tra-Klasse d-Retter - Sophie-Scholl

„Abenteuer Politik“
PLANSPIEL Merlin Bloch aus
Maxhütte-Haidhof verbrachte spannende Tage in Berlin.
„Ich kann es nur
empfehlen“, sagt Merlin Bloch. Die
Teilnahme am „Planspiel Jugend und
Parlament“ hat den 15-Jährigen aus
Deglhof begeistert. Er war einer von
315 Jugendlichen aus ganz Deutschland, die an der jährlichen Parlamentssimulation teilnahmen. Beim Gespräch über das Erlebte im heimischen
Esszimmer blitzen die Eindrücke der
vergangenen Tage wieder auf.
Bloch erzählt, wie die Jugendlichen
im Plenarsaal des Bundestags auf den
Stühlen der Abgeordneten sitzen durften – ein Privileg, das selbst Bediensteten nicht zusteht. Oder wie er mit dem
CSU-Bundestagsabgeordneten
Karl
Holmeier im Sony Center am Potsdamer Platz zwei Stunden unter vier Augen über Politik diskutierte. Holmeier
war es, der Bloch nominiert hatte. Entscheidend war ein „gutes Wort“ des
Burglengenfelder Bürgermeisters Thomas Gesche, betont der 15-Jährige. Den
kennt der Schüler der Sophie-SchollMittelschule von der Fokusgruppe „Jugend“, die aus der Zukunftskonferenz
entstand, deren Sprecher Bloch ist.
Im Planspiel war kein Teilnehmer
er oder sie selbst. Bloch erhielt die Rolle eines 45-jährigen Abgeordneten, der
verheiratet ist, zwei Kinder hat, die Beamtenlaufbahn einschlug und in der
Pfalz lebt. Aus Merlin Bloch wurde Timo Scholl. Und auch die Parteien des
von Politikwissenschaftlern betreuten
Planspiels waren fiktiv – mit realen
Bezügen: die CVP (christliche Volkspartei), ÖSP (ökologisch soziale Partei),
MAXHÜTTE-HAIDHOF.
Merlin Bloch im Bundestag Foto: DBT
APD (Arbeitnehmerpartei Deutschlands) und PSG (Partei der sozialen Gerechtigkeit). Zugeteilt wurden die „Abgeordneten“ im Losverfahren. Was dazu führte, dass sich JU-ler plötzlich bei
der PSG wiederfinden mussten.
Bloch landete bei der APD. Mit den
anderen Jugendlichen erarbeitete er
im Paul-Löbe-Haus dann die Strukturen des Bundestages. Landesgruppen
und Fraktionen waren zu bilden, Sprecher und Schriftführer zu wählen, ein
straffes Programm mit kaum Freizeit.
Detail auf Detail kann der 15-Jährige
erzählen. Was andere in seinem Alter
abschreckt, ist für ihn kein Hindernis.
Nach dem Planspiel könnte sich der
Schüler eine Tätigkeit in der Politik
vorstellen. Auch wenn er einräumt,
dass das mit dem „Welt verändern“
nicht so einfach ist – in der Fokusgruppe „Jugend“ machte er schon so seine
realen Erfahrungen mit Hindernissen
wie einer „Spielplatzverordnung“.
In Berlin lernte der 15-Jährige aber
namhafte Persönlichkeiten kennen,
wenngleich das kleine „Abenteuer Politik“ nach vier Tagen endete – mit der
Verabschiedung durch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert.
(bxh)