Ungarn – Wirtschaftsbericht 2014

Formulaire CH@WORLD: A754
Représentation suisse à: Budapest
Pays: Hongrie
Date de la dernière mise à jour: 27.04.2015 - 512.0 BNS/KATRO
Ungarn – Wirtschaftsbericht 2014
1. Wirtschaftslage allgemein
Ungarn befand sich 2008 in einer problematischen Haushaltslage und einer tiefen Wirtschaftskrise.
Nur durch einen Notkredit von EU und IWF konnte das Land vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt
werden. Die allgemeine Unzufriedenheit ermöglichte der national-konservativen Partei FIDESZ 2010
einen breiten Wahlsieg mit Zweidrittelmehrheit. Anhand dieser Mehrheit begann sie eine Reihe von
tiefgreifenden Reformen, um die Wirtschaft und die Finanzen Ungarns zu sanieren. Der
Interventionismus des Staates, der aufgrund der parlamentarischen Mehrheit mit hohem Tempo
durchgesetzt wurde, sorgte für weitreichende Umstrukturierungen. Darunter der Wandel von einer
Wohlfahrts- zu einer arbeitsbasierten Gesellschaft.
Anstatt eine Austeritätspolitik einzuführen, entschied die Regierung nach Machtantritt den
Staatshaushalt durch die Verstaatlichung der dritten Säule der Rentenversicherung und eine
Reihe von Sondersteuern zu sanieren. Betroffen wurden davon v.a. internationale Konzerne und
Grossunternehmen, insbesondere im Bankensektor, im Energiebereich wie auch in der
Telekommunikation.
Seit der ehemalige Wirtschaftsminister und Erfinder der „unorthodoxen Wirtschaftspolitik“, György
Matolcsy, den Sitz des Nationalbankpräsidenten übernommen hatte, wurde die Institution als
Partnerin der Regierung eingesetzt. Die seit August 2012 durchgeführte, schrittweise Senkung des
Leitzinses von anfänglich 7% erreichte am 22. Juli 2014 seinen historischen Tiefpunkt von 2,1%. Der
Monetär-Rat der ungarischen Nationalbank (MNB) kündigte zwar an, den Leitzins mindestens bis
Dezember 2015 beizubehalten, senkte ihn jedoch aufgrund des allgemeinen Deflationsdrucks bereits
am 24. März und am 21. April 2015 um je weitere 15 Basispunkte auf aktuell 1,80%, was den Forint
stärkte und auf den höchsten Stand der vergangenen 15 Monate beförderte. Zur Neubelebung des
Kreditgeschäfts rief die MNB darüber hinaus ein „Funding for Growth“-Programm ins Leben,
deren Mittel am 2. September 2014 verdoppelt wurden.
Die Lösung der Problematik um die Fremdwährungshypothekenkredite, die seit 2008 ein
gravierendes Problem für viele Haushalte in Ungarn darstellte, wurde als Priorität der Regierung
behandelt. 2014 wurde die Problematik einer offenbar endgültigen Lösung zugeführt, welche neben
der Konvertierung sämtlicher Devisenhypothekenkredite zu fixierten Wechselkursen ab 1. Februar die
Kreditvergabe durch „faire“ Banken regelt. Um den Forint durch die Transaktionen nicht unter Druck
zu setzen, bot die Nationalbank Geschäftsbanken zu diesem Zweck einen Teil ihrer Devisenreserven
zum Tausch an. Da die Konvertierung bereits anfangs 2015 abgeschlossen wurde, traf die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar, die Mindestgrenze des EUROWechselkurses aufzuheben, Ungarn nicht so hart wie andere Länder der Region.
Auch die ungarische Aussenpolitik wurde im Oktober 2014 umstrukturiert. Sie folgt heute dem
Primat der Aussenwirtschaft und sieht die Diplomatie als Mittel zur Handels- und Standortförderung.
Dies wurde auch durch die Integrierung der Aussenwirtschaft in das Aussenministerium deutlich.
Die Regierung unter Ministerpräsident Orbán bewertet die eigene Politik als Erfolg. Seit 2012 befindet
sich das Haushaltsdefizit unter der 3%-Marke und auch der Schuldenstand konnte gesenkt werden.
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2014 lag dieser noch bei 76.9 % des BIP und erfüllt somit noch nicht die Voraussetzungen für die
Einführung des Euro.
Weiteres Ziel ist die Reduktion der hohen Arbeitslosigkeit. Insgesamt sprach Wirtschaftsminister
Varga am 26. März von 450‘000 mehr Arbeitsplätzen als im 2010. Darunter saisonabhängig 200‘000250‘000 Arbeitnehmer, die der Staat im Rahmen seiner Arbeitsbeschaffungsmassnahmen
beschäftigt. 2014 wurde die Wachstumsprognose des IWF (2,0%) deutlich übertroffen. Gemäss
ersten Zahlen der ungarischen Regierung betrug das Wachstum 3,6%, was den zweitbesten Wert
innerhalb der EU darstellte. Dies war dem Wachstumsprogramm der Nationalbank und dem
gestiegenen Output der deutschen Automobilhersteller in Ungarn, insbesondere aber den verstärkten
Investitionen aus EU-Fonds zu verdanken.
Mit ihrer Politik gelang es der Regierung, die Wahlbevölkerung im Superwahljahr 2014 (Parlaments-,
Europa- und Kommunalwahlen) hinter sich zu vereinen. Als viele andere Regierungen in Europa ihre
Austeritätspolitik sanktioniert sahen, verstand es die ungarische Regierung, anhand eines Wohnnebenkosten-Senkungsprogramm, einer breit angelegten Anti-Banken-Kampagne und einer Verstärkung der staatlichen Beschäftigungsmassnahmen, sich gegenüber der zersplitterten Opposition
anhand von rund 45% der Stimmen in einer hauchdünnen 2/3-Mehrheit bestätigen zu lassen.
Der Aktivismus und das Tempo der Gesetzesänderungen brüskierte Opposition sowie jeweils
betroffene Interessengruppen. Insbesondere die Zivilgesellschaft und die Medien wurden von der
Regierung nicht über geplante Änderungen konsultiert. Gezielte Sondersteuern, wie einer
Werbesteuer zu Lasten der Medien im Sommer 2014, die besonders die deutsch-luxemburgische
Mediengesellschaft RTL Klub betroffen hatte, gaben zudem den Eindruck, dass die unabhängigen
Medien unter den Einfluss staatlicher Kontrolle gebracht werden sollten.
Insgesamt klagten Investoren regelmässig über Unberechenbarkeit der Wirtschaftspolitik, Rechtsunsicherheit und Intransparenz, welche die Planbarkeit für Wirtschaftsakteure einschränken und
auf neue Investoren eine abschreckende Wirkung entfalteten. Die EU-Kommission bemängelt
darüber hinaus, dass die Einhaltung des Defizitziels nicht auf nachhaltiger Finanzpolitik, sondern
vielmehr auf diversen Sondersteuern beruhe, die u. a. Einzelhandel, Medien, Banken, Energie- und
Telekommunikationsunternehmen belasten. Im Global Competitiveness Index des Weltwirtschaftsforums belegt Ungarn 2015 den 60. von 144 Plätzen. Der Bericht hebt ebenfalls die mangelhafte
Berechenbarkeit der Politik, den Zugang zu Finanzierungen, Korruption und die Besteuerungspraxis
als die grössten Problembereiche hervor.
Transparency International führt das Land im Corruption Perception Index auf Platz 47 von 175.
Grosses Aufsehen erregte im Herbst 2014 das Bekanntwerden von US-Einreiseverboten gegenüber
sechs staatlichen Beamten. Unter ihnen Ildikó Vida, die Direktorin der Steuer- und Zollbehörde NAV.
Die US-Botschaft hatte von Firmen die Informationen erhalten, dass die Behörde bei Mehrwertsteuerbetrugsgeschäften grosszügig weggesehen habe. Kurz darauf wurden eine aufsehenerregende
Internetsteuer, die Ausweitung des ungarischen Mautsystems, sowie ein kurzfristig ins Leben
gerufenes Stassenfrachtkontrollsystem zur Eindämmung des Mehrwertsteuerbetrugs angekündigt.
Ende 2014 kam es zu Demonstrationen, und die Popularität der Regierung schien zu schwinden.
Dies führte bei einer Nachwahl in der FIDESZ- Hochburg Veszprém dazu, dass die 2/3 Mehrheit
wieder verloren ging. Aufgrund der offensichtlichen Unzufriedenheit zeigt sich die Regierung nun
bereit, betroffene Interessengruppen mehr über ihre Politik zu konsultieren.
Am 9. Februar 2015 hat die ungarische Regierung bekannt gegeben, dass sie und die EBRD sich mit
je 15% an der ERSTE BANK GROUP beteiligen und dass ein Memorandum of Understanding
unterzeichnet wurde, welches Hoffnungen auf die Beendigung der oben erwähnten Anti-BankenKampagne geweckt hat. Mit dem MoU hat die Regierung in Aussicht gestellt, die
Bankensondersteuern in zwei Schritten ab 2016 und ab 2018 zu reduzieren und keine neuen
2/18
Massnahmen zu treffen, welche die Rentabilität der Banken negativ beeinflussen würde. Nach den
Konkursen von Buda-Cash und dem Brokerunternehmen Quaestor scheint die erhoffte
Neuorientierung bereits wieder in Frage gestellt. Am 14. April hat das Parlament nämlich den
Gesetzesentwurf der Regierungspartei verabschiedet, welcher vorsieht, dass auch die Banken die
Opfer des Konkurses des Brokerunternehmens Quaestor entschädigen sollten. Aus Sicht der Banken
ist dies verfassungswidrig.
2. Internationale und regionale Wirtschaftsabkommen
2.1.
Politik und Prioritäten Ungarns
Ungarn ist seit dem Jahr 2004 Mitglied der Europäischen Union. Wichtiges Ziel der ungarischen
Europapolitik ist die wirksame Nutzung der von der EU bereitgestellten Mittel aus Struktur- und
Kohäsionsfonds. Die Fördermittel, die Ungarn aus diesen Fonds für die Finanzperiode 2007-13
zustanden, beliefen sich auf rund EUR 25,3 Mrd. Um eine möglichst umfassende Verwendung dieser
Mittel zu gewährleisten, gliederte die Regierung deren Koordination per 1. Januar 2014 in das Amt
des Ministerpräsidenten ein, wodurch die nationale Entwicklungsagentur (NFÜ) aufgelöst wurde.
(Dies hatte auch für den Schweizerischen Erweiterungsbeitrag Konsequenzen; s. Kap. 5.1.) Bis Ende
2014 gelang es, 100% der Ungarn zustehenden Mittel zu verpflichten, wovon das ungarische BIP
stark profitieren konnte. Insbesondere die Baubranche erfuhr dadurch ein starkes Wachstum.
Aus dem EU-Finanzrahmen 2014-2020 wurden Ungarn mit EUR 24,3 Mrd. (gemessen am Preisindex
von 2011) zwar weniger Gelder zugesprochen, als im vorherigen Zeitraum, die Regierung zeigte sich
insgesamt jedoch mit ihrem Verhandlungsergebnis zufrieden. Am 9. September 2014 unterzeichnete
Kommissionspräsident
Barroso
und
Premierminister
Orbán
das
entsprechende
Partnerschaftsabkommen in Budapest. Im Dezember 2014 genehmigte die EU-Kommission bereits
das erste Programm aus dem neuen Finanzrahmen, welches Ungarn über EUR 100 Mio. zur
Armutsbekämpfung bereitstellt. Fünf weitere Operativprogramme wurden im Februar 2015 bewilligt.
Unter durchschnittlich 85%-iger Beteiligung der EU werden EUR 8,8 Mrd. der Wirtschaftsentwicklung
und Innovationen, je rund EUR 4 Mrd. der Entwicklung in ländlichen Regionen, der
Infrastrukturentwicklung sowie der Umwelt und Energieeffizienz zugutekommen. Eine weitere Mrd.
EUR wird zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Zentralungarns bereitgestellt. Insbesondere das
Ziel, Ungarn zu einem Produktionszentrum in Europa zu machen, wird dabei von der Regierung
verfolgt, indem Fördermittel an die Schaffung neuer Arbeitsplätze geknüpft werden.
Europa und vor allem Deutschland bleiben für Ungarn die wichtigsten Absatzmärkte. Die ungarische
Politik ist jedoch auch bestrebt, eine Politik zur „östlichen Öffnung“ zu betreiben, sodass das Land
einen besseren Zugang zu asiatischen Ländern bekommt und seine Handelspartner weiter
diversifizieren kann. In Anbetracht der Ukrainekrise wird Ungarns russlandfreundliche Politik von
mehreren Partnerländern in der EU und den USA kritisch gesehen. Zwar steht Ungarn geschlossen
mit den anderen Mitgliedsstaaten der EU hinter den Sanktionen gegenüber Russland, jedoch bemüht
man sich in Budapest darum, im Sinne der nationalen Interessen im Energie- und Handelsbereich um
gute Beziehungen mit dem Kreml. Dies zeigte sich im Rahmen eines Staatsbesuchs des russischen
Präsidenten am 17. Februar 2015, nur zwei Wochen nach dem Besuch der deutschen Kanzlerin.
2.2.
Prioritäten in der ungarischen Energiepolitik
Gegenüber Russland hat Ungarn starke Interessen im Energiebereich. Im Januar 2014 unterzeichnete Ministerpräsident Orbán mit Russlands Präsident Putin einen Vertrag über die Erweiterung des
ungarischen Atomkraftwerks Paks um zwei weitere Blöcke. Ein Finanzierungskredit über EUR 10
Mrd. wurde dabei ebenfalls mit Russland vereinbart. Kritisiert wurde Orbán dafür, dass er dieses
Geschäft ohne Vorlage der Hintergrunddokumente (etwa eine Wirkungsstudie oder eine
Rentabilitätsrechnung) und ohne vorherige Konsultation mit dem Parlament und der Öffentlichkeit
3/18
abgeschlossen hatte. Im März 2015 beschloss das Parlament die diesbezüglichen Dokumente für 30
Jahre unter Geheimhaltung zu nehmen. Am 2. März drückte die EU-Kommission allerdings aus, dass
die entstehende Monopolstellung der russischen Rosatom als einziger Lieferant für spaltbares Material
in den neuen Atomreaktoren aus wettbewerbsrechtlicher Sicht bedenklich sei. Ungarn zeigte sich
sogleich bereit, die Verpflichtung zum Bezug des spaltbaren Materials nach finnischem Muster auf 10
Jahre zu beschränken.
Die mit Russland in Verbindung stehenden Interessen Ungarns umfassen darüber hinaus auch den
Bezug russischen Erdgases. Der take or pay-Vertrag aus den 90-er Jahren konnte am 17. Februar
2015 bei einem Besuch Putins in Budapest so modifiziert werden, dass Ungarn die nicht in Anspruch
genommene Menge an Gas über die kommenden 4-6 Jahre verbrauchen kann. Im Anschluss werden
die beiden Länder einen neuen Vertrag aushandeln. Durch die Verstaatlichung der ungarischen
Gasspeicherkapazitäten positionierte sich der Staat als massgeblicher Akteur im ungarischen Energiehandel. Erklärtes Ziel ist, das Land zu einem regionalen Verteilerzentrum avancieren zu lassen.
Das Pipeline Projekt „South-Stream“, das die Lieferung von russischem Gas – unabhängig von den
Entwicklungen in der Ukraine – sicherstellen sollte, wurde seitens Russland abgesagt. Dies war nach
dem Scheitern des Pipeline-Projektes Nabucco ein weiterer Schlag für Ungarns Bestrebungen, die
Versorgungssicherheit zu erhöhen und seine geopolitische Rolle aufzuwerten. Das Land engagiert
sich nun stark bei der Vernetzung der regionalen südost- und mittelosteuropäischen Pipelines.
Ziel ist auch eine Anbindung an türkische Pipelines, die einen alternativen Transportweg
russischen Gases zur Ukraine und darüber hinaus eine Bezugsquelle für zentralasiatisches Gas
bedeuten würde. Eine weitere Priorität zur Diversifikation der Energielieferanten stellt für Ungarn der
Bau der regionalen LNG-Terminale, primär auf der kroatischen Insel Krk, dar.
Einen ersten Schritt zur Diversifikation der Versorgungsquellen stellte der Bau einer Verbindung mit
dem Gasnetz der Slowakei dar, welche im März 2014 von Viktor Orbán und seinem slowakischen
Amtskollegen, Robert Fico, eingeweiht wurde. Die Inbetriebnahme zum 1. Januar 2015, die Ungarn
einen Zugang zu Gas aus Tschechien verschaffen würde, lässt allerdings noch auf sich warten.
Die gemeinsame Erklärung zur europäischen Energieunion vom 20. März 2015 wurde in Ungarn
positiv bewertet, da sie den Energiemix in nationaler Zuständigkeit belässt und somit keinem Land
vorgeschrieben werden kann, aus welchen Quellen es seinen Energiebedarf zu decken hat. Im
Gegensatz zu den Zielen der EU kommt erneuerbaren Energien unter der Regierung von Viktor Orbán
keine grosse Bedeutung zu. Vielmehr ist es Priorität, schnell an billige Energie zu kommen, um die
Attraktivität des Wirtschaftsstandorts zu erhöhen.
2.3.
Perspektiven für die Schweiz
Nach Ungarns EU-Beitritt und der Ausdehnung der bilateralen Abkommen der Schweiz mit der EU auf
die Neumitglieder haben Schweizer Unternehmen grundsätzlich in Ungarn die gleichen Marktzugangsbedingungen wie in anderen EU-Mitgliedstaaten. Im Besonderen gilt es zu betonen, dass sich
Schweizer Unternehmen gleichberechtigt an den Ausschreibungen für Aufträge aus den EU1
Fördermitteln beteiligen können .
Nachdem die SNB sich am 15. Januar 2015 von der Stützung der Kursuntergrenze des Euro
distanziert hatte, erhöhte sich der Wettbewerbsdruck auf die schweizerische Industrie. Mehrere KMU
haben sich bereits an die ungarische Investitionsförderungsgesellschaft gewendet, um eine
Auslagerung kostenintensiver Arbeiten nach Ungarn zu prüfen und ihren Standort in der Schweiz
konkurrenzfähig zu halten. Abhängig von Investitionssumme, Anzahl geschaffener Arbeitsplätze und
Region der Investition ergeben sich mögliche Subventionen aus EU- und/oder Regierungsquellen.
Neben der Verfügbarkeit billiger und kompetenter Arbeitskräfte und der geografischen Nähe zur
Schweiz bietet Ungarn im europäischen Vergleich günstige Steuersätze (bei der Einkommenssteuer)
und preiswerte Bodenpreise für Industrieniederlassungen.
1
s. auch Kapitel 5.1. und 8.2.
4/18
Mehrere schweizerische Unternehmen, wie die mittelständische Fraisa-Gruppe, berichteten bereits
von EU-Fördermitteln in Höhe von bis zu 50% der Investitionssumme, ohne die sie sich den Ausbau
ihrer Kapazitäten nicht in gleichem Umfang und mit gleicher Geschwindigkeit hätten leisten können. Im
Finanzrahmen 2014-2020 wird ein Grossteil der zur Verfügung stehenden Mittel für
Wirtschaftsförderung aufgewandt. Dadurch werden sich auch für Tochterunternehmen schweizerischer
Firmen wieder gute Subventionsmöglichkeiten ergeben.
Zudem profitieren schweizerische Unternehmen von den Möglichkeiten, sich an den öffentlichen
Ausschreibungen beteiligen zu können, die mit EU-Fördermitteln finanziert werden. Insbesondere
der schweizerische Eisenbahnbauer STADLER RAIL gelangte so an Grossaufträge der ungarischen
Eisenbahngesellschaften, deren Gesamtwert mehrere hundert Mio. Euro beträgt.
Am 9. November 2014 trat das revidierte Doppelbesteuerungsabkommen Schweiz- Ungarn vom
12. September 2013 in Kraft und entfaltet seit 1. Januar 2015 seine volle Wirkung. Es handelt
sich dabei um eine Revision eines Abkommens aus dem Jahr 1981. Entsprechend dem Beschluss des
Bundesrates vom März 2009 enthält es eine Ausweitung der Amtshilfe nach Art. 26 des OECDMusterabkommens. Seit 1989 besteht ausserdem ein Investitionsschutzabkommen. Seit Ungarns
EU-Beitritt am 1. Mai 2004 beziehen sich das Freihandelsabkommen Schweiz-EU von 1972 und die
Bilaterale Abkommen Schweiz-EU von 1999 und 2004 ebenfalls auf die bilateralen
Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Ungarn.
Das Ergebnis der SVP-Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ vom 9. Februar 2014 nahm Ungarns
Regierung zur Kenntnis, stellte aber klar, diesen Entscheid weder ver- noch beurteilen zu wollen. Das
Land leide seinerseits unter einem starken Brain-Drain qualifizierter Arbeitnehmer in westeuropäische
Länder. Im Laufe der für die Umsetzung der Initiative vorgesehenen drei Jahre wird sich zeigen, ob
und auf welche Weise sich die Handelsbeziehungen mit (Ungarn und) der EU ändern werden.
3. Außenhandel
3.1.
Entwicklung und allgemeine Aussichten
3.1.1. Ungarischer Warenhandel
2014 erreichten die ungarischen Exporte ein Gesamtvolumen von EUR 84,7 Mrd. Damit war der Wert
rund EUR 3 Mrd. höher als im Vorjahr, was einen Zuwachs von 2,5% bedeutete. Importe wuchsen um
2,8% auf EUR 78,3 Mrd. Der Außenhandelsbilanzüberschuss belief sich demnach auf EUR 6,4
Mrd. Über ein Viertel des ungarischen Aussenhandels wurde auch im Berichtsjahr mit Deutschland
abgewickelt, was eine grosse Abhängigkeit von den Tendenzen der deutschen Wirtschaft impliziert.
Nach dem starken Zuwachs im Aussenhandel mit Deutschland im 2013 konnte auch im 2014 vor
allem der Export erneut 10% Wachstum verzeichnen. Der Import von deutschen Produkten stieg
gleichzeitig um 6%.
Ungarns Exporte gingen 2014 zu 78.1% (2013: 77.1%) in die EU. In absoluten Zahlen ausgedrückt
wird deutlich, dass der Anstieg ungarischer Exporte auf Exporte innerhalb der EU zurückzuführen war.
Die Ausfuhren in Länder ausserhalb der EU stagnierten. Dies war insbesondere durch den starken
Einbruch von Exporten nach Russland (-16%) und in die Ukraine (-12%) zu erklären. Die ungarische
Politik der Stärkung von Handelsaktivitäten in aussereuropäische Länder (s. Kap. 2) konnte damit im
Berichtsjahr noch keine positive Bilanz ziehen. Die wichtigsten Exportdestinationen waren neben
Deutschland mit 27%, die Nachbarstaaten Österreich, Rumänien und die Slowakei mit 5.5%, 5.4%
bzw. 4.9%.
Bei den Importen nahm der Anteil der aus EU-Staaten importierten Waren mit 74.5% im Vergleich zum
Vorjahr (2013: 71.6%) ebenfalls zu. Auch hier war ein starker Rückgang des Handels mit Russland
(-15%) zu verzeichnen. Dieser ist auf die Handelsembargos im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise
zurückzuführen, die insbesondere ungarische landwirtschaftliche Produkte stark betroffen hatten.
Weltweit waren die Hauptimportländer Deutschland (25.2%), Österreich (7.3%), Russland (7.0%), die
Slowakei (5.4%), Polen und China (5.2% bzw. 5.1%).
5/18
Wie im Vorjahr nahm der Export in die Vereinigten Staaten stark zu. Er stieg um 20% und machte
2014 bereits 3,5% aller Exporte aus.
In der Aufstellung nach Warenarten dominierten bei den Exporten 2014 nach wie vor die
Industrieprodukte. Maschinen- und Elektroerzeugnisse machten 38.4% des gesamten Exports aus.
Der Fahrzeugbau konnte 2014 dank der Automobilwerke von Mercedes, Audi und Suzuki und
zahlreichen Automobilzulieferern sein dynamisches Wachstum fortsetzen und macht bereits 16.3%
des Gesamtexports aus. Einen relativ großen Anteil an den ungarischen Exporten hatten auch
chemische Erzeugnisse (8,6%) sowie Plastik- und Gummiprodukte (6,1%).
Auch die Importe dominierten mit 36% die Maschinen- und Elektroerzeugnisse. Ihnen folgten die
zweitplatzierten mineralischen Erzeugnisse (12.3% der Gesamtimporte). Zu diesen zählen
insbesondere die Energieträger Erdgas, Erdöl und Kohle. Der hohe Anteil an den Gesamtimporten
spiegelt Ungarns Abhängigkeit von Energieimporten deutlich wider (s. Kap. 2).
Durch die Aussenpolitik der östlichen Öffnung versuchte Ungarn, seinen Aussenhandel mit Staaten
ausserhalb der EU zu erhöhen. Insbesondere im russischen und zentralasiatischen Raum wurden
hierzu politische Besuche unternommen und ungarische Handelshäuser eröffnet. Kritiker bemängeln,
dass die starke Aktivität des Staates nicht in der Lage sei, eine Steigerung der Exporte zu erzielen,
denn die Reichweite eines durchschnittlichen ungarischen Exportunternehmens betrage etwa 500 km.
Der Nutzen einer solchen Politik sei dementsprechend gering. Ungeachtet der Kritik kündigte die
Regierung anfangs 2015 die Etablierung einer südlichen Öffnungsstrategie an, welche auf afrikanische
und lateinamerikanische Länder abzielen soll.
3.1.2. Ungarischer Dienstleistungshandel
Wie im Warenhandel ist auch im Dienstleistungsbereich Deutschland der wichtigste Handelspartner
Ungarns. Ihm folgen die USA und Österreich. Der Export von Dienstleistungen erreichte 2014 den
2
Wert von EUR 18.6 Mrd., während die Importe einen Wert von EUR 13 Mrd. auswiesen. Gegenüber
dem Vorjahr ist somit ein Zuwachs von Dienstleistungsexporten (2013: EUR 17.1 Mrd.) und -importen
(2013: EUR 12.7 Mrd.) zu verzeichnen gewesen. Ungarn genießt nach wie vor eine beträchtliche
Attraktivität für die Ansiedlung von Dienstleistungszentralen („Shared Service Centers“, „Call
Centers“). Gründe, welche für die Verlegung solcher Zentren nach Ungarn sprechen, sind der relativ
hohe Bildungstand, die relativ verbreitete Kenntnis europäischer Fremdsprachen, die niedrigeren
Lohnkosten im Vergleich zu Westeuropa sowie die geografische Lage (keine Zeitdifferenz zu den
westeuropäischen Firmensitzen).
Ungarn empfing 2014 etwa 1,5 Mio. ausländische Gäste. Dies stellte ein über 10%-iges Wachstum
ggü. den Vorjahren dar. Etwa zwei Drittel der Gäste waren zu touristischen Zwecken in Ungarn.
Traditionelle Stärken hat Ungarn im Bereich Wellness- und Badetourismus. 2014 besuchten 42.4%
aller ausländischen Besucher Budapest. West-Transdanubien (westliche Grenze in Richtung Wien)
konnte 26.3% aller Touristen anziehen. Insbesondere Österreicher, Slowaken, Kroaten und Deutsche
reisen vermehrt in diese Region. Die Region Balaton/Plattensee verliert derweil seit einigen Jahren für
ausländische Touristen an Bedeutung und wurde im Berichtjahr von nur 12,9% der Gäste aufgesucht.
2
Hungarian Central Statistical Office, International Trade in Services, 2014
6/18
3.2.
Bilateraler Handel
3.2.1. Bilateraler Warenhandel
3
Den Zahlen des Zentralen Statistikamtes Ungarns (KSH) zufolge ist die Schweiz mit EUR 766 Mio.
(-5% gegenüber 2013) auf Platz 23 (-2 Plätze) der Zielländer ungarischer Exporte und macht 0.9%
aller ungarischen Exporte aus. Die Erhebung der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) betrug CHF
1’083 Mio. (etwa EUR 900 Mio.) und fiel damit etwas höher aus als die ungarischen Daten.
Der Wert schweizerischer Produkte mit Bestimmungsort Ungarn betrug laut EZV im Jahre 2014
insgesamt CHF 1‘056 Mio. (etwa EUR 880 Mio.). Die ungarischen Behörden gingen jedoch lediglich
von EUR 508 Mio. (+9% gegenüber 2013) aus, was die Schweiz mit 0.6% auf Platz 24 (+4 Plätze)
unter den Ursprungsländern nach Ungarn strömender Waren platziert. Damit hatte Ungarn auch im
Berichtsjahr einen Handelsüberschuss, der jedoch nach einem Anstieg Schweizer Exporte nach
Ungarn und einer Reduktion von ungarischen Importen in die Schweiz, geringer ausfiel als im Vorjahr.
Der starke Anstieg der schweizerischen Exporte ist insbesondere auf die seit März 2014 laufenden
Auslieferungen der 48 Triebzüge von Stadler Rail zu verdanken, welche 2013 von den ungarischen
Staatsbahnen MÁV bzw. GYSEV in Auftrag gegeben wurden. Der EUR 268 Mio.-Vertrag (s. Kap. 2.3)
wurde erst am 28. Januar 2015 von der EU-Kommission gebilligt, was die Finanzierung aus EUKohäsionsmitteln sicherstellt. Die Lieferungen der Triebzüge laufen noch bis September 2015.
Ungarn hält sich mit den aktuellen Aussenhandelszahlen als traditionell drittwichtigster
Handelspartner der Schweiz in Zentraleuropa (nach Polen und Tschechien).
2014 waren die wichtigsten schweizerischen Exportprodukte nach Ungarn mit einem Anteil von gut
29% chemische und pharmazeutische Produkte, wobei deren Anteil im Vorjahr noch 34% betrug.
Maschinen, Apparate und Elektronik stellten mit einem Viertel der gesamten schweizerischen Exporte
nach Ungarn den zweitgrößten Posten dar, während Fahrzeuge aufgrund der Lieferung einer grossen
Triebzugbestellung der ungarischen Staatsbahnen bei Stadler Rail mit 16% den dritten Rang
einnehmen.
Bei den Importen aus Ungarn dominierten 2014 nach wie vor Produkte der Maschinenindustrie und
Elektronik (28%). Es folgten die Fahrzeuge, die mit 22% einen leicht grösseren Anteil als im Vorjahr
ausmachten. Der starke Anteil der Investitionsgüter bei den Importen aus Ungarn geht auf intraindustriellen oder gar unternehmensinternen, bilateralen Handel zurück und spiegelt das starke
Engagement der schweizerischen Maschinenbauindustrie wider, die ihre Produktionsstandorte
in Ungarn kontinuierlich ausbaut (Ungarn als „verlängerte Werkbank“ schweizerischer
Unternehmen).
Aufgrund des stark bewerteten Schweizerfranken ist für das Jahr 2015 ein Rückgang der schweizerischen Exporte nach Ungarn bzw. eine weitere Zunahme der Importe aus Ungarn zu erwarten.
3.2.2. Bilateraler Dienstleistungsaustausch
Schweizerische Banken und Versicherungen sind in Ungarn nicht vertreten. Dennoch stellt die
Schweiz als Ursprungsland von Dienstleistungsimporten den elftgrössten Partner Ungarns dar.
Als Zielland ungarischer Dienstleistungen belegte sie sogar den 5. Rang (2013: Platz 8). Dem
ungarischen statistischen Amt (KSH) zufolge wurden 2014 Dienstleistungen im Wert von ca. EUR 337
Mio. aus der Schweiz importiert. Dienstleistungen, die jedoch in die Schweiz exportiert wurden, stiegen
auf einen Wert von EUR 763 Mio. Dies könnte mit dem dynamischen Wachstum im Zusammenhang
stehen, welches die Tochterfirmen schweizerischer Unternehmen in Ungarn aufweisen. Sehr
erfolgreich hat z.B. ein schweizerischer Softwareentwickler Tätigkeiten nach Ungarn ausgelagert.
Teilweise eröffnen Unternehmen Service-Center in Ungarn, um ihre Buchhaltung von diesen
durchführen zu lassen.
3
s. ANNEXE 3
7/18
Ungarische Touristen sind für die Schweiz von untergeordneter Bedeutung. Im internationalen
Ländervergleich (60 Länder) befindet sich Ungarn auf Rang 28 in Bezug auf Übernachtungen sowie
auf Platz 30 in Bezug auf pro Kopf- / pro Tag-Ausgaben. Gemäß Statistik vom Eidgenössischen
Statistischen Amt waren im Jahr 2014 34‘169 (2013: 37.617) Ankünfte in Hotel- und Kurbetrieben zu
verzeichnen. Dies stellt nun wieder einen deutlichen Rückgang von 8,6% bei den Ankünften dar. Bei
den Übernachtungen verzeichnete die Schweiz sogar einen Rückgang von 15,0% auf 88‘111
Logiernächte. Dieser überproportionale Rückgang der Logiernächte weist auf die Reduktion von
Ferienreisenden aus Ungarn hin, da Geschäftsreisende generell kürzere Aufenthalte verzeichnen.
Der Rückgang ist mit der fragilen Wirtschaftssituation und dem weiteren Wertverlust des Forints
gegenüber dem Franken zu erklären.
Gemäß den Zahlen des zentralen ungarischen Statistikamtes (KSH) erhöhte sich 2014 die Anzahl
schweizerischer Besucher auf 268‘000 (2013: 248‘000). Jedoch verbrachten diese eine geringere
Zeitspanne in Ungarn. Sie blieben im Schnitt 6,3 Tage (2013: 7,5 Tage), gaben jedoch im Tagesschnitt 18% mehr aus. Statistischen Erhebungen des KSH zufolge gaben Schweizer Touristen 2014
insgesamt etwa HUF 20 Mrd. (CHF 70 Mio.) in Ungarn aus.
Interessant ist die Entwicklung, dass die starke Dominanz von Budapest als Zielregion innerhalb
Ungarns (39% aller Besuche) offenbar an Attraktivität eingebüsst hat. Auch West-Transdanubien und
der Plattensee, welche sich im Vorjahr einem erhöhten Interesse erfreut hatten, konnten im 2014
deutlich weniger Besucher aus der Schweiz anziehen. Davon profitierten die in den Vorjahren
weniger populären Standorte Süd-Alföld, Mittel-Transdanubien und Nordungarn. Alle weiteren
ungarischen Regionen wurden mit 0,1-2,1% eher selten von Schweizerinnen und Schweizern
aufgesucht.
Über den sonstigen bilateralen Dienstleistungshandel gibt es keine zuverlässigen Zahlen, zudem ist
dieser sehr begrenzt.
4. Direktinvestitionen
4.1.
Entwicklung und allgemeine Perspektive
Obwohl die Erhöhung der ausländischen Direktinvestitionen in Ungarn eine der Top-Prioritäten der
Regierung darstellt, lässt die aktuelle Entwicklung keine grossen Fortschritte erkennen. Gemäß den
Zahlen der ungarischen Nationalbank (MNB) belief sich der Bestand der Foreign Direct Investments
(FDI) 2013 – wie im Vorjahr – auf etwa EUR 78 Mrd. Jedoch ist bei den 10 wichtigsten Investorländern
eine negative Tendenz zu beobachten.
Lediglich die FDI aus Grossbritannien (+5,9%) und Zypern (+20,9%) verzeichneten einen Zuwachs.
Der Abzug von Kapital ist insbesondere bei französischen (-31,2%) und schweizerischen (-27,8%)
Investoren zu beobachten. Auch im 2013 stammten die meisten FDI in Ungarn aus der EU (76%), was
ein Prozent unter der Quote des Vorjahres lag. Den grössten Anteil der Direktinvestitionen hält – auch
nach einem etwa 3%-igen Rückgang - nach wie vor Deutschland mit knapp einem Viertel aller FDI.
4.2.
Bilateraler Investitionsfluss
Nach Zahlen der MNB sank die Summe schweizerischer Direktinvestitionen im Jahr 2013 um etwa
EUR 800 Mio. auf einen Gesamtbestand von EUR 2,21 Mrd. Dies entspricht rund 2,7% aller FDI in
Ungarn. Die Schweiz kehrte mit diesem Wert auf Platz 7 unter den ausländischen
Direktinvestoren zurück. Von diesem war sie im Vorjahr übergangsweise um einen Platz
aufgestiegen.
Einen besonders starken Rückgang verzeichnete die stark von Sondersteuern belastete
Pharmaziebranche, die für einen Einbruch der Industrieinvestitionen um rund 80% sorgte. Die
Investitionen im Dienstleistungsbereich blieben derweil stabil. Nach Auskunft der ungarischen
8/18
Nationalbank beruhen diese starken Sprünge in den Investitionszahlen in erster Linie auf
Wechselkursschwankungen und Neubewertungen der Mittel. Bereinigt von Kapitaldurchfluss und
Finanzmittel-Umstrukturierungen sei bei schweizerischen Investitionen, dennoch ein Zuwachs in Höhe
von rund EUR 289 Mio. zu verzeichnen gewesen. Dies stelle die Investitionsaktivität der Unternehmen
mit nach Ungarn ausgelagerter Produktion dar.
Neu-Ansiedlungen sind in den letzten Jahren eher die Seltenheit. Vielmehr erweitern bereits in
Ungarn produzierende Unternehmen ihre bestehenden Produktionsstätten.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Die Woertz AG (Komponenten für Elektrotechnik) baute im 2013 ein neues Montagewerk in
Orosháza (Südostungarn).
Im Februar 2013 eröffnete Holcim das C3-Atelier, ein Veranstaltungsort zum Thema Zement.
Der aus Syrien stammende schweizerische Geschäftsmann Bachar Najari erwarb im Februar
2013 die Mehrheit der traditionellen Porzellanmanufaktur Zsolnay in Pécs.
Im 2013 eröffnete die Fraisa Hungaria Kft. eine Werkserweiterung in Sárospatak, wo sie 2015
ein high-tech Beschichtungszentrum in Betrieb nahm.
Im April 2013 erweiterte die Nestlé-Tiernahrungsmittelfabrik in Bük ihre Einrichtung um 5000
m2 mit 4 Produktionslinien. Das Werk gehört zu den modernsten in Europa.
STADLER RAIL übergab im April 2013 in Anwesenheit von Ministerpräsident Orbán und
Firmenchef Peter Spuhler eine Werkserweiterung in Szolnok. 2012 hatte STADLER eine
„Strategisches Partnerschaftsabkommen“ mit der Regierung unterzeichnet. Weitere
Investitionen sind gemäss Geschäftsplan 2015 vorgesehen.
Im April 2013 eröffnete Contrinex (Sensortechnik) ein neues Werk in Budapest.
Im Sept. 2013 eröffnete Glencore in Anwesenheit von Viktor Orbán ein neues Werk in Foktö.
Zu seinem 20-jährigen Jubiläum übergab Phoenix Mecano im Nov. 2013 unter Anwesenheit
des Wirtschaftsministers ein neues Logistikcenter in Kecskemét. Im Rahmen dieser Feier
unterzeichnete das Unternehmen eine „strategische Partnerschaft“ mit der Regierung. Weitere
Investitionen in Höhe von 1,5 Mrd. HUF wurden angekündigt.
Am 4. Juni 2014 legte die ungarische Tochter der Rotkreuzer CabTec Gruppe den Grundstein
für ein EUR 1,5 Mio. umfassendes Investment in Szekszárd.
Am 20. September 2014 legte EcoSolifer unter Anwesenheit des ungarischen Präsidenten den
Grundstein seiner neuen Fabrik in Csorna.
Die Alpiq-Gruppe hat anhand von Eigenentwicklungen und der Zusammenarbeit mit Turbinenbauern das Kraftwerk Csepel-II zu einem der effizientesten Gaskraftwerke in Ungarn gemacht.
Gemeinsam mit dem Budapester Fernwärmedienstleister Fötáv investiert das Unternehmen
2014/2015 in den Ausbau der Heizungskapazitäten des Kraftwerks. Anstelle der aktuell 20‘000
Haushalte werden dadurch in Zukunft 103‘000 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden.
Die 19 Praktiker-Baumärkte wurden im Januar 2015 von der Papag AG (OW) übernommen.
Im Januar 2015 gab die ungarische Tochtergesellschaft der Alliance Jura-Hongrie S.A.
bekannt, in die Pannon Tyre Recycling Zrt. 750 Mio. HUF (2,5 Mio. CHF) zu investieren.
Was letztendlich dem Standort Schweiz zugutekam, war 2011 die Verlagerung des Hauptsitzes der
ungarischen METI (MOL Energy Trade International AG) von Budapest nach Zug. Ein weiterer
bedeutender ungarischer Investor in der Schweiz ist der Pharmakonzern Gedeon Richter. Darüber
hinaus haben etwa 18 weitere ungarische Firmen Tochtergesellschaften in der Schweiz.
Gemäß der SNB beschäftigten die rund 300 Schweizer Firmen 2013 in Ungarn 38‘872
Angestellte (2012: 35‘845; 2011: 36‘179; 2010: 35’055, 2009: 33’498).
9/18
5. Landeswerbung
5.1.
Instrumente zur Förderung der Außenwirtschaft
Ein neues Element der Wirtschafts- und Handelsförderung im weiteren Sinne stellt das in die
Schweizerische Botschaft integrierte Büro für den schweizerischen Erweiterungsbeitrag (Büro EB)
dar, welches Ende 2007 seine Arbeit in Budapest aufgenommen hat. Die Zusammenarbeit zwischen
Botschaft und Büro führte zu einem Ausbau der Kontakte zu einheimischen Wirtschaftskreisen und zu
den Ministerien für Nationale Entwicklung und Wirtschaft, sowie zu einer Intensivierung der
Zusammenarbeit mit Vertretern der Schweizer Wirtschaft vor Ort. Bis Mitte Juni 2012 wurden 100%
des Erweiterungsbeitrags verpflichtet, bzw. 37 Projekte, Programme und Fonds bewilligt. Der gesamte
Betrag muss bis Juni 2017 vollständig ausbezahlt werden.
Seit dem Sommer 2012 steht die Umsetzung des Gesamtprogramms im Vordergrund
(Projektmonitoring, Berichterstattung, Auftragsvergaben, Visibilität / Kommunikation, etc.). Dazu
gehören auch zahlreiche Projektanlässe wie Eröffnungszeremonien, Pressekonferenzen zum
Projektfortschritt, und Anlässe im Rahmen von Partnerschaftsprojekten. An diesen Veranstaltungen
nehmen oft der Schweizerische Botschafter und Staatssekretäre auf ungarischer Seite teil und
verhelfen damit dem Erweiterungsbeitrag und der Schweiz zu einem positiven Bild und einer guten
Visibilität mit entsprechender Medienpräsenz. Alle größeren Anlässe sind auf der Website der
Botschaft (www.svajcinagykovetseg.hu/) und/oder des EBÜ zu finden (www.svajcihozzajarulas.hu).
Die operationelle Umsetzung ist gut angelaufen und erste Projekte konnten bereits 2013/14 erfolgreich
abgeschlossen werden (Hochwasserschutz, Tourismus). Bei zahlreichen Projekten sind konkrete und
erfolgversprechende Zwischenergebnisse sichtbar. Das gesamte Programm sollte wie geplant 2017
abgeschlossen werden können.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Büro EB und der ungarischen Nationalen Koordinationsstelle
(NCU) ist gut eingespielt auch wenn diese eher prozessorientiert handelt und deshalb die Visibilität der
Schweiz in der Umsetzungsphase weiterhin wichtig ist.
Die Ende 2013 eingeleitete Umstrukturierung der Verwaltungsstruktur zur Umsetzung der
europäischen Zusammenarbeitsprogramme zog sich über das ganze Jahr 2014 hin. Die operativen
Aufgaben der Verwaltungsstelle für Internationale Programme, zu der auch die für den schweizerischen Erweiterungsbeitrag zuständige NCU gehört, wurden schliesslich wieder dem Ministerpräsidentenamt zugeteilt. Die Umstrukturierung hat zu gewissen zeitlichen Verzögerungen bei der
administrativen Abwicklung des Programms sowie vielen Personalwechseln und einem Abgang
erfahrenere Mitarbeiter bei der NCU geführt. Im Sommer 2014 führte das ungarische „State Audit
Office“ KEHI ein ausserordentliches Audit des Managements des norwegischen NGO-Programms
durch. Da die für das Management zuständige NGO Ökotárs neben dem norwegischen auch
schweizerische Programme verwaltete, kam es zu technischen Komplikationen mit den Programmen,
die durch eine enge Abstimmung aller Beteiligten einer pragmatischen Lösung zugeführt werden
konnten.
Das Büro EB informiert eigene Kontakte regelmäßig über die Fortschritte des Erweiterungsbeitrags mit
einem periodisch erscheinenden Newsletter. Dieser geht auch an zahlreiche Firmen in Ungarn und in
der Schweiz (sowie an die Handelskammern Swisscham Hungary und HSU Zürich, sowie den Swiss
Business Club). Dabei wird auch auf die einschlägigen Webseiten verwiesen, auf denen alle
öffentlichen Ausschreibungen zu finden sind. Das EBÜ nimmt gelegentlich an Veranstaltungen der
Swisscham Hungary und des Swiss Business Club teil und informiert dort über die Umsetzung des
Programms (z.B. Swiss Business Day).
Die Schweizerische Botschaft führte 2013 zusammen mit dem EBÜ eine Erhebung bei Schweizer
Firmen betreffend finanzieller Unterstützungen aus dem EU-Struktur- und Kohäsionsfonds in Ungarn
durch. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hat diese ergeben, dass bis 2013 insgesamt 16 Firmen in
den Genuss von mindestens 48 Mio. CHF gekommen sind.
10/18
Die Botschaft pflegt zur Swisscham Hungary Handelskammer Schweiz- Ungarn eine langjährige
und gut funktionierende Zusammenarbeit. Die Kammer zählt derzeit rund 90 Mitglieder und umfasst
die wichtigsten Schweizer Investoren in Ungarn. Die Botschaft nimmt regelmässig an den
Vorstandssitzungen der Swisscham teil und engagierte sich in der Realisierung des Swiss Business
Days, welcher am 23. September 2014 zum dritten Mal im Veranstaltungs- und Kongresszentrum des
schweizerischen Messebauers SYMA in Budapest stattfand. 2015 feiert die Swisscham ihr 20-jähriges
Jubiläum und erwartet zu ihrer Generalversammlung die Staatssekretärin Marie-Gabriele IneichenFleisch vom SECO sowie den ungarischen Wirtschaftsminister als Gastredner.
Einen guten Kontakt pflegt die Botschaft mit dem Swiss Business Club (SBC), dessen Gründung sie
Ende 2005 unterstützt hatte. Die Mitglieder des Clubs sind in erster Linie Schweizer Geschäftsleute
und Manager schweizerischer Firmen in Ungarn. Das 10-jährige Bestehen des SBC wird am 1. August
2015 gemeinsam mit dem 25-jährigen Jubiläum des Schweizverein Ungarn zelebriert.
Die Botschaft steht auch in Kontakt mit der Handelskammer Schweiz-Ungarn (HSU Zürich), welche
im Dezember 2013 von der ungarischen Industrie- und Handelskammer MKIK als bilaterale
ausländische Handelskammer akkreditiert wurde. Neben ihren Tätigkeiten in der Schweiz unterhält die
HSU Zürich ein Aussenbüro in Budapest, welches beim KMU-Beratungsunternehmen AGP Swiss
Services untergebracht ist, dessen Eigentümer Co-Präsident der HSU ist.
Eine enge Zusammenarbeit besteht mit Switzerland Global Enterprise (ehemals OSEC), welche
Schweizer und Liechtensteiner Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) vor einem geplanten
Markteintritt in Ungarn berät. Gemeinsam mit einem Länderexperten werden halbjährlich in einer
kostenlosen Basisberatung der spezifische Bedarf des Unternehmens ermittelt und dementsprechend
weiterführende Dienstleistungen angeboten oder vermittelt.
5.2.
Interesse für die Schweiz als Aufenthaltsort (Bildung und andere
Dienstleistungen; Entwicklungspotential)
Die Schweiz ist als Tourismusdestination für Ungarn von untergeordneter Bedeutung. Schweiz
Tourismus ist entsprechend nicht vor Ort vertreten; Der ungarische Markt wird vom Büro in Wien
betreut. Die ungarischen Touristen bevorzugen eher die Nachbarländer (Österreich, Slowakei und
Kroatien; vgl. auch Kap. 3.2.2).
Für Ausbildungsaufenthalte und ähnliche Dienstleistungen wird die Schweiz eher selten gewählt. Eine
prominente Studentin an der Hotelfachschule Lausanne ist Rahel Orban, die älteste Tochter des
ungarischen Ministerpräsidenten. Darüber hinaus stoßen die von der Eidgenössischen Stipendienkommission vergebenen Forschungs-, Doktorats- und Postdoc-Stipendien bei ungarischen
Bewerberinnen und Bewerbern auf großes Interesse.
Die Schweiz hatte die Gründung der deutschsprachigen Andrássy Universität in Budapest in 2001
zusammen mit Ungarn, Deutschland, Österreich, Bayern und Baden-Württemberg unterstützt. Die
Zusammenarbeit basiert auf projektbezogenen Finanzierungen. Ab 2015 wird eine Professur von der
Vontobel-Stiftung und eine weitere Professur für ein Jahr durch ein Partnerschaftsprojekt mit der Uni
Zürich im Rahmen des Erweiterungsbeitrags finanziert. Zusätzlich zahlt PRS seit 2013 einen jährlichen
Beitrag von 30.000 CHF zur Finanzierung von zwei Stipendien, einer Studienreise und akademischer
Veranstaltungen. Darüber hinaus gibt es weitere private Finanzierungen von schweizerischen
Privatfirmen, wie HOLCIM und dem Steuerberatungsunternehmen ABT.
5.3.
Interesse für die Schweiz als Investitionsstandort und Finanzplatz
(Entwicklungspotential)
Die ungarische Aussenpolitik richtete sich im Herbst 2014 neu aus und verfolgt die Ausweitung der
ungarischen Aussenwirtschaft als ihr primäres Ziel. Zu diesem Zweck wurden die Standortförderung
und der Aussenhandel in das Aussenministerium integriert. (Vgl. Kap.1)
11/18
Seit der Reorganisation nehmen heute mehrere Organisationen, die Aufgaben der ehemaligen
Hungarian Investment- and Tradepromotion Agency (HITA) wahr: Die Hungarian Investment
Promotion Agency (HIPA) ist für Standortförderung, das Netzwerk der Hungarian National Trading
Houses für Exportförderung zuständig. Exportfinanzierungs- und Exportversicherungskonstruktionen
werden von der Export-Import Bank AG und der Exportkredit-Versicherungs AG (MEHIB) unter dem
gemeinsamen Label „EXIM“ angeboten.
In der Schweiz wurde im Jahr 2011 das ungarische Exportförderungsbüro in Zürich geschlossen.
Interessierte Kreise können sich an die Handelskammer Schweiz-Ungarn HSU Zürich oder an die
ungarische Botschaft in Bern wenden.
Die Statistik zeigt grosse ungarische Investitionen in der Schweiz, deren Zusammensetzung jedoch
nicht im Detail bekannt ist. Ungarische Firmenniederlassungen in der Schweiz bestehen hauptsächlich im Agrar-, Energie-, Pharma-, und Bausektor. Letztere versuchen durch die schweizerische
Niederlassung ihren Zugang zu Aufträgen in der Schweiz zu verbessern.
12/18
6. Nützliche Informationsquellen
Statistiken:
•
KSH
Ungarisches Statistisches Zentralamt
www.ksh.hu
•
MNB
Ungarische Nationalbank
www.mnb.hu
•
GKI
Institut für Wirtschaftsforschung
www.gki.hu/en/
Wirtschaftsinformationen:
•
Regierungsplattform (zentrale Internetplattform aller Ministerien)
www.kormany.hu
•
Nationale Steuer- & Zollverwaltung (NAV)
http://www.nav.gov.hu
•
Hungarian Investment Promotion Agency (HIPA)
http://hipa.hu/
•
Hungarian National Trading House
http://www.tradehouse.hu/
•
EXIM
http://exim.hu/
•
Swisscham Hungary - Handelskammer Schweiz-Ungarn
www.swisscham.hu
•
Handelskammer Schweiz-Ungarn (HSU) in Zürich
www.hsu-zuerich.ch
•
Handelskammer Schweiz-Mitteleuropa (SEC) in Zürich
www.sec-chamber.ch
•
Ungarische Handels- und Industriekammer
http://mkik.hu/hu/
•
Chamber of Commerce & Industry of Budapest
www.bkik.hu
•
Deutsch-Ungarische Industrie- & Handelskammer, Budapest
www.duihk.hu
•
Germany Trade and Invest – Bundesagentur für Außenwirtschaft,
Büro Budapest: Lövöhaz u. 30, 1024 Budapest
•
www.gtai.de
Wirtschaftskammer Österreich,
Büro Budapest, Délibáb utca 21, 1062 Budapest
wko.at/awo/hu
Fremdsprachige Wirtschaftspresse in Ungarn:
•
•
täglich:
o
Budapester Zeitung heute
(d)
www.budapester.hu
o
MTI „Englisch-Ungarische Nachrichtenagentur“
(e)
www.english.mti.hu
o
„Hungary around the Clock"
(e)
[email protected]
o
„Hungary Matters” (2x täglich)
(e)
[email protected]
wöchentlich:
o
„Budapester Zeitung“
(d)
www.budapester.hu
o
„Neuer Pester Lloyd“
(d)
www.pesterlloyd.net
o
„Wirtschaftsletter“
(d)
www.vg.hu
o
„Budapest Business Journal“
(e)
www.bbj.hu
o
„Journal Francophone de Budapest“
(f)
www.jfb.hu
13/18
ANNEXE 7
ANNEXES
ANNEXE 1
Module CH@WORLD A350
Hongrie - Structure de l‘économie
2009
2014
Répartition du PIB (%) *
Secteur primaire
Secteur manufacturier
Services
- dont services publics
3.52%
29.74%
66.73%
-
4.43%
30.73%
64.84%
-
Répartition de l‘emploi
Secteur primaire
Secteur industriel
Services
4.67%
31.15%
64.19%
4.64%
30.58%
64.78%
Source: Ministry for National Economy of Hungary; 2015
14/18
ANNEXE 2
point 1.1 de la fiche pays SECO
dans le module CH@WORLD A750
Wichtigste Wirtschaftsdaten
2013
BIP (Mrd. USD) (1)
BIP/Einwohner (USD) (1)
BIP-Wachstum (% des BIP) (1)
Inflationsrate (%) (1)
Arbeitslosigkeit (%)(1)
Haushaltsdefizit (% des BIP) (1)
Leistungsbilanz (% des BIP) (1)
Aussenschuld (% des BIP) (2)
Schuldendienst (% der Exporte) (2)
Reserven (Importmonate) (2)
133
13'464
1.5
1.7
10.3
-2.4
4.1
118.6
133.69
4.6
2014
137
13’881
3.6
2015
(Prog.)
126
12‘852
2.7
-0.3
7.7
-2.6
4.2
0.0
7.5
-2.7
4.8
2.3
7.4
-2.5
4.1
-0.0
3.2
0.2
7.0
106.8
114.3
4.3
89.8
94.8
4.3
46.1
115.8
124.8
4.7
Quellen:
(1) IMF, World Economic Database, April 2015
(2) IMF, Hungary 2015 Art. IV Consultation, April 2015
15/18
2016
(Prog.)
132
13'487
2.3
CH 2014
712
87'476
2.0
ANNEXE 3
Module CH@WORLD A352
Ungarischer Außenhandel (Waren) 2014
(Top 30 Partnerländer Ungarns in Ex- und Import)
Nr.
Land
Exporte
ins Ausland
(in Mio. €)
+/- %
Anteil
am
Export
23'202
+10%
27.4%
1
Deutschland
Nr.
1
Deutschland
2
Österreich
4'650
+3%
5.5%
2
3
Rumänien
4'596
+0%
5.4%
4
Slowakei
4'142
-5%
5
Italien
3'892
6
Frankreich
7
Land
Importe
nach Ungarn
(in Mio. €)
+/- %
Anteil
am
Import
19'701
+6%
25.2%
Österreich
5'678
+14%
7.3%
3
Russland
5'464
-15%
7.0%
4.9%
4
Slowakei
4'265
-1%
5.4%
+1%
4.6%
5
Polen
4'064
+12%
5.2%
3'807
+5%
4.5%
6
China
4'022
+0%
5.1%
Polen
3'261
+3%
3.9%
7
Frankreich
3'719
+31%
4.8%
8
Tschechien
3'219
+5%
3.8%
8
Tschechien
3'550
+16%
4.5%
9
UK
3'045
-4%
3.6%
9
Italien
3'453
+5%
4.4%
10
USA
2'970
+20%
3.5%
10
Niederlande
3'192
+11%
4.1%
11
Niederlande
2'490
+8%
2.9%
11
Rumänien
2'525
+19%
3.2%
12
Spanien
2'234
+11%
2.6%
12
Belgien
1'849
+13%
2.4%
13
Russland
2'133
-16%
2.5%
13
USA
1'504
-6%
1.9%
14
Ukraine
1'704
-12%
2.0%
14
UK
1'361
-1%
1.7%
15
China
1'610
+7%
1.9%
15
Ukraine
1'277
+3%
1.6%
16
Türkei
1'593
+12%
1.9%
16
Spanien
1'158
+16%
1.5%
17
Belgien
1'528
+24%
1.8%
17
Südkorea
1'065
+25%
1.4%
18
Serbien
1'302
+9%
1.5%
18
Slowenien
1'003
+12%
1.3%
19
Kroatien
1'170
+5%
1.4%
19
Japan
918
-2%
1.2%
20
Slowenien
932
-1%
1.1%
20
Schweden
767
+6%
1.0%
21
Bulgarien
854
+14%
1.0%
21
Taiwan
598
-20%
0.8%
22
Schweden
850
+8%
1.0%
22
Dänemark
547
+12%
0.7%
23
Schweiz
766
-5%
0.9%
23
Türkei
521
-5%
0.7%
24
Dänemark
665
+11%
0.8%
24
Schweiz
508
+9%
0.6%
25
Japan
528
+18%
0.6%
25
Hongkong
497
-2%
0.6%
26
Mexiko
476
+16%
0.6%
26
Serbien
433
-8%
0.6%
27
Australien
319
+76%
0.4%
27
Kroatien
418
+23%
0.5%
28
Griechenland
BosnienHerzegowina
Israel
306
+5%
0.4%
28
Singapur
382
-18%
0.5%
304
-1%
0.4%
29
Irland
317
-14%
0.4%
266
+0%
0.3%
30
Irak
311
+68%
0.4%
84'690
+4%
100%
78'288
+5%
100%
66‘158
+6%
78.1%
58‘684
+10%
74.5%
29
30
Exporte
Gesamt
davon EU
Quelle: Zentrales Statistikamt Ungarn KSH; 10.03.2015
16/18
Importe
Gesamt
davon EU
ANNEXE 4
point 2.2 de la fiche pays SECO
dans le module CH@WORLD A750
Echanges commerciaux
Außenhandelsstatistik Schweiz - Ungarn4
Periode
1989
1995
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
5
Import
Wert (Mio. CHF)
248
222
625
635
649
713
772
769
775
1'099
1'158
920
926
850
Wert +/- %
6.1
10.6
33.8
1.6
2.2
9.9
8.4
-0.5
0.8
41.7
5.5
-20.6
0.7
-8.2
Export
Wert (Mio. CHF)
383
374
656
693
718
849
879
967
1'006
1'208
1'169
999
957
942
Wert +/- %
18.3
-9.4
4.6
5.7
3.5
18.4
3.5
9.9
4.1
20.1
-3.2
-14.6
-4.2
-1.5
Handelsbilanz
135
152
31
58
69
137
107
198
231
110
11
79
31
92
886
1'015
1‘083
4.2
14.6
6.8
999
851
1.056
6
-14.8
24.1
113
-164
-27
© 1988 - 2015 Eidgenössische Zollverwaltung EZV; Stand: 06.02.2015
https://www.swiss-impex.admin.ch
Exporte
1. Chemisch- Pharmaz. Erzeugnisse
2. Maschinen
3. Fahrzeuge
4. Metalle
Importe
1. Maschinen, Apparate, Elektronik
2. Fahrzeuge
3. Landwirtschaftliche Produkte
4. Metalle
2014
(in % des Totals)
29
25
16
12
2013
(in % des Totals)
34
25
7
13
2014
(in % des Totals)
28
22
10
9
2013
(in % des Totals)
29
21
10
8
4
Quelle: Eidg. Zollverwaltung. Ab 2006 werden der Lohnveredlungsverkehr, die Retourwaren und der elektrische
Strom in die Ergebnisse der Aussenhandelsstatistik integriert. Mit diesen Änderungen wird die schweizerische
Praxis den internationalen Normen zur Erstellung der Aussenhandelsstatistik angepasst. Die Ergebnisse der
Vorjahre werden gemäss dieser Definition bis ins Jahr 2002 zurück revidiert.
5
Seit 1.1.2012 verwendet die Eidgenössische Zollverwaltung als Berechnungsmethode in der
Außenhandelsstatistik das Konzept des Ursprungs- anstatt des Erzeugungslands. Daher sind die Statistiken von
2011 und 2012 nicht vergleichbar. Vgl. Information der EZV, www.ezv.admin.ch
17/18
ANNEXE 5
Module CH@WORLD A356
Ausländische Direktinvestitionen (FDI) 6
Top 10 (ohne Zweckgesellschaften)
Nr.
Herkunftsland
2012.
in Mio. €
2013.
in Mio. €
Anteil
2013
Veränderung
2012 ► 2013
Veränderung
in Mio. €
Investitionsfluss
2013 in Mio. €
1
Deutschland
19'409
18‘856
24.1%
-2.8%
-553.1
122
2
Luxemburg
10'657
10‘042
12.8%
-5.8%
-615.0
-196
3
Niederlande
9'744
9‘007
11.5%
-7.8%
-736.9
-328
4
Österreich
9'051
8‘546
10.9%
-5.6%
-504.8
-106
5
2‘926
3‘098
4.0%
+5.9%
172.6
177
6
Vereinigtes
Königreich
Frankreich
3'290
2‘262
2.9%
-31.2%
-1'027.9
-694
7
Schweiz
2'937
2‘120
2.7%
-27.8%
-817.3
383
8
Belgien
2'018
1‘849
2.4%
-8.4%
-169.2
-94
9
USA
2'007
1‘673
2.1%
-16.7%
-334.6
-425
10
Zypern
1'206
1‘458
1.9%
+20.9%
252.2
-86
Total aller FDI
78'427
78‘223
100%
-0.3%
-203.4
2‘300
davon EU
60'604
59‘606
76.2%
-1.6%
-997.3
1‘184
Quelle: MNB, Statisztika; Stand: 3.2.2015
http://www.mnb.hu
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Datenangaben der MNB ohne Gewähr.
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