04. März 2016 Seite: 26 Autor: Michel Burtscher Bote der Urschweiz 6431 Schwyz tel. 041 819 08 11 www.bote.ch Auflage Reichweite Erscheint Fläche Wert 17'009 42'000 6 x woe 41'778 1'300 Ex. Leser mm2 CHF «Wir sollten ein Ziel festlegen, das realistisch ist» VERLAGERUNG Wenige Tage nach der Abstimmung über die zweite Gotthardröhre stellt der Nationalrat das Verlagerungsziel in Frage. Die Gegner sprechen von einem Verfassungsbruch. Abstimmungskampf um die Gotthardröhre ist zwar vorbei, Gegner und Befürworter streiten sich aber noch immer. Den Befürwortern werden nun nur wenige Tage nach der Abstimmung bereits Unehrlichkeit gegenüber dem Stimmvolk und sogar Verfassungsbruch vorgeworfen. Der zweite - - Knapper Entscheid Der Grund für die scharfen Worte ist ein Postulat der FDP-Fraktion, das der Nationalrat am Mittwochabend mit einer knappen Mehrheit von 91 zu 90 Stimmen verabschiedet hat. Dieses fordert den Bundesrat auf, zu prüfen, ob und wie das Verlagerungsziel angepasst werden könnte. Dieses Ziel zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene war Teil der Umsetzung der Alpeninitiative, der das Volk 1994 an der Urne zugestimmt hat. Demnach muss bis spätestens 2018 die Zahl der Lastwagenfahrten durch die Alpen auf jährlich 650 000 reduziert werden. Davon ist man aber noch weit entfernt: 2014 wurden über eine Million alpen- querende Lastwagenfahrten gezählt. te Verkehrsministerin Doris Leuthard. Der Bundesrat mache jedoch seit vier Jahren darauf aufmerksam, dass das Ziel bis 2018 unmöglich erreicht werden könne. Die Frage sei, ob man das Gesetz anpassen oder verletzen wolle, sagte Leuthard. Wenn das Ziel nicht erreicht werden könne, müsse man nicht das Ziel ändern, sondern Mass- «Das war zu erwarten» Nationalrätin Regula Rytz (Grüne, Bern) warf den Befürwortern des Pos- nahmen ergreifen, um es zu erreichen, tulats vor, ihr Versprechen zu brechen: argumentierten die Gegner. «In der Debatte rund um die zweite des politischen Willens Gotthardröhre wurde von Ihrer Seite Frage «Die Befürworter wollen die Verlaimmer wieder betont, dass man an der Alpeninitiative und an der Verlagerungs- gerungspolitik schleifen», ist sich Jon politik festhalten wolle.» Das Postulat Pult, Präsident der Alpen -Initiative und der SP Graubünden, sicher. Ob das Ziel setze diese Ziele aufs Spiel. Der Heilisei nur eine Frage des genschein der Befürworter verliere sein erreicht werde, politischen Willens. Licht, sagt auch CVP-Ständerat Konrad Graber (Luzern), einer der bürgerlichen Fragwürdiger Zeitpunkt Gegner der zweiten Röhre. «Das war aber Doch nicht nur der Inhalt des Postulats zu erwarten.» FDP-Nationalrat Kurt Fluri zu reden, sondern auch der Zeitpunkt, gibt (Solothurn) verteidigt den Vorstoss: Das heutige Verlagerungsziel sei illusorisch. an dem es behandelt wurde: Dass das «Wir sollten ein Ziel festlegen, das realis- so kurz nach der Abstimmung geschah, sei politisch unsensibel und habe eine tisch ist.» An der Zahl von 650 000 Lastwagenfahrten wolle man nicht rütteln. «starke Symbolkraft», sagt Konrad Graber. Überprüfen müsse man, bis wann man Dem stimmt Fluri zu: Der Zeitpunkt sei unglücklich gewesen. «Darauf hatten wir dieses Ziel erreichen könne. aber keinen Einfluss.» Man habe das Postulat bereits 2014 eingereicht. Illusorisches Verlagerungsziel? MICHEL BURTSCHER Der Bundesrat sprach sich für die schweiz@luzernerzeitung eh Annahme des Postulats aus. Die Verlagerungspolitik sei unbestritten, sag- tel. 041 624 99 66 www.management-tools.ch Clipping-Nr. 2126790112 Clipping-Seite 1/2 04. März 2016 Seite: 26 Autor: Michel Burtscher Bote der Urschweiz 6431 Schwyz tel. 041 819 08 11 www.bote.ch Auflage Reichweite Erscheint Fläche Wert tel. 041 624 99 66 www.management-tools.ch 17'009 42'000 6 x woe 41'778 1'300 Ex. Leser mm2 CHF Clipping-Nr. 2126790112 Clipping-Seite 2/2
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