SE DAS PATRIARCHALE FAMILIENMODELL IN DER POLITISCHEN IDEENGESCHICHTE LVA-Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Eva Kreisky/ Marion Löffler Wintersemester 2001 Johanna Blum Referat zu NATURRECHTLICHE FUNDIERUNG DER FAMILIE SEIT DER AUFKLÄRUNG ANTI-PATRIARCHALE HERRSCHAFTSBEGRÜNDUNG Locke begründet den Staat zum ersten Mal nicht patriarchal. Mit den Gesellschaftsvertragstheorien wird in der politischen Theorie oft vom Ende des patriarchalen Staates gesprochen. Er grenzt väterliche von politische Herrschaft strikt ab: Sie sind unterschiedlich fundiert und dienen verschiedenen Zwecken. • Politische Gewalt entsteht durch freiwillige Übereinkunft bzw. dem Gesellschaftsvertrag; dient vor allem dem Schutz des Eigentums. • Väterliche Gewalt wird durch die Natur verliehen; stellt eigentlich die Pflicht der Eltern dar, für ihre unmündigen Kinder zu sorgen. Kritik Ernst Bloch kritisiert insbesondere die väterliche Gewalt, da die Kinder der Willkür des Vaters ausgeliefert sind. Er kritisiert auch die Eingriffe des Staates in die so privat erscheinende Ehe/ Familie. Für ihn stellt die Kindererziehung eine „öffentlich-rechtliche Aufsicht“ über die Kinder dar. Carole Pateman konstatiert eine Transformation statt der Auflösung des Patriarchats durch die Vertragstheorien. Frauen seien vom Gesellschaftsvertrag ausgeschlossen, die Zusicherungen der persönlichen Freiheit und des Eigentums betreffen sie nicht. Im „modernen Patriarchat“ wird der Herrschaftsanspruch nicht mehr durch die Vaterschaft begründet, sondern das Mannsein legitimiert Herrschaft. LITERATUR: LOCKE, John: Über die Regierung. (orig. 1690) BLOCH, Ernst: Naturrecht und menschliche Würde. (orig. 1963) PATEMAN, Carole: The Sexual Contract. (orig. 1988) Deutsches historisches Museum: www.dhm.de Ernst Bloch Zentrum: www.bloch.de
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