M-RCF-REPARATURPFLASTER Reparaturanleitung

M-RCF-REPARATURPFLASTER
Reparaturanleitung
Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
Einleitung
Inhalt
• Die generelle Instandsetzungsmöglichkeit des Reifens
ist unter Beachtung einschlägiger Beurteilungskriterien wie z.B. Gesamtzustand des Reifens, weitere
versteckte Schäden, länderspezifische Schadensbegrenzungen etc. vor der Reparatur stets fachgerecht
zu überprüfen.
1. Allgemeine Informationen 1.1 Sicherheitshinweise 1.2 Begriffe um den Reifen 1.3Reifenreparatur
1.4 Anforderungen an die Reifenbeurteilung
und Reparaturdurchführung
• Alle Angaben dieser Reparaturanleitung beziehen
sich ausschlie�lich auf den Einsatz von Original
REMA TIP TOP-Produkten.
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.1 Reparaturvorschriften 2.2 Innerliner reinigen 2.3 Pflaster vorwärmen
2.4 Innerliner rauen 2.5 Entfernung des Innerliners (nur wenn nötig)
2.6Pflastereinbau
2.7 Abheizen 2.8Endkontrolle
6
6
7
8
9
11
12
13
14
3.
15
• Für ein gutes Reparaturergebnis ist neben dem Einsatz
hochwertiger Reparaturmaterialien und Werkzeuge
auch die Beschaffenheit des entsprechenden Reparaturumfeldes ausschlaggebend.
Hierzu zählen u. a. folgende Faktoren:
 Gute Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz
 Regelmä�ige Reinigung des Arbeitsplatzes und
der Geräte (Instandhaltung)
 Vermeidung von Zugluft und direkter Sonnenein-
strahlung auf die Reparaturstelle während der
Reparatur
 Lagerung aller Produkte gemä� den jeweiligen Anforderungen (s. Verpackung)
 Technisch einwandfreie und gewartete Geräte
sowie Hilfsmittel
 Gut geschultes Personal
• Änderungen an Materialien und Arbeitsabläufen, die
der technischen Weiterentwicklung dienen, bleiben
vorbehalten.
• Bei der Auswahl des Reparaturmaterials sind gültige
REMA TIP TOP Schadenstabellen stets zu beachten.
© 2014 Alle Rechte vorbehalten, auch die der
fototechnischen Wiedergabe und der Speicherung auf
elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung
dieser Anleitung, auch in Auszügen, ist nicht zulässig.
REMA TIP TOP AG, 85586 Poing / Germany
Anhang: M-RCF Schadenstabelle 3
3
4
5
5
1. Allgemeine Informationen
1.1 Sicherheitshinweise
Die den jeweiligen Materialien und Geräten beilie­gen­­den
Verarbeitungs- und Bedienungsanleitungen sorg­fältig
lesen und Sicherheitshinweise stets beachten.
• Bevor Arbeiten an Gro�reifen stattfinden, muss sichergestellt sein, dass der Reifen gegen Umkippen, Fortrollen oder sonstiger Bewegung gesichert ist, da sonst das
Risiko, dass es dabei zu erheblichen Verletzungen mit
Personenschaden kommen kann, sehr hoch ist.
• Bei allen Arbeiten mit drehenden Werkzeugen, Geräten
und beim Umgang mit Lösemitteln oder sonstigen gefährlichen Werkzeugen und Substanzen ist stets eine
Schutzbrille zu tragen.
• In einer Umgebung mit hohem Schallpegel, wie bei
der Arbeit in der Nähe von lauten Maschinen oder
Werkzeugen ist das Tragen eines Gehörschutzes am
Arbeitsplatz zum Schutze des Arbeitnehmers ab 85 dB
(A) vorgeschrieben.
• Reifenreparaturmaschinen und Werkzeuge müssen in
funktionsfähigem Zustand sein und unter ständiger
Kontrolle des Anwenders stehen. Beschädigte oder
nicht funktionstüchtige Sicherheitseinrichtungen, wie
defekte Sicherheitsschalter oder Ähnliches, stellen eine
gro�e Gefahr für das daran arbeitende Personal dar.
• Arbeiten mit schlechter Ausleuchtung ist ebenfalls als
gefährlich einzustufen, gute Lichtverhältnisse und eine
saubere Umgebung sind Grundvorrausetzungen für
sicheres Arbeiten. In Bereichen, in denen mit Fahrzeugen gearbeitet wird, ist es empfehlenswert, Reflektorjacken zu tragen.
• Gefährliche Werkzeuge o. ä. stets für Unbefugte und
Kinder unzugänglich aufbewahren.
• Fachspezifische Unfallverhütungsvorschriften (UVV)
der Berufsgenossenschaften sowie allgemein vorherrschende Sicherheitsrichtlinien der jeweiligen Länder
sind stets zu beachten.
• Bei den in der Anleitung beschriebenen Arbeiten ist es
Vorschrift Sicherheitsschuhe der Klasse S3 zu tragen.
Diese müssen mit einer Zehenschutzkappe aus Metall
oder Kunststoff und mit einer durchtrittsicheren und
antistatischen Sohle ausgestattet sein.
• Beim Umgang mit scharfen Werkzeugen, hei�en
Geräten oder Materialien sind stets entsprechende
Schutzhandschuhe zu tragen.
• Beim Trichterschneiden mit einem drehenden Werkzeug oder sonstigen Arbeiten, bei denen evtl. hei�e,
spitze oder scharfe Gegenstände geschleudert werden,
ist das Tragen eines Gesichtsschutz empfohlen.
Sicherheitssymbole:
Schutzbrille benutzen!
Gehörschutz aufsetzen!
Sicherheitsschuhe tragen!
Schutzhandschuhe anziehen!
Gesichtsschutz empfohlen!
2·3
M-RCF-REPARATURPFLASTER
1. Allgemeine Informationen
1.2 Begriffe um den Reifen
Lauffläche
Glatter oder profilierter Gummi-Verbundstoff, der letztlich
die Verbindung zur Stra�enoberfläche herstellt. Er dient als
Verschlei�träger und schützt die Karkassen- und die Gürtellagen vor Schnitt-, Stich- und sonstigen Beschädigungen
durch die Stra�enoberfläche. Die Gürtellagen (Schutz- und
Stabilisator-Lagen) zählen ebenfalls zum Laufflächenbereich.
Schulter
Der Bereich in dem sich die Gürtelkantenabstufung befindet. Er beginnt am oberen Ende der Seitenwand und endet
beim kompakten Gürtelpaket. Er beschreibt einen kritischen
Reparaturbereich, da dort erhöhte Temperaturen und unregelmä�ige Bewegungen herrschen. Der Bereich neigt dazu
Separationen (Ablösungen) aufzuweisen.
Seitenwand
Der Bereich zwischen dem Wulst und der Reifenschulter.
Sie gewährleistet das Ein- und Ausfederungsverhalten und
beinhaltet die Karkassenlage inklusive dem Karkassenumschlag der Umkehrlage.
Wulstbereich (NRZ)
Der Bereich des Reifens, der in Kontakt mit der Felge steht. Er
sorgt für die Verankerung der Karkassenlage und ermöglicht
die Abdichtung vom Reifen zur Felge. Er wird als NRZ (Nicht
Reparable Zone) beschrieben. Die NRZ bezieht sich dabei auf
den Bereich zwischen Wulstzehe und Montagekennlinie.
Karkasse
Die radiale Karkassenlage ist der Festigkeitsträger, der den
Widerstand der im Reifen eingeschlossen Druckluft gibt. Sie
überträgt gleichzeitig die Tragkraft von der Felge zur Lauffläche und den tragenden Gürtellagen.
Innerliner
Eine luft- bzw. gasundurchlässige Gummischicht im Inneren
des Reifens. Üblicherweise besteht diese aus Butyl Kautschuk.
Gürtelpaket
bestehend aus 2 unterschiedlichen Baugruppen
1) Schutzlagen
Direkt unter dem Laufflächengummi positioniert, schützen sie die darunter liegenden stabilisierenden Lagen vor
eindringenden Gegenständen wie Steinen oder anderen
Durchschlägen. Sie verbessern auch die allgemeine Stabilität des Gürtelpakets.
2) Stabilisierende Lagen
Stahlcorde, die oberhalb der Karkassenlage im Laufflächenbereich positioniert sind. Sie stabilisieren die Lauffläche und
verbessern die Druckverteilung der Bodenaufstandsfläche
im Laufflächenbereich.
1. Allgemeine Informationen
1.3 Reifenreparatur
Heiss- / Warmvulkanisation
Verfahren zum Vulkanisieren von mit Rohgummi verfüllten Schadensstellen und den dort eingebauten Reparaturpflastern unter Zuführung von Wärme und Druck.
Selbstvulkanisation
Verfahren zum Vulkanisieren von eingebauten Reparaturpflastern bei Raumtemperatur von mind. +18 °C / 65 °F.
Schadenskanal / Lochkanal
Durch das Eindringen eines Fremdkörpers in die Karkasse
bzw. den Gürtel entstehende Öffnung.
Trichterfüllung
Rohgummi zum Verfüllen des Schadenskanals, welcher
mittels Heiss- oder Warmvulkanisation vulkanisiert wird.
1.4 Allgemeine Anforderungen an die
Reifenbeurteilung und Reparaturdurch­führung
• Vor der Reparatur ist der gesamte Reifen hinsichtlich
seiner Reparaturwürdigkeit, sowie möglicher verdeckter
Schäden und Kleinstverletzungen zu untersuchen.
Hierbei ist auch der allgemeine Zustand des Reifens
au�erhalb des eigentlich zu reparierenden Schadens
in die Beurteilung mit einzubeziehen.
• Soweit die Position der Schadensstelle bei Kleinstverletzungen nicht bekannt ist, Reifen durch langsames,
stufenweises Anpumpen auf Betriebsdruck bringen
und hierbei den gesamten Reifen auf sichtbare oder
sonstige erkennbare Defekte überprüfen.
• Zur Beurteilung der Reparaturwürdigkeit, sowie zur
Reparatur selbst, ist der Reifen grundsätzlich von der
Felge zu demontieren.
Vorvulkanisierte Lochkanalfüllung (z.B. REMASTEM)
Vulkanisierter Reparaturkörper zum Verfüllen des Schadenskanals. Nur für Stichverletzungen im Laufflächenbereich einsetzbar.
• Nach Abschluss der Schadensstellenbearbeitung ist
das benötigte Reparaturmaterial unter Einbeziehung
von Schadensgrö�e und -position auszuwählen.
Kombi-Reparaturkörper (z.B. MINICOMBI)
Einteiliger Reparaturkörper, welcher gleichzeitig die
Funktion des Reparaturpflasters und der Schadenskanalfüllung sicherstellt. Nur für Stichverletzungen im
Laufflächenbereich einsetzbar.
• Die Bearbeitung der Schadensstelle hat sach- und
fachgerecht unter Verwendung geeigneter Werkzeuge
zu erfolgen. Hierbei festgestellte Folgeschäden sind
gleichfalls in die Beurteilung der Reparaturwürdigkeit
mit einzubeziehen.
Reparaturpflaster
Flächiges, in seinen Abmessungen und Festigkeiten auf
die jeweiligen Schadens- und Reifenzuordnungen abgestimmtes Reparaturmittel.
• Die in den jeweiligen Ländern einschlägigen Vorschriften
zur Instandsetzung von Luftreifen sind stets zu beachten.
Festigkeitsträger
Textil- oder Stahlcord, der die Gewebelagen des Reifens
Abb.et und auch bei Reparaturpflastern ab einer bestimmten Grö�e Verwendung findet.
Trockenzeit / Fingerrückenprobe
Bei der Verarbeitung von Vulkanisierlösungen und
Cementen ist sowohl eine Mindesttrockenzeit als auch
eine max. zulässige Trockenzeit zu beachten. Der
optimale Zeitpunkt zum Aufbringen eines Reparaturpflasters ist erreicht, wenn sich der Einstrich bei leichter
Berührung mit dem Fingerrücken klebrig anfühlt, ohne
am Finger haften zu bleiben. Diese Fingerrückenprobe
wird stets im Randbereich der eingestrichenen Fläche
durchgeführt.
4·5
M-RCF-REPARATURPFLASTER
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.1 Reparaturvorschriften
2.1.1 Pflastermitte (Bild 2.1.1)
Maximale Schadenszahl
• Nur eine Reparatur je Karkassseil.
• Bei einem geviertelten Reifen, darf in jedem Segment
nur ein Pflaster liegen. (Bild 2.1.3)
• Pflastermitte ist gleich Schadensmitte.
• Pflaster nicht in axialer Richtung verschieben, nur im
markierten radial Bereich.
1
2
4
3
2.1.3
2.1.1
2.1.3 Schadensabstand überprüfen
2.1.2 Übergangsbereich (Bild 2.1.2)
Der Mindestabstand zwischen zwei Pflastern ist die
Breite des größeren Pflasters.
Beim Einbau des Pflasters in Radialreifen ist darauf zu
achten, dass die Cordenden des Pflasters nicht in den
Übergangsbereichen des Reifens enden. Es besteht die
Gefahr von Ermüdungsbrüchen am Pflaster. Die Pflaster
können in radialer Richtung aus den Übergangsbereichen geschoben werden, wenn der ganze Schaden noch
in der Aussparung der Pflasterschablone liegt.
Die Cordenden liegen unter der erhöhten Abdeckung an
den Pflasterenden.
Die Übergangsbereiche im Reifen sind am Ende der
Umkehrlage und im Übergang zwischen Schulter und
Seitenwand.
2.1.2
2.1.4 Einteilung von Reifen in Zonen (Bild 2.1.4)
1) Seitenwand
2) Lauffläche
3) Schulter
Übergangsbereich zwischen Seitenwand und Lauffläche.
4) Wulst
2.1.4
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.2 Innerliner reinigen
• Alle Reifendaten aufnehmen und festhalten.
• Beschädigte Stelle am Reifen lokalisieren und
kennzeichnen.
(Bild 2.2.1)
• Reifen vorschriftsmä�ig demontieren.
• Fremdkörper ohne weitere Beschädigung des Reifens
entfernen. Schrauben aus dem Reifen herausdrehen.
2.2.1
• Reifen innen und au�en inspizieren.
• Generelle Instandsetzungsmöglichkeit des Reifens prüfen. Nach einschlägigen Beurteilungskriterien, wie zum
Beispiel Gesamtzustand des Reifens, länderspezifische
Schadensbegrenzungen etc., fachgerecht überprüfen.
Gesamten Reifen und bereits im Reifen befindliche Reparaturen auf weitere, verdeckte Schäden untersuchen.
• RCF DRY BUFFER grö�er als benötigtes Reparaturpflaster auf Schadensstelle aufbringen und mit Bürste
kräftig abreiben und reinigen.
(Bild 2.2.2 und 2.2.3)
2.2.2
• Rückstände mit fusselfreiem Lappen trocken entfernen.
(Bild 2.2.4)
• Schmutz vollständig mit Staub-Wassersauger entfernen.
•  Hinweis: Mit dem oben beschriebenen Verfahren
werden Silikon, Graphit und sonstige Formentrennmittel restlos vom Innerliner entfernt. Reinigen
Sie eine Fläche die etwas grö�er ist, als die für den
Einbau des Pflasters benötigte.
2.2.3
•
Die Bearbeitung und Verfüllung des Schadentrichters,
sowie die Auswahl des Reparaturpflasters siehe 1/2Wege Anleitung von REMA Tip Top.
2.2.4
6·7
M-RCF-REPARATURPFLASTER
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.3 Pflaster vorwärmen
• Passendes Pflaster bereitstellen und Pflastermitte
mit einem Signierstift anzeichnen um die Positionierung des Pflasters zu erleichtern.
(Bild 2.3.1)
• Schutzfolie auf beiden Seiten bis zum Rand lösen
und wieder auflegen, um die Verbindungsfläche zu
schützen.
(Bild 2.3.2)
Nach dem Erwärmen haftet die Schutzfolie ohne vorangegangenes Lösen der Schutzfolie sehr stark.
2.3.1
• Pflaster mit der Verbindungsschicht nach unten in die
RCF-System-Box legen und diese verschlie�en.
(Bild 2.3.3)
• Anwärmzeit mit der Zeitschaltuhr passend einstellen.
(Bild 2.3.4)
10 Minuten bei kalter Box
7 Minuten bei vorgewärmter Box
• Ein-Schalter betätigen um die Heizung zu aktivieren.
Nach Ablauf der Heizzeit blinkt die Signalleuchte und
eine Hupe ertönt.
2.3.2
 Hinweis: Durch das Anwärmen hat das Pflaster
eine sehr hohe Eigenklebrigkeit und lässt sich ohne
einen Einstrich lösemittelfrei und umweltfreundlich
verarbeiten.
Ein Pflaster kann bis zu 3 mal bei Einbauverzögerungen angewärmt werden.
2.3.3
2.3.4
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.4 Innerliner rauen
• Reifenwülste entspannen
(nicht spreizen oder unter Druck setzen).
• Hilfslinien durch die Mitte der Reparaturstelle bis
über den Rand des Pflastereinbaubereichs hinaus
anzeichnen.
(Bild 2.4.1)
• Den zu rauenden Innerlinerbereich mit Signierstift
oder Kreide und der passenden Pflasterschablone
markieren.
(Bild 2.4.2)
Die Pflasterschablonen sind für die genaue Positionierung des Pflasters unerlässlich.
(Sie sind auf den jeweiligen Pflasterverpackungen
abgedruckt und müssen zur Verwendung nur an den
angezeichneten Stellen ausgeschnitten werden.)
 Hinweis: Pflaster können in radialer
Richtung verschoben werden, um die Pflasterkordabdeckungen au�erhalb der Übergangsbereiche zu
positionieren. Dabei muss der Schaden innerhalb
des auf der Schablone angezeichneten Schadensfensters sein.
(Bild 2.4.4)
2.4.1
2.3.6
2.4.2
Das Pflaster darf nicht in axialer Richtung
verschoben werden.
Laufflächenpflaster dürfen nicht verschoben
werden.
2.3.6
2.4.3
2.4.4
8·9
M-RCF-REPARATURPFLASTER
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
•• Falls zusätzliche Verschmutzungen zu entfernen sind, muss dies jetzt nachgeholt werden.
Im Abschluss das Pflaster erneut anzeichnen.
(Siehe Punkt Innerliner Reinigen)
• Innerliner mit Konturscheibe K36 rauen.
(Bild 2.4.5)
Beim Rauen des Innerliners müssen alle Entlüftungsrillen entfernt werden, bis die Oberfläche
vollkommen glatt ist. Rauwerkzeug nur leicht
andrücken und durch ständige Bewegung nicht
auf derselben Stelle halten.
 Hinweis: Mit der Konturscheibe K36
lässt sich eine gleichmä�ige Raunarbe erzielen.
Eine Raunarbe des Typs RMA 4 ist für den
Pflastereinbau zu empfehlen.
Wird beim Rauen ein Innerliner-Problem festgestellt (z.B. Ablösungen, weiche oder schmierende
Stellen), so empfiehlt es sich, den Innerliner vor
dem Pflastereinbau zu entfernen.
(Siehe Punkt Entfernung des Innerliners)
2.3.6
2.4.5
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.5 Entfernung des Innerliners (wenn nötig)
Wird ein Innerliner-Problem festgestellt
(z. B. Ablösungen, weiche, schmierende Stellen),
den Innerliner vom Pflastereinbaubereich vollständig zu entfernen.
• Passendes Pflaster auf die Reparaturstelle legen,
Pflasterkontur auf dem Innerliner genau anzeichnen.
Die Pflasterschablonen sind für die genaue Positionierung des Pflasters unerlässlich.
(Sie sind auf den jeweiligen Pflasterverpackungen
abgedruckt und müssen zur Verwendung nur an
den angezeichneten Stellen ausgeschnitten
werden.)
2.5.1
• Pflaster wieder entfernen und 20 mm innerhalb
des markierten Pflasterumrisses eine weitere
Umrisslinie anzeichnen.
(Bild 2.5.1)
• Innerliner innerhalb der inneren Anzeichnung mit
Hilfe der Konturscheibe sorgfältig entfernen. Darauf
achten, dass die Radialkarkasslage nicht
beschädigt wird.
(Bild 2.5.2)
Nach dem Entfernen des Innerliners, soll die Fläche
eine Raunarbe des Typs RMA4 aufweisen.
2.5.2
• Verbleibenden 20 mm breiten Rand rauen.
(Bild 2.5.3 und Abb. 2.5.4)
Hierbei kommt es darauf an, den Innerliner auf Null
auslaufen zu lassen. Die Lauf- / Drehrichtung des
Werkzeuges ist entscheidend.
Nicht gegen die Kante des Innerliners rauen.
 Hinweis: Ein Doublieren des Pflasters ist bei entferntem Innerliner nicht nötig.
2.5.3
2.5.4
10 · 11
M-RCF-REPARATURPFLASTER
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.6 Pflastereinbau
• Geraute Fläche mit Messingbürste säubern und
Raustaub mit Staub-/ Wassersauger vollständig
absaugen.
Raustaub niemals mit Druckluft, sondern stets mit
Hilfe des Staub-/ Wassersaugers und einer Messingbürste entfernen.
• Am Ende der Anwärmzeit RCF-System-BOX
ausschalten.
2.6.1
• Pflaster direkt im warmen Zustand verbauen.
Durch das Anwärmen hat das Pflaster eine sehr
hohe Eigenklebrigkeit und lässt sich ohne Einstrich
verarbeiten.
• Reifenwülste vor dem Pflastereinbau entspannen
(nicht spreizen oder unter Druck setzen).
Schadensstelle auf 6 Uhr Position drehen.
• Pflaster mittels Hilfslinien über den Schaden
richtig zentrieren.
(Bild 2.6.1)
• Schutzfolie von der Pflastermitte ausgehend
entfernen, dann Pflaster von der Mitte nach
au�en anrollen. Darauf achten, dass das
gesamte Pflaster lückenlos angerollt wird.
(Bild 2.6.2)
2.6.2
• Abschlie�end den Pflasterrand anrollen.
Schutzfolie von der Pflasteroberseite abziehen.
(Bild 2.6.3)
• Alle erforderlichen Daten mit Pflastersignierstift
auf Pflaster notieren.
(Bild 2.6.4)
2.6.3
• Pflaster mit Talkum bestreuen, um ein Anhaften
der Envelopes / Schläuche zu verhindern.
2.6.4
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.7 Abheizen
• Die Reparaturstelle im Vulcstar, Autoklaven oder
einem anderen Vulkanisationssystem nach dem
1-Wege-Verfahren abheizen.
(Bild 2.7.1)
• Vulkanisation nicht ohne mechanischen Druck
durchführen. Verwenden sie beispielsweise keine
Runderneuerungssysteme ohne Innenhülle.
(Bild 2.7.2)
2.7.1
 Hinweis: Gebrauchsanleitung des jeweiligen
Vulkanisationsgeräteherstellers stets beachten.
2.7.2
12 · 13
M-RCF-REPARATURPFLASTER
2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern
2.8 Endkontrolle
• Eine Überprüfung des Trichters erfolgt direkt nach
dem Ausbau aus dem Heizgerät.
Dies überprüft man, indem der Vorstecher in die
Trichterfüllung hineindrückt wird.
Hinterlässt er einen bleibenden Abdruck,
(Vulkanisation nicht eingetreten) ist der gesamte
Heizvorgang zu wiederholen.
Ist bei der Überprüfung eine Gas oder BlasenAbb.ung
sichtbar, ist eine Wiederholung der Reparatur nötig.
(Bild 2.8.1)
2.8.1
• Den richtigen Pflastereinbau kontrollieren, so dass
keine Luft (bzw. kein Gas) unter dem Pflaster eingeschlossen ist.
• Reifen zuerst bis auf die Umgebungstemperatur
abkühlen lassen. Dann die Trichterfüllung beschleifen,
um sie an die ursprüngliche Kontur des Reifens anzupassen.
• Zur Endbearbeitung wird das Schleifwerkzeug
ES75 mit feiner Körnung empfohlen.
(Bild 2.8.2)
2.8.2
• Den gesamten Reifen (einschlie�lich Innenseite
und Reparaturpflaster) überprüfen.
• Pflasterrand und alle gerauten Stellen neben dem
Pflaster mit RCF Innerliner Sealer einstreichen.
(Bild 2.8.3)
• Laufflächenprofil dem ursprünglichen Profil
entsprechend nachschneiden.
(Bild 2.8.4)
2.8.3
 Hinweis: Den gesamten Reifen
(einschlie�lich Innenseite und Reparaturpflaster)
vor Wiederinbetriebnahme überprüfen.
2.8.4
3. Anhang: M-RCF Schadenstabelle
Speed­index
-Q
-T
-H
-V
- ZH
-T
max - 121 LI
-H
Serie
Serie
100–90 85–80
6.00 –
7.50
min – 122 LI
8.25 –
10.00
225/ –
245/
7R–
8,5 R
205/ –
235/
9R–
10 R
245/ –
265/
Serie
75–70
205/ –
235/
245/ –
265/
Serie
65–60
245/ –
265/
275/ –
315/
Serie
55–45
–
–
11 R –
13 R
12.5 R –
14.75 R
11.00 –
13.00
12/ – 14/
14.75/
11/ – 13/
275/ –
375/
325/ –
385/
355/ –
385/
275/ –
385/
14.00 –
16.00
15 R –
24 R
15.5 –
max. 177 LI
375/ –
445/
395/ –
475/
445/ –
605/
395/ –
525/
425/ –
495/
A
R
CØ
A
R
SØ
M-RCF
10
15
10
10
10
8
410
20
35
20
20
20
8
420
6
12
8
8
8
6
410
15
30
12
12
12
6
420
6
6
6
6
6
3
410
10
10
10
10
10
6
420
3
3
6
6
6
3
410
–
–
8
8
8
–
420
–
–
3
3
3
–
410
–
–
6
6
6
–
420
8
8
12
12
12
3
420
15
30
15
15
15
8
420+
6
6
10
10
10
–
420
15
20
12
12
12
3
420+
A
R
10
15
10
50
20
35
10
80
25
60
6
10
10
50
15
35
10
80
20
60
10
90
20
70
10
110
25
80
-
-
6
6
10
60
15
35
10
80
CØ
A
R
SØ
M-RCF
15
15
20
8
420+
20
20
30
10
440
25
25
40
15
440+
12
12
20
8
420+
15
15
30
12
440
20
20
40
15
440+
25
25
50
15
442
30
30
50
20
442+
20
20
35
-
425+
12
12
20
6
420+
20
20
30
10
440+
20
20
40
15
442
20
40
10
100
25
80
25
25
50
20
442+
-
-
20
20
25
-
425+
12
30
15
15
25
10
440+
10
60
15
15
30
15
442
20
20
30
20
442+
15
15
25
-
425+
20
40
10
100
20
60
-
-
Ref. No.
Description
Plies
512 3100
M-RCF 410
1
20
83 x 60
512 3200
M-RCF 420
1
10
124 x 80
513 3210
M-RCF 420+
2
10
124 x 80
514 3250
M-RCF 425+
3
10
133 x 122
515 3400
M-RCF 440
2
10
200 x 110
516 3410
M-RCF 440+
3
10
200 x 110
517 3420
M-RCF 442
3
10
270 x 140
518 3430
M-RCF 442+
4
10
270 x 140
Dies ist eine international gültige Reparaturtabelle für die Anwendung von REMA TIP TOP
Reparaturmaterialien und -systemen.
Die angegebenen Schadensgrößen werden
basierend auf Erkenntnissen der Praxis, Prüfstandskontrollen und -tests in Erfahrungsrichtwerten unter Anwendung der REMA TIP
TOP Reparatursysteme festgelegt.
Generelle Instandsetzungsmöglichkeiten
des Reifens stets überprüfen!
Gesamten Reifen auf weitere, verdeckte
Schäden untersuchen.
Die angegebenen maximalen Abmessungen
dürfen nach erfolgter, sachgerechter Bearbeitung des Schadens nicht überschritten
werden! Eventuelle länderspezifische
Vorschriften oder Empfehlungen zur Reifenreparatur sind in dieser Tabelle nicht berücksichtigt! Die Schadenstabelle entbindet den
Anwender nicht, sowohl unter Beachtung
dieser Vorschriften als auch abgestimmt auf
örtliche Straßen-, Belastungs- und Einsatzbedingungen von der Beurteilung, ob die
angegebenen Schadensgrößen anzupassen
sind.
Für den Reparaturablauf die entsprechenden
Einbau- und Verarbeitungsanleitungen
beachten!
© 2014 Alle Rechte vorbehalten, auch
die der fototechnischen Wiedergabe und
der Speicherung auf elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung dieser Reparaturtabelle, auch in Auszügen, ist nicht
zulässig.
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M-RCF-REPARATURPFLASTER
581 1260 - VIII.14 Printed in Germany
Ihr lokaler Ansprechpartner
REMA TIP TOP AG
Gruber Strasse 65 · 85586 Poing / Germany
Phone: +49 8121 707-0
Fax: +49 8121 707-10 222
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