Erfahrungsbericht Nottingham Trent University, WiSe 2014/15 Vorbereitung Nach der Zusage der Bremer Universität, musste ich mich noch einmal direkt bei der NTU bewerben. Dies ist jedoch eine reine Formalität, damit die Gastuniversität die nötigen Informationen über die Studierenden erhält. Die Ansprechpartnerin für den Arts & Humanities Fachbereich ist Emma Buckley. Sie kümmert sich um die verschiedenen Formulare und ist auch sonst gerne bereit bei Fragen und Problemen zu helfen oder an die entsprechenden Personen weiterzuleiten. Da ich in verschiedenen Erfahrungsberichten gelesen hatte, dass die Wohnungssuche in Nottingham nicht allzu schwierig sei, habe ich mir vor meiner Anreise einen Platz bei Couchsurfing gesucht, um dann vor Ort nach einer Wohnung zu suchen. Natürlich könnte man für die ersten Tage auch ein Zimmer in einem Hostel buchen. Des Weiteren empfiehlt es sich eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, falls diese nicht automatisch in eurem Versicherungsschutz beinhaltet ist. Anreise Da es von Bremen günstige Flüge nach London gibt bin ich nach Stansted (etwa 1.20h von London entfernt) geflogen und von dort mit einem Bus direkt zur Nottingham Coach Station gefahren. Die Nottingham Coach Station ist in der Innenstadt und daher könnt ihr von dort leicht zu eurer Unterkunft gelangen. Ich bin beinahe ausschließlich mit den Bussen von National Express gefahren, da diese meistens am günstigsten waren. Es gibt auch einen Flughafen in der Nähe von Nottingham, den East Midlands Airport. Einige meiner Bekannten sind von diesem Flughafen an- und abgeflogen, er liegt viel Näher an Nottingham und ist meines Wissens mit dem skylink Bus zu erreichen. Unterkunft Die Studentenwohnheime der NTU und auch der NU würde ich nicht empfehlen, da sie recht teuer sind und zudem Studierende bevorzugen die länger als ein Semester dort studieren. Die meisten Erasmus StudentInnen, mit denen ich mich über die Wohnungssuche unterhalten habe, hatten sich bereits vor ihrer Anreise um eine Wohnung gekümmert. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da es immer wieder Betrugsfälle gibt, bei denen Vermieter falsche Bilder und Wohnadressen angeben und sich die Kaution und erste Monatsmiete überweisen lassen. Ich selber habe mir vor Ort eine Wohnung gesucht, was auch sehr gut geklappt hat. Nachdem ich mir drei verschiedene Zimmer in WGs angesehen hatte, habe ich mich für ein Zimmer in einer Sechser WG, 5 Minuten vom City Campus entschieden. Auch wenn ich für meine Seminare die meiste Zeit am Clifton Campus verbrachte, habe ich meine Entscheidung für eine Wohnung in der Stadt nicht bereut, da ich zu Fuß in die „Stadtbibliothek“ und eben schnell in die Stadt konnte. Generell sind die Wohnungspreise in England deutlich höher als in Deutschland. Ich kann daher die Wohnungssuche vor Ort nur empfehlen, da man sieht, wofür man bezahlt und nicht in einer Wohnung ankommt, die dann die Erwartungen enttäuscht. Studium an der Gasthochschule Die erste Woche ist eine sogenannte „Welcome Week“, in der es verschiedene Veranstaltungen gibt, bei denen man auch gleich andere Erasmus StudentInnen kennen lernt. Das Wichtigste in dieser Woche ist die Anmeldung beim „exchange coordinator“ und die Ausstellung eines persönlichen NTU-Studierendenausweises, welcher gleichzeitig der Bibliothekausweis und der Zugang zum Now-Portal ist. Now ist die Internetseite der NTU auf der man die verschiedenen „learningrooms“ seiner Kurse auswählen kann und somit auf Präsentationen, Literatur usw. zugreifen kann. Am Ende des Semesters werden hier auch die Essays in einen Dropbox Ordner hochgeladen. Es gibt eine Bibliothek in der Stadt und eine auf dem Clifton Campus, ich persönlich war öfter in der Bibliothek in der Stadt, da sie nur 5 min von meiner Wohnung entfernt war. Auf der Bibliothekskarte sind 20 Pfund Guthaben, die man meiner Erfahrung nach nicht ganz aufbraucht. Also würde ich euch empfehlen ruhig alle Texte und andere Dokumente in der Bibliothek zu drucken, mit 20 Pfund kommt man sehr gut aus. Eine Mensakarte hatte ich nicht, dass Essen in der Mensa war aber auch nicht nach meinem Geschmack und sehr viel teurer als an der Bremer Uni. Es gibt noch einen Stand mit Baguette und Sandwiches und ein Café, beide kann ich sehr empfehlen. Da ich für mein Studium nur 15 CP brauchte und mir von den Kursen die es dort gab für meinen Master oder ähnliches nichts hätte anrechnen lassen können, habe ich um die von Erasmus angeforderte CP Zahl zu erreichen das Seminar British Cinema belegt. Ich würde empfehlen bei der Kurswahl auch auf die Art der Prüfungsleistung zu schauen, ich hatte zwei Kurse mit Essays und eine Klausur, was mir sehr gut gepasst hat. Die Essays sind an den englischen Universitäten mit einem Umfang von meist um die 2000 Wörter kürzer als in Deutschland. Man sollte den Aufwand jedoch trotzdem nicht unterschätzen. Da es für AustauschstudentInnen nur eine begrenzte Auswahl an Kursen gibt lernt man in den Seminaren meistens nur andere Erasmus StudentInnen kennen. Einerseits ist man natürlich froh gleich Anschluss zu finden, andererseits finde ich es schade, da man auf diese Weise nicht wirklich in Kontakt mit den englischen Studierenden kommt. Aus diesem Grund habe ich mich auch dafür entschlossen an einem Tandem Programm teilzunehmen, bei dem sich englische Studierende mit AuslandsstudentInnen treffen. Meine Tandem Partnerin war sehr freundlich und hilfsbereit und wir haben uns etwa einmal die Woche getroffen. Da natürlich beide Parteien etwas lernen möchten ist es wichtig, dass man selber darauf achtet, nicht immer nur auf Englisch oder immer nur auf Deutsch zu sprechen. Wir haben meistens nach der Hälfte der Zeit die Sprache gewechselt, was auch sehr gut geklappt hat. Ich kann das Tandem Programm wirklich jedem ans Herz legen, da man so die Möglichkeit hat bei gemeinsamen Unternehmungen mehr in Kontakt mit EngländerInnen zu kommen. Alltag und Freizeit Nottingham ist eine kleine Stadt, die trotzdem eine Menge zu bieten hat. Es gibt viele Restaurants, Cafés und auch ausreichend Einkaufsmöglichkeiten. Auch das Nachtleben hat verschiedene Facetten, von Pubs zu Bars und Nachclubs sollte für jeden etwas dabei sein. Es gibt viele kleine Parks und auch einige Sightseeing Möglichkeiten. Ich kann Wollaton Hall und Nottingham Castle sehr empfehlen. Es werden auch öfter Tagestouren in verschiedene Städte angeboten (z.B. Oxford, Liverpool, Leeds). Ich muss im Nachhinein sagen, dass ich gerne mehr von diesen Ausflügen mitgemacht hätte. Ich hatte mehrmals Besuch von Freunden und Freundinnen aus Deutschland und habe auch einige Male eine Freundin besucht, die ein Praktikum in London gemacht hat. So konnte ich mich immer wieder auf bekannte Gesichter freuen und die Zeit verging sehr schnell. Fazit Da England sehr teuer ist (hohe Lebenshaltungskosten), sollte man sich vorher über die Kosten eines Auslandsaufenthalts bewusst sein und auf jeden Fall im Vorfeld etwas Geld zur Seite legen. Ansonsten kann ich jedoch jedem ein Auslandssemester an der Nottingham Trent University empfehlen. Es mangelte nie an AnsprechpartnerInnen und auch die DozentInnen waren stets verständnisvoll und hilfsbereit. Meiner Meinung nach ist ein Auslandssemester eine wunderbare Gelegenheit neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen und ich denke, dass es für die meisten Studierenden eine toller Erfahrung ist, bei der man viel mitnehmen kann. Nützliche Adressen: Fernbusse: www.nationalexpress.com Züge: www.nationalrail.co.uk Welcome week: http://ntu.ac.uk/future_students/life_at_ntu/welcome_week/index.html
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