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Mineralstoff-Forschung aktuell - Ausgabe 6
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09.06.2015 14:44:57
Ausgabe 6 / Juni 2015
• Calcium mindert den Appetit und führt zu mehr Fettverbrennung
• Mineralwasser senkt das LDL-Cholesterin
Liebe Leserin, lieber Leser,
dies ist der letzte Newsletter, an dem Frau Dr.
Meyer-König beteiligt war. Nach nun über zwei
Jahren Mitarbeit in der Forschungsgruppe Mineralund Heilwasser wird sie aus familiären Gründen
nach Dresden ziehen. Wir wünschen ihr dort alles
Gute.
An ihre Stelle tritt Frau Dr. Diana Biehler, die wir
bereits im letzten Newsletter begrüßt haben. Dr.
Biehler ist Biologin, hat in Labors geforscht, aber
auch Biologie und Mathematik unterrichtet, und
nebenberuflich Journalismus studiert. Das Erklären
komplizierter wissenschaftlicher Sachverhalte für
(v.l.n.r.) Ursula Meyer-König, Diana Biehler,
Catharina Sadaghiani, Johannes Naumann,
Laien ist damit sicher eine ihrer Stärken.
Nun zu den aktuellen Themen:
Der Sommer naht, die Badehosen und Bikinis werden wieder ausgepackt und manch einer erwägt eine Diät.
Dass Mineralwasser keine Kalorien hat, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist, dass Mineralstoffe wie
Calcium beim Abnehmen helfen können. Mineralwasser hilft zudem, das schlechte Cholesterin (LDL) zu senken.
Dies gilt sowohl für Mineralwässer mit hohem als auch mit niedrigem Mineralstoffgehalt.
Wir hoffen, Sie werden mit oder ohne Gewichtsabnahme viel Spaß im Sommer und am Lesen des neuen
Newsletters haben.
Herzlichst Ihre
Ursula Meyer-König, Diana Biehler, Catharina Sadaghiani und Johannes Naumann
Calcium mindert den Appetit und führt zu mehr Fettverbrennung
In einer randomisierten Studie mit cross-over Design (1), d.h. alle Teilnehmer durchlaufen alle Versuche,
erhielten 20 Gesunde (18-40 Jahre, BMI 18-30) als „Vormahlzeit“ ein Haferflockenmüsli mit entweder
• wenig Protein (4 g) und wenig Calcium (104 mg) = Versuch 1
• nur viel Protein (29 g) = Versuch 2
• nur viel Calcium (1170 mg) = Versuch 3
• oder viel Protein und viel Calcium = Versuch 4
Eine Stunde danach erhielten die Probanden die Hauptmahlzeit, bei der sie die Essensmenge frei wählen
durften. Versuch 1 wurde als Referenz genommen: Im Versuch 2, bei dem es nur viel Protein in der Vormahlzeit
gab, aßen die Probanden insgesamt genauso viele Kalorien wie im Versuch 1. Erhielten sie allerdings zu dem
Protein noch viel Calcium (Versuch 4), so verzehrten sie insgesamt 9 % weniger Kalorien. Am wenigsten aßen
die Probanden, wenn sie mit der „Vormahlzeit“ nur viel Calcium erhielten (Versuch 3) – insgesamt 18 % weniger
als im Referenzversuch (836 vs 985 kcal).
Somit lässt sich mit einer Calciumaufnahme vor der Mahlzeit, möglichst ohne zusätzliche Kalorien, der Appetit
bremsen. Dies ist mit einem calciumreichen Mineralwasser einfach umzusetzen.
Der gleiche Autor hatte bereits 2012 in einer Meta-Analyse von hochwertigen Studien (2) festgestellt, dass
Menschen, die zur Diät viel Calcium einnehmen, mehr Fett abnehmen, und dass dies wohl durch eine
Steigerung der Fettverbrennung erfolgt (im Durchschnitt um ca. 11 %).
Kalorienfreies Mineralwasser mit viel Calcium zu trinken, kann also auf zwei Arten bei der Gewichtsreduktion
helfen.
Mineralwasser senkt das LDL-Cholesterin
In einer randomisierten Studie (3) erhielten 32 Teilnehmer mit leicht erhöhten Blutfetten einen Liter eines
Mineralwassers reich an Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat, weitere 37 Teilnehmer einen Liter eines
Mineralwassers mit niedrigem Mineralstoffgehalt für jeweils 4 Wochen. Darunter sank in beiden Gruppen das
„schlechte“ Cholesterin (LDL-Cholesterin) und damit das gesamte Cholesterin um ca. 20 mg/dl, was ein sehr
gutes Ergebnis ist. Weitere Fette wie das „gute“ Cholesterin (HDL-Cholesterin) und die Triglyceride blieben
ungefähr gleich.
Wie die American Heart Association gerade festgestellt hat, wird der Cholesterinwert im Blut nicht vom
Cholesterin in der Nahrung beeinflusst. Menschen, die ihr Cholesterin im Blut positiv beeinflussen wollen,
können also ruhig Eier essen, sie sollten nur einen Liter Mineralwasser pro Tag extra trinken. Wobei sie die freie
Wahl haben, ob sie ein mineralstoffreiches Mineralwasser oder ein leichter mineralisiertes wählen.
Literatur:
(1) Gonzalez JT, Green BP, Brown MA, Rumbold PL, Turner LA, Stevenson EJ: Calcium ingestion suppresses appetite and produces
acute overcompensation of energy intake independent of protein in healthy adults. J Nutr 2015, 145:476–482.
(2) Gonzalez JT, Rumbold PLS, Stevenson EJ: Effect of calcium intake on fat oxidation in adults: a meta-analysis of randomized,
controlled trials. Obes Rev Off J Int Assoc Study Obes 2012, 13:848–857.
(3) Aslanabadi N, Habibi Asl B, Bakhshalizadeh B, Ghaderi F, Nemati M: Hypolipidemic Activity of a Natural Mineral Water Rich in
Calcium, Magnesium, and Bicarbonate in Hyperlipidemic Adults. Adv Pharm Bull 2014, 4:303–307.
Die Definition
Blutfette
Es gibt unterschiedliche Blutfette, wobei die Fette nicht frei im Blut schwimmen.
Einige Fette, bzw. die Fettsäuren, schließen sich zu sogenannten Triglyceriden zusammen, diese
dienen als Energielieferanten.
Cholesterin ist ein weiteres Fett, das an Eiweiße (Transportproteine) gekoppelt ist. Es ist der
Grundbaustein für die meisten Hormone und auch Vitamin D und damit lebenswichtig.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Cholesterin im Blut, weil es einen Risikofaktor für Herz-KreislaufErkrankungen darstellt. Das an niedrig dichte Eiweiße gebundene LDL-Cholesterin (= Low-DensityLipoprotein) erhöht das Risiko (= schlechtes Cholesterin). Überschüssiges Cholesterin wird an HighDensity-Lipoproteine gebunden (HDL-Cholesterin) und von diesen zur Leber transportiert (= gutes
Cholesterin).
Der Cholesterinwert allein sagt also nur wenig aus, es kommt auf die Verteilung LDL / HDL an. Früher
gab es Cholesterinsenker, die LDL, aber auch HDL senkten, also kaum etwas nutzten.
Das Cholesterin im Blut wird so gut wie nicht durch Cholesterin in der Nahrung beeinflusst. Eier
erhöhen also nicht den Cholesterin-Spiegel, wie jahrelang ohne jede wissenschaftliche Grundlage
behauptet wurde. Damit nutzt es Menschen mit hohem Cholesterin nichts, wenig Cholesterin zu essen.
Gut zu wissen, dass man dennoch etwas dagegen tun kann und es dann noch so einfach ist, wie einen
Liter Mineralwasser pro Tag zu trinken. Das HDL wird u.a. durch Bewegung, Gewichtsabnahme und
nicht rauchen angehoben.
Über die folgenden Links können Sie die Abstracts zu den Literaturstellen einsehen und die Arbeit von
Aslanabadi et al. kostenfrei herunterladen:
Gonzalez et al., 2015
Verantwortlich für den Inhalt:
Gonzalez et al., 2012
Aslanabadi et al., 2014
IBF Balneologie der Universitätsklinik Freiburg
Herbert-Hellmann-Allee 12 , 79189 Bad Krozingen
Tel: 07633 - 4008501
E-Mail : [email protected]
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