Nottingham WS 2013/2014

Nottingham WS 2013/2014
Anreise
Da ich aus Karlsruhe stamme, entschied ich mit Ryanair von Baden-Baden nach London
Stansted zu fliegen und von dort aus mit dem Bus nach Nottingham zu fahren
(http://www.nationalexpress.com/home.aspx). Das war die für mich günstigste und
unkomplizierteste Option, wenn auch dank 3,5 stündiger Busfahrt recht langwierig. Von
anderen deutschen Flughäfen aus wird auch Birmingham angeflogen, das ist erheblich näher
zu Nottingham. Für die Rückreise erwäge ich es, den Bus zu nehmen, da die
Gepäckbegrenzungen hier lockerer sind und sich im Laufe der Zeit doch einiges angesammelt
hat.
In Nottingham angekommen erreicht man sein Ziel in der Regel gut; vom Stadtzentrum aus
fahren Busse in die umliegenden Stadtteile. Normalerweise fahren sie im Minutentakt und
eine Busfahrt kostet für Studenten lediglich ein Pfund. Die meisten Anreisenden kommen an
der Broadmarsh Bus Station an, von dort aus fährt zum Beispiel die Indigo-Linie in Richtung
Uni.
Unterkunft
Für einen halbjährigen Aufenthalt ist es schwierig zu bestimmen, ob die private Zimmersuche
oder eine Bewerbung für einen Wohnheimsplatz empfehlenswerter ist. Für mich kamen beide
Möglichkeiten prinzipiell in Frage. Auf http://www.unipol.org.uk/home#1 schaute ich mich
nach Zimmern in Nottingham um, allerdings fand ich keine Angebote für 6 Monate.
Wohnungen sind für gewöhnlich für ein Jahr ausgeschrieben. Auch zögerte ich, mich per
Internet für ein Zimmer zu entscheiden, das ich noch nicht selbst gesehen hatte. Ich habe in
Nottingham einige Austauschstudenten getroffen, die erst nach ihrer Anreise Zimmer gesucht
haben, darunter einige Halbjahresstudenten. Alle waren letztlich erfolgreich, da zu diesem
Zeitpunkt mehr verfügbare Zimmer als Studenten in Nottingham bereitstanden, sodass viele
Vermieter im Endeffekt mehr Zimmer für 6 Monate vermieteten. Natürlich ist das im Voraus
schwer kalkulierbar und ich würde mich hierauf nicht verlassen.
Auch
die
Seite
der
Uni
informiert
über
Unterkunftsmöglichkeiten:
http://www.nottingham.ac.uk/accommodation/accommodation.aspx.
Auf
bewarb
im
ich
mich
zusätzlich
für
einen
Wohnheimsplatz
diesem
Wege
Broadgate
Park
(http://www.nottingham.ac.uk/accommodation/accommodationoptions/selfcateredsites/broadg
atepark.aspx), für welchen ich eine Zusage erhielt (wobei ich mich auch so früh wir möglich
bewarb). Das war für mich vor allem erleichternd. Ich musste mir keine Sorgen bezüglich der
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Zimmersuche machen und wusste, dass ein Wohnheimzimmer zumindest gewissen Standards
entspricht. Rückblickend bin ich sehr zufrieden mit dieser Lösung, auch wenn es auch hier
Nachteile gibt. Ich hatte erwartet, mit englischen oder internationalen Studenten
zusammenwohnen zu können. Letztlich lebte ich in einer WG mit 5 deutschen Studentinnen.
Dies ermöglichte ein unkompliziertes Zusammenleben, verbesserte allerdings in keiner Weise
meine Englischkenntnisse. Zudem sind englische Wohnheime, gerade im Vergleich zu
Deutschland, sehr teuer. Private Zimmer sind in den meisten Fällen günstiger.
Nichtsdestotrotz hat man in einem Wohnheim nach Zahlung der Gebühren keine weiteren
anfallenden Kosten; über Strom- und Heizkosten muss man sich keine Sorgen machen.
Gerade Heizkosten können recht hoch ausfallen, weswegen viele englische Studenten auch
von internationalen Mitbewohnern verlangen sehr wenig zu heizen.
Alles in allem bergen sowohl private als auch Wohnheimzimmer Vor- und Nachteile. Ich bin
glücklich mit meiner Wahl, auch wenn ich sicherlich günstiger hätte wohnen können. Mein
Wohnheim liegt sehr nahe an der Uni im Stadtteil Beeston, den ich zur Wohnungssuche neben
Lenton empfehlen würde. Hier wohnen viele Studenten, die Preise sind noch relativ moderat
und Einkaufsmöglichkeiten stehen ausreichend zur Verfügung. In die Innenstadt gelangt man
mit dem Bus in ca. 20 Minuten. Überall in Nottingham empfiehlt es sich, seine
Wertgegenstände sicher aufzubewahren, da Einbrüche keine Seltenheit sind.
Studium/Uni
Ich belegte insgesamt 3 Kurse an der Uni. Diese kristallisierten sich erst nach der Ankunft
heraus. Im Vorfeld würde ich raten, sich für alle Module anzumelden, die interessant
erscheinen. Angekommen kann man sich immer noch gegen sie entscheiden und so hat man
zumindest etwas in der Hinterhand. Ich wählte letztlich 2 third-year modules, in die ich mich
erst vor Ort eintragen lassen konnte und ein first-year module, für das ich mich schon
angemeldet hatte. Nach Ankunft erhält man während der ersten Woche Module, indem man
die dafür ausgeschrieben Veranstaltungen der einzelnen Institute besucht und sich dort, sofern
noch freie Plätze vorhanden sind, für das gewünschte Modul einschreibt. Das kann sehr
müßig und aufreibend verlaufen, zumal zu den Modulen keine Zeiten angegeben sind; diese
finden sich separat auf einer Internetseite der Uni. Ich würde raten, früh zu den jeweiligen
Veranstaltungen zu erscheinen und einen Notfallplan parat zu haben.
Mit meinen 2 third-year Veranstaltungen hatte ich relativ viel für die Uni zu tun. Man kann
sich das auch geschickter legen, andererseits genoss ich meine Kurse. Bei diesen Modulen
sollte man sich, zumindest bei Literaturseminaren, auf ein hohes Pensum an Lesematerial
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einstellen. Da man aber normalerweise wenige Stunden in der Uni verbringen muss, lässt sich
das eigentlich gut unterbringen.
Nottingham/Freizeit
Nottingham selbst ist eine tolle Stadt. Es bietet alles, was man sich von einer größeren
englischen Stadt wünscht, ist aber noch überschaubar genug um nicht zu überfordern.
Shopping- und Weggehwünsche lassen sich hier sehr gut ausleben. Nur sollte man darauf
gefasst sein, dass in der Regel ab 3 Uhr morgens Sperrstunde herrscht. Für die Rückfahrt
würde ich raten, ein Taxi zu teilen. Diese sind recht erschwinglich und nachts dank ruhigem
Verkehr schnell am Ziel.
Da Nottingham sehr zentral in England liegt lässt sich im Grunde jedes Ziel gut per Bus oder
Zug erreichen. Wochenendtrips bieten sich also an; zudem werden für internationale
Studenten viele Ausflüge, ob Stonehenge, Lake District oder Brighton, organisiert. Ich
persönlich reiste vor meiner Ankunft in Nottingham ein wenig im Land herum und plane das
vor meiner endgültigen Abreise. Die Wochenenden innerhalb des Semesters verbrachte ich
oft
mit
Reitstunden,
die
von
dem
Riding
Club
der
Uni
(https://www.su.nottingham.ac.uk/sports/sport/RidingClub/) organisiert wurden. Darüber
hinaus bietet die Student Union unzählige Sportarten und Freizeitaktivitäten an:
https://www.su.nottingham.ac.uk/.
Fazit
Ich habe die Zeit meines Auslandsaufenthalts durchweg genossen. Nottingham ist eine
absolut empfehlenswerte Stadt. Oft wird von einem halbjährigen Aufenthalt abgeraten, da
sich dies nicht lohne und man mehr mit Organisatorischen beschäftigt sei als tatsächlich den
englischen
Studentenalltag
kennenzulernen.
Dem
muss
ich
widersprechen;
alle
organisatorischen Belange hatten sich nach 2 Wochen geklärt. Natürlich lohnt sich ein volles
Jahr mehr, aber auch ein halbes Jahr ermöglicht einen erlebnisreichen und gewinnbringenden
Aufenthalt.
Gerne beantworte ich jegliche weiteren Fragen per Mail: [email protected].
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