16 Dienstag, 9. Februar 2016 ODENWALD Kompromisse und Kommunikation SCHULE Jahrgangsstufe Q2 von Rimbacher Gymnasium nimmt an Planspiel Ökowi teil RIMBACH (e). Die Jahrgangsstufe Q2 der Rimbacher Martin-Luther-Schule (MLS) hat sich im Zuge des Fachs Politik und Wirtschaft (Powi) der Aufgabe angenommen, sich den Herausforderungen im Planspiel Ökowi zu stellen. Es wurde in Kooperation mit einigen regionalen Unternehmen ausgerichtet und deshalb auch an Spielorten außerhalb der Schule gespielt. Nur für eine Gruppe konnte kein Kooperationspartner gefunden werden, weshalb diese an der MLS spielen musste. Gespielt wurde ansonsten in Räumen der Volksbank Weschnitztal, der Sparkasse Starkenburg sowie bei Sirona in Bensheim und Freudenberg in Weinheim, berichtet das Rimbacher Gymnasium in einer Presseinfo. In Ecoland gibt es viel zu tun Dass es einiges zu tun gibt, war beim ersten Blick auf die Zahlen ersichtlich. Die finanzielle Lage des Staates ist nicht rosig, es gibt erkennbare Umweltprobleme, die an sich recht gut aufgestellten Unternehmen fahren aktuell keine satten Gewinne mehr ein, und auch die Haushalte leben eher von ihrer Substanz. Oder anders ausgedrückt: Es gibt viel zu tun in Ecoland, dem kleinen simulierten Modellstaat, der im Zentrum des computergestützten Planspiels Ökowi steht. Bei Ökowi sind die Kursteilnehmer in verschiedenen Gruppen tätig. So repräsentieren sie eine Regierung, Unternehmen und Haushalte, die stellvertretend für eine größere Anzahl agieren sowie die sogenannte Kommission Zukunft, die sich perspektivische Gedanken über staatliche, ökologische und ökonomische Entwicklungen machen soll. Kritisch begleitet wird der gesamte Prozess durch die Medien. Die durch die Kursleitung repräsentierte Dienstleistungsbranche ist ein weiterer wichtiger Akteur, schließlich stellt sie die meisten Arbeitsplätze in Ecoland. Darüber hinaus übernehmen die Kursleiter die Rollen der ausländischen Konkurrenzunternehmen, der Zentralbank und des Verfassungsgerichts. Zudem bilden die Spielgruppen noch die Fraktionen des Parlaments, in dem es gilt, mit geschickten politischen Entscheidungen Weichen zu stellen. Die Teilnehmer haben am Ende eines jeden Spieltags, der jeweils ein Jahr darstellt, Entscheidungen zu treffen, die im Anschluss durch den Kursleiter in den Computer eingegeben werden. Aus dem riesigen Zahlenwust wird schließlich eine neue Ausgangssituation errechnet, die nicht selten auch die eine oder andere Überraschung in sich birgt. Schnell wird klar, dass kleine Veränderungen an der einen Seite bisweilen massive Folgen an einer anderen Stelle nach sich ziehen können. Schrauben drehen im richtigen Moment Die Schwierigkeit besteht insbesondere darin, zu entdecken, was verändert werden muss, um einen gewissen Effekt zu erzielen. „Es war zunächst schwer, die richtigen Stellschrauben im richtigen Moment zu drehen. Je mehr man sich jedoch damit beschäftigt, umso deutlicher wurden dann auch die Zusammenhänge“, hat die Schülerin Josi Dingeldein erkannt. Fehlentscheidungen sind nicht zu vermeiden, sind aber auch nicht weiter tragisch; schließlich resultiert aus Fehlern häufig ein besonderer Lerneffekt. „Wir waren in unserem Unternehmen anfangs recht verzweifelt, weil wir es nicht verstanden haben, richtig zu kalkulieren. Das war recht schwer, doch wir haben mit der Zeit immer besser durchgeblickt“, fügte Schülerin Anna Göttmann an. Trotz der unumgänglichen didaktischen Reduktion vermittelt das Planspiel sogar komplexe Zusammenhänge von Politik und Wirtschaft. Um den Stoff zu vermitteln, der an vier Tagen bei Ökowi spielerisch nähergebracht werde, müsse im Rahmen des normalen Unterrichts ein Vielfaches an Zeit eingeplant werden, sind sich die Powi-Lehrer sicher. Eines wird in dem Spiel auch deutlich. Nur wer sich austauscht, seine Standpunkte klarmacht und dazu bereit ist, den einen oder anderen Kompromiss einzugehen, der wird dafür sorgen können, dass möglichst viele Beteiligte zufrieden sind. „Es wurde sehr deutlich, wie wichtig die Kommunikation der Gruppen untereinander ist. Ohne sie kann praktisch gar nichts gelingen“, stellte die Teilnehmerin Louise Kunovic fest. KURZ GEMELDET Rimbacher FDP im Netz RIMBACH (e). Die FDP Rimbach hat jetzt einen eigenen Auftritt im Internet. Unter www.fdp-rimbach.de sind Dokumente, Pressemeldungen und Stellungnahmen zu finden, die interessierten Bürgern helfen sollen, sich ein eigenes Bild von der aktuellen kommunalpolitischen Debatte zu machen und die Position der FDP kennenzulernen. „Insbesondere“, so der FDP-Ortsvorsitzende Bernd Maurer, „sind die Bürger eingeladen, im Vorfeld der Kommunalwahl das ‚FDP-Programm Rimbach 2021‘ herunterzuladen und sich über die programmatischen Aussagen der Rimbacher Freien Demokraten zu informieren.“ Leben einen Sinn geben FÜRTH (e). Andrea Schwarz hält am Freitag (12.) ab 20 Uhr im Fürther Kolpingheim einen Vortrag zum Thema, „Resilienz – sieben Säulen für ein gesundes Leben“. Sie berichtet über die Fähigkeit zu denken, zu lachen, zu handeln, um Hilfe zu bitten, sie anzunehmen und dem Leben einen Sinn zu geben. Lösungsorientierung sowie Zukunftsorientierung sind Stichworte, über die Andrea Schwarz mit den Teilnehmern sprechen möchte. Treff der Markensammler ZOTZENBACH (e). Der Briefmarkensammlerverein Weschnitztal hat in dieser Woche seinen nächsten Vereinsabend. Treffpunkt ist am Donnerstag (11.) um 19.30 Uhr im Gasthaus „Zum Lamm“ im Rimbacher Ortsteil Zotzenbach. Sammeln von Altpapier LÖRZENBACH (e). Die Freiwillige Feuerwehr Lörzenbach sammelt am Samstag (13.) wieder Altpapier. Die Einwohner im Fürther Ortsteil werden gebeten, das Papier ab 9 Uhr gebündelt oder in Kartons auf dem Bürgersteig bereitzustellen, schreibt die Wehr. Fast jede Einrichtung der Behindertenhilfe Bergstraße trug etwas zum Programm bei im Mörlenbacher Bürgerhaus bei. Hier die Tanzgruppe vom Haus Wiesenthal, die mit einem „Keltischen Tüchertanz“ glänzte. Die ABM-Gruppe aus Lorsch bot das „Schlager Sahne Törtchen“, die Fürther ABM-Gruppe tanzte zum Partysong „Das rote Pferd“. FOTO: CORNELIA VON POSER Elferrat hält es nicht auf dem Podium KARNEVAL Behindertenhilfe feiert mit 600 Gästen im Mörlenbacher Bürgerhaus / Staunen und Schmunzeln VON CORNELIA VON POSER MÖRLENBACH. Die Faschingsfeier der Behindertenhilfe Bergstraße reihte sich am Freitag in die bunte Folge der Fastnachtsveranstaltungen der Region ein. Im Mörlenbacher Bürgerhaus feierten rund 600 Gäste mit und ohne Handicap. Dutzende lange Bänke waren im Bürgerhaus aufgebaut. Allesamt bunt eingedeckt und mit Kräppeln und Kaffeekannen versehen. Karnevalsflaggen schmückten die Fenster, natürlich durften Luftballons nicht fehlen. Alles war bereit für die Gäste der Behindertenhilfe Bergstraße (bhb). Nach und nach trudelten 600 verkleidete Männer und Frauen (überwiegend mit Handicap, aber auch ohne) ein. Viele Clowns waren gekommen, Cowboys und girls, Indianer waren zu sehen, aber auch ein Pinguin. Alle drei Werkstätten der Behindertenhilfe Bergstraße (Fürth, Lorsch und Bensheim), das Haus Wiesental in FürthKröckelbach, die Seebergschule (Bensheim und Mörlenbach) sowie das Personal der Behindertenhilfe und die Lehrer der Schulen beteiligten sich an der Feier. Sie boten ein buntes Programm, das gleich nach dem Kräppelkaffee begann. Den Auftakt machte die ABM-Gruppe aus Fürth mit einem spaßigen Tanz zum Partysong „Das rote Pferd“. Dem folgte die Lorscher ABM-Grup- pe, die als „Schlager Sahne Törtchen“ auftrat und mit Spaß und Energie zu Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“ auf der Bühne tanzte. Einen Höhepunkt des Programms gestaltete die Tanzgruppe von Haus Wiesenthal. Sieben Frauen und ein Närrisches Highlight: Lehrer der Seebergschule führten eine Kurzfassung von Tschaikowskys „Schwanensee“ auf. FOTO: CORNELIA VON POSER Mann führten einen keltischen Tüchertanz auf und faszinierten dabei nicht nur mit ihren farbenfrohen Kostümen. Die Tanzmäuse der Seebergschule Bensheim tanzten – ihrem Namen getreu – ausgelassen in Mäuschen-Kostümen zum neuesten Hit der Sängerin Lena. Es folgte ein Überraschungsauftritt der Jugendlichen, die ihr Freiwilliges soziales Jahr in der Fürther bhb-Einrichtung absolvieren. Die FSJler brachten mit dem Stimmungslied „Heut ist so ein schöner Tag“ und entsprechender Choreografie viel Stimmung ins Bürgerhaus. Ihr Auftritt war so gut, dass es selbst den Elferrat, der verkleidet auf dem Podium Platz genommen hatte, nicht mehr auf den Stühlen hielt. Kurzerhand stürmten die Elferrats-Mitglieder von hinten die Bühne. Ins Staunen und Schmunzeln brachten die Lehrer der Seebergschule das närrische Publikum. Sie führten – in weißen Tutus, Leggings und auf Socken – eine Kurzversion von Tschaikowskys „Schwanensee“ auf. Diese Nummer, die vor Kurzem zur Verabschiedung des Lehrerkollegen Thomas Knörr einstudiert worden war, war kurzfristig ins Programm genommen worden und brach- te den Zuschauern so viel Spaß, dass sie eine Zugabe forderten, die auch gern gewährt wurde. Dem folgten die nicht weniger sehenswerte Darbietung der Country Sisters, der „La Ola Tanz“ der Dancing Crew Mörlenbach sowie ein witziges Ballett unter dem Motto „Let’s Dance“ der Lorscher FSJler. Grüße von Bülent Ceylan Die Moderation des närrischen Treibens übernahm wie üblich Roland Junghans (souverän und witzig als „Blasser Bertram“). Er überbrachte den Gästen auch Grüße des Mannheimer Comedians Bülent Ceylan, für den Spaßmacher Junghans die Gags schreibt. Mario Böhm begleitete den Vormittag musikalisch mit spritziger Live-Musik. Dabei beinhaltete das dargebotene Repertoire Party-Lieder von „Es geht mir gut“ von Heinz Rudolf Kunze bis zu „Ein Bett im Kornfeld“ von Jürgen Drews. Nach dem abwechslungsreichen Bühnenprogramm startete für die Anwesenden eine ausgelassene Faschingsdisco, die nach einem kurzen Mittagessen bis mit Freude bis zum frühen Nachmittag fortgesetzt wurde. Kampf der Diven zur Fastnachtszeit UNTERHALTUNG Travestieshow „Viva la Diva“ eröffnet Saison auf der „Kulturbühne“ im Fürther Ortsteil Ellenbach VON MANFRED OFER ELLENBACH. Eine burleske Karnevalsshow wurde am Wochenende den Gästen im Gasthaus „Zum Odenwald“ in Fürth-Ellenbach geboten. Die Künstler der Travestieshow „Viva la Diva“ eröffneten die Saison auf der „Kulturbühne“. Das Trio aus der Metropolregion mit Camelia Allways, Gizie Supreme und Molly Moss begeisterte an zwei Abenden mit einem Feuerwerk aus Kabarett, Musik und Komik. Luftschlangen, bunte Ballons und Konfetti schmückten zur Fastnachtszeit am Freitag und Samstag vor nahezu ausverkauftem Haus Tische und Bühne im Veranstaltungssaal. Entsprechend erwiesen die Macher der Travestieshow „Viva la Diva“ mit ihrem Programm der „fünften Jahreszeit“ ihre Aufwartung. Songs wie „Du hast mich tausendmal belogen“ von Andrea Berg werden auf jeder Faschingsparty fest gebucht. Auch ein großer Teil des Publikums hatte sich närrisch kostümiert und freute sich über die regenbogenbunte Vielfalt der Show. Die basierte auf der Verwandlungskunst ihrer Prota- gonisten, die sich mal als glamouröse Disco-Queens mit hochgesteckten Frisuren, dann wieder als Chanson- oder Schlagersängerinnen im geschmackvollen Dress präsentierten. Titel wie „Davon geht die Welt nicht unter“, ursprünglich gesungen von Zarah Leander, wurden begeistert aufgenommen. jede der drei Grazien in Szene zu setzen, wobei es zu einem köstlich amüsanten Gerangel zwischen ihnen kam. Natürlich nahm jede für sich in An- spruch, „simply“ die Beste zu sein, was so manchem Zuschauer die Lachtränen in die Augen trieb. Das Publikum erlebte das Berührungsängste lösen sich auf Immer wieder verließen die Künstler auch die Bühne, um die Show mitten unter die Besucher in den Saal zu tragen. Die Interaktion mit dem Publikum brachte zusätzliche Dynamik ins Geschehen. Nicht nur, dass die Diven bei ihren Dialogen mit den Gästen kein Blatt vor den Mund nahmen. Im Laufe des Abends lösten sich jedwede Berührungsängste in Luft auf, wenn Grazien wie Liza Minelli oder Lady Gaga auf dem Schoß eines erstaunten Herrn Platz nahmen. Komödiantische Aspekte hatte der „Kampf der Diven“, der sich unmittelbar vor der Pause auf der Bühne abspielte. Zu den Klängen von „New York, New York“ versuchte sich Die Künstler der Travestieshow „Viva la Diva“ eröffneten die Saison auf der „Kulturbühne“. Das Trio aus der Metropolregion, bestehend aus Molly Moss, Gizie Supreme und Camelia Allways (von links), begeisterte in Ellenbach an zwei Abenden mit einem Feuerwerk aus Kabarett, Musik und Komik. FOTO: MANFRED OFER Geschehen auf und vor der Bühne als eine rauschhafte Show, in der die Künstler auch weiter ihre Gäste in die Abläufe mit einbezogen. Beim „Dementen Akrobatiktanz“ erwischte es jeden im Saal. Es war lange nicht der letzte Höhepunkt: Heidi tänzelte mit fliegenden Locken durch den Saal, ein sichtlich perplexer Gast durfte sich auf der Bühne eine urkomische Schimpfkanonade anhören, und Camelia Allways erklärte in rustikalem „Mannemer“ Platt den Unterschied zwischen einer Hochzeit und einer Beerdigung: „Ein Besoffener weniger“. Das klang dann schon sehr nach Fastnacht. Karneval der etwas anderen Art, der das Publikum in Ellenbach einmal mehr geschlechterübergreifend von den Sitzen riss. Wer die Show verpasst hat, mag sich trösten, denn im November gibt es in Ellenbach ein Wiedersehen mit den drei Diven aus der Metropolregion. Bis dahin werden sie an neuen Highlights tüfteln und sich auf ein fulminantes Wiedersehen mit ihrem treuen Stammpublikum in der „Kulturbühne“ freuen. Eine Freude, die gewiss auf Gegenseitigkeit beruht.
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