M-RCF-REPARATURPFLASTER Reparaturanleitung Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern Einleitung Inhalt • Die generelle Instandsetzungsmöglichkeit des Reifens ist unter Beachtung einschlägiger Beurteilungskriterien wie z.B. Gesamtzustand des Reifens, weitere versteckte Schäden, länderspezifische Schadensbegrenzungen etc. vor der Reparatur stets fachgerecht zu überprüfen. 1. Allgemeine Informationen 1.1 Sicherheitshinweise 1.2 Begriffe um den Reifen 1.3Reifenreparatur 1.4 Anforderungen an die Reifenbeurteilung und Reparaturdurchführung • Alle Angaben dieser Reparaturanleitung beziehen sich ausschlie�lich auf den Einsatz von Original REMA TIP TOP-Produkten. 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.1 Reparaturvorschriften 2.2 Innerliner reinigen 2.3 Pflaster vorwärmen 2.4 Innerliner rauen 2.5 Entfernung des Innerliners (nur wenn nötig) 2.6Pflastereinbau 2.7 Abheizen 2.8Endkontrolle 6 6 7 8 9 11 12 13 14 3. 15 • Für ein gutes Reparaturergebnis ist neben dem Einsatz hochwertiger Reparaturmaterialien und Werkzeuge auch die Beschaffenheit des entsprechenden Reparaturumfeldes ausschlaggebend. Hierzu zählen u. a. folgende Faktoren: Gute Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz Regelmä�ige Reinigung des Arbeitsplatzes und der Geräte (Instandhaltung) Vermeidung von Zugluft und direkter Sonnenein- strahlung auf die Reparaturstelle während der Reparatur Lagerung aller Produkte gemä� den jeweiligen Anforderungen (s. Verpackung) Technisch einwandfreie und gewartete Geräte sowie Hilfsmittel Gut geschultes Personal • Änderungen an Materialien und Arbeitsabläufen, die der technischen Weiterentwicklung dienen, bleiben vorbehalten. • Bei der Auswahl des Reparaturmaterials sind gültige REMA TIP TOP Schadenstabellen stets zu beachten. © 2014 Alle Rechte vorbehalten, auch die der fototechnischen Wiedergabe und der Speicherung auf elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung dieser Anleitung, auch in Auszügen, ist nicht zulässig. REMA TIP TOP AG, 85586 Poing / Germany Anhang: M-RCF Schadenstabelle 3 3 4 5 5 1. Allgemeine Informationen 1.1 Sicherheitshinweise Die den jeweiligen Materialien und Geräten beiliegenden Verarbeitungs- und Bedienungsanleitungen sorgfältig lesen und Sicherheitshinweise stets beachten. • Bevor Arbeiten an Gro�reifen stattfinden, muss sichergestellt sein, dass der Reifen gegen Umkippen, Fortrollen oder sonstiger Bewegung gesichert ist, da sonst das Risiko, dass es dabei zu erheblichen Verletzungen mit Personenschaden kommen kann, sehr hoch ist. • Bei allen Arbeiten mit drehenden Werkzeugen, Geräten und beim Umgang mit Lösemitteln oder sonstigen gefährlichen Werkzeugen und Substanzen ist stets eine Schutzbrille zu tragen. • In einer Umgebung mit hohem Schallpegel, wie bei der Arbeit in der Nähe von lauten Maschinen oder Werkzeugen ist das Tragen eines Gehörschutzes am Arbeitsplatz zum Schutze des Arbeitnehmers ab 85 dB (A) vorgeschrieben. • Reifenreparaturmaschinen und Werkzeuge müssen in funktionsfähigem Zustand sein und unter ständiger Kontrolle des Anwenders stehen. Beschädigte oder nicht funktionstüchtige Sicherheitseinrichtungen, wie defekte Sicherheitsschalter oder Ähnliches, stellen eine gro�e Gefahr für das daran arbeitende Personal dar. • Arbeiten mit schlechter Ausleuchtung ist ebenfalls als gefährlich einzustufen, gute Lichtverhältnisse und eine saubere Umgebung sind Grundvorrausetzungen für sicheres Arbeiten. In Bereichen, in denen mit Fahrzeugen gearbeitet wird, ist es empfehlenswert, Reflektorjacken zu tragen. • Gefährliche Werkzeuge o. ä. stets für Unbefugte und Kinder unzugänglich aufbewahren. • Fachspezifische Unfallverhütungsvorschriften (UVV) der Berufsgenossenschaften sowie allgemein vorherrschende Sicherheitsrichtlinien der jeweiligen Länder sind stets zu beachten. • Bei den in der Anleitung beschriebenen Arbeiten ist es Vorschrift Sicherheitsschuhe der Klasse S3 zu tragen. Diese müssen mit einer Zehenschutzkappe aus Metall oder Kunststoff und mit einer durchtrittsicheren und antistatischen Sohle ausgestattet sein. • Beim Umgang mit scharfen Werkzeugen, hei�en Geräten oder Materialien sind stets entsprechende Schutzhandschuhe zu tragen. • Beim Trichterschneiden mit einem drehenden Werkzeug oder sonstigen Arbeiten, bei denen evtl. hei�e, spitze oder scharfe Gegenstände geschleudert werden, ist das Tragen eines Gesichtsschutz empfohlen. Sicherheitssymbole: Schutzbrille benutzen! Gehörschutz aufsetzen! Sicherheitsschuhe tragen! Schutzhandschuhe anziehen! Gesichtsschutz empfohlen! 2·3 M-RCF-REPARATURPFLASTER 1. Allgemeine Informationen 1.2 Begriffe um den Reifen Lauffläche Glatter oder profilierter Gummi-Verbundstoff, der letztlich die Verbindung zur Stra�enoberfläche herstellt. Er dient als Verschlei�träger und schützt die Karkassen- und die Gürtellagen vor Schnitt-, Stich- und sonstigen Beschädigungen durch die Stra�enoberfläche. Die Gürtellagen (Schutz- und Stabilisator-Lagen) zählen ebenfalls zum Laufflächenbereich. Schulter Der Bereich in dem sich die Gürtelkantenabstufung befindet. Er beginnt am oberen Ende der Seitenwand und endet beim kompakten Gürtelpaket. Er beschreibt einen kritischen Reparaturbereich, da dort erhöhte Temperaturen und unregelmä�ige Bewegungen herrschen. Der Bereich neigt dazu Separationen (Ablösungen) aufzuweisen. Seitenwand Der Bereich zwischen dem Wulst und der Reifenschulter. Sie gewährleistet das Ein- und Ausfederungsverhalten und beinhaltet die Karkassenlage inklusive dem Karkassenumschlag der Umkehrlage. Wulstbereich (NRZ) Der Bereich des Reifens, der in Kontakt mit der Felge steht. Er sorgt für die Verankerung der Karkassenlage und ermöglicht die Abdichtung vom Reifen zur Felge. Er wird als NRZ (Nicht Reparable Zone) beschrieben. Die NRZ bezieht sich dabei auf den Bereich zwischen Wulstzehe und Montagekennlinie. Karkasse Die radiale Karkassenlage ist der Festigkeitsträger, der den Widerstand der im Reifen eingeschlossen Druckluft gibt. Sie überträgt gleichzeitig die Tragkraft von der Felge zur Lauffläche und den tragenden Gürtellagen. Innerliner Eine luft- bzw. gasundurchlässige Gummischicht im Inneren des Reifens. Üblicherweise besteht diese aus Butyl Kautschuk. Gürtelpaket bestehend aus 2 unterschiedlichen Baugruppen 1) Schutzlagen Direkt unter dem Laufflächengummi positioniert, schützen sie die darunter liegenden stabilisierenden Lagen vor eindringenden Gegenständen wie Steinen oder anderen Durchschlägen. Sie verbessern auch die allgemeine Stabilität des Gürtelpakets. 2) Stabilisierende Lagen Stahlcorde, die oberhalb der Karkassenlage im Laufflächenbereich positioniert sind. Sie stabilisieren die Lauffläche und verbessern die Druckverteilung der Bodenaufstandsfläche im Laufflächenbereich. 1. Allgemeine Informationen 1.3 Reifenreparatur Heiss- / Warmvulkanisation Verfahren zum Vulkanisieren von mit Rohgummi verfüllten Schadensstellen und den dort eingebauten Reparaturpflastern unter Zuführung von Wärme und Druck. Selbstvulkanisation Verfahren zum Vulkanisieren von eingebauten Reparaturpflastern bei Raumtemperatur von mind. +18 °C / 65 °F. Schadenskanal / Lochkanal Durch das Eindringen eines Fremdkörpers in die Karkasse bzw. den Gürtel entstehende Öffnung. Trichterfüllung Rohgummi zum Verfüllen des Schadenskanals, welcher mittels Heiss- oder Warmvulkanisation vulkanisiert wird. 1.4 Allgemeine Anforderungen an die Reifenbeurteilung und Reparaturdurchführung • Vor der Reparatur ist der gesamte Reifen hinsichtlich seiner Reparaturwürdigkeit, sowie möglicher verdeckter Schäden und Kleinstverletzungen zu untersuchen. Hierbei ist auch der allgemeine Zustand des Reifens au�erhalb des eigentlich zu reparierenden Schadens in die Beurteilung mit einzubeziehen. • Soweit die Position der Schadensstelle bei Kleinstverletzungen nicht bekannt ist, Reifen durch langsames, stufenweises Anpumpen auf Betriebsdruck bringen und hierbei den gesamten Reifen auf sichtbare oder sonstige erkennbare Defekte überprüfen. • Zur Beurteilung der Reparaturwürdigkeit, sowie zur Reparatur selbst, ist der Reifen grundsätzlich von der Felge zu demontieren. Vorvulkanisierte Lochkanalfüllung (z.B. REMASTEM) Vulkanisierter Reparaturkörper zum Verfüllen des Schadenskanals. Nur für Stichverletzungen im Laufflächenbereich einsetzbar. • Nach Abschluss der Schadensstellenbearbeitung ist das benötigte Reparaturmaterial unter Einbeziehung von Schadensgrö�e und -position auszuwählen. Kombi-Reparaturkörper (z.B. MINICOMBI) Einteiliger Reparaturkörper, welcher gleichzeitig die Funktion des Reparaturpflasters und der Schadenskanalfüllung sicherstellt. Nur für Stichverletzungen im Laufflächenbereich einsetzbar. • Die Bearbeitung der Schadensstelle hat sach- und fachgerecht unter Verwendung geeigneter Werkzeuge zu erfolgen. Hierbei festgestellte Folgeschäden sind gleichfalls in die Beurteilung der Reparaturwürdigkeit mit einzubeziehen. Reparaturpflaster Flächiges, in seinen Abmessungen und Festigkeiten auf die jeweiligen Schadens- und Reifenzuordnungen abgestimmtes Reparaturmittel. • Die in den jeweiligen Ländern einschlägigen Vorschriften zur Instandsetzung von Luftreifen sind stets zu beachten. Festigkeitsträger Textil- oder Stahlcord, der die Gewebelagen des Reifens Abb.et und auch bei Reparaturpflastern ab einer bestimmten Grö�e Verwendung findet. Trockenzeit / Fingerrückenprobe Bei der Verarbeitung von Vulkanisierlösungen und Cementen ist sowohl eine Mindesttrockenzeit als auch eine max. zulässige Trockenzeit zu beachten. Der optimale Zeitpunkt zum Aufbringen eines Reparaturpflasters ist erreicht, wenn sich der Einstrich bei leichter Berührung mit dem Fingerrücken klebrig anfühlt, ohne am Finger haften zu bleiben. Diese Fingerrückenprobe wird stets im Randbereich der eingestrichenen Fläche durchgeführt. 4·5 M-RCF-REPARATURPFLASTER 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.1 Reparaturvorschriften 2.1.1 Pflastermitte (Bild 2.1.1) Maximale Schadenszahl • Nur eine Reparatur je Karkassseil. • Bei einem geviertelten Reifen, darf in jedem Segment nur ein Pflaster liegen. (Bild 2.1.3) • Pflastermitte ist gleich Schadensmitte. • Pflaster nicht in axialer Richtung verschieben, nur im markierten radial Bereich. 1 2 4 3 2.1.3 2.1.1 2.1.3 Schadensabstand überprüfen 2.1.2 Übergangsbereich (Bild 2.1.2) Der Mindestabstand zwischen zwei Pflastern ist die Breite des größeren Pflasters. Beim Einbau des Pflasters in Radialreifen ist darauf zu achten, dass die Cordenden des Pflasters nicht in den Übergangsbereichen des Reifens enden. Es besteht die Gefahr von Ermüdungsbrüchen am Pflaster. Die Pflaster können in radialer Richtung aus den Übergangsbereichen geschoben werden, wenn der ganze Schaden noch in der Aussparung der Pflasterschablone liegt. Die Cordenden liegen unter der erhöhten Abdeckung an den Pflasterenden. Die Übergangsbereiche im Reifen sind am Ende der Umkehrlage und im Übergang zwischen Schulter und Seitenwand. 2.1.2 2.1.4 Einteilung von Reifen in Zonen (Bild 2.1.4) 1) Seitenwand 2) Lauffläche 3) Schulter Übergangsbereich zwischen Seitenwand und Lauffläche. 4) Wulst 2.1.4 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.2 Innerliner reinigen • Alle Reifendaten aufnehmen und festhalten. • Beschädigte Stelle am Reifen lokalisieren und kennzeichnen. (Bild 2.2.1) • Reifen vorschriftsmä�ig demontieren. • Fremdkörper ohne weitere Beschädigung des Reifens entfernen. Schrauben aus dem Reifen herausdrehen. 2.2.1 • Reifen innen und au�en inspizieren. • Generelle Instandsetzungsmöglichkeit des Reifens prüfen. Nach einschlägigen Beurteilungskriterien, wie zum Beispiel Gesamtzustand des Reifens, länderspezifische Schadensbegrenzungen etc., fachgerecht überprüfen. Gesamten Reifen und bereits im Reifen befindliche Reparaturen auf weitere, verdeckte Schäden untersuchen. • RCF DRY BUFFER grö�er als benötigtes Reparaturpflaster auf Schadensstelle aufbringen und mit Bürste kräftig abreiben und reinigen. (Bild 2.2.2 und 2.2.3) 2.2.2 • Rückstände mit fusselfreiem Lappen trocken entfernen. (Bild 2.2.4) • Schmutz vollständig mit Staub-Wassersauger entfernen. • Hinweis: Mit dem oben beschriebenen Verfahren werden Silikon, Graphit und sonstige Formentrennmittel restlos vom Innerliner entfernt. Reinigen Sie eine Fläche die etwas grö�er ist, als die für den Einbau des Pflasters benötigte. 2.2.3 • Die Bearbeitung und Verfüllung des Schadentrichters, sowie die Auswahl des Reparaturpflasters siehe 1/2Wege Anleitung von REMA Tip Top. 2.2.4 6·7 M-RCF-REPARATURPFLASTER 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.3 Pflaster vorwärmen • Passendes Pflaster bereitstellen und Pflastermitte mit einem Signierstift anzeichnen um die Positionierung des Pflasters zu erleichtern. (Bild 2.3.1) • Schutzfolie auf beiden Seiten bis zum Rand lösen und wieder auflegen, um die Verbindungsfläche zu schützen. (Bild 2.3.2) Nach dem Erwärmen haftet die Schutzfolie ohne vorangegangenes Lösen der Schutzfolie sehr stark. 2.3.1 • Pflaster mit der Verbindungsschicht nach unten in die RCF-System-Box legen und diese verschlie�en. (Bild 2.3.3) • Anwärmzeit mit der Zeitschaltuhr passend einstellen. (Bild 2.3.4) 10 Minuten bei kalter Box 7 Minuten bei vorgewärmter Box • Ein-Schalter betätigen um die Heizung zu aktivieren. Nach Ablauf der Heizzeit blinkt die Signalleuchte und eine Hupe ertönt. 2.3.2 Hinweis: Durch das Anwärmen hat das Pflaster eine sehr hohe Eigenklebrigkeit und lässt sich ohne einen Einstrich lösemittelfrei und umweltfreundlich verarbeiten. Ein Pflaster kann bis zu 3 mal bei Einbauverzögerungen angewärmt werden. 2.3.3 2.3.4 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.4 Innerliner rauen • Reifenwülste entspannen (nicht spreizen oder unter Druck setzen). • Hilfslinien durch die Mitte der Reparaturstelle bis über den Rand des Pflastereinbaubereichs hinaus anzeichnen. (Bild 2.4.1) • Den zu rauenden Innerlinerbereich mit Signierstift oder Kreide und der passenden Pflasterschablone markieren. (Bild 2.4.2) Die Pflasterschablonen sind für die genaue Positionierung des Pflasters unerlässlich. (Sie sind auf den jeweiligen Pflasterverpackungen abgedruckt und müssen zur Verwendung nur an den angezeichneten Stellen ausgeschnitten werden.) Hinweis: Pflaster können in radialer Richtung verschoben werden, um die Pflasterkordabdeckungen au�erhalb der Übergangsbereiche zu positionieren. Dabei muss der Schaden innerhalb des auf der Schablone angezeichneten Schadensfensters sein. (Bild 2.4.4) 2.4.1 2.3.6 2.4.2 Das Pflaster darf nicht in axialer Richtung verschoben werden. Laufflächenpflaster dürfen nicht verschoben werden. 2.3.6 2.4.3 2.4.4 8·9 M-RCF-REPARATURPFLASTER 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern •• Falls zusätzliche Verschmutzungen zu entfernen sind, muss dies jetzt nachgeholt werden. Im Abschluss das Pflaster erneut anzeichnen. (Siehe Punkt Innerliner Reinigen) • Innerliner mit Konturscheibe K36 rauen. (Bild 2.4.5) Beim Rauen des Innerliners müssen alle Entlüftungsrillen entfernt werden, bis die Oberfläche vollkommen glatt ist. Rauwerkzeug nur leicht andrücken und durch ständige Bewegung nicht auf derselben Stelle halten. Hinweis: Mit der Konturscheibe K36 lässt sich eine gleichmä�ige Raunarbe erzielen. Eine Raunarbe des Typs RMA 4 ist für den Pflastereinbau zu empfehlen. Wird beim Rauen ein Innerliner-Problem festgestellt (z.B. Ablösungen, weiche oder schmierende Stellen), so empfiehlt es sich, den Innerliner vor dem Pflastereinbau zu entfernen. (Siehe Punkt Entfernung des Innerliners) 2.3.6 2.4.5 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.5 Entfernung des Innerliners (wenn nötig) Wird ein Innerliner-Problem festgestellt (z. B. Ablösungen, weiche, schmierende Stellen), den Innerliner vom Pflastereinbaubereich vollständig zu entfernen. • Passendes Pflaster auf die Reparaturstelle legen, Pflasterkontur auf dem Innerliner genau anzeichnen. Die Pflasterschablonen sind für die genaue Positionierung des Pflasters unerlässlich. (Sie sind auf den jeweiligen Pflasterverpackungen abgedruckt und müssen zur Verwendung nur an den angezeichneten Stellen ausgeschnitten werden.) 2.5.1 • Pflaster wieder entfernen und 20 mm innerhalb des markierten Pflasterumrisses eine weitere Umrisslinie anzeichnen. (Bild 2.5.1) • Innerliner innerhalb der inneren Anzeichnung mit Hilfe der Konturscheibe sorgfältig entfernen. Darauf achten, dass die Radialkarkasslage nicht beschädigt wird. (Bild 2.5.2) Nach dem Entfernen des Innerliners, soll die Fläche eine Raunarbe des Typs RMA4 aufweisen. 2.5.2 • Verbleibenden 20 mm breiten Rand rauen. (Bild 2.5.3 und Abb. 2.5.4) Hierbei kommt es darauf an, den Innerliner auf Null auslaufen zu lassen. Die Lauf- / Drehrichtung des Werkzeuges ist entscheidend. Nicht gegen die Kante des Innerliners rauen. Hinweis: Ein Doublieren des Pflasters ist bei entferntem Innerliner nicht nötig. 2.5.3 2.5.4 10 · 11 M-RCF-REPARATURPFLASTER 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.6 Pflastereinbau • Geraute Fläche mit Messingbürste säubern und Raustaub mit Staub-/ Wassersauger vollständig absaugen. Raustaub niemals mit Druckluft, sondern stets mit Hilfe des Staub-/ Wassersaugers und einer Messingbürste entfernen. • Am Ende der Anwärmzeit RCF-System-BOX ausschalten. 2.6.1 • Pflaster direkt im warmen Zustand verbauen. Durch das Anwärmen hat das Pflaster eine sehr hohe Eigenklebrigkeit und lässt sich ohne Einstrich verarbeiten. • Reifenwülste vor dem Pflastereinbau entspannen (nicht spreizen oder unter Druck setzen). Schadensstelle auf 6 Uhr Position drehen. • Pflaster mittels Hilfslinien über den Schaden richtig zentrieren. (Bild 2.6.1) • Schutzfolie von der Pflastermitte ausgehend entfernen, dann Pflaster von der Mitte nach au�en anrollen. Darauf achten, dass das gesamte Pflaster lückenlos angerollt wird. (Bild 2.6.2) 2.6.2 • Abschlie�end den Pflasterrand anrollen. Schutzfolie von der Pflasteroberseite abziehen. (Bild 2.6.3) • Alle erforderlichen Daten mit Pflastersignierstift auf Pflaster notieren. (Bild 2.6.4) 2.6.3 • Pflaster mit Talkum bestreuen, um ein Anhaften der Envelopes / Schläuche zu verhindern. 2.6.4 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.7 Abheizen • Die Reparaturstelle im Vulcstar, Autoklaven oder einem anderen Vulkanisationssystem nach dem 1-Wege-Verfahren abheizen. (Bild 2.7.1) • Vulkanisation nicht ohne mechanischen Druck durchführen. Verwenden sie beispielsweise keine Runderneuerungssysteme ohne Innenhülle. (Bild 2.7.2) 2.7.1 Hinweis: Gebrauchsanleitung des jeweiligen Vulkanisationsgeräteherstellers stets beachten. 2.7.2 12 · 13 M-RCF-REPARATURPFLASTER 2. Reparatur im 1-Wege-System mit M-RCF-Reparaturpflastern 2.8 Endkontrolle • Eine Überprüfung des Trichters erfolgt direkt nach dem Ausbau aus dem Heizgerät. Dies überprüft man, indem der Vorstecher in die Trichterfüllung hineindrückt wird. Hinterlässt er einen bleibenden Abdruck, (Vulkanisation nicht eingetreten) ist der gesamte Heizvorgang zu wiederholen. Ist bei der Überprüfung eine Gas oder BlasenAbb.ung sichtbar, ist eine Wiederholung der Reparatur nötig. (Bild 2.8.1) 2.8.1 • Den richtigen Pflastereinbau kontrollieren, so dass keine Luft (bzw. kein Gas) unter dem Pflaster eingeschlossen ist. • Reifen zuerst bis auf die Umgebungstemperatur abkühlen lassen. Dann die Trichterfüllung beschleifen, um sie an die ursprüngliche Kontur des Reifens anzupassen. • Zur Endbearbeitung wird das Schleifwerkzeug ES75 mit feiner Körnung empfohlen. (Bild 2.8.2) 2.8.2 • Den gesamten Reifen (einschlie�lich Innenseite und Reparaturpflaster) überprüfen. • Pflasterrand und alle gerauten Stellen neben dem Pflaster mit RCF Innerliner Sealer einstreichen. (Bild 2.8.3) • Laufflächenprofil dem ursprünglichen Profil entsprechend nachschneiden. (Bild 2.8.4) 2.8.3 Hinweis: Den gesamten Reifen (einschlie�lich Innenseite und Reparaturpflaster) vor Wiederinbetriebnahme überprüfen. 2.8.4 3. Anhang: M-RCF Schadenstabelle Speedindex -Q -T -H -V - ZH -T max - 121 LI -H Serie Serie 100–90 85–80 6.00 – 7.50 min – 122 LI 8.25 – 10.00 225/ – 245/ 7R– 8,5 R 205/ – 235/ 9R– 10 R 245/ – 265/ Serie 75–70 205/ – 235/ 245/ – 265/ Serie 65–60 245/ – 265/ 275/ – 315/ Serie 55–45 – – 11 R – 13 R 12.5 R – 14.75 R 11.00 – 13.00 12/ – 14/ 14.75/ 11/ – 13/ 275/ – 375/ 325/ – 385/ 355/ – 385/ 275/ – 385/ 14.00 – 16.00 15 R – 24 R 15.5 – max. 177 LI 375/ – 445/ 395/ – 475/ 445/ – 605/ 395/ – 525/ 425/ – 495/ A R CØ A R SØ M-RCF 10 15 10 10 10 8 410 20 35 20 20 20 8 420 6 12 8 8 8 6 410 15 30 12 12 12 6 420 6 6 6 6 6 3 410 10 10 10 10 10 6 420 3 3 6 6 6 3 410 – – 8 8 8 – 420 – – 3 3 3 – 410 – – 6 6 6 – 420 8 8 12 12 12 3 420 15 30 15 15 15 8 420+ 6 6 10 10 10 – 420 15 20 12 12 12 3 420+ A R 10 15 10 50 20 35 10 80 25 60 6 10 10 50 15 35 10 80 20 60 10 90 20 70 10 110 25 80 - - 6 6 10 60 15 35 10 80 CØ A R SØ M-RCF 15 15 20 8 420+ 20 20 30 10 440 25 25 40 15 440+ 12 12 20 8 420+ 15 15 30 12 440 20 20 40 15 440+ 25 25 50 15 442 30 30 50 20 442+ 20 20 35 - 425+ 12 12 20 6 420+ 20 20 30 10 440+ 20 20 40 15 442 20 40 10 100 25 80 25 25 50 20 442+ - - 20 20 25 - 425+ 12 30 15 15 25 10 440+ 10 60 15 15 30 15 442 20 20 30 20 442+ 15 15 25 - 425+ 20 40 10 100 20 60 - - Ref. No. Description Plies 512 3100 M-RCF 410 1 20 83 x 60 512 3200 M-RCF 420 1 10 124 x 80 513 3210 M-RCF 420+ 2 10 124 x 80 514 3250 M-RCF 425+ 3 10 133 x 122 515 3400 M-RCF 440 2 10 200 x 110 516 3410 M-RCF 440+ 3 10 200 x 110 517 3420 M-RCF 442 3 10 270 x 140 518 3430 M-RCF 442+ 4 10 270 x 140 Dies ist eine international gültige Reparaturtabelle für die Anwendung von REMA TIP TOP Reparaturmaterialien und -systemen. Die angegebenen Schadensgrößen werden basierend auf Erkenntnissen der Praxis, Prüfstandskontrollen und -tests in Erfahrungsrichtwerten unter Anwendung der REMA TIP TOP Reparatursysteme festgelegt. Generelle Instandsetzungsmöglichkeiten des Reifens stets überprüfen! Gesamten Reifen auf weitere, verdeckte Schäden untersuchen. Die angegebenen maximalen Abmessungen dürfen nach erfolgter, sachgerechter Bearbeitung des Schadens nicht überschritten werden! Eventuelle länderspezifische Vorschriften oder Empfehlungen zur Reifenreparatur sind in dieser Tabelle nicht berücksichtigt! Die Schadenstabelle entbindet den Anwender nicht, sowohl unter Beachtung dieser Vorschriften als auch abgestimmt auf örtliche Straßen-, Belastungs- und Einsatzbedingungen von der Beurteilung, ob die angegebenen Schadensgrößen anzupassen sind. Für den Reparaturablauf die entsprechenden Einbau- und Verarbeitungsanleitungen beachten! © 2014 Alle Rechte vorbehalten, auch die der fototechnischen Wiedergabe und der Speicherung auf elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung dieser Reparaturtabelle, auch in Auszügen, ist nicht zulässig. 14 · 15 M-RCF-REPARATURPFLASTER 581 1260 - VIII.14 Printed in Germany Ihr lokaler Ansprechpartner REMA TIP TOP AG Gruber Strasse 65 · 85586 Poing / Germany Phone: +49 8121 707-0 Fax: +49 8121 707-10 222 [email protected] www.rema-tiptop.com
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