10 I M FO KU S Luxemburger Wort Mittwoch, den 24. Februar 2016 I M FO KU S Luxemburger Wort Mittwoch, den 24. Februar 2016 11 LuxFilmFest 2016 Spotlight auf Luxemburg Die Luxemburger Filme und Koproduktionen Die Luxemburger Filme und Koproduktionen Colonia Voices from Chernobyl (La Supplication) Utopolis. Englische Fassung (soustitres f): Sonntag (28.2.), 19 Uhr Utopolis. V.o. française (subtitle eng): Vendredi (26.2.) 21.30 heures; Cinémathèque. V.o. française (subtitle eng): Lundi (29.2.) 19 heures Thriller (D/F/L 2015). Regie: F. Gallenberger. Mit Emma Watson, Daniel Brühl, Vicky Krieps. 110 Min. Chile im Jahr 1973, während des Militärputsches: Das deutsche Paar Lena und Daniel gerät in die Gefangenschaft der chilenischen Militärpolizei. Während Lena bald wieder freikommt, wird Daniel verschleppt. Im Süden des Landes soll er fortan im von der Außenwelt abgeriegelten Dorf „Colonia Dignidad“ leben. Als Lena herausfindet, Documentaire (L 2015): Réalisation: Pol Cruchten. D’après «La Supplication» (Prix Nobel de Littérature 2015) de Svetlana Alexievich. Avec Dinara Drukarova, Iryna Voloshyna, Vitaliy Matvienko. 90 minutes. dass der Ort in Wahrheit eine Sekte ist, die mit dem chilenischen Diktator Augusto Pinochet zusammenarbeitet, schleust sie sich ein, um Daniel zu befreien. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. Ce film ne parle pas de Tchernobyl, mais du monde de Tchernobyl dont nous ne connaissons presque rien. Des témoignages subsistent: des scientifiques, des enseignants, des 50 Days in the Desert Eldorado Cinémathèque. V.o. française (subtitle eng): Samedi (5.3.) 12 heures Utopolis. Version originale port., lux. et fr.(sous-titres f, subtitle eng): Samedi (27.2.) 19.30 heures; Cinémathèque. Version originale port., lux. et fr.(sous-titre f, subtitle eng): Dimanche (28.2.) 21.15 heures Documentaire (L 2015). Réalisation: Fabrizio Maltese. Avec Joachim Lafosse, Louise Bourgoin, Stéphane Bissot, Yannick Renier. 88 minutes. Quand il décide de réaliser «Les Chevaliers Blancs» (2015), le cinéaste belge Joachim Lafosse ne sait pas encore qu’il va être confronté au tournage le plus stimulant de sa carrière. «50 Days in the Desert» explore les défis et les méthodes de travail inhabituelles du cinéaste au cours de sept semaines exténuantes de tournage dans le Sahara. Il offre un portrait intime, semaine après semaine, de l’évolution du processus créatif d’un réalisateur sur un plateau de tournage. Sunset Song Utopia. Englische Originalfassung (sous-titres f): Dienstag (1.3.) 18.30 Uhr; Cinémathèque. Englische Originalfassung (sous-titre f): Mittwoch (2.3.) 20.30 Uhr. Drama (GB/L 2015). Regie: Terence Davies. Mit Agyness Deyn, Peter Mullan. 135 Minuten. rückgelassen hat, muss Chris die Arbeit alleine bewältigen. Als sie sich in Ewan verliebt und ihn schließlich heiratet, scheint alles besser zu werden. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Le chant des hommes Utopia. V.o. française, arabe et anglaise (sous-titres f): Jeudi (3.3.) 19 heures Drame (B/L/F 2015). Réalisation: Bénédicte Liénard, Mary Jiménez. Avec Maryam Zarée, Assaâd Bouab, Sam Louwyck, Ahmet Rifat Sungar. 95 minutes. Ils se nomment Moktar, Najat, Joseph, Gernaz, Duraid, Hayder, Kader, Esma… Ils ont fui la Syrie, l’Irak, l’Iran, le Congo, le Maroc, le Niger… Ensemble, ils décident d’occuper une église. Ils vont risquer leur vie pour des papiers. Le décompte des jours commence; l’épreuve de force aussi. A l’intérieur, Kader a pris la tête du combat, Esma organise la vie de cette communauté. La fatigue monte, les tensions affleurent. Mais les liens se tissent et se renforcent. Documentaire (L 2016). Réalisation: Rui Eduardo Abreu, Thierry Besseling, Loïc Tanson. Avec Jonathan Latron Loureiro, Carlos Borges, Isabel Oliveira, Fernando Santos. 83 minutes. Vielleicht hilft ja der Regen, der in den kommenden Tagen angesagt ist, noch mehr Festivalgänger in das „neue Headquarter“, dem „Magic Mirrors“-Zelt an der Gëlle Fra, zu treiben. (FOTO: PIERRE MATGÉ) VON DANIEL CONRAD Schottland, Anfang des 20. Jahrhunderts: Die junge Farmerstochter Chris wächst in einem Klima des industriellen Umbruchs auf. Nachdem sich ihre Mutter vergiftet, der Vater einen Hirnschlag erlitten und ihr Bruder sie auf der Farm zu- journalistes, des couples, des enfants… Ils évoquent ce que furent leur quotidien, et puis la catastrophe. Leurs voix forment une longue supplication, terrible mais nécessaire, qui dépasse les frontières. Das LuxFilmFest startet in die heiße Phase. Morgen beginnt der Veranstaltungsmarathon, der bis zum 6. März nahtlos Vorführungen, Workshops, Events rund um das Thema Film und Branchentreffs aneinanderreiht. Der Hauptwettbewerb wird den größten Fokus bekommen. Doch auch jenseits davon gibt es viel zu entdecken. So viele Luxemburger (Ko-)Produktionen gab es noch nie innerhalb des hauptstädtischen Filmfestivals, das offiziell morgen seine Pforten öffnet. Schon in der Pressekonferenz machte das Team um Koordinator Alexis Juncosa das für die Auflage des Luxfilmfest 2016 diesen Faktor deutlich – und nein, es gehe nicht etwa um neu erwachten Lokalpatriotismus oder eine spezielle Förderpolitik für die lokale Szene. Die Qualität sei wirklich auf hohem Niveau und rechtfertige eine Aufnahme der insgesamt acht Produktionen in die unterschiedlichen Reihen des Festivals (siehe Seitenspalten). „Sunset Song“ von Terrence Davies läuft gar im Hauptwettbewerb. Insider hatten zudem schon erwartet, dass es Pol Cruchtens Dokumentation „Voices from Cherno- byl“, der auf der Grundlage der Aufzeichnungen der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch (mit ihr ist auch ein Leseabend am 26. Februar um 19 Uhr geplant) fußt, es in den Doku-Wettbewerb schaffen würde. Eine echte Überraschung aber ist „Eldorado“. Die Doku über die neuen portugiesischen Einwanderer in Luxemburg kommt ebenfalls in der nicht-fiktionalen Wettbewerbsreihe zu Ehren – ein echter Erfolg für das Trio Abreu/Besseling/Tanson. Aber auch andere Veränderungen sind spürbar. Seine Rolle hat das Cercle Cité zwar nicht komplett eingebüßt – immerhin dient es noch als Konferenz- und Ausstellungsraum. Das eigens als neue „Headquarter“ eingerichtete „Magic Mirrors“-Zelt bei der Gëlle Fra allerdings verankert das Festival noch sichtbarer in den Alltags- und den Tourismusbetrieb – ganz abgesehen davon, dass Workshops, Sonderprogramme und Partys somit einen gebündelten Rahmen bekommen. Vielleicht gelingt es auch so, noch mehr Publikum, das spontan etwas entdecken will, anzulocken. Denn auch wenn die Festivalleitung betont, wie gut der Zuspruch bereits in den letzten Ausgaben war, hat das breit angelegte Programm in puncto Zuschauerzahlen jenseits der sehr gut besuchten Jugend- und Schulvorführungen sicher noch Luft nach oben. Es gilt als Zuschauer, sich etwas zu trauen: Auch wenn eine Thematik auf den ersten Blick sperrig wirkt, heißt das noch lange nicht, dass die Filme nicht berühren oder gar langatmig sind. Als jüngste Produkte der Luxemburger Szene sollte man sich zum Beispiel aber nicht nur die acht eingeplanten (Dokumentar-) Filme anschauen. Wie viel Kreativität in der „kleinen“ Form des Videoclips steckt, wird sich beispielsweise am Sonntag, dem 28. Februar, ab 18.30 Uhr zeigen. Im Festivalzelt stehen die Gewinner der letzten Ausgaben des Luxemburger Videoclip-Awards im Fokus. Ganz abgesehen von dem Luxemburger Kurzfilmabend am Montag, dem 29. Februar, im Utopolis, bei dem „Aus den Aen“ (Long Lost) von Nadia Masri, „Casting a Woman“ von Caroline Kox, „Et wor alles wéi ëmmer“ von Max Jacoby, Quenotte von Pascal Thiebaux und Gil Pinheiro, „Summer Leaves“ von Diana Nilles und „Tout est calme“ von Marylène Andrin-Grotz auf dem Plan stehen. Mitmachen bei Wettbewerb und Workshops ist angesagt Das Programm setzt zudem auf die Beteiligung, im Wettbewerb für junge Filmneugierige „Crème fraîche“ zum Beispiel und oder mit dem Synchronstimmen-Casting. Und überhaupt: Wer glaubte, selbst einen guten Film in petto zu haben, konnte sich gar für den „Open Screen“-Abend am Donnerstag, dem 3. März, um 20.30 Uhr bewerben. Hier lauert sicher die ein oder andere Überraschung, was alles Leinwandreifes im Amateur- und Semiprofi-Bereich machbar ist. Übrigens: Die Teilnehmerliste ist zwar für dieses Jahr bereits geschlossen, aber für kommende Ausgaben sind schon Bewerbungen via E-Mail unter [email protected] möglich. Apropos Teilnahme: Nicht nur im Publikum beispielsweise bei der Debatte um Migration und Integration anhand des Luxemburger Dokumentarfilms Eldorado (Sonntag, 28. Februar, 11 Uhr, Festivalzelt) soll aktiv mitgedacht werden. Auch die Workshops wie der Filmkritik-Kurs mit dem Autor Boyd van Hoeij, der Filmbesprechungen für das Magazin „The Hollywood Reporter“ schreibt, gibt besondere Einblicke in diese Sparte des Metiers. Anmeldungen – wie auch zu den anderen Workshops – sind zum Teil noch via Email unter der Adresse [email protected] möglich. L’histoire de quatre immigrants lusophones issus de la nouvelle génération. Fernando, un demandeur Das kleine Festival 1x1 Das „Headquarter“ Das„Magic Mirrors“-Zelt an der Gëlle Fra ist neuer Dreh- und Angelpunkt des Festivals. Das dortige „Welcome-Desk“ hält alle Informationen bereit und berät gerne. Daneben findet sich dort auch die Ausstellung „Hotel Budapest“ (siehe Artikel nebenan). n Zeitplan Wegen der vielen einzelnen Programmpunkte ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Daher stellt das Festival unter anderem pdfs mit dem genauen Zeitplan zum Download oder Ausdrucken auf seiner Homepage bereit. n Tickets Der Besuch eines einzelnen Films aus dem Festivalprogramm kostet im Regelfall 6 Euro (4,50 Euro erm.). Die Karten können am jeweiligen Kino erworben werden. n Reservierungen sind empfohlen: Für Filme in der Cinémathèque unter Tel 47 08 95-1, für das Utopia unter Tel. 22 46 11 oder auch – ebenso wie die Tickets für den Kinopalast in Kirchberg – unter www.utopolis.lu. Festivalpass Für Cinephile gibt es den Festivalpass für 25 Euro, der den Zugang zu allen öffentlichen Vorführungen erlaubt. Allerdings gilt auch hier: Reservierungen sollten vor einen Besuch erfolgen, um garantiert einen Sitzplatz zu bekommen. n Öffentlicher Nahverkehr Eigens für das Festival verbinden Busse die verschiedenen Veranstaltungsorte. Die Fahrten sind kostenlos. Alle weiteren Informationen unter: n n www.luxfilmfest.lu Peter & Wendy Cinémathèque. Lux. Fassung: Samstag (5.3.) 16.30 Uhr Abenteuer (GB/L 2016). Regie: Diarmuid Lawrence. Mit Stanley Tucci, Laura Fraser, Bjarne Henriksen, Hazel Doupe. 100 Minuten. „Peter and Wendy“ ist eine Interpretation von J.M. Barries Buch. Lucy, die wegen eines schweren Herzfehlers behandelt wird, liest vor dem Schlafengehen einer Gruppe von Kindern im Krankenhaus „Peter Pan“ vor. Als sich ihre Augen schließen, versetzt sie sich im Traum in ihre Version der Geschichte und er- weckt Peter Pan zu neuem Leben. Lucy muss in der Realität um ihr Leben kämpfen, und ist gleichzeitig in der imaginären Welt von Neverland mit Peter Pan, den verlorenen Kindern und Kapitän Hook. Mammal UTOPIA. Englische Fassung (soustitres fr): Mittwoch (2.3.) 19 Uhr Drama (IRL/NL/L 2015). Regie: Rebecca Daly. Mit Rachel Griffiths, Barry Keoghan, Michael McElhatton, Larisa Faber. 96 Minuten. Mehr Artikel und Informationen auf wort.lu Die Festivalwoche im Fokus Filmvorführungen, Workshops, Ausstellungen und natürlich die Preisvergabe – exklusiv für unsere wort+ Leser sind wir nah am Puls des elftägigen Events dabei. d’emploi entre deux âges, Carlos, un ancien repris de justice au moment d’affronter la paternité, Jonathan, un adolescent en difficulté scolaire et d’Isabel, une femme séparée hantée par un passé difficile. Die Cinémathèque ist wieder einer der Festival-Spielorte. (FOTO: C. KARABA) Als die allein lebende Margaret vom Tod ihres 18-jährigen Sohnes erfährt, stürzt sie sich in die Trauerbewältigung indem sie täglich einige Runden im Schwimmbad ihres Viertels dreht. Dort lernt sie den jungen Obdachlosen Joe kennen. Margaret bietet ihm ein Zimmer in ihrem Haus an und bald entwickelt sich eine unorthodoxe Beziehung zwischen den beiden. Doch die wutentbrannte Trauer von Margarets Ex-Mann Matt und Joes Verstrickungen in eine gewalttätige Gang gefährden die Zuneigung.
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