Voransicht

„Die Verwandlung(en)“
Kafkas Erzählung analysieren und interpretieren
Von Andreas Höffle,
Otto-Hahn-Gymnasium, Karlsruhe
Dauer 6 Doppelstunden + LEK | Klassen 11−13
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ready:deutsch
(Montage: © Rosaria Battiloro „Die Verwandlung“ unter:
nachan.deviantart.com/#/art/Die-Verwandlung-183246144?hf=1)
Gregor Samsa verwandelt sich in Kafkas Erzählung in einen Käfer.
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Die Einheit im Überblick
Samsas
„ Die Verwandlung der Familie
Stunden 3/4 Seite 16
Samsa
Stunden 5/6 Seite 27
„ Kafkas Erzählweise
Stunden 7/8 Seite 35
„ Symbole und Metaphern
‹ Deutung des Menschenbildes
‹ Anwenden und Reflektieren von handlungs- und produktionsorientierten
Formen der Beziehungs- und Figurendeutung
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‹ präzises Beschreiben und Einordnen
der Struktur eines Textes
‹ Beschreiben und Erläutern von Formen
der Bildsprache und der Ironie
‹ Analyse des „einsinnigen“ Erzählens
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‹ Vergleichen von themenverwandten
Stoffen
‹ aspektorientiertes Untersuchen von
Textauszügen
‹ Herausarbeiten von gattungsspezifischen Merkmalen
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„ Die Verwandlung Gregor
Stunden 1/2 Seite 8
‹ Vergleichen der Handlungs- und Bildebene
‹ Erläutern der Mehrdeutigkeit literarischer Texte
‹ Auswerten der Symbolsprache des
Textes
Stunden 9/10 Seite 41
„ Biografische Parallelen
‹ zielgerichtete Verarbeitung von Informationen u. a. aus Sekundärliteratur
‹ Einordnung des (autobiografischen)
Schreibens
Stunden 11/12 Seite 50
„ Die Verwandlung 3.0
‹ Auseinandersetzung mit der Rezeption
eines literarischen Werks
LEK Seite 57
„ Interpretation
‹ Analyse und Interpretation eines
Textauszugs
ready: deutsch
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Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Lernstoff kompakt
Lernstoff kompakt
Gattung ist „Die Verwandlung“ zuzuordnen?
[2] Welche Themen behandelt „Die Verwandlung“?
Kafka selbst nennt „Die Verwandlung“ zunächst eine „kleine Geschichte“, dann eine „größere Geschichte“. Hinsichtlich Umfang und Thematik ist sie tatsächlich nicht als Roman zu betrachten, sondern vielmehr
als Erzählung. Da aber die Verwandlung in einen Käfer ein ganz außerordentliches Ereignis darstellt, das ganz im Sinn der Theorie eine besondere Bedeutung im Leben des Protagonisten einnimmt, wird der
Text auch als Novelle bezeichnet. Für diese Zuordnung untypisch ist
aber, dass die „sich ereignete unerhörte Begebenheit“ (Goethe) nicht
den Höhe-, sondern den Ausgangspunkt der Geschichte darstellt. Die
Einordnung von „Die Verwandlung“ in die hergebrachten Kategorien
von Prosatexten erweist sich also als sehr schwierig. Dennoch soll „Die
Verwandlung“ im Folgenden als Novelle bezeichnet werden.
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[1] Welcher literarischen
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Im Mittelpunkt steht Gregor Samsa, der unter seinen Arbeitsbedingungen und den Erwartungen der Familie an ihn als Ernährer leidet.
Während er selbst keinen Ausweg aus seiner Abhängigkeit und Verantwortung gegenüber seiner Familie sieht, verwandelt er sich in
einer unruhigen Nacht in einen Käfer. Diese Verwandlung „verwandelt“ auch seine gesamte Familie: Der alte Vater erobert sich seine
frühere Machtstellung zurück, die Liebe der Mutter zeigt sich als zu
schwach, um den Sohn zu halten. Die jüngere Schwester emanzipiert sich und isoliert so den verwandelten Bruder. Somit thematisiert Kafka nicht nur die Ökonomisierung des Lebens, sondern auch
die Brüchigkeit zwischenmenschlicher Bindungen.
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[3] Aus welcher Perspektive
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wird „Die Verwandlung“
erzählt?
[4] Welche Elemente der Erzählung sind „kafkaesk“?
[5] Inwiefern weist das
Schicksal Gregor Samsas
Parallelen zu Franz
Kafkas Biographie auf?
Der Literaturwissenschaftlicher Friedrich Beißner beschreibt die Perspektive von „Die Verwandlung“ als „einsinnig“. Er betont damit, dass
das Geschehen fast ausschließlich aus Gregors Perspektive erzählt wird
und die Erzählinstanz zugunsten der Figurenperspektive verschwindet.
Denn bis zum Tod Gregors weiß der Leser nicht mehr als die Hauptfigur.
Auf Seiten des Lesers erreicht Kafka dadurch einen höchstmöglichen
Subjektivismus und die Einnahme von Gregors Sichtweise.
Es ist „nur“ die Verwandlung Gregor Samsas in einen Käfer, die kafkaesk, also irreal, unheimlich, skurril, ist. Diese allerdings wird ausdrücklich als real beschrieben: „Es war kein Traum.“ (S. 5, Z. 12 f.).
Lässt sich der Leser auf diese „Tatsache“ ein, erscheinen alle weiteren Handlungselemente möglich.
Nicht nur die Wohnsituation und die Arbeitsbedingungen, insbesondere auch die Familienverhältnisse und Charaktereigenschaften der
einzelnen Familienmitglieder sind vergleichbar. Eine besondere Bedeutung nimmt dabei das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ein. Gregor
Samsa und Franz Kafka leiden gleichermaßen unter ihren herrischen
Vätern und ihren jeweiligen Lebenssituationen. Sie sind auf der Suche
nach einem Ausweg. Gregor Samsa flüchtet sich in die Isolation, Franz
Kafka setzte eine Schriftstellerexistenz gegen die Ansprüche der Familie.
ready: deutsch
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Stunden 1/2 | M 1
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Peter Parker als Spiderman
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© ddp images
© imago
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Krabat aus Ottfried Preußlers Geschichte
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Remus Lupin aus den Harry Potter-Filmen
© picture alli-ance/dpa
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© Bulls / Scope features
Verwandlungen
Dr Jekyl and Mr Hyde
Kennzeichnen Sie die Verwandlungen der Figuren und überprüfen Sie dabei, ob die Verwandlungen freiwillig oder unfreiwillig
geschehen, ob sie rückgängig gemacht werden können und wie
sich der Charakter der Figuren im verwandelten Zustand ändert.
Vergleichen Sie diese Verwandlungen mit der Verwandlung
Gregor Samsas und arbeiten Sie die Besonderheiten heraus.
ready: deutsch
Klassen 11–12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Stunden 1/2 | M 2 n
Vor der Verwandlung
Gleich zu Beginn Ihrer Lektüre haben Sie von Gregors Verwandlung gelesen und
erfahren, wie sich sein Leben schlagartig verändert. Aber: Was für ein Mensch ist
Gregor vor seiner Verwandlung gewesen? Wie hat sein Alltag ausgesehen?
„Dies frühzeitige Aufstehen“, dachte er, „macht
einen ganz blödsinnig. Der Mensch muss seinen
Schlaf haben ...“ (S. 6, Z. 19–21)
„Sollte der Wecker nicht geläutet haben? Man
sah vom Bett aus, dass er auf vier Uhr richtig
eingestellt war; gewiss hatte er auch geläutet. Ja,
aber war es möglich, dieses möbelerschütternde
Läuten ruhig zu verschlafen? Nun, ruhig hatte
er ja nicht geschlafen, aber wahrscheinlich desto
fester. Was aber sollte er jetzt tun?“ (S. 7, Z. 13)
„... Sie aber, Herr Prokurist, Sie haben einen
besseren Überblick über die Verhältnisse, als
das sonstige Personal ... Sie wissen auch sehr
wohl, dass der Reisende, der fast das ganze Jahr
außerhalb des Geschäfts ist, so leicht ein Opfer
von Klatschereien, Zufälligkeiten und grundlosen Beschwerden werden kann, gegen die sich zu
wehren ihm ganz unmöglich ist, da er von ihnen
meistens gar nichts erfährt und nur dann, wenn
er erschöpft eine Reise beendet hat, zu Hause die
schlimmen, auf ihre Ursachen hin nicht mehr zu
durchschauenden Folgen am eigenen Leib zu spüren bekommt.“ (S. 19. Z. 28–S. 20, Z. 5)
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Wie das nur einen Menschen so überfallen
kann! Noch gestern Abend hatte ich eine kleine
Vorahnung. Man hätte es mir ansehen müssen.
Warum habe ich es nur im Geschäfte nicht gemeldet! Aber man denkt eben immer, dass man
die Krankheit ohne Zuhausebleiben überstehen
wird. (S. 15, Z. 7–13)
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Metamorphose (gr. metamorphosis = Verwandlung): Gestaltwechsel oder Gestaltveränderung eines Gottes oder eines Menschen, seltener auch eines Tieres in der Mythologie, im Märchen und in
der Sage. Die griechischen und römischen Götter nutzen die zeitweilige Verwandlung in ein anderes
Wesen (Tier, Pflanze, Regen etc.) zur Erreichung eines Ziels. Die dauerhafte Verwandlung in ein Tier
oder eine Pflanze widerfährt dagegen Menschen. Die Metamorphose kann aber nicht nur Strafe,
sondern auch Erlösung oder Belohnung bedeuten.
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1. Skizzieren Sie die Lebensumstände, in denen Gregor Samsa vor der Verwandlung lebte.
2. Untersuchen Sie die Textauszüge und arbeiten Sie Anzeichen und mögliche
Ursachen der Verwandlung Gregors heraus. Listen Sie diese auf.
3. Informieren Sie sich über das Motiv der Metamorphose und diskutieren Sie in
einer Kleingruppe, ob die Verwandlung in einen Käfer für Gregor eine Strafe,
eine Erlösung oder eine Belohnung bedeutet.
EXTRA „Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“ (Christian Morgenstern,
1871–1914). Vergleichen Sie Morgensterns Worte über das Verhältnis von
Körper und Seele mit der Käferwerdung Gregor Samsas.
Im Übungsmaterial Ü 1 können Sie weitere Textauszüge analysieren und Gregors Charakterprofil schärfen.
ready: deutsch
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Stunden 1/2 | M 1–3
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Die Stunden im Überblick
Aktivieren des Vorwissens zum Thema „Verwandlung“
in Literatur und Film, Vergleichen mit Gregors
Verwandlung
Beschreiben von Gregors Lebensumständen vor der
Verwandlung
Untersuchen der Gründe für die Verwandlung
Beschreiben der Tierwerdung/Entmenschlichung,
Deuten der Verwandlung, Bestimmen der Textgattung
Einstieg
Erarbeitung
Vertiefung
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Hinweis
M 1 UG, PA
M 2 EA, GA
M 3 EA, GA
M 3 EA, UG
Die Schülerinnen und Schüler haben vor Beginn der Unterrichtseinheit die Erzählung gelesen. Es ist sinnvoll, die „sich ereignete unerhörte Begebenheit“ ausführlich zu thematisieren. Die Leserinnen und Leser haben hier den größten Gesprächsbedarf und können an ihr Vorwissen anknüpfen (M 1).
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Das Übungsmaterial Ü 1 bietet die Möglichkeit einen Textauszug unter Anleitung
zu analysieren und fördert so die Analysekompetenz.
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Übungsmaterial Ü 2 thematisiert die Textgattung und eignet sich auch als Wiederholung, sofern die Gattungsmerkmale bereits bekannt sind. Sie finden das
Übungsmaterial im Download-Portal www.ready.raabe.de/archiv
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Im Video „Inhaltsangabe“ wird die Handlung von Franz Kafkas „Die Verwandlung“ in
ca. sechs Minuten sehr gut zusammengefasst. Sie finden es unter sofatutor.com/go/ak.
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Lösung M 1
Seite 8
Kennzeichnung der abgebildeten Verwandlungen
Peter Parker entwickelt nach dem Biss einer radioaktiven Spinne Superkräfte und
setzt diese als Spider-Man im Kampf für das Gute ein. Während der Biss gegen Parkers Willen erfolgt, verwandelt er sich anschließend immer wieder freiwillig und
kann seine Verwandlung jederzeit rückgängig machen. Während Peter Parker als
schüchterner Außenseiter gilt, ist Spider-Man selbstbewusst und mutig.
Krabat wird wie die anderen Gesellen in Preußlers Geschichte von einem Müller
in die Schwarze Kunst eingeführt. Die Jungen verfügen deshalb über magische
Kräfte, geraten aber gleichzeitig in die Abhängigkeit des Müllers. Krabat lernt, wie
man sich in einen Raben verwandelt, doch erschwert diese Rabengestalt schließlich seine Befreiung aus dem Bann des Müllers.
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Dr Jekyll ist es gelungen, das Gute vom Bösen in der menschlichen Psyche zu trennen, und so kann er sich durch die Einnahme eines Tranks in den gewissenlosen
Mr Hyde verwandeln. Während die Verwandlung zunächst selbstgesteuert abläuft,
erfolgt sie später immer häufiger spontan und ist nicht mehr beherrschbar.
Remus Lupin verwandelt sich infolge eines Werwolfbisses in jeder Vollmondnacht
unter Schmerzen in einen blutdurstigen Werwolf. Er leidet unter der Verwandlung,
kann sie aber nicht verhindern.
ready: deutsch
Stunden 3/4 | M 1
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Familienleben
Die Familie ist in der
Tat die kleinste Zelle.
Wolfgang Mocker,
Journalist  2009
Karl Kraus, Sprüche und
Sinnsprüche, 1908
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(mit Baldrian und Hopfen)
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Goethe, Reinecke Fuchs, 1794
Mittwoch
– Beruhigungstee
– Lufterfrischer
Denn zu Zeiten der
Not bedarf man
seiner Verwandten.
Termin
Dr. Schütz:
Einkaufen
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Die Familie –
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Otto Weiß, „S
o seid ihr“, 19
09
Montage © colourbox.de
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Das Familienleben
ist ein Eingriff in
das Privatleben.
Wählen Sie ein Zitat zum Thema „Familie“ aus und vergleichen
Sie die darin getroffene Aussage mit dem Verhalten der Familie
Samsa gegenüber Gregor.
ready: deutsch
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Stunden 3/4 | M 2 n
Herr Samsa
In einem arbeitsteiligen Verfahren sollen die Beziehungen innerhalb der Familie
Samsa untersucht und dargestellt werden. Sie sollen sich mit der Rolle des Vaters
auseinandersetzen.
Liebe Vertrauen
Achtung
Interesse
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Respekt
Respektlosigkeit Hass Misstrauen Missachtung Gleichgültigkeit
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Der Ödipuskonflikt ist benannt nach Ödipus, einer Figur der griechischen Mythologie. Ödipus tötet
den König von Theben und heiratet anschließend dessen Frau Iokaste, ohne zu wissen, dass der
König sein Vater war und Iokaste seine Mutter ist.
Der Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856–1939) bezeichnete mit dem Begriff „Ödipuskonflikt“ die
zwiespältigen Gefühle, die ein Junge seinen Eltern gegenüber hat. Während ein Junge – der Theorie Freuds zufolge – seiner Mutter gegenüber sexuelle Wünsche entwickelt, nimmt er den Vater als
Konkurrenten und Rivalen wahr, dem er deshalb Hass und Misstrauen entgegenbringt.
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1. Wählen Sie in Ihrer Lerngruppe aus der vorgegebenen Liste die Begriffe aus, die
das Verhältnis zwischen Gregor und seinem Vater beschreiben. Überprüfen Sie,
ob hier von einem „Ödipuskonflikt“ gesprochen werden kann.
2. Stellen Sie der Einschätzung Gregors über die Vermögensverhältnisse der Familie die tatsächlichen Vermögensverhältnisse gegenüber und bewerten Sie das
doppelgesichtige Verhalten des Vaters (S. 30, Z. 3–S. 31, Z. 11).
3. Gestalten Sie zwei Standbilder, die das Verhältnis zwischen Herrn Samsa und
Gregor vor und nach Gregors Verwandlung darstellen.
4. Kurz nach Gregors Tod unterhalten sich Herr und Frau Samsa über die häuslichen und beruflichen Veränderungen, die sich seit Gregors Verwandlung
voll-zogen haben. Schreiben Sie diesen Dialog.
Tipp: Berücksichtigen Sie die folgenden Vorüberlegungen:
– Welche Vorteile, welche Nachteile ergeben sich aus Gregors Tod für die
Familie?
– Wie haben sich der Vater und die Mutter aus Ihrer Sicht verändert?
EXTRA Erläutern Sie die Funktion der Textstelle: S. 45, Z. 12–S. 46, Z. 11.
Im Übungsmaterial Ü 3 können Sie sich über die Elemente einer
Figurencharakterisierung informieren und eine Charakterisierung des Vaters schreiben.
ready: deutsch
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Stunden 3/4 | M 5
Klassen 11–12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Die Verwandlung der Familie Samsa
Gregor
Macht
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Vorgeschichte
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Ohnmacht
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Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3
1. Präsentieren Sie die Standbilder, die Sie in Ihren Arbeitsgruppen entwickelt
haben, und erläutern Sie deren Gestaltung.
2. Visualisieren Sie arbeitsteilig die Veränderungen der (Ohn-)Machtbeziehungen
von Vater (rote Verlaufskurve), Mutter (schwarz) und Grete Samsa (grün) und
erläutern Sie die Verlaufskurven.
3. Gestalten Sie zwei Standbilder. Standbild 1 soll die Familienkonstellation vor
Gregors Verwandlung veranschaulichen. Standbild 2 zeigt das veränderte Beziehungsgefüge nach Gregors Tod.
4. Zeigen Sie, inwiefern Gregors Verwandlung zu einer Verwandlung aller Familienmitglieder führt und bewerten Sie die neu gefundenen Rollen.
Klassen 11/12 III/4
Stunden 5/6 | M 1
„Die Verwandlung(en)“
Mit Gregors Augen sehen,
mit Gregors Ohren hören!
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Vergleichen Sie den Originaltext mit der Textvariante,
benennen Sie die Abweichnungen und beschreiben Sie,
wie die Texte wirken. Stellen Sie Vermutungen zu der
Frage an, warum die Schwester weint.
ready: deutsch
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Stunden 5/6 | M 3
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Komisch und sachlich zugleich
Die personale Erzählsituation sowie die Wiedergabe der wörtlichen Rede sorgen
für eine stark subjektive Färbung des Erzählvorgangs. Der Leser sieht und erlebt
alles mit den Augen Gregors.
„Vorläufig allerdings muss ich aufstehen, denn mein
Zug fährt um fünf.“
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1. Erklären Sie die Pointe des Cartoons.
2. Untersuchen Sie den Anfang des Textes (S. 5, Z. 24–S. 6, Z. 18 und S. 10, Z. 7–S.11,
Z. 17) und arbeiten Sie weitere komische Textpassagen heraus.
3. Die Komik resultiert aus dem Nebeneinander des Beschriebenen und des sachlich-nüchternen Erzählstils. Zitieren Sie Textstellen, die typisch sind für Kafkas
sachlich-nüchternen Erzählstil (S. 5, Z. 24–S. 7, Z. 33).
EXTRA Gregor mache, so die Kafka-Forscherin Susanne Kaul, „aus dem Ungeheuerlichen eine unbedeutende Unpässlichkeit“. Erläutern Sie diese Beurteilung und diskutieren Sie, was diese (Bewältigungs-)Strategie gegebenenfalls über Gregors Einstellung zu seiner Verwandlung aussagt.
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Montage © www.cartoonstock.com/TimCordell
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Mithilfe des Übungsmaterials Ü 4 können Sie weitere komische
Elemente herausarbeiten.
ready: deutsch
Klassen 11/12 III/4
Stunden 7/8 | M 1
„Die Verwandlung(en)“
Die Top 20 aus „Die Verwandlung“
Das Diagramm enthält die 20 häuigsten Substantive des Textes
Gregor 218x
Schwester 107x
Mutter 91x
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Vater 91x
Zimmer 66x
Tür 56x
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Herr 35x
Samsa 33x
Zeit 32x
Prokurist 29x
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Familie 28x
Eltern 27x
Bett 26x
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Bedienerin 21x
Fenster 20x
Grete 20x
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Sessel 20x
Auge 18x
Hand 18x
Rücken 18x
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50
100
150
200
250
Ableitungen, Plural- und Genitivformen sind hier nicht berücksichtigt.
nach: imk98
Benennen Sie Auffälligkeiten.
Bilden Sie Bedeutungsfelder und fassen Sie diese nach
Oberbegriffen zusammen.
Erschließen Sie zentrale Themen des Textes.
ready: deutsch
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Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Stunden 9/10 | M 1
Illustrationen: Julia Lenzmann
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Wohnt er noch oder lebt er schon?
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Vergleichen Sie die Prager Wohnung der Familie Kafka (links)
mit der Wohnung der Familie Samsa (rechts). Benennen Sie
Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Warum hat Franz Kafka die elterliche Wohnung in „Die
Verwandlung“ nachgebildet und doch Veränderungen vorgenommen? Stellen Sie Vermutungen dazu an.
ready: deutsch
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LEK
Klassen 11/12 III/4
„Die Verwandlung(en)“
Die LEK im Überblick
Dauer: 120 Minuten
Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
– analysieren einen Textauszug im Hinblick auf seine formale Gestaltung.
– deuten einen Textauszug im Kontext der Ganzschrift.
– entwickeln Deutungshypothesen bei der Erörterung der vorgegebenen Aufgabenstellung.
III
Vorschlag für ein Bewertungsschema
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Inhaltliche Leistung
Maximale
Punktzahl
Sie haben eine Einleitung formuliert und dabei Autor, Titel, Textsorte,
Erscheinungsjahr und das Thema benannt.
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Sie haben den Textauszug in den Handlungszusammenhang eingeordnet, so dass deutlich wird, dass
– die beschriebenen Veränderungen bzw. die Verwandlung einen massiven, existenziellen Einschnitt in Gregors Leben bedeuten.
– diese Veränderungen Gregors bisheriges Leben als Handelsvertreter
abrupt beenden.
– Gregors Umfeld auf die (äußeren) Veränderungen mit Unverständnis
und Abwehr reagiert und Gregor innerhalb der Familie isoliert.
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Sie haben beschrieben, wie panisch Gregor auf sein Verschlafen reagiert,
und herausgearbeitet, dass Gregor Samsa unter verschiedenen Belastungen leidet und besorgt ist. Gregor
– leidet unter dem „frühzeitige(n) Aufstehen“ (Z. 1 f.);
– glaubt, dass er verglichen mit seinen Kollegen schlechte Arbeitsbedingungen hat (Z. 3);
– verbietet sich mit Rücksicht auf die Eltern zu kündigen (Z. 13 ff.);
– fühlt sich verpflichtet, die Schulden der Eltern zurückzuzahlen (Z. 13 f.);
– fürchtet die Maßregelungen des Chefs bzw. hier die Untersuchung
durch den Krankenkassenarzt (Z. 32 f.);
– will den Eltern einen Kontrollbesuch des Chefs ersparen, weil sie sich
Sorgen machen würden oder weil diese sich unzufrieden mit seiner
Arbeitsmoral zeigen würden (Z. 32 ff.).
L
58 |
ready: deutsch
5
8
12
Erreichte
Punktzahl