Neue Akzente in unserer Afrikapolitik Zwischenbilanz nach einem Jahr Neue Akzente in unserer Afrikapolitik Zwischenbilanz nach einem Jahr Neue Akzente in unserer Afrikapolitik – Zwischenbilanz nach einem Jahr LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, jedes Mal, wenn mein Amt als Bundes entwicklungsminister mich in ein afrikanisches Land führt, beeindruckt mich unser Nachbarkontinent neu: mit dem jugendlichen Elan und dem Optimismus der Menschen, mit der unglaublichen Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Ideen, mit der dynami schen Wirtschaft, mit dem Reichtum an Naturressourcen, fruchtbaren Böden und der Schönheit und Weite der Land schaften. Ich weiß, in vielen Ländern Afrikas gibt es große Probleme. Davor dürfen und werden wir unsere Augen nicht verschließen. In der Vergangenheit haben wir uns durch diese Schwierig keiten aber viel zu sehr den Blick auf die ungeheuren Potenziale verstellen lassen, die Afrika hat und die – davon bin ich überzeugt – Afrika zu einem „Chancenkontinent“ machen. Mit diesem vielschichtigen, aber vor allem positiven Afrikabild vor Augen habe ich im Frühjahr 2014 die neue Afrikapolitik des BMZ vorgestellt. Unser Ziel ist, die afrikanischen Staaten bei der Entfaltung ihrer enormen Po tenziale zu unterstützen. Dabei wollen wir gleichzeitig neue Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung schaffen. 2 Denn: Was auf unserem Nachbar kontinent geschieht, betrifft auch uns hier in Europa. Vieles von dem, was wir uns vor gut einem Jahr vorgenommen haben, konnten wir bereits auf den Weg brin gen. Wir haben das in enger Zusam menarbeit mit den Menschen vor Ort geschafft, aber auch mit der Unter stützung der Wirtschaft und Zivil gesellschaft. Ich danke allen Beteiligten dafür. Gemeinsam entwickeln wir unsere Ideen weiter. Erste Fortschritte und Erfolge ermuti gen uns, diesen Weg weiterzugehen. Und sie zeigen deutlich: Es kann uns gelingen, gemeinsam mit unseren Part nerländern in Afrika neue Perspektiven für den Kontinent zu schaffen! Ihr Dr. Gerd Müller, MdB Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung „AFRIKA IST EIN KONTINENT DER SCHÄTZE, MÖGLICHKEITEN UND CHANCEN – UNSER NACHBARKONTINENT, EIN CHANCEN KONTINENT.“ Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller 3 Was macht das BMZ? 4 Inhalt CHANCENKONTINENT AFRIKA 06 GEWALT, FLUCHT UND VERTREIBUNG VORBEUGEN DAMIT NACH DER KRISE NICHT VOR DER KRISE IST 08 NEUE PERSPEKTIVEN FÜR AFRIKAS JUGEND SCHAFFEN AUSBILDUNG, WIRTSCHAFTS- UND BESCHÄFTIGUNGSFÖRDERUNG 16 VERBESSERUNG DER GESUNDHEIT NICHT NUR EINE MORALISCHE VERPFLICHTUNG 26 AFRIKA KANN SICH SELBST ERNÄHREN! „EINEWELT OHNE HUNGER“ 34 VIELFÄLTIGE PARTNER SCHAFTEN AUF EINEM VIELFÄLTIGEN KONTINENT 40 5 Chancenkontinent Afrika Afrika ist ein Chancenkontinent. Die wachsende Wirtschaft, die natürlichen Ressourcen, das erhebliche landwirt schaftliche Potential, die junge und wachsende Bevölkerung, technologi sche Innovationen: All das sind Rah menbedingungen, die große Potentiale für eine nachhaltige Entwicklung in vielen afrikanischen Ländern bieten. Afrika ist aber auch weiterhin der Krisenkontinent. Das wirtschaftliche Wachstum hat nicht genügend Men schen in Lohn und Brot gebracht. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in vielen Ländern weiter auseinander. Rohstoffeinnahmen können für Gesundheitsversorgung und Bildung eingesetzt werden, aber auch für die Finanzierung von Bürgerkriegen. Die junge und wachsende Bevölkerung kann zu einer demographischen Divi dende führen, aber im schlimmsten Fall auch zu gewaltsamen Unruhen. 6 Mit diesem vielschichtigen, aber vor allem positiven Afrikabild vor Augen hat Bundesminister Dr. Gerd Müller im Frühjahr 2014 die neue Afrikapolitik des BMZ vorgestellt. Ziel ist, die afrika nischen Staaten bei der Entfaltung ihrer enormen Potenziale zu unterstützen. Auf bestehende Krisen und Konflikte muss dabei angemessen reagiert werden. Wir wollen eine Entwicklung fördern, die die Menschen in Afrika wirklich erreicht und die dauerhaft wirksam ist. Fünf Schwerpunkte stehen im Vorder grund unseres Engagements: → Gewalt, Flucht und Vertreibung vorbeugen → Neue Perspektiven für Afrikas Jugend schaffen → Verbesserung der Gesundheit → Afrika kann sich selbst ernähren! → Vielfältige Partnerschaften auf einem vielfältigen Kontinent Chancenkontinent Afrika Diese Schwerpunkte haben wir mit unseren Partnerinnen und Partnern diskutiert und weiterentwickelt. Insge samt spiegeln heute 50 Initiativen die neuen Akzente unserer Afrikapolitik wider. Auch unvorhergesehene Entwicklun gen haben wir unmittelbar aufgegrif fen, zum Beispiel die Bekämpfung von Ebola und den Aufbau tragfähiger Gesundheitssysteme. Das erklärte Ziel, pro Jahr mindestens 100 Millionen Euro zusätzlich für Afrika zuzusagen, wurde 2014 weit übertroffen. Die bilateralen Zusagen betrugen 2014 insgesamt rund 1,5 Mil liarden Euro (2013: 1,3 Milliarden Euro). Zusätzlich wurden 2014 rund 311 Mil lionen Euro aus den BMZSonderinitia tiven sowie 26 Millionen Euro regionale Mittel der Finanziellen Zusammen arbeit für Vorhaben in Afrika zugesagt. Unsere Schwerpunkte GEWALT, FLUCHT UND VERTREIBUNG VORBEUGEN NEUE PERSPEKTIVEN FÜR AFRIKAS JUGEND SCHAFFEN VERBESSERUNG DER GESUNDHEIT AFRIKA KANN SICH SELBST ERNÄHREN! VIELFÄLTIGE PARTNERSCHAFTEN AUF EINEM VIELFÄLTIGEN KONTINENT 7 Gewalt, Flucht und Vertreibung vorbeugen Damit nach der Krise nicht vor der Krise ist. Weiterführende Informationen zum Thema Flucht 8 Gerade in jüngster Zeit hat sich bestätigt: Die größte Gefahr für Ent wicklungserfolge sind Krisen und gewaltsam ausgetragene Konflikte. Diese zerstören oft innerhalb weniger Tage die Erfolge von vielen Jahren. Und sie sind eine Hauptursache von Flucht und Vertreibung. Fluchtbewegungen in Afrika wirken sich auch auf Europa aus. Wir wollen daher vor Ort Konflikten vorbeugen, Friedensarbeit leisten und Perspektiven schaffen. 9 Gewalt, Flucht und Vertreibung vorbeugen – damit nach der Krise nicht vor der Krise ist. FLUCHTURSACHEN BEKÄMPFEN – FLÜCHTLINGE REINTEGRIEREN Mit unserer Sonderinitiative „Flucht ursachen bekämpfen, Flüchtlinge reintegrieren“ wollen wir dazu bei tragen, dass Konflikte erst gar nicht entstehen, eskalieren und Menschen zur Flucht zwingen. Die Initiative unterstützt außerdem Länder und Gemeinden, die Flüchtlinge aufneh men, und sie hilft Flüchtlingen bei der gesellschaftlichen Eingliederung oder Wiedereingliederung. 2014 standen hierfür insgesamt 170 Millionen Euro zur Verfügung. Hiervon gingen 93,5 Millionen Euro nach Afrika. Südsudan: Mitglieder einer Bauernfeldschule 10 Südsudan: Severina William (links) durchlebt das typische Schicksal vieler Menschen im Südsudan, die immer wieder vertrieben werden. Sie hofft, dass sie nun endlich eine neue Heimat gefunden hat, die von Dauer ist. BEISPIEL Südsudan Bessere Lebensbedingungen auf dem Land schaffen Ein langer Bürgerkrieg und die bis heute anhaltende politische Krise haben das soziale Gefüge und die Wirtschaft im Südsudan zerrüttet. Eine große Zahl von Vertriebenen und Rückkehrenden belastet vor allem den Süden des Landes. Im ganzen Land besteht die Gefahr einer Hungersnot. Um den Menschen schnell zu helfen und um das Land zu stabilisieren, unterstützen wir den Wiederaufbau im ländlichen Raum. Zum Beispiel bauen wir Feldschulen auf, die Kleinbauern moderne Produktions- und Verarbeitungstechniken vermitteln. Ziel ist, die Lebensbedingungen der Vertriebenen, Rückkehrenden und der ortsansässigen Bevölkerung spürbar zu verbessern und neue Konflikte zu vermeiden. Insgesamt haben wir seit dem Ausbruch der Krise in 2014 Mittel in Höhe von 84 Millionen Euro für die Verbesserung der Lebensbedingungen und Perspektiven der vom Konflikt betroffenen Menschen zur Verfügung gestellt. 11 Gewalt, Flucht und Vertreibung vorbeugen – damit nach der Krise nicht vor der Krise ist. Ägypten: Waffia Mahmoud wurde von einer ägyptischen Partnerorganisation an einen Nahrungsmittelbetrieb vermittelt. STABILISIERUNG IN NORDAFRIKA Massenproteste, politische Umbrüche, gewaltsame Auseinandersetzungen – der „Arabische Frühling“ hat die Region Nordafrika/Naher Osten in den vergan genen Jahren tiefgreifend verändert. In vielen Ländern ist die Wirtschafts leistung schwach und die Arbeitslosig keit hoch. Vor allem Jugendliche haben kaum Perspektiven. Manche Gesell schaften sind tief gespalten, politische Auseinandersetzungen werden gewalt sam ausgetragen. Unsere Sonderinitiative zur Beglei tung der Transformationsprozesse in Nordafrika und dem Nahen Osten 12 konzentriert sich zurzeit auf die Länder Ägypten, Jordanien, Libanon, Marokko, Mauretanien, Tunesien und die Paläs tinensischen Gebiete. Mit insgesamt 110 Millionen Euro haben wir dort im Jahr 2014 mehr als 30 Projekte auf den Weg gebracht. Für 2015 sind weitere 105 Millionen Euro vorgesehen. Damit fördern wir insbesondere die Aus und Weiterbildung von Jugendlichen. Zudem leisten wir einen Beitrag zur Demokratisierung, etwa indem wir zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen. So schaffen wir nicht nur neue Perspektiven für die Menschen, sondern bekämpfen gezielt die Ursa chen von Flucht und Vertreibung. Gewalt, Flucht und Vertreibung vorbeugen – damit nach der Krise nicht vor der Krise ist. BEISPIEL Ägypten Berufliche Chancen für Jugendliche Die jungen Menschen in Ägypten brauchen berufliche Perspektiven. Daher unterstützen wir ägyptische Partnerorganisationen dabei, ihre Beratungs- und Vermittlungsangebote für Arbeitssuchende auszubauen. Neue Beschäftigungszentren bieten zum Beispiel Schulungen zur Vorbereitung auf den Beruf an. Das Projekt arbeitet außerdem mit kleinen und mittleren Unternehmen zusammen, um das Arbeitsplatzangebot für Jugendliche zu erweitern. Mit Erfolg: In den ersten vier Monaten nach Start des Projekts nahmen bereits 190 Jugendliche an einer berufsvorbereitenden Schulung teil, mehr als 260 Arbeitssuchenden wurde eine Stelle vermittelt. Ägypten: Registrierung von Arbeitssuchenden bei einer Arbeitsmesse 13 Im Überblick GEWALT, FLUCHT UND VERTREIBUNG VORBEUGEN Was haben wir bereits konkret getan? Wir haben unsere Sonderinitiative zur Begleitung der Transformationsprozesse in Nordafrika sowie die Sonderinitiative Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren begonnen. Wir haben bei der Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Mali und im Südsudan und bei ihrer Wiedereingliederung geholfen. Wir konnten durchsetzen, dass die Friedensmissionen der Afrikanischen Union durch Mittel aus dem Europäischen Entwicklungsfonds weiter gestärkt werden. Hierfür sind nun von 2014 bis 2016 750 Millionen Euro vorgesehen. Wir haben unser finanzielles Engagement speziell in instabilen („fragilen“) Staaten deutlich erhöht, zum Beispiel durch die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit Madagaskar (insgesamt rund 85 Millionen Euro 2014 und 2015) und der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) (insgesamt rund 45 Millionen Euro). 14 Auch in den fragilen Staaten Westafrikas – Côte d‘Ivoire, Guinea, Liberia, Sierra Leone – haben wir die Zusagen erhöht. Wir haben die Flüchtlingsfrage ins Zentrum der europä ischen Diskussion gerückt. 15 Neue Perspektiven für Afrikas Jugend schaffen Ausbildung, Wirtschafts und Beschäftigungs förderung Weiterführende Informationen zum Thema Bildung Das Durchschnittsalter der Menschen in Afrika liegt bei 19 Jahren. Der Kontinent hat damit die jüngste Bevölkerung der Welt. Das Potenzial dieser vielen jungen Menschen birgt große Chancen für Afrika – sie müssen aber auch genutzt werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist Bildung. 16 Neue Arbeitsplätze und gute Perspektiven für Jugendliche können nur durch günstige Bedingungen für wirtschaftliche Aktivitäten und im Zusammenspiel mit der Wirtschaft erreicht werden. Wir setzen uns daher zum einen dafür ein, dass privatwirtschaftliche Initiativen und Investitionen unter verlässlichen Rahmenbedingungen möglich sind. Zum anderen arbeiten wir auch mit der verfassten Wirtschaft zusam men, zum Beispiel in Form von Berufsbildungspartnerschaften mit deutschen Kammern und Verbänden. 17 Neue Perspektiven für Afrikas Jugend schaffen – Ausbildung, Wirtschafts und Beschäftigungsförderung KREDITE FÜR AFRIKANISCHE STARTUPUNTERNEHMEN Mit dem „Small and Growing Business Fund (GroFin)“ unterstützen wir Exis tenzgründerinnen und gründer in Afrika, indem wir ihnen Kredite und Startkapital bereitstellen. Außerdem werden sie bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Geschäftsidee profes sionell beraten. Der Fonds ist derzeit in neun afrikanischen Ländern vertreten, bislang ist er mit neun Millionen Euro ausgestattet. BEISPIEL Sambia Anschubfinanzierung für junge Firma Olibul Investments Ltd. ist ein Start-up-Unternehmen im Nordwesten Sambias. Die Firma baut Sand ab, verarbeitet ihn weiter und verkauft ihn an die lokale Bauindustrie. Einen Teil des Startkapitals konnte Olibul auf dem privaten Markt aufnehmen – mit der Auflage, den restlichen Betrag ebenfalls finanzieren zu können. Auf den Entwicklungsfinanzierer GroFin stieß der Direktor von Olibul, Mate Lubilo, im Internet. Er kontaktierte das lokale Büro in Lusaka. GroFin konnte ihm genau das bieten, was er brauchte: das restliche Startkapital und Beratung. Mittlerweile ist die komplette Ausrüstung angeschafft. Mit 16 Festangestellten fiel im Februar 2015 der Startschuss für das Unternehmen. Olibul Investments bekennt sich zu Prinzipien des sozial verantwortlichen Unternehmertums und investiert 15 Prozent seiner Gewinne in Ausbildungs- und Gesundheitsprojekte der Gemeinde vor Ort. 18 Neue Perspektiven für Afrikas Jugend schaffen – Ausbildung, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung BEISPIEL Strategische Partnerschaft Digitales Afrika Digitalisierung als Chance nutzen Die Digitalisierung aller Lebensbereiche kommt und ist nicht aufhaltbar. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bergen enormes Potenzial für die Wirtschaftsentwicklung eines Landes. Computer-Kenntnisse, die Fähigkeit zu programmieren und mit dem Internet umzugehen werden zu einem Beschäftigungsgarant. Wir investieren daher verstärkt im Bereich IKT in Afrika. Im Rahmen der neuen „Strategischen Partnerschaft Digitales Afrika“ wollen wir auch mit der deutschen IKT-Wirtschaft kooperieren, um gemeinsam in Afrika den Sektor anzukurbeln und neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen. Uganda: Kleinbauern informieren sich per Handy-App über aktuelle Kaffeepreise 19 JUSTINA NANI AMUPOLO FINANZMINISTERIUM, NAMIBIA Die Bürger eines Landes sollten entsprechend ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten zum Haushalt ihrer Regierung beitragen. Damit ein Steuersystem aber wirklich effizient sein kann, muss es auch kostengünstig zu verwalten sein. Ich freue mich darauf, mich mit Steuerexperten sowohl aus Afrika als auch aus Europa austauschen zu können! 20 Neue Perspektiven für Afrikas Jugend schaffen – Ausbildung, Wirtschafts und Beschäftigungsförderung Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn mit den Teilnehmenden des Studiengangs „TaxMaster“ BEISPIEL Studiengang „TaxMaster“ Studieren auf zwei Kontinenten Ohne ein effizientes, faires und transparentes Steuersystem kann ein Staat seine Aufgaben nicht verlässlich erfüllen. Und nur eine Verwaltung, die sich für ein solches Steuersystem engagiert, kann den Kampf gegen Korruption gewinnen und den Weg zu einer guten Regierungsführung ebnen. Im Oktober 2014 hat das BMZ den neuen Studiengang „TaxMaster“ gestartet. Insgesamt 27 Steuer- und Finanzbeamtinnen und -beamte aus 13 afrikanischen Ländern studieren 15 Monate lang an zwei renommierten Hochschulen in Berlin und Johannesburg. Dieser Kontinente übergreifende Studiengang ist der erste seiner Art. Die Studierenden können das erlernte Wissen später praktisch im Beruf anwenden. Gleichzeitig wird mit dem Programm der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Europa und Afrika gefördert. Im Frühjahr 2015 wurde die zweite Gruppe ausgewählt. Der zweite Studiengang beginnt dann im Wintersemester 2015. 21 Neue Perspektiven für Afrikas Jugend schaffen – Ausbildung, Wirtschafts und Beschäftigungsförderung BEISPIEL G7CONNEXInitiative Verhandlungen unter fairen Voraussetzungen Stimmen die Rahmenbedingungen, dann können die Einnahmen aus dem Rohstoffsektor in Entwicklungsländern einen großen Beitrag zur Armutsminderung leisten. Voraussetzung dafür sind faire Verträge zwischen Investoren und den Ländern, in denen die Rohstoffe abgebaut werden. Jedoch fehlt es vielen Entwicklungsländern an der dafür nötigen Expertise. Das hat negative Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Länder, für die Umwelt und die Bevölkerung vor Ort, aber letztlich auch für die Investitionssicherheit der beteiligten Unternehmen. Um das zu ändern starteten die G7-Staaten 2014 eine gemeinsame Initiative „G7-CONNEX-Initiative“. Entwicklungsländer sollen bei Verhandlungen über komplexe kommerzielle Verträge mit juristischem, geologischem, wirtschaftlichem und technischem Fachwissen, aber auch im Bereich Umwelt und Soziales, besser unterstützt werden. Die Initiative beginnt im Rohstoffsektor und wird mittelfristig auf andere Bereiche wie Infrastruktur und Landinvestitionen ausgeweitet. Günter Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin und des BMZ, leitet die Verhandlungen zur „CONNEX-Initiative“. Sie wird unter deutscher G7-Präsidentschaft weiter ausgebaut und vorangetrieben. Ghana: Ein Arbeiter pflückt Papayas in einer Plantage. 22 Mosambik: Der Sport wird hier auch dazu genutzt, um über HIV/AIDS aufzuklären und zu sensibilisieren. BEISPIEL Mehr Platz für Sport – 1.000 Chancen für Afrika Perspektiven für die eigene Zukunft entwickeln Sport fördert die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und vermittelt Werte wie Fairness, Toleranz, Respekt und Disziplin. Fähigkeiten, die dabei helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern und Perspektiven für die eigene Zukunft zu entwickeln. Wir haben daher die Initiative „Mehr Platz für Sport – 1.000 Chancen für Afrika“ gestartet und bauen gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen Sportplätze in Äthiopien, Kenia, im Kongo, in Mali, Mosambik, Namibia, Nigeria und Togo. Auch die großen Sportverbände, wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB), unterstützen uns dabei. Mit der Initiative erreichen wir derzeit fast 30.000 Kinder. Die Plätze stehen aber auch den umliegenden Gemeinden offen, so dass insgesamt noch viel mehr Kinder und Jugendliche von dem Angebot profitieren. Die Initiative soll in den nächsten zwei Jahren noch erheblich ausgebaut werden, damit Kinder und Jugendliche mehr Platz für ihre persönliche Entwicklung haben. 23 Im Überblick NEUE PERSPEKTIVEN FÜR AFRIKAS JUGEND SCHAFFEN Was haben wir bereits konkret getan? Mit deutschen Unternehmen haben wir neue Berufs bildungspartnerschaften in Äthiopien, Benin, Kenia, Ruanda, Tunesien und Uganda eingerichtet. Wir haben die Mittel für neue Bildungsmaßnahmen in Afrika deutlich erhöht: von rund 119 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 207 Millionen Euro 2014. Wir haben die Einrichtung von 1.000 neuen Stipendien für afrikanische Studierende vorbereitet. Erste Stipendien können 2015 vergeben werden. Im Herbst 2014 wurde ein neuer Studiengang für afrikanische Finanzbeamte (TaxMaster) eröffnet. Mit unserer Unterstützung wurde ein neuer Fonds für StartupUnternehmen in Afrika eingerichtet (SGB/GroFin). Wir haben neue Partnerschaften zu Informations und Kommunikationstechnologien vorbereitet. Erste Pilotvorhaben sind für 2015 geplant, z. B. in den Bereichen Landwirtschaft, Finanzsektor und digitale Wirtschaft. 24 Mit den anderen G7-Ländern haben wir die CONNEX Initiative zur Unterstützung bei der Aushandlung fairer Verträge im Rohstoffsektor ins Leben gerufen. Wir haben die Deckungsmöglichkeiten für deutsche Exporte (HermesDeckungen) um neue Länder südlich der Sahara erweitert. Neu hinzugekommen sind Nigeria, Ghana, Äthiopien, Mosambik, Kenia, Tansania, Senegal und Uganda. Wir haben Ende 2014 die Initiative „Mehr Platz für Sport“ gestartet. 25 Verbesserung der Gesundheit Nicht nur eine moralische Verpflichtung Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung für ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben. Auch wenn sich die Situation schon deutlich verbessert hat, ist die mangelnde Gesundheitsversorgung in den ärms ten Ländern Afrikas weiter eines der brennendsten Probleme: Dort stirbt noch immer jedes neunte Kind vor seinem fünften Geburtstag. 26 Weiterführende Informationen zum Thema Gesundheit Die 2014 aufgeflammte EbolaEpidemie hat deutlich gezeigt, wie wichtig der Aufbau und die Reform von Gesundheitssystemen ist, um Infektionskrankheiten eindämmen und Krisen vermeiden zu können. Deshalb haben wir 2015 ein Sonderprogramm Gesundheit für Afrika aufgelegt, das Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller anlässlich seiner Reise nach Liberia im April 2015 vorgestellt hat. 27 Verbesserung der Gesundheit – nicht nur eine moralische Verpflichtung Kenia: Impfung eines Säuglings BEISPIEL Nigeria Erfolge im Kampf gegen die Kinderlähmung Ende April 2015 konnte in Nigeria eine wichtige Etappe beim Kampf gegen die Kinderlähmung erreicht werden: Neun Monate lang war kein neuer Fall einer Ansteckung mit dem Polio-Virus registriert worden. Damit steigt die Hoffnung, dass die Krankheit durch flächendeckende Impfungen auch in Nigeria ausgerottet werden kann. Bislang gehörte das Land neben Pakistan und Afghanistan zu den drei Staaten, in denen das Virus immer wieder auftrat. Die vom BMZ bereitgestellten Mittel in Höhe von 10 Millionen Euro jährlich haben einen wesentlichen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet. 28 Guinea: Mit deutscher Unterstützung finanzierte Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung von Ebola 29 DR. IBRAHIMA SORY BARRY MEDIZINER IN GUINEA Ebola trifft uns dort, wo es uns am meisten schmerzt: in unseren Beziehungen. Sei es Händeschütteln zur Begrüßung, sich um die kranken Nächsten kümmern oder einer Beerdigung beiwohnen und den Hinterbliebenen beistehen – Ebola stellt unsere zentralen zwischenmenschlichen Gewohnheiten und Riten infrage. 30 Verbesserung der Gesundheit – nicht nur eine moralische Verpflichtung Guinea: Schülerinnen nehmen an einer Aufklärungskampagne zum Thema Hygiene teil. BEISPIEL Guinea Ebola eindämmen durch Aufklärung Nach Ausbruch der Ebola-Epidemie in Guinea haben wir gemeinsam mit einer vor Ort arbeitenden Nichtregierungsorganisation Aufklärungskampagnen durchgeführt und die Bevölkerung über Ansteckungsgefahren und Präventionsmaßnahmen informiert. Auf Wochenmärkten in der Hauptstadt Conakry haben Gesundheitshelferinnen und -helfer Hygieneartikel und Chlorlösungen zur Desinfektion verteilt. In Krankenhäusern und Gesundheitszentren wurde das Personal im Umgang mit Ebola-Patienten geschult. In Schulen lernten Kinder und Jugendliche, wie wichtig schon einfache Hygienemaßnahmen sind. Hiermit wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, die Übertragung des Ebola-Virus einzudämmen. 31 Im Überblick VERBESSERUNG DER GESUNDHEIT Was haben wir bereits konkret getan? Zur Bekämpfung von Ebola haben wir 2014 und 2015 rund 105 Millionen Euro eingesetzt für: → soziale Infrastruktur, Material, Nahrungsmittelhilfe in Guinea, Liberia und Sierra Leone die Finanzierung von Anschlussmaßnahmen → die → die Stärkung der Gesundheitssysteme und den Aufbau eines epidemiologischen Überwachungssystems mit der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) aßnahmen zur Ebola-Prävention in Burkina Faso, →M Maßnahmen Benin, Côte d’Ivoire, Ghana, Mali, Senegal, Togo. Mit dem Sonderprogramm Gesundheit in Afrika sollen afrikanische Partnerländer dabei unterstützt werden, ihre Gesundheitssysteme dauerhaft zu stärken und die Reaktion im Krisenfall zu verbessern. Das Programm wurde 2015 beschlossen und wird mit 205 Millionen Euro für 2015 und 2016 starten. 32 Wir haben unseren internationalen Finanzbeitrag zur Stärkung und Verbesserung der Gesundheitssysteme und der MutterKindGesundheit in Afrika erhöht. Über die globale Initiative zur Polio-Ausrottung haben wir 2014 erneut 10 Millionen Euro für die Ausrottung der Kinderlähmung in Nigeria bereitgestellt. Das Programm wird mit gleichem jährlichem Volumen voraussichtlich bis mindestens 2017 fortgesetzt. Wir richten ein regionales Ausbildungszentrum für Ge sundheitspersonal und ein Speziallabor zur Bekämpfung ansteckender Krankheiten in Ostafrika ein. 33 Afrika kann sich selbst ernähren! „EINEWELT ohne Hunger“ Weiterführende Informationen zum Thema Hunger Dank seiner fruchtbaren Böden hat der afrikanische Kontinent das Potenzial, alle seine Bewohner zu ernähren. Doch in den Staaten südlich der Sahara leiden noch immer 214 Millionen Menschen unter Hunger. Die meisten von ihnen sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit ihren Familien. 34 Wie kommt es dazu? Hunger hat vielschichtige Ursachen. Dazu gehören schlechte politische und wirtschaftliche Bedingungen, bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen. Auch technische Probleme können zu Hunger führen: Ein großer Teil der Lebensmittel verdirbt auf dem Weg vom Acker zum Verbraucher – durch Mängel bei Ernte, Lagerung, Verarbeitung und Transport. Unfairer Wettbewerb, schwankende Welt marktpreise, Umweltprobleme und der Klimawandel können ebenfalls zu akuten Nahrungsmittelkrisen führen. 35 Afrika kann sich selbst ernähren! – „EINEWELT ohne Hunger“ „EINEWELT OHNE HUNGER“: INNOVATIONEN IM LÄND LICHEN RAUM Mit der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ stellen wir uns einer der größten Herausforderungen der Menschheit. Um den Hunger zu beseiti gen, muss die Wirtschaftskraft Afrikas erhöht, die ländliche Entwicklung gefördert und die Produktivität der Landwirtschaft gesteigert werden. An diesem Ziel arbeiten wir in enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Praktikern und Wissenschaftlern. Gemeinsam sind wir inzwischen dabei, 13 sogenannte Grüne Innovationszentren aufzubauen, 12 davon in Afrika. Unser Ziel ist, das Einkommen klein bäuerlicher Betriebe zu steigern, die heimische Verarbeitungswirtschaft zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu verbessern. Die Innovationszentren werden Menschen und Institutionen vernetzen, um Aus und Fortbildung, Agrarforschung und Beratung zu fördern. Burkina Faso: Steigerung der Wertschöpfung bei Cashew-Nüssen 36 Ghana: Verarbeitung von Mangos in einer Fabrik BEISPIEL Togo Einkommenssteigerungen durch Marktinformationen per Handy In Togo wird derzeit mit unserer Unterstützung ein Agribusiness-Informationssystem eingeführt. Damit werden auf allen Märkten der Umgebung die Preise erhoben, zentral gesammelt und dann über Internet, Radio oder Handy an die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weitergeleitet. So können die Produzenten höhere Preise für ihre Produkte erzielen. Gleichzeitig werden diese Medien für die Beratung von kleinbäuerlichen Betrieben genutzt: Sie erhalten Informationen über den besten Zeitpunkt für Aussaat oder Ernte oder die Nachricht, wann Schulungen stattfinden. 37 Im Überblick AFRIKA KANN SICH SELBST ERNÄHREN! Was haben wir bereits konkret getan? Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger: Wir haben mit 12 afrikanischen Ländern die Einrichtung Grüner Innovationszentren für die Agrar- und Ernährungswirtschaft vereinbart und in den meisten Ländern mit der Umsetzung begonnen. Weiterbildung spielt bei den Grünen Innovationszentren eine zentrale Rolle. Wir haben regionale Programme zur Verbesserung der Wertschöpfung bei Baumwolle, Cashewnüssen, Kakao und Reis ausgebaut. Zur Ausweitung der Agrarfinanzierung haben wir Ende 2014 einen neuen regionalen Fonds für Kleinbäuerin nen und bauern und kleine und mittlere Unternehmen eingerichtet, der 100.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreichen soll. Wir stellen der Afrikanischen Union finanzielle Mittel für die „Platform for Agricultural Risk Management““ als Teil „ des panafrikanischen Landwirtschaftsprogramms bereit. 38 Wir haben unsere Programme für afrikanische Schutz gebiete, zur Bekämpfung der Wilderei und zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel ausgeweitet. Wir haben mit 12 Ländern Vorhaben zur Bekämpfung der Mangelernährung für Kleinkinder und Mütter und mit fünf Ländern Vorhaben zur Wiederherstellung von unfruchtbaren Böden für Ernährungssicherung auf den Weg gebracht. 39 Afrika ist ein Kontinent der Vielfalt: 54 Länder, mehr als eine Milliarde Einwohner, 2.000 Sprachen. Um in Afrika etwas zu bewegen, brauchen wir entsprechend vielfältige Partnerschaften. Zivilgesellschaft, Kirchen und andere Religionsgemeinschaften, Wirtschaft, Wissenschaft und viele andere tragen erheblich dazu bei, neue Perspektiven in Afrika zu schaffen. 40 Vielfältige Partnerschaften auf einem vielfältigen Kontinent Weiterführende Informationen zum Thema Partnerschaften Um die junge und kreative Bevölkerung des afrikanischen und des europäischen Kontinents miteinander zu vernetzen, sind uns Jugend initiativen ein wichtiges Anliegen. Wichtige Partner sind außerdem die in Deutschland lebenden Afrikanerinnen und Afrikaner. Mit ihrer Hilfe können wir unser Verständnis von Afrika und unsere Verbindungen nach Afrika vertiefen. 41 Vielfältige Partnerschaften auf einem vielfältigen Kontinent BEISPIEL Der Afrikatag des BMZ Politik trifft Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Unter dem Motto „Chancenkontinent Afrika – den Wandel gemeinsam gestalten“ trafen sich Mitte September 2014 rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft in Berlin. Im Zentrum der Gespräche stand das große Potenzial des Kontinents. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker aus afrikanischen Partnerländern. Berlin: Afrikatag 2014 – durch Dialog Grenzen überwinden und ein gemeinsames Verständnis schaffen 42 Vielfältige Partnerschaften auf einem vielfältigen Kontinent Berlin: Afrikatag 2015 – Staatssekretär Dr. Friedrich Kitschelt im Gespräch mit dem ruandischen Internetminister Jean Philbert Nsengimana, daneben Günter Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin und des BMZ Gemeinsam wurden neue Akzente unserer Afrikapolitik diskutiert, insbesondere die Themen Frieden und Sicherheit, regionale wirtschaftliche Integration sowie Bildung. Die Empfehlungen der Experten aus den Workshops flossen in die weitere Ausarbeitung unserer Afrikapolitik ein. Im Mai 2015 lud das BMZ zu seinem zweiten Afrikatag ein. Dieses Mal widmete sich der Afrikatag der Digitalisierung Afrikas. Mehr als 140 internationale Entwicklungsexperten und Vertreter der Netzgemeinde aus Europa und Afrika diskutierten beim Afrikatag zum Thema „Continent of Opportunities: Bridging the Digital Divide.“ 43 Vielfältige Partnerschaften auf einem vielfältigen Kontinent BEISPIEL Die DeutschAfrikanische Jugendinitiative Jugendaustausch zwischen Deutschland und Afrika ausbauen Begegnung ermöglicht Verständigung. Bundesminister Dr. Gerd Müller hat deshalb eine Deutsch-Afrikanische Jugendinitiative ins Leben gerufen. Mehr junge Menschen von 14 bis 35 Jahren sollen die Chance bekommen, ihren jeweiligen Nachbarkontinent besser kennenzulernen. Über den Freiwilligendienst „weltwärts“, das ASA-Programm für Studierende und junge Berufstätige und über das Schulaustauschprogramm ENSA nehmen bereits jetzt jedes Jahr mehr als 2.000 junge Menschen am Austausch zwischen afrikanischen Ländern und Deutschland teil. Künftig sollen darüber hinaus mehr junge Menschen aus den afrikanischen Partnerländern die Möglichkeit bekommen, an Austauschprogrammen in Deutschland teilzunehmen. Bereits 2015 werden hierfür erste Zeichen gesetzt: Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst „weltwärts“ stellt in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst 50 zusätzliche Plätze für Freiwillige aus afrikanischen Ländern zur Verfügung. Außerdem bietet zum Beispiel das Süd-Nord-Programm von ASA zehn zusätzliche Plätze an. Der offizielle Start der Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative ist für Anfang 2016 geplant. Bereits 2014 wurde eine Anlaufstelle bei Engagement Global eingerichtet. Sie soll Strukturen für die Beratung, Information, Vernetzung und Qualitätssicherung erarbeiten. Die Stärkung der Partnerstruktur in afrikanischen Ländern spielt dabei eine wichtige Rolle. 44 Im Überblick VIELFÄLTIGE PARTNER SCHAFTEN AUF EINEM VIELFÄLTIGEN KONTINENT Was haben wir 2014 bereits konkret getan? Wir haben eine Anlaufstelle in Deutschland für die deutschafrikanische Jugendinitiative gegründet. Mit dem jährlich stattfindenden Afrikatag haben wir ein neues Dialogforum zu Afrika ins Leben gerufen. Themen bislang waren Frieden und Sicherheit, regio nale wirtschaftliche Integration sowie Informations und Kommunikationstechnologie. HERAUSGEBER Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Referat Öffentlichkeitsarbeit, digitale Kommunikation und Besucherdienst REDAKTION BMZ, Referat Grundsatzfragen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Afrika; Afrikanische Union GESTALTUNG Atelier Hauer + Dörfler GmbH, Berlin DRUCK Bonifatius Druck, Paderborn Das Original wurde auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. FOTOS Meklit Mersha/thenewafrica.info BMZ; GIZ: Alpha Mamadou Barry, Oliver Becker, Rüdiger Behrens, Thomas Ecke, Salma Reda, Ralf Rühmeier, Kareem Sarieldin, Klaus Wohlmann; photothek.net: Ute Grabowsky, Thomas Imo, Thomas Koehler, Thomas Trutschel; Siegfried Modola; Dirk Ostermeier; Dr. Dirk Steinwand STAND Juni 2015 BEZUGSSTELLE Publikationsversand der Bundesregierung Postfach 48 10 09 18132 Rostock Tel. +49 (0) 30 18 272 272 1 [email protected] POSTANSCHRIFTEN DER DIENSTSITZE BMZ Bonn Dahlmannstr. 4 53113 Bonn Tel. +49 (0) 228 99 5350 Fax +49 (0) 228 99 5353500 BMZ Berlin im Europahaus Stresemannstr. 94 10963 Berlin Tel. +49 (0) 30 18 5350 Fax +49 (0) 30 18 5352501 [email protected] www.bmz.de Besuchen Sie uns unter www.bmz.de
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