Aus dem Institut für Experimentelle xperimentelle und Klinische linische Pharmakologie und Toxikologie der Universität zu Lübeck Direktor: Prof. Dr. med. Markus Schwaninger Der Einfluss luss des Orexinsystems auf die leptinregulierte eptinregulierte Genexpression hypothalamischer Neuropeptide bei murinen mHypoA-2/23-Neuronen mHypoA Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität zu Lübeck -Aus der Sektion Medizin- vorgelegt von Martin Borlich aus Magdeburg Lübeck 2014 1. Berichterstatter: Prof. Dr. rer. nat. Olaf Jöhren 2. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Diether Ludwig Tag der mündlichen Prüfung: 05.06.2015 Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 05.06.2015 -Promotionskommission der Sektion Medizin- Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ................................................................................................................. 1 1.1 Überblick über die Regulation der Nahrungsaufnahme und des Energiestoffwechsels ........................................................................................ 2 1.2 Leptin und der Energiehaushalt ........................................................................ 4 1.3 Die Rolle der Orexine für die Ernährung und Energiebilanz .............................. 6 1.4 Interaktionen zwischen Leptin- und Orexinsystem ...........................................10 1.5 Zielsetzung der Arbeit ......................................................................................10 2. Material und Methoden ...........................................................................................13 2.1 Material ............................................................................................................13 2.2 Methoden .........................................................................................................13 2.2.1 Zellkultur ...........................................................................................13 2.2.2 Zellkultivierung für Versuche .............................................................14 2.2.3 RNA-Extraktion .................................................................................14 2.2.4 RNA-Quantifizierung mit RiboGreen® ................................................15 2.2.5 Reverse Transkription (cDNA-Synthese) ...........................................16 2.2.6 Quantitative Echtzeit-PCR (q-PCR)...................................................17 2.2.7 Agarose-Gelelektrophorese ..............................................................20 2.2.8 Messung der intrazellulären Ca2+-Konzentration ...............................21 2.2.9 Untersuchung der mRNA-Stabilität ...................................................21 2.2.10 Immunhistochemie ............................................................................22 2.2.11 Western Blot .....................................................................................23 2.2.12 Statistische Methoden .......................................................................24 I Inhaltsverzeichnis 3. Ergebnisse..............................................................................................................25 3.1 Funktionelle Charakterisierung hypothalamischer mHypoA-2/23-Neurone und deren Etablierung als Modellsystem ..........................................................25 3.2 Beeinflussung der leptinregulierten Genexpression hypothalamischer Neuropeptide durch Orexine ............................................................................30 3.3 Einfluss von Orexinen und Leptin auf die Genexpression der Orexinrezeptoren .............................................................................................38 3.4 Die posttranskriptionelle Modifikation der mRNA von NPY, AgRP und AROM .......................................................................................................40 3.5 Untersuchung intrazellulärer Signalkaskaden ..................................................42 4. 3.5.1 Die Beeinflussung der intrazellulären Ca2+-Konzentration .................42 3.5.2 Die Aktivierung der ERK 1/2 (p44/42 MAPK) .....................................45 3.5.3 Die Aktivierung der Protein-Tyrosin-Phosphatase SHP-2 und deren Einfluss auf ERK 1/2 (p44/42 MAPK) ...............................46 3.5.4 Die Regulation des Transkriptionsfaktors STAT3 ...............................49 Diskussion ..............................................................................................................51 4.1 Charakterisierung und Etablierung einer neuen Zelllinie: murine, hypothalamische mHypoA-2/23-Neurone .........................................................51 4.2 Interaktion von Orexinen und Leptin und deren Einfluss auf die Genexpression und Signaltransduktion ............................................................52 4.3 Diskussion der Limitationen dieser Studie und Ausblick ...................................65 5. Zusammenfassung .................................................................................................66 6. Literaturverzeichnis .................................................................................................68 7. Anhang ...................................................................................................................83 8. Danksagung ...........................................................................................................91 9. Lebenslauf ..............................................................................................................92 II Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Übersicht über einige an der Steuerung des Appetits beteiligten Signalwege und Hirnregionen .................................................................... 2 Abbildung 2: Signaltransduktion des aktivierten Leptinrezeptors..................................... 5 Abbildung 3: Das Orexinsystem als Schnittstelle zwischen mehreren regulatorischen Systemen .......................................................................... 8 Abbildung 4: Übersicht über Möglichkeiten molekularer Interaktion der Signaltransduktion nach ObRb-, OX1- und des OX2-Rezeptorstimulation. ...........12 Abbildung 5: Morphologie der mHypoA-2/23-Neurone ...................................................13 Abbildung 6: Darstellung der für die PCR verwendeten Primersequenzen.....................18 Abbildung 7: Charakterisierung der hypothalamischen, neuronalen mHypoA-2/23Zelllinie mittels q-PCR ...............................................................................26 Abbildung 8: Vergleich der basalen Genexpression mit anderen hypothalamischen Neuronen ..................................................................................................27 Abbildung 9: Agarosegelelektrophorese der mittels q-PCR amplifizierten cDNAFragmente. ...............................................................................................28 Abbildung 10: Schmelzkurvenanalyse amplifizierter cDNA von TH (A) und SF-1 (B) .......29 Abbildung 11: Schmelzkurvenanalyse amplifizierter cDNA-Fragmente (A) und murines MCH-Gen (B). .............................................................................29 Abbildung 12: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von NPY nach verschiedenen Behandlungszeiträumen ...........................................33 Abbildung 13: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von AgRP nach verschiedenen Behandlungszeiträumen ...........................................34 Abbildung 14: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von POMC nach verschiedenen Behandlungszeiträumen ...........................................35 Abbildung 15: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von CRH nach verschiedenen Behandlungszeiträumen ...........................................36 Abbildung 16: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression des AROM nach verschiedenen Behandlungszeiträumen ...........................................37 Abbildung 17: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression des OX1- (A) und des OX2-Rezeptors (B) nach verschiedenen Behandlungszeiträumen............................................................................39 III Abbildungsverzeichnis Abbildung 18: mRNA-Stabilität von AgRP, NPY und AROM in mHypoA-2/23Neuronen unter Hemmung der Transkription mit Actinomycin D und Behandlung mit Orexinen und Leptin .................................................41 Abbildung 19: Veränderungen intrazellulärer Ca2+-Konzentrationen durch Orexine und Leptin in mHypoA-2/23-(A) und NCI-H295R-Zellen (B) ......................43 Abbildung 20: Dosiswirkungskurven für Orexine, Leptin und deren Kombinationen .........44 Abbildung 21: Regulation von ERK 1/2 in mHypoA-2/23-Zellen durch Orexine und Leptin .................................................................................................45 Abbildung 22: Phosphorylierung von SHP-2 an Position Tyr-542 durch Orexin A, Orexin B und Leptin in mHypoA-2/23-Zellen .............................................46 Abbildung 23: Phosphorylierung von SHP-2 an Position Tyr-580 durch Orexin A, Orexin B und Leptin in mHypoA-2/23-Zellen .............................................47 Abbildung 24: Abhängigkeit der ERK-1/2-Phosphorylierung von Orexin- und Leptinstimulation unter Inhibition von SHP-2 in mHypoA-2/23-Neuronen ..48 Abbildung 25: Phosphorylierung des Transkriptionsfaktors STAT3 durch Leptin (100 nM), Orexin A (1 µM), Orexin B (1 µM) und deren Kombinationen.....49 Abbildung 26: Versuchsmodell potentieller synergistischer Signaltransduktion zur Regulation der NPY-Genexpression in mHypoA-2/23-Neuronen. ..............53 Abbildung 27: Expressionsverhältnis von OX1R zu OX2R in hypothalamischen Kerngebieten.............................................................................................63 IV 1. Einleitung Aus evolutionärer Sicht erfordert die kontinuierliche Energieversorgung des Organismus eine stetige Kontrolle von Nährstoffaufnahme und -abgabe. Gewährleistet durch ein komplexes System von Kontrollmechanismen und der Fähigkeit, Energie in Form organischer Verbindungen zu speichern, sichert der menschliche Organismus unter verschiedenen Lebensbedingungen seinen eigenen Fortbestand (Speakman, 2007). Das in modernen Gesellschaften durch ubiquitäre Verfügbarkeit kalorienreicher Nahrungsmittel bedingte Missverhältnis zwischen zu hoher Energieaufnahme und deren Speicherung sowie reduziertem Energieverbrauch führt zu einer der größten Herausforderungen des heutigen Gesundheitswesens, der Folge von Übergewicht und Adipositas (Friedman, 2000). Deren multifaktorielle Genese ist neben genetischen Polymorphismen (Wardle et al., 2008) hauptsächlich durch die positive Energiebilanz des Organismus bedingt (Ogunbode et al., 2011). Seit Mitte des letzten Jahrhunderts steigt die Prävalenz dieser über das Normalmaß hinausgehenden Vermehrung des Körperfetts weltweit stark an (James, 2004) und wird mittlerweile von der WHO als „globale Epidemie“ angesehen (WHO, 2000). Diese Entwicklung ist in medizinischer und finanzieller Hinsicht besorgniserregend. Übergewicht und Adipositas erhöhen die Inzidenz assoziierter Komorbiditäten (u.a. Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen und maligne Entartungen), korrelieren positiv mit der Gesamtmortalität betroffener Menschen (Ahima und Lazar, 2013; Flegal et al., 2013) und verursachen aus ökonomischer Sicht jährliche Kosten von über 10 Milliarden Euro für das deutsche Gesundheitssystem, Tendenz steigend (Muller-Riemenschneider et al., 2008; von Lengerke und Krauth, 2011). Die erfolgreiche Prävention und therapeutische Intervention der Adipositas und ihrer Begleiterkrankungen erfordert ein Verständnis der Regulation von Appetit und Energiehomöostase. Die weitere Aufklärung molekulargenetischer Interaktionen zwischen den an dieser Steuerung beteiligten Hormonen Leptin und Orexin A bzw. Orexin B sowie deren Bedeutung für den Energiestoffwechsel ist das Ziel der vorliegenden Arbeit. h 1 Einleitung 1.1 Überblick über die Regulation der Nahrungsaufnahme und des Energiestoffwechsels Ein Gleichgewicht zwischen der Energieaufnahme und dem Energieverbrauch des Körpers wird durch ein komplexes Zusammenspiel aus zentralen sowie peripheren Signalen und Mechanismen gewährleistet. Die Regulation des Appetits durch verschiedene hypothalamische Kernregionen garantiert eine dem Bedarf entsprechende Nährstoffaufnahme und Energieversorgung. Zentralnervös beeinflusst werden sie neben regulierenden Neuropeptiden auch durch monoaminerge Systeme, das EndocannabinoidSystem sowie den Hirnstamm. Periphere Hunger- oder Sättigungssignale werden über zirkulierende Substrate und Hormone vermittelt sowie intestinale Peptide, die über die Aktivierung vagaler Afferenzen über den Nucleus tractus solitarii Einfluss auf den Hypothalamus nehmen (Valassi et al., 2008). Abbildung 1: Übersicht über einige an der Steuerung des Appetits beteiligten Signalwege und Hirnregionen. AgRP: Agouti-related peptide, ARC: Nucleus arcuatus, CART: Cocaine-and amphetamine-regulated transcript, CCK: Cholecystokinin, CRH: Corticotropin-releasing hormone, GLP-1: Glucagon-like peptide 1, MCH: Melanin-concentrating hormone, NTS: Nucleus tractus solitarii, NPY: Neuropeptide Y, LHA: lateraler Hypothalamus, OXY: Oxytocin, POMC: Proopiomelanocortin, PVN: Nucleus paraventricularis, PYY: Peptide YY, TRH: Thyrotropinreleasing hormone; modifiziert nach Valassi et al., 2008. 2 Einleitung Zu den die Nahrungsaufnahme regulierenden hypothalamischen Kerngebieten zählen der Nucleus arcuatus (ARC), Nucleus paraventricularis (PVN), Nucleus dorsomediale (DMH), Nucleus ventromediale (VMH) und der laterale Hypothalamus (LH) (Dworak et al., 2011). Der Nucleus arcuatus (ARC) befindet sich dorsal der Eminentia mediana im Bereich des dritten Hirnventrikels und seine Neurone projizieren zur Hypophyse, zu sympathischen sowie parasympathischen Zentren des Hirnstammes und des Rückenmarks. Neurone dieses Kerngebietes enthalten in den Perikaryen Neuropeptide wie NPY, AgRP, POMC und CART und beteiligen sich an emotionalen, sensorischen, autonomen und vegetativen Funktionen (Chronwall, 1985). In Abhängigkeit vom Energiezustand des Körpers werden diese Peptide freigesetzt und triggern orexigene oder anorexigene neuronale Antworten. Schäden im Nucleus arcuatus führen zu Hyperphagie und begünstigen die Entstehung von Übergewicht Neurotransmitter (Li et al., (Serotonin, 2008; Scallet Noradrenalin, und Olney, Dopamin) 1986). Monoaminerge interagieren mit diesen Neuropeptiden und nehmen so Einfluss auf den Energiehaushalt. Serotonin aus dem Nucleus raphe dorsalis (DR) reduziert den Appetit und erhöht den katabolen Stoffwechsel (McMinn et al., 2000). Noradrenalin hingegen steigert den Appetit über α2- und hemmt ihn über α1- und β-Rezeptoren. Dopamin inhibiert die Nahrungsaufnahme über den LH und ARC und steigert ihn über den VMH (Ramos et al., 2005). Neuronale Verknüpfungen bestehen zu den Nachbarkernen wie dem Nucleus paraventricularis (PVN). Er kann als Schnittstelle vieler den Energiehaushalt regulierenden Neurone angesehen werden. Veränderungen dieses hypothalamischen Kerngebietes beeinflussen die Nahrungsaufnahme, das Körpergewicht, die Herzfrequenz sowie die Körpertemperatur (Hill, 2012). Neuronale Interaktionen ventraler Fasern des Nucleus dorsomediale (DMH) mit dem ARC ermöglichen die Beeinflussung des Ernährungsverhaltens. Läsionen dieser Kerngebiete führen zu Hypophagie, Hypodipsie und reduziertem Körperwachstum (Bellinger und Bernardis, 2002). Gegensätzliche Folgen resultieren aus der Läsion des Nucleus ventromediale (VMH), weswegen er früher vereinfacht als „Sättigungszentrum“ bezeichnet wurde. (King, 2006). Die Kernregion des lateralen Hypothalamus (LH) enthält hauptsächlich drei Neuronentypen. Wie im Jahre 2013 beschrieben (Burdakov et al., 2013), fördern LH-Orexin-Neurone überwiegend im Wachzustand die Belohnungssuche (reward-seeking), die Widerstandsfähigkeit gegenüber der Entwicklung von Übergewicht sowie die Thermogenese. LH-MCH-Neurone begünstigen dagegen nachts körperliche Ruhe und Gewichtszunahme. Sie sind befähigt, die Glukosetoleranz zu beeinflussen. Die dritte Gruppe stellen Neurone dar, die den Leptinrezeptor exprimieren und appetithemmend wirken sowie über einen kleinen Regelkreis innerhalb des LH als auch über mesolimbische, dopaminerge Systeme den Appetit steuern. Neuronale Projektionen 3 Einleitung wurden zum Cortex und zu Strukturen des Hirnstammes und des Rückenmarkes nachgewiesen (Elmquist et al., 1999). Neben dem Neuropeptid- und monoaminergem System beteiligt sich das Endocannabinoid-System (ECS) u.a. an der Steuerung des Appetits und des Energiestoffwechsels. Der überwiegend im ZNS und teilweise in peripherem Gewebe exprimierte CB1-Rezeptor vermittelt eine Cannaboid-induzierte Steigerung der Nahrungsaufnahme und der Lipogenese. Darüber hinaus begünstigt das ECS eine Gewichtszunahme durch Störung der Glukosetoleranz, bedingt durch eine verringerte Insulinsensitivität. Die Identifizierung von Cannaboidrezeptoren im peripheren Gewebe, insbesondere in den Inselzellen des Pankreas und der dortigen Erhöhung der Insulinsekretion mildert Insulinresistenz. Bei unter erhöhter normalen Aktivität Umständen des ECS die Hyperglykämie überwiegt die bei gesteigerte Insulinfreisetzung und begünstigt die anabole Stoffwechsellage mit Erhöhung des Körpergewichtes (Li et al., 2011). Die genannten zentralen Regelkreise erhalten zusätzliche Informationen über den Energiezustand des Körpers aus der Peripherie. In Abhängigkeit vom Füllungszustand des Gastrointestinaltraktes wird entweder ein Hungeroder Sättigungsgefühl ausgelöst (Geliebter et al., 1988). Vermittler der anorexigenen Signale sind neben den Dehnungsrezeptoren des Magens auch die intestinalen Peptide Cholecystokinin (CKK), Glucagon-like-peptide-1 (GLP-1) und Peptide YY (PYY). Das einzige derzeit bekannte orexigene Peptid des GI-Traktes ist das Ghrelin. Diese genannten Peptide beeinflussen über den Nucleus vagus und den Nucleus tractus solitarii die hypothalamischen Kerngebiete, die ebenfalls appetithemmende Signale der Hormone Leptin und Insulin verarbeiten. 1.2 Leptin und der Energiehaushalt Im Jahre 1994 wurde durch Positionsklonierung des Obese-Gens durch Zhang et al. eine der bedeutendsten Entdeckungen zum Verständnis der neuronalen Stoffwechselkontrolle erzielt. Dieses 650 kb große Gen kodiert für das 167 Aminosäuren große Hormon Leptin, welches überwiegend von Adipozyten des weißen Fettgewebes synthetisiert und sezerniert wird (MacDougald et al., 1995; Zhang et al., 1994). Leptin beeinflusst mit anderen orexigenen und anorexigenen Peptiden das Körpergewicht und den Energiestoffwechsel (Bjorbaek und Kahn, 2004; Halaas et al., 1995) über direkte Wirkung auf hypothalamische Areale, die Nahrungsaufnahme, Körpertemperatur und Energieverbrauch kontrollieren (Szekely et al., 2010). Darüber hinaus besitzt Leptin weitere neuroendokrine Funktionen (Pralong und Gaillard, 2001) und beeinflusst die 4 Einleitung hypothalamisch-hypophysäre-adrenale Achse (Gaillard et al., 2000; Glasow und Bornstein, 2000). Leptinspiegel im Serum stehen im starkem Zusammenhang mit der Körperfettmasse des Organismus (Frederich et al., 1995; Maffei et al., 1995). Geringe Serumspiegel können jedoch auch Hinweise auf seltene genetisch bedingte Erkrankungen wie Lipodystrophie oder eine angeborene Leptinresistenz geben (Gautron und Elmquist, 2011). Mutationen in Gensequenzen, die für Leptin oder Leptinrezeptoren kodieren, führen zu starkem Übergewicht (Chua et al., 1996; Pelleymounter et al., 1995) sowie zu Diabetes und anderen neuroendokrinen Störungen (Campfield et al., 1995; Pelleymounter et al., 1995). Seine Wirkung entfaltet Leptin über den eigenen Leptinrezeptor, der zu der Klasse I der Zytokin-Superfamilie und wiederum zu der IL-6Rezeptor-Familie gehört (Ghilardi und Skoda, 1997). Der Rezeptor benötigt als RezeptorTyrosinkinase, wie andere Zytokinrezeptoren auch, die Funktionalität der rezeptorassoziierten Januskinase 2 (JAK2) (Haan et al., 2006). Die längere Isoform des Rezeptors (ObRb) gilt neben den kürzen Varianten (ObRa, ObRc, ObRd, ObRf) und der löslichen Form (ObRe) als Hauptvermittler der Wirkungen seines Liganden (Wilcke und Walum, 2000). Abbildung 2: Signaltransduktion des aktivierten Leptinrezeptors. Modifiziert nach Poeggeler et al., 2010. 5 Einleitung Einer der für die Energiehomöostase bedeutendsten Transkriptionsfaktoren, welcher über den Leptinrezeptor aktiviert wird, ist der signal transducer and activator of transcription 3 (STAT3). Eine Leptinresistenz mit Einschränkung der STAT3-Signaltransduktion ist mit Übergewicht assoziiert (Morrison, 2008). Der durch Dimerisierung des phosphorylierten STAT3 aktivierte suppressor of cytokine signaling (SOCS3) reguliert als STAT-induced STAT inhibitor (SSI) den JAK-STAT-Signalweg in Form negativer Rückkopplungshemmung und beeinflusst andererseits direkt die Transkription (Minamoto et al., 1997). Weiterhin aktiviert die janus kinase 2 (JAK2) über das insulin receptor substrate (IRS) die phosphatidylinositol-3-kinase (PI3K) (Sanchez-Margalet et al., 2003). Die vom Leptinrezeptor aktivierte Tyrosinphosphatase SHP-2 reguliert über Ras- und mehrere andere Proteine die p44/42-MAPK (ERK 1/2) (Cunnick et al., 2002). Über diese Signalwege wird sowohl die Transkription (c-fos, SOCS-3) im Zellkern als auch die Aktivierung von Ionenkanälen über die PI3K gesteuert (Plum et al., 2006). Neben der Regulation der Nahrungsaufnahme führen Interaktionen mit dem mitochondrialen Metabolismus zur Beeinflussung der Energiehomöostase (Guo et al., 2008; Luo et al., 2008). Das Hormon Leptin ist somit entscheidend an der Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Energiestoffwechsels beteiligt. 1.3 Die Rolle der Orexine für die Ernährung und Energiebilanz Das Screening von HPLC-Fraktionen durch Sakurai et. al. führte 1998 zur Entdeckung der Neuropeptide Orexin A und Orexin B im lateralen und posterioren Hypothalamus der Ratte. Sie repräsentieren Endprodukte der Prozessierung der Prepro-Orexin (PPO)mRNA. Ihre Wirkung entfalten sie über die Bindung an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, den OX1- und OX2-Rezeptoren. Über den Nachweis der erhöhten Nahrungsaufnahme nach intracerebroventrikulärer Injektion von Orexin A und die Erhöhung der PPO-mRNAExpression nach Nahrungskarenz konnte die physiologische Rolle der Orexine in der Regulation der Nahrungsaufnahme und der Energiebilanz aufgezeigt werden (Sakurai et al., 1998). Im gleichen Jahr konnte die Arbeitsgruppe um de Lecea die mRNA des PPO im Hypothalamus der Ratte identifizieren. Sie bezeichneten die nach Prozessierung der RNA entstehenden Proteine mit Hypocretin 1 und Hypocretin 2 (de Lecea et al., 1998). Chemische Analysen ergaben, dass Hypocretin 1 und Orexin A sowie Hypocretin 2 und Orexin B identisch sind. Die beiden Peptide werden überwiegend in Neuronen des lateralen Hypothalamus gebildet (Elias et al., 1998). Diese Hirnregion ist bekannt für die 6 Einleitung Steuerung des Ernährungsverhaltens sowie der Energiebilanz und Vigilanz (Sakurai et al., 1998). Intrathalamisch projizieren orexinproduzierende Neurone zum Nucleus suprachiasmaticus, Nucleus paraventricularis, Nucleus supraopticus, Nucleus arcuatus und Nucleus tuberomamillaris. Innerhalb des Gehirns sind Verbindungen zum motorischen und sensorischen Cortex, Hippocampus, Corpus amygdaloideum, Bulbus olfactorius, Broca-Areal, Raphe-Kernen, Nucleus dorsalis nervi vagi, Stria terminalis, Thalamus und Locus coeruleus sowie dem Kleinhirn beschrieben (Girault et al., 2012). Doch auch periphere Effekte der Orexine und die Expression der Orexinrezeptoren außerhalb des zentralen Nervensystems sind bekannt (Jöhren et al., 2001) und verdeutlichen die Funktion des Orexinsystems als Schnittstelle zwischen mehreren regulatorischen Systemen, die die Energiehomöostase, das Belohnungsverhalten und emotionale, autonome und endokrine Reaktionen steuern. Beeinflusst werden die orexinproduzierenden Neurone sowohl von anderen Hirnregionen als auch von peripheren metabolischen Signalen wie den Plasmaspiegeln von Glukose, Leptin und Ghrelin (Mieda und Sakurai, 2012). Neben der Kontrolle der Energieaufnahme und Energiebilanz wird den Orexinen eine bedeutende Rolle bei der Steuerung des Schlaf/Wachverhaltens und des Erregungsniveaus zugeschrieben. Mäuse mit genetischer Ablation der Orexin-Neurone sowie Menschen mit Narkolepsie durch Orexindefizienz neigen zu Übergewicht (Hara et al., 2001; Kok et al., 2003). Die zentrale Injektion von Orexinen führt bei Ratten zu einer Erhöhung des Symphatikotonus mit erhöhten Plasmaspiegeln von Glukose und Corticosteron sowie einer Steigerung der lokomotorischen Aktivität (Vanitallie, 2006). Bei der Entdeckung 1998 konnten Sakurai et al. zunächst zeigen, dass die intracerebroventrikuläre Injektion von Orexin A zu einer kurzfristigen Steigerung der Nahrungsaufnahme führt und die Orexin-mRNA-Expression unter Nahrungskarenz stimuliert wird (Sakurai et al., 1998). Der Nachweis orexinproduzierender Ernährungszentrum Neurone führte im zunächst lateralen zu der Hypothalamus Ansicht, als Orexine regulierendem würden die Nahrungsaufnahme stets erhöhen. 7 Einleitung Abbildung 3: Das Orexinsystem als Schnittstelle zwischen mehreren regulatorischen Systemen, die die Ernährung, das Belohnungsverhalten, emotionale Reaktionen und autonome sowie endokrine Reaktionen steuern. Orexinproduzierende Neurone im lateralen (LHA) und posterioren Hypothalamus (PH) sind anatomisch günstig gelegen, um das limbische System, Systeme der Energiehomöostase und die Vigilanz fördernde monoaminerge Neurone des Hirnstamms miteinander zu verbinden. Konstante Pfeile kennzeichnen exzitatorische Projektionen, gestrichelte Pfeile dagegen inhibitorische Projektionen. (BST: „bed nucleus“ der Stria terminalis, DMH: dorsomedialer Hypothalamus, DR: Nucleus raphe dorsalis, GABA: γ-Aminobuttersäure, LC: Locus coeruleus, SCN: Nucleus suprachiasmaticus, TMN: Nucleus tuberomamillaris, VLPO: Area preoptica ventrolateralis, VTA: Area tegmentalis ventralis; modifiziert auf der Grundlage von Mieda und Sakurai, 2012, Seite 10, Abb. 1. Bestätigt wurde diese Annahme durch Tiermodelle mit Deletion der genetischen Information für Orexine. Diese „Orexin-Knockout-Mäuse“ zeichneten sich durch Hypophagie aus (Hara et al., 2001; Willie et al., 2001). Allerdings wurde in den Folgejahren offensichtlich, dass die Regulation des Ernährungsverhaltens durch Orexine weitaus komplexer ist. Die chronische Gabe von Orexin A über 24 Stunden erhöht weder die Gesamtnahrungsaufnahme noch das Körpergewicht (Xu et al., 2004). Jüngst konnte nachgewiesen werden, dass die Gabe eines selektiven OX2R-Agonisten die Nahrungsaufnahme von Mäusen unter hochkalorischer Ernährung reduziert und die Entwicklung von Übergewicht zu hemmen vermag (Funato et al., 2009). Nach aktuellem Forschungsstand kann angenommen werden, dass Orexine die Nahrungsaufnahme steigern, aber auch senken können, jeweils abhängig von der Tageszeit und dem Energiestatus des Organismus, der über periphere metabolische Signale als auch durch direkte neuronale Verbindungen erfasst wird 8 Einleitung (Espana et al., 2002; Tsuneki et al., 2010). Auf intrazellulärer Ebene wurde die Rolle des Transkriptionsfaktors Foxa2 erforscht, der als Reaktion auf die negative Energiebilanz des Körpers an den Orexin-Promotor bindet und nachfolgend die Transkription stimuliert (Silva et al., 2009). Abgesehen von der Regulation der Ernährung kommt den Orexinen eine bedeutende Rolle in der Steuerung der Wachheit und Vigilanz zu. Eine Orexindefizienz führt sowohl bei Tieren als auch beim Menschen zum Krankheitsbild der Narkolepsie, einer Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (Hara et al., 2001). Orexin-Neurone projizieren auch zum Hirnstamm und Rückenmark und üben so Einfluss auf das autonome und sympathische Nervensystem aus (Oldfield et al., 2007; Shiuchi et al., 2009). Über neuronale Projektionen in den Corpus amygdaloideum, die Area septalis des Septum telencephali, die Area preoptica und Komponenten des mesolimbischen Systems üben Orexine Einfluss auf das emotionale Verhalten und das Belohnungszentrum aus (Baldo et al., 2003; Espana et al., 2005). Abhängig von der Aktivität des Belohnungssystems regulieren Orexine die Wahl und Menge der aufgenommenen hochkalorischer Nahrungsmittel, während der Anreiz zur Aufnahme energiearmer Lebensmittel unverändert bleibt (Borgland et al., 2009). Das Orexinsystem reguliert darüber hinaus die lokomotorische Aktivität über das mesolimbische, dopaminerge System. Dies impliziert die Verknüpfung zwischen Energiestatus, Belohnungssystem und Beeinflussung des Verhaltens. Die Stimulation mit Orexinen erhöht die lokomotorische Aktivität, während die Behandlung mit Orexinrezeptor-Antagonisten die physische Aktivität verringert (Nakamura et al., 2000; Narita et al., 2006). Ratten mit Orexindefizienz imponieren durch verringerte lokomotorische Aktivität, während die kompensatorische Abnahme der Nahrungsaufnahme ausbleibt und zu Übergewicht bei diesen Tieren führt (Hara et al., 2001). Das Orexinsystem beeinflusst somit die Energiebilanz über eine komplexe Steuerung der Nahrungsaufnahme, der Wachheit und der physischen Aktivität. Über periphere und zentrale Signale erhalten Orexin-Neurone Informationen über den Energiezustand und die Wachheit des Organismus. Über neuronale Projektionen steuern Orexine mehrere an der Regulation des Energiehaushaltes beteiligte Hirnregionen. Während der Nacht inhibiert der Nucleus suprachiasmaticus über GABAerge Mechanismen die Aktivität der Orexin-Neurone. Lässt diese nach, triggern Orexine die Wachheit, den Erregungszustand und die Nahrungsaufnahme. Über Beteiligung an bedeutenden regulatorischen Systemen beteiligen sich Orexine an der Aufrechterhaltung der Energiehomöostase. Jede Störung dieses Systems fördert die Entwicklung des metabolischen Syndroms (Girault et al., 2012). 9 Einleitung 1.4 Interaktionen zwischen Leptin- und Orexinsystem Das Leptin ist an der zentralen Regulation der Energiebilanz beteiligt, indem es sowohl mit orexigenen als auch anorexigenen Systemen interagiert und den Energiestatus des Organismus reflektiert (Gautron und Elmquist, 2011). Auch das Orexinsystem ist ein bedeutender Modulator der Energiehomöostase. Orexine können einerseits die Entwicklung einer peripheren Insulinresistenz verzögern, andererseits führt eine erhöhte Signaltransduktion über den OX2-Rezeptor zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegenüber der Entwicklung von Adipositas unter hochkalorischer Ernährung, bedingt durch eine erhöhte Leptinsensitivität. Die regelrechte Funktion der leptinvermittelten Signaltransduktion ist dabei essentiell für die Wirkungen der Orexine (Funato et al., 2009). Die enge Wechselwirkung zwischen Leptin und Orexinen und deren Bedeutung für eine ausgeglichene Energiebilanz konnte an ob/ob- und db/db-Mausmodellen verdeutlicht werden. Diese am metabolischen Syndrom erkrankenden Tiere zeigen eine herabregulierte Genexpression des PPO, bedingt durch eine Hyperglykämie bei verminderter Insulinsensitivität (Yamamoto et al., 1999; Yamanaka et al., 2003). Diese herabgesetzte Produktion der Orexine fördert die Insulinresistenz. Eine Stimulation der Orexinrezeptoren (besonders des OX2R) und nachfolgender Signaltransduktion kann als neue Strategie angesehen werden, um die Entwicklung eines metabolischen Syndroms einschließlich Adipositas, Hypertonie, Dyslipidämie und Insulinresistenz zu begrenzen. Die intrazelluläre Kopplung zwischen orexin- und leptinvermittelten Signalwegen und die synergistische Wirkung auf die Energiehomöostase sind bislang nicht erforscht. Diese Untersuchungen erscheinen notwendig, um die Rolle der Orexine für die Energie- und Stoffwechsellage besser zu verstehen und weitere therapeutische Möglichkeiten u.a. bei der Behandlung von Diabetes mellitus und metabolischem Syndrom zu gewinnen. 1.5 Zielsetzung der Arbeit Zentrales Thema der vorliegenden Arbeit ist der intrazelluläre Einfluss des Orexinsystems auf die leptinregulierte Genexpression hypothalamischer, appetitregulierender Peptide sowie deren molekulare Mechanismen der Interaktion. Dafür wurde die immortalisierte, hypothalamische Zelllinie „mHypoA-2/23“ erstmals als Modellsystem etabliert. 10 Einleitung Es wurden folgende Fragestellungen genauer untersucht: 1) Eignet sich die hypothalamische Zelllinie mHypoA-2/23 als Modellsystem zur Untersuchung der Interaktionen zwischen dem Leptin- und Orexinsystem? Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Vorarbeiten mit dieser erst seit kurzem kommerziell erhältlichen Zelllinie (CEDARLANE Laboratories Limited). Sie wurde aufgrund eines geeigneten Expressionsprofils gewählt und wurde nun erstmals funktionell charakterisiert und etabliert. Dafür wurde die mRNA-Basalexpression appetitregulierender Peptide sowie relevanter Rezeptoren untersucht und mit der Expression anderer hypothalamischer Zelllinien verglichen. 2) Verändert die gleichzeitige Gabe von Leptin und Orexin A bzw. B die Genexpression hypothalamischer, appetitregulierender Peptide gegenüber einer Einzelstimulation? Es konnte in Vorarbeiten gezeigt werden, dass eine transgene Überexpression von Orexinen bei Mäusen eine Resistenz gegenüber hochkalorischer, ernährungsbedingter Fettleibigkeit und Insulinunempfindlichkeit verleiht, bedingt durch eine Förderung des Energieverbrauches und einer verringerten Nahrungszufuhr (Funato et al., 2009). Dieser Effekt war abhängig von der Funktionalität des Leptinsignalweges. Diese molekularen Mechanismen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bekannt. In Zellkulturversuchen wurden in der vorliegenden Arbeit Effekte von Doppelstimulationen auf die Genexpression relevanter Neuropeptide mit den Effekten nach Einzelstimulationen verglichen. 3) Erfolgt eine Modulation der Genexpression transkriptionell oder posttranskriptionell? Um die Frage nach dem Ort der Modulation zu klären, wurde Actinomycin D, ein Hemmstoff der DNA-abhängigen RNA-Synthese, verwendet. Dieser ermöglichte in Kulturversuchen die Unterscheidung zwischen transkriptionellen und posttranskriptionellen Effekten. 11 Einleitung 4) Welche intrazellulären Signalwege werden beeinflusst und vermitteln potentielle Effekte? Welche zellulären Signalwege an einer Interaktion beteiligt sind, ist bislang ungeklärt. Daher sind die Regulationsmechanismen, die für den potentiell protektiven Effekt von Orexinen auf die leptinspezifische Steuerung des Hungergefühls eine Rolle spielen, Gegenstand der hier vorgestellten Studie. Dazu wurden durch Rezeptor- Tyrosinkinasen und -phosphatasen aktivierte Signalwege untersucht (JAK-STATSignalweg, MAP-Kinase-Signalweg) sowie Veränderungen der intrazellulären Ca2+Konzentration. Abbildung 4: Übersicht über Möglichkeiten molekularer Interaktion der Signaltransduktion nach ObRb-, OX1- und OX2-Rezeptorstimulation. 12 2. Material und Methoden 2.1 Material Eine Auflistung der verwendeten verwendete Geräte und Materialien ist dem Anhang zu entnehmen. entnehme 2.2 Methoden 2.2.1 Zellkultur Für diese Arbeit wurde der neuronale Zelltyp mHypoA-2/23 2/23 verwendet, der bei der Firma CELLutions Biosystems Inc. kommerziell erhältlich ist. Diese Neurone stammen aus der hypothalamischen Primärkultur einer 2 Monate alten Maus (C57Bl/6) und wurden durch Transfer des Antigens Abbildung 5:: Morphologie der mHypoA 2/23-Neurone. Neurone. Dargestellt ist das mikroskopische Bild bei 80x Vergrößerung rgrößerung und dreitägiger dreit Kulturzeit den retroviralen Simian virus-40-Tvirus immortalisiert. Diese Zelllinie wurde als Monolayer-Kultur Monolayer in diesem untersucht Projekt und zunächst etabliert. Die Kultivierung dieser Zellen erfolgte bei 37 °C und 5 % CO 2 in zwei 25 ml Kulturflaschen (Wachstumsfläche: 12,5 cm²). cm²). Als Nährmedium dienten 13 ml DMEM (Dulbecco's Dulbecco's Modified Eagle Medium) Medium mit einem Anteil von 10 % FBS (Fetal ( Bovine Serum, PAA A15-751) sowie 5 % Penicillin/Streptomycin (10.000 10.000 Einheiten Penicillin, 10.000 µg g Streptomycin/ml). Streptomycin/ml Jegliche Bearbeitung itung dieser Zellkulturen fand bei keimarmen Bedingungen unter der Reinraumbank statt. Konnten nach dem Mikroskopieren sichtbare Kontaminationen ausgeschlossen werden, wurden die Zellen bei einer Konfluenz von 8080 90 % zweimal wöchentlich subkultiviert. subkultivie Dafür wurde das Kulturmedium abgesaugt und die Zellen zweimal mit 37 °C warmem PBS (Phosphate buffered saline) gewaschen . Anschließend wurden 3 ml Trypsin Tryp auf der Zellkultur verteilt und für 1 - 2 Minuten darauf belassen (Detachment).. Nach der Entfernung des Trypsins wurden die Neurone durch leichtes Beklopfen von der Flaschenoberfläche gelöst, bevor sie mit 10 ml 37 °C warmem 13 Material und Methoden DMEM in Suspension gebracht wurden. 0,5 ml bzw. 1 ml dieser Suspension wurden den 13 ml Grundmedium der neuen Kulturflaschen hinzugegeben. In regelmäßigen Abständen wurden die Kulturen auf Kontamination durch Mykoplasmen untersucht. 2.2.2 Zellkultivierung für Versuche Für die Versuche wurde die oben erwähnte Zellsuspension mit DMEM + FBS ohne Zusatz von Penicillin/Streptomycin hergestellt, um eine Beeinflussung der Zellfunktionen durch diese Substanzen in anschließenden Experimenten auszuschließen. Ein Teil dieser Suspension ist mit DMEM + FBS bis zu einer Zellkonzentration von 2 x 105 Zellen/ml verdünnt worden. Diese wurde je nach Versuch auf eine 24 Well-Platte bzw. 6 Well-Platte pipettiert. Nach 24 bis 36 Stunden Kultivierung wurden die entsprechenden Versuche durchgeführt. Für Experimente, bei denen die Zellen mit Hormonen stimuliert werden sollten, wurde das Grundmedium zunächst abgesaugt und das Well mit PBS gewaschen. Anschließend wurde das neue Medium, mit den darin enthaltenden Stimulanzien, hinzugegeben. Ein Entzug des Serums führte nach 12 Stunden Kultivierung zum Zelltod der hier verwendeten Neurone, weshalb auf Versuchsabläufe ohne Serumanteil im Nährmedium verzichtet wurde. 2.2.3 RNA-Extraktion Die RNA-Extraktion aus den behandelten Zellkulturen erfolgte mit Hilfe der ABI PRISM™ 6100 Nucleic Acid Prep Station. Zum Beenden der Versuche wurde das Kulturmedium inklusive der eventuell darin enthaltenden Stimulanzien abgesaugt und jedes Well zwei Mal mit PBS (Purification Lysis Solution and calcium/magnesium-free phosphate-buffered saline) gewaschen. Anschließend erfolgte die Zelllyse und RNAsen-Inaktivierung durch Zugabe von 500 µl RNA 1X lysis Puffer und PBS im Verhältnis 1 : 1. Nach 2 bis 3 Minuten wurde die Suspension in Eppendorfgefäße überführt und die darin enthaltende RNA mit der ABI PRISM™ 6100 Nucleic Acid Prep Station nach dem Protokoll „Isolation of total RNA from cultured cells“ (Applied Biosystems, 2004) isoliert. h 14 Material und Methoden 2.2.4 RNA-Quantifizierung mit RiboGreen® Zur RNA-Quantifizierung wurde das Quant-iTTM-RiboGreen®-RNA-Assay-Kit verwendet. Die Grundlage dieser Methode ist die Bindung des Fluoreszenzfarbstoffes RiboGreen® an in Lösung befindliche Nukleinsäuren. Die Messung wurde nach dem Protokoll „QuantiTTM RiboGreen RNA Reagent and Kit“ (Invitrogen, 2005) durchgeführt. Daraus ableitend wurden folgende Konzentrationen zur Herstellung einer Eichgeraden hergestellt: TE-Puffer 0 µl 500 µl 900 µl 980 µl 1000 µl 100ng/ml-RNAStammlösung 1000 µl 500 µl 100 µl 20 µl 0 µl Quant-iT™ RiboGreen®-Reagenz 1000 µl 1000 µl 1000 µl 1000 µl 1000 µl finale RNAKonzentration 50 ng/ml 25 ng/ml 5 ng/ml 1 ng/ml - Die RNA-Proben wurden im Verhältnis 1 : 50 verdünnt, damit die Konzentration innerhalb des von der Standardgerade abgedeckten Bereiches lag. Das Absorptionsmaximum von an RNA gebundenem RiboGreen® liegt bei etwa 500 nm, bei einem Emissionsmaximum von etwa 525 nm. Die RNA-Quantifizierung wurde im „FLUOstar Optima Microplate Fluorometer“ der Firma BMG LABTECH durchgeführt. Dazu ist eine 96-Well-Platte für die Proben verwendet worden. Die Messung wurde mit einer festgelegten Anregungswellenlänge von 480 nm und einer Emissionswellenlänge von 520 nm durchgeführt. Die dann gemessenen Werte wurden durch Subtraktion des „blank“Wertes angepasst und die RNA-Konzentration mit Hilfe der Standardkurve bestimmt. Abschließend wurden die jeweiligen Konzentrationen unter Berücksichtigung des gewählten Verdünnungsfaktors errechnet. 15 Material und Methoden 2.2.5 Reverse Transkription (cDNA-Synthese) I ) Pool für die Oligo (dT)-Primer-Anlagerung: dNTP Mix (10 mM) 2 µl je Probe Oligo (dT)20 (50 µM) 1 µl je Probe II ) Pool für die reverse Transkription: 5X cDNA Synthese Puffer 4 µl je Probe DEPC-Wasser 1 µl je Probe DTT (0,1 M) 1 µl je Probe RNaseOUT (40 U/µl) 1 µl je Probe Cloned AMV RT (15 U/µl) 1 µl je Probe Die cDNA-Synthese aus den RNA-Proben wurde mit Hilfe des von Invitrogen hergestellten cDNA-Synthese-Kits (Cloned AMV First-Strand Kit, Invitrogen) durchgeführt. Die Grundlage dieser Methode bildet die AMV Reverse Transkriptase, eine RNAabhängige DNA-Polymerase, die aus dem „Avian Myeloblastosis Virus“ stammt. Ein 20 Basenpaare großer Oligo-(dT)-Primer lagert sich an den Poly-(A)-Strang (dem 3´-Ende der RNA) an und dient somit als Startsequenz der DNA-Polymerase. Diese verlängert die Startsequenz, bis der Einzelstrang vollständig in einen Doppelstrang überführt wurde. Dazu wurden im ersten Schritt 9 µl der extrahierten RNA mit 1 µl Oligo (dT)20 und 2 µl dNTP Mix für 5 Minuten in einem Thermocycler bei 65 °C inkubiert, um durch Denaturierung der Primärstruktur von Nukleinsäuren die Anlagerung der Primer zu ermöglichen. Im Anschluss wurden diese 12 µl mit 4 µl 5X cDNA Synthesis Buffer, 1 µl DTT, 1 µl DEPC-Wasser, 1 µl RNaseOUT und 1 µl Cloned AMV RT auf das Gesamtvolumen von 20 µl ergänzt. Diese Lösung wurde dann im 2. Schritt 60 Minuten lang bei 50 °C inkubiert, wobei der komplementäre Strang synthetisiert werden konnte. Durch 5-minütiges Erhitzen auf 85 °C ist die DNA-Polymerase inaktiviert worden . Diese cDNA wurde im letzten Schritt mit DEPC-Wasser auf das Volumen von 40 µl verdünnt (Verhältnis 1 : 1) und bei -20 °C im Gefrierschrank gelagert. 16 Material und Methoden 2.2.6 Quantitative Echtzeit-PCR (q-PCR) Die Erstbeschreibung der von Kary Mullis entwickelten PCR (Saiki et al., 1985) erfolgte im Jahre 1985 und ermöglichte erstmals eine spezifische Amplifikation einer Zielsequenz in der DNA. Diese bis heute weiterentwickelte Methode basiert auf dem mehrmaligen Durchlaufen eines PCR-Amplifizierungszyklus, der aus Strangtrennung, Hybridisierung der Primer und DNA-Synthese besteht. Für die Durchführung einer PCR benötigt man eine Lösung mit DNA und darin enthaltener Zielsequenz, ein an den flankierenden Sequenzen hybridisierendes Primerpaar, die 4 Desoxyribonucleosid-triphosphate (dNTPs) und eine hitzestabile DNA-Polymerase. Diese Amplifizierungszyklen werden durch Temperaturänderung des Reaktionsgemisches mehrfach wiederholt, ohne Substanzen erneut hinzugeben zu müssen. Im ersten Schritt führt ein 15-sekündiges Erhitzen auf 95 °C zu einer Strangtrennung der vorhandenen DNA. Im folgenden Schritt führt ein schnelles Abkühlen auf 55 - 60 °C zu einer Primerhybridisierung am 3‘ Ende der Zielsequenz. Indem diese 20 - 30 Nukleotide langen Primer dem Reaktionsgemisch im Überfluss dazu gegeben werden, ist eine Rückbildung des ursprünglichen DNA-Moleküls nahezu ausgeschlossen. Im dritten Schritt führt das Erhitzen auf 72 °C zu einer optimalen Tem peratur für die Taq-DNA-Polymerase, welche beide Primer in Richtung der Zielsequenz verlängert. Am Ende des dritten Zyklus liegen erstmals zwei kurze Stränge vor, die nur die gewünschte Sequenz enthalten. Alle folgenden Zyklen vervielfachen diese Zielsequenz unter Idealbedingungen exponentiell. In diesem Fall ist die Sequenz nach n-Zyklen um das 2n-Fache amplifiziert worden. (nach Stryer-Biochemie, 6. Auflage, 2007, S. 155). Die 1993 durch Higuchi et al. erstbeschriebene quantitative Echtzeit-PCR (q-PCR) (Higuchi et al., 1993) ermöglicht die Bestimmung der Menge an amplifizierter DNA. Diese Methode wurde auch für die PCR-Durchführung bei entsprechenden Experimenten dieses Projektes verwendet. Die Quantifizierung wird durch einen DNA-bindenden FluoreszenzFarbstoff ermöglicht, dessen Emissionen von einer CCD-Kamera detektiert werden. Eine mitgeführte Standardreihe ermöglicht eine Bestimmung der anfänglichen Kopienzahl bei den zu untersuchenden Proben. Oligonukleotide, die als Startpunkt für DNA-Polymerasen dienen, werden als Primer bezeichnet und dienten in vorliegendem Projekt der Amplifikation von DNA mit Hilfe der PCR. 17 Material und Methoden Beim Primerdesign sollten folgende Regeln beachtet werden. Der Anteil von Guanosin und Cytosin in der Primersequenz sollte zwischen 40 und 60 % liegen. Es sollten nicht mehr als drei gleiche Basen hintereinander liegen. Der Schmelzpunkt liegt idealerweise zwischen 55 und 80 °C. Darüber hinaus sollte sich a m 3’-Ende ein Guanosin- oder ein Cytosin-Rest befinden. Der Primer sollte auch nur an einer spezifischen Struktur innerhalb der Ziel-DNA binden. Weiterhin sollten Sekundärstrukturen innerhalb eines Primers (sogenannte Hairpin-Strukturen) vermieden werden und die beiden Primer eines Primerpaares nicht untereinander hybridisieren können (vor allem nicht an ihren 3’Enden), um Dimerbildung zu umgehen (Lenhardt, 2007). Primer m NPY m AgRP m MCH m CRH m POMC m CART m TH m SF-1 m PPO m ß-Actin m OX1R m OX2R m LepR Sequenz (sense/antisense) 5`-TCG CTC TAT CTC TGC TCG TGT G- 3` 5`-AGT ATC TGG CCA TGT CCT CTG C- 3` 5`-CGC TTC TTC AAT GCC TTT TGC- 3` 5`-ATT CTC ATC CCC TGC CTT TGC- 3` 5`-CCC AGC TGA GAA TGG AGT TCA- 3` 5`-TGC CAA CAT GGT CGG TAG ACT- 3` 5`-GAA AAT GTG GCC CCA AGG A- 3` 5`-GCC ACC CCT CAA GAA TGA ATT- 3` 5`-AGC GTT ACG GTG GCT TCA TGA- 3` 5`-TGG AAT GAG AAG ACC CCT GCA- 3` 5`-AAA GTT TGC GTT CCC CTC AGA- 3` 5`-ACA CCA TTC GAG GCA TTC TCC- 3` 5`-ACA TTT GCC CAG TTC TCC CAG- 3` 5`-CCC AAA CTC CAC AGT GAA CCA- 3` 5`-AGC TGC AAA ATC GAC AAG ACG- 3` 5`-CAT TCG ATC AGC ACG CAC A- 3` 5`-TGT TCC TGC CGT CTC TAC GAA- 3` 5`-TGG TTA CCG TTG GCC TGA A- 3` 5`-ATG GAA TCC TGT GGC ATC CAT- 3` 5`-TTC TGC ATC CTG TCA GCA ATG- 3` 5`-TTG GTG CGG AAC TGG AAA C- 3` 5`-CCA TCA GCA TCT TAG CCG TCT- 3` 5`-TTC CCG GAA CTT CTT CTG TGG- 3` 5`-TCA GCA GCA ACA GCG CTA ATC- 3` 5`-ATG CCC CAA TTT CAA ACC TG- 3` 5`-TGG AAT GGA ACC TTG AGG CTT- 3` Größe des Amplikons 104 107 149 104 124 100 104 104 136 139 144 111 106 Abbildung 6: Darstellung der für die PCR verwendeten Primersequenzen. 18 Material und Methoden Für die vorliegende Arbeit wurden die geeigneten Sequenzen ausgewählt, bestellt und anschließend optimiert. Diese Primeroptimierung erfolgte durch eine PCR, wobei neun verschiedene Primerkonzentrationen den Proben gleicher cDNA hinzugegeben wurden. Das Ergebnis einer im Anschluss durchgeführten Gelelektrophorese mit den neun Produkten der PCR sollte die optimale Primerkonzentration anzeigen. Für diese Gelelektrophorese verwendete man ein zweiprozentiges Agarosegel, dem 10 mg/ml Ethidiumbromid hinzugefügt wurde. Nach dem Hinzufügen des Ladepuffers sind die Proben zusammen mit einem Marker auf das Gel aufgetragen und über das Gel eine Spannung von 140 bis 240 V sowie eine Stromstärke von 400 mA für 20 Minuten angelegt worden. Die Auswertung erfolgte unter UVB-Licht bei einer Wellenlänge von 312 nm. Die Probe, die der dann ermittelten optimalen Primerkonzentration zu Grunde lag, konnte für die Bestimmung der Konzentration photometrisch gemessen werden. Daraus konnten Standardkonzentrationen für die Durchführung einer PCR angesetzt werden. Diese wurden im Gefrierschrank bei -80 °C gelagert. Das für die Amplifizierung des gewünschten DNA-Abschnittes verwendete Platinum® SYBR® Green qPCR SuperMix-UDG with ROX ist ein fertiger Reaktionsansatz für die Durchführung einer quantitativen Echtzeit-PCR. Unter Verwendung dieses „SuperMix“Ansatzes wurde zunächst ein Pool hergestellt, der sich wie folgt zusammensetzte: I) Pool für einen PCR-Ansatz 12,5 µl/Probe SuperMix (10 pmol/µl) 0,75 µl/Probe antisense-Primer (10 pmol/µl) 0,75 µl/Probe sense-Primer 9 µl/Probe DEPC-Wasser Dieser Ansatz ist bis zur späteren Verwendung auf Eis gekühlt und lichtgeschützt aufbewahrt worden. Im Folgenden wurde eine Standardreihe mit Proben bekannter Konzentration hergestellt und diente in Doppelbestimmung der Erstellung einer Eichgeraden. Sie deckte einen Bereich von 108 bis 104 Kopien DNA/Well ab. In eine 96-Well-Platte wurden 2 µl der cDNA-Probe aus einem Experiment, beziehungsweise 2 µl einer cDNA-Probe eines Standards vorgelegt und 23 µl vom entsprechenden oben beschriebenen Pool hinzugefügt. Anschließend erreichte man durch kurzes Zentrifugieren die Elimination von Luftblasen im Reaktionsansatz. 19 Material und Methoden Die im Anschluss durchgeführte PCR-Reaktion fand im ABI PRISM 7000 Sequence Detection System (Applied Biosystems) statt. Die für die Amplifizierungszyklen nötigen Temperaturänderungen des Reaktionsansatzes wurden programmiert. Eine zweiminütige Temperaturerhöhung auf 50 °C zu Beginn eines Zyklus dient der Inkubation von UDG (Uracil-DNA-Glycosylase), welche zusammen mit dUTP den Abbau kontaminierender PCR-Produkte sichert. Darauffolgende Temperaturerhöhung auf 95 °C für zwei Minuten führte zur Strangtrennung, worauf 40 Zyklen folgten, die die Amplifizierung des gewünschten DNA-Abschnittes ermöglichten. Die Messung der Fluoreszenz des an die Nukleinsäuren bindenden SYBR® Green erfolgte bei einer Wellenlänge von 520 nm und ermöglichte die Bestimmung der Quantität amplifizierter cDNA in jedem PCR-Zyklus, da die Intensität direkt proportional zu der Zahl der vorhandenen Doppelstränge ist. Damit ließen sich am Ende der PCR Rückschlüsse auf die Zahl der Ausgangskopien im Probenansatz ziehen. Eine abschließende Analyse durchgeführter Schmelzkurven der Produkte gewährleistete die Überprüfung der Spezifität von Primern und die Reinheit der Proben. 2.2.7 Agarose-Gelelektrophorese Für die Agarose-Gelelektrophorese, welche zur Überprüfung der Primerspezifität und Primeroptimierung eingesetzt wurde, ist ein 2-prozentiges Agarosegel angesetzt worden, welches aus 6 g Agarose gelöst in 300 ml TAE-Puffer bestand. Im Folgenden wurde diese Lösung aufgekocht, um die Agarose in Lösung zu bringen. Anschließend wurden 6 µl Ethidiumbromid (ein roter Phenanthridin-Farbstoff) hinzu gegeben und in der Lösung verteilt. Nach dem Gießen in eine vorgefertigte Form konnte die Lösung für eine Stunde aushärten. Das nun fertige Gel wurde in eine mit TAE-Puffer gefüllte Elektrophorese-Kammer gesetzt. 12,5 µl des PCR-Produktes bzw. 2,5 µl Marker wurden mit je 2,5 µl Ladepuffer gemischt und in die erzeugten Taschen im Gel pipettiert. Bei einer Spannung von 220 V und 400 mA wurde die Elektrophorese für 30 Minuten durchgeführt. Abschließend konnte unter UV-Licht eine Fotografie angefertigt werden. Dessen Beurteilung diente dem Beweis, dass ein Primerpaar das spezifische Produkt in der PCR erzeugte. 20 Material und Methoden 2.2.8 Messung der intrazellulären Ca2+-Konzentration Das Fluo-4 NW Calcium Assay Kit (Invitrogen) ermöglichte die Untersuchung der intrazellulären Ca2+-Veränderungen auf bestimmte Stimuli. Fluo-4 ist ein Ca2+-sensitiver Fluoreszenzfarbstoff, dessen Intensität der Emission abhängig von der Menge an gebundenem Kalzium ist und sich daher als Indikator für intrazelluläre Kalziumkonzentrationen eignet. Zur Vorbereitung dieser Experimente wurden 2 x 105 Zellen pro Well in einer schwarzen 96-Well-Platte (Perkin Elmer, USA) ausgesät. Das Medium wurde abgesaugt und die Zellen mit PBS gewaschen, um mögliche Ursachen störender Hintergrundfluoreszenz im späteren Experiment zu beseitigen. Die Behandlung der Zellen für die Versuche erfolgte gemäß der Anleitung des Fluo-4 NW Calcium Assay Kits. Die Zellen wurden eine Stunde im Brutschrank bei 37 °C und 5 % CO 2-Anteil mit dem Fluo-4 NW-Farbstoff sowie 2,5 mM Probenecid in HBSS beladen. Die Messung der Fluoreszenz wurde im „FLUOstar Optima Microplate Fluorometer“ der Firma BMG LABTECH bei Raumtemperatur durchgeführt. Als Anregungswellenlänge wurde 485 nm und als Emissionswellenlänge 520 nm gewählt. Die verwendeten Hormone zur Stimulation der Zellen wurden automatisch in die Wells injiziert. Als Positivkontrolle dienten humane, adrenocorticale NCI-H295R-Zellen, deren Erhöhung der intrazellulären Kalziumkonzentration auf Orexinstimulation bereits gezeigt werden konnte (Wenzel et al., 2009). 2.2.9 Untersuchung der mRNA-Stabilität Um zu untersuchen, ob signifikante Änderungen der Genexpression bestimmter Neuropeptide über die Regulation der Transkription erfolgen, wurde der Transkriptionsund Replikationshemmer Actinomycin D verwendet. Dieses Chromopeptid interkaliert reversibel mit doppelsträngiger DNA und blockiert die Bindung der für Transkription und Replikation benötigten Enzyme. Nach der Zugabe dieser Substanz in das Nährmedium war somit die mRNA-Produktion in den Zellen gehemmt und die Stabilität der vorhandenen RNA konnte untersucht werden. Für die Versuche wurden Zellen in einer Konzentration von 2x 105 Zellen/ml in 24-WellPlatten ausgesät und für 24 Stunden mit Nährmedium ohne Zusatz von Antibiotika kultiviert. Anschließend erfolgte ein Wechsel des Mediums, welches 0,5 mg/ml Actinomycin D enthielt und gegebenenfalls zusätzlich Orexin A bzw. Orexin B, Leptin oder 21 Material und Methoden deren Kombination. Dieses Medium wurde bis zum Beenden der Versuchszeit durch Zelllyse in den Wells belassen. Abschließend erfolgte die Isolierung der RNA, die Umwandlung in DNA und die Messung der mRNA-Menge ausgewählter Neuropeptide mittels PCR. 2.2.10 Immunhistochemie Zur Untersuchung der STAT3-Phosphorylierung in mHypoA-2/23-Zellen wurde eine immunhistochemische Untersuchung durchgeführt. Zellen wurden zunächst auf ein 8-Well Lab-Tek™ Chamber Slide™ System ausgesät und für 24 Stunden kultiviert. Diese Chamber Slides bestehen aus einem Objektträger aus Glas und darauf aufgeklebten 8 Kammern mit einem Volumen von 0,5 ml und einer Kulturfläche von 0,8 cm2. Anschließend erfolgte die Behandlung für 15 Minuten mit Wasser (Kontrolle), 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B, 0,1 µM Leptin oder 1 µM Orexin A bzw. Orexin B + 0,1 µM Leptin. Nach dieser Stimulation erfolgte die Weiterbehandlung nach folgendem Protokoll: Waschen in eiskaltem PBS 1 x für 2 Minuten Fixierung PBS mit Formaldehyd (4 %, pH 7,4) für 15 Minuten bei Raumtemperatur Waschen in eiskaltem PBS 2 x für 2 Minuten Erhöhung der Zellpermeabilität 0,3 % Triton X-100 für 10 Minuten bei Raumtemperatur Waschen in PBS 3 x für 2 Minuten Blockierung der unspezifischen Bindungsstellen 1 % BSA in (PBS + 0,1 % Tween = Blocklösung) für 30 Minuten Waschen in PBS 3 x für 2 Minuten Überschichten mit dem Primärantikörper Inkubationszeit: 1 Stunde bei 4 °C, phospho-STAT3 (1 : 500) in Blocklösung Waschen in PBS 3 x für 2 Minuten Überschichten mit dem Sekundärantikörper Inkubationszeit: 1 Stunde bei 4 °C, DAPI (1 : 2000) + Alexa 488 (1 : 2000) Waschen in PBS 3 x für 2 Minuten 22 Material und Methoden Für die mikroskopische Analyse wurden die acht auf dem Objektträger befestigten Kammern nach dem letzten Waschschritt entfernt. Unter Verwendung eines FluoreszenzEindeckmediums (Fluorescence Mounting Medium, Dako) und eines Deckglases konnten die Zellen anschließend mit einem konfokalen Laserscanning-Mikroskop (CLSM) untersucht werden. Die Bilder wurden bei einer 40-fachen Vergrößerung aufgenommen. Durch Anregung mit ultraviolettem Licht fluoreszierte DAPI und damit die DNA der Zellkerne, während phosphoryliertes STAT3 durch Argonlaser-Anregung bei einer Wellenlänge von 488 nm sichtbar gemacht wurde. 2.2.11 Western Blot Zur Vorbereitung für die Proteinisolation wurden die hypothalamischen Neurone im Anschluss an die Stimulation mit 4 °C kaltem PBS gewaschen. Anschließend wurden den Zellen 100 µl Lysepuffer für 20 Minuten hinzugegeben. Daraufhin konnte die Suspension in Mikroküvetten überführt und bis zum weiteren Gebrauch bei -80 °C aufbewahrt werden. Die Bestimmung der Proteinmenge erfolgte photometrisch nach Pierce. Bei dieser Methode erfolgt die Reduktion zweiwertiger Kupferionen bei der Reaktion mit Proteinen. Die einwertigen Kupferionen reagieren mit der Bicinchoninsäure (BCA) zu einem violetten Farbstoff. Deren Absorption kann bei einer Wellenlänge von 562 nm photometrisch bestimmt werden. Somit ermittelte Proteinkonzentrationen wurden dann in Relation zu einer im gleichen Ansatz erstellten Eichkurve gesetzt. Durch eine Dreifachbestimmung wurde zufälligen Pipettierfehlern entgegengewirkt. Die Proteinmengen lagen üblicherweise bei 1 - 2 µg/µl. Durch Verdünnung mit Wasser entsprechend des ermittelten Proteingehaltes der Einzelproben wurden die Proteinkonzentrationen dann zueinander standardisiert. Die auf das Gel aufgetragene Proteinmenge (+ Wassermenge) betrug 30 µl. Zusammen mit 15 µl Laemmlivolumen Elektrophoresegel wurde somit eingesetzt. ein Vor Gesamtvolumen dem Beginn von der 45 µl/Probe Proteintrennung für ein mittels Polyacrylamidgelelektrophorese wurden alle Proben für 10 Minuten auf 95 °C erhitzt, um die Proteine zu denaturieren. Ein anschließendes Schütteln gewährleistete eine adäquate Durchmischung der Proteine in der Probe. 23 Material und Methoden Die Verwendung von 5 µl Protein-Marker in einer separaten Geltasche diente der eindeutigen Größenzuordnung der Proteine. Für die eigentliche Gelelektrophorese wurde das SDS-PAGE-System nach Laemmli verwendet. Bei diesem diskontinuierlichen System werden die Proben zunächst in einem Sammelgel konzentriert und schließlich im Trenngel aufgetrennt. Für die durchgeführten Gelelektrophoresen hatte das Trenngel einen Acrylamid/Bisacrylamid (37,5 : 1)-Anteil von 10 % und das Sammelgel einen Anteil von 4 %. Die Auftrennung der Proteine erfolgte in einem speziellen Elektrophoresepuffer bei einer angelegten Spannung von 50 Volt für 15 Minuten, welche dann auf 100 Volt erhöht und für circa 2 Stunden beibehalten wurde. Im Folgenden wurden die aufgetrennten Proteine im Transferpuffer bei einer Spannung von 100 V auf Nitrozellulosemembranen transferiert. Die Transferzeit betrug 90 Minuten. Eine Inkubation der Membranen in Blockpuffer für eine 1 Stunde führte zu einer Bindung von Nitrozellulose an Albumin. Hierdurch konnte die unspezifische Bindung der Primärantikörper an die Nitrozellulose unterbunden werden. Nach dem dreimaligen Waschen der Nitrozellulosemembranen für 5 Minuten erfolgte die Inkubation mit dem jeweils ausgewählten Primärantikörper in Primär-Antikörper-Puffer (Konzentration 1 : 1000) bei 4 °C über Nacht. Danach wurden die Me mbranen dreimal fünf Minuten mit Waschpuffer gewaschen und anschließend für eine Stunde mit dem Sekundärantikörper in Blockingpuffer (Konzentration 1 : 2000) inkubiert. Nach einem erneuten Waschschritt wurden die Membranen für eine Minute in eine Lösung mit Belichtungsreagenz gelegt und durch die Peroxidaseaktivität zur Fluoreszenz angeregt. Danach erfolgte die Detektion. Die Auswertung der Signale erfolgte densitometrisch mit dem Programm ImageJ (Version 1.42, National Institutes of Health, USA). 2.2.12 Statistische Methoden Der Ablauf und die Anzahl der durchgeführten Versuche sind dem jeweiligen Kapitel zu entnehmen. Die Signifikanzprüfung erfolgte bei einem Versuchsaufbau mit mehr als zwei Gruppen sowie mehr als einer unabhängigen Variablen (Behandlung, Zeit) über einen Two-way-ANOVA-Test (bei einer unabhängigen Variablen erfolgte die statistische Prüfung entsprechend mit einem One-way-ANOVA-Test) und anschließendem Bonferroni-PostHoc-Test. Es wurde zweiseitig getestet mit einem gewählten Signifikanzniveau von α = 0,05. In den verwendeten Grafiken wurden Mittelwerte mit dem entsprechenden Standardfehler des Mittelwertes (SEM) dargestellt. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Programm GraphPad Prism® (Version 5.0.1, GraphPad Software, Inc.). 24 3. Ergebnisse 3.1 Funktionelle Charakterisierung hypothalamischer mHypoA2/23-Neurone und deren Etablierung als Modellsystem Die Aufklärung molekulargenetischer Interaktionen zwischen Orexinen und Leptin auf hypothalamischer Ebene sowie deren Bedeutung für die Energiehomöostase erforderte eine geeignete Neuronenpopulation, die die für diese Untersuchungen notwendigen Peptide und Rezeptoren exprimiert. Aufgrund eines geeigneten Expressionsprofils wurden zwei embryonale und eine adulte hypothalamische Zelllinie ausgewählt, kultiviert und mit Hilfe der q-PCR funktionell charakterisiert. Proben muriner hypothalamischer mRNA (C57/B16-Mauslinie) wurden als Positivkontrolle verwendet. Quantifiziert wurden für die Regulation des Appetits und des Energiestoffwechsels relevante Neuropeptide und Rezeptoren. In der adulten hypothalamischen mHypoA-2/23-Zelllinie zeigte sich eine etwa dreifach höhere Genexpression von Neuropeptide Y (NPY) und eine vierfach höhere Expression von Agouti-related peptide (AgRP) im Vergleich zum Proopiomelanocortin (POMC) und Cocaine- and amphetamine-regulated transcript (CART). Weiterhin war eine hohe Expression von Corticotropin-releasing hormone (CRH) (90.000 Kopien/100 ng RNA) zu erkennen (Abb. 7). Eine biologisch relevante Produktion von Tyrosine hydroxylase (TH) und Splicing factor 1 (SF-1) konnte bei diesen Neuronen nicht detektiert werden. Beide ctWerte lagen über 35 und wurden daher als nicht relevant angesehen. Eine geringe Expression von Prepro-Orexin (PPO) von 15.000 Kopien/ 100 ng RNA konnte nachgewiesen werden. Weiterhin zeigte sich eine ähnlich hohe basale Genexpression von ß-Actin bei mHypoA2/23-Zellen und im murinen Hypothalamus von über 5.000.000 Kopien/100 ng RNA. Bei allen übrigen bereits besprochenen Genprodukten lag die Expression der mRNA im murinen Hypothalamus jeweils über 1.000.000 Kopien/100 ng RNA mit Ausnahme des SF-1. Bezüglich der Rezeptoren ist eine etwa dreifach höhere Genexpression vom OX2Rezeptor gegenüber dem OX1-Rezeptor ersichtlich. Die mRNA-Menge lag dabei im Bereich der Expression des Leptinrezeptors (20.000 Kopien/100 ng RNA). h 25 Kopienzahl / 100 ng Gesamt-RNA 5 000 000 1 000 000 100 000 50 000 0 NPY AgRP CRH POMC CART 20 000 000 1 000 000 50 000 = 170 100 000 = 520 Kopienzahl / 100 ng Gesamt-RNA Kopienzahl / 100 ng Gesamt-RNA Ergebnisse 0 TH SF-1 PPO ß- Actin 60 000 mHypoA 2/23 45 000 Hypothalamus 30 000 15 000 0 OX1R OX2R LepR Abbildung 7: Charakterisierung der hypothalamischen, neuronalen mHypoA-2/23-Zelllinie mittels q-PCR. Expression von Neuropeptide Y (NPY), Agouti-related peptide (AgRP), Corticotropin-releasing hormone (CRH), Proopiomelanocortin (POMC), Cocaine-and amphetamine-regulated transcript (CART), Tyrosine hydroxylase (TH), Steroidogenic factor 1 (SF1), β-Actin and Prepro-Orexin (PPO) in mHypoA-2/23-Zellen und murinem Hypothalamus. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (2 bis 6 unabhängige Versuche). 26 Ergebnisse Im Vergleich zu den embryonalen hypothalamischen Zelllinien N25/2 und N41 zeigte die adulte Zelllinie mHypoA-2/23 eine signifikant höhere Genexpression bezüglich der untersuchten Gene (siehe Abb. 8, Ausnahme bilden CART und OX1R). Daher wurden Kopienzahl / 100 ng Gesamt-RNA 150 000 Kopienzahl / 100 ng Gesamt-RNA für alle folgenden Experimente die adulten Neurone verwendet. 30 000 * * * * 100 000 50 000 0 NPY AgRP CRH POMC * CART * * 20 000 = 520 = 530 = 420 = 170 = 340 = 190 10 000 TH SF-1 0 mHypoA 2/23 PPO OX1R mHypoE N25/2 OX2R LepR mHypoE N41 Abbildung 8: Vergleich der basalen Genexpression mit anderen hypothalamischen Neuronen. Expression ausgewählter appetitregulierender Neuropeptide sowie Orexin- und Leptinrezeptor-mRNA in mHypoA-2/23-Neuronen im Vergleich zu Proben embryonaler mHypoE N25/2 und mHypoE N41-Zellen. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (2 bis 6 unabhängige Versuche, * bei p<0,05). 27 Ergebnisse Die Produktion der für diese Studie relevanten Neuropeptide und Rezeptoren, die durch den Nachweis der dafür notwendigen mRNA-Expression mRNA angenommen wird, lässt den Schluss zu,, dass sich die mHypoA-2/23-Zellinie mHypoA Zellinie für die Untersuchung leptinabhängiger und orexinabhängiger bhängiger Genexpressionen eignet und ein geeignetes Modelsystem Model für derartige ge Untersuchungen darstellt. darstellt Zur Überprüfung der er Spezifität von PCR-Produkten PCR wurden Agarosegelelektrophoresen durchgeführt. Proben von murinem Hypothalamus (C57/B16-Mauslinie) Mauslinie) dienten dabei als Positivkontrolle. 500 Bp 100 Bp M NPY AgRP MCH CRH POMC CART OX1R 104 107 149 104 124 100 149 OX2R LepR TH SF-1 PPO ß-Actin Actin 111 106 104 104 136 139 Bp 500 Bp 100 Bp M L Bp Abbildung 9: Agarosegelelektrophorese der mittels q-PCR PCR amplifizierten cDNA-Fragmente. cDNA (Bande linksseitig: mHypoA 2/23, Bande rechtsseitig: muriner Hypothalamus, M: Marker, Marke L: Leerprobe, Bp: Basenpaare). Die Spezifität der PCR-Produkte Produkte bezüglich Neuropeptide Y (NPY), Agouti-related-peptide Agouti (AgRP) und Prepro-Orexin rexin (PPO) (PPO sowie der anorexigenen Peptide Corticotropin-releasing Corticotropin Hormone (CRH), Proopiomelanocortin (POMC) und Cocaine-and and amphetamine-regulated amphetamine transcript (CART) konnte ebenso gesichert werden wie die der für die Behandlungsstudien lungsstudien notwendigen OX O 1-, OX2- und Leptinrezeptoren. Im Vergleich zur hypothalamischen Positivkontrolle konnte keine spezifische Bande für Tyrosine hydroxylase (TH)-- und Splicing factor 1 (SF-1) in der neuronalen Zelllinie erkannt werden (Abb. 9).. Dieses Ergebnis ist kongruent mit der fehlenden mRNA-Basalexpression mRNA dieser Peptide aus vorherigem Experiment. Die Präsenz der Banden im murinen Hypothalamus sichert die Primer-Spezifität. Primer 28 Ergebnisse A B Abbildung 10: Schmelzkurvenanalyse amplifizierter cDNA von TH (A) und SF-1 (B) Für das cDNA-Fragment des Melanin-concentrating hormone (MCH) aus Proben der mHypoA-2/23-Zelllinie war darüber hinaus keine spezifische Bande bei 149 Basenpaaren detektierbar. Weiterhin konnte ein Unterschied der Schmelzkurven von 1,8 °C zwischen der amplifizierten DNA aus mHypoA-2/23-Zellen und murinem Hypothalamus festgestellt werden (Abb. 11A). Die Analyse des MCH-Gens (Abb. 11B) lässt ein 253 Basenpaare großes Intron im vom Primerpaar flankierten Genabschnitt erkennen, welches die Bande von 402 Basenpaaren erklärt. Eine fehlende Bande bei 149 Basenpaaren im Agarosegel und der fehlende zweite Peak der Schmelzkurve legen nahe, dass es sich bei der amplifizierten DNA um das 402 Basenpaare große Antisense-Transkript handelt1, das für das antisense-RNA-overlapping-MCH-gene (AROM) oder PARP1-bindendes Protein (PARP1-BP) kodiert (Borsu et al., 2000). Damit exprimiert die mHypoA-2/23-Zelllinie kein MCH. A B Abbildung 11: Schmelzkurvenanalyse amplifizierter cDNA-Fragmente (A) und murines 1 MCH-Gen (B, vom Primerpaar flankierter Genabschnitt ist grau hinterlegt). 1 siehe NCBI Gene ID 110312 / Reference Sequence: NM_029971.2 (PMCH) und Gene ID 75317 / NCBI Reference Sequence: NM_029249.2 (PARP1-BP), Nucleotide NC_000076.6 29 Ergebnisse 3.2 Beeinflussung der leptinregulierten Genexpression hypothalamischer Neuropeptide durch Orexine Die Untersuchung des Einflusses von Orexin A und Orexin B auf die leptinregulierte Genexpression von NPY, AgRP, CRH, POMC und dem MCH-antisense-transcript (im Folgenden als AROM bezeichnet) stellt den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit dar. Für diese Experimente wurden Zellen in einer Konzentration von 2 x 105 Zellen/ml in einer 24 Well-Platte für 24 Stunden inkubiert und anschließend (ausgenommen der Kontrollgruppe) mit 100 nM Leptin, 1 µM Orexin A bzw. Orexin B oder einer Kombination aus einem der Orexine und Leptin stimuliert. Die Ergebnisse der Untersuchungen aus 4 Wells bildeten für die statistische Auswertung eine Behandlungsgruppe. Nach einer der vordefinierten Zeitintervalle wurde der Versuch durch Zelllyse beendet. Für jeden Zeitpunkt wurden auf diese Weise vier unabhängige Experimente durchgeführt. Der Mittelwert einer Behandlungsgruppe ging als Ergebnis in die grafische Auswertung ein. Dargestellt sind somit die Mittelwerte der sechs Behandlungsgruppen von vier unabhängigen Versuchen. Die Genexpression der unbehandelten Zellpopulation stellte dabei die relative Expression von 1 dar, gegen die die Ergebnisse der anderen behandelten Gruppen berechnet wurden. Als interner Standard wurde die RNA-Menge der jeweiligen Probe verwendet. Untersucht werden sollte die Fragestellung, ob eine zusätzliche Stimulation der hier verwendeten Neurone mit Orexinen die leptinvermittelte Genexpression appetitregulierender hypothalamischer Peptide signifikant verändert. Zur Berechnung eines signifikanten Unterschiedes wurde die zweifaktorielle Varianzanalyse verwendet (ggf. mit Bonferroni-Post-Hoc-Test), wobei der Einfluss der zwei Variablen Leptin und Orexin A bzw. Orexin B auf die abhängige Variable „Genexpression“ untersucht wurde. Es wurde zweiseitig getestet mit einem gewählten Signifikanzniveau von α = 0,05. Die Abbildungen zu den im Folgenden beschriebenen Ergebnissen befinden sich am Ende dieses Kapitels 3.2. 30 Ergebnisse NPY Die Einzelstimulation von mHypoA-2/23-Neuronen mit 1 µM Orexin A oder 1 µM Orexin B veränderte die Genexpression von NPY in einem Beobachtungszeitraum von 30 Minuten bis 12 Stunden nicht. 100 nM Leptin ohne zusätzliche Gabe von Orexinen erhöhte die NPY-mRNA signifikant nach einer Stunde Behandlungszeit. Nach 30-minütiger Behandlung verfehlt dieser Effekt knapp das Signifikanzniveau. Drei-, sechs- und zwölfstündige Stimulation der Zellen mit Leptin zeigt diesbezüglich keine signifikante Veränderung bei insgesamt die NPY-mRNA leicht erhöhenden Tendenz. Die kombinierte Inkubation der Zellen mit 100 nM Leptin und 1 µM Orexin A bzw. Orexin B senkte nach 30 und 60 Minuten Behandlungszeit die Genexpression um ca. 29 – 42 % gegenüber den nur mit Leptin behandelten Zellen (Abb. 12). Dieser Trend ist im gesamten übrigen Beobachtungszeitraum ersichtlich, verfehlt jedoch das Signifikanzniveau. Es lässt sich aufgrund der erhobenen Daten nicht erschließen, ob dieser auf die mRNAKonzentration regrediente Effekt durch Leptin oder Orexin A bzw. Orexin B selbst bedingt ist oder eine signifikante Reduktion der mRNA-Konzentration durch eine Interaktion beider Hormone verursacht ist. Die Neurone, die kombiniert behandelt wurden, wiesen keine signifikant niedrigere NPY-mRNA-Konzentration im untersuchten Behandlungszeitraum auf, als Neurone, die nur unter dem Einfluss der Orexine standen. AgRP Die Einzelstimulation mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B und 100 nM Leptin inhibierte die Genexpression von AgRP nach 30 Minuten um ca. 30 % (Abb. 13). Die kombinierte Gabe von 100 nM Leptin und Orexin B führte zu einem additiven Effekt und senkte die Genexpression gegenüber dem Effekt der Einzelstimulation um weitere 15 %. Selbiger Effekt kann für Orexin A angenommen werden, lässt sich bei gewählten Signifikanzgrenzen hingegen nicht beweisen. Der Effekt von Orexin A und Orexin A + Leptin auf die abhängige Variable unterscheidet sich nicht signifikant. Nach einer Behandlungszeit von einer Stunde ist ein signifikanter Unterschied zwischen der mit Leptin und der mit Leptin + Orexin B behandelten Gruppe erkennbar. Überdies ergaben sich im übrigen Messzeitraum keine maßgeblichen Unterschiede zwischen den behandelten Gruppen. Zudem war kein eindeutiger Trend ersichtlich. 31 Ergebnisse POMC Die Behandlung mit Orexin A führte im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe zu einer signifikanten Reduktion der POMC-Genexpression nach 30 Minuten Stimulationszeit. Nach 30 Minuten, einer Stunde und drei Stunden Behandlungszeit imponiert ein signifikanter Unterschied zwischen der mit Leptin behandelten Gruppe und derjenigen, der eine Kombinationsbehandlung aus Leptin und Orexin B zugrunde liegt (Abb. 14). Es lässt sich aufgrund der Daten nicht erschließen, ob dieser auf die mRNAKonzentration senkende Effekt durch Leptin oder Orexin B selbst bedingt ist oder eine signifikante Reduktion der POMC mRNA-Konzentration um ca. 30 % durch eine notwendige Interaktion beider Hormone verursacht ist. CRH Die Einzelstimulation mit 1 µM Orexin A inhibierte statistisch signifikant die Genexpression von CRH nach 12 Stunden um 35 - 40 % (Abb. 15). Die kombinierten Stimulationen mit Leptin und Orexinen beeinflussten die mRNA-Menge von CRH im übrigen Beobachtungszeitraum nicht in signifikanter Weise. AROM Ähnlich den erhobenen Befunden für die Regulation von POMC zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen der mit Leptin und der mit Leptin und Orexin B behandelten Gruppe nach 1 Stunde sowie bezüglich Orexin B vs. Orexin B + Leptin nach 3 Stunden Behandlungszeit. Die kombinierten Stimulationen führen zu einer Reduktion der mRNA um 20 - 30 % (Abb. 16). Es lässt sich aufgrund der erhobenen Daten auch hier nicht eruieren, ob dieser auf die mRNA-Konzentration regrediente Effekt durch Leptin oder Orexin B selbst bedingt ist oder eine signifikante Reduktion der AROM mRNAKonzentration durch eine Interaktion beider Hormone ausgelöst wird. 32 Ergebnisse 15 Minuten 30 Minuten * ** 1.5 relative NPY- Expression relative NPY- Expression 1.5 1.0 0.5 0.0 1.0 0.5 0.0 - Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + + + + + + + + + + + + + 3 Stunden 1 Stunde * ** 1.5 *** relative NPY- Expression relative NPY- Expression 1.5 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) 1.0 0.5 0.0 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + 1.5 relative NPY- Expression 1.5 relative NPY- Expression + - 12 Stunden 6 Stunden 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + - 1.0 0.5 0.0 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + Abbildung 12: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von NPY nach verschiedenen Behandlungszeiträumen. mHypoA-2/23-Neurone wurden entweder mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin und mit Kombinationen dieser Substanzen in gleicher Konzentration behandelt. Anschließend erfolgte die quantitative mRNA-Bestimmung mit q-PCR. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (4 unabhängige Experimente; * bei p <0.05, ** bei p <0.01, *** bei p <0.001). 33 Ergebnisse 15 Minuten 30 Minuten 1.5 relative AgRP- Expression relative AgRP- Expression 1.5 *** *** 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) - Leptin (100 nM) + - + - + + + + + ** * * * 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) - Leptin (100 nM) + - 1 Stunde relative AgRP- Expression relative AgRP- Expression + + + + + + + + 1.5 ** 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) - Leptin (100 nM) + - + - + + + + + 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) - Leptin (100 nM) + - + - + 12 Stunden 6 Stunden 1.5 relative AgRP- Expression 1.5 relative AgRP- Expression + 3 Stunden 1.5 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + - - + - + - + + + + + 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + + + + + Abbildung 13: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von AgRP nach verschiedenen Behandlungszeiträumen. mHypoA-2/23-Neurone wurden entweder mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin und mit Kombinationen dieser Substanzen in gleicher Konzentration behandelt. Anschließend erfolgte die quantitative mRNA-Bestimmung mit q-PCR. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (4 unabhängige Experimente; * bei p <0.05, ** bei p <0.01, *** bei p <0.001). 34 Ergebnisse 30 Minuten relative POMC- Expression relative POMC- Expression 15 Minuten 1.5 1.0 0.5 * * 1.0 0.5 0.0 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) 1.5 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - * 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + + + + + + + + + + 1.5 * 1.0 0.5 + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + 12 Stunden 6 Stunden relative POMC- Expression relative POMC- Expression + + 0.0 - 1.5 1.0 0.5 1.5 1.0 0.5 0.0 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + 3 Stunden 1.5 relative POMC- Expression relative POMC- Expression 1 Stunde + - - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + Abbildung 14: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von POMC nach verschiedenen Behandlungszeiträumen. mHypoA-2/23-Neurone wurden entweder mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin und mit Kombinationen dieser Substanzen in gleicher Konzentration behandelt. Anschließend erfolgte die quantitative mRNA-Bestimmung mit q-PCR. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (4 unabhängige Experimente, * bei p <0.05). 35 Ergebnisse 30 Minuten 15 Minuten relative CRH- Expression relative CRH- Expression 2.0 2.0 1.5 1.0 0.5 1.0 0.5 0.0 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) 1.5 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - relative CRH- Expression relative CRH- Expression 1.0 0.5 + + + + + + + + + + 1.5 1.0 0.5 0.0 0.0 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - 6 Stunden + - + 12 Stunden 2.0 2.0 relative CRH- Expression relative CRH- Expression + + 2.0 1.5 1.5 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + 3 Stunden 1 Stunde 2.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) + - * 1.5 * 1.0 0.5 0.0 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + Abbildung 15: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression von CRH nach verschiedenen Behandlungszeiträumen. mHypoA-2/23-Neurone wurden entweder mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin und mit Kombinationen dieser Substanzen in gleicher Konzentration behandelt. Anschließend erfolgte die quantitative mRNA-Bestimmung mit q-PCR. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (4 unabhängige Experimente; * bei p <0.05). 36 Ergebnisse 30 Minuten 15 Minuten 1.5 relative AROM- Expression relative AROM- Expression 1.5 1.0 0.5 0.0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) 1.0 0.5 0.0 - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - 1 Stunde relative AROM- Expression relative AROM- Expression 1.5 * 1.0 0.5 0.0 Leptin (100 nM) + - + - + + + + + + + + + + + + + 1.0 0.5 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + 12 Stunden 1.5 relative AROM- Expression relative AROM- Expression + + 0.0 - 1.5 1.0 0.5 1.0 0.5 0.0 0.0 Leptin (100 nM) + + * 6 Stunden Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) + 3 Stunden 1.5 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) + - - + - + - + + + + + Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + - + - + Abbildung 16: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression des AROM nach verschiedenen Behandlungszeiträumen. mHypoA-2/23-Neurone wurden entweder mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin und mit Kombinationen dieser Substanzen in gleicher Konzentration behandelt. Anschließend erfolgte die quantitative mRNA-Bestimmung mit q-PCR. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (4 unabhängige Experimente, * bei p <0.05). 37 Ergebnisse 3.3 Einfluss von Orexinen und Leptin auf die Genexpression der Orexinrezeptoren Da bereits gezeigt werden konnte, dass Orexin A in der Nebenniere die mRNAExpression des OX2-Rezeptors nach 6, 12 und 24 Stunden senkt (Wenzel et al., 2009), sollte diese Modulation auch in den mHypoA-2/23-Neuronen untersucht werden. Die stärkste Inhibition wurde in den NCI-Zellen der Nebenniere nach 12 Stunden erreicht. Eine Veränderung der Rezeptordichte an der Zelloberfläche könnte eine Erklärung für zeitlich unterschiedliche Effekte von Orexinen und Leptin sein. Im ersten Teil des Experimentes wurde die mRNA-Menge des OX2-Rezeptors nach 12 Stunden Behandlungszeit untersucht. Dabei konnte keine Veränderung der Genexpression durch Orexin A, Orexin B, Leptin oder Kombinationen von Leptin und Orexinen nachgewiesen werden (Abb. 17). Experimente mit 30 Minuten, 1 Stunde, 3 Stunden und 6 Stunden Behandlungsdauer erbrachten ebenfalls keine signifikante Beeinflussung der OX2-Rezeptor-Genexpression. Anschließend sollte zum Vergleich auch die mRNA des OX1-Rezeptors untersucht werden. Unter gleichen Versuchsbedingungen und Behandlungszeiträumen konnte auch hier keine signifikante Veränderung der OX1-Genexpression durch Leptin oder Orexinstimulation aufgezeigt werden. Die durch Orexine ausgelösten Effekte (in Kapitel 3.2 dargelegt) sind somit nicht durch eine Veränderung der Orexinrezeptor-mRNA-Produktion und damit verbundener Änderung der zellulären Reaktion auf Orexine erklärbar. 38 Ergebnisse A Dauer der Stimulation: 0,5 h 1h 3h 6h 12 h relative OX1R-Expression 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 1 µM Orexin A 1 µM Orexin B 0,1 µM Leptin B 1 µM Orexin A 1 µM Orexin B + 0,1 µM Leptin + 0,1 µM Leptin Dauer der Stimulation: 0,5 h 1h 3h 6h 12 h relative OX2R-Expression 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 1 µM Orexin A 1 µM Orexin B 0,1 µM Leptin 1 µM Orexin A 1 µM Orexin B + 0,1 µM Leptin + 0,1 µM Leptin Abbildung 17: Einfluss der Orexine und Leptin auf die mRNA-Expression des OX1- (A) und des OX2-Rezeptors (B) nach verschiedenen Behandlungszeiträumen. mHypoA-2/23-Neurone wurden entweder mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin und mit Kombinationen dieser Substanzen in gleicher Konzentration behandelt. Anschließend erfolgte die quantitative mRNA-Bestimmung mit q-PCR. Daten sind dargestellt als Mittelwerte ± SEM (3 - 4 unabhängige Experimente). 39 Ergebnisse 3.4 Die posttranskriptionelle Modifikation der mRNA von NPY, AgRP und AROM Die unmittelbare Reduktion der AgRP-mRNA nach 30 Minuten durch Orexine und Leptin warf die Frage nach einer transkriptionellen oder posttranskriptionellen Regulation auf. Zur Beantwortung dieser Frage wurde ein Versuchsaufbau zur Messung der mRNAStabilität etabliert. Eine chronische Inkubation mit Actinomycin D in einer Konzentration von 0,5 µg/ml hemmte während des Versuchs die DNA-abhängige RNA-Synthese. Da in den Versuchen zur Beeinflussung der Genexpression (Kapitel 3.2) der Unterschied zwischen unbehandelten Zellen und kombiniert stimulierten Zellen (100 nM Leptin und 1 µM Orexin A bzw. Orexin B) am größten war, wurde zunächst ein Experiment über 2 Stunden mit diesen Behandlungsgruppen durchgeführt, um etwaige Effekte zu erfassen. Als stabiler interner Standard wurde ß-Actin verwendet. Die Anzahl der mRNA-Kopien zu Untersuchungsbeginn wurde = 100 % gesetzt und die Kopienanzahl zu späteren Versuchszeitpunkten im Verhältnis hierzu berechnet. Unter Verwendung der Mittelwerte aus drei unabhängigen Versuchen erfolgte eine lineare Regression mit Erstellung einer Regressionsgeraden bei halblogarithmischer Darstellung der Messwerte. Die ermittelten Steigungen der Geraden entsprechen somit der Zerfallskonstante. Geprüft wurde abschließend, ob sich diese signifikant voneinander unterscheiden. Die Inkubation mit Leptin und Orexin A bzw. Orexin B führte zu keiner signifikanten Abnahme der mRNA-Menge von AgRP gegenüber unbehandelten Zellen nach 30 Minuten, einer Stunde oder zwei Stunden Behandlungszeit (Abb. 18 A). Nach zwei Stunden sind noch ca. 50 % der Ausgangs-mRNA vorhanden, unabhängig von der hormonellen Stimulation der Zellen. Dieser Versuch erbrachte damit keine Hinweise auf eine posttranskriptionelle Regulation von AgRP in mHypoA-2/23-Zellen. Anschließend wurde untersucht, ob die mRNA von Neuropeptid Y oder AROM posttranskriptionell modifiziert wird. Bei 3 unabhängigen Versuchen zeigte sich keine statistische signifikante Veränderung der mRNA-Stabilität durch Einzelstimulation oder kombinierte Stimulationen mit Leptin, Orexin A und Orexin B (Abb. 18 B). Abschließend wurde der Versuchsaufbau für die Untersuchung des AROM verwendet, um dessen Einfluss in der neuronalen Zelllinie weiter zu charakterisieren. Es konnte gezeigt werden, dass sich deren mRNA-Menge im untersuchten Zeitraum von 2 Stunden durch die kombinierte Inkubation der Zellen mit Leptin und Orexin A bzw. Orexin B nicht beeinflussen lässt (Abb. 18 C). Damit konnte gezeigt werden, dass der Einfluss des Leptins und der Orexine auf die mRNA des AgRP unter gewählten Versuchsbedingungen nicht durch eine posttranskriptionelle Modifikation erklärt werden kann. Gleiche Ergebnisse wurden für die 40 Ergebnisse Regulation des NPY erzielt. Im Hinblick auf die weitere Charakterisierung des AROM konnte nachgewiesen werden, dass im beobachteten Zeitraum ebenfalls keine posttranskriptionelle Beeinflussung der mRNA durch Orexine und Leptin zu erreichen war. AgRP-mRNA-Kopien [%] A 100.0 10.0 Kontrolle Leptin+ Orexin A Leptin+ Orexin B 1.0 0 NPY-mRNA-Kopien [%] 30 60 90 120 Behandlungszeit in Minuten B 100.0 10.0 Kontrolle Leptin+ Orexin A Leptin+ Orexin B 1.0 0 60 90 120 Behandlungszeit in Minuten C AROM-mRNA-Kopien [%] 30 100.0 10.0 Kontrolle Leptin+ Orexin A Leptin+ Orexin B 1.0 0 30 60 90 120 Behandlungszeit in Minuten Abbildung 18: mRNA-Stabilität von AgRP, NPY und AROM in mHypoA-2/23-Neuronen unter Hemmung der Transkription mit Actinomycin D und Behandlung mit Orexinen und Leptin mHypoA-2/23-Neurone wurden unter Transkriptionshemmung mit Actinomycin D (0,5 µg/ml) mit 1 µM Orexin A + 100 nM Leptin oder 1 µM Orexin B + 100 nM Leptin behandelt und nach 30, 60 und 120 min. lysiert (A, B, C). Als interner Standard wurde ß-Actin verwendet. Die mRNA der Kontrollgruppe bei Behandlungsbeginn wurde auf die Gesamt-mRNA normiert und = 100 % gesetzt. Der prozentuale Abbau der mRNA ist als Regressionsgerade dargestellt, basierend auf Mittelwerten ± SEM aus 3 unabhängigen Experimenten. 41 Ergebnisse 3.5 Untersuchung intrazellulärer Signalkaskaden 3.5.1 Die Beeinflussung der intrazellulären Ca2+-Konzentration Nachdem gezeigt werden konnte, dass Orexine die Genexpression hypothalamischer Peptide direkt und in Kombination mit Leptin beeinflussen können, stellte sich die Frage nach deren Interaktion auf der Ebene intrazellulärer Signaltransduktion. Zur Beantwortung dieser Frage sollte zunächst ein potentieller Effekt auf die intrazelluläre Ca2+-Freisetzung untersucht werden. Als Positivkontrolle wurden humane Nebennierenrindenzellen (NCI-H295R) verwendet, in denen eine Erhöhung intrazellulärer Ca2+-Konzentrationen auf Orexinstimulationen bereits beschrieben wurde (Wenzel et al., 2009). In beiden Zelllinien diente das Ionophor Ionomycin als Nachweis der methodischen Funktionalität, da dieses Molekül primär intrazelluläre, gespeicherte Ca2+-Ionen freisetzt (Morgan und Jacob, 1994). Es konnte gezeigt werden, dass sowohl die Zelllinie mHypoA-2/23, als auch die NCIH295R-Zellen mit einer intrazellulären Ca2+-Konzentrationserhöhung auf die Gabe von 5 µM Ionomycin oder 50 bzw. 500 mM KCl reagierten (KCl-Effekte aus Übersichtsgründen nicht gezeigt). Die Stimulation mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B bzw. 100 nM Leptin führte ebenso zu einer Zunahme der intrazellulären Ca2+-Konzentration in beiden Zelllinien (Abb. 19). Bei insgesamt drei durchgeführten Versuchen waren die Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen nicht signifikant, mit Ausnahme der Stimulation durch Ionomycin in NCI-Neuronen. Bei deutlich sichtbaren Trends werden hier weitere Versuche mutmaßlich signifikante Unterschiede aufzeigen. Da sowohl Orexin A, als auch Orexin B und Leptin eine Erhöhung der Ca2+-Konzentration im Zellinneren bewirken, sollte im Folgenden eine Dosis-Wirkungskurve für diese 3 Substanzen erstellt werden. Zusätzlich war es das Ziel, den Effekt einer kombinierten Orexin- und Leptingabe zu untersuchen. Dabei zeigte sich ein im Trend additiver Effekt von Leptin und Orexin A bzw. B auf die Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration (Abb. 20). Die EC50-Werte unterschieden sich nicht wesentlich zwischen der Orexin- und der Leptin + Orexin-Behandlungsgruppe. Das Ionophor Ionomycin wurde als interne Positivkontrolle verwendet. In einer Konzentration von 5 µM führte es zu einer etwa 2,5-fach höheren intrazellulären Ca2+Freisetzung im Vergleich zum Maximum, welches durch Orexin A oder B erreichbar war. Bei drei erfolgten Versuchen fallen die erfassten Unterschiede noch nicht signifikant aus. 42 Ergebnisse mHypoA- 2/23- Neurone A 8000 ∆Fluoreszenz 6000 4000 2000 0 Zeit [s] -2000 20 40 B 60 80 100 120 NCI- Neurone 8000 ∆Fluoreszenz 6000 4000 2000 0 Zeit [s] -2000 20 40 60 80 Kontrolle Orexin A (1 µM) Ionomycin (5 µM) Orexin B (1 µM) Kontrolle vs. Orexin A vs. Orexin B vs. Leptin vs. Ionomycin 100 120 Leptin (0,1 µM) NCI-Neurone mHypoA-2/23-Neurone ns ns ns ns ns ns ns * (>25 s) 2+ Abbildung 19: Veränderungen intrazellulärer Ca -Konzentrationen durch Orexine und Leptin in mHypoA-2/23-(A) und NCI-H295R-Zellen (B) A) mHypoA-2/23-Neurone wurden nach 20 Sekunden Vorlauf mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B, 2+ 100 nM Leptin oder 5 µM Ionomycin stimuliert und die Zunahme des zytosolischen Ca über die Fluo-4-Fluoreszenz bestimmt. B) NCI-Zellen dienten als Positivkontrolle. Dargestellt sind die Mittelwerte von 3 unabhängigen Versuchen; ns = nicht signifikant, * bei p <0.05. 43 Ergebnisse A Ca 2+- Erhöhung % of Orexin Am ax 200 Leptin Orexin A Leptin + Orexin A additive Kurve 150 100 50 EC50 (Orexin A) : 9,35 x 10 -6 M EC50 (Leptin) : 5,25 x 10 -6 M EC50 (Leptin+Orexin A) : 8,99 x 10 -6 M 0 10 -8 10 -7 10 -6 10 -5 Ionomycin5 µM in % von Orexin A max: ∅ 225% Orexin A (M) _______________________ ' ' 10' -9 10' -8 10' -7 Leptin (M) B Ca2+- Erhöhung % of Orexin B m a x 200 Leptin Orexin B Leptin + Orexin B additive Kurve 150 100 50 EC50 (Orexin B) : 6,10 x 10 -7 M EC50 (Leptin) : 1,28 x 10 -7 M EC50 (Leptin+Orexin B) : 4,50 x 10 -7 M 0 10 -8 10 -7 10 -6 Orexin B (M) _______________________ ' ' 10' -9 10' -8 10' -7 10 -5 Ionomycin5 µM in % von Orexin B max: ∅ 262% Leptin (M) Abbildung 20: Dosiswirkungskurven für Orexine, Leptin und deren Kombinationen mHypoA-2/23-Neurone wurden in verschiedenen Konzentrationen mit Orexin A (A) bzw. Orexin B 2+ (B), Leptin und deren Kombinationen behandelt und die Erhöhung des intrazellulären Ca über die Fluo-4-Fluoreszenz bestimmt. Analysiert wurde der maximale Anstieg der Fluoreszenz gegenüber der Basalrate. Dargestellt sind die Mittelwerte ± SEM (3 unabhängige Versuche; additive Kurve summiert Werte von Orexin A bzw. Orexin B und Leptin). 44 Ergebnisse 3.5.2 Die Aktivierung der ERK 1/2 (p44/42 MAPK) Als weiterer intrazellulärer Signalweg wurde der MAP-Kinase-Signalweg untersucht. In anderen mHypo-Neuronen sind sie ebenfalls an der Regulierung von NPY und auch AgRP beteiligt (Dhillon und Belsham, 2011; Mayer und Belsham, 2009). Die neuronalen mHypoA-2/23-Zellen zeigten nach Stimulation mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin für 15 Minuten keine signifikante Phosphorylierung der ERK 1/2 (p44/42 MAPK). Als interner Standard wurde ß-Tubulin (55 kDa) verwendet, da sich die Banden von ß-Actin (42 kDa) mit denen der MAP-Kinasen überlagert hätten. Der gewählte Behandlungszeitraum von 15 Minuten wurde analog des methodischen Vorgehens in den eben zitierten Veröffentlichungen gewählt. ß-Tubulin p-ERK 1/2 ERK 1/2 ERK-1/2Phosphorylierung [in % des Basalwertes] 150 100 50 0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + + - + - + + + + Abbildung 21: Regulation von ERK 1/2 in mHypoA-2/23-Zellen durch Orexine und Leptin. Ein repräsentativer Western Blot zeigt die Expression der phosphorylierten ERK 1/2 (p-ERK 1/2) und der ERK 1/2-Gesamtform. Eine quantitative Analyse der p-ERK 1/2 bezogen auf die ERK-1/2Gesamtform erfolgte mit ImageJ. Zellen wurden für 15 min. mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B, oder 100 nM Leptin und Kombinationen der Substanzen behandelt und anschließend lysiert. Gleiche Proteinmengen sind aufgetragen worden und mit der Expression des ß-Tubulins kontrolliert. Daten sind als Mittelwerte dargestellt ± SEM (3 unabhängige Experimente). 45 Ergebnisse 3.5.3 Die Aktivierung der Protein-Tyrosin-Phosphatase SHP-2 und deren Einfluss auf ERK 1/2 (p44/42 MAPK) Eine gezielte Deletion der SHP-2 in Neuronen begünstigt die Entwicklung eines metabolischen Syndroms (Banno et al., 2010; Krajewska et al., 2008; Zhang et al., 2004) und eine Regulation von SHP-2 über Aktivierung des Leptinrezeptors oder der Orexinrezeptoren ist gut belegt (Banks et al., 2000; Bjorbaek et al., 2001; Laburthe und Voisin, 2012; Li und Friedman, 1999; Morton und Schwartz, 2011). Daher wurden die mHypoA-2/23-Neurone dahingehend untersucht, ob eine Einzel- bzw. Costimulation mit Leptin und Orexinen zu signifikanter Phosphorylierung der SHP-2 führt. Zwei Phosphorylierungsstellen kommen hierfür in Betracht, Tyr-542 und Tyr-580. ß-Actin p-SHP-2 (Y542) SHP-2 p-SHP-2 (Y542)Phosphorylierung [in % des Basalwertes] 200 150 100 50 0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) - + + - + - + + + + Abbildung 22: Phosphorylierung von SHP-2 an Position Tyr-542 durch Orexin A, Orexin B und Leptin in mHypoA-2/23-Zellen. Ein repräsentativer Western Blot zeigt die Expression der an Tyr-542 phosphorylierten SHP-2 (p-SHP-2). Eine quantitative Analyse der p-SHP-2 (Y542) bezogen auf die SHP-2-Gesamtform erfolgte mit ImageJ. Zellen wurden für 15 min mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B, oder 100 nM Leptin und Kombinationen der Substanzen behandelt und anschließend lysiert. Gleiche Proteinmengen sind aufgetragen worden und mit der Expression des ß-Actins kontrolliert. Daten sind als Mittelwerte dargestellt ± SEM (3 unabhängige Experimente). 46 Ergebnisse Die Einzelstimulation mit Leptin führt zu keiner Änderung der SHP-2-Phosphorylierung am Tyrosinrest 542 und 580. Unter dem Einfluss von Orexin A oder Orexin B kam es zu einer Reduktion um 35 - 40 % (Tyr-542); der Tyrosinrest 580 blieb unverändert. Diese Reduktion verfehlt nach drei unabhängig voneinander durchgeführten Versuchen das für diese Versuchsreihe vorher festgelegte Signifikanzniveau. Die Costimulation mit Leptin führte zu keiner signifikanten Änderung des Phosphorylierungsstatus gegenüber den Versuchsgruppen, die mit Orexin A oder Orexin B behandelt wurden. Diese Aussage gilt für beide SHP-2-Phosphorylierungsstellen (Abb. 22 und 23). Dieser Versuchsaufbau lässt eine Reduktion der SHP-2-Phosphorylierung an der Position Tyr-542 durch Orexine vermuten. Diese Aussage muss durch weitere Versuche belegt werden. ß-Actin p-SHP-2 (Y580) SHP-2 p-SHP-2 (Y580)Phosphorylierung [in % des Basalwertes] 200 150 100 50 0 Orexin A (1µM) Orexin B (1µM) Leptin (100nM) - + + - + - + + + + Abbildung 23: Phosphorylierung von SHP-2 an Position Tyr-580 durch Orexin A, Orexin B und Leptin in mHypoA-2/23-Zellen. Ein repräsentativer Western Blot zeigt die Expression der an Tyr-580 phosphorylierten SHP-2 (p-SHP-2). Eine quantitative Analyse der p-SHP-2 (Y580) bezogen auf die SHP-2-Gesamtform erfolgte mit ImageJ. Zellen wurden für 15 min. mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B, oder 100 nM Leptin und Kombinationen der Substanzen behandelt und anschließend lysiert. Gleiche Proteinmengen sind aufgetragen worden und mit der Expression des ß-Actins kontrolliert. Daten sind als Mittelwerte dargestellt ± SEM (3 unabhängige Experimente). 47 Ergebnisse Eine SHP-2-vermittelte Aktivierung von ERK 1/2 über MEK1 ist bereits gezeigt worden (Banks et al., 2000; Bjorbaek et al., 2001; Li und Friedman, 1999; Morton und Schwartz, 2011). Gegenstand der abschließenden Untersuchung war die Abhängigkeit der ERK-1/2Phosphorylierung von vorheriger Hemmung der SHP-2. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Gabe des SHP-Inhibitors NSC 87877 30 Minuten vor der 15-minütigen Orexinund Leptingabe den Phosphorylierungsstatus von ERK 1/2 in mHypoA-2/23-Zellen nicht signifikant beeinflusst. ß-Tubulin p-Erk 1/2 Erk 1/2 Erk-1/2Phosphorylierung [in % des Basalwertes] 250 200 150 100 50 0 Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin (100 nM) NSC 87877 (20 µM) - + + - + + - + + + + + + + Abbildung 24: Abhängigkeit der ERK-1/2-Phosphorylierung von Orexin- und Leptinstimulation unter Inhibition von SHP-2 in mHypoA-2/23-Neuronen. Ein repräsentativer Western Blot zeigt die Expression von phospho-ERK 1/2 (p-ERK 1/2) und der ERK-1/2Gesamtform. Eine quantitative Analyse der p-ERK 1/2 bezogen auf die ERK-1/2-Gesamtform erfolgte mit ImageJ. Zellen wurden für 15 min mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B, oder 100 nM Leptin und Kombinationen der Substanzen behandelt und anschließend lysiert. Die SHP-2Hemmung mit NSC 87877 erfolgte 30 min vor der Orexin- und/oder Leptingabe. Daten sind als Mittelwerte dargestellt ± SEM (3 unabhängige Experimente). 48 Ergebnisse 3.5.4 Die Regulation des Transkriptionsfaktors STAT3 Nukleinsäuren (Dapi) p-STAT3 (Tyr-705) kombiniertes Bild Kontrolle Leptin (100nM) Orexin A (1 µM) Orexin B (1 µM) Leptin + Orexin A (100 nM, 1 µM) Leptin + Orexin B (100 nM, 1 µM) Abbildung 25: Phosphorylierung des Transkriptionsfaktors Transkriptionsfaktors STAT3 durch Leptin (100 ( nM), Orexin A (1 µM), Orexin B (1 µM) und deren Kombinationen. mHypoA-2/23 2/23-Neurone wurden für 15 min. wie angegeben behandelt. Die Färbung der Nukleinsäuren erfolgte mit Dapi (blau), pSTAT3 (Tyr-705) 705) ist grün dargestellt. Abgebildet sind die zusammenhängenden Aufnahmen eines Versuches im konfokalen Lasermikroskop. Lase 49 Ergebnisse Eine 15-minütige Stimulation mit 0,1 µM Leptin führte zu einer STAT3-Phosphorylierung und ist vereinbar mit Ergebnissen in ähnlichen Zelllinien (Dalvi et al., 2012). Detektiert wurde diese durch eine konfokale Immunfluoreszenz-Analyse. Orexin A und Orexin B phosphorylierten das STAT3 nicht. Dieser Versuch zeigt die STAT3-Phosphorylierung durch Bindung des Leptins am Leptinrezeptor, während weder Orexin A noch Orexin B bei verwendeter Konzentration und Behandlungszeit einen ersichtlichen Einfluss auf diesen Signalweg nimmt. 50 4. Diskussion Funato et al. konnten im Jahr 2009 zeigen, dass eine transgene Überexpression von Orexinen bei Mäusen zu einer Förderung des Energieverbrauches und einer Verringerung der Nahrungsaufnahme führt sowie zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegenüber der Entwicklung hochkalorischer, ernährungsbedingter Fettleibigkeit und Insulinunempfindlichkeit. Hierfür erforderlich ist die Funktionalität der durch Leptin aktivierten intrazellulären Signalwege (Funato et al., 2009). Eine Untersuchung der diesen Effekten zugrunde liegenden intrazellulären Mechanismen der Interaktion zwischen Leptin und Orexinen erfolgte bislang nicht. Dies stellte das Ziel der vorliegenden Arbeit dar. Hierfür wurde zunächst ein geeignetes Modellsystem etabliert und charakterisiert. 4.1 Charakterisierung und Etablierung einer neuen Zelllinie: murine, hypothalamische mHypoA-2/23-Neurone Zur Untersuchung potentieller, intrazellulärer Interaktionen zwischen orexin- und leptinabhängiger Signaltransduktion wurde eine Zelllinie gesucht, die in adäquater Menge sowohl die die Energiehomöostase regulierenden Neuropeptide herstellt, als auch ausreichende Mengen der Orexin- und Leptinrezeptoren exprimiert. Dafür wurde die mRNA-Basalexpression von zwei embryonalen Zelllinien (mHypoE-N25/2 und mHypoEN41) sowie der adulten Zelllinie mHypoA-2/23 mittels q-PCR quantifiziert. Diese Neuronen wurden durch Immortalisation muriner hypothalamischer Primärkulturen gewonnen und aufgrund ihres spezifisches Expressionsmusters ausgewählt (Belsham et al., 2004; Belsham et al., 2009). Es konnte eine signifikant höhere Expression der Orexin- und Leptinrezeptoren in den adulten gegenüber den embryonalen Neuronen gemessen werden. OX2-Rezeptoren werden stärker als OX1-Rezeptoren exprimiert, wie es auch in den Proben aus dem murinen Hypothalamus nachzuweisen war. Daher wurde die mRNA-Expression in der adulten Zelllinie mHypoA-2/23 weiter quantifiziert und eine adäquate Genexpression von Neuropeptid Y (NPY), Agouti-related peptide (AgRP), Corticotropin-releasing hormone (CRH) und in geringerer Menge auch Proopiomelanocortin (POMC), Cocaine-and amphetamine-regulated transcript (CART) und Prepro-Orexin (PPO) gemessen. Diese Zelllinie stellt im Vergleich zu Proben aus dem murinen Hypothalamus keine biologisch relevanten Mengen an Tyrosin-Hydroxylase (TH) und Steroidogenic factor 1 51 Diskussion (SF-1) her. Der Nachweis einer signifikanten Genexpression von mRNA orexigener und anorexigener Peptide, als auch der Orexin- und Leptinrezeptoren führten zu der Erkenntnis, dass sich die mHypoA-2/23-Zelllinie als geeignetes Modellsystem erweist, um Interaktionen zwischen Orexinen und Leptin zu untersuchen. 4.2 Interaktion von Orexinen und Leptin und deren Einfluss auf die Genexpression und Signaltransduktion NPY Das Neuropeptid Y (NPY) kommt im Hypothalamus, im Cortex, im Hippocampus sowie dem Rhombencephalon vor (Chronwall et al., 1985; Tatemoto et al., 1982). Eine spezifische Deletion von Leptinrezeptoren führt zu einer Erhöhung der NPYGenexpression und fördert damit die Entstehung eines metabolischen Syndroms (Cohen et al., 2001), während eine spezifische Leptinrezeptor-Gentherapie im Nucleus arcuatus sowohl die NPY-mRNA-Expression als auch die Fettleibigkeit bei Koletsky (fa(k)/fa(k))Ratten reduziert (Morton et al., 2003). Dies unterstreicht die Bedeutung der Leptinrezeptoren bei der Regulation des Neuropeptid Y. Diese NPY-Neurone im Nucleus arcuatus sind mit Neuronen im lateralen Hypothalamus verknüpft, die Orexine exprimieren (Horvath et al., 1999). An deren Zelloberfläche finden sich sowohl Orexin- als auch Leptinrezeptoren (Funahashi et al., 2003). Somit können Orexine, Leptin und NPY im Gehirn interagieren und gemeinsam eine bedeutende Rolle in der zentralen Regulation der Energiehomöostase übernehmen (Niimi et al., 2001). Die Untersuchungen dieser Arbeit weisen erstmals intrazelluläre Interaktionen zwischen leptin- und orexinvermittelter Signaltransduktion mit signifikanter Beeinflussung der NPYGenexpression nach. Der genaue Mechanismus bleibt Gegenstand weiterer Untersuchungen. Die kombinierte Inkubation der Zellen mit 100 nM Leptin und 1 µM Orexin A bzw. Orexin B senkte nach 30 und 60 Minuten Behandlungszeit die Genexpression um ca. 29 - 42 % gegenüber den nur mit Leptin behandelten Zellen. Dieser Trend ist im gesamten übrigen Beobachtungszeitraum ersichtlich, verfehlt jedoch das Signifikanzniveau. Es lässt sich aufgrund der erhobenen Daten nicht erschließen, ob dieser auf die mRNA-Konzentration regrediente Effekt durch Leptin oder Orexin A bzw. Orexin B selbst bedingt ist oder eine signifikante Reduktion der mRNA-Konzentration durch eine Interaktion beider Hormone verursacht ist. Die Neurone, die kombiniert behandelt wurden, wiesen keine signifikant niedrigere NPY-mRNA-Konzentration im untersuchten Behandlungszeitraum auf, als Neurone, die nur unter dem Einfluss der 52 Diskussion Orexine standen. Leptin konnte die NPY-mRNA nach einer Stunde signifikant erhöhen. Dieser Trend ist auch in den anderen Untersuchungszeiträumen erkennbar, aber nicht statistisch signifikant. Durch Hemmung der DNA-abhängigen RNA-Synthese mit Actinomycin gelang eine Untersuchung potentieller posttranskriptioneller NPY-mRNAModifikation durch Leptin in Kombination mit einem der Orexine. In einem Untersuchungszeitraum von 2 Stunden beeinflussten diese Hormone die mRNA unter Hemmung der Transkription nicht. Es ist bereits belegt, dass NPY sowohl transkriptionell als auch posttranskriptionell in den neuronalen Zelllinien LA-N-5 und PC12 durch TPA (tetradecanoyl phorbol-13-acetate) und Forskolin beeinflusst wird (Lerchen et al., 1995). Daten zum Einfluss von Orexinen und Leptin auf die mRNA-Stabilität von NPY liegen bislang nicht vor. Die Beeinflussung der mRNA-Stabilität könnte eine wichtige Rolle in der Steuerung der Energiehomöostase einnehmen. Viele Neurotransmitter, die derart reguliert werden, weisen die Sequenzwiederholungen ‘AUUUA‘ am 3‘-Ende auf (3‘-UTR) (Day und Tuite, 1998). Die publizierten Gensequenzen von NPY hingegen weisen diese beschriebene Sequenz nicht auf (Good, 2000). Weiterhin wurde in der vorliegenden Studie die intrazelluläre Signaltransduktion untersucht, um molekulare Interaktionen zwischen Orexinen und Leptin in dieser Hinsicht zu analysieren. Abbildung 26: Versuchsmodell potentieller synergistischer Regulation der NPY-Genexpression in mHypoA-2/23-Neuronen. Signaltransduktion zur 53 Diskussion Untersuchungsziel war die Überprüfung der Hypothese, dass die orexinvermittelten aktivierten intrazellulären Botenstoffe mit der leptinabhängig aktivierten SHP-2 über den MAP-Kinase-Signalweg die NPY-Genexpression beeinflussen (siehe Abb. 26). Es wurde zunächst der MAP-Kinase-Signalweg untersucht. In anderen immortalisierten hypothalamischen Neuronen ist er an der Regulation von NPY und auch AgRP beteiligt (Dhillon und Belsham, 2011; Mayer und Belsham, 2009). Die Phosphorylierung der ERK 1/2 nach Stimulation beider Orexinrezeptoren ist bereits beschrieben, sowohl über die Proteinkinase C (PKC), Proteinkinase A als auch Phospholipase C (PLC) (Ammoun et al., 2006; Milasta et al., 2005; Ramanjaneya et al., 2009; Sasson et al., 2006; Tang et al., 2008; Wenzel et al., 2009). Weiterhin führt eine Leptinrezeptoraktivierung und insbesondere die Phosphorylierung an der Position Tyr-985 zu einer SHP-2-vermittelten Aktivierung von ERK 1/2 über MEK1 (Banks et al., 2000; Bjorbaek et al., 2001; Li und Friedman, 1999; Morton und Schwartz, 2011). Zhang et al. konnten 2004 zeigen, dass eine leptininduzierte Phosphorylierung von ERK 1/2 im Nucleus arcuatus nach neuronenspezifischem Knockout von SHP-2 signifikant gegenüber Wildtyp-Mäusen reduziert war (Zhang et al., 2004). Zudem wurde die Bedeutung der hypothalamischen ERK-Phosphorylierung durch Leptin in vivo-Versuchen deutlich, in denen eine Blockade von ERK 1/2 die appetithemmenden und gewichtsreduzierenden Effekte des Leptins aufhob (Rahmouni et al., 2009). Generell ist die SHP-2-induzierte Aktivierung des Ras/MAPK-Signalweges gut belegt (Dance et al., 2008; Noguchi et al., 1994; Tang et al., 1995). Die neuronalen mHypoA-2/23-Zellen zeigten nach Stimulation mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B oder 100 nM Leptin für 15 Minuten keine signifikante Phosphorylierung der p44/42-MAPK (ERK 1/2). Auch die Hemmung der MAPK-Kinase mit dem MEK-Inhibitor PD 98059 beeinflusste die NPY-Genexpression nicht (Daten in dieser Arbeit nicht gezeigt). Dass eine Inhibierung des MAP-Kinase-Signalweges die Hemmung der NPYGenexpression durch Insulin und Östrogen aufzuheben vermag, wurde bereits in verwandten hypothalamischen Neuronen gezeigt (Mayer und Belsham, 2009; Titolo et al., 2008). Es konnte in diesen Arbeiten ebenfalls gezeigt werden, dass eine Stimulation der NPY-Genexpression von der MAPK-Signalkaskade in diesen Neuronen abhängt (Kim et al., 2010; Titolo et al., 2008). Die hier vorliegenden Daten weisen erstmals direkte orexinabhängige Leptineffekte auf die Genexpression des NPY nach. Dass Leptin die Genexpression beeinflusst, ist bereits belegt. Es liegen sowohl Daten über eine Erhöhung der Genexpression (Jequier, 2002) als auch über eine Reduktion derer vor (Arora und Anubhuti, 2006; Jequier, 2002; Stephens et al., 1995). Bei ähnlichen Untersuchungen in anderen in vitro-Modellen wurde 54 Diskussion ebenfalls sowohl eine Reduktion der NPY-Sekretion bei gleichzeitig unveränderter NPYGenexpression über 24 Stunden beobachtet, als auch eine Erhöhung der NPY-Sekretion durch Leptin in hypothalamischen mHypoA 38-Zellen. (Dhillon und Belsham, 2011; Magni et al., 2001). Eine Erklärung für die fehlende leptininduzierte Suppression der NPYmRNA-Konzentration in mHypoA-2/23-Zellen könnte auch die fehlende Möglichkeit der Interaktion mit verschiedenen anderen Neuronen und Interneuronen sein, die im intakten Hypothalamus für den erwarteten Effekt erforderlich wären. Die Protein-Tyrosinphosphatase SHP-2 hat sowohl bedeutenden Einfluss auf den Energiehaushalt und stellt gleichzeitig ein molekulares Bindeglied zwischen Leptin-/Orexinrezeptoren und dem MAP-Kinase-Signalweg dar. Eine gezielte Deletion der SHP-2 in Neuronen begünstigt die Entwicklung eines metabolischen Syndroms (Banno et al., 2010; Krajewska et al., 2008; Zhang et al., 2004). Daher wurden die mHypoA-2/23Neurone dahingehend untersucht, ob eine Einzel- bzw. Costimulation mit Leptin und Orexinen zu signifikanter Phosphorylierung der SHP-2 führt. Zwei Phosphorylierungsstellen kamen hierfür in Betracht, Tyr-542 und Tyr-580. Die Einzelstimulation mit Leptin führt zu keiner Änderung der SHP-2-Phosphorylierung am Tyrosinrest 542 und 580. Unter dem Einfluss von Orexin A oder Orexin B kam es zu einer Reduktion der Phosphorylierung an der Stelle Tyr-542 um ca. 35 - 40 %. Dass die alleinige Phosphorylierung an dieser Position ausreicht, um den nachfolgenden MAPKinase-Signalweg zu aktivieren, ist belegt (Lu et al., 2001). Die Phosphorylierungsstelle Tyr-580 zeigte keine derartige Regulation. Die Wirkung der Costimulation mit Leptin zeigt Ergebnisse ähnlich den Versuchsgruppen, die mit Orexin A oder Orexin B behandelt wurden. Diese Aussage gilt für beide SHP-2-Phosphorylierungsstellen. Dieser Versuchsaufbau lässt eine Reduktion der SHP-2-Phosphorylierung an der Position Tyr542 durch Orexine vermuten. Diese Aussage muss durch weitere Versuche belegt werden. In den aktuellen Untersuchungen dieser Arbeit konnte weiterhin gezeigt werden, dass in den verwendeten mHypoA 2/23-Neuronen die ERK-1/2-Phosphorylierung von vorheriger Hemmung der SHP-2 durch den SHP-Inhibitor NSC 87877 unbeeinflusst bleibt. In HEK293-Zellen hebt diese SHP-2-Inhibierung die Phosphorylierung von ERK 1/2 dagegen auf (Chen et al., 2006). Die potentielle Rolle der Orexinrezeptoren in SHP-2-vermittelter Signaltransduktion ist noch nicht eindeutig geklärt. Kürzlich veröffentlichte Studien von Laburthe et al. wiesen jedoch eine OX1-vermittelte SHP-2-Aktivierung nach (Laburthe und Voisin, 2012). Über eine Rezeptoraktivierung phosphorylieren und aktivieren zwei Bestandteile des OX1- 55 Diskussion Rezeptors namens „immunoreceptor tyrosine-based inhibitory motif“ (ITIM) (Voisin et al., 2008) und das „immunoreceptor tyrosine-based switch motif“ (ITSM) (El Firar et al., 2009) die Tyrosinphosphatase SHP-2. Diese „motifs“ werden typischerweise in Immunrezeptoren wie Fc-γ-Rezeptoren gefunden, aber sind auch in manchen G-Proteingekoppelten Rezeptoren wie den OX1- und OX2-Rezeptoren nachgewiesen worden (Laburthe et al., 2010). Die Hypothese, die orexinvermittelten aktivierten intrazellulären Botenstoffe würden mit der leptinabhängig aktivierten SHP-2 über den MAP-KinaseSignalweg die NPY-Genexpression beeinflussen, bestätigte sich in bei den untersuchten hypothalamischen mHypoA-2/23-Neuronen nicht. Dass diese Signaltransduktion ohne die bekannten Orexinrezeptor-vermittelten Signalkaskaden über PLC und anschließend PKC oder IP3 auskommen kann, konnte durch Guo et al. 2012 aufgezeigt werden. Sie entdeckten, dass eine PKC-unabhängige ERK-Phosphorylierung durch Orexin B in neuronalen Zellen möglich ist (Guo und Feng, 2012). Eine direkte Interaktion zwischen Orexinen, Leptin und Neuropeptid Y innerhalb des Hypothalamus und deren Beitrag zur Regulation der Energiehomöostase wurde bereits nachgewiesen (Horvath et al., 1999). Weitere Studien sind nötig, um die Orexin/Leptin-Interaktionen genauer zu untersuchen. In dieser Arbeit erhobene Daten weisen auf derartige Interaktionen hin; Leptin führte unter zusätzlicher Stimulation mit Orexinen zu einer veränderten Regulation der NPYGenexpression in mHypoA-2/23-Neuronen. Die Ergebnisse von Funato et. al, dass nur in Anwesenheit von Leptin eine durch Orexinüberstimulation bedingte negative Energiebilanz zu erreichen ist (Funato et al., 2009), konnten in diesem In-vitro-Modell auf molekularer Ebene nicht geklärt werden. AgRP Das Agouti-related protein (AgRP) hat sich seit seiner Entdeckung 1997 (Ollmann et al., 1997; Shutter et al., 1997) als wichtiger Regulator der Energiehomöostase erwiesen (Stutz et al., 2005). Die Überexpression von AgRP in transgenen Mäusen sowie die chronische intracerebroventrikuläre Injektion führen zu Polyphagie und begünstigen die Entwicklung von Übergewicht (Graham et al., 1997; Tang-Christensen et al., 2004), während eine postembryonale Ablation von AgRP-Neuronen bei Mäusen zu einer signifikanten Reduktion der Nahrungsaufnahme und des Körpergewichtes führt (Bewick et al., 2005). Die Wirkung des Peptids wird über den C-terminalen Anteil vermittelt, der über einen Antagonismus an Melanocortin 3-, 4-, 5-Rezeptoren (MC3R, MC4R, MC5R) den anorektischen Effekt des α-MSH hemmt (Fong et al., 1997; Yang et al., 1999). Ferner wird dem AgRP eine hypothalamisch-hypophysäre Regulation des adrenocorticotropin 56 Diskussion hormone (ACTH), des prolactin (PRL) und des TSH-releasing hormone (TRH) zugeschrieben (Fekete et al., 2002; Xiao et al., 2003). Leptin und Insulin hemmen die Genexpression des AgRP (Ilnytska und Argyropoulos, 2008), während eine Deletion von Insulin- oder Leptinrezeptoren zu einer Erhöhung intrazellulärer AgRP-mRNA- Konzentrationen führt (Korner et al., 2000). Leptin vermag die Aktivität von AgRPNeuronen im hypothalamischen Membranpotentials rasch zu Nucleus inhibieren (van arcuatus den Top durch et Änderung al., 2004). des Nach Leptinrezeptoraktivierung sind PI3K-(Morrison et al., 2005), AMPK-(Claret et al., 2007) und JAK-STAT-(Gong et al., 2008) abhängige Signalwege zur Regulation der AgRPGenexpression beschrieben. Der Einfluss der Orexine auf die Genexpression von AgRP ist kaum untersucht. Lediglich Lopez et al. konnten 2002 zeigen, dass eine intracerebroventrikuläre Injektion von Orexin A in einer Konzentration von 3 nmol zu keiner Änderung der AgRP-Genexpression in Zellen des Nucleus arcuatus führt (Lopez et al., 2002). In den durchgeführten Experimenten war eine signifikante Reduktion der AgRP-mRNAMenge um 30 % nach 30-minütiger Stimulation mit 1 µM Orexin A, 1 µM Orexin B als auch mit 100 nM Leptin zu beobachten. Die kombinierte Gabe von 100 nM Leptin und Orexin B führte zu einem additiven Effekt und senkte die Genexpression gegenüber dem Effekt der Einzelstimulation um weitere 15 %. Dieser Effekt kann für Orexin A angenommen werden, lässt sich bei gewählten Signifikanzgrenzen hingegen nicht als signifikant deklarieren. Der Effekt von Orexin A und Orexin A + Leptin auf die abhängige Variable unterscheidet sich nicht signifikant. Eine Untersuchung auf potentielle posttranskriptionelle Modifikation, die den schnellen Effekt erklären könnte, war durch eine Actinomycin D-induzierte Transkriptionshemmung möglich. Unter Hemmung der DNA-abhängigen RNA-Synthese zeigte sich keine signifikante Veränderung der intrazellulären AgRP-mRNA-Konzentration unter dem Einfluss von Leptin und Orexin A bzw. Orexin B. Dieser Effekt konnte ebenso weder für die Regulation des NPY noch für das AROM nachgewiesen werden. Die Regulation der AgRP-mRNA lässt sich auf Transkriptionsebene vermuten, auch wenn der beobachtete Effekt nach 30 Minuten in einem hierfür doch sehr kurzen Zeitraum erfolgte. Der Unterschied in den Ergebnissen für NPY und AgRP stellt keine neue Erkenntnis dar. Dass NPY und AgRP im Nucleus arcuatus atypisch und unterschiedlich reguliert werden können, konnte bereits durch Ross et al. 2009 an F344 Ratten nachgewiesen werden (Ross et al., 2009). Auch in WistarRatten zeigte sich eine divergente Regulation von AgRP und NPY im Nucleus arcuatus (Kas et al., 2005). Es ist ebenso belegt, dass spezifische NPY-Neurone im Nucleus 57 Diskussion arcuatus AgRP-mRNA coexprimieren und beide Peptide parallel reguliert werden (Hahn et al., 1998). Gleichzeitig wurde durch in-situ-Hybridisierung verifiziert, dass keine AgRPExpression in NPY-Neuronen anderer Hirnregionen wie Hippocampus, Nucleus reticularis und cerebralem Cortex erfolgt (Hahn et al., 1998). In der hier verwendeten mHypoA-2/23Zellen zeigte sich keine gemeinsame Regulation von NPY und AgRP. Es ergaben sich ebenso gegenwärtig keine Hinweise darauf, dass der orexin- und leptinbedingte kurzfristige Effekt auf die intrazelluläre AgRP-mRNA-Konzentration durch posttranskriptionelle Modifikation der mRNA erklärt werden kann. Eine derartige Regulation ist für das AgRP bislang auch nicht beschrieben. Lerchen et al. konnten bereits 1995 zeigen, dass 12-O-Tetradecanoylphorbol-13-acetate (TPA) und Forskolin gemeinsam die Regulation der NPY-Genexpression sowohl über die Transkription als auch über posttranskriptionelle Mechanismen in Neuroblastom-Zellen (LA-N-5) und Phäochromozytom-Zellen (PC12) regulieren (Lerchen et al., 1995). In PC12-Neuronen wird auch die mRNA des Melanin-concentrating hormone (MCH) durch einen synergistischen Effekt von Lithium und nerve growth factor (NGF) stabilisiert. Bereits nach 30 Minuten war ein signifikanter Anstieg der MCH-mRNA-Konzentration messbar, bedingt durch eine Erhöhung der mRNA-Stabilität (Presse et al., 1997). Eine posttranskriptionelle Regulation der Genexpression zusätzlich zur Steuerung der Transkription erlaubt es Neuronen, sehr schnell und flexibel auf Änderungen der Umwelteinflüsse energieeffizient zu reagieren (Hargrove und Schmidt, 1989). Besonders der adenin- und uracilreiche Abschnitt (ARE) im 3‘-UTR Bereich der mRNA ist der am häufigsten mit RNA-bindenden Proteinen (ARE binding proteins) interagierende Bereich zur Steuerung der mRNAStabilität. Er erlaubt sowohl eine Erhöhung als auch Reduktion der mRNAAbbaugeschwindigkeit. Während beispielweise Hu-Proteine die Stabilität erhöhen (Bolognani und Perrone-Bizzozero, 2008), führen microRNA (miRNA) typischerweise zu einem beschleunigten Abbau der mRNA (Kosik, 2006). Kürzlich konnte gezeigt werden, dass eine Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration an der Regulation der mRNAStabilität beteiligt ist (Im et al., 2008; Jakoi et al., 1995). Die Ergebnisse der an der mHypoA-2/23-Zelllinie durchgeführten Experimente lassen darauf schließen, dass sowohl Orexin A, als auch Orexin B und Leptin die intrazelluläre Ca2+-Konzentration in den Neuronen erhöhen. Während diese Effekte durch frühere Studien bereits belegt sind (Muroya et al., 2004; Wang et al., 2008), wurde der Einfluss einer Orexin/LeptinDoppelstimulation auf die intrazellulären Ca2+-Spiegel untersucht. Dosis-Wirkungs-Kurven legen am ehesten nahe, dass sich die Einflüsse von Orexin A / Orexin B und Leptin auf die Ca2+-Konzentration addieren. Bei ähnlichen EC50-Werten ist nicht von einer Erhöhung 58 Diskussion der Orexin- oder Leptinsensitivität auszugehen. Diese Resultate sind kongruent mit den Ergebnissen der AgRP-Genexpressionsversuche. Ob die Regulation von AgRP in den mHypoA-2/23-Neuronen über Ca2+-abhängige Signalwege vermittelt wird, ist zurzeit nicht bekannt. Eine PI3K-vermittelte Beeinflussung ist denkbar (Morrison et al., 2005). POMC Proopiomelanocortin (POMC) ist ein Vorläuferprotein, das gewebeabhängig durch posttranslationale RNA-Prozessierung in die biologisch aktiven Peptide Melanocytestimulating hormones (MSHs), Adrenocorticotropic hormone (ACTH) and β-endorphin gespalten wird (Millington, 2006). POMC-Neurone finden sich hauptsächlich im hypothalamischen Nucleus arcuatus und im Nucleus tractus solitarii des Hirnstamms. Beide Hirnareale haben bedeutenden Einfluss auf die Regulation der Nahrungsaufnahme und der Energiehomöostase (Cone, 2005). MSHs und ACTH üben ihre anorexigene Funktion über G-protein-gekoppelte Melanocortinrezeptoren aus, von denen fünf Subtypen kloniert werden konnten. Besonders der MC3- und der MC4-Rezeptor werden im zentralen Nervensystem exprimiert (Getting, 2006). Dem Melanocortinsystem wird eine bedeutende Rolle an der Regulation der Nahrungsaufnahme beigemessen. Eine genetische Deletion von POMC oder den MC3- bzw. MC4-Rezeptoren fördern die Entwicklung von Übergewicht (Coll et al., 2004). Während Fasten die POMCGenexpression reduziert, wird sie bei erhöhter Nahrungszufuhr gesteigert (Hagan et al., 1999; Mizuno et al., 1998). POMC-Neurone im Nucleus arcuatus des mediobasalen Hypothalamus werden durch Leptin über den Leptinrezeptor (LepRb) reguliert. Sie beeinflussen die Energiehomöostase über Projektionen in den dorsomedialen Hypothalamus, den Nucleus paraventricularis und den lateralen Hypothalamus (Cone, 2005). Auch Orexine beeinflussen POMC-Neurone im Nucleus arcuatus. Es wurde einerseits gezeigt, dass Orexine die elektrische Aktivität von POMC-Neuronen im Hypothalamus vermindern können (Ma et al., 2007), andererseits konnten kürzlich publizierte Daten verifizieren, dass Orexinstimuli bis zu einem dreifachen Anstieg der Aktionspotentialfrequenz von POMC-Neuronen führen. Der primäre Mechanismus für die Zellanregung ist die Aktivierung des Na+/Ca2+-Austauschers. Orexine verstärkten zusätzlich die indirekte Freisetzung der γ-aminobutyric acid (GABA), die die Hemmung der POMC-Neurone verstärkt. (Acuna-Goycolea und van den Pol, 2009). In den mHypoA2/23-Neuronen wurde der Einfluss des Leptins und der Orexine sowie deren kombinierte Gabe auf die Genexpression des POMC untersucht. Während eine Veränderung der POMC -Genexpression durch Orexine in Zellkulturen bislang nicht nachweisbar 59 Diskussion war (Al-Barazanji et al., 2001), ist eine leptininduzierte Erhöhung der zytosolischen POMC-mRNA-Konzentration beschrieben (Schwartz et al., 1997). Erwartet wurde eine durch Leptinstimulation bedingte Steigerung der POMC-Genexpression, wohingegen von keiner Änderung bzw. einer Hemmung der Genexpression durch Orexinstimulation ausgegangen wurde. Nach 30 Minuten, einer Stunde und drei Stunden Behandlungszeit war die POMC-mRNA-Konzentration nach Stimulation mit Leptin und Orexin B signifikant niedriger als in der Behandlungsgruppe, die nur mit Leptin behandelt wurde. Es lässt sich aufgrund der erhobenen Daten nicht eruieren, ob dieser auf die mRNA-Konzentration regrediente Effekt durch Leptin oder Orexin B selbst bedingt ist oder eine signifikante Reduktion der POMC-mRNA-Konzentration um ca. 30 % durch eine notwendige Interaktion beider Hormone verursacht ist. Orexin A als Einzelsubstanz hingegen führt zu einer Reduktion der Genexpression um 25 % nach 30 Minuten Stimulationszeit (vs. Kontrolle). Die Interaktion verschiedener neuronaler Zellen im intakten Hypothalamus ist in der mHypoA-2/23-Zelllinie nicht gegeben. Dies könnte erklären, warum die erwartete Regulation der POMC-Genexpression durch Leptin in den mHypoA 2/23-Neuronen nicht erfolgte. Weiterhin gilt zu bedenken, dass ein Effekt außerhalb des untersuchten Messzeitraumes vorliegen könnte. Es sind weitere Untersuchungen nötig, insbesondere zu dem coexprimierten Cocaine- and amphetamine-regulated transcript (CART) (Dhillo et al., 2002), dessen Produktion in den mHypoA-2/23-Neuronen bereits nachgewiesen werden konnte. CRH Das Corticotropin-releasing hormone (CRH) wurde erstmals 1981 aus dem Hypothalamus des Schafes isoliert (Vale et al., 1981). CRH-produzierende Neurone befinden sich im parvozellulären Bereich des hypothalamischen Nucleus paraventricularis (PVN) (Itoi et al., 2004) und stimulieren die ACTH-Ausschüttung im Hypophysenvorderlappen und somit indirekt die Cortisolausschüttung der Nebenniere. Beide Peptide schließen über eine negative Rückkopplung den Regelkreis (Swartz, 1990). Es ist bekannt, dass Glukokortikoide Einfluss auf das Ernährungsverhalten ausüben (Castonguay, 1991). Eine bilaterale Adrenalektomie führt zu signifikanter Abnahme der Nahrungsaufnahme, während sie sich durch Cortisolgabe steigern lässt (Germano et al., 2007; Jacobson, 1999). Durch Steuerung der HPA-Achsen-Empfindlichkeit und Reaktion auf zirkulierende Glukokortikoide, Insulin und Leptin partizipieren diese CRH-produzierenden Neurone an der Regulation der Nahrungsaufnahme und Energiehomöostase (Dallman et al., 1995; Heiman et al., 1997). CRH vermittelt seine Effekte über zwei G-Protein-gekoppelte CRH- 60 Diskussion Rezeptor-Subtypen: der CRH-1-Rezeptoraktivierung induziert Angstzustände und erhöht die HPA-Achsenempfindlichkeit, während der CRH-2 Rezeptor die Suppression der Nahrungsaufnahme vermittelt (Chotiwat et al., 2010; Koob und Heinrichs, 1999). Für Leptin wird eine Senkung der CRH-mRNA-Expression im Nucleus paraventricularis und eine Erhöhung im Nucleus interstitialis striae terminalis (BNST) beschrieben (Arvaniti et al., 2001; Makino et al., 1994). Auch den Orexinen wird eine regulierende Funktion der HPA-Achse durch Beeinflussung der CRH-Freisetzung zugeschrieben. Die Orexine A und B erhöhen die c-fos-mRNA-Expression, deren Bedeutung als Bindeglied zwischen Stress und Erhöhung der Nahrungsaufnahme 2011 beschrieben wurde (Chagra et al., 2011). Für Orexin A ist gezeigt, dass es die CRH-Expression in Neuronen des PVN steigert sowie deren Freisetzung (Al-Barazanji et al., 2001; Russell et al., 2001). Menschen, die unter Narkolepsie leiden, zeigen auch eine geringere ACTH- und Cortisolausschüttung (Kok et al., 2002). Die mHypoA-2/23-Neurone wurden daraufhin untersucht, ob deren CRHGenexpression durch Einzel- oder kombinierte Stimulation von Orexinen oder Leptin reguliert wird. Nach 12 Stunden ließ sich eine signifikante Reduktion der intrazellulären CRH-mRNA nach Stimulation mit Orexin A um 35 – 40 % messen. Eine zusätzliche Gabe von Leptin verstärkte diesen Effekt nicht, sondern hatte eher einen gegensätzlichen Effekt. Die Behandlung mit Orexin B führt zu einem ähnlichen Ergebnis: das Signifikanzniveau wurde allerdings nicht erreicht. Nach 1,3 und 6 Stunden ist ein Trend zur Erhöhung der mRNA-Expression durch Orexine und Leptin erkennbar. Dieser verfehlte jedoch das Signifikanzniveau. Mit diesen Ergebnissen vereinbar wäre eine kürzlich an ähnlichen mHypoE-N44-Neuronen gezeigte ultradiane Rhythmik der CRHExpression, deren Oszillation etwa 18 Stunden beträgt (Fick et al., 2010). Neue in vivoUntersuchungen konnten zeigen, dass eine Inhibition beider Orexinrezeptoren zu keiner Veränderung der endokrinen HPA-Achsen-Funktion bei Ratten führt (Steiner et al., 2012). AROM / PARP1-bindendes Protein Bei der Untersuchung der amplifizierten cDNA-Fragmente durch Agarosegelelektrophorese fehlte die erwartete Bande für das Melanin-concentrating hormone (MCH) bei 149 Basenpaaren. Stattdessen waren etwa 400 Basenpaare große Fragmente erzeugt worden. Detaillierte Untersuchungen des MCH-Gens ließen erkennen, dass ein 253 Basenpaare großes Intron im vom Primerpaar flankierten Genabschnitt liegt. Bei der amplifizierten cDNA handelt es sich um das 402 Basenpaare große antisenseRNA-overlapping-MCH-gene (AROM) oder PARP1-bindendes Protein. Die Bezeichnung 61 Diskussion PARP bezeichnet die Poly(ADP-Ribose)-Polymerase-1 (PARP-1). Sie ist ein DNAbindendes Enzym, das unter Verwendung von nicotinamide adenine dinucleotide (NAD+) Poly-ADP-Ribose an Nukleinsäuren anfügt. Es ist an der DNA-Reparatur bei homologer Rekombination, an der Genstabilität über RNA-Prozessierung und der Apoptose beteiligt (Abd Elmageed et al., 2012; Cohausz und Althaus, 2009; Leung et al., 2011). Die mHypoA-2/23-Neurone exprimieren keine MCH-mRNA. Die hier detektierte Splicevariante ist komplementär zum 3‘-flankierenden Bereich des MCH-Gens und kodiert für DNA/RNAbindende Domänen (Borsu et al., 2000). Hinsichtlich der AROM-Genexpression konnte in den mHypoA-2/23-Zellen ein signifikanter Unterschied zwischen der mit Leptin und jener mit Leptin und Orexin B behandelten Neuronenpopulation nach einer Stunde nachgewiesen werden. Ebenso ergab sich ein signifikanter Unterschied zwischen der mit Orexin B und der Gruppe, die mit Orexin B und Leptin gleichzeitig behandelt wurde (nach drei Stunden Behandlungsdauer). Die kombinierten Stimulationen führten zu einer Reduktion der mRNA um 20 - 30 % (Abb. 16). Es lässt sich aufgrund der erhobenen Daten nicht erschließen, ob dieser auf die mRNA-Konzentration hemmende Effekt durch Leptin oder Orexin B selbst bedingt ist oder eine signifikante Reduktion der AROM-mRNAKonzentration durch eine Interaktion beider Hormone ausgelöst wird. Zudem deuten die erfolgten Untersuchungen unter Transkriptionshemmung an, dass durch Orexine oder Leptin keine signifikante Beeinflussung der posttranskriptionellen Modulation der mRNA erfolgt. Die beobachteten Unterschiede lassen daher Modifikationen auf Transkriptionsebene vermuten. Antisense-Transkription des MCH-Gens wurde erstmals 1995 bei Ratten nachgewiesen (Hervieu und Nahon, 1995) und 1998 im menschlichen Hypothalamus (Miller et al., 1998). Der Nachweis der Gensequenz in murinen Embryonen gelang im Jahre 2002 (Okazaki et al., 2002). Nähere Untersuchungen des Transkriptes könnten die Expression dieser Spleißvariante in mHypoA-2/23-Neuronen sichern. In PC12-Zellen ist beschrieben, dass eine Hemmung der Transkription der antisense MCHExpression zu einer Erhöhung der MCH-mRNA führen könnte (Borsu et al., 2000). Während diese Zellen das MCH und das antisense MCH simultan exprimieren und so die RNA-Produktion als auch die Stabilität der MCH-mRNA regulieren, stellt die mHypoA2/23-Zelllinie ausschließlich das antisense-Transkript her. Daher eignen sich diese Neurone als Modell für weitere Untersuchungen des antisense-RNA-overlapping-MCHgene (AROM). 62 Diskussion Orexinrezeptoren Die Orexinrezeptoren (OX1R, OX2R) sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, deren Aminosäuresequenz eine 64-prozentige Übereinstimmung aufweist. Orexin A und Orexin B binden mit annähernd gleicher Affinität an den OX2R, während Orexin A gegenüber Orexin B mit 10-fach höherer Affinität an den OX1R bindet (Sakurai et al., 1998). Durch geringe Sequenzhomologie (30 %) gegenüber anderen G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, bindet der OX1R und OX2R außer den Orexinen keine anderen Neurotransmitter (Holmqvist et al., 2001; Kukkonen et al., 2002). Im zentralen Nervensystem werden die Orexinrezeptoren überwiegend in Neuronen des Hypothalamus exprimiert, dem Zentrum der Steuerung von Nahrungsaufnahme und Energiehomöostase. Dabei ist ein unterschiedliches Expressionsverhältnis von OX1R zu OX2R in den einzelnen Kerngebieten beschrieben (siehe Abb. 27). Jöhren et al. konnten erstmals die Expression von OX1- und OX2-Rezeptoren in peripheren Geweben nachweisen sowie einen Geschlechtsdimorphismus aufzeigen (Jöhren et al., 2004; Jöhren et al., 2001; Jöhren et al., 2002). Je nach Orexinrezeptor-tragender Zelle und deren Lokalisation sind folgende intrazellulären Signalkaskaden nach Rezeptorstimulation beschrieben: Gq-gekoppelte Aktivierung der Phospholipase C führt zu einer Erhöhung der intrazellulären Ca2+Konzentration (Smart et al., 1999). Neben Gs-Proteinen können auch inhibitorische Giund Go-Proteine aktiviert werden (Beuckmann und Yanagisawa, 2002; Karteris et al., 2005). Abbildung 27: Expressionsverhältnis von OX1R zu OX2R in hypothalamischen Kerngebieten. ARC-Nucleus arcuatus, DMH-dorsomedialer Hypothalamus, DR-Nucleus raphe dorsalis, GABA-γAminobuttersäure, LC-Locus coeruleus, LHA-lateraler Hypothalamus, PFA-Nucleus perifornicalis, POA-Nucleus praeopticus, PVN-Nucleus periventricularis, SCN-Nucleus suprachiasmaticus, SONNucleus supraopticus, TMN-Nucleus tuberomamillaris, VLPO-Area preoptica ventrolateralis, VMNNucleus ventromedialis, VTA-Area tegmentalis ventralis; Abbildung aus Machaalani et al., 2013, Seite 3. 63 Diskussion Wie bereits zuvor beschrieben ist auch eine direkte Beeinflussung der Tyrosinphosphatase SHP-2 sowie eine G-Protein-gekoppelte Aktivierung des MAPKinase-Signalweges möglich (El Firar et al., 2009; Tang et al., 2008; Voisin et al., 2008). Dass die Genexpression dieser Rezeptoren auf Veränderungen der Stoffwechsellage reagiert, ist bereits vorbeschrieben. Fasten führt in den ersten 12 Stunden zu geringer oder ausbleibender Reduktion der Genexpression von OX1R und OX2R. Nach 12 bis 24 Stunden ist eine Erhöhung der Genexpression von PPO, Orexin A, Orexin B und deren Rezeptoren nachgewiesen, die bereits nach 48 Stunden vollständig reversibel ist (Machaalani et al., 2013). Da bereits gezeigt werden konnte, dass die Genexpression der Rezeptoren durch Orexine selbst beeinflusst (Wenzel et al., 2009) sowie gewebeabhängig bei Nahrungskarenz reguliert werden (Karteris et al., 2005), wurden auch die mHypoA2/23-Neurone auf eine potentielle Modulation der Rezeptoren untersucht. Im Beobachtungszeitraum von 12 Stunden zeigte sich keine signifikante Veränderung der Genexpression nach Einzel- oder Doppelstimulation mit Orexinen und Leptin. 64 Diskussion 4.3 Diskussion der Limitationen dieser Studie und Ausblick Zellkultur Die gewählte Zelllinie mHypoA-2/23 wurde aufgrund eines für diese Studie geeigneten Expressionsprofils ausgewählt. Gewonnen wurde sie durch Immortalisation von Neuronen aus murinen, hypothalamischen Primärkulturen. Der genaue hypothalamische Ursprungsort lässt sich nicht bestimmen, war jedoch für die Fragestellung (potentielle Interaktionen zwischen Orexinen und Leptin in hypothalamischen Neuronen) auch nicht erforderlich. Interaktionen zu anderen Neuronen im Hypothalamus und dem gesamten Nervensystem sind im Vergleich zu in vivo-Untersuchungen bei dieser Zellkultur nicht möglich und daher zu berücksichtigen, wenn Ergebnisse nicht die erwartete Aussage liefern. Aussagen zur Signalinteraktion erscheinen bei diesem Modellsystem repräsentativer als grundsätzliche Aussagen zum Energiestoffwechsel. Die Tatsache, dass orexigene und anorexigene Peptide gleichzeitig exprimiert werden, legt den Schluss nahe, dass diese Zelllinie mehr als einen Zellklon enthält und weiter subkloniert werden könnte. Bei mHypoE N29-Neuronen ist dies bereits geschehen und vier Subklone konnten isoliert werden (Belsham et al., 2004). Da keine Voruntersuchungen an dieser Zellpopulation in der Literatur beschrieben sind, lassen sich hier dargelegte Ergebnisse bislang nicht mit Vorarbeiten vergleichen. Für genauere Studien an reinen NPY-Neuronen sei auf kürzlich erhältliche mHypoA NPY/GFP-Neurone verwiesen, um hier dargelegte Ergebnisse zu verifizieren und ihre biologische Relevanz besser zu beurteilen. Methodik Um eine statistische Aussagekraft zu erhalten, ist in den meisten Experimenten eine Fallzahl von 3 - 4 unabhängigen Versuchen gewählt worden. Für die jeweiligen Fragestellungen wurde die dafür sinnvollste Methode gewählt und daher unterschiedliche Techniken verwendet. Weitere Untersuchungen erscheinen daher sinnvoll. Höhere Fallzahlen würden selbstverständlich statistisch aussagekräftigere Ergebnisse liefern und die Repräsentativität erhöhen. Die Untersuchung der hier beschriebenen Interaktionen an mehreren Zelllinien verbessert die Beurteilbarkeit der Ergebnisse. 65 5. Zusammenfassung Den hypothalamischen Neuropeptiden Orexin A und Orexin B (Hypocretin A und B) wird eine Steigerung der Wachsamkeit und des körperlichen Erregungsniveaus zugeschrieben sowie eine Regulation der Energiehomöostase und des Belohnungssystems. Nach aktuellem Stand der Forschung führt eine transgene Überexpression von Orexinen zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegenüber der Entwicklung hochkalorischer, ernährungsbedingter Fettleibigkeit und Insulinunempfindlichkeit, bedingt durch eine Förderung des Energieverbrauches und einer verringerten Nahrungsaufnahme. Dieser schützende Effekt erfordert die Funktionalität der durch Leptin aktivierten intrazellulären Signalwege. Orexine verbessern die Leptinsensitivität bei ernährungsbedingter Fettleibigkeit über OX2-Rezeptoren (Funato et al., 2009). Eine Untersuchung der diesen beobachteten Effekten zugrunde liegenden intrazellulären Mechanismen erfolgte bislang nicht. In der vorliegenden Arbeit wurde der intrazelluläre Einfluss des Orexinsystems auf die leptinregulierte Genexpression hypothalamischer appetitregulierender Neuropeptide untersucht. Das Ziel dieser Untersuchungen war die Identifikation molekularer Mechanismen der Interaktion von Leptin- und Orexinsystem auf zellulärer Ebene. Bei der funktionellen Charakterisierung der immortalisierten hypothalamischen Zelllinien mHypoE-N25, mHypoE-N41 und mHypoA-2/23 erwies sich Letztere als geeignetes Modellsystem für die geplante Studie. Die Untersuchungen dieser Arbeit weisen erstmals intrazelluläre Interaktionen zwischen leptin- und orexinvermittelter Signaltransduktion mit signifikanter Beeinflussung der Genexpression appetitregulierender hypothalamischer Neuropeptide nach. Orexine beeinflussten in diesen Zellen signifikant die durch Leptin regulierte NPY-Genexpression. Der kausale Mechanismus ist Gegenstand weiterer Untersuchungen. Zudem konnte gezeigt werden, dass NPY und AgRP in diesen Zellen verschiedenartig reguliert werden. Diese Effekte sind nicht durch eine orexin- oder leptinvermittelte Veränderung der posttranskriptionellen Genregulation bedingt. Andere untersuchte Neuropeptide, die an der Regulation der Energiehomöostase beteiligt sind, ließen ebenfalls eine Beeinflussung der leptinabhängigen Genexpression durch das Orexinsystem erkennen. Die in dieser Arbeit zudem erstmals durchgeführte funktionelle Charakterisierung dieser Neuronenpopulation führte zu dem Expressionsnachweis des AROM (antisense-RNAoverlapping-MCH gene) anstelle der erwarteten Synthese des MCH (Melaninconcentrating hormone). 66 Zusammenfassung Im Folgenden wurden synergistische Effekte von Orexinen und Leptin auf intrazelluläre Signalwege untersucht. Es zeigte sich eine Erhöhung der intrazellulären Ca2+Konzentration nach Stimulation mit Leptin und Orexinen sowie ein additiver Effekt von Leptin und Orexin A bzw. Orexin B. Von einer Veränderung der Orexin- oder Leptinsensitivität ist aufgrund der erhobenen Daten nicht auszugehen. Eine Stimulation mit Leptin führte zu einer Phosphorylierung von STAT3. Orexin A und Orexin B phosphorylierten das STAT3 nicht. Western Blot-Analysen ermöglichten die Untersuchung der Src homology-2 domain containing protein tyrosine phosphatase (SHP-2) sowie des MAP-Kinase-Signalweges. Es zeigten sich Hinweise für eine Reduktion der SHP-2Phosphorylierung durch Orexine an der Position Tyr-542. Anhaltspunkte für eine synergistische Regulation durch Orexine und Leptin fanden sich nicht. Die Hemmung der SHP-2 durch den SHP-Inhibitor NSC-87877 führte zu keiner signifikanten Beeinflussung des Phosphorylierungsstatus von ERK1/2. Weitere Untersuchungen erscheinen notwendig, um die molekulargenetischen Interaktionen zwischen den an der Steuerung von Appetit und Energiehomöostase beteiligten Hormonen Leptin und Orexin A bzw. Orexin B sowie deren Bedeutung für den Energiestoffwechsel weiter zu erforschen und zum erweiterten Verständnis der Regulationsmechanismen von Appetitsteuerung und Energiehaushalt beizutragen, um therapeutische Optionen zu erweitern. 67 6. Literaturverzeichnis Abd Elmageed, Z.Y., Naura, A.S., Errami, Y., Zerfaoui, M. (2012). The poly(ADP-ribose) polymerases (PARPs): new roles in intracellular transport. Cell Signal 24, 1-8. Acuna-Goycolea, C., van den Pol, A.N. (2009). Neuroendocrine proopiomelanocortin neurons are excited by hypocretin/orexin. J Neurosci 29, 1503-1513. Ahima, R.S., Lazar, M.A. (2013). Physiology. The health risk of obesity--better metrics imperative. Science 341, 856-858. Al-Barazanji, K.A., Wilson, S., Baker, J., Jessop, D.S., Harbuz, M.S. (2001). Central orexin-A activates hypothalamic-pituitary-adrenal axis and stimulates hypothalamic corticotropin releasing factor and arginine vasopressin neurones in conscious rats. J Neuroendocrinol 13, 421-424. 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Anhang verwendete Geräte Geräte Hersteller ABI PRISM 7000 Applied Biosystems (USA) Absaugvorrichtung SUE 300 Heto (DK) Autoklav Dargatz (DE) Biofuge fresco Heraeus Instruments (DE) Brutschrank Heraeus Instruments (DE) Eismaschine Scotsman AF 10 Scotsman (DE) Fastblot B43 Biometra (USA) Feinwaage BP 210 D Sartorius (DE) FLUOstar OPTIMA Basisgerät 2003-8143 BMG LABTECH (USA) Gefrierschrank (-80 °C) Colora (DE) Gefrierschrank (-20 °C) Bosch (DE) Heißluftsterilisator SUT 6060 Heraeus Instruments (DE) HLC Blockthermostat Hassa Laborbedarf (DE) Konfokalmikroskop TCS SP5 Leica (DE) Kühlschrank (2-8 °C) Bosch (DE) Mikroskop IM35 Zeiss (DE) Mikrowelle Cortina (DE) Mini PP Typ P21 (Netzteil) Biometra (USA) Multigel Biometra (USA) Multipette plus Eppendorf (DE) Multitemp II Thermostatic Circulator LKB Bromma (CA) Nucleic Acid Prep Station 6100 Applied Biosystems (USA) Pipetus Hirschmann Laborgeräte (DE) Plateshake DELFIA 296-003 PerkinElmer (USA) Power Pac 200, 300, 3000 (Netzteil) Bio-Rad (DE) Schüttler: „Silent Rocker“ CTI Science (USA) serologische Pipette 5, 10, 25 ml Greiner Bio One (DE) Sicherheitswerkbank BHA 48 Faster (IT) 83 Anhang Stoppuhr Junghans (DE) Sub-Cell GT Agarose-Gelelektroph.-System Bio-Rad (USA) SW1-VL Schüttelwasserbad 20 Liter Julabo (DE) Tischzentrifuge MIKRO 200R Hettich (DE) Thermal Cycler T1 Biometra (USA) verschiedene Laborglasgeräte Vortex REAX 2000 Heidolph (DE) VF2 Vibrationsmischer Janke und Kunkel (DE) Waage MC1 Laboratory LC220S Sartorius (DE) Zählkammer Fuchs-Rosenthal (DE) Zentrifuge Typ C 412 Jouan (DE) verwendete Verbrauchsmaterialen Verbrauchsmaterial Hersteller 96-Well optical reaction plate Applied Biosystems (GB) Cellstar tissue cultures flasks Greiner Bio One (DE) Filter tips 10, 100, 200 µl Greiner Bio One (DE) Filter tips 100, 1000 µl Sarstedt (DE) Filtersysteme für die ABI Prism AM 6100 Applied Biosystems (GB) Gel-Loadertips 1-200 µl A. Hartenstein (DE) Klebefolie, optisch klar Sarstedt (DE) Nitrozellulosemembran Carl Roth (DE) Multiply PCR Plate 96 Well Sarstedt (DE) Parafilm American National Can (USA) TransBlot Transfer Medium (0,4 µM) Bio-Rad (USA) Vinyl-Einmalhandschuhe Meditrade (DE) Wägepapier Neolab (DE) Zellkulturplatte (6-Well; 24-Well) Greiner Bio One (DE) Zellkulturplatte (96-Well,schwarz) Greiner Bio One (DE) 84 Anhang verwendete Chemikalien und Reagenzien Verbrauchsmaterial Hersteller 10x TAE Puffer Invitrogen (CA) Actinomycin D Sigma-Aldrich (USA) Agarose NEEO Carl Roth (DE) Albumin Standard Thermo Scientific (USA) Aprotinin Sigma-Aldrich (USA) BCA Protein Assay Reagent A Thermo Scientific (USA) BCA Protein Assay Reagent B Thermo Scientific (USA) BSA (Proteasefrei) PAA Laboratories (AT) CA-630 Igepal® Sigma-Aldrich (USA) Cloned AMV First-strand cDNA Invitrogen (CA) DAPI Nucleic Acid Stain Invitrogen (CA) DMEM High Glucose (4,5g/l, mit L-Glutamin) PAA Laboratories (AT) DMSO Sigma-Aldrich (USA) 2+ Dulbeccos PBS ohne Ca & Mg 2+ PAA Laboratories (AT) Elutions-Puffer Applied Biosystems (GB) Ethidiumbromid BioRad Laboratories (CA) FBS Gold PAA Laboratories (USA) Gel-Marker DNA Molecular Weight Marker 14 0,25 µg/µl (50µg = 1A260 U) Roche (CH) Glycerin Merck (DE) Laemmli sample Buffer 30 ml Bio-Rad (USA) Leptin (mouse) L3772-1 mg Sigma-Aldrich (USA) Leupeptin Sigma-Aldrich (USA) Marker SMO 671 (10-170 kDa) Fermentas (DE) Milchpulver Blotting grade 500g Roth (DE) Na-ETDA-Lösung (0,5 M; pH 8,0) Invitrogen (CA) Natriumfluorid (NaF) Sigma-Aldrich (USA) Natriumorthovanadat (Na3VO4) Sigma-Aldrich (USA) Nucleic Acid Purification Lysis solution Applied Biosystems (GB) Orexin A H-4172-1mg Bachem (CH) Orexin B H-4174-1mg Bachem (CH) Penicillin/Streptomycin BioWhittaker (BE) Phenylmethansulfonylfluorid (PMSF) Sigma-Aldrich (USA) 85 Anhang Platinum SYBR Green qPCR SuperMix- UDG Invitrogen (CA) with ROX Quant-iT-RiboGreen-RNA-Assay-Kit Invitrogen (CA) RNA Purification Wash Solution I Applied Biosystems (GB) RNA Purification Wash Solution II Applied Biosystems (GB) Roti-Free Stripping Puffer Roth (DE) Scybr Green I Reaction System Eurogentec SA (DE) TEMED 95 % Roth (DE) Tris-HCl-Lösung (1 M; pH 7,4) Sigma-Aldrich (USA) Trypsin Sigma-Aldrich (USA) verwendete Antikörper Antikörper Hersteller Alexa Fluor® 488 Goat Anti-Rabbit IgG (H+L) Life Technologies (USA) Anti-rabbit IgG, HRP-linked #7074 Cell Signaling (USA) Anti-mouse Peroxidase linked NA931V GE Healthcare (GB) β-Tubulin #2146S Cell Signaling (USA) β-Actin #4967 Cell Signaling (USA) p44/42-MAPK (ERK 1/2) Cell Signaling (USA) Phospho-p44/42-MAPK (Thr202/Tyr204) Cell Signaling (USA) Phospho-SHP-2 (Y542) #3751S Cell Signaling (USA) Phospho-SHP-2 (Y580) #3703S Cell Signaling (USA) ® Phospho-Stat3 (Tyr705) (D3A7) XP Rabbit Cell Signaling (USA) SH-PTP2 (B1) Santa Cruz (USA) verwendete Zelllinien Zelllinie Vertreiber mHypoA-2/23 CELLutions Biosystems (USA) mHypoE-N25/2 CELLutions Biosystems (USA) mHypoE-N41 CELLutions Biosystems (USA) NCI-H295R bezogen über TU Dresden Ländercodes gemäß ISO-3166 86 Anhang verwendete Zellkulturmedien, Puffer, Lösungen und Gele Grundmedium bestehend aus DMEM mit Glukose 4,5 g/l Pyridoxin und Glutamax® fetales Rinderserum (FBS Gold) 10 % Penicillin 100 U/ml Streptomycin 100 µg/ml Nährmedium für Experimente bestehend aus DMEM mit Glukose 4,5 g/l Pyridoxin und Glutamax® fetales Rinderserum (FBS Gold) 0 - 10 % DEPC-Wasser bestehend aus destilliertes Wasser 50 % DEPC 50 % Lysispuffer (Vorbereitung für RNA-Extraktion) bestehend aus Nucleic Acid Purification Lysis solution 50 % DEPC-Wasser 50 % 87 Anhang Lysispuffer (Vorbereitung für Western Blot) bestehend aus Tris HCl 50 mM Natriumchlorid (NaCl) 150 mM Triton X-100 0,5 % Glycerin 10 % CA-630 Igepal® 1% Natriumorthovanadat (Na3VO4) 2 mM Natriumfluorid (NaF) 20 mM Phenylmethansulfonylfluorid (PMSF) 1 mM Leupeptin 5 µg/ml Aprotinin 5 µg/ml Transferpuffer bestehend aus Tris 3,03 g Glycin 14,42 g Methanol 20 % ergänzt mit Aqua dest. auf 1 l Gesamtlösung Elektrophoresepuffer bestehend aus Tris 30,28 g Glycin 144,12 g SDS 10 g ergänzt mit Aqua dest. auf 1 l Gesamtlösung 88 Anhang Waschpuffer (TBS/ TBST) bestehend aus TBS 10x (pH 7,6) 24,2 g Tris 80 g Natriumchlorid (NaCl) Aqua dest. Ʃ = 1000 ml TBST TBS 50 ml Aqua dest. 450 ml Tween (für TBST) 0,5 ml Ʃ ~ 500 ml Blockpuffer (5 % skin milk) bestehend aus TBS 10x 15 ml Aqua dest. 135 ml Milchpulver 7,5 g Tween 0,15 ml Ʃ ~ 150 ml Primär-Antikörper-Puffer bestehend aus TBS 10x 2 ml Aqua dest. 18 ml BSA 1g Tween 0,02 ml Ʃ ~ 20 ml 89 Anhang Laemmli-Puffer bestehend aus ß-Mercaptoethanol 0,05 ml Laemmli sample buffer 0,95 ml Ʃ = 1ml Acrylamidgele bestehend aus Trenngel (10 %) Sammelgel Aqua dest. 5,9 ml 2,1 ml Acrylamidmix (30 %) 5,0 ml 0,5 ml 1,5 M Tris (pH 8,8) 3,8 ml 0,38 ml (pH 6,8) SDS (10 %) 0,15 ml 0,03 ml Ammoniumpersulfat (APS) 0,15 ml 0,03 ml TEMED 0,006 ml 0,003 ml Ʃ~15 ml Ʃ~3 ml TE-Puffer (pH 7,4) bestehend aus 1 M HCl-Puffer (pH 7,4) 0,1 ml 0,5 M EDTA-Lösung (pH 8) 0,02 ml DEPC-Wasser 10 ml Ʃ ~ 10 ml Ladepuffer für die Gelelektrophorese bestehend aus Glycerol 0,6 ml 2,5 % Xylen-Cyanol-Lösung 0,2 ml DEPC-Wasser 1,2 ml Ʃ ~ 2 ml 90 a 8. Danksagung Ich möchte mich bei Herrn Prof. Dr. Olaf Jöhren für die Möglichkeit bedanken, mich seiner Arbeitsgruppe anschließen zu dürfen. In den Jahren, in denen diese Arbeit entstand, habe ich stets sehr wertvolle Hilfestellungen sowie Unterstützung zum wissenschaftlichen Arbeiten erhalten. Auch für die wertvollen Ratschläge, die über das Forschungsthema hinaus gingen, bedanke ich mich bei ihm. Dem früheren Direktor des Institutes für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie, Herrn Prof. Dr. med. Peter Dominiak und dem jetzigen Direktor, Herrn Prof. Dr. med. Markus Schwaninger danke ich dafür, dass ich im Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie Forschung betreiben durfte. Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. Hendrik Lehnert für das Masterclass-Stipendium Innere Medizin und die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit Dr. Carla Schulz und Dr. Kerstin Wernecke im Labor für Experimentelle Neuroendokrinologie. Für die Förderung durch das Promotionsstipendium „Exzellenzmedizin“ möchte ich mich ebenso bedanken. Auch gilt mein Dank Marten Obernolte, Dr. Jan Wenzel, Nils Hübel sowie den MTA Christine Eichholz, Conny Magnussen und Ines Stölting für die praktische Hilfe während der Laborarbeit und die fortwährende Motivation. Mein besonderer Dank gilt denjenigen Menschen, die ich während meines Studiums kennenlernen durfte und die mich persönlich nachhaltig geprägt haben, insbesondere Catherina Schittko, Marten Obernolte, Florian Buhrke, Alexander Jobs, Niklas Gebauer und Anne Kautzky. Der größte Dank gilt meiner gesamten Familie, deren bedingungsloser Unterstützung ich mir im Leben stets sicher sein durfte. 91 9. Lebenslauf Persönliche Angaben Name: Geburtsdatum: Martin Borlich 04.05.1986 Schule 2005 Abitur, Wilhelm Raabe Gymnasium Magdeburg Beruflicher Werdegang 04/2005 - 12/2005 Zivildienst, Internistische Intensivstation Otto von Guericke-Universität Magdeburg 01/2006 - 03/2006 Ausbildung zum Rettungssanitäter DRK Bildungswerk Nord, Berlin 04/2006 - 09/2006 Ausbildung zum Rettungsassistenten MED-ECOLE, Kiel 10/2006 - 05/2013 Studium der Humanmedizin, Universität zu Lübeck 10/2009 - 12/2012 Experimentelle Arbeiten im Rahmen der Dissertation seit 10/2013 Assistenzarzt, Kardiologie / Elektrophysiologie Herzzentrum der Segeberger Kliniken GmbH, Bad Segeberg Weiterbildung 2006 - 2012 Werkstudent (Notaufnahme und chirurgische Intensivstation), Universität zu Lübeck 2007 - 2010 Ehrenamtlicher Mitarbeiter beim DRK Lübeck im Bereich Rettungsdienst, Sanitätsdienst und Katastrophenschutz Wissenschaftliche Förderungen/Auszeichnungen 2011 Stipendiat der Lübecker „Exzellenzmedizin“ (Promotionsstipendium) 2011 - 2013 Stipendiat der e-fellows.net-Stiftung 2012 Teilnehmer und Stipendiat der Masterclass - Innere Medizin unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. H. Lehnert, FRCP, FACP Medizinische Klinik I, Universität zu Lübeck 92
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