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Nachrichten
Ausgabe 3/2015
Juni · Juli · August 2015
Die Vielfalt der Religionen
Gottesdienste
Gottesdienste Juni bis August 2015
wenn nicht anders angegeben um 10 Uhr
Juni
07.06.
Pastorin Frauke Lieberum
13.06. 11.00 Taufgottesdienst
Pastor Uli Bandt
14.06.
Gottesdienst mit Abendmahl
Pastor Dirk v. Jutrczenka
18.06. 20.00 Taizéandacht
Pastor Uli Bandt
21.06.
Kindermusical Noah und die coole Arche
Pastor Uli Bandt
28.06. 10.00 mit Vokalensemble deCadenza
Pastorin Frauke Lieberum
15.00 Gehörlosengottesdienst
Pastor Gerriet Neumann
Juli
05.07.
Pastor Uli Bandt
12.07.
Gottesdienst mit Konfirmanden mit Band P. Dirk v. Jutrczenka
16.07. 20.00 Taizéandacht
Pastor Uli Bandt
18.07. 11.00 Taufgottesdienst
Pastor Dirk v. Jutrczenka
19.07.
Pastorin Frauke Lieberum
26.07. 10.00 Pastor Uli Bandt
15.00 Gehörlosengottesdienst
Pastor Gerriet Neumann
August
02.08.
09.08.
16.08.
23.08.
30.08.
Pastor Uli Bandt
Pastor Dirk v. Jutrczenka
Pastorin Frauke Lieberum
Pastorin Frauke Lieberum
Pastor Uli Bandt
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2
Geleitwort
Vielfalt statt Einfalt
Vor einigen Monaten sorgte eine
Predigt aus Bremen
bundesweit
für
Schlagzeilen. Pastor Olaf Latzel aus der Innenstadtgemeinde St. Martini hatte gegen den
Vorschlag seines Amtsvorgängers Motschmann
polemisiert, der ein interreligiöses Begegnungshaus für Bremen nach Berliner Vorbild
angeregt hatte. Für den erzkonservativen Latzel ist aber alles Sünde, was nicht seinem eigenen Glauben entspricht: katholische Reliquien
oder Buddhastatuen, muslimisches Zuckerfest
- alles „Dreck“ oder „Blödsinn“, von dem ein
evangelischer Christ sich seiner Meinung nach
fern halten muss.
Wer die Gemeinde und ihren Pastor kennt,
wundert sich nicht über diese Auslassungen.
Auch nicht über die völlig unreflektierte Art
und Weise, wie in der Predigt die biblische
Gideon-Geschichte, in der von Sklaven, Brandopferaltären und Todesstrafe für religiöse
Übertretungen die Rede ist, umstandslos in die
Gegenwart übertragen wird: „Gott sagt: Umhauen, verbrennen, hacken, Schnitte ziehen!“
Offensichtlich gibt es Menschen, die sich von
solchen Simplifizierungen angesprochen fühlen. In einschlägigen Kreisen wurde Pastor
Latzel zum Helden stilisiert. Für manche ist die
Vielfalt von Lebens- und Glaubensformen, der
wir heute ausgesetzt sind, eine Bedrohung.
Perry Schmidt-Leukel, Professor für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie,
nennt die Ansicht, dass nur eine einzige Religion wahr sein kann, die „exklusivistische“ Position (siehe Artikel Seite 10f). Diese Position
begegnet uns in jeder Religion und über lange
Zeit war sie die vorherrschende Auffassung
auch in der Kirche. Die Gewissheit, auf der
einzig richtigen Seite zu stehen, vermittelt ein
Gefühl von Stärke und Überlegenheit - das gilt
politisch, ideologisch ebenso wie religiös.
Mit diesem Bewusstsein gehen Menschen als
„Pegida“ auf die Straße, mit diesem Bewusstsein morden und plündern die Kämpfer des IS.
In Sri Lanka wurde mit diesem Selbstverständnis im Namen des Buddhismus gemordet und
in Indien erstarken aus dem gleichen Grund die
fundamentalistischen Hindus. Selbst innerhalb
der jeweiligen Religionen wurden und werden
entsprechende Kämpfe zwischen den Konfessionen und Fraktionen geführt: evangelisch
gegen katholisch, Sunniten gegen Schiiten...
Jede Religion oder Konfession, die sich selbst
„exklusivistisch“ als einzig wahrer Heilsweg
versteht, kann ja alle anderen Religionen nur
als falsch, mindestens aber als defizitär ansehen.
Wir wollen mit dieser Ausgabe der RembertiNachrichten zeigen, dass man auf die Vielfalt
der Religionen auch ganz anders blicken kann.
Vielfalt nicht als etwas, das es zu überwinden
gilt, sondern als - nennen wir es ruhig so - gottgewollte Bandbreite, wie Menschen auf die
transzendente Wirklichkeit reagieren, die wir
„Gott“ nennen.
Die Anerkennung und Akzeptanz der Vielfalt
schließt ein, dass ich manche Auffassungen
wohl oder übel dulden muss, auch wenn ich sie
nicht schätze. Das ist das Wesen der Toleranz.
Sie gilt auch Herrn Latzel.
Dirk von Jutrczenka
Pastor
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bleiben. Das Formular gibt‘s im Gemeindebüro.
4
Inhalt + Impressum
Impressum I n h a l t
Remberti-Nachrichten 2/2015
Gottesdienste......................................2
Geleitwort.
...........................................3
Herausgeber und Anzeigenverwaltung:
Glauben wir an denselben Gott?.........6
Ev. St. Remberti-Gemeinde,
Friedhofstr. 10, 28213 Bremen,
Abenteuer Religion..............................7
Tel. 0421/20157-0
Vielfalt der Religionen.......................10
[email protected]
Und wenn ich kein Kreuz schlage?.... 12
Redaktion und Gestaltung:
Die Welt aus einer Perle.................... 14
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit,
Til Mette............................................. 15
René Bärje-Keßler, Pastor Dirk v. Jutrczenka
(v.i.S.d.P.)
Kalender.............................................16
[email protected]
Im Urlaub notiert...............................18
Du bist die Quelle.............................. 19
Druck:
Druckerei Asendorf
Kirche im Kommen.............................20
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Remberti Radtour..............................20
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Vorstellung Frauke Lieberum............21
Flohmarkt...........................................21
Titelbild:
Was tun!.............................................22
Matthew Fearnley (flickr)
Nachruf Helmut Beulke......................23
Fotos:
Kirchenmusik.....................................24
D. v. Jutrczenka (S. 7), M. Reich (S. 8,9,11),
Freundeskreis / Geburtstagskaffee...25
P. Schmidt-Leukel (S. 10), privat (S. 21,23,26,
27,30), W. Gerbracht (S. 25)
Diakonie.............................................26
Hohenfelde.........................................27
RembertiKino.....................................29
Erscheinungsweise 4 Ausgaben/Jahr
Auflage 7.200
Weltgebetstag...................................30
Freud und Leid...................................31
Redaktionsschluss Ausgabe 4/2015:
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Die Vielfalt der Religionen
Glauben wir an denselben Gott?
Eine christliche Perspektive
Es ist eine einfache Frage, und ich will darauf
an diesem Ort mit einer einfachen Antwort
antworten: Ja, selbstverständlich, denn wir haben, wie die Schrift sagt, keinen Gott als den
einen, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm
(1. Kor 8,6).
Juden, Christen und Muslime glauben an
denselben Gott. Wir glauben an den Gott, der
Himmel und Erde erschaffen hat. An den Gott,
von dem alles ist und wir zu ihm. Wir glauben
an den Gott, der sich uns Menschen mitgeteilt
hat. An den Gott, der uns aufgetragen hat, seine Gebote zu achten.
Juden, Christen und Muslime glauben an
denselben Gott. Zugleich streiten wir darüber,
wie Gott in angemessener Weise zu verehren
ist. Hat er sich in der Tora zu erkennen gegeben? In Jesus Christus? Im Koran? Was ist ein
rechter Gottesdienst? Was gebietet Gott für
das tägliche Leben und den Umgang untereinander?
Juden, Christen und Muslime streiten darüber,
wie Gott in angemessener Weise zu verehren
ist. Dieser Streit ist nach menschlichen Maßstäben nicht zu entscheiden. „Man untersucht,
man zankt, man klagt. Umsonst“ sagt der weise Nathan in Lessings Ringparabel. Der Streit
wird andauern, solange es Juden, Christen und
Muslime gibt.
Die entscheidende Frage an uns ist daher, auf
welche Weise wir den unvermeidlichen Streit
führen. Streiten wir „auf schöne Art“, wie
es der Koran an einer Stelle formuliert (Sure
29,46)? Oder streiten wir mit Rechthaberei, mit
Verachtung, Polemik, gar mit Gewalt?
Aus christlicher Sicht ist die Antwort auf diese Frage klar und eindeutig. Alle drei synoptischen Evangelien berichten, dass Jesus seine
Schüler gelehrt hat, dass das wichtigste Gebot
in der Schrift das zweifache Gebot der Liebe
ist: „Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten … [und] fragte … ihn: Welches ist
das höchste Gebot von allen? Jesus aber ant-
6
wortete ihm: Das höchste Gebot ist das: ‚Höre,
Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von
ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften‘
(5. Mose 6,4-5). Das andre ist dies: ‚Du sollst
deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘ (3.
Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer
als dieses“ (Mk 12,28-31).
Das Gebot der Nächstenliebe gilt nach dem
Zeugnis der Bibel gegenüber jedermann, nicht
nur für das Verhalten in der eigenen Familie
oder der eigenen Religionsgemeinschaft. Die
berühmte Geschichte vom barmherzigen Samaritaner macht das unmissverständlich deutlich: Auf die Frage eines Schriftgelehrten, wer
das denn sei, mein „Nächster“ (3. Mose 19,18),
antwortet Jesus nach dem Bericht des Lukasevangeliums mit der Geschichte eines Mannes,
der nach einem Überfall von einem Ausländer
gerettet wird, noch dazu von einem Mann mit
einer fremden Religion (Lk 10,29-37). Dieser
Mann wird zum Beispiel dafür, was „Nächstenliebe“ heißt: Ein menschenfreundlicher
Umgang mit jedermann, ohne Ansehen der
Person, der Herkunft oder der Religion.
Auf die Titelfrage bezogen, verstehe ich das
christliche Zentralgebot heute wie folgt: Juden
und Muslime stimmen mit mir in manchen,
die Religion betreffenden Fragen überein. In
manchen Punkten sind sie anderer Meinung.
Diese Unterschiede gilt es zu respektieren. Ich
soll meine Nächsten behandeln, wie ich selbst
behandelt werden möchte. Und wenn es um
der Sache willen nötig ist, dass ich mit ihnen
streite, dann soll ich als Christ auf „schöne
Art“ streiten, mit Klugheit, Demut und Achtung vor dem Anderen.
Wolfgang Reinbold
aus: Loccumer Pelikan 1/15
Prof. Dr. Wolfgang Reinbold ist Beauftragter
für Kirche und Islam im Haus kirchlicher
Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
Die Vielfalt der Religionen
Abenteuer Religion
Interreligiöse Erfahrungen in der Konfirmandenarbeit
Wenn Laxmi Saha den Raum betritt, ist es
mucksmäuschenstill. Über hundert Jugendliche, Konfirmanden und Konfirmandinnen,
hängen an seinen Lippen, wenn der würdige
alte Hindu, in ein gelbes Gewand gekleidet, in
einem Deutsch-Englisch mit indischem Akzent
von der Spiritualität der indischen Religionen
erzählt. Seine Kernaussage: „God is love!“
Dass dieser Satz sich wörtlich auch in der Bibel
findet, ist eines der zahlreichen Aha-Erlebnisse
des „Abenteuers Religion“.
Die Konfirmandenarbeit der St. Remberti Gemeinde Bremen ist nicht nur als Einführung in
die christliche Religion konzipiert, sondern als
erlebnisorientiert gestaltete und religionstheologisch begründete Einübung in die großen
Weltreligionen. Natürlich ist das Christentum
evangelischer Ausprägung auch weiterhin
zentraler Bezugspunkt; im Verlauf der fünfzehnmonatigen Konfirmandenzeit werden
Kirche und Gottesdienst, Bibel, Taufe, Abendmahl, Schöpfung, Tod und andere Themen
ausführlich behandelt. Aber die Jugendlichen,
die in ihrer städtischen Lebenswirklichkeit, im
Schulalltag und beim aufmerksamen Blick in
die Welt mit der Vielfalt der Religionen konfrontiert sind, setzen sich auch innerhalb der
Konfirmandenzeit produktiv mit dieser Realität
auseinander.
Helmut Langel, Pastor in St. Remberti von
1980 bis 2011, hat dem Konfirmandenunterrichtskonzept unter dem Titel „Abenteuer
Religion“ seit Beginn der 1990er Jahre diese
interkulturelle und interreligiöse Ausrichtung
gegeben. Seit 2009 liegt die Konfirmandenund Jugendarbeit in St. Remberti in meiner
Verantwortung. Über Jahrzehnte wurde das
Modell immer wieder kritisch überarbeitet und
verändert, hat aber seine Grundstruktur inhaltlich und formal weitgehend behalten.
Zu den Rahmenbedingungen, die das für Konfirmandenarbeit immer noch ungewöhnliche
Konzept ermöglichen, gehört das gemeindeei-
gene Freizeitheim in Hohenfelde an der Ostseeküste. Dort findet eine für jeden Jahrgang verbindliche vierzehntägige Freizeit zu Beginn der
Sommerferien statt, wahlweise auch noch zwei
weitere Freizeiten in den Oster- und Herbstferien. Dadurch steht ein großes Zeitbudget zur
Verfügung. Im Lauf der vierzehn Freizeittage
werden die großen Weltreligionen vorgestellt.
Dabei werden - soweit das möglich ist - Vertreter/innen der jeweiligen Religionen eingeladen, über ihre Religion zu berichten und auch
atmosphärisch erlebbar etwas zu vermitteln.
Es beginnt am ersten Tag mit Stammes- oder
Naturreligionen. Die exemplarische Darstellung afrikanischer, australischer oder amerikanischer indigener Religionen ist immer auch
ein Blick in den tiefen „Brunnen der Vergangenheit“ (Th. Mann). Es gibt bei aller nötigen
Differenzierung religionsphänomenologisch
viel zu entdecken, was auch das Verständnis
unserer eigenen christlichen Religion und Theologie erweitert. Die Jugendlichen begegnen
einem Schamanen (der in diesem Fall allerdings von einem Jugendleiter verkörpert wird),
erfahren etwas über Tabus, Initiationsriten,
Opfer.
Am zweiten Tag werden die indischen Religionen vorgestellt - die Bezeichnung „Hinduismus“ wird der Vielfalt ja nur schwer gerecht.
Neben der Begegnung mit einem Hindu erle-
7
Die Vielfalt der Religionen
ben die Konfirmand/innen einen Hindutempel
mit entsprechenden Klängen und Gerüchen,
Riten und Bildern: Ganesha, Shiva, Vishnu.
Natürlich stellt sich hier und an den anderen
Tagen die Frage: Darf man das, was anderen
heilig ist, spielerisch nachbauen? Die Erfahrung
und auch die Bereitschaft unserer Gäste zur
Mitwirkung zeigt, dass dies sehr wohl möglich
und für das Erleben förderlich ist.
Das wird sehr gut deutlich auch am dritten Tag,
wenn eine Gruppe von Zen-Buddhisten aus
dem nahegelegenen Kiel zu Besuch ist. Nach
einer grundlegenden Einführung durch die Jugendleiter sind die Konfirmand/innen zunächst
staunende Zeugen eines Zazen (Sitzmeditation) mit japanischer Rezitation. Anschließend
ist reichlich Raum für Gespräch und Fragen.
Besonders eindrücklich ist für die Jugendlichen
aber immer die Gelegenheit, unter Anleitung
selbst eine Meditationsübung zu absolvieren.
20 Minuten schweigend aufrecht auf dem Boden sitzen - das ist für die meisten eine neue
Erfahrung.
Für die Auseinandersetzung mit dem Judentum
gibt es zwei Tage. Es ist unabdingbar, auch die
Shoa zu thematisieren, dafür steht der zweite
Tag zur Verfügung. Zugleich wäre es aber nicht
sachgerecht, die Darstellung des jüdischen
Glaubens ausschließlich aus dieser Perspektive
anzugehen. Die Einführung beginnt mit der hebräischen Bibel, einem Überblick der Geschichte des Judentums, um dann Einblicke in die religiöse Praxis zeitgenössischer deutscher Juden
zu geben. Sehr hilfreich ist auch in diesem Fall,
wenn Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Bremen als Gäste vor Ort sind.
Wenn in den nächsten Tagen das Christentum
vorgestellt wird, ergibt sich die Wahrnehmung
seiner jüdischen Wurzeln ganz organisch aus
dem Verlauf der Freizeit. Manchmal waren in
der Vergangenheit auch hier Gäste dabei, doch
ist das nicht nötig: Pastor, diakonischer Mitarbeiter und Jugendleiter/innen agieren mit dem,
was sie sagen, tun und sind, als Repräsentanten ihres Glaubens und werden von den Konfirmanden als solche wahrgenommen. Insofern ist
die ganze Freizeit eine Einübung in christliche
8
Lebensgemeinschaft. Zu den methodischen
Gestaltungen gehören von den Jugendlichen
inszenierte Stationen aus dem Leben Jesu. Jede
Zimmer- oder Zeltgruppe beschäftigt sich intensiv mit einer neutestamentlichen Geschichte und spielt sie allen anderen Gruppen vor. Am
Ende haben alle alles gesehen und die eigene
Geschichte so oft aufgeführt, dass etliche auch
Jahre später noch Details wörtlich wiedergeben können. Da mittlerweile die Hälfte der
Freizeit um ist, gehört zum Erleben christlicher
Spiritualität immer auch ein Tagesausflug nach
Lübeck; in der Marienkirche singen 100 bis 150
Bremer Jugendliche voller Hingabe ein vorher
einstudiertes gregorianisches Vaterunser - ein
Highlight allemal für ihren Pastor, der jedes
Jahr von neuem erstaunt und angerührt ist,
dass das funktioniert.
Am Islamtag werden alle vom Muezzin geweckt. „Allahu akbar“, schallt es über das Gelände. Wenn als Gäste einige junge Erwachsene aus einer Bremer Moschee kommen, sitzen
ihnen die Konfirmandinnen und Konfirmanden
nicht nur getrennt gegenüber, die Mädchen haben überdies an diesem Tag ein Kopftuch angelegt. Wie fühlt sich das an? Wie wirkt es auf die
anderen? Natürlich bleiben kritische Fragen an
die Gäste nicht aus. Diese berichten über die
Fünf Säulen des Islam, rezitieren aus dem Koran, anschließend üben die Jugendlichen den
Ablauf eines Gebetes ein.
Zum Abschluss der Auseinandersetzung mit
den Religionen steht ein Tag unter dem Thema
„Fundamentalismus“. Alle Religionen haben
Die Vielfalt der Religionen
das Potential, absolut gesetzt und fundamentalistisch verengt verstanden zu werden. Es ist
uns ein Anliegen, dass die Jugendlichen diese
Möglichkeit und leider zunehmend anzutreffende Wirklichkeit von Religion nicht mit der
Religion selbst verwechseln.
Nach diesen Tagen voller Eindrücke gibt es
einen weitgehend ruhigen Sonntag - mit Konfirmandentaufen in der Ostsee. Der Anteil der
ungetauften Konfirmand/innen liegt oft bei 20
% oder mehr. Bis zu fünfzehn Jugendliche pro
Jahrgang lassen sich bei dieser Gelegenheit
taufen, die übrigen meist in der Osternacht.
Die letzten Tage der Sommerfreizeit dienen der
Vorbereitung und Durchführung einer Konfirmandenprüfung. Die Jugendlichen setzen sich
anhand von Fragen noch einmal intensiv mit
dem Erlebten und Gelernten auseinander. Und
wenn sie am Ende in Dreiergruppen vor mir sitzen, feiern wir das erworbene Wissen.
Soweit im Schnelldurchlauf - und naturgemäß
stark verkürzt - der Ablauf einer Freizeit. Nicht
erwähnt wurde bisher, dass die Tagesgestaltung über die Auseinandersetzung mit den
Religionen hinaus natürlich noch viel mehr
beinhaltet. Es gibt regelmäßige und einmalige
Projekte (von „Vorbilder“ über „Kirchengestaltung“ bis „Liebe in der Bibel“), Sport- und
Freizeitangebote, Theater und Film, gemeinsames Singen, tägliche Abendandachten und
-abschlüsse und vieles mehr. Das Abenteuer
Religion besteht zu einem großen Teil aus dem
Erleben. Dass das möglich ist, liegt vor allem
an der großen Anzahl von ehrenamtlichen Jugendleiter/innen, die nicht nur für Organisation
und Betreuung, sondern auch in großem Maß
für die inhaltliche Gestaltung zuständig sind
und diese Aufgabe sehr selbständig füllen.
Viele Jugendliche fahren nach ihrer Konfirmation noch einmal freiwillig als „Ex-Konfis“ mit.
Die Angebote der Jugendarbeit vor Ort in Bremen (offene Teestube, Filmprojekt TEESTUKI
und anderes) sind mit der Konfirmandenarbeit
vielfältig verzahnt. Über Wahlprojekte haben
die Konfirmand/innen im übrigen auch die
Möglichkeit, durch Besuche in Moschee und
Synagoge ihre Erfahrungen zu vertiefen.
Alle diese Besonderheiten haben natürlich Einfluss auf die Gestaltung des Konzepts, aber sie
sind meines Erachtens keine notwendigen Bedingungen. Die Erweiterung des traditionellen
Konfirmandenlehrplans hin zu einem interkulturell-interreligiösen Lernen führt dazu, dass
Jugendliche zu einer angemessenen Wahrnehmung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede
der verschiedenen Religionen befähigt und
damit zu einem kritischen Dialog ermuntert
werden.
Theologische Grundlage für eine solche Sicht
ist die Entwicklung einer pluralistischen Religionstheologie, wie sie etwa Perry SchmidtLeukel vorgelegt hat (siehe Artikel auf Seite
10). Weder werden die vorgestellten Religionen exklusivistisch als „Irrwege“ vorgeführt
noch inklusivistisch vereinnahmt. Vielmehr
geht es darum, die Vielfalt der religiösen Zugänge zur transzendenten Wirklichkeit Gottes
wahrzunehmen und wertzuschätzen. Am Ende
der Auseinandersetzung mit den vielen Wegen steht durch Taufe und Konfirmation ein
bewusstes und begründetes Bekenntnis zum
eigenen christlichen Glaubensweg. In gemeinsam formulierten Glaubensbekenntnissen und
einem selbst gedichteten Konfirmationslied
finden die Konfirmand/innen Worte für das,
was sie unter Glauben verstehen. Aber das
wissen alle: Das Abenteuer Religion ist damit
nicht am Ziel, das stete Suchen nach dem rechten Weg geht weiter.
Dirk von Jutrczenka
9
Die Vielfalt der Religionen
Vielfalt der Religionen als religiöse Herausforderung
Ein Plädoyer für eine christlich-pluralistische Theologie
Perry Schmidt-Leukel,
Professor für Religionswissenschaft und
interkulturelle Theologie in Münster und
einer der wichtigsten
Vertreter einer pluralistischen
Religionstheologie, hat im April
beim
Jahresempfang
des Evangelischen Bildungswerks
Bremen
über die „Vielfalt der
Religionen als religiöse
Herausforderung“ gesprochen. Der Vortrag
fand großen Anklang und wurde von vielen
Anwesenden als richtungsweisender Impuls
für künftige interreligiöse Wahrnehmung angesehen. Die Konfirmandenarbeit in St. Remberti beruft sich schon seit langem auf diesen
theologischen Ansatz. Im Folgenden werden
einige der Gedanken Schmidt-Leukels zusammenfassend dargestellt.
Viel mehr als frühere Generationen erleben wir
eine große Vielfalt von Religionen in der durch
Medien immer kleiner werdenden Welt. Es ist
kaum denkbar, dass diese Entwicklung wieder
zurückgeht.
Alle Religionsgemeinschaften müssen sich
damit auseinandersetzen, wie sie sich zu den
jeweils anderen Religionen verhalten. Gesellschaftspolitisch muss das Zusammenleben von
Angehörigen verschiedener Religionen fair organisiert werden. Aber jede Religion muss sich
auch inhaltlich fragen, wie sie sich zu der Vielfalt sowie zu den konkreten Lehren der anderen verhält. Wenn jede Religion den Anspruch
hat, Menschen den Weg zum Heil zu weisen,
müssen sie wechselseitig zu den Ansprüchen
der anderen Stellung nehmen.
Für die Interpretation religiöser Wahrheitsansprüche gibt es logisch nur vier Möglichkeiten.
10
1)Die Heilsbotschaften aller Religionen sind
falsch. Das wäre die klassische atheistische
Ansicht. Angesichts der Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Religionen spricht auf den
ersten Blick vieles für dieses Urteil.
2)Nur die einer einzigen Religion ist wahr.
Schmidt-Leukel nennt dies die exklusivistische Option. Jahrhundertelang war das
die im Christentum vorherrschende Position:
Extra ecclesiam nulla salus (Außerhalb der
Kirche kein Heil). Auch heute findet sich vor
allem in theologisch konservativen Kreisen
diese Anschauung. Zuletzt etwa beim Bremer Pastor Olaf Latzel, für den andere Religionen schlicht „Sünde“ sind.
3)Die Heilsbotschaften mehrerer Religionen
enthalten Wahrheit, aber nur eine ist in dieser Hinsicht allen anderen überlegen.
Nach dieser inklusivistischen Ansicht, die
sich mittlerweile etwa auch in manchen
kirchlichen Verlautbarungen findet, gibt es
ernstzunehmende Parallelen zwischen den
Religionen. Bei den anderen Religionen
finden sich Fragmente der Wahrheit. Aber
letztlich wird die jeweils eigene als die einzige vollständig wahre und damit für alle beste Religion angesehen. Daraus folgt dann
aber, dass idealerweise die anderen Religionen überwunden werden sollten.
4)Die Heilsbotschaften mehrerer Religionen
sind wahr, ohne dass eine allen anderen
überlegen wäre. Vielmehr sind einige in ihrem Wahrheitsgehalt einander gleichwertig.
Dieser pluralistische Annahme geht davon
aus, dass den unterschiedlichen Religionen
verschiedene, aber gleichermaßen gültige
Erfahrungen mit derselben transzendenten
Wirklichkeit zugrunde liegen. Die Religionen
sind also nicht einfach „alle gleich“. Sie sind
vielmehr Ausdruck unterschiedlicher Erfahrungen – aber eben Erfahrungen, die sich als
unterschiedliche Erfahrungen mit derselben
Wirklichkeit deuten lassen.
Die Vielfalt der Religionen
Die „göttliche“, „unendliche“ Wirklichkeit
übersteigt alle endliche Wirklichkeit und damit auch alles endliche Erkennen - da sind
sich alle Religionen einig. Kein Bild und kein
Begriff kann die transzendente Wirklichkeit,
die Unendlichkeit vollständig erfassen. Die für
die Religionen grundlegenden Erfahrungen
werden in der pluralistischen Position daher
als endliche Erfahrungseindrücke einer unendlichen Wirklichkeit gedacht, die jeder menschlichen Begreifbarkeit entzogen ist. Darum gibt
es viele verschiedene „endliche“ Bilder für das
„unendliche“ Transzendente.
Bisher haben die Religionen ihr Verhältnis zueinander meistens entweder exklusivistisch
oder inklusivistisch bestimmt. Beide Position
widersprechen jedoch dem Selbstverständnis
aller anderen Religionen. Kein Anhänger der
Religion A wird den Überlegenheitsanspruch
von Religion B teilen. Demgegenüber kann die
pluralistische Position der Gleichwertigkeit,
wie auch immer sie jeweils religionsspezifisch
formuliert wird, grundsätzlich von Anhängern
unterschiedlicher Religionen geteilt werden.
Religiöse Konflikte gibt es nicht nur, weil Religionen „missbraucht“ werden. Wenn es kein
genuin religiöses Konfliktpotential gäbe, wäre
es schwer vorstellbar, dass sich Religionen
überhaupt zur Verschärfung anders motivierter
Konflikte missbrauchen ließen. Das religiöse
Konfliktpotential lässt sich zu einem großen
Teil aus der Dominanz exklusivistischer und
inklusivistischer Optionen erklären. Denn wenn
gemäß dem Exklusivismus und Inklusivismus
die religiöse Vielfalt idealerweise durch die
eigene Religion zu ersetzen ist, dann stellen
die Religionen wechselseitig eine ernsthafte
existentielle Bedrohung dar, gegen die sie sich
schützen müssen. Eine pluralistische Position
behebt dieses Konfliktpotential quasi an seiner
Wurzel. Wer eine andere Religion auch in religiöser Hinsicht als gleichwertig erachtet, wird
nicht länger nach ihrer Überwindung trachten.
Im Verhältnis des Christentums zum Judentum
haben viele Christen dies inzwischen eingesehen. Im Verhältnis zu den anderen Religionen
steht diese Einsicht jedoch noch weitgehend
aus.
Eine pluralistische Position geht über Toleranz
hinaus; es geht darum, andere Religionen zu
schätzen und als gleichwertig wahrzunehmen.
Dennoch bleibt auch Toleranz wichtig und für
das gesellschaftliche Zusammenleben unverzichtbar: als Duldung dessen, was man nicht
schätzt und selber für falsch hält.
Dirk von Jutrczenka
Literaturhinweis: Perry Schmidt-Leukel, Gott
ohne Grenzen. Eine christliche und pluralistische Theologie der Religionen, Gütersloh
2005
Du bist ein Meer von Glanz, wohin ich schaue.
Geblendet sehe ich dein Licht, das sonnengleich
allüberall hin seine Pfeile sendet.
Du bist der eine, bist das Ziel der Weisheit,
bist das Herz des Alls.
Bewahrer du des ewigen Gesetzes,
der ewige Grund von allem, was besteht.
Kein Anfang ist in dir, nicht Mitte und nicht Ende,
ewig ist deine Kraft, und ewig ist dein Wille.
Die Sonne und der Mond sind deine Augen,
wie Feuerschein erglänzt dein Angesicht.
Dich zu erkennen, wünschte ich von Herzen,
doch wer du bist, erfass’ ich nicht.
Bhagavad-Gita 11,17ff.
11
Die Vielfalt der Religionen
Und wenn ich kein Kreuz schlage?
Ein Besuch in der katholischen Nachbargemeinde
In der Messe
Am Sonntag nach Ostern lasse ich die Rembertikirche rechts liegen und gehe um 11:30 Uhr
zum katholischen Hochamt in St. Ursula. Ein
wenig fühle ich mich wie ein Forschungsreisender bei einem fremden Volk. Wann muss ich
knien? Werde ich, wenn ich kein Kreuz schlage,
sofort als Ungläubiger erkannt?
Gleich umfängt mich das Innere der Kirche,
eine große, wie ein Zelt aufgespannte Halle.
Ich nehme Platz, und immer wieder gehen
meine Blicke von dem blauen, die ganze Wand
ausfüllenden Glasfenster links zu dem sonnendurchglühten Rot der gegenüberliegenden
Wand. Vorne über dem Altar ein Betonrelief
mit dem Lamm als Ostersieger.
Pastor Brinkmann mit seinem Gefolge zieht
ein, aha, die katholische Kirche ist Weltkirche,
zwei schwarze Ministrantinnen sind dabei, obwohl in der großen Gottesdienstgemeinde das
fahle Weiß des Bremer Bürgertums dominiert.
Ein Gefühl verlässt mich den gesamten Gottesdienst über nicht: Obwohl ich die Ordnung
der Messe nicht beherrsche, trägt sie mich
doch, alles wirkt irgendwie „objektiver“. Anders als im evangelischen Gottesdienst flutet
ein bewegter Wechsel von Gesang, Gebeten,
Aufstehen, Knien, Wieder-Hinsetzen durch
diese Stunde. Fremd ist mir, dass das Buch der
Bücher vom Priester wie eine kostbare Reliquie
nach oben gehalten wird; der Prediger legt die
Geschichte des Heiligen Thomas aus und zitiert
Dostojewski: „Für‘s Leben ist ein Hosianna
allein zu wenig. Dieses Hosianna muss vorher
unbedingt durch den Schmelzofen der Zweifel
gegangen sein.“
Ob ich bei der Eucharistie mit nach vorne gehen soll? Es ist bei der Wandlung ja gar nicht
geklingelt worden! Sind die Katholiken am
Ende doch anders, als ich dachte?
Ich bleibe sitze und spüre meinen Eindrücken
nach und versuche nicht an das zu denken, was
uns trennt, sondern an das, was uns verbindet.
12
Ein Gespräch mit Elaine Rudolphi
Am nächsten Sonntag treffe ich nach dem
Hochamt Frau Elaine Rudolphi, die Pastoralmitarbeiterin der Gemeinde. Warum heißt
bei Ihnen der eine Priester „Pastor“ und der
andere „Pfarrer“, will ich zuerst von meiner
Gesprächspartnerin wissen. „Nun“, sagt sie,
„in der katholischen Gemeinde kann es immer
nur einen Pfarrer geben, das ist bei uns Pfarrer Brockmeyer, der andere heißt eigentlich
Kooperator, aber wir sind in Norddeutschland,
da sagt man eben Pastor“. Unkompliziert,
denke ich, und so entwickelt sich auch unser
Gespräch. Obwohl Frau Rudolphi ganz direkt
und ohne Kirchen-Sound antwortet, steckt sie
doch tief in der Tradition ihrer Kirche, unser
Gespräch wird für mich bald zu einem kleinen
Kolleg über die Feinheiten der katholischen Liturgie.
Aber zuerst zu den Fakten: Die Gemeinde „St.
Katharina von Siena“, die aus den Gemeinden
St. Ursula, St. Georg in Horn und dem Josephsstift gebildet wird, umfasst knapp 9000 Gemeindeglieder. Neben den beiden Priestern
arbeiten drei weitere hauptamtliche Seelsorger
in der Gemeinde, die Pastoralreferentin habe
ich gerade eben beim Gottesdienst mit den
Kindern, die sich auf die Kommunion vorbereiten, erlebt: Ein Kindergottesdienst mit Bildern,
einer Kinderprozession und einer kleinen Unterweisung, an dem etwa 300 Menschen teilnahmen.
Drei Grunddimensionen müsse eine katholische
Gemeinde haben: Glauben feiern, also Liturgie.
Glauben leben, also Diakonie. Und Glauben
wissen: Also Unterweisung und Diskussion zu
den Grundlagen des Glaubens. Wenn Rudolphi
über ihre Gemeinde erzählt, dann könnte man
ein bisschen auch an Remberti denken. Auch
hier gibt es ein buntes Angebot: Ferienfreizeiten, Familienwochenenden, Seniorenkreise,
eine sehr intensive Jugendarbeit mit Jugendleiterausbildung, Unterricht vor Taufe, Kommu-
Die Vielfalt der Religionen
St. Ursula Kirche
nion, Firmung. Interessant fand, ich, dass die
Gemeinde nach Schnittstellen etwa der Senioren- und der Jugendarbeit sucht, so haben die
Kommunionskinder ihre Kerzen zusammen mit
einem Seniorenkreis gefertigt.
„Hat Ihre Gemeinde eine Richtung, sind Sie besonders papsttreu, oder gar liberal?“ frage ich
Frau Rudolphi. „Zum Glück ist unsere Gemeinde so groß, dass alle Farben des Katholischen
hier erfahrbar sind, da gibt es neben den ‚normalen‘ Andachten auch Kreuzwegandachten
und Rosenkranzgruppen, ja am Ostermontag
feiern wir im Josephsstift das Hochamt auf lateinisch.“ Aber die Gemeinde habe schon auch
ein besonderes Profil. „St. Katharina ist eine
attraktive Gemeinde, wenn man etwas über
den Glauben wissen will.“
Sicher sei St. Katharina stark von der Mittelschicht geprägt, obwohl es hier auch Arme
gebe, Armut werde bloß in Schwachhausen
nicht so sichtbar, sei versteckter. Die Gemeinde
wachse, aber das liege daran, dass es etwa in
Horn große Neubaugebiete habe, so werden
die Austritte eben kompensiert.
Und was meinen die Gemeindemitglieder zum
Priestertum der Frauen und zur der Frage verheirateter Priester?
„Wenn Sie nach dem Hochamt auf den Platz
vor der Kirche gegangen wären und unsere
Gottesdienstbesucher befragt hätten, wäre
sicher eine Mehrheit für verheiratete Priester
und für Priesterinnen gewesen.“
Und Sie selbst, ärgere Sie es denn, dass Sie
mit ihrer profunden theologischen Ausbildung
keine Priesterin werden könne? „Ach nein, das
würde ja alles vergällen, was ich tue. Ich muss
mit den Begrenzungen zurechtkommen, damit
habe ich keine Probleme!“
Natürlich darf die Frage nach Papst Franziskus
nicht fehlen. „Der neue Papst ist für viele Leute
bei uns leichter anknüpfbar als seine beiden Vorgänger. Wissen Sie, er ist ein typischer Jesuit, und
denen geht es vor allem darum, dass die Leute
eine persönliche Beziehung zu Jesus haben.“
Und dann frage ich endlich nach den beiden
Messfeiern, die ich erlebt habe. Warum wird in
St. Katharina nicht mehr geklingelt? Warum ist
die katholische Predigt so viel schlichter als die
der Protestanten? Warum darf nur der Priester
aus dem Evangelium vorlesen und die Laien
müssen sich mit Epistel-Lesungen und der Lesung aus der hebräischen Bibel begnügen?
Hier wird nun der Interviewer zum faszinierten
Zuhörer, weil Frau Rudolphi mir den tiefen Sinn
der Messordnung aufschließt und ich eigentlich nach jeder Erläuterung noch nachfragen
müsste. Zwei fundamentale Unterschiede fallen sofort auf: Die Messe ist von der Gegenwart des Heiligen und vom Dialog geprägt. Der
Priester steht in einem ständigen liturgischen
Dialog mit seiner Gemeinde, so wie Jesus mit
seiner Gemeinde im Gespräch ist. Durch den
strikt geregelten Ablauf der Schriftlesungen
„kommen wir in drei Jahren durch die komplette Heilige Schrift“. Und das Evangelium
dürfe eben nur der Priester lesen, weil im
Evangelium Jesus selbst zu uns spreche. Aber
es bleibt, fügt Frau Rudolphi gleich hinzu,
„Gottes Wort im Menschenwort. Wir haben
keinen Koran!“ Der Mittelpunkt der Messe ist
das Hochgebet um die Eucharistie. „Früher war
alles Lateinisch. Und da das viele nicht verstanden haben, wurde eben geklingelt, wenn es zur
Wandlung kam. Damit man dann wieder aufmerksam war. Das ist heute, wo alles deutsch
ist, nicht mehr nötig.“
13
Die Vielfalt der Religionen
Nachgedanken
Wer protestantisch geprägt ist, wird wahrscheinlich immer ein bisschen fremdeln, wenn
er eine katholische Messe besucht. Bei mir
überwog die Neugier, ich begegnete einer lebendigen Gemeinde und einer Liturgie, deren
aus vielen Jahrhunderten stammende Kraft
ich spüren konnte. Reduzieren wir das „Katholische“ nicht auf Klischees: Hier die liberalen
und progressiven Katholiken, die uns genehm
sind, und da die verbohrten Hardliner. Der
unsägliche Pastor Latzel mit seiner aggres-
siven Halbbildung hat in calvinistischem Furor
den Reliquienkult der Katholiken lächerlich
gemacht. Aber was ist von dem wissenden
Lächeln der Aufgeklärten zu halten, die allen
rituellen Reichtum und die farbige Tradition
katholischer Frömmigkeit als Budenzauber abtun?
Ich wünsche mir jedenfalls, dass wir von den
fremden Formen, in denen unser Glaube gefeiert wird, angesprochen werden, uns berühren
lassen.
Bernhard Gleim
Die Welt aus einer Perle
Besuch bei einer jesidischen Familie
Ich habe sie kennengelernt, als sie in unserer
Apotheke ihr Schulpraktikum abgeleistet hat:
Darin, ein fröhlich-freundliches-fleißiges Mädchen. Sie stammt aus einer syrisch-kurdischjesidischen Familie, die derzeit in den KampaHäusern um die Ecke wohnt. Als ich sie frage,
ob sie mir etwas über die Jesiden erzählen
kann, werde ich herzlich eingeladen.
Das Wohnzimmer ist karg, aber wohnlich
eingerichtet, die Mutter serviert Kaffee und
Gebäck, das vom Neujahrsfest am 15. April
stammt. Das wird mit der ganzen Familie jährlich gefeiert, stets an einem Mittwoch um den
15. April herum.
Die Familie ist stolz auf ihren Glauben. Es ist
eine monotheistische Religion, Mitglied wird
man durch Geburt, Mission ist ihnen fremd. Im
Laufe der Jahrhunderte wurden Jesiden immer
wieder Opfer von Vertreibung, oft durch die
Osmanen, jetzt durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS).
Die Jesiden finden sich in Norddeutschland
hauptsächlich in Hannover zusammen, in Celle und Delmenhorst. Auch in Bremen ist ein
Zentrum geplant, das als kultureller Treffpunkt
fungieren soll.
Die Herkunft der Jesiden liegt im Dunkeln. Ihrer
Ansicht nach, erzählen mir meine Gastgeber,
stammen sie direkt von Adam ab, sie verste-
14
hen sich als Angehörige der ältesten Religion.
Gott hat nach ihrer Vorstellung die Welt aus
einer Perle erschaffen und an sieben Tagen der
Woche sieben Engel. Der Engel Pfau (Melek
Taus) ist deren größter, der nach einer Abkehr
von Gott aber wieder aufgestiegen ist. Auch
Spuren des Mithras-Kultes finden sich in der
stets mündlich überlieferten Religion, die Gebetszeiten hängen eng mit dem Aufgang und
Niedergang der Sonne zusammen.
An der Wand hängt eine Teppichtasche, worin
sich Wollfäden befinden. Daraus bastelt mir die
Mutter eine Art Freundschaftsband, was mich
mit dem Heiligen verbinden soll und das ich
tragen soll, bis es verschlissen ist.
Versehen mit einer Tüte voll Gebäck, einer
herzlichen Einladung, doch wiederzukommen
und der Bitte, Bescheid zu geben, wenn ich
von einer bezahlbaren Wohnung weiß (aus
den Kampa-Häusern muss man nach 1-2 Jahren wieder ausziehen) verabschiede ich mich.
Die Bitte gebe ich gerne an die Gemeindemitglieder weiter.
Es schließt sich an ein Gespräch über die Christen, die Familie fragt mich, wieso es soviel
„Parallel-Christentümer“ gäbe. So ergibt sich,
ganz unvermutet, ein interreligiöser Dialog.
Christiane Rieve
Die Vielfalt der Religionen
Zeichnung: Til Mette
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
15
Kalender
Montag
Dienstag
Frauenbastelgruppe
Erika Kohl (Telefon 04298/4892)
montags 15.00 - 17.30 Uhr
Café im Remberti-Forum
dienstags 15.00 - 17.30 Uhr
(nicht in den ersten vier Sommerferienwochen
vom 28. Juli bis 18. August)
Spieletreff
montags 15.00 - 18.00 Uhr
Kaminsaal
Tüten- und Talerausgabe
montags 15.00 Uhr
Foyer
RembertiKino: Allein
Dirk von Jutrczenka
monatlich montags 19.30 Uhr
im Albert-Schweitzer-Saal
15. Juni: ALL IS LOST (USA 2013,
Regie: J.C. Chandor)
13. Juli: DIE WAND (Österreich/Deutschld 2012,
Regie: Julian Roman Polster)
10. August: 127 HOURS (USA/GB 2010,
Regie: Danny Boyle)
(siehe Artikel Seite 29)
Kirche im Kommen
Gerd Bronsema, Eva Früh, Rainer Koy
vierteljährlich
Wunderwerk Körper. Vom achtungsvollen
Umgang mit sich selbst
Montag, 6. Juli 2015, 19:30 Uhr
(s. Seite 20)
Kinderchöre
Vorgruppe ab 4 Jahre
Monique Espitalier
dienstags 16.30 - 17.15 Uhr
Gruppe 1: Christiane Quandt
letztes Kindergartenjahr + 1. Klasse
dienstags 16.30 Uhr - 17.15 Uhr
Gruppe 2: Rolf Quandt
ab 2. Klasse
dienstags 16.30 Uhr - 17.15 Uhr
Remberti-Theater
Helmut Holtmann
dienstags 18.00 - 19.30 Uhr
Albert-Schweitzer-Saal
Besuchsdiensttreffen
Angela Thies
2. Juni, 7. Juli, 18 Uhr
Männer im Übergang
Treffen nach Absprache mit Gerhard Fricke
E-Mail [email protected]
Kantorei Andreas-St. Remberti
Rolf Quandt
dienstags 20.00 - 22.00 Uhr
St. Remberti-Gemeinde/Andreas-Gemeinde
im Wechsel
Bitte nachfragen Ruf 0421/2511772
Frau Weiß liebt Rotwein und Baguette, auch find‘ sie die Franzosen nett.
Den Nettsten traf sie im Savoy, doch St. Remberti bleibt sie treu.
Auch Sie können bei einem Wohnortwechsel Mitglied der Rembertigemeinde
bleiben. Das Formular gibt‘s im Gemeindebüro.
16
Kalender
Mittwoch
Donnerstag
Seniorenfrühstück
Angela Thies und Team
jeden 2. Mittwoch im Monat 9.30 Uhr
10. Juni, 8. Juli (nicht im August)
Kirchenband
Rolf Quandt, Dirk von Jutrczenka
donnerstags 16.30 - 18.30 Uhr
Patchwork
Beate Treber (Telefon 0421/236606)
mittwochs von 10.00 -12.00 Uhr
English Fairy Tales
Ingeborg Garbers (Telefon 233348)
4. Juni, 15 Uhr
Kaminsaal
Freundeskreis Remberti
jeden 3. Mittwoch im Monat 15.30 Uhr
Pastor Uli Bandt
17. Juni, 15. Juli (nicht im August)
(siehe Artikel Seite 25)
Taizé-Andachten
Uli Bandt
jeden 3. Donnerstag im Monat
20.00 Uhr in der Kirche
Geburtstagskaffee
Uli Bandt, Angela Thies und Team
vierteljährlich mittwochs 15.30 Uhr
26. August
(siehe Artikel Seite 25)
Freitag
Gemeindechor
Rainer Köhler
mittwochs 17.30 - 19.00 Uhr
Initiativkreis „Neue Alte“
jeden 3. Mittwoch im Monat
18.30 - 20 Uhr
Teestube der Jugend
Helmut Holtmann
mittwochs 19.00 - 21.00 Uhr
Bibellesen mit Uli Bandt
jeden 2. Mittwoch im Monat
Thema: Hiob
10. Juni (mit Pn. Frauke Lieberum), 8. Juli
19.30 Uhr im Kaminsaal
VOX Vocalensemble
Rolf Quandt
14-täglich mittwochs 20.00 Uhr
Jugendleitertreffen
Helmut Holtmann, Dirk von Jutrczenka
jeden letzten Mittwoch im Monat
21.00 Uhr
Vormittagsrunde
1. und 3. Freitag im Monat
10.00 bis 11.30 Uhr
KinderKirche
Kinderkirchen-Team
freitags 16.30 Uhr
Pfingstkinder
5. Juni, 12. Juni, 19. Juni
Religionsphilosophischer Salon
Isabel Klaus
entfällt vorübergehend wegen Krankheit
täglich
Bremer Treff
Kirchliche Begegnungsstätte, Altenwall 29
Dietmar Melcher (Telefon 89746175)
dienstags bis freitags 17.00 - 21.00 Uhr,
samstags 16.00 - 20.00 Uhr
17
Die Vielfalt der Religionen
Im Urlaub notiert
Johannes Lepsius und der Armeniergenozid 1915
Auf dem evangelischen Friedhof in Meran
stieß ich auf
das Grab von
Johannes Lepsius und wurde
dadurch an ein
Ereignis erinnert, das jetzt
genau hundert
Jahre
zurück
liegt:
Auf den Völkermord an den
Armeniern, den
die türkische
Regierung bis
heute keinen
Völkermord
nennen
will.
Der Papst hat das nun mit der nötigen Deutlichkeit getan. Anderthalb Millionen armenische
Christen wurden Opfer eines Genozids, und die
Mächtigen in den anderen Ländern schwiegen.
Auch die deutsche Regierung, die mit dem osmanischen Reich verbündet war. Einer schwieg
nicht, der protestantische Pfarrer Lepsius, der
unermüdlich Beweise, Akten sammelte, bei
der türkischen Regierung intervenierte, um
auf dieses Verbrechen hinzuweisen. „Armenien und Europa, Eine Anklageschrift wider
die christlichen Großmächte und ein Aufruf
an das christliche Deutschland”, nicht nur mit
dieser Schrift prangerte Lepsius die „Massenabschlachtung, Ausplünderung und Zwangskonversion eines großen christlichen Volkes”
an. Franz Werfel hat diesen „Gerechten“ in
seinem Roman über die armenische Tragödie
„Die Vierzig Tage des Musa Dagh“ verewigt.
Vergessen wollen, nicht so genau Hingucken,
realpolitische Rücksichten – Haltungen wie
diese behindern bis heute die historische Aufarbeitung.
Heute, wo wieder Christen im nahen Osten
Opfer ethnischer Reinigungen und islamistischen Religionswahns werden, ist es gut, an
Johannes Lepsius zu erinnern, und daran, dass
jedes Engagement für Verfolgte und rassisch
oder religiös Diskriminierte die Solidarität mit
den eigenen Glaubensbrüdern und -schwestern einschließen muss.
Bernhard Gleim
„Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt
wird“ sagt ein Sprichwort. Für das „Wie“ haben die Johanniter viel
Sei
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oder nach einem
anzubieten.
„Es kommt
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der
mit
Sachverstand,
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auf Pflegebedürftige
Ihre Wünsche eingeht.
Die
Johanniter
unterstützen
und
Angehörige
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geben
ihnen
die
Hilfe,
die sie
auf
Ihre Wünsche
eingeht. Die
unterstützen
Pflegebedürftige
und Angehörige
und Johanniter
geben ihnen die
Hilfe, die siePflegebedürftige und Angebrauchen.
brauchen.
hörige
und geben ihnen die Hilfe, die sie brauchen.
Johanniter-Haus-Pflege gGmbH
Leher Heerstraße
139, 28359 Bremen
Johanniter-Haus-Pflege
gGmbH
gGmbH
Telefon: (0421) 51 70 78 0
Leher
Heerstraße
139,
28359
Bremen
Leher
Heerstraße
139,
28359
Bremen
www.diejohanniter.de
Johanniter-Haus-Pflege
5151
70 70
78 0
Telefon: (0421)
78www.diejohanniter.de
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www.diejohanniter.de
Telefon: (0421)
18
Die Vielfalt der Religionen
A Q 64
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Du bist die Quelle - Konfirmationslied 2015
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2. Quelle des Lichtes, du lässt uns strahlen,
Knospen des Friedens soll‘n nie vergeh‘n.
Wurzel des Lebens, machst uns zu Blüten
du gibst uns Kraft, lässt Vielfalt entsteh‘n.
3. Das Bad der Taufe, das Bad im Ganges Wasser, das reinigt von Schuld und Tod.
Wudu und Mikwe machen mich sauber,
Lotus ist Reinheit, trotz aller Not.
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meint.
4. Du lässt es regnen für Gut und Böse
und deine Sonne scheint überall.
Liebe ist stärker als alles Unrecht,
ich kann entscheiden, ich hab die Wahl.
Musik: Rolf Quandt / Dirk von Jutrczenka
Text: Konfirmandinnen und
Konfirmanden des Jahrgangs 2015
19
Kirche im Kommen
Wunderwerk Körper
Vom achtungsvollen Umgang mit sich selbst
Wir finden viele Gründe, über unseren Körper und mit ihm - zu schimpfen: zu dick, zu alt, zu
unbeweglich, zu schwach. Wir haben „schlechte Ohren“, ein „kaputtes Knie“ und einen „zu
schwachen Rücken“.
Dabei ist dieser Körper doch eigentlich ein unvergleichliches Wunder, das uns - anpassungsfähig und fehlertolerant - durch unseren Alltag bewegt und uns jede Menge Wohlfühl-Momente
schenkt. Dass Körper, Seele und Geist untrennbar miteinander verwoben sind, ist heute hinreichend bekannt. Aber welche Bedeutung kann
das für mein Leben mit meinem Körper und der
gemeinsamen Lebensgeschichte haben?
Ende des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche
„Körpertechniken“ entwickelt, die einen praktischen Umgang für dieses „Körper-Seele-GeistPhänomen“ anbieten und von der Wissenschaft
zunehmend-Beachtung finden. Die AlexanderTechnik ist eine davon.
Stefanie Buller ist Bewegungscoach in Bremen.
An diesem Abend berichtet sie, wie die Alexander-Technik ihr geholfen hat, nach zahlreichen
Operationen und der eigenen Burn-Out-Erfahrung besser mit sich selber umzugehen. Hauptsächlich soll aber Raum sein für alle Fragen zum
Thema und kleine - für den Alltag höchst praktische - Entdeckungen „am eigenen Leib“. Wir
freuen uns auf eine bewegte Runde!
Gerd Bronsema, Eva Früh, Rainer Koy
Kirche im Kommen
Montag, 6. Juli 2015
19:30 Uhr im Gemeindehaus
Gemeinsam unterwegs
Remberti-Radtour 2015
Seit dem Frühjahr 2007 haben wir in jedem Jahr
eine Radtour in die nähere Umgebung durchgeführt. Die Resonanz war erfreulicherweise
jeweils so groß, dass wir
auch in diesem Jahr wieder
zu einer Remberti-Radtour
einladen und damit die
Tradition der Radtouren
fortsetzen möchten.
Unsere diesjährige gemeinsame Radfahrt soll
am Samstag, 20. Juni,
stattfinden. Wir wollen
uns dazu um 14 Uhr vor der Remberti Kirche
mit unseren Fahrrädern treffen. Wie in den Vorjahren wird das Fahrtziel noch nicht verraten.
Auf jeden Fall wird es an unserem Zielort um
ca. 15.30 Uhr wieder Kaffee und Kuchen ge-
20
ben. Für ca. 17 Uhr sind danach eine Führung
und eine kurze Andacht durch den ortsansässigen Pastor in der Kirche in der Nähe des
Ausflugslokals vorgesehen. Danach werden wir
zurückradeln.
Falls Sie an der Radtour
teilnehmen
möchten,
melden Sie sich bitte
bis zum 16. Juni im Gemeindebüro an (Telefon
201570).
Bei strömendem Regen
müsste die Tour leider ausfallen. Wir würden
uns freuen, wenn wieder möglichst viele Rembertianer mitradeln würden. Auch „Neulinge“
sind herzlich willkommen.
Gerd Bronsema, Eva Früh, Rainer Koy
für Sonntag, 10. Ja­
Pastor Rolf Blanke
Aus der Gemeinde
enötigt dringend noch Spenden für Turnmatten, Turngeräte und
e erhalten Sie über Frau Kothe, Tel.: 219698 (Kindergartenbüro).
Die Vielfalt und das Bunte
Pastorin Frauke Lieberum stellt sich vor
enen Tür im Kindergarten
Der Kirchenausschuss der Bremischen Evanund dann in Peine eine Pfarrstelle mit meinen
gelischen Kirche hat mich mit einem halben
Mann. Nun werde ich das erste Mal nicht im
Dienstumfang zur Unterstützung der Pastor_
Doppelpack arbeiten.
innen in der Zeit der Krankheit von Pastorin
Theologisch bin ich ein Kind der 80er Jahre,
St. Remberti
hineingewachsen
in die richtig.
neuen sozialen BeDann
sind geSie bei
uns genau
dergarten,Isabel
derKlaus zu Ihnen nach
schickt. Ich werde mit Ihnen
wegungen, geprägt von den
Wir laden Sie am 16. Kirchentagen
Januar 2010
en Bedürfnissen
Gottesdiensteih­
feiern, taufen,
und den zwi­
Thetrauen und beerdigen. schen 10 Uhr und 15 Uhr
menin
desunseren
konziliaren Prozesses,
frisch
Nun werden Sie sich fragen, wer
Frieden, Gerechtigkeit und
gebauten und saniertenBewahrung
Kindergarten
ein.
Themen und
Inhalte
ist Pastorin
Frauke Lieberum?
der Schöpfung.
Wer
kommt
da
zu
uns?
Seit
fünf
Die
Wurzeln
liegen
in
der
Bei diesem „Tag der offenen
Tür“ erfah­
arbeitet? Jahren lebe ich mit meinem
Auseinandersetzung mit dem
Ablaufin und
chreibt (mit
einem
Mann und
drei Kindern ren
in der Sie mehr über unseren
Nationalsozialismus,
der
Bremer Neustadt und habe mir
Bekennenden Kirche, bei Karl
unser Konzept. Genauere
Informationen
zierten Bewegungs­
mit meinem Mann eine PfarrBarth und Dietrich Bonhoef­fer.
stelle in der Vereinigten Ev.
GeDie unserer
Befreiungstheologie
und
erhalten
Sie ebenfalls in
Kinder­
meinde Bremen-Neustadt gefeministische Theologie komgartenbroschüre.
Diesemen
isthinzu.
direkt
im Kin­
n und freundlichen
teilt. Mit meinen 49 Jahren
bin
Den biblischen
Text
ich
viel
herum
gekommen.
Ich
lese
ich
in
der
Endgestalt
und
dergarten erhältlich oder unter www.
t, tobt, bastelt und
liebe die Vielfalt und das Bunte,
frage mich, welchen Sinn ergibt
remberti.de.
dazu die offene Landschaft
und
dieser Text, wohlwissend, dass
das Meer. Geboren und aufgewachsen bin ich
wir alle jeweils von unseren Kontexten geprägt
Verschaffen Sie
sich einen eigenen Ein­
ch zubereitetes
ge­
in Wolfsburg, getauft und konfirmiert in Alvarsind und in neuen Situationen der Text einen
TheaterWir
ging ich
neuen Sinn
druck!
freuen
unshervorbringen
auf Sie.kann.
n anbietet?Aalto-Kirchen. Im Wolfsburger
ein und aus. Zum Studium der Evangelischen
Vielleicht sind Sie neugierig geworden. Ich
ahrungen Theologie
vermittelt
trieb es mich nach Heidelberg, Prag
freue mich auf die Zeit bei Ihnen und bin sicher,
und Hamburg. Ich erlebte die samtene Revoludass
mich bereichern werden.
DasSieKindergartenteam
der
Frauke Lieberum
tion und wie ein Gerücht ein ganzes Land verSt. Remberti-Gemeinde
ahmenbildungsplan
ändern kann. Das Vikariat machte ich in zwei
Lüneburger Gemeinden, ordiniert wurde ich
vor fünfzehn Jahren. Als Pastorin teilte ich mir
ne besondere
Förde­Gemeinden erst auf dem Dorf
in verschiedenen
Flohmarkt
Am Sonntag, 11. Oktober 2015, ist von 14 bis 17 Uhr
wieder Flohmarkt in den Gemeinderäumen der St. Remberti
Gemeinde. Standvermietung im Gemeindehaus am
Samstag, 26. September, von 10 bis 11 Uhr.
Standmiete: 10 Euro plus Kuchenspende.
1. Februar 2010,
14 und
UhrKuchenverkauf
bis 17 Uhr
Der Erlösist
ausvon
Standmiete
geht
wie
immer
an
den
Kindergarten
der
Gemeinde.
den Gemeinderäumen der St. Remberti Gemeinde.
Gemeindehaus am Samstag, den 6. Februar, von 10 bis 11 Uhr.
21
Was tun!
Was tun!
Flüchtlingsarbeit in St. Remberti
Seit Jahresbeginn gibt es eine Initiative in der
Gemeinde, die sich für die vielbeschworene
Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen
einsetzt. In der offenen Gruppe „Was tun!“
treffen sich Menschen unterschiedlichen Alters
und mit ganz verschiedenen Vorerfahrungen,
die sich konkret engagieren wollen. Hilfe beim
Deutschlernen, Begleitung von Flüchtlingen
bei Behördengängen oder im Alltag, aber auch
Organisation von Veranstaltungen oder Spendensammlungen sind einige der möglichen Arbeitsbereiche. Mittlerweile hat sich die Gruppe
so organisiert, dass es für die verschiedenen Bereiche Verantwortliche und Mitwirkende gibt.
Auf der Gemeindehomepage www.remberti.de
wurde ein Formular eingerichtet, in das Angebote zur Mitarbeit oder Unterstützung einfach
eingetragen werden können. Dort werden auch
die aktuellen Termine der monatlichen Gruppentreffen bekanntgegeben.
In den vergangenen Monaten hat es bereits
eine Fülle von Begegnungen mit Flüchtlingen gegeben. Einige jugendliche unbegleitete
Flüchtlinge aus Westafrika waren zu Gast bei
einer Konfirmandenfreizeit in Hohenfelde, Familien aus Syrien oder anderen Ländern wurden
in den Übergangswohnheimen oder zu Hause
begleitet. Auch zu Einrichtungen, die Flüchtlinge betreuen, wurden Kontakte geknüpft.
So konnten mittlerweile etliche Fahrräder, Möbel oder Alltagsgegenstände weitergegeben
werden. Zudem hat es sich in der Gemeinde
herumgesprochen, dass St. Remberti in der
Flüchtlingshilfe aktiv wird, und wir erhalten zusehends Spendenangebote. Ein großes Problem
stellt zur Zeit allerdings noch die Lagerung
der angebotenen Spenden dar. Die Spendengruppe von „Was tun!“ sucht dringend einen
Lagerraum, Keller oder Garage im Großraum
Schwachhausen / Horn / Mitte, um die angebotenen Spenden annehmen zu können und dann
bei Bedarf weitergeben zu können. Parallel arbeiten wir an einer Bedarfs- / Angebotsliste, um
den Güteraustausch so schnell und reibungslos über die Bühne bringen zu können wie
möglich. Wenn Sie etwas spenden möchten,
dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an​
[email protected] mit den Gegenständen,
die Sie anbieten können. Die Spendengruppe
organisiert wenn nötig den Abtransport und die
Auslieferung. Falls größere Gegenstände noch
eine Weile länger im eigenen zu Hause gelagert
werden können, bis sie gebraucht werden, wäre
das zusätzlich eine große Hilfe. Großer Bedarf,
der sofort weitergegeben werden kann, besteht
an:
• Fahrrädern und Fahrradhelmen
• elektronischen Geräte wie funktionstüchtigen Handys, Laptops, PC und dergleichen
• Sportklamotten und Schuhen.
Almut Windmuller / Dirk von Jutrczenka
Was tun ist bunt
Flüchtlinge bemalen Flurwände im Übergangswohnheim
Montag, der 13. April 2015, war ganz bestimmt
für einige Menschen im Wohnheim auf dem
Gelände vom Klinikum-Mitte in Bremen ein
besonderer Tag: einige weiße Flurwände waren
zur Bemalung freigegeben, ohne einschrän-
22
kende Vorgaben! Petra Schröder, Wolfgang
Witte und Dr. Dr. Michael Lütge aus der Remberti-Gemeinde schufen die handwerklichen
Voraussetzungen und gemäß arabisch-albanisch-englischer Ankündigung am „Schwarzen
Was tun!
Brett“ ging‘s los. Zuerst, bei der vorbereitenden
Schutzabdeckung des Fußbodens noch etwas
zögerlich, aber bald waren immer mehr helfende Hände beteiligt.
Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und Männer
bekamen jeder einen Pinsel und eine Buntfarbe
und sehr bald hatte Petra als „Verwalterin der
Farbküche“ richtigen Nachfragestress. Die Begeisterung der Akteure wuchs lawinenhaft, of-
fensichtlich hatten wir voll ins Schwarze getroffen, obwohl es um bunte Wandmalerei ging!
Was wurde gemalt? Sehr oft die Vornamen und
der Name ihrer Heimatländer, viele Blumen, einige Tiere und „abstrakte Kunst bis zur Decke“.
Besonders beeindruckend war die wachsende
Fröhlichkeit der 20 Beteiligten und Zuschauer.
So wurde ganz viel gelacht, ermutigt, gelobt.
Die Aufräumarbeiten gelangen zügig, und viele
helfende Hände waren sofort zur Stelle.
Die „Aktion Flurbemalung“ soll an den kommenden Montagen fortgesetzt werden, und es
gibt auch seitens der agilen Heimleiterin Arso
Gürtekin sprudelnde Ideen für eine vielfältige
Umsetzung.
So bleibt für mich die Hoffnung, dass die Bewohner des Übergangsheims auch weiterhin
in diesem Bereich die Möglichkeit haben, sich
zwanglos und frei mit ihren Talenten, Bedürfnissen und Befindlichkeiten vielfältig bunt zu
zeigen.
Wolfgang Witte
Helmut Beulke. Ein Nachruf
Im April diesen Jahres ist Helmut Beulke in
seinem 90. Lebensjahr verstorben.
Er hat unserer Gemeinde sein ganzes Leben lang angehört, sich ihr verbunden und
verpflichtet gefühlt: Jahrzehnte lang hat er
einen großen Teil seiner Arbeits- und Schaffenskraft der Remberti-Gemeinde gewidmet,
als Mitglied im Kirchenvorstand, mit seinen
beruflichen Erfahrungen und Kenntnissen im
Bauausschuss und zusammen mit seiner Frau
Ursula Beulke bei der Verwaltung der Immobilien der Gemeinde. Bei deren aufwändiger
Instandhaltung und Vermietung hat Helmut
Beulke die handwerklichen Arbeiten organisiert, Kostenvoranschläge geprüft und verglichen, oft die Arbeiten selbst beaufsichtigt
und sich dabei als gewissenhafter und sparsamer Verwalter des Gemeindeeigentums
verstanden.
Von seiner Person
und seinem umfänglichen
ehrenamtlichen
Wirken
machte er in der
Gemeinde nicht viel
Aufhebens. Zu kirchenpolitischen und
theologischen Fragen hielt er Abstand
– eine klare Meinung
dazu hatte er sehr wohl, äußerte sie aber eher
privat. Er verstand sein Christ-Sein vorrangig
als tatkräftige, selbstverständliche und über
Jahrzehnte verlässliche Hilfe.
Für diese Haltung und sein Tun dankt ihm die
Remberti-Gemeinde mit Hochachtung!
Dörte Friemel, Bauherrin
23
Kirchenmusikalische Kooperation
Abendmusik
Chor und Orgel
Das VOX Vocalensemble an St. Remberti singt
unter der Leitung von Rolf Quandt Werke von
Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn
Bartholdy und dem deutsch-jüdischen Komponisten Louis Lewandowski.
Rolf Quandt und Wolfgang Baumgratz spielen
auf der Fischer+Krämer Orgel der St. RembertiGemeinde.
Sonntag, 31. Mai 2015, 18 Uhr
St. Remberti-Kirche
Eintritt: 12 Euro / erm. 10 Euro
Noah und die coole Arche
Musical im Gottesdienst
Jeder kennt diese
Geschichte:
die
vielen Tiere, die
Erlebnisse in der
Arche, der bunte
Regenbogen und
schließlich die Rettung der Arche.
All das wird in
zeitgemäßer und
lockerer Art in diesem Kindermusical
der „Creativen Kirche Witten“ dargestellt.
Sonntag, 21. Juni 2015, 10 Uhr
St. Remberti-Kirche
Kinderchor der Andreas-Gemeinde und Kinderchor der St. Remberti-Gemeinde
Leitung: Christiane und Rolf Quandt
Unsere derzeitige Organistin Nora Köhler
wird uns für einige Zeit verlassen, denn ihr
Mutterschutz hat im Mai begonnen. Wir
wünschen ihr und ihrer Familie alles Gute.
Und hoffen natürlich, sie ab September wieder im Gottesdienst zu hören.
Wir danken David McCloy, dass er für diese
Zeit die Orgelvertretung übernommen hat.
24
Baumgratz
spielt Bach
Das ganze Orgelwerk 2015/2016
Konzert VI
Sonntag, 14. Juni 2015, 17 Uhr
St. Remberti-Kirche
MUSIK ZUR PFINGSTZEIT
Praeludium in G-Dur (BWV 568)
Vier Choralvorspiele „Herr Jesu Christ, dich
zu uns wend“
Fuge in g-Moll (BWV 578)
Toccata und Fuge in F-Dur (BWV 540) u.a.
Konzert VII
Sonntag, 13. September, 17 Uhr
Kirche der Andreas-Gemeinde
Geh aus, mein Herz
Sommerfest im Innenhof
Alle Chöre und Musikgruppen der Gemeinde
beteiligen sich an einem offenen Chor-Sommerfest im Innenhof zwischen Kirche und Gemeindehaus. Es gibt Musik zum Zuhören und
Mitsingen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Herzliche Einladung!
Sonntag, 12. Juli 2015, 15 Uhr
Aus der Gemeinde
Freundeskreis: Von Bahá‘í bis Brettmanns Hof
Am 17. Juni wird
Christiane Noltenius
bei uns zu Gast sein,
um über die Bahá‘íReligion zu informieren. Sie ist die Beauftragte der Bremer
Bahá‘í-Gemeinde für
interreligiösen Dialog.
Diese jüngste Weltreligion, die Mitte des
19. Jahrhunderts im
Iran entstanden ist, weist viele interessante
und sympathische Eigenheiten auf, die weitgehend unbekannt, aber doch sehr wissenswert
sind.
Am 15. Juli laden wir Sie zu einem Sommerfest
im Rahmen des Freundeskreises ein. Bei hoffentlich sonnigem Wetter wollen wir miteinander singen, erzählen, sommerliche kulinarische
Leckerbissen genießen und uns des Lebens
freuen!
Im August wird der Freundeskreis dann pausieren. Dafür sollten Sie sich jetzt aber schon
einmal den 16. September vormerken: An
diesem Mittwoch ist ein Ausflug nach Fischerhude geplant. Wir werden das ModersohnMuseum besuchen, in Brettmanns Hof Kaffee
trinken und, je nachdem wie gut wir zu Fuß
sind, den wunderschönen Ortskern erkunden.
Der Freundeskreis ist offen nicht nur für Senioren und findet jeweils am dritten Mittwoch im
Monat von 15.30 bis 17 Uhr statt. Uli Bandt
Geburtstagskaffee: Ich war noch niemals in New York
Zum Geburtstagskaffee am 26. August wollen wir Ihre Herzen mit einem Udo-JürgensProgramm erwärmen. Ernst Sauter, ein lieber
Freund unserer Gemeinde, der uns gelegentlich
schon auf dem Klavier musikalisch unterhalten
hat, wird unter dem Titel „Ich war noch niemals in New York“ viele bekannte Schlager des
berühmten deutschen Entertainers in Erinnerung rufen.
Café im Remberti-Forum
Kaffee
• Kuchen • Begegnung
„Kaffee schmeckt gut hier im Café.
Bin gern dabei mit Freunden.“
dienstags 15 -17.30 Uhr im Gemeindehaus
Auf Wunsch einiger Cafégäste wird die Sommerpause
in diesem Jahr verkürzt. Das Cafe ist an den letzten beiden
Feriendienstagen bereits wieder geöffnet.
25
Diakonie
Liebe Gemeindemitglieder!
Die Diakonie der St. Remberti Gemeinde unterstützt neben Menschen
in unserer Gemeinde auch verschiedene diakonische Einrichtungen.
Hierzu gehört der „Bremer Treff“, eine kirchliche Begegnungsstätte,
die ihre Räume am Alten Wall 29 / Ecke Tiefer in der Bremer Innenstadt hat.
Der „Bremer Treff“ ist eine Begegnungsstätte für Menschen in Not,
ob aus sozialen, finanziellen oder psychischen Gründen. Der „Bremer
Treff“ wurde bereits 1989 durch eine gemeinsame Initiative der fünf
Bremer Altstadt-Gemeinden gegründet.
Heute zählen elf Gemeinden und kirchliche Einrichtungen zu den Trägern. Zahlreiche Bremer Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für
den „Bremer Treff“. Sie helfen im christlichen Gedanken der Nächstenliebe.
Es gibt keine spezielle Gruppe, die den
„Bremer Treff“ besucht. Gäste sind
Frauen und Männer, Alte und Junge,
Menschen mit und ohne Arbeit, mit und
ohne Wohnung. Sie können dort essen,
duschen, Wäsche waschen und sich beraten lassen.
Mit dem „Bremer Taler“ können diese Menschen kostenfreie Mahlzeiten
im „Bremer Treff“ erwerben. Bitte
unterstützen Sie den „Bremer Treff“
durch Ihre Spende oder den Erwerb von
Bremer Talern oder aber auch durch einen Besuch im „Bremer Treff“.
Ich grüße Sie herzlich im Namen aller Mitglieder der Diakonie der St. Remberti Gemeinde
Ihr
Peer Koch
Konto der Diakonie bei der Sparkasse Bremen:
IBAN: DE81 2905 0101 0001 0367 71, BIC: SBREDE22
Stiftung St. Remberti-Gemeindepflege zu Bremen
Gemeinsam eine solide Basis schaffen für unsere diakonische Arbeit
Ihre Zuwendung erhöht das Stiftungskapital und damit unsere Hilfeleistung.
Bankhaus Carl F. Plump & Co.
BIC: PLUMDE29
IBAN DE78 290 304 000 000 073 717
Der Stiftungszweck ist die diakonische Unterstützung von hilfsbedürftigen älteren Menschen in
unserer Gemeinde.
W W W . R E M B E R T I . D E
26
Hohenfelde
„Singt ein Hoch auf Hohenfelde...“
Jungseniorenfreizeit 2014
Zum achten Mal traf sich eine fröhliche Runde
RembertianerInnen im vergangenen September für eine Woche in Hohenfelde, um die belebende Ostseeluft zu atmen, am Strand spazieren zu gehen, Fahrrad zu fahren, Ausflüge
zu machen, abends in großer Runde zu singen
oder bei Wein, Bier und Wasser zu klönen, zu
spielen und die Gemeinschaft zu genießen.
Diesmal hatten die Organisatoren – Dörte und
Michael Friemel und Hildegard und Martin
Kayser – ein besonders gutes Wort eingelegt,
so dass uns blauer Himmel, Sonne und Wind
bis zum letzten Tag begleiteten.
Die Mischung aus gemeinsamer Aktivität und
„frei Herumlaufen“ (ein Zitat von Inge Gurlit,
die seinerzeit diese Freizeit der „Jungsenioren“ initiierte und nun leider nicht mehr dabei ist) lässt jeden nach seinen Bedürfnissen zu
gemeinschaftlichem Erleben und freier Zeitgestaltung kommen, gebunden nur an die Tischzeiten mit guten und reichlichen Mahlzeiten,
gelegentlicher Backschaft und immer wieder
intensiven Gesprächen in der Tischrunde. Der
Abschied fiel am Ende der Woche ein bisschen
schwer, doch hoffen wir, im nächsten Jahr wiederzukommen. Wir freuen uns über alle, die
beim nächsten Mal neu dazukommen möchten!
Irene Dempwolff
Frühlingssonne an der Ostsee
Seniorenfreizeit in Hohenfelde
Zu einer Seniorenfreizeit machten sich auch in
diesem Jahr Anfang Mai 19 Seniorinnen und
Senioren unter der Leitung von Anne Rentzsch
und Angela Thies auf den Weg nach Hohenfelde.
Die Vorstellungsrunde am ersten Abend, in
der die Teilnehmenden sich an ihre erste Reise als Kind erinnern sollten, wurde zu einem
intensiven Gesprächsabend, der auch in den
folgenden Tagen immer wieder nachklang.
Neben kleinen Urlaubsreisen zu nahen Verwandten kamen doch auch Erinnerungen an
Fluchterlebnisse als unfreiwillige erste Reise im
Leben zu Tage.
Aber es wurde auch viel gemeinsam gelacht,
gesungen, Andachten gefeiert und natürlich
bei Strandspaziergängen reichlich Ostseeluft
geschnuppert. Eine geführte Stadtrundfahrt
durch Kiel brachte manche zum Staunen, gab
es in der Stadt doch viel mehr zu entdecken, als
viele vorher erwartet hatten.
Ob der Nachmittagskaffee bei strahlendem
Sonnenschein und guten Gesprächen am
Sandkasten, oder die Erdbeerbowle am Abend
- etwas von dieser kleinen Reise bleibt jedem
sicher in guter Erinnerung.
Angela Thies
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RembertiKino
Allein
Neue Filmreihe im RembertiKino
stellung einer Depression. Stets umkreist die
bildgewaltige, beklemmend-intensive Fabel
Urängste wie auch stille Hoffnungen.
Im August wird der vielfältig ausgezeichnete
Film 127 HOURS von Danny Boyle gezeigt, in
dem James Franco den Protagonisten spielt. Ein
junger, unbekümmerter Bergwanderer fällt in
eine enge Felsspalte und wird von einem herabstürzenden Felsbrocken förmlich an die Wand
genagelt. Es beginnt ein Kampf ums Überleben.
Nach fünf langen und kräftezehrenden Tagen
trifft der unterkühlte und fast ausgetrocknete
Aron eine schwierige Entscheidung und rettet
durch extreme Selbstüberwindung sein eigenes Leben... Die Inszenierung verwandelt die
Stunden des Eingeschlossenseins in ein filmisch
virtuoses Stress-Abenteuer in der hinreißend
schönen und brutalen Landschaft der Canyons
von Utah.
Vor Beginn der Filme gibt es eine kurze Einführung, danach ein Filmgespräch. Der Eintritt ist
frei.
Dirk von Jutrczenka
Die Filme in diesem Quartal erzählen die Geschichten von Menschen, die ganz auf sich
allein gestellt sind: ein Segler auf hoher See,
eine Frau in den Bergen, ein Wanderer in einer
Felsspalte. Sie müssen auf je eigene Weise um
ihr Überleben kämpfen. Ihre Schicksale werden
zu Gleichnissen über Grundfragen menschlicher
Existenz.
Im Juni läuft ALL IS LOST mit Robert Redford in
der Hauptrolle. Ein alter Mann segelt mit seiner
Yacht im Indischen Ozean. Wer er ist und wohin er will, erfährt man nicht. Stattdessen setzt
der in seinen sparsamen Mitteln ganz auf Mann
und Boot konzentrierte Film auf die wachsende
Identifikation des Publikums mit dem von Naturgewalten heimgesuchten Segler. Ein minimalistischer Film, dessen Freude am dramatischen Detail mehr und mehr existenzieller Kontemplation
weicht und damit allegorische Bezüge zulässt.
Im Juli folgt DIE WAND mit Martina Gedeck.
Eine Frau aus bürgerlichen Verhältnissen, unverhofft gefangen in apokalyptischer Idylle: Eine
unsichtbare, undurchdringliche Wand umgibt
den Wald um eine Jagdhütte in den Bergen
und trennt sie vom Rest der Welt, in der niemand mehr zu leben scheint. Sie ist sich selbst
überlassen, nur zwei Katzen, eine trächtige Kuh
und ein treuer Hund sind ihre Begleiter. Die eindrucksvolle Verfilmung des Romans von Marlen
Haushofer ist wie die Vorlage vielfältig lesbar
als Dokument einer weiblichen Emanzipation,
als düstere Robinsonade, als bittere Kritik an
der Zivilisation sowie als metaphorische Dar-
RembertiKino
Jeweils montags um 19.30 Uhr
Albert-Schweitzer-Saal
15. Juni: ALL IS LOST (USA 2013,
Regie: J.C. Chandor)
13. Juli: DIE WAND (Österreich/D 2012,
Regie: Julian Roman Polster)
10. August: 127 HOURS (USA/GB 2010,
Regie: Danny Boyle)
Förderverein Kirchenmusik
Wir unterstützen das finanzielle Gelingen
der Aufführungen der Kantorei und des Vocalensembles Vox in St. Remberti und in
der Andreas-Gemeinde. Damit wir unsere
Unterstützung auch weiterhin gewährleisten
können, bitten wir um Ihre Mitgliedschaft im
Förderverein oder um Ihre Spenden. Anmelden
können Sie sich bei mir (Telefon 212490) oder
im Gemeindebüro, Spender finden die KontoNummer auf der Rückseite dieses Heftes.
Martin Kayser (Vorsitzender)
29
Weltgebetstag
Begreift ihr meine Liebe?
Weltgebetstag am 6. März 2015
„Ein schöner Gottesdienst.“ - „Ich bin sehr
berührt.“ - „Das war ja schwungvoll.“ - „Eine
wunderbare Liturgie.“ So klangen die Kommentare nach dem Gottesdienst zum Weltgebetstag (WGT), den wir in diesem Jahr in der
Erlöserkirche feierten. Frauen der evangelischmethodistischen Kirche, der alt-katholischen,
der Friedens-, der Ansgarii- und der RembertiGemeinde hatten zusammen mit Musikern der
Gemeinde St. Ursula den Gottesdienst
vorbereitet.
Die
Gottesdienstordnung kam von den
Bahamas.
Im
Mittelpunkt
stand Joh. 13, 1-17:
Die Geschichte, in
welcher Jesus den
Jüngerinnen und
Jüngern die Füße
wäscht und sie
fragt: „Begreift ihr,
was ich eben getan
habe?.... Ich habe
euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so
handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“
Dies verstehen die Verfasserinnen der Gebetsordnung als ganz konkrete Aufforderung,
dort tätig zu werden, wo wir Not sehen. Im
Anspiel wurden sechs Notlagen dargestellt,
die auf den Bahamas besonders drängend
sind: Armut, Brustkrebs, häusliche Gewalt,
Not der Migranten, Teenagerschwangerschaften, Ausgrenzung AIDS-Kranker. Wir haben
dann vorgespielt, wie sich durch Zuwendung,
Hilfe und Unterstützung die Perspektive der
Notleidenden zum Besseren verändern lässt.
Dabei wirkte besonders glaubhaft und berührend, dass die Rolle der Migrantin von einer
jungen Frau übernommen wurde, die aus dem
Iran nach Deutschland geflohen war und noch
große Mühe mit dem deutschen Text hatte.
30
Die Hilfsbereitschaft der Gottesdienstbesucher
zeigte sich dann auch in der eingenommenen
Kollekte von 813,26 €. Mit den Kollekten des
WGT werden weltweit Projekte gefördert, die
die Lebensbedingungen für Frauen und Mädchen verbessern sollen. Auf den Bahamas wird
das ‚Bahamas Crisis Centre‘ gefördert, das sich
vorrangig um Prävention häuslicher Gewalt
bemüht.
Nach dem Gottesdienst waren alle Anwesenden in den Saal der benachbarten ‚Arche’
eingeladen, wo es diverse karibische Köstlichkeiten zu essen und zu trinken gab. Als Hunger
und Durst gestillt waren, wurden noch einige
fotografische Eindrücke von den Bahamas gezeigt und das Plakat des diesjährigen WGT im
Rahmen einer Bildbetrachtung erklärt. Gegen
20.30 Uhr konnten wir zufrieden auf eine gelungene WGT-Veranstaltung zurückblicken.
– Übrigens: im kommenden Jahr wird die Gottesdienstordnung aus Kuba kommen und Remberti wird die gastgebende Gemeinde sein!
Katrin Lehmann und Gundula Dölle
St. Remberti-Gemeinde
•
Friedhofstraße 10
•
28213 Bremen
www.remberti.de KONTAKTE
Gemeindebüro
Ursel Büßenschütt, Astrid Kubousek,
Gabriele de Vries, Helmut Holtmann
Tel.: 2 01 57-0 Fax: 2 23 82 87
E-Mail: [email protected]
Öffnungszeiten:
Montag
9.00 Uhr - 13.00 Uhr
Dienstag
9.00 Uhr - 13.00 Uhr
Mittwoch 10.00 Uhr - 13.00 Uhr
Donnerstag
9.00 Uhr - 13.00 Uhr
Freitag
9.00 Uhr - 13.00 Uhr
Küster
Günter Pohlmann Tel.: 2 01 57-0
Bauherrenkollegium
Dorothee Harborth (Verwaltende Bauherrin)
Fritz Klüting
Dorothea Friemel
Kontakt durch Gemeindebüro
Pastores
Uli Bandt, Im Schluh 26, 27726 Worpswede
Tel. 04792/951573
E-Mail: [email protected]
Dirk v. Jutrczenka, Freiligrathstraße 70
Tel. 2 29 04 55, E-Mail: [email protected]
Isabel Klaus, Tel. 69 62 47 27 E-Mail: [email protected]
Frauke Lieberum (Krankheitsvertretung)
Tel. 59769522
E-Mail: [email protected]
Diakonie
Senior: Jens Biesterfeldt, Tel.: 345431
E-Mail: [email protected]
Gemeindepflegerin: Christina Roth-Trinkhaus
Tel.: 217527, E-Mail: [email protected]
Kindergarten
Leitung: Birgit Kothe, Daniela Scholz
Tel.: 21 96 98
E-Mail: [email protected]
Freizeitheim Hohenfelde
Leiterin: Denise Pigeon
Strandstraße 22, 24257 Hohenfelde/Ostsee
Tel.: 04385/367, E-Mail: [email protected]
Jugendbüro
Helmut Holtmann, Tel.: 2 01 57-0
E-Mail: [email protected]
Arbeit mit älteren Menschen
Angela Thies, Tel.: 2 01 57-21
E-Mail: [email protected]
Besuchsdienstvermittlung, soziale Beratung
Kirchenmusik
Kantor: Rolf Quandt
Kirchenmusikbüro Tel.: 2 51 17 72
E-Mail: [email protected]
Stiftung St. Remberti-Gemeindepflege
Kontakt durch Gemeindebüro
Bremer Treff. Kirchliche Begegnungsstätte
Dietmar Melcher, Tel. 89746175
Bankverbindungen
Gemeinde: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22
IBAN DE42 290 501 010 010 430 759
Förderverein Kirchenmusik: Spk HB BIC: SBREDE22
IBAN DE90 290 501 010 006 001 457
Diakonie: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22
IBAN DE81 290 501 010 001 036 771
Stiftung Gemeindepflege: Bankhs Plump BIC: PLUMDE29
IBAN DE78 290 304 000 000 073 717