen Behörden, wie Sozialministerium,
Bürgermeister, Jugendämter, Polizei und Austausch mit NGO’s sowie sozialen
Hilfsprojekten. Aus der genannten Pressemitteilung geht weiters hervor, dass
aufbauend auf den Erkenntnissen der Rumänienreise, gemeinsam von der Stadt
Dornbirn und dem Land ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet werden soll.
Die Bettlerproblematik hat sich gerade aufgrund der von Landesrätin Wiesflecker
initiierten Unterbringung von Roma im Kaplan Bonetti-Haus sehr stark auf die Stadt
Dornbirn konzentriert. Eine Lösung dieser Problematik ist weiterhin nicht in Sicht und
neben der Bevölkerung äußert auch vermehrt die Wirtschaft ihren Unmut über die
unbefriedigende Situation in der Bettlerfrage.
Es ist somit aus meiner Sicht von großer Bedeutung, die Erkenntnisse der
Rumänienreise und die daraus resultierenden Maßnahmen für Vorarlberg in
Erfahrung zu bringen.
Nachdem Sie, Herr Landesrat, Mitglied der Delegation waren, und Sie sich bisher
einer Auskunftserteilung zu dieser Reise gegenüber den Medien kontinuierlich
verweigerten, erlaube ich mir an Sie nachstehende
ANFRAGE
zu richten:
1. Wie viele Vertreter des Landes und wie viele Vertreter der Stadt Dornbirn
nahmen an dieser Reise teil?
2. Welche Kosten sind dem Land durch diese Reise entstanden?
3. Welche konkreten Punkte standen auf dem Programm dieser dreitägigen
Reise?
4. Welche Erkenntnisse ergaben sich aus den geführten Gesprächen in
Rumänien in Sachen Bettler?
5. Wurden Sie im Rahmen der in Rumänien stattgefundenen Gespräche darüber
informiert, dass es sich bei der Bettlerproblematik in Vorarlberg um
organisierte Bettelei handelt, die von wenigen rumänischen Großfamilien
organisiert wird?
6. Wurde im Rahmen der Rumänienreise auch festgestellt, dass die sich in
Vorarlberg befindlichen Bettler über Wohn- und Schlafgelegenheiten in
Rumänien verfügen?
7. Welche konkreten Maßnahmen werden von Seiten des Landes in der
Bettlerfrage nun überlegt?
8. Spielt in den Überlegungen des Landes das Kaplan Bonetti-Haus in Dornbirn
weiterhin eine Rolle und wenn ja, in welchem Umfang?
9. Im Kaplan Bonetti-Haus wurden und werden den Roma 30 Schlafplätze zur
Verfügung gestellt. Zeitweise halten sich pro Tag bis zu hundert Roma dort
auf. Ist Ihnen diese Tatsache bekannt und wenn ja, wie bewerten Sie diese
Tatsache?
10. Sind Ihnen auch Probleme mit Roma im Stadtspital Dornbirn bekannt und
wenn ja, um welche Vorfälle handelte es sich dabei?
11. In einzelnen Städten des Landes wurden Bettelverbote erlassen. Wie ist Ihre
Haltung zu diesen Verboten? Unterstützen Sie den diesbezüglichen Vorstoß
der Landes-Volksanwaltschaft beim Verfassungsgerichtshof?
12. Innerhalb der Wirtschaft und dabei im Speziellen bei Handelsbetrieben steigt
der Unmut über die Bettler vor den Geschäften. Wurden bereits Beschwerden
von Seiten der Wirtschaft an Sie herangetragen und wenn ja, wie bewerten
Sie diese Beschwerden?
Ich bedanke mich im Voraus für die fristgerechte Beantwortung meiner Anfrage und
verbleibe
mit freundlichen Grüßen
LAbg. Christoph Waibel