Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm Das Gespenst der Inflation Wer sich nicht auf die Realität vorbereitet, wird kaum eine glückliche Zukunft haben. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche (Sachwerte)! Aussitzen lohnt sich nicht. Die FISHERsche Quantitäts- oder Verkehrsgleichung (Irving FISHER, 1867-1947) zeigt formal, dass der Wert des Güterangebots (Gütermenge) gleich der monetären Nachfrage (Geldmenge) sein muss, wenn sich idealtypisch in einer Volkswirtschaft Güter (nicht-monetär) gegen Geld (monetär) im Gleichgewicht tauschen: P • Y = M r • V P das Preisniveau und Yr das reale Sozialprodukt, M ist die gesamtwirtschaftliche Geldmenge, V deren Einkommensumlaufgeschwindigkeit. Empirisch ist diese Gleichung sehr gut belegt. Vereinfacht dargestellt: Steigt die Menge an verfügbarem Geld (Geldvolumen = monetäres Vermögen) viel stärker als die Menge der produzierten Güter (Handels- / Gütervolumen = nichtmonetäres Vermögen), so steigt das Preisniveau und es entsteht Inflation. Umgekehrt führt ein Überschuss an Wirtschaftsgütern zu einem fallenden Preisniveau und wenn noch niedrige Zinsen hinzukommen spricht man von Deflation (Japan, 2002). Die negative Inflationsrate führt dann zu einer positiven Realrendite (= Nominalrendite abzüglich negativer Preissteigerungsrate (= fallende Preise)). Zudem steigt bei negativen Preissteigerungsraten die reale Last der Verbindlichkeiten, der Schuldner wird zum "Deflationsverlierer" - eine weitere Bremse für Konsum und Investitionen. Größter Schuldner Deutschlands ist mitunter unser eigener Staat (Gebietskörperschaften). 1 von 7 13.07.2015 19:43 Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm Der Hauptgrund für ein Abgleiten in eine Deflation ist aber, abgeleitet aus den Erkenntnissen der Analyse der großen Depression 1929 bis 1933 durch den US-Ökonomen I. Fisher, eine Überschuldung des privaten Sektors. Für eine Überschuldung des privaten Sektors im Euroraum gibt es nach offiziellen Verlautbarungen bis heute (2006) keine Anhaltspunkte. Na ja!? Dem Inflationsrisiko (Kaufkraftrisiko) unterliegt zum einen der Realwert des Vermögens [der Schulden] und zum anderen der reale Ertrag [die reale Last], der mit dem Vermögen erwirtschaftet wird [die vom Schuldner zu tragen ist]. Die schleichende, offiziell statistische - nicht die "gefühlte" - Inflationsrate (Verbraucherpreisindex für Deutschland) zwischen 1970 und 2005 betrug in Deutschland durchschnittlich 3,05 %: Das heißt, die Dinge des täglichen Lebens wurden in diesen 36 Jahren statistisch um durchschnittlich 3,05% pro Jahr teurer. Die Kaufkraft des Geldes schwand schleichend. Folglich verloren Geldanlagen, vor allem die weniger als Ø 5% Zinsen pro Jahr brachten, nach Steuern gerechnet, permanent an Realwert (Kaufkraft). Hinsichtlich des privaten Verbrauchs und hinsichtlich der privaten Altersvorsorge sind jedoch diese offiziellen statistischen Preissteigerungsraten beschönigt. Die quantitative Zusammensetzung des Warenkorbs (Güterbündel für 4-Personen-Haushalte) zu unterschiedlichen Zeiten bestimmt wesentlich die Höhe 2 von 7 13.07.2015 19:43 Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm der Preisindices. So brauchen einkommensschwache 2-Personen-Rentnerhaushalte ihr ganzes Geld zum Überleben. Rentnereinkommen, soweit nicht dynamisiert, erleiden durch die Inflation reale Einkommenseinbußen. Die "gefühlte" Preissteigerungsrate einkommensschwacher Haushalte liegt deutlich über der offiziellen statistischen Preissteigerungsrate. So hatten sich bereits vor Jahren die Journalisten der Zeitschrift "DM" über die amtlichen Methoden zur Ermittlung der Inflationsraten lustig gemacht. Selbst der "STERN" (Heft 10/92) hat in einer Studie bei Verbrauchern Preissteigerungsraten zwischen durchschnittlich 16% und 23% pro Jahr ermittelt. Und was haben bislang die Regierungen unternommen? Nur so richtig wahrhaben will es keiner. Und wenn es die Rentner erkennen, ist es meist zu spät (Altersarmut). Unser Geld- und Finanzsystem ist krank. Die Zeit für einen grundlegenden Systemwechsel ist reif. 3 von 7 13.07.2015 19:43 Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm 4 von 7 13.07.2015 19:43 Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm Zwar ist die statistische, politisch korrekt ermittelte Inflation in Deutschland im Jahr 2006 auch aufgrund des "hedonischen Faktors" (Hedonik = "nach Belieben" = statistische Methode der Qualitätsbereinigung in Preis- und Wachstumsstatistiken) noch auf niedrigem Niveau, aber wirtschaftliche Rahmenbedingungen können sich schnell ändern. Unter Fachleuten ist es wenig umstritten, dass nach der Euro-Währungsunion 2002 und der EU-Osterweiterung ab 2004 (Polen, Ungarn, Tschechien ... mit zum Teil zweistelligen Inflationsraten) für Deutschland mittel- bis langfristig höhere - die "wahren" Inflationsraten - erwartet werden dürfen als wir in den letzten Jahren bei uns in den offiziellen Statistiken gesehen haben. Die Größenordnung der "wahren" Inflationshöhe im Euroraum ergibt sich durch folgende einfache Rechnung: "wahre" Inflation = Wachstum der Geldmenge M3 minus Wirtschaftswachstum Erläuterungen der nachstehende Tabelle: EWU = Europäische Währungsunion Geldmenge M3 = die Summe allen Bargelds, aller Giro- und Sparkontenbeträge. Wirtschaftswachstum: als Maßstab dient das Bruttoinlandsprodukt (BIP); es misst den Marktwert aller in einem bestimmten Zeitraum im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen. Jahre 2004 2005 IV/2006 nominales Wachstum der Euro-Geldmenge M3 6,5% 6,8% 9,0% Wachstum reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EWU, Veränderung ggü. Vj. 1,9% 1,4% 3,5% = die "wahre" Inflationsrate (EWU) 4,4% 5,4% 5,5% August Quelle 2007 Monatsberichte Europäische 11,6% Zentralbank (EZB) Monatsberichte 2,3% Deutsche *) Bundesbank ~9,3% Die Angaben beruhen teilweise auf Pressemeldungen, aktuelle Angaben *) sind vorläufig. Allgemeine Quellen: Nationale Statistiken, Europäische Kommission, Eurostat, Europäische Zentralbank (EZB), Deutsche Bundesbank (Monatsbericht Oktober 2007: Die Bundesregierung erwartet für das Jahr 2007 ein nominales BIP-Wachstum von 4%. Für das reale Wachstum wird ein Wert von 2,3% (1,4%) prognostiziert). Bruttoinlandsprodukt gemäß Revision Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) vom August 2006. Alle Angaben ohne Gewähr. 5 von 7 13.07.2015 19:43 Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm Da aber unsere Geldmenge (M3) – also die Summe allen Bargelds, aller Giro- und Sparkontenbeträge – zwischenzeitlich (III. Quartal 2007) um fast 12% jährlich anwächst (siehe Grafik und Tabelle), hatten / haben wir zwischenzeitlich eine r e a l e Geldentwertung („wahre“ Inflation) in der Europäischen Währungsunion (EWU) von über 9% jährlich und nicht nur so von um die 2% wie in den letzten Jahren, wie uns die offizielle, politisch korrekt ermittelte Statistik weismachen will. In den USA sieht es nicht anders aus: Eine Geldmenge M3, die seit März 2006 nicht mehr veröffentlicht (warum wohl?) und zwischen 1998 und 2002 sogar zweistellig (!) gewachsen ist. Ist es da ein Wunder, dass bei kontinuierlich steigender Geldmenge, allgemein betrachtet, zum Beispiel die Preise der Nahrungsmittel, der Gastronomie oder der Versorgungswerke wie bei Strom usw. systemimmanent kontinuierlich steigen? Und warum wird gegen die allgemeine Preistreiberei systemimmanent fast wirklich nichts unternommen? Merke: Die Inflation begünstigt die Schuldner und die Schuldenmacher! Das sind - politisch korrekt natürlich - zu aller erst die vollgepfropften Regierungsapparate und ihre Administrationen! Wer sich mit Statistiken beschäftigt, der zitiert auch früher oder später Sir Winston Churchill: "Ich glaube nur an die Statistiken, die ich selbst gefälscht habe." – Das Wissen um die Verlogenheit von Zahlen, mit denen man mühelos alles beweisen und widerlegen kann, ist zu Recht Allgemeingut. Doch bleibt auch gerade mit ihrer 6 von 7 13.07.2015 19:43 Das Inflationsgespenst http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflationsgespenst.htm Hilfe die wahre (wirtschaftliche) Situation der Öffentlichkeit meist verborgen. Es gibt keine Straßenschilder, keine Karten, die uns aufzeigen, dass sich Amerika, Deutschland, Europa, ja fast die ganze westlich orientierte zivilisierte Welt seit Jahrzehnten auf dem Weg in den Ruin befinden, letztendlich sich nur noch im Schuldenstaat, im Schuldenturm bewegen. Aber woher wissen wir das? Und selbst wenn wir uns irren, welche Richtung wird der andere Weg nehmen und wann wird er zu Ende sein? Stehen wir am Beginn eines weltweiten Systemumbruchs, am Beginn einer galoppierenden Inflation? 7 von 7 13.07.2015 19:43
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