KO Daniel Allgäuer Herrn Landeshauptmann Mag. Markus Wallner

KO Daniel Allgäuer
Herrn Landeshauptmann
Mag. Markus Wallner
Landhaus
6900 Bregenz
Bregenz, am 11. November 2016
Betrifft:
Anfrage gemäß § 54 GO d LT –
Maßnahmen zur Roma Inklusion –
Welche Strategie verfolgt das Land Vorarlberg?
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Vor gut einem Jahr haben sich die von der Bettlerproblematik betroffenen Städte in
einer gemeinsamen Erklärung deutlich positioniert und das Land um ernsthafte und
konkrete Unterstützung und Hilfe in dieser Problematik ersucht. Heute muss man
nüchtern zur Kenntnis nehmen, dass die Gemeinden in der Bettler-Frage weiterhin
alleine dastehen und die schwarz-grüne Landesregierung keine klare Position
erkennen lässt.
Während innerhalb der ÖVP in der Roma-Problematik versucht wird, einen eher
restriktiveren Kurs zu verfolgen, sind die Grünen – und dabei insbesondere Frau
Landesrätin Wiesflecker - bemüht, fixe Quartiere für die Bettler im Land einzurichten
und damit die Situation bewusst zu verfestigen. Angesprochen auf die Einrichtung
von Notquartieren für die im Land befindlichen Roma hat Landesrätin Wiesflecker im
Volksanwaltsausschuss am 2. November 2016 sinngemäß betont, dass abseits der
geplanten
Bereitstellung
von
Bettler-Unterkünften
keine
weiteren
Integrationsmaßnahmen vorgesehen sind.
Allerdings ist es das Ziel der Bundesregierung, österreichweite Maßnahmen zur
Inklusion von Roma zu setzen bzw bereits vorhandene Maßnahmen zu aktualisieren.
Die Vorarlberger Landesregierung wurde deshalb zu Beginn des Jahres aufgefordert,
eine Stellungnahme zum Entwurf zur Aktualisierung der österreichischen
Maßnahmen zur Roma Inklusion abzugeben. Es stellt sich nun die Frage, ob und in
welchem Ausmaß man in Vorarlberg daran denkt, Inklusionsmaßnahmen für Roma
zu setzen? Eine Analyse der angeforderten Stellungnahme ist aus unserer Sicht
daher zwingend notwendig.
Von verschiedensten Seiten wird verstärkt versucht, das Bild bettelnder Roma in
Vorarlbergs Städten und Gemeinden als unproblematisch darzustellen. Im
Gegensatz dazu vertreten wir Freiheitlichen weiterhin die Haltung, dass Vorarlberg
nicht das Armenhaus für osteuropäische EU-Mitgliedsstaaten sein kann und es nicht
unsere Aufgabe ist, reisenden Bettlern den Aufenthalt in Vorarlberg so angenehm
wie möglich zu gestalten. Maßnahmen, die eine Verfestigung der aktuell
herrschenden Situation bewirken, werden von uns entschieden abgelehnt.
Stattdessen braucht es aus unserer Sicht endlich eine zwischen Gemeinden und
Land akkordierte Strategie zur konsequenten Bekämpfung der Bettlerproblematik.
Vor diesem Hintergrund erlaube ich mir an Sie nachstehende
ANFRAGE
zu richten:
1. Wie ist der aktuelle Stand hinsichtlich der von Ihnen angestrebten
Bereitstellung von festen Unterkünften für Bettler im Land?
2. Für wie viele Bettler wollen Sie derartige Unterkünfte bereitstellen?
3. Konnten in der Frage der Unterkünfte für die Bettler bereits
Gemeinden/Institutionen als Partner gefunden werden und wenn ja, welche?
4. Entspricht es den Tatsachen, dass abseits der von Ihnen angestrebten
Quartiere für Bettler keine weiteren Integrationsmaßnahmen von Seiten des
Landes Vorarlberg für Roma vorgesehen sind?
5. Wie ist die Haltung des Landes zur Aktualisierung der österreichischen
Maßnahmen zur Roma Inklusion?
6. Wurde der Aufforderung des Bundeskanzleramtes zur Stellungnahme zum
Entwurf zur Aktualisierung der österreichischen Maßnahmen zur Roma
Inklusion nachgekommen und wenn ja, wie lautet der Inhalt der
Stellungnahme?
7. Welche Abteilungen im Amt der Vorarlberger Landesregierung wurden in die
Erarbeitung einer Stellungnahme zur Aktualisierung der österreichischen
Maßnahmen zur Roma Inklusion eingebunden?
8. Wie lauteten die entsprechenden Stellungnahmen der jeweiligen Abteilungen
im Wortlaut?
9. Ist von Landesseite daran gedacht, gemeinsam mit den Gemeinden eine
wirkungsvolle Strategie gegen die Bettlerproblematik in Vorarlberg zu
entwickeln und wenn ja, wie sehen die Eckpunkte dieser Strategie aus?
Ich bedanke mich im Voraus für die fristgerechte Beantwortung meiner Anfrage und
verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Daniel Allgäuer
FPÖ-Klubobmann