Sachwert schlägt Geldwert

Sachwert schlägt Geldwert
Warum ist eine intelligente Vermögens­aufteilung
heute wichtiger denn je?
Währungskrisen, steigende Staatsverschuldung,
Inflationsrisiken und eine global explodierende
Geldmenge dominieren das derzeitige Kapitalmarktgeschehen. Viele Anleger stellen sich daher
die Fragen:
„Ist mein Vermögen noch sicher?
Wie kann ich mein Vermögen schützen?“
Dieses herausfordernde ökonomische Spannungsfeld wird zukünftig Ihr persönliches Vermögen
mehr denn je beeinflussen.
Staatsverschuldung
Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise ist seit
2008 die Staatsverschuldung der wichtigsten Industriestaaten exorbitant gestiegen. Im Frühjahr
2010 konnte die Staatspleite Griechenlands nur
noch durch nie da gewesene Stützungsmaßnahmen der europäischen Regierungen und des IWF
abgewendet werden. Ob diese Hilfsmaßnahmen
letztendlich ausreichend und erfolgreich sein werden, ist fraglich. Auch andere Staaten, wie Spanien, Portugal, Italien und Irland, müssen massive
Sparmaßnahmen zur Eindämmung der ausufernden Staatsverschuldung ergreifen.
Aber selbst in Deutschland fand in wirtschaftlich guten Jahren kein Schuldenabbau statt, obwohl Sondereffekte, wie z.B. die Versteigerung
der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000, dem deutschen
Staat Zusatzeinnahmen von 51 Mrd. Euro bescherten. Selbst dem exportstarken Deutschland ist es
nicht mehr möglich, die bestehende Verschuldung
zu reduzieren.
Viel kritischer ist die Situation jedoch bei der größten Weltwirtschaftsmacht – den USA. So stieg die
Staatsverschuldung im Jahr 2010 um über 1.600
Mrd. Dollar, soviel wie im Zeitraum 2002 bis 2009
zusammen.
All dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die
Währungsstabilität, sowohl des Euros als auch des
US-Dollars. Eine Währung ist auf Dauer immer nur
so solide, wie die ihr zu Grunde liegende Volkswirtschaft.
Staatsverschuldung Deutschland in Mrd. Euro �
2.000
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
1950
1960
1980
1970
1990
2000
2010
Quelle: Statistisches Bundesamt
US-Bundeshaushalt
3.700
3.300
2.900
2.500
2.100
1.700
1.300
900
500
1982
1986
1990
1994
1998
Ausgaben (letzten 12 Monate; in Mrd. USD)
Einnahmen (letzten 12 Monate; in Mrd. USD)
Quelle: US-Regierung, Silberjunge.de
2002
2006
2010
Geldmengenexplosion
Um den aus der Finanz- und Wirtschaftskrise resultierenden enormen Refinanzierungsbedarf der
Banken und Staaten abzudecken, bedienen sich
weltweit die Notenbanken eines noch vor wenigen
Jahren undenkbaren geldpolitischen Instruments:
Dem Ankauf von Staatsanleihen. Als Folge hieraus
steigt die ungedeckte Geldmenge überproportional zur Realwirtschaft auf ein Rekordniveau an.
Allein in den USA hat sich die Geldmenge, die sich
über mehr als 40 Jahre entwickelt hatte, innerhalb
nur eines Jahres mehr als verdoppelt.
Geldbasis explodiert
US-Notenbankgeldmenge (M0) vs. Realwirtschaft (US-BIP)
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
1985
Gemäß den Untersuchungen des Internationalen
Währungsfonds (IWF) besteht mit Zeitverzögerung eine zwangsläufige Abhängigkeit zwischen
überhöhter Geldmenge sowie steigenden Rohstoff- und Lebenshaltungskosten.
Bereits im Dezember 2009 hat die Inflation wieder deutlich angezogen, ausgelöst vor allem durch
stark gestiegene Rohstoffpreise.
In der Vergangenheit war ein Anstieg der Inflation stets mit steigenden Geldmarktzinsen verbunden. Die Notenbanken versuchen mit Hilfe ihrer
Geldmengen- und Zinspolitik, Konjunktur- und
Wirtschaftsentwicklungen zu beeinflussen. Eine
Erhöhung der Leitzinsen bei steigenden Inflationsgefahren ist die normale Maßnahme der Notenbanken. Die aktuelle Staatsverschuldung ist jedoch nur noch mit Mikrozinsen verkraftbar. Es ist
daher absehbar, dass Notenbanken bis auf Weiteres versuchen werden, das Zinsniveau sehr niedrig
zu halten.
Das hat jedoch unweigerlich negative Realzinsen (Zinsniveau minus Inflation) zur Folge. Laut
einer Studie der Deutschen Bank haben in der
Vergangenheit Rohstoffe von einem Umfeld, das
geprägt ist von niedrigen Zinsen und steigenden
Inflationsrisiken überproportional profitiert. Dadurch entsteht jedoch ein fataler Teufelskreis, weil
steigende Rohstoffpreise über die wirtschaftliche
Wertschöpfungskette ihren Weg bis in die Supermärkte und an die Tankstellen finden. In der Folge
fordern Arbeitnehmer eine Lohnkompensation für
die höheren Preise und so entsteht eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale.
1990
1995
2000
2010
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Leitzinsen auf historischen Tiefstständen
Schuldenlast wäre sonst untragbar
20
Eurozone
Großbritannien
USA
Japan
Schweiz
15
10
5
0
1985
1990
1995
2000
2005
2010
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Explodierende Rohstoffpreise
Steigende Inflation & negative Realzinsen
450
4
400
3
350
2
300
1
250
0
200
-1
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Teuerung Deutschland gemäß HVPI (rechte Skala)
CRB Rohstoffindex in EUR (linke Skala)
Realzins Dtl. (12 - Monatszins minus Terungsrate, rechte Skala)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Fazit: Seit 2008 gewinnt der inflationsbedingte
Vermögensschutz stark an Bedeutung. Eine
stärkere Fokussierung auf reale Vermögenswerte, die nicht beliebig auf politischen Druck
hin vermehrbar sind, ist unumgänglich (Aktien,
Rohstoffe, Gold und Immobilien).
2005
US BIP (indiziert: 1980=100)
US Geldmenge M0 (indiziert: 1980=100)
Sachwerte statt Geldwerte
Goldpreis profitiert von negativen Realzinsen
50%
Die beliebteste Sachwertanlage der Deutschen,
die Immobilie, bietet zwar einen gewissen Inflationsschutz, man muss aber zwischen eigengenutzten Objekten und Renditeobjekten differenzieren. Zu beachten ist auch, dass Immobilien
ihrer Natur entsprechend eingeschränkt fungibel
sind und die Kapitalbindungsdauer in der Regel
sehr lang ist. Langfristig ist das so genannte „Betongeld“ deutlich inflationsresistenter als jegliche Geldwerte und ist somit ein sinnvoller Vermögensbaustein. Hier ist jedoch für den Erfolg
der Anlage, ebenso wie bei Aktien, die Einzelbetrachtung der Investition entscheidend.
Fazit: Um die Schuldenlasten der Staaten
bezahlbar zu machen, drucken Notenbanken
Geld und finanzieren damit die riesigen Defizite. Die explodierende Geldmenge verringert
die Kaufkraft und führt zu Inflation. Knappe
Ressourcen, Aktien und Immobilien schützen
vor Inflation.
durchschnittliche jährliche Veränderung des Goldpreises (Ordinate)
30%
20%
10%
0%
-10%
-20%
-30%
Realzinsen in Prozent (Abszisse)
-40%
-4
-3
-2
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Quelle: Bloomberg, Deutsche Bank (Datenbasis 1972-2008)
Anstieg der Geldbasis treibt den Aktienmarkt
1400
2600
1300
1200
2400
1100
1000
2200
900
800
2000
Mrd. US-Dollar
Dies gilt natürlich auch für Aktien, also Produktivkapital. Hier investiert der Anleger in Unternehmen, die Dienstleistungen anbieten, Produkte
herstellen oder Rohstoffe fördern. Die Unternehmen partizipieren so am Wirtschaftsgeschehen
und können zudem regelmäßig Teile ihrer Kapitalerträge in Form von Dividenden an die Anleger
ausschütten. Als Aktionär besitzt man einen Anteil am jeweiligen Unternehmen und damit auch
an deren Sachwertbesitz, z.B. Grund und Boden,
Maschinen, Patente etc., die nicht beliebig vermehrbar sind. Die Korrelation zwischen Inflation
(Geldmengenausweitung) und Aktienmarktsteigerungen ist daher sehr eng.
40%
Indexpunkte
Zwar bekommt man, anders als bei Staatsanleihen oder Spareinlagen, für Rohstoffe keine
Zinsen. Aber in Zeiten negativer Realzinsen sind
Rohstoffe, wie zum Beispiel Gold, als Inflationsund Krisenschutz für den Investor grundsätzlich
attraktiver als Zahlungsversprechen des Staates
oder Bargeld. Zudem partizipieren Rohstoffe an
wirtschaftlicher Expansion, zum Beispiel in den
industriellen Schwellenländern.
700
600
2009
2010
2011
1800
S&P 500 in Punkten (linke Skala)
US Notenbankbilanzsumme in Mrd. US$ (rechte Skala)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Anleger bevorzugen Sachwerte gegenüber Anleihen
180
130
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128
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124
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2009
2010
Goldpreis in Euro/ Unze (linke Skala, indiziert)
Aktienindex DAX 30 Performanceindex (linke Skala, indiziert)
Dt. Staatsanleiheindex REX Performanceindex (rechte Skala)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
2011
120
Die Zeiten bleiben
herausfordernd
Immobilien & Inflationsschutz
220
Eine Umschichtung von Anleihen und Spareinlagen in Sachwerte, also Rohstoffe, Aktien und
Immobilien, macht im aktuellen ökonomischen
Umfeld absolut Sinn. Gleichwohl sind auch Sachwertanlagen mit Risiken behaftet und können im
Wert schwanken. Daher ist ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen den verschiedenen Anlageklassen wichtig.
200
180
160
140
120
100
1975
2008
Inflation
Immobilienindex Wohnen
Immobilienindex gesamt
Immobilienindex Gewerbe
Indizes inkl. Miet- & Wertsteigerungen
Aktien erwirtschaften regelmäßige Erträge und
ermöglichen die Partizipation an ökonomischer
Prosperität. Rohstoffe werden ebenfalls für wirtschaftliches Wachstum benötigt und sind zudem
begrenzt. Dies gilt auch für Edelmetalle, die zusätzlich als Krisenwährung fungieren.
Grundsätzlich sollte sich jeder Anleger über seine
persönliche Vermögensstruktur im Klaren sein.
Wichtig ist dabei auch die Berücksichtigung von
Pensions- bzw. Rentenzusagen. Diese Zahlungsverpflichtungen des Staates gelten gemeinhin
als sicher. Tatsache ist aber, dass heute schon ein
großer Teil dieser Alterstransferleistungen nicht
mehr aus dem Umlagetopf finanziert wird, sondern über neue Schulden.
Schaut man sich die desolate Lage der Staatsfinanzen in Europa an und vergegenwärtigt sich,
dass die EU mit dem Rettungsprogramm EFSF
und dem dauerhaften Krisenmechanismus ESM
ab 2013 de facto in eine Transferunion eintritt,
sollte man sich auf die Finanzierung des Alterseinkommens durch den deutschen Staat nicht
verlassen.
EU
0%
-2%
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Quelle: BulwinGesa
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-4%
-6%
-8%
-10%
-12%
-14%
-16%
Stabilitätspakt ade
Budgetdefizite in Prozent des BIP 2010
Quelle: Bloomberg
Stabilitätspakt ade
Staatsverschuldung in Prozent des BIP
140%
140%
120%
100%
Fazit: Klassische Sachwertinvestments sind
Aktien, Rohstoffe und Immobilien. Aktien und
Immobilien bieten neben dem Substanzwert
auch regelmäßige Ausschüttungen. Rohstoffe sind wirtschaftlich unentbehrlich und
von Natur aus knapp. Edelmetalle bieten den
besten Inflationsschutz und dienen auch als
Geldalternative zu Euro und US-Dollar. Generell bieten Sachwerte einen Risikoausgleich zu
Staatsanleihen und ungedecktem Papiergeld.
80%
60%
40%
20%
0%
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EU
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Quelle: Bloomberg
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