Forderungskatalog

FORDERUNGSKATALOG
an den Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken
Volksbank
Musterstadt eG
Am Anfang stand eine Idee:
die genossenschaftliche Idee
Gründungsidee im 19. Jahrhundert:
wirtschaftliche Selbsthilfe
Gründungsväter:
Hermann
Schulze-Delitzsch
Friedrich Wilhelm
Raiffeisen
Grundlagen der Genossenschaftsidee:
Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Selbstverwaltung
„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ (Raiffeisen)
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16. März 2016
Forderungskatalog an den BVR
Heute ist diese Idee vom Aussterben bedroht!
Die folgenden Rahmenbedingungen und deren Folgen bedrohen
langfristig die Existenz der Volksbanken und Raiffeisenbanken
Europäische Globalisierungspolitik
Repressive Negativzinspolitik der EZB
Damit verbundener Ertragsrückgang
Überfordernde Kontrollbürokratie der EU für mittelständische Banken
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Heute ist diese Idee vom Aussterben bedroht!
Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
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Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
These 1: Der Trend dreht. Die Systemrisiken steigen.
Mittelständische Banken sollen (im Gegensatz zur USA) nach dem Willen der EU und der
EZB wie Großbanken reguliert werden.
Es ist für mittelständische Sparkassen und Volksbanken unmöglich, eine
Kontrollbürokratie zu erbringen, die für Konzerne gemacht ist.
Gesunde mittelständische „Mischwald“-Banken werden staatlich verordnet durch
Monokultur“-Banken ersetzt. Das Systemrisiko steigt.
Repressive Zinspolitik und komplexe überfordernde Kontrollbürokratie führen zu
Ertragsschwund und Krisenanfälligkeit in den Banken.
Die repressive Zinspolitik („Geld wird mit Hubschrauber abgeworfen“) führt dauerhaft zu
einer Instabilität des Systems durch Blasenbildung und Investitionsfehlanreize.
Die ultralockere Geldpolitik der EZB ist nicht die Lösung des Problems, sondern Teil des
Problems.
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Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
These 2: Die Kontrollbürokratie führt zu einer abnehmenden Produktversorgung.
Qualifizierte Bankprodukte rechnen sich bei hoher Kontrollbürokratie nur für hohe
Anlagebeträge. Große Bevölkerungsteile werden von qualifizierter Beratung
ausgeschlossen.
Wertpapierberatung wird es dauerhaft nur noch für Kunden mit großem
Mindestvolumen geben. Riestersparpläne werden Banken nicht mehr anbieten.
Vertrauenskredite (Lateinisch: Kredit = Credere = Vertrauen) als Kerngeschäft der
Banken sind nicht mehr erlaubt.
Die persönliche Kreditwürdigkeit (Ehrlichkeit, Leumund, Vertrauen) weicht staatlichen
Vorschriften bei der mittelständischen Kreditversorgung.
Angestrebte Kapitalmarktfinanzierungen sind für familiären Mittelstand nicht
zugänglich.
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Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
These 3: Die Kontrollbürokratie führt zu einem massiven Rückgang von Bankstellen.
In ländlich strukturierten Regionen wird es keine Versorgung mit Bankstellen mehr
geben.
In kleinstädtisch strukturierten Regionen wird es keine personengebundene
Versorgung mit Bankstellen mehr geben.
Komplette Bankleistungen wird es in der Zukunft erst in Mittelstädten geben.
Die Verödung der benachteiligten Gebiete wird voranschreiten.
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Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
These 4: Die Kontrollbürokratie führt zu Überregulierung, Komplexität und
Fehlsteuerung.
Überregulierung führt zu Komplexität und damit zur Krisenanfälligkeit. Banken
brauchen verlässliche und klare Regeln.
Komplexe Systeme neigen dazu, Regelungslücken zu finden.
Eine zentrale Steuerung von komplexen Systemen ist daher nicht möglich, bzw. mit
hohen volkswirtschaftlichen Kosten verbunden.
Überregulierter Verbraucherschutz (Informationsmüll) entmündigt die Bankmitarbeiter
und Bankkunden und schädigt die Umwelt.
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Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
These 5: Der Steuerzahler wird die „gekaufte Zeit“ der Politik (Ungelöste
Staatsschuldenkrise) bezahlen müssen.
Steuerzahler werden durch fehlende Zinsen bei vorhandener Inflation schleichend
enteignet.
Die Altersvorsorge einer ganzen Generation wird obsolet.
Erste Banken wollen aufgrund der Zinspolitik keine Einlagen mehr.
Eine Fortsetzung der repressiven Zinspolitik wird dauerhaft zu Negativzinsen, auch für
Kleinsparer führen.
Das Platzen von Geld- und Immobilienblasen begünstigt die weitere Enteignung der
Sparer.
Die Folgen der staatlichen Überregulierung und verfehlter Wirtschaftspolitik führen zu
einem massiven Umverteilungsprozess von den Steuerzahlern zu den Staaten. Die
repressive Zinspolitik schlägt sich in Zinsen, Preisen und gefährlicher Blasenbildung nieder.
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Unsere 6 Thesen zur Zukunft
von mittelständischen Banken
These 6: Genossenschaften und Sparkassen werden aussterben, weil deren
Interessenvertreter versagen.
Regional verankerte mittelständische Banken sind nicht kompatibel mit einer Politik
einer globalisierten Wachstumswirtschaft, die Konzernstrukturen voraussetzt.
Die politischen Vertreter der regionalen Banken (BVR, Deutscher Sparkassen- und
Giroverband) arrangieren sich mit der Politik, anstatt diese Themen politisch zu
diskutieren und Widerstand zu praktizieren.
Die Idee der Sparkassen und Genossenschaftsbanken wird bei einem „Weiter so“ der
Politik sterben.
Sparkassen und Genossenschaftsbanken müssen einen starken Schulterschluss
praktizieren und sich politisch wehren nach dem Motto Raiffeisens „Was dem Einzelnen
nicht möglich ist, das vermögen viele.“
Es ist politisch unverantwortbar, ein funktionierendes stabiles Bankensystem zu Gunsten
einer EU-Technokratie aufzugeben und zu sozialisieren.
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Unser Fazit
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Strukturveränderungen allein werden die
Genossenschaftsbanken nicht retten!
Der aktuell vom BVR ins Gespräch gebrachte Konsolidierungskurs wird nicht ausreichen,
um die Existenz der Genossenschaftsbanken zu sichern!
Filialschließungen (ca. 500 Filialen pro Jahr)
Fusionen (ca. 50 Zusammenschlüsse pro Jahr)
Kostendisziplin (Ausnutzen natürlicher Fluktuation, Sachkostensenkung etc.)
Auch die größte, fusionierte Genossenschaftsbank wird in einem auf Globalisierung
ausgerichteten Europa, in dem Konzerne vorherrschen, klein sein und auf lange Sicht zu
den Verlierer der europäischen Wachstumspolitik zählen.
FAZIT:
Es ist an der Zeit, sich politisch gegen die die repressive Geldpolitik der EZB
und die Überregulierung mittelständischer Banken zu wehren!
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Unsere Forderungen an den
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken
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Unsere 4 Kernforderungen an den BVR
Forderung 1:
Offene Kommunikation der politischen Existenzgefährdung mittelständischer Banken
Forderung 2:
Politische Antworten auf politische Gefährdungslagen geben
Forderung 3:
Aktive politische Einmischung und Ausübung von politischem Widerstand
Forderung 4:
Starker Schulterschluss mit den Sparkassenverbänden
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Forderung 1
Offene Kommunikation der politischen Existenzgefährdung für
mittelständische Banken – wie Genossenschaftsbanken und Sparkassen
Öffentliche Kritik an der Geldpolitik der EZB und das aktive Aufzeigen der Folgen
für mittelständische Banken, für Sparer sowie für den deutschen Mittelstand
Öffentliches Bekenntnis zur diversifizierten deutschen Bankenlandschaft als
Stabilitätsgarant und öffentliche Forderung nach Erhalt und Stärkung des
Genossenschaftlichen Bankensektors als EU-Priorität.
Aufzeigen der Folgen, die ein Aussterben von Volks- und Raiffeisenbanken für
Bankkunden, den Mittelstand sowie für ganze Regionen in Deutschland hätte
Mut, zur Veröffentlichung unbequemer Wahrheiten, z.B. dass Banken dauerhaft
auch zu Maßnahmen, wie Negativzinsen für Kleinsparer, Preiserhöhungen,
Anhebung der Kreditzinsen gezwungen sein könnten.
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Forderung 2
Politische Antworten auf politische Gefährdungslagen geben, anstatt
diesen banktechnisch zu begegnen
Gegenüber den Mitgliedsbanken
Gegenüber Bankkunden und Mitgliedern
Gegenüber der Politik, auf nationaler und europäischer Ebene
Gegenüber der gesamten Gesellschaft
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Forderung 3
Aktive politische Einmischung und Ausübung von politischem Widerstand,
sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene
Für mehr Proportionalität der EU-Regulatorik, für regulatorische Erleichterungen für
mittelständische Banken sowie für angemessener Umsetzungsfristen für regulatorische
Maßnahmen
Gegen die politisch motivierte Schaffung von Wettbewerbsvorteilen für Großbanken
Gegen die überbordenden Offenlegungs- und Meldepflichten für mittelständische
Banken an die europäische Bankenaufsicht
Gegen den EDIS-Vorschlag zur Vergemeinschaftung der Einlagensicherung in der
Eurozone
Für einen realistischeren, praxisorientierten Anleger- und Verbraucherschutz
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Forderung 4
Starker Schulterschluss mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband
in der politischen Interessenvertretung
Gemeinsame öffentliche Statements
Gemeinsame Aktionen, wie z.B. die Organisation deutschlandweiter Protestaktionen,
Streiktage oder die Erarbeitung und Einreichung von Petitionen
enge Zusammenarbeit in der Interessenvertretung auf politischer Ebene, sowohl auf
nationaler als auch auf europäischer Ebene
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„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“
(Friedrich Wilhelm Raiffeisen)
Volksbank Eisenberg eG
und EthikBank eG
Klaus Euler, Vorstandsvorsitzender
Martin-Luther-Straße 2
07607 Eisenberg
[email protected]
Volksbank
Musterstadt eG