Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text ° Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe Schwerpunkt: Drogen und Alkoholkonsum Jg. 20(2009), H. 4 Standort reg Standort sto Autor Aden, Anneke; Martin Stolle; Rainer Thomasius Text Umfang des Problems: Die Zahlen für Lebenszeitprävalenzen von Cannabis sowie regelmäßige Konsummuster unter Jugendlichen zeigen nach starkem Anstieg der Vorjahre in den Jahren 2007 und 2008 erstmals einen leichten Rückgang. Die Behandlungsnachfrage scheint dagegen weiter anzusteigen, die Prävalenzen cannabisbezogener Störungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind bereits sehr hoch. Ätiologie: Individuelle Vulnerabilität und Risikofaktoren prägen in einer Interaktion von psychosozialen, substanzbezogenen, intra- und interpersonellen (familiären) Variablen die Initiation sowie die Progression zu regelmäßigem Konsum, zum Teil resultieren cannabisbezogene Störungen. Behandlung: Die Behandlung dieser Klientel erfordert ein hohes Maß an störungs- und altersspezifischer Orientierung. Besondere psychosoziale und suchtmedizinische Umstände sowie die Auswirkungen des Cannabiskonsums müssen ebenso berücksichtigt werden wie die entwicklungspsychologischen und –psychopathologischen Besonderheiten des Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalters. Aufgrund oft gering ausgeprägter Eigenmotivation zu Verhaltensänderung und Behandlung kommt motivationsfördernden Ansätzen eine wichtige Bedeutung zu. Titel Cannabisbezogene Störungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Diagnostik, Komorbidität und Behandlung in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 3, S. 215-230 Prevalences: After strong increases in the past years, lifetime prevalence numbers for cannabis as well as regular consumption patterns among adolescents are showing a first slight decrease in the years 2007 and 2008. For the time being, this development, as well as the stagnating frequency of outpatient treatment requests for cannabis use, can only be interpreted as tendency. In contrast, prevalences for cannabis-related disorders in adolescents remain very high. Etiology: Individual vulnerability and risk factors interacting with psychosocial, substance-related, intra- and interpersonal (family-related) variables shape the initiation and progression towards regular use, often resulting in cannabis-related disorders. Treatment: Treatment of such clients requires a high amount of disorder- and age-related expertise. Special psychosocial and addiction medicine issues as well as effects of substance use must be considered simultaneously with the specific developmental and psychopathological characteristics of childhood and adolescence. Frequently, motivation for treatment is low, rendering motivation-enhancing approaches are all the more important. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 1 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bader, T. Text Die bestehenden Versorgungsangebote für suchtmittelkonsumierende Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind nicht ausreichend in ein Netzwerk eingebunden, das der Lebenssituation dieser Gruppe entspricht. Hilfsangebote sind oftmals einseitig der Jugendhilfe oder dem medizinischtherapeutischen Bereich zugeordnet. Die Behandlung von Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter muss die entwicklungsspezifische Lebenssituation der Betroffenen hinreichend berücksichtigen und erfassen, um nachhaltig wirksam zu sein. Konzepte mit einem interdisziplinären Behandlungsansatz lassen sich wegen unterschiedlicher Ressort- und Kostenzuständigkeit nur schwer realisieren. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Suchthilfe in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 425-428 Bader, T. Niedrigschwellige Angebote in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 329-334 Standort Standort reg reg Niedrigschwellige Hilfsangebote haben in den 1990er Jahren Eingang in den Drogen- und Jugendhilfebereich gefunden mit dem Ziel, Betroffene früher und schneller zu erreichen und sie in das Betreuungssystem einzubinden. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl an Projekten mit niedrigschwelligen Anspruch entstanden, die aufgrund ihrer Wirksamkeit zu neuen Erkenntnissen zum Konsumverhalten Jugendlicher führten. Baier, Dirk; Susann Rabold Drogenkonsum im Jugendalter: Verbreitung, Bedingungsfaktoren und Zusammenhang mit Gewaltverhalten in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe Schwerpunkt: Drogen und Alkoholkonsum Jg. 20(2009), H. 4, S. 292-306 Standort reg Auf Basis einer deutschlandweit repräsentativen Befragung von 44.610 Jugendlichen der neunten Jahrgangsstufe werden Befunde zu Verbreitung und Bedingungsfaktoren des Drogenkonsums vorgestellt. Davor wird der Forschungsstand zu den Fragen, ob der Drogenkonsum von Jugendlichen in Deutschland zunimmt und wo Jugendliche aus Deutschland im internationalen Vergleich hinsichtlich des Ausmaßes des Drogenkonsums stehen, vorgestellt. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 2 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Baldus, Christiane et al. Text Zum Zusammenhang von internalisierendem Problemverhalten und Cannabiskonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurde in letzter Zeit mehrere Studien vorgelegt. Anhand einer Querschnittsuntersuchung bei jugendlichen und heranwachsenden Cannabiskonsumenten aus dem "CAN Stop"-Projekt werden die Zusammenhänge mit internalisierenden Problemverhalten, cannabisbezogenen Wirkerwartungen, der Anzahl psychosozialer Problembereiche und dem Abhängigkeitserleben unter geschlechts- und alterssensitiver Perspektive verglichen. Durch eine Beschreibung des Klientels wird versucht, zu einem genaueren Verständnis des Zusammenhangs von Cannabiskonsum und internalisierenden Störungen beizutragen. Cannabiskonsumenten mit unauffälligem YSR/YASR-Profil, internalisierenden, externalisierenden und kombinierten Problemen unterschieden sich signifikant im Einstiegsalter und dem Alter bei regelmäßigem Konsum sowie in der Anzahl der Cannabis- und Alkoholkonsumtage und der durchschnittlich konsumierten Cannabismenge. Hinsichtlich der Wirkerwartungen zeigen Cannabiskonsumenten mit externalisierenden Problemverhalten eine breitere Variation verschiedener positiver Erwartungen. Internalisierende Probleme gehen eher mit beeinträchtigenden und sedierenden Wirkerwartungen einher. Titel Autor Titel Text Internalisierendes Problemverhalten und Cannabiskonsum: Zusammenhänge und Einflussvariablen in einer Querschnittsuntersuchung 14- bis 23-jähriger Cannabiskonsumenten in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Thema: Depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter, Jg. 63(2014), H. 3, S. 200-218 Below, Elke; Eugenia Kopas; Britta Bockholdt Problembewusstsein von Jugendlichen beim Konsum von legalen und illegalen Drogen im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr Teil 2: Illegale Drogen in: Blutalkohol, Jg. 45(2008), Nr. 2, S. 103-117 Standort Standort reg sto Innerhalb einer Schulstudie, die an Gymnasien in Vorpommern mit Hilfe eines speziell erarbeiteten anonymen Fragebogens zu Konsumgewohnheiten von legalen und illegalen Drogen und zum diesbezüglichen Problembewusstsein im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr durchgeführt wurde, erfolgte die Befragung von 205 Schüler/innen der 9. und 12. Jahrgangsstufe. 80% der teilnehmenden Schüler/innen stellten zusätzlich Urinproben zur Verfügung. Eine vollständige Auswertung sowie der Fragebogen sind bei KOPAS nachzulesen. Die vorgelegten Untersuchungen stellen lediglich die Ergebnisse bezüglich des Konsumverhaltens illegaler Drogen dar. Bei den 15-jährigen Jugendlichen hatten bereits 40,2% und bei den 18-jährigen bereits 32,6% Erfahrungen mit Cannabisprodukten. Zusätzlich zeigte sich, dass sich inzwischen auch das Einstiegsalter nicht nur für Alkohol sondern auch für Drogen stark nach vorn verlagert hat. Die befragten 15jährigen Schüler/innen waren mit 12-13 Jahren etwa 2 Jahre jünger bei erstem Drogenkontakt als die 18-jährigen Jugendlichen. Überwiegend konnten Cannabinoide - aber auch Amphetamine - in 10% der Urinproben nachgewiesen werden. Andere Konsumdrogen waren in der Befragung z.B. Pilze, Leim, Kokain oder Lachgas. Hier zeigten sich auffällige Unterschiede bei den Schüler/innen von Schule zu Schule, so dass man vermuten darf, dass es bereits schulspezifische Konsummuster gibt. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 3 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bengl, Oliver Text Das easyContact House ist ein Angebot innerhalb des Condrobs-Jugendhilfe-Netzwerks für drogenkonsumierende Jugend und junge Erwachsene. Die Aufnahmebedingungen sind niedrigschwellig und öffnen den jungen Menschen so die Tür für eine "zweite Chance". Zwei Drittel der aufgenommenen Jugendlichen können diese Chance nutzen. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Ein geschützes Zuhause für schwer erreichbare Jugendliche: Das easyContact House in München in: Pro Jugend, H. 3/2013, S. 22-25 Bilke, Oliver Psychosen und Sucht bei Jugendlichen - zwischen Evidenz und Versorgungsrealität in: Mann, Karl; Ursula Havemann-Reinecke; Raphael Gaßmann (Hrsg.) Jugendliche und Suchtmittelkonsum: Trends - Grundlagen - Maßnahmen 2., überarb. Auflage Freiburg i.Br.: Lambertus, 2009 S. 179-196 Böhnisch, Lothar Drogengebrauch in den Jugendphasen in: Arnold, Helmut; Hans-Joachim Schille (Hrsg.) Praxishandbuch Drogen und Drogenprävention: Handlungsfelder - Handlungskonzepte - Praxisschritte Weinheim; München: Juventa, 2002 S. 107-119 Böhnisch, Lothar; Hans-Joachim Schille Familienstruktur und Drogengebrauch in: Arnold, Helmut; Hans-Joachim Schille (Hrsg.) Praxishandbuch Drogen und Drogenprävention: Handlungsfelder - Handlungskonzepte - Praxisschritte Weinheim; München: Juventa, 2002 S. 199-207 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort reg Standort reg Standort reg Seite 4 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bonnet, U. Text Cannabis wird mittlerweile weitgehend losgelöst von ursprünglichen rituellen oder ideologischen Einbindungen in problematischer Weise als Freizeitdroge benutzt und ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge überhaupt. In den letzten 10 Jahren hat die Konsumprävalenz stark zugenommen, ebenso ist ein steigender THC-Gehalt in sichergestelltem Marihuana festzustellen. Die Zielgruppe der Droge sind hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene. Mit Mitte 20 nimmt die Konsumprävalenz dann wieder ab. Ein bedrohlicher Trend zeichnet sich auch in Deutschland ab, das das Einstiegsalter für den Cannabiskonsum immer weiter sinkt und die Anzahl der Behandlungssuchenden beachtlich steigt. Insbesondere der Konsum vor dem 15. Lebensjahr birgt viele spätere Gesundheitsrisiken. Hier sind bei regelmäßigen Konsumenten v.a. folgende Komplikationen zu nennen: die Ausbildung einer späteren Abhängigkeit, die Entwicklung kognitiver Defizite, die Entwicklung einer später behandlungsrelevanten psychiatrischen Komorbidität und erheblicher psychosozialer Folgeschäden. Dieses Kapitel beschreibt diagnostische und therapeutische Maßnahmen bezüglich cannabisbezogener Störungen. Titel Cannabis in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 480-489 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 5 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Text Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung untersucht regelmäßig mit wiederholten, repräsentativen Querschnittsbefragungen den Konsum legaler und illegaler Substanzen Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland, darunter den Cannabiskonsum. Auch in der jüngsten Studie, dem Alkoholsurvey 2012, wurden Fragen zum Cannabiskonsum gestellt. Die Datenerhebung erfolgte mit computergestützten Telefoninterviews (CATI). Es wurde eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von 5.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt. Im Folgenden werden wichtige Ergebnisse zusammengefasst. Im Jahr 2012 hat in Deutschland jeder dreizehnte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren (7,8 %) mindestens schon einmal im Leben Cannabis genommen. 5,6 % der 12- bis 17-Jährigen konsumierten in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis und 1,3 % haben in den letzten zwölf Monaten regelmäßig, d. h. mehr als zehnmal, Cannabis genommen. Bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist der Cannabiskonsum deutlich weiter verbreitet. Etwa ein Drittel dieser Altersgruppe (34,8 %) hat Cannabis zumindest einmal ausprobiert, knapp ein Sechstel (15,8 %) hat in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis genommen und 3,9 % konsumieren regelmäßig Cannabis. Im Cannabiskonsum gibt es Geschlechtsunterschiede. Mehr männliche als weibliche Jugendliche und junge Erwachsene neigen zum Cannabiskonsum. Bei den älteren Befragten zeigen sich außerdem soziale Unterschiede. Hervorzuheben ist die vergleichsweise hohe Verbreitung des regelmäßigen Cannabiskonsums bei jungen Arbeitslosen. Der Vergleich der Befragungen seit 1993 zeigt, dass die Verbreitung des Cannabiskonsums sich im Laufe der Jahre verändert. Die Zahl der 12- bis 17jährigen Jugendlichen, die Cannabis einmal probiert haben, beginnt in den 1990er Jahren anzusteigen. Der Höhepunkt liegt je nach Geschlecht in den Jahren 1997 (weiblich) und 2004 (männlich). Seit dem zeichnet sich ein Rückgang ab. Nach dem gleichen Muster entwickelt sich der Anteil der Jugendlichen, die in den letzten zwölf Monaten vor der jeweiligen Befragung Cannabis genommen haben. Einer Zunahme bis in die Jahre 1997 (weiblich) und 2004 (männlich) folgt wieder eine Abnahme. Der regelmäßige Cannabiskonsum der Jugendlichen ändert sich in den Jahren 1993 bis 2012 nur wenig. Die Anzahl der 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen, die Cannabis zumindest einmal probiert haben, steigt ab 1993 an und erreicht 2004 ihren Höhepunkt. Danach fällt sie wieder niedriger aus. Davon abweichend hat der Anteil der jungen Männer, die in den letzten zwölf Monaten vor der jeweiligen Befragung Cannabis genommen haben, seit 2008 zugenommen und liegt jetzt wieder auf dem Niveau der 1990er Jahre. Bei den Frauen dieser Altersgruppe zeigt sich dieser statistisch signifikante Anstieg nicht. Die Verbreitung des regelmäßigen Cannabiskonsums bei jungen Männern und Frauen bleibt in den letzten gut zehn Jahren praktisch unverändert. Titel Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012: Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends Köln, 2014. - 23 S. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort hoa Seite 6 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Text Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) untersucht regelmäßig mit wiederholten, repräsentativen Querschnittsbefragungen den Konsum legaler und illegaler Substanzen Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland, darunter den Cannabiskonsum. Auch in der jüngsten Studie, dem Alkoholsurvey 2014, wurden Fragen zum Cannabiskonsum gestellt. Somit kann mit dieser Studie die aktuelle Situation des Cannabiskonsums beschrieben werden. Außerdem können - aufbauend auf vorherigen Studien - Trendverläufe dargestellt und Veränderungen im Cannabiskonsum beobachtet werden. In der Studie des Jahres 2014 wurde eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von 7.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren mit computergestützten Telefoninterviews (CATI) befragt. In der aktuellen Studie wurden zwei methodische Neuerungen vorgenommen. Zum einen wurde bei der Gewichtung der Daten auch die Bildung der Befragten berücksichtigt. Zum anderen wurde die Stichprobe nicht mehr ausschließlich über Festnetztelefonnummern sondern auch über Mobiltelefonnummern gewonnen und über Festnetz- und Mobiltelefon befragt (DualFrame-Ansatz). Titel Autor Titel Text Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2014: Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativerhebung und Trends Köln, 2015 Internet: http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/, Zugriff: 22.09.2015 Darke, Shane Heroinabhängigkeit im Lebenslauf: Typische Biografien, Verläufe und Ergebnisse Bern: Huber, 2013. - 248 S. Standort Standort pdf reg Heroinabhängigkeit besteht in aller Regel ein Leben lang. Dieses Buch stellt erstmals mit belastbaren statistischen Informationen die gesamte Lebensgeschichte des "typischen" Heroinabhängigen dar: die regelmäßig von Gewalt und Missbrauch gezeichnete Kindheit ein frühes Muster des multiplen Substanzkonsums die ersten Heroinerfahrungen, die in einem Viertel der Fälle zur dauerhaften Abhängigkeit führen die Entzugsversuche mit enttäuschend geringen Remissionsraten die vielfältigen körperlichen, psychiatrischen und sozialen Probleme, die mit Heroinabhängigkeit einhergehen ein dennoch oft langer Verlauf bis ins Alter, in dem sich immer wieder Interventionschancen ergeben die typischen Todesursachen. Der australische Suchtforscher Shane Darke, der seit mehr als zwei Jahrzehnten die Welt von Menschen unter dem Einfluss von Opioiden wissenschaftlich erforscht, betrachtet hier kritisch die wichtigsten theoretischen Modelle zur Erklärung von Opioidabhängigkeit wie auch die Wirksamkeit der unterschiedlichen Therapieangebote. Diese bislang detaillierteste Darstellung über das mögliche Geschick von Heroinabhängigen liefert vielfältige Ansatzpunkte für eine ihrem Lebenslauf angemessene Versorgung. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 7 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Dau, Wolfgang et al. Text Fragestellung: Krankenhausabteilungen und psychiatrische Versorgungskliniken im Bereich der suchtmedizinischen Erwachsenenpsychiatrie werden, entsprechend dem allgemein steigenden Behandlungsbedarf, zunehmend auch mit dem Problem des exzessiven Konsums von Cannabis und Partydrogen konfrontiert. Gleichzeitig besteht ein Mangel an überprüften therapeutischen Konzepten. Es wurde daher ein speziell für junge Erwachsene mit Cannabis-/Partydrogenkonsum entwickeltes stationäres Behandlungsprogramm untersucht. Insbesondere wurde der Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Konsumentengruppe nachgegangen, sowie überprüft, ob ein gemeinsames Behandlungsangebot sinnvoll ist. Methodik: Untersucht wurden soziodemographische und klinische Merkmale von Patienten mit problematischen Partydrogen- und Cannabiskonsum, die im Zeitraum vom 01.06.2005 bis 01.06.2008 in unserer Einrichtung stationär behandelt wurden. Die Symptombelastungen wurden mittels Selbstbeurteilungsskalen sowie eines semistrukturierten Interviews zu Beginn und zum Ende der stationären Behandlung erfasst und über Gruppenvergleiche ausgewertet. Ergebnisse: Es ergeben sich zu beiden Messzeitpunkten keinerlei signifikante Gruppenunterschiede bei den substanzbezogenen und psychischen Merkmalen. Angst und interpersonale Probleme stellen die größten Belastungsfaktoren dar. Insgesamt ergeben sich für allgemeine psychische Faktoren höhere Belastungen als für substanzbezogene. Beide Gruppen profitieren in hohem Ausmaß von der stationären Behandlung. Es ergeben sich über alle untersuchten abhängigen Variablen hohe Effektstärken. Schlussfolgerungen: Gemeinsame Behandlungsangebote für Partydrogen- und Cannabiskonsumenten sind sinnvoll. Komorbide psychische Störungen, insbesondere Angststörungen und interpersonale Probleme sollten bei der Behandlungsplanung berücksichtigt werden. Titel Autor Titel Text Sind gemeinsame Therapieangebote für Partydrogen- und Cannabiskonsumenten sinnvoll?: Ergebnisse zum stationären Behandlungsangebot des "Bonner Modells - Junge Sucht" in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 55(2009), H. 6, S. 339-346 Eichin, Peter "Realize it" - Kurzintervention bei Cannabismissbrauch und Cannabisabhängigkeit: Ein Praxisprojekt von Beratungsstellen in Deutschland und der Schweiz in: pro Jugend: Fachzeitschrift der Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e.V. Nr. 2/2007 Thema: Cannabis im Blick: Konsummuster und Konzepte zur Frühintervention S. 13-15 Standort Standort sto sto Für die Zielgruppe der jungen Cannabisabhängigen bietet "Realize it" Hilfen durch eine lösungsorientierte Kurzzeittherapie an. Ziel ist die Minderung oder Beendigung des Cannabiskonsums. Die derzeitige Evaluation zeigt die positive Wirkung des Programms. Sie gibt Hinweise auf die Problemlage und die Ansprechbarkeit des Klientels. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 8 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Fachstelle für Suchtprävention Berlin (Hrsg.) Text Welche Motive und Einstellungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hinter dem Konsum von Alkohol und anderen Substanzen stehen, zeigt die jetzt komplett veröffentlichte Berliner „Jugend – Drogen – Hintergründe“-Studie, kurz JDH-Studie. Angesichts der überdurchschnittlich hohen Prävalenzen von Cannabis in Berlin, wurde auf diese Substanz ein besonderes Augenmerk gelegt. Die explorative Studie ist ein Kooperationsprojekt der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH und Prof. Dr. Heinz Cornel an der Alice Salomon Hochschule Berlin – University of Applied Science. Ziel der Studie war es, Erkenntnisse über die Hintergründe des Substanzkonsums zu gewinnen und daraus Folgerungen für die Prävention zu generieren. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Berliner JDH-Studie: Jugend - Drogen - Hintergründe Ergebnisse einer Befragung junger Menschen in Berlin zu Einstellungen und Haltungen zum Drogenkonsum Berlin, 2014. - 100 S. Fischer, Marc; Ute Antonia Lammel Jugend und Sucht - Analysen und Auswege: Patientenprofile und Empfehlungen für die pädagogisch-therapeutische Behandlung in Psychiatrie und Jugendhilfe Opladen; Farmington Hills: Budrich, 2009. - 166 S. (Schriften der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen; 10) Standort Standort reg reg Wenn Jugendliche zu Drogen greifen, gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Beweggründe und Einflüsse. Die Autorin und der Autor arbeiten heraus und analysieren, welche dies sind. Daraus entwickeln sie Empfehlungen für die Praxis. Die wissenschaftliche Darstellung wird von Originalzitaten zweier Jugendlicher begleitet, die gegen ihre Drogenabhängigkeit kämpfen. So bekommt die Darstellung regelrecht Leben eingehaucht. Ein unentbehrliches Hilfsmittel für aller PraktikerInnen in der Jugendhilfe und Suchtarbeit - Soziale Arbeit, Psychologie, Schule und Therapie - , für alle EntscheiderInnen und Träger. Gantner, A. Therapieladen Berlin in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 296-301 Standort reg In der ambulanten Drogentherapieeinrichtung "Therapieladen e.V." werden seit 1985 zielgruppenspezifische präventive und therapeutische Angebote für Klienten mit Cannabisgebrauch und Konsumenten synthetischer Drogen entwickelt. Grundlage der Behandlungsprogramme ist ein systemübergreifender integrativer Therapieansatz, der suchtspezifische Probleme im Kontext des Lebensalters und der komorbiden Begleitstörungen der Klienten behandelt. Mit der Einführung neuer Behandlungsprogramme sollen in Zukunft insbesondere jugendliche Cannabisabhängige und deren Familien früher erreicht und effektiver behandelt werden. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 9 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Gantner, Andreas Text In den vergangenen Jahren wurden in der Suchthilfe zahlreiche Kurz- und Frühinterventionsangebote für Jugendliche erprobt und etabliert. Dabei orientieren sich die Konzepte überwiegend individuumszentriert und fokussieren ausschließlich das Suchtverhalten von Jugendlichen. Speziell im Jugendsuchtbereich haben jedoch systemische Ansätze wie die Multidimensionale Familientherapie (MDFT) eine hohe nachgewiesene Evidenz. Trotz der belegten Wirksamkeit systemischer Ansätze existiert in der konkreten Praxis ein deutlicher Mangel an der Anwendung systemischfamilienorientierter Angebote. Dieser Umstand wird im Zusammenhang mit systembedingten strukturellen Problemen diskutiert. Titel Autor Titel Text Ambulante Therapie bei Jugendlichen mit Suchtproblemen: Impulse aus einer systemischen Perspektive am Beispiel der MDFT in: Psychotherapie im Dialog: Psychoanalyse, Systemische Therapie, Verhaltenstherapie, Humanistische Therapie Jg. 13(2012), Nr. 4 Thema: Sucht / hrsg. von Michael Broda, Bettina Wilms und Hans Lieb S. 49-52 Gantner, Andreas Mulitdimensionale Familientherapie für cannabisabhängige Jugendliche - Ergebnisse und Erfahrungen aus der "INCANT"Pilotstudie in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie Jg. 55(2006), H. 7 Schwerpunktthema: Cannabis S. 520-532 Standort Standort reg reg Die INCANT-Pilotstudie (International Cannabis Need of Treatment) wurde initiiert auf der Basis des "Cannabis Action Research Plan", der von den Gesundheitsministerien aus Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweiz und Deutschland im Jahr 2003 beschlossen wurde. Angesichts des europaweit steigenden Behandlungsbedarfs für Cannabisklienten und des Mangels an evidenzbasierten Behandlungsprogrammen in Europa einigte man sich auf die Einführung und Erprobung der in den USA getesteten Multidimensionalen Familientherapie (MDFT), die von H. Liddle und Kollegen im "Center for Treatment Research on Adolescent Drug Abuse" (CTRADA), University of Miami Medical School entwickelt wurde. Ziel der INCANT Pilotstudie war zunächst die Überprüfung der Machbarkeit einer sich anschließenden internationalen multizentrischen randomisierten klinischen Studie, mit der die evidenzbasierte Methode der Multidimensionalen Familientherapie (MDFT) in den fünf genannten europäischen Ländern eingeführt und überprüft werden soll. Die Ergebnisse der INCANT Pilotstudie bestätigten zu einen den Behandlungsbedarf in den Ländern. Zum anderen zeigte sich eine insgesamt positive Resonanz der beteiligten Einrichtungen und Therapeuten hinsichtlich der Einführung der MDFT-Behandlungsmethode. Die Durchführung einer multizentrischen RCT-Studie ist somit von allen beteiligten Gesundheitsministerien der europäischen Länder gewünscht und für die Jahre 2006 bis 2009 geplant. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 10 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Gantner, Andreas; Birgit Spohr Text Hintergrund: Angesichts des europaweit steigenden Behandlungsbedarfs für Jugendliche mit Substanzstörungen, insbesondere Cannabisstörungen, wird im Rahmen der europäischen INCANT-Studie (International Cannabis Need of Treatment) die in den USA entwickelte Multidimensionale Familientherapie (MDFT) in fünf europäischen Ländern eingeführt und wissenschaftlich evaluiert. Methodik: Zentral in dem evidenzbasierten Tehrapieansatz ist die parallele therapeutische Arbeit auf mehreren Ebenen: Mit den Jugendlichen, den Eltern, der Familie und anderen relevanten Personen im sozialen Kontext. Schlussfolgerungen: Die ersten klinischen Erfahrungen mit MDFT in Deutschland sind sehr positiv und bestätigen die praktische Übertragbarkeit des manualorientierten Programms, wobei die Implementierung von MDFT sowohl die Therapeuten als auch die Hilfesysteme vor neue Herausforderungen stellt. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Multidimensionale Familientherapie (MDFT) in der Praxis: Therapeutische Erfahrungen mit jugendlichen Cannabisabhängigen und ihren Familien in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 56(2010), Nr. 1, S. 71-76 Gonzalez, Raul; Swanson, James M. Long-term effects of adolescent-onset and persistent use of cannabis in: PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America), Vol. 109(2012), No. 40, 15970–15971 Internet: http://www.pnas.org/content/109/40/15970.full, Zugriff: 12.06.2013 Görgen, W.; Rüdiger Hartmann; Hans Olvia * Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten - FreD: Abschlussbericht / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Abteilung Gesundheitswesen, Koordinationsstelle Sucht; i.A. des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) Münster, (2003). - 74 S. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort hoa Standort reg Seite 11 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Görgen, Wilfried Nachbefragung zum Modellprogramm "FreD - Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten/innen": Abschlussbericht Münster: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle Sucht, 2007. - 52 S. (Forum Sucht: Sonderband) Haase, Andreas; Heino Stöver Sinn und Funktion exzessiven Drogengebrauchs bei männlichen Jugendlichen - zwischen Risikolust und Kontrolle in: Jacob, Jutta; Heino Stöver (Hrsg.) Männer im Rausch: Konstruktionen und Krisen von Männlichkeiten im Kontext von Rausch und Sucht Bielefeld: Transcript-Verlag, 2009 S. 129-138 Hagen, Björn Drogen in den Erziehungshilfen - Kinder und Jugendliche erreichen in: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (Hrsg.) Neue Drogenkonsummuster im Jugendalter?: 17. Niedersächsische Suchtkonferenz In Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin e.V. Hannover, 2007 S. 30-37 Henkel, Dieter Sucht und soziale Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen: Tabak, Alkohol, Cannabis und Glücksspiel in: Kastenbutt, Burkhard; Legnaro, Aldo; Schmieder, Arnold (Hrsg.) Soziale Ungleichheit und Sucht: Ursachen, Auswirkungen, Zusammenhänge Münster: LIT-Verlag, 2014 S. 67-88 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort reg Standort reg Seite 12 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Hibell, Björn (et al.) The 2011 ESPAD Report: Substance Use among Students in 36 European Countries Stockholm: CAN, The Swedish Council for Information on Alcohol and other Drugs, 2012 Internet: http://www.espad.org/Uploads/ESPAD_reports/2011/The_2011_ESPAD_Report_FULL_2012_06-08.pdf, Stand: 04.07.2012 Standort pdf Standort sto Autor Hüsler, Gebhard Text „realize-it” ist ein zwölf Wochen dauerndes Interventionsprogramm für Cannabiskonsumenten und -konsumentinnen. Es besteht aus fünf Einzelsitzungen und einer Gruppensitzung. Es handelt sich um ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Programm, das weitgehend auf die aktive Mithilfe der Teilnehmer setzt. Um diese aktive Teilnahme zu erleichtern, arbeitet das Programm mit einem „Tagebuch“. Das „Tagebuch“ thematisiert Probleme, die im Zusammenhang mit der Konsumreduktion auftreten und gibt Hinweise, wie man damit umgehen kann. Da das Programm eine relativ hohe Motivation der Teilnehmenden voraussetzt, spricht es nur eine bestimmte Population an. Die Evaluation von „realize it“ erfolgte in einem binationalen Projekt (Schweiz – Deutschland). Insgesamt waren 13 Zentren beteiligt. Am Programm haben über 300 Männer und Frauen unterschiedlichen Alters teilgenommen. Mehr als 40 % der Teilnehmenden leiden an psychischen Belastungen. Depressions- und Ängstlichkeitswerte liegen bei diesen Personen nicht mehr im Normbereich. Ausserdem hat mehr als ein Drittel eine tiefe soziale Ausgangslage. Das bedeutet, dass diese Personen weniger Rückhalt in ihrem Umfeld haben und die individuellen Biografien Brüche aufweisen. Die soziale Ausgangslage ist eine der wichtigsten Variablen, welche die Abbrecher von jenen Personen unterscheidet, die das Programm erfolgreich beendet haben. Die Wirkungen des Programms sind auf mehreren Ebenen beeindruckend. Der Cannabiskonsum im Beobachtungszeitraum geht deutlich zurück. Bei Personen mit psychischen Belastungen ist dieser Effekt deutlicher als bei den anderen, und ebenso bedeutsam ist es, dass sich auch das psychische Befinden verbessert. Titel "realize-it": Kurzzeitintervention bei Cannabiskonsum in: Abhängigkeiten, Jg. 18(2012), H. 2, S. 65-82 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 13 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Jonas, B. et al. Text Ziel: Die Datenbasis des "Cannabis Check", eines interaktiven Selbsttests zur Prävention riskanten Cannabiskonsums, wurde genutzt, um unterschiedliche Konsummuster von Cannabis zu explorieren und zu beschreiben. Methodik: Aus allen bisherigen Nutzern wurde eine Zufallstichprobe (n=1590) gezogen und mittels Clusteranalyse (Ward-Verfahren) aufgegliedert. Clusterbildende Merkmale umfassten die Konsumhäufigkeit, die favorisierte Wirkung und Konsummotive. Ergebnisse: Die Nutzer können in drei Konsumentengruppen eingeteilt werden, welche sich in ihrem Konsum, den dahinterliegenden Motiven und in gesundheitsbezogenen Korrelaten (Cannabisabhängigkeit, Lebenszufriedenheit) deutlich unterscheiden. Schlussfolgerungen: Um eine hohe Wirksamkeit in verschiedenen Konsumentengruppen zu erreichen, sollte internetbasierte Suchtprävention möglichst individuell an die konsumbezogene Situation der Adressaten angepasst werden. Titel Autor Titel Text Konsummuster von Cannabis unter Nutzern eines internetbasierten Selbsttests zur Suchtprävention in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 10(2009), H. 4, S. 169-175 Kolte, Birgitta; Henning Schmidt-Semisch; Heino Stöver (Hrsg.) Was tun, wenn Cannabis zum Problem wird?: Leitfaden für KonsumentInnen, Eltern, LehrerInnen und BeraterInnen in der Jugend- und Drogenhilfe Frankfurt am Main: Fachhochschulverl., 2006. - 208 S. Standort Standort sto reg Mit dem Anstieg der Zahl der CannabisbenutzerInnen in Deutschland steigt auch die Zahl derjenigen, die Probleme mit ihrem Cannabiskonsum oder der gesellschaftlichen Reaktion darauf haben. Obwohl das Thema "Cannabis" im Mittelpunkt des (fach-)öffentlichen Interesses steht, fehlen Betroffenen, Eltern, BeraterInnen praxisorientierte Hilfen. Das Handbuch bietet eine breite Palette erprobter und bewährter Praxismodelle, unterschiedliche Vorgehensweisen und Zielorientierungen. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 14 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Kraus, Ludwig; Jürgen Töppich; Boris Orth Text Ziel: Darstellung und Bewertung von Trends der Lebenszeiterfahrung (1973 bis 2004), der 12-Monats-Prävalenz und des regelmäßigen Konsums (1993 bis 2004) von Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über Risikokonsum. Daten und Methode: Repräsentative Bevölkerungsbefragungen von Personen im Alter von 12 (14) bis 24 Jahren seit 1973. Berechnung der Prävalenzraten für junge Jugendlichen (12 und 13 Jahre), Jugendliche (14 bis 17 Jahre) und junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) sowie nach Geschlecht. Ergebnisse: Abgesehen von den 12- bis 13-Jährigen nimmt die Lebenszeitprävalenz bei allen Gruppen deutlich zu. Die 12-Monats-Prävalenz steigt bei 14- bis 17-Jährigen aber weniger stark als die Lebenszeitprävalenz. Der Anteil regelmäßiger Konsumenten steigt nicht. Schlussfolgerung: Die Erfahrung mit Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nimmt weiter zu, aber der Konsum bleibt für einen zunehmenden Anteil der Konsumentinnen und Konsumenten passager. Die Prävalenz regelmäßiger Konsumentinnen und Konsumenten weist in Übereinstimmung mit anderen Studien auf einen erheblichen Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem riskanten und schädlichen Konsum hin. Zudem belegen Behandlungsstatistiken eine Zunahme des Behandlungsbedarfs von Personen mit primären cannabisbezogenen Störungen. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Trends des Cannabiskonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.) Jahrbuch Sucht 2007 Geesthacht: Neuland, 2007 S. 129-143 Küstner, Udo J. et al. Drogenambulanz in: Klein, Michael (Hrsg.) Kinder und Suchtgefahren: Risiken - Prävention - Hilfen Stuttgart: Schattauer, 2008 S. 441-449 Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) Expertise "Zugang zu jungen Cannabiskonsumenten/innen": Abschlussbericht Münster, 2007. - 102 S. (Forum Sucht: Sonderband) * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort reg Seite 15 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.) Bundesmodellprojekt Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten - FreD: Ein (sekundär-)präventives Konzept zur Frühintervention und seine Umsetzung in Kooperation von Drogenhilfe, Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt Handbuch Münster, 2003 Standort reg Standort reg Autor Landschaftsverband Westfalen-Lippe; LWL-Koordinationsstelle Sucht Text Im Auftrag der LWL-Koordinationsstelle Sucht hat FOGS 2013 eine Erhebung unter 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in stationären Jugendhilfeeinrichtungen des LWL durchgeführt. Dabei wurden neben dem Konsumverhalten auch psychopathologische Auffälligkeiten, Aspekte der familiären Situation untersucht. Zusätzlich wurden die Fachkräfte der Einrichtungen zu ihren Einschätzungen und zum Umgang mit suchtbezogenen Verhaltensweisen befragt. Mit der Studie wurde erstmals in Deutschland die Belastung in der spezifischen Zielgruppe von Jugendlichen in Jugendhilfemaßnahmen untersucht. Das Ergebnis verweist auf besondere Bedarfslagen und die Notwendigkeit spezifischer Interventionen und Kooperationen. Titel Autor Titel Text Suchtmittelkonsum und suchtbezogene Problemlage von Kindern und Jugendlicher in stationärer Jugendhilfe / Martina Schu; Sören Mohr; Rüdiger Hartmann unter Mitarbeit von Rebekka Steffens (FOGS GmbH) [Bearb.] Münster, 2014. - 104 S. (Forum Sucht; Sonderband 8) Laucht, Manfred Besondere Wirkungen des Substanzkonsum auf junge Menschen in: Mann, Karl; Ursula Havemann-Reinecke; Raphael Gaßmann (Hrsg.) Jugendliche und Suchtmittelkonsum: Trends - Grundlagen - Maßnahmen 2., überarb. Auflage Freiburg i.Br.: Lambertus, 2009 S. 42-57 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 16 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Ludolph, Andrea G. Text Die Periode der Adoleszenz ist gekennzeichnet durch verstärktes Risikoverhalten, Stimmungsschwankungen und deutlich gesteigerte Impulsivität. Bildgebungsstudien konnten konsistent darstellen, dass die Hirnreifungsprozesse, die diesem Verhalten zugrunde liegen, bis zum Ende der zweiten Lebensdekade andauern. Diese Reifungsprozesse sind von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung von psychischen Auffälligkeiten in dieser Lebensphase wie z.B. Suchtverhalten. Konsumieren Jugendliche vor dem 14. Lebensjahr Substanzen ist die Wahrscheinlichkeit für Suchtentwicklung deutlich erhöht. Jugendliche mit psychischen Störungen sind besonders anfällig für Suchtentwicklung. Gleichzeitig können suchtauslösende Substanzen den Ausbruch einer psychiatrischen Störung triggern. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Das adoleszente Gehirn und Suchtentwicklung in: Suchtmagazin, Jg. 38(2012), H. 5, S. 11-15 Mann, Karl; Ursula Havemann-Reinecke; Raphael Gaßmann (Hrsg.) Jugendliche und Suchtmittelkonsum: Trends - Grundlagen - Maßnahmen 2., überarbeitete Auflage Freiburg i.Br.: Lambertus, 2009. - 229 S. Standort Standort sto reg Der Suchtmittelkonsum von Kindern und Jugendlichen ist in den Fokus starker öffentlicher Aufmerksamkeit geraten. Einerlei, ob es die legalen Substanzen Alkohol und Tabak oder das illegale Cannabis betrifft: Zu viele junge Menschen konsumieren zuviel Suchtmittel zu früh. Prävention und Therapie sind hier gleich mehrfach gefordert. Einerseits sind absehbare gesundheitliche Konsequenzen umso gravierender, je früher der Konsum beginnt - andererseits sind auch Chancen und Nutzen von Intervention und Hilfe am größten. Vor dem Hintergrund neuester Konsumzahlen, aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und gesundheitspolitischer Erfahrungen trägt der vorliegende Band zu einem besseren Verständnis im Umgang mit Suchtmittel konsumierenden Menschen bei. Er richtet sich daher insbesondere an alle in Prävention, Diagnostik, Beratung und Therapie Tätigen. Das Ziel ist eindeutig definiert: frühe Interventionen und effektive Hilfen für die Generation mit der längsten Zukunft. Marzinzik, Kordula; Angelika Fiedler MOVE - Motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen: Evaluationsergebnisse des Fortbildungsmanuals sowie der ersten Implementierungsphase Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2005. - 152 S. (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung; 28) * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 17 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Meier, Madeline H. et al. Text Recent reports show that fewer adolescents believe that regular cannabis use is harmful to health. Concomitantly, adolescents are initiating cannabis use at younger ages, and more adolescents are using cannabis on a daily basis. The purpose of the present study was to test the association between persistent cannabis use and neuropsychological decline and determine whether decline is concentrated among adolescent-onset cannabis users. Participants were members of the Dunedin Study, a prospective study of a birth cohort of 1,037 individuals followed from birth (1972/1973) to age 38 y. Cannabis use was ascertained in interviews at ages 18, 21, 26, 32, and 38 y. Neuropsychological testing was conducted at age 13 y, before initiation of cannabis use, and again at age 38 y, after a pattern of persistent cannabis use had developed. Persistent cannabis use was associated with neuropsychological decline broadly across domains of functioning, even after controlling for years of education. Informants also reported noticing more cognitive problems for persistent cannabis users. Impairment was concentrated among adolescent-onset cannabis users, with more persistent use associated with greater decline. Further, cessation of cannabis use did not fully restore neuropsychological functioning among adolescent-onset cannabis users. Findings are suggestive of a neurotoxic effect of cannabis on the adolescent brain and highlight the importance of prevention and policy efforts targeting adolescents. Titel Autor Titel Text Persistent cannabis users show neuropsychological decline from childhood to midlife in: PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America), Vol. 109(2012), No. 40, E2657–E2664 Internet: http://www.pnas.org/content/109/40/E2657.full, Zugriff: 12.06.2013 Möller, Christoph (Hrsg.) * Drogenmissbrauch im Jugendalter: Ursachen und Auswirkungen Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2005. - 209 S. Standort Standort hoa reg In immer jüngerem Alter werden jugendtypische Drogen wie Cannabis, Ecstasy und andere Amphetamine in selbstschädigendem Maß konsumiert. Die Betroffenen bringen bereits ungünstige Entwicklungsbedingungen mit wie beispielsweise frühe Traumatisierungen, die eine Suchtentwicklung fördern. Häufig treten Persönlichkeitsentwicklungsstörungen als Komorbidität bei abhängigen Jugendlichen auf. Spezifische Behandlungsangebote für drogenkonsumierende Kinder und Jugendliche können Abhilfe schaffen. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 18 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Münder, Johannes et al. Text Die vorliegende Veröffentlichung der IGfH und des EREV verfolgt das Ziel Tabus aufzulösen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, denn Erziehungshilfe hat sich für drogenkonsumierende und abhängige Jugendliche lange Zeit nicht zuständig gefühlt. Jugendliche wurden erst gar nicht in die Hilfen aufgenommen, bzw. an Spezialeinrichtungen in der Drogenhilfe weitergegeben. Die Folge war eine Verlagerung an spezialisierte Angebote, mit Beziehungsabbrüchen und Lebensortwechseln. Gerade aufgrund des Paradigmenwechsels in den Erziehungshilfen in Richtung sozialräumlicher Arbeit und Entspezialisierung gilt es, die Jugendlichen mit einer ganzheitlichen Perspektive in den Mittelpunkt des beruflichen Handelns zu stellen. Hierbei ist es insbesondere hinsichtlich der rechtlichen Aspekte wesentlich, den handelnden Akteuren Klarheit und Sicherheit zu verschaffen. Titel Autor Titel Text Drogen in der Jugendhilfe: Rechtliche Aspekte und Fragen aus der Praxis / Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen; Evangelischer Erziehungsverband (Hrsg.) Hannover: Schöneworth-Verl., 2005. - 147 S. Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (Hrsg.) * Neue Drogenkonsummuster im Jugendalter?: 17. Niedersächsische Suchtkonferenz In Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin e.V. Hannover, 2007. - 51 S. (Berichte zur Suchtkrankenhilfe; 10/2007) Standort reg Standort reg Standort reg Autor Niekrenz, Yvonne; Sonja Ganguin (Hrsg.) Text Jugendliche Erfahrungswelten standen immer auch im Zeichen der Suche nach intensiven bis rauschhaften Erlebnissen. Rausch - verstanden als alternative Wirklichkeitskonstruktion - wird längst nicht nur durch psychoaktive Substanzen erzeugt, sondern auch durch psychische und physische Manipulationen. Die Auseinandersetzung mit Rauscherfahrungen in einer Gesellschaft, die Rausch als attraktives Phänomen in die Alltagskultur einerseits integriert und andererseits als destruktive Bedrohung tabuisiert, stellt eine entscheidende Entwicklungsaufgabe in der Jugendphase dar. Rausch ist irrational und risikoreich und zugleich in einer leistungsorientierten, rationalen Gesellschaft notwendiger Gegenentwurf zur Nüchternheit. Der Band bietet einen interdisziplinären Zugang zu rauschhaften jugendlichen Erfahrungswelten. Zunächst zeigt es pharmakologische, psychoanalytische, sozialkonstruktivistische und historisch-politische Perspektiven auf. Anschließend stehen Ursachen und Auslöser für Räusche im Leben Jugendlicher vom Alkoholkonsum bis zu extremen Sportpraktiken im Fokus. Ein dritter Teil widmet sich Orten jugendlichen Rauscherlebens, die kulturell fest verankert sind und auf Jahrmärkten, Fußballstadien, im Internet oder im Karneval zu finden sind. Titel Jugend und Rausch: Interdisziplinäre Zugänge zu jugendlichen Erfahrungswelten Weinheim; München: Juventa, 2010. - 184 S. (Jugendforschung) * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 19 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Petersen, K.U.; R. Thomasius Text 15,1% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren haben Cannabis probiert, regelmäßig konsumieren in dieser Altersgruppe dagegen nur 2,3%. Das Risiko für die Entwicklung von riskanten Konsummustern und cannabisbezogenen Störungen ist insbesondere bei frühem Erstkonsum deutlich erhöht. Schätzungsweise 2,4% der 12- bis 15-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen weisen mindestens ein Symptom der Cannabisabhängigkeit nach ICD-10 auf. Titel Autor Titel Text Jugendliche und Cannabis in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 41-44 Pota, L.A. Therapiestation "COME IN!" in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 317-321 Standort Standort reg reg Für suchtkranke Kinder und Jugendliche gab es lange Zeit entweder die Unterbringung in unspezifischen Heim- und Wohngruppenstrukturen oder in den kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilungen meist großer Krankenhauskomplexe. Seit 1992 jedoch gibt es in Hamburg das "COME IN!", eine modellhafte Einrichtung zur Entwöhnungsbehandlung 12- bis 18-Jähriger mit insgesamt 30 Plätzen, aufgeteilt in 3 Gruppen. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 20 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Reis, Olaf; Jörg M. Fegert; Frank Häßler Text Fragestellung: Die Studie analysiert Zusammenhänge zwischen Mustern polyvalenten Substanzgebrauchs und psychiatrischen Störungen, psychosozialen Risiken und Therapieerfolgen. Methodik: Daten zum Drogengebrauch einer Stichprobe von 244 niedrigschwellig betreuten Jugendlichen (Durchschnittsalter 18.1, Range 13 - 27 Jahre) wurden mittels Clusteranalyse zu homogenen Konsumprofilen analysiert. Die Häufigkeiten psychiatrischer Diagnosen, psychosozialer Risiken und Interventionen wurden für die einzelnen Profile untersucht. Ergebnisse: Bei 81% der Patienten wurden polyvalente Muster des Substanzgebrauchs (polyvalenter Gewohnheitskonsum, polyvalenter Wochenendgebrauch) festgestellt, die regelhaft mit abhängigen Variablen assoziiert waren. Schlussfolgerungen: Typologien des Drogengebrauchs sollten polyvalente Konsummuster enthalten. Titel Autor Titel Text Muster polyvalenten Drogengebrauchs bei niedrigschwelligen betreuten Jugendlichen in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 52(2006), H. 5, S. 305-316 Richter, Matthias; Anja Leppin Trends im Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum im frühen Jugendalter: Ein Vergleich der HBSC-Studien 1994 bis 2006 in: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.) Jahrbuch Sucht 2008 Geesthacht: Neuland Verl.-Ges., 2008 S. 152-170 Standort Standort sto reg In Deutschland ist nur wenig darüber bekannt, wie sich der Konsum psychoaktiver Substanzen im frühen Jugendalter langfristig alters- und geschlechtsspezifisch entwickelt hat. Für eine zielgerichtete Prävention sind diese Daten dringend erforderlich. Der Beitrag untersucht aktuelle altersund geschlechtsspezifische Prävalenzen im Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum und zeigt Entwicklungen von 1994 bis 2006 auf. Die Daten stammen aus den nordrhein-westfälischen Teilsurveys der internationalen WHO-Studie "Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)", aus den Jahren 1994, 1998, 2002 und 2006. Die Auswertung basiert auf Daten von 15.729 Schulkindern im Alter von 11 bis 15 Jahren. Die Trendanalysen wurden mittels logistischer Regressionsmodelle berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Raten regelmäßiger Tabak- und Alkoholkonsumenten unter den 11- bis 15Jährigen von 1994 bis 2002 deutlich angestiegen sind. Im Zeitraum von 2002 auf 2006 zeigt sich jedoch ein starker Rückgang der Konsumraten. Ein ähnlicher Effekt findet sich für alkoholbedingte Rauscherfahrungen ebenso wie für die 12-Monatsprävalenz des Cannabiskonsums. Die aktuellen Raten sind teilweise unter den Stand von 1994 gesunken. Die Daten zeigen eine deutliche Abnahme der Konsumhäufigkeiten in den letzten vier Jahren. Erst ein Anhalten dieser Trends in zukünftigen Befragungen kann jedoch als sicherer Beleg für den Erfolg bisheriger präventiver Maßnahmen gelten. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 21 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Rist, F. Text Die Mehrzahl der Jugendlichen probiert den Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis. Nur bei einem Teil der jugendlichen Konsumenten entwickelt sich über ein Experimentierstadium hinaus ein regelmäßiger und gesteigerter Konsum, der Missbrauchs- und Abhängigkeitskriterien erfüllt. Die Ausbildung von Konsumgewohnheiten unterliegt Lern- und Adaptionsprozessen, an denen physiologische, kognitive und affektive Prozesse beteiligt sind. Die pharmakologische Wirkung einer Substanz ist dabei anfänglich nur eine Komponente unter mehreren, die das Konsumverhalten steuern. Der Verstärkerwert einer Substanzwirkung wird u.a. beeinflusst durch den Lernkontext, spezifische Wirkungserwartungen und situationsbezogene Toleranzentwicklung. Bestimmte Konstellationen von Risikofaktoren können zu Konsumsteigerungen führen, indem sie den Verstärkerwert von Substanzwirkungen über Veränderungen solcher am Konsum beteiligter Prozesse erhöhen. Titel Autor Titel Text Psychologische Modelle in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 113-126 Robert Koch-Institut (Hrsg.) Lebensphasenspezifische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisse des Nationalen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) Berlin, 2008. - 187 S. (Beiträge zur Gesundheitsberichtserstattung des Bundes) Standort Standort reg reg Der vom Robert Koch-Institut konzipierte und zwischen 2003 und 2006 durchgeführte Nationale Kinder- und Jugendsurvey (KiGGS) hat über ein breites Themenspektrum Daten zur gesundheitlichen Situation von rund 18.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren mittels standardisierter Methoden im gesamten Bundesgebiet erfasst. Mit KiGGS konnten Informationslücken zu wesentlichen Bereichen der Kinder- und Jugendgesundheit erschlossen werden, wie z.B. zur körperlichen und seelischen Gesundheit, zu gesundheitlich bedeutsamen Verhaltensweisen sowie zur Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsangebote. Bei der hier vorliegenden Ergebnisdarstellung wurde berücksichtigt, dass Kindheit und Jugend ein sehr differenziert zu betrachtender Altersbereich im Hinblick auf physiologische, psychologische und soziologische Entwicklungsprozesse sind. Entsprechend der Alters- und Entwicklungsspezifik der 0- bis 17-Jährigen wird in dem Bericht eine lebensphasenspezifische Betrachtung und Aufbereitung der KiGGS-Ergebnisse vorgenommen. Dabei werden die Lebensphasen frühes Kindesalter, Schul- und Jugendalter betrachtet und es erfolgt eine Differenzierung der Indikatoren nach dem sozioökonomisches Status der Kinder und Jugendlichen, ihrem Migrationshintergrund sowie nach der Wohnregion. Die lebensphasenbezogene Betrachtungsweise unter Berücksichtigung sozialer Gegebenheiten leistet einen Beitrag zu einer kontinuierlichen und problemorientierten nationalen Gesundheitsberichterstattung zu Kindern und Jugendlichen und liefert Ansatzpunkte für präventiv orientierte Maßnahmen. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 22 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Rometsch, W.; D. Sarrazin (Hrsg.) "No Risk - No Fun": Risikokompetenz im Jugendalter; 23. Jahrestagung, 10 Dezember 2003 Münster: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle Sucht, 2005. - 91 S. (Forum Sucht; 35) Standort reg Standort sto Autor Sack, Peter-Michael Text Fragestellung: Welche Werte ergeben sich für Sensitivität (Se) und Spezifizität (Sp) des RAFFT-Screening-Fragebogens in Bezug auf Suchtdiagnosen, insbesondere auf Cannabis bezogene Diagnosen? Methodik: Über die RAFFT-Cut-off-Werte wurden die klinischen Diagnosen Schädlicher Gebrauch bzw. Abhängigkeitssyndrom vorhergesagt, Se und Sp wurden über ROC-Analysen ermittelt. Die Stichprobe bestand aus N = 109 Patienten einer psychiatrischen Drogen- und Alkoholambulanz im Alter von 13−33 Jahren (39 % 14−18 Jahre, 45 % 19−25 Jahre alt). Ergebnisse: Der RAFFT-Drogen weist bei 14- bis18-Jährigen eine Se = 100 % und Sp = 54 % für Drogen bezogene Diagnosen und eine Se = 100 % und Sp = 51 % für speziell Cannabis bezogene Diagnosen auf; der RAFFT-Alkohol bei 19- bis 25-Jährige eine Se = 100 % und Sp = 58 % für Alkohol bezogene Diagnosen. Schlussfolgerungen: Derzeit erscheint der RAFFT-Drogen zum Screening auf riskanten Cannabis- bzw. illegalem Drogenkonsum in der Altersgruppe 14 – 18 Jahre als das Instrument der Wahl. Replikationen der hiesigen Befunde an weiteren Stichproben sind allerdings erforderlich. Titel Screening auf Substanz bezogene Störungen mit dem RAFFT bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 3, S. 173-181 Aims: Sensivities (Se) and specifities (Sp) of the RAFFT screening questionnaire for substance use disorders were examined, focusing on cannabis use disorders. Methods: RAFFT cut-off scores were used to predict clinical diagnoses of current Harmful Use or Dependency Syndrome, Se and Sp were calculated by ROC-analyses. The sample consisted of N = 109 patients presenting in a psychiatric outpatient drug and alcohol treatment center, with an age range of 13 to 33 years (39 % 14−18 years old, 45 % 19−25 years old). Results: In 14−18 year olds, RAFFT form Drugs yields Se = 100 % and Sp = 54 % for illegal drug use disorders, and Se = 100 % and Sp = 51 % for cannabis use disorders. In 19−25 year olds, RAFFT form Alcohol yields Se = 100 % and Sp = 58 % for alcohol use disorders. Conclusions: Currently, the RAFFT-Drugs seems to be the instrument of choice for screening for risky cannabis or risky illegal drug use in the 14−18 year olds. However, replications of these study results in further samples are required. Schlüsselwörter (deutsch) * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 23 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Sarrazin, Doris (Hrsg.) Jugend zwischen Abstinenz und Abhängigkeit: Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zum Suchtmittelkonsum junger Menschen 12. Wissenschaftliches Gespräch der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) 2009 Hamm, 2010. - 92 S. Schay, Peter; Frank Sichau Konzeptionelle Akzentuierungen in der Betreuung suchtmittelkonsumierender und -abhängiger Jugendlicher im Strafvollzug in: Schay, Peter Innovative Hilfe- und Leistungsangebote in der Drogenhilfe: Inhaltliche Weiterentwicklung in der Beratung, Betreuung und Behandlung Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011 S. 15-52 Standort reg Standort reg Standort sto Autor Schindler, Andreas et al. Text Hintergrund: Die Eppendorfer Familientherapie (EFT) ist eine abstinenzorientierte, nicht substituierende ambulante Frühintervention, die Elemente systemischer, lösungsorientierter und strukturell-strategischer Ansätze integriert. Methodik: Eine Stichprobe von N = 86 Familien mit einem drogenabhängigen Jugendlichen oder jungem Erwachsenen (14-25 Jahre) wurde in einem "prä-post"-Design mit Zwei-Jahres-Katamnese untersucht. Die Ergebnisse wurden mit den Daten entsprechender Referenzgruppen und einer in einer therapeutischen Gemeinschaft (TG) behandelten Vergleichsgruppe (N=38) verglichen. Ergebnisse: Beide Behandlungsformen verbesserten den Suchtstatus, die psychische Symptombelastung und die familiären Beziehungen bei den Therapiebeendern. Zur Katamnese waren die Ergebnisse stabil oder zeigten weitere Verbesserungen. Die EFT erreichte eine Haltequote von 72% (TG: 37%). Schlussfolgerungen: Die Studie weist darauf hin, dass systemisch-familientherapeutische Ansätze auch bei jungen Drogenabhängigen in Deutschland erfolgreich eingesetzt werden können. Titel Eppendorfer Famlientherapiestudie bei jungen Drogenabhängigen: Ergebnisübersicht und klinische Impliationen in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 56(2010), Nr. 1, S. 61-69 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 24 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Schu, Martina et al. Geschlechterspezifische Anforderungen an die Suchthilfe - Gender Mainstreaming in der Suchttherapie von Jugendlichen: Abschlussbericht / i.A. des Bundesministeriums für Gesundheit Köln: FOGS - Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich, 2009 Internet: http://www.bmg.bund.de/cln_151/nn_1168248/SharedDocs/Downloads/DE/DrogenSucht/Drogen_20und_20Sucht_20allgemein/Gendermainstreaming_20in_20der_20Therapie_20von_20Jugendlichen,templa teId=raw,property=publicationFile.pdf/Gendermainstreaming%20in%20der%20Therapie%20von%20Jugendlichen.pdf, Stand: 17.03.2010 Standort pdf Standort hoa Autor Sheidow, Ashli J.; Scott W. Henggeler Text Die Multisystemische Therapie (MST) ist ein familien- und gemeindenaher Behandlungsansatz für Jugendliche mit schweren klinischen Problemen, bei denen das Risiko einer Fremdunterbringung z.B. durch Festnahme, Inhaftierung oder Aufenthalt in einer Behandlungseinrichtung besteht. Die MSR hat sich in umfangreichen kontrollierten klinischen Studien als effektives Behandlungsverfahren für dissoziales Verhalten erwiesen, darunter auch Drogenmissbrauch. Titel Autor Titel Text Multisystemische Therapie mit substanzkonsumierenden Jugendlichen: Überblick über Behandlung und Forschung in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Jg. 57(2008), H. 5, S. 401-419 Soellner, Renate; Christina Rummel Cannabiskonsum - zwischen Verharmlosung und Dramatisierung: Zum Umgang mit empirischen Befunden und Angebote der Hilfepraxis zur Früherkennung und Frühintervention in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe Schwerpunkt: Drogen und Alkoholkonsum Jg. 20(2009), H. 4, S. 306-312 Standort reg Der Beitrag setzt sich kritisch mit wissenschaftlichen Befunden, vornehmlich zu neurokognitiven Folgewirkungen von Cannabis und deren Interpretation basierend auf einem Gutachten zu Wirkungen des Cannabiskonsums von Thomasius und Kollegen auseinander. Zudem werden vorhandene Hilfemöglichkeiten zur Früherkennung und Frühintervention bei jugendlichen Cannabiskonsumenten/-innen in der ambulanten Suchthilfe beleuchtet. Ausgehend von wissenschaftlichen Richtlinien der Drogenforschung sind die Auswirkungen auf kognitive Leistungen und psychopathologischen Folgen des Cannabiskonsums sowie Persönlichkeitsveränderungen differenziert zu betrachten. Auch therapeutische Angebote der ambulanten Suchtkrankenhilfe müssen der Komplexität des Phänomens Cannabiskonsum Rechnung tragen und die zentralen Besonderheiten berücksichtigen. Zahlreiche Projekte, Beratungs- und Behandlungsangebote (FreD, Realize it, MOVE, INCANT, CANDIS und AVerCA) wurden in den letzten Jahren von der Suchthilfe entwickelt, um vor allem auf jugendlichen Cannabiskonsumenten/-innen angemessen reagieren zu können. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 25 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Soellner, Renate; Julia Hapkemeyer Substanzmissbrauch und -abhängigkeit in: Scheithauer, Herbert; Tobias Hayer; Kay Niebank (Hrsg.) Problemverhalten und Gewalt im Jugendalter: Erscheinungsformen, Entstehungsbedingungen, Prävention und Intervention Stuttgart: Kohlhammer, 2008 S. 143-163 Standort reg Standort reg Autor Spohr, Birgit et al. * Text In diesem Buch wird, erstmals im deutschsprachigen Raum, die Multidimensionale Familientherapie (MDFT) vorgestellt. Sie ist ein Behandlungssystem für drogenmissbrauchende Jugendliche mit multiplen Verhaltensauffälligkeiten und ihre Familien. Entwickelt wurde sie seit 1985 von Prof. Howard Liddle in Miami und seitdem kontinuierlich in den USA und europäischen Ländern empirisch überprüft und erweitert. Das Buch bietet zunächst einen kompakten Überblick zur Entstehung, Arbeitsweise und Qualitätssicherung in der MDFT. Neben den bisher vorliegenden Forschungsergebnissen zur Wirksamkeit des Therapiesystems werden die wichtigsten theoretischen und wissenschaftlichen Grundlagen der MDFT dargestellt. Sie liefern die Orientierung für die parallele therapeutische Arbeit auf vier Interventionsebenen (mit dem Jugendlichen, den Eltern, der Familie und dem außerfamiliären Umfeld). Die Erläuterung der Prinzipien und Leitlinien der therapeutischen Arbeit umfasst therapeutische Basiskompetenzen und Interventionen, aber auch die Struktur und den Rahmen des therapeutischen Prozesses, wichtige Arbeitsinstrumente und die MDFT-spezifische Form von Supervision. Im Zentrum des Buches steht die Veranschaulichung der MDFT-Praxis: Anhand von Fallskizzen bzw. Therapieausschnitten wird das therapeutische Vorgehen in den einzelnen Subsystemen und Therapiephase konkret beschrieben. Titel Autor Titel Text Multidimensionale Familientherapie: Jugendliche bei Drogenmissbrauch und Verhaltensproblemen wirksam behandeln Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2011. - 215 S. Tapert, Susan F. Substanzgebrauch und Gehirnfunktion bei Jugendlichen in: Mann, Karl; Ursula Havemann-Reinecke; Raphael Gaßmann (Hrsg.) Jugendliche und Suchtmittelkonsum: Trends - Grundlagen - Maßnahmen 2., überarb. Auflage Freiburg i.Br.: Lambertus, 2009 S. 58-76 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 26 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Thomasius, Rainer et al. (Hrsg.) Text Suchtstörungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen weltweit zu und gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Ein aktuelles und systematisches deutschsprachiges Handbuch zum Thema war daher überfällig und liegt nun vor - eine exzellente Unterstützung für alle in der Drogenund Suchthilfe Tätigen: - Schulenübergreifende, störungsspezifische Darstellung aller relevanten Suchtstörungen - Alle bedeutenden Themenbereiche mit hervorgehobenen, schnell auffindbaren Praxisteilen - Exkurse, Fallbeispiele und Praxisberichte zu speziellen Fragestellungen - Überblick mit allen Eckdaten zu suchtauslösenden Substanzen wie Alkohol, Tabak, Cannabis, Ecstasy, Kokain, Inhalanzien u.a. - Anhang mit allen wichtigen in der Suchthilfe tätigen Institutionen und nützlichen Internet-Links Titel Autor Titel Text Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009. - 588 S. Tossmann, Peter Der Konsum von Cannabis in der Bundesrepublik Deutschland in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie Jg. 55(2006), H. 7 Schwerpunktthema: Cannabis S. 509-519 Standort Standort reg reg Seit mehr als 30 Jahren ist Cannabis die am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland und anderen Ländern Europas. Bevölkerungsrepräsentativen Untersuchungen zufolge kann davon ausgegangen werden, dass etwa jede fünfte Frau und etwa jeder dritte Mann im Alter zwischen 18 und 59 Jahren zumindest einmal Cannabis konsumiert hat. Epidemiologische Studien zeigen jedoch aus, dass der Konsum von Cannabis eng mit dem Jugendalter bzw. mit dem frühen Erwachsenenalter verknüpft ist. So nimmt der Anteil von Cannabiskonsumentinnen und Cannabiskonsumenten in der Bevölkerung etwa ab der Altersstufe der 15-Jährigen deutlich zu, während etwa ab dem 23. Lebensjahr der Anteil aktueller Cannabiskonsumenten in der Bevölkerung stetig sinkt. Folgt man den Ergebnissen aktueller Forschungsarbeiten so kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrzahl aller Cannabiskonsumenten einen eher gelegentlichen Konsum von Cannabis betreibt. Etwa 10 bis 15% aller Konsumentinnen und Konsumenten jedoch weisen nach internationalen Diagnosestandards einen abhängigen Cannabiskonsum auf. Obgleich Beratungsstellen eine zunehmende Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen verzeichnen, bilden Cannabiskonsumenten in der Statistik von Suchthilfeeinrichtungen innere noch eine vergleichsweise kleine Klientengruppe. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 27 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Tossmann, Peter et al. Text INCANT (International Cannabis Need of Treatment) ist eine multizentrische Therapiestudie, mit der die Effektivität eines in den USA entwickelten Behandlungsprogramms für minderjährige Jugendliche mit Cannabisstörungen und deren Familienangehörige von 2006 bis 2010 in Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz evaluiert wurde. Im Rahmen einer randomisiertkontrollierten Studie wurde die „Multidimensionale Familientherapie – MDFT“ mit einem einzeltherapeutischen Standardprogramm verglichen. Letzteres orientierte sich am etablierten integrativen jugendsuchtspezifischen Psychotherapiekonzept (JUP), das seit 2000 in der ambulanten Therapieeinrichtung „Therapieladen“ in Berlin, dem deutschen Projektstandort, angeboten wird. Im Ergebnis ist MDFT in Bezug auf die Reduktion des Cannabiskonsums gegenüber der JUP-Kontrollgruppe signifikant überlegen. Ebenso konnte eine signifikant höhere Haltequote sowie eine höhere subjektive Zufriedenheit der beteiligten Eltern bei MDFT ermittelt werden. Hinsichtlich komorbider psychosozialer Belastungen der Jugendlichen wurde in beiden Behandlungsgruppen gleichermaßen eine Verbesserung der Symptomatik erzielt. Soziodemographische Klientenmerkmale zeigen, dass in der INCANT-Studie eine sehr junge und psychisch hoch belastete Klientengruppe erreicht wurde (Durchschnittsalter 16,2 Jahre), wobei Jugendliche und Familien aus sozial schwachen und bildungsarmen Milieus in der Berliner Stichprobe die Hauptgruppe bilden. Die viel versprechenden bisherigen Trends zeigen, dass mit dem intensiven systemischen MDFT-Ansatz eine sehr junge, schwach motivierte und psychosozial hochbelastete Klientengruppe erfolgreich ambulant behandelt werden kann. Zwar sind in Deutschland mit den Programmen „FreD“, „realize it“, „Candis“ und „Quit the shit“ weitere gut evaluierte Beratungs- und Behandlungsangebote vorhanden, aber keines davon erreicht die Zielgruppe der unter 18-Jährigen so gut wie der MDFT-Ansatz. Für die Verhinderung von „Drogenkarrieren“ ist es deshalb wünschenswert, die MDFT bundesweit bekanntzumachen. Als eine Grundlage dafür hat das Bundesministerium für Gesundheit die Erstellung eines umfangreichen Manuals zur Fortbildung zu MDFT-Therapeuten gefördert. Gemeinsam mit den Suchtbeauftragten der Länder wird an einer Umsetzung von MDFT in den in Frage kommenden Einrichtungen der Psychiatrie, der Jugendhilfe sowie der Sucht- und Drogenhilfe gearbeitet. Titel INCANT: International Cannabis Need of Treatment Ergebnisbericht der INCANT Behandlungsstudie Berlin: delphi-Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung; Therapieladen, 2010. - 62 S. Internet: http://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateiendba/Service/Downloads/INCANT_Behandlungsstudie_Ergebnissbericht_100111_Drogenbeauftragte.pdf, Stand: 27.09.2011 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort pdf Seite 28 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Tossmann, Peter et al. Text Fragestellung: Erstmals in Deutschland wurde die Wirksamkeit der Multidimensionalen Familientherapie (MDFT) bei Jugendlichen mit cannabisbezogenen Störungen untersucht. Methodik: Es wurde eine randomisiert-kontrollierte Studie (RCT) mit zwei Versuchsbedingungen und vier Nachbefragungen (drei, sechs, neun und zwölf Monate nach Studienbaseline) durchgeführt. Als Vergleich diente ein einzeltherapeutisches Verfahren (Jugendpsychotherapie, JUP), das im Berliner Therapieladen üblicherweise bei dieser Thematik eingesetzt wird (Treatment as usual, TAU). Es nahmen 120 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren teil, die nach DSM-IV missbräuchlichen oder abhängigen Cannabiskonsum aufwiesen. Ergebnisse: Im Vergleich zur Studienbaseline verzeichneten Teilnehmer beider Treatments im Zwölf-Monats-Follow-Up eine deutliche Reduktion ihres Cannabiskonsums, sowie signifikante Verbesserungen konsumbezogener Probleme und psychischer Auffälligkeiten. In der Reduktion des Cannabiskonsums erwies sich MDFT signifikant effektiver als JUP (d = 0,31). Schlussfolgerungen: MDFT stellt ein viel versprechendes Therapieverfahren bei cannabisbezogenen Störungen von Jugendlichen dar. Titel Multidimensionale Familientherapie (MDFT) bei cannabisbezogenen Störungen in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 58(2012), H. 3, S. 157-166 Standort sto Aims: To determine the effectiveness of Multidimensional Family Therapy (MDFT) among adolescents with cannabis use disorder in Germany. Methods: In a randomized controlled trial (RCT), MDFT was compared with Youth Psychotherapy (JUP), an individual intervention including Cognitive Behavioral and Motivational Enhancement Techniques, which is the Treatment as usual (TAU) at Therapieladen in Berlin. Four follow-ups were conducted three, six, nine and twelve months after study baseline. 120 adolescents between 13 and 18 years with cannabis abuse or dependence (DSM-IV) participated. Results: Compared to the baseline, participants of both treatments significantly reduced their cannabis use, use-related problems and psychological disorders in the twelve-month follow-up. MDFT was significantly more effective than JUP in the reduction of cannabis use (d = 0.31). Conclusions: Cannabis use disorder among adolescents in Germany can successfully be treated with MDFT. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 29 von 30 Jugendliche und illegale Drogen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Werse, Bernd * Text Cannabis ist nicht nur die weltweit am weitesten verbreitete illegale Substanz, sondern auch wie keine andere durch Symbole und Inhalte in Jugendkulturen verankert. In diesem Buch wird diesem Phänomen sowohl aus kulturhistorischer Sicht als auch mit Hilfe empirischer Untersuchungen nachgegangen. Der Autor betritt dabei in zweierlei Hinsicht wissenschaftliches Neuland: Zum einen werden die soziokulturellen Entstehungsbedingungen der Konsummuster und symbolischen Zuschreibungen von Cannabis in Jugendkulturen nachgezeichnet, zum anderen ein analytischer Blick auf den Stellenwert der Droge in gegenwärtigen Jugendszenen geworfen. Im Zentrum der mit zahlreichen Originalaussagen von Szenegängern illustrierten empirischen Untersuchung stehen die aktuell verbreiteten Jugendkulturen HipHop und Techno. Das Buch bietet aber auch aus zahlreichen anderen Jugendszenen lebhafte Einblicke in den jeweiligen Umgang mit Cannabisprodukten. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Cannabis in Jugendkulturen: Kulturhistorische und empirische Betrachtungen zum Symbolcharakter eines Rauschmittels / hrsg. vom Archiv der Jugendkulturen e.V. Berlin, 2007. - 318 S. (Wissenschaftliche Reihe) Werse, Bernd; Morgenstern, Cornelia; Sarvari, Lukas MoSyD Jahresbericht 2013: Drogentrends in Frankfurt am Main Monitoring-System Drogentrends Frankfurt am Main: Centre for Drug Research, 2014. - 115S. Internet: www.uni-frankfurt.de/52062232/MoSyD_Jahresbericht-2013_final.pdf, Zugriff: 22.10.2014 Werse, Bernd; Morgenstern, Cornelia; Sarvari, Lukas * MoSyD Jahresbericht 2013: Drogentrends in Frankfurt am Main Frankfurt am Main: Goethe-Universität, Centre for Drug Research, 2014. - 115 S. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort reg Seite 30 von 30
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