27-28/15 3. Juli www.kirchenzeitung-koeln.de 1,85 Euro „Laudato si“ und die US-Kritiker Neues Selbstbewusstsein GastKommentar S. 2 Immer mehr Laien gründen Gebetskreise S. 4 Erlebnis für beide Seiten Wie gelingt der Urlaub von Großeltern mit Enkeln? S. 60 INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 3. 7. bis 16. 7. 2015 Akademischer Austausch angestrebt Weihbischof Melzer segnet in KHG Verbindungsbüro der Sophia-Universität Seite 7 Papstreise������������������������������������������������������� Seite 6 Reisesegen������������������������������������������������������� Seite 16 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������� Seite 41 Selbst getextete Meditation Lena Beuth schreibt Poetry Slams zu Gottesdienstthemen Seite 45 Die nächste Ausgabe der Kirchenzeitung erscheint am 17. Juli 2015 Titelbild: „Der Herr schenke dir Zeit, zu verweilen, wo es deiner Seele bekommt. Er schenke dir Muße, zu schauen, was deinen Augen wohl tut“, betet Markus Häusermann auf Seite 14. Mit dem Blick auf das Meer vom Strand Es Trenc im Süden Mallorcas aus schließt sich die Redaktion diesen Worten an und wünscht allen Leserinnen und Lesern erholsame Sommerferien. (Foto: Becker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Karikatur: Plaßmann) „Laudato si“ und die US-Kritiker Im September: UN-Gipfeltreffen in New York, bei dem die Post-2015 Agenda mit neuen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitszielen verabschiedet wird – Papst Franziskus besucht währenddessen die USA und wird vor der UNO sprechen. Anfang Dezember: Weltklimakonferenz in Paris, wo ein Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll mit verbindlichen Klimazielen für alle 194 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention vereinbart wird. Das Timing der Veröffentlichung war also perfekt, die Reaktionen auf die Enzyklika international überwiegend positiv, Kritik kam vor allem aus den USA. Christiane Florin („Christ & Welt“) kommentierte: „Man muss dem grünen Mann in Weiß nicht zustimmen, aber man kommt nicht an ihm vorbei.“ Nicht einmal seine Kritiker. Ein Papst, der wie Jesus von Nazareth den Menschen in den Mittelpunkt stellt – vor allem den benachteiligten und diskriminierten Menschen –, fragt auch nach Lebensbedingungen. Christen sagen Mitwelt zur Umwelt. Deswegen interessiert sich Franziskus für die Bedrohung unseres Planeten, für den Klimawandel, die Abholzung von Regenwäldern, fossile Energieträger, CO2-Emissionen und Treibhausgase, die Ausbeutung von Rohstoffen, den Zugang zum Trinkwasser oder Genmanipulationen – und fordert eine „globale ökologische Umkehr“. Während hierzulande von einem „epochalen Papier“ und einem „ethischen Kompass“ die Rede war, meinte der republikanische Präsidentschaftskandidat Jeb Bush: „Ich beziehe meine Wirtschaftspolitik weder von meinen Bischöfen noch von meinen Kardinälen noch von meinem Papst.“ Vier weitere US-Republikaner, die sich um die Präsidentschaft bemühen, meinten, es gebe „dringendere Probleme auf der Welt“ als die globale Erwärmung. Politiker müssten an Arbeiter denken und politische Entscheidungen treffen. Der Radiomoderator und Entertainer Rush Limbaugh schimpfte, die Enzyklika sei „eine Aufforderung an jeden Katholiken, die demokratische Partei zu wählen“. Der Papst klinge „wie Al Gore“. Ein Bischof von Rom, der sich nicht in theologischen Subtilitäten oder in liturgischer Rubrizistik verliert, muss konkret werden. Fundamentalisten in den USA finden für jede Lebenssituation ein passendes Bibelzitat. Diese Art von Bibellektüre ist dem Papst fremd. Glaube, soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Menschenrechte: Das sind für diesen Papst keine voneinander getrennten Wirklichkeiten. Franziskus redet mit seiner Öko- beziehungsweise Sozialenzyklika allen ins Gewissen: Gegensteuern! Es geht um das „gemeinsame Haus“. Dass sich dabei Atomlobbys ebenso in Frage gestellt sehen wie ausschließlich profitorientierte Industriekonzerne, liegt auf der Hand. Die USA, China, Indien und Brasilien sind die größten „Umweltsünder“. Ein anderer Lebenswandel, konkret: Verzicht, Einschränkung, eine Kultur der Genügsamkeit und der Achtsamkeit – damit tun sich selbst US-Bischöfe und -Kardinäle schwer. Nach Bert Brecht ist die Wahrheit konkret. Das gilt auch für den Glauben. Deswegen müssen sich Christen einmischen und anecken, allen voran der Papst. Er gibt dabei, wie schon in „Evangelii gaudium“, ganz praktische Ratschläge: Lieber sich wärmer anziehen als die Heizung aufdrehen! Andreas R. Batlogg SJ Unser Autor ist Herausgeber und Chefredakteur der Jesuiten-Zeitschrift „Stimmen der Zeit“. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 KIRCHE UND WELT AUS DER REDAKTION Gruppenfoto im Vatikan mit Annette Schavan, Botschafterin am Heiligen Stuhl: von links die Erzbischöfe Heiner Koch, Kardinal Rainer Maria Woelki und Stefan Heße. (Foto: Erzbistum Hamburg) Das Schaf im Pappkarton Drei deutsche Erzbischöfe erhalten vom Papst das Pallium VATIKANSTADT. Man stelle sich vor: Die deutschen Erzbischöfe Stefan Heße, Heiner Koch und Kardinal Rainer Maria Woelki erhalten vom Papst ein Schaf, das sie fortan regelmäßig über den Schultern im Nacken tragen sollten. Am Montag ist genau das in Rom passiert - allerdings nur symbolisch: Gemeinsam mit 43 weiteren neuen Erzbischöfen aus aller Welt bekamen die drei von Franziskus im Petersdom das sogenannte Pallium, einen weißen Schulterumhang aus Lammwolle, bestickt mit sechs schwarzen Kreuzen; verpackt in einem Pappkarton, der an den päpstlichen Botschafter in Deutschland adressiert war, Erzbischof Nikola Eterovic. Mahnung zur Demut Das Pallium sei „das Zeichen für das Schaf, das der Hirte auf seinen Schultern trägt wie Christus, der gute Hirt“, sagte Franziskus im Gottesdienst zur Segnung der Pallien im Petersdom. Es stehe als Symbol für ihre seelsorgerische Aufgabe. Dahinter stehe der „Aufruf zum Gebet, zum Glauben und zum Zeugnis“. Noch nie bekamen drei deutsche Erzbischöfe auf einmal das Pallium. Für Kardinal Woelki ist es sogar schon das zweite Mal. Das erste erhielt er bereits 2012 von Benedikt XVI., nachdem er im Juli 2011 zum Erzbischof von Berlin ernannt worden war. Heiner Koch, seit Januar 2013 Bischof von Dresden-Meißen, wurde vom Papst vor zwei Wochen an die Spitze des Erzbistums Berlin berufen. Stefan Heße, vormals Generalvikar des Erzbistums Köln, ernannte Franziskus im Januar zum Erzbischof von Hamburg. Anlass für diese Zeremonie im Petersdom 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 war wie jedes Jahr das katholische Hochfest Peter und Paul, den Stadtpatronen Roms. Franziskus verband die Übergabe der Pallien mit einer erneuten Mahnung zu Demut und Bescheidenheit an die kirchlichen Amtsträger: Das wirksamste und echteste christliche Zeugnis bestehe darin, „mit dem Verhalten und dem Leben nicht dem zu widersprechen, was man mit dem Wort verkündet und was man die anderen lehrt“. Er erinnerte an den ironisch gefärbten Ausspruch des heiligen Franz von Assisi (1181/82-1226): „Verkündigt immer das Evangelium, wenn nötig, auch mit Worten.“ Auch mit selbstkritischen Worten sparte der Papst nicht: Er sprach von „unseren zahlreichen Sünden im Dienst“ und davon, dass auch heute Kräfte die Kirche „von innen“ zu vernichten versuchten. Doch dies sei kein Grund zum Verzagen. Reiche, Völker und Nationen seien untergegangen, doch die Kirche sei trotz allen Sünden ihrem Glauben treu geblieben - und zwar deshalb, weil sie weder den Päpsten, Bischöfen und Priestern noch den Laien gehöre, sondern nur Christus. Feier in den Erzbistümern Nicht jeder Erzbischof bekommt automatisch ein Pallium. Es ist jenen vorbehalten, die eine Kirchenprovinz leiten. Diese sogenannten Metropolitan-Erzbischöfe tragen es als Ehrenzeichen ihrer Amtswürde zu Gottesdiensten über den Messgewändern. Im Petersdom fand am Montag nur der erste Akt statt. Die große Feier steht noch aus: Sie soll in den jeweiligen Erzbistümern der neuen Pallium-Träger stattfinden. Thomas Jansen Mit dem Beginn der Schulferien lässt sich der Sommer nicht mehr aufhalten. Die Sonne lockt zu Ferienfahrten und Ausflügen. Wer die letzte Ausgabe der Kirchenzeitung aufmerksam gelesen hat, hat sicherlich die Tipps der Redaktion für Kurzausflüge in die Region gefunden. Für einige Männer und Frauen gehört auch die Kirchenzeitung mit ins Gepäck, wenn sie verreisen. Die Redaktion möchte gerne wissen, wohin Sie die Kirchenzeitung mitnehmen. Machen Sie ein Urlaubsfoto mit der Kirchenzeitung und schicken Sie dieses in die Redaktion mit einem kurzen Begleittext. Einige der schönsten Bilder veröffentlichen wir. Also Kirchenzeitung einpacken und am Urlaubsort fotografieren. Das Foto schicken Sie bitte an [email protected]. Einsendeschluss ist der 16. August 2015. Viele Menschen würden gerne die Kirchenzeitung lesen, können es sich aber finanziell nicht leisten. Wir suchen Abonnenten, die anderen Menschen in karitativen Einrichtungen den Bezug der Kirchenzeitung schenken. Wenn Sie die Patenschaft über ein solches Abonnement übernehmen, übernimmt der Kirchenzeitungsverlag die Versandkosten. Das gilt nur für solche Abonnements, die während der Sommeraktion abgeschlossen werden. Auf Seite 57 finden Sie einen entsprechenden Bestellschein. Einfach ausfüllen und den Kostenvorteil nutzen. Bei Jugendtreffen oder Kirchentagen fällt es jungen wie alten Menschen nicht schwer zu beten. In Gemeinschaft geht das richtig gut und es tut auch gut. Doch wieder zu Hause, fällt es schwer, das Gebet in den Alltag zu integrieren. Einige haben die wohltuende Erfahrung mit anderen umgesetzt und Gebetskreise gegründet. Viele erleben, dass diese Gebetstreffen eine eigene Dynamik entwickeln. Sie werden zum Ankerplatz und zum Ort, wo man Gott viel näher ist, als wenn man das Gebet nur alleine pflegt. Lesen Sie dazu den Beitrag „Das neue Selbstbewusstsein der Laien“ auf den Seiten 4 und 5. Die Redaktion konnte nur wenige Beispiele für Gebetskreise vorstellen. Wir sind gespannt, wo überall im Erzbistum Gebetskreise bestehen. Schreiben Sie uns: [email protected]. Siegbert Klein www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Das neue Selbstbewusstsein der Laien Gebetskreise erfreuen sich immer größerer Beliebtheit Viele Menschen haben auf Jugendtreffen oder Kirchentagen gute Glaubenserfahrungen gemacht. Zurück im Alltag aber fällt das Gebet schwer. Internet, Fernseher, Hobbys scheinen verlockender. Wenn Beten, dann meistens nebenbei und allein. Christen sind jedoch keine Einzelkämpfer, sondern brauchen Gemeinschaft. Verwirklichen lässt sich diese durch Gebetskreise. C hristof bringt es auf den Punkt. „Ich bin hinterher immer besser drauf als vorher.“ Ein anderer sagt: „Der Mittwochabend ist für mich eine spirituelle Insel, ein Ankerplatz. Ich glaube, ohne Gebetskreis wäre mein geistliches Leben vielleicht schon vertrocknet.“ So oder ähnlich hören sich viele Aussagen der Teilnehmer von Gebetskreisen an. Jesuitenpater Hubertus Tommek erklärt sich die Anziehungskraft solcher, immer häufiger auch von Laien organisierter Versammlungen damit, dass viele Menschen „im Gottesdienst die Berührung mit Gott zu wenig oder gar nicht mehr spüren“. In seinem Buch „Am Werke Gottes mitarbeiten“ hat der 74-jährige Priester einen Rahmen vorgezeichnet, wie man einen Gebetsabend gegebenenfalls auch ohne Geistlichen gestalten kann. Tommek ist inzwischen schwer an Parkinson erkrankt und hat die Leitung seines Kreises an Laien abgegeben. Trotzdem lebt sein Projekt weiter. Immer mehr Laien, so scheint es, finden in Zeiten des Priestermangels zu einem neuen Selbstbewusstsein. 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die Mitglieder der Gemeinschaften Monte Crucis und Chemin Neuf, die beide in Berlin mit rund 15 bis 50 Teilnehmern recht große Gebetskreise unterhalten, haben die Erfahrung gemacht, dass jeder Gebetsabend einen konkreten Aufbau, eine Art Gerüst, haben sollte, damit sich die Gäste eingeladen fühlen mitzumachen. Ingrid Schönsee von Monte Crucis ist es wichtig, den Abend mit dem Kreuzzeichen sowie der Bitte um Führung durch den Heiligen Geist zu beginnen. „Ohne den Geist geht gar nichts. Struktur allein reicht nicht.“ Nach der Begrüßung werden Lieder angestimmt. „Das Singen öffnet die Menschen, hilft vom Alltag ins Gebet hineinzukommen“, erzählt Bettina Peter von Chemin Neuf. Erst nachdem einige Lieder gesungen sind, beginnt das eigentliche Gebet. Den Auftakt macht der Lobpreis. „Lob und Dank sind wichtig, weil sich so der Fokus ändert und der Blick mehr auf das geht, was da ist, und nicht so sehr auf das, was fehlt“, sagt Schönsee. „Ich denke, das entspricht auch Ausdruck gemeinsamen Betens kann das Händehalten sein. der Grundhaltung von Jesus“, sagt die Lehrerin mit Blick auf die Brotvermehrung. „Wichtig ist auch, dass jeder Einzelne frei sprechen kann. Alle sind eingeladen. Aber niemand wird bedrängt. Jeder Druck schadet“, erklärt Schönsee. Die Möglichkeit, selbst einmal laut und frei zu beten, erleben viele als Bereicherung, sagt Peter. Im Schweigen wirkt Gottes Wort tiefer Nach dem Lobpreis beginnt in etlichen Gebetskreisen eine stille Zeit, „in die wir oft mit einem Bibelwort gehen“, so Schönsee. Im Schweigen, das wird jeder bestätigen, der es mal versucht hat, kann Gottes Wort deutlich tiefer wirken. Viele erleben die Kontemplation auch als heilsam. An das Schweigen schließt sich für gewöhnlich die Anbetung an, in der vor allem die Größe, die Liebe und das Geheimnis Gottes „ertastet“ werden. Wenn es zu längeren Pausen kommt, trägt wieder das eine oder andere Lied. Oft sind es kurze Gesänge aus Taizé, die viele Christen auswendig können. So werden keine oder nur wenige Regieanweisungen benötigt. Die Kunst der Gebetskreisführung ist es zu er- Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 IM BLICKPUNKT TIPPS Wer, wie, wo? Jeder, der gerne mit anderen Menschen betet, aber keinen Kreis in der Nähe hat, kann darüber nachdenken, ob es nicht seine Berufung ist, einen Gebetskreis zu gründen. Das Ganze ist wesentlich einfacher als gedacht. Wichtig ist ein Raum, in dem man ungestört ist. Schon ein Kreuz, eine Kerze kann helfen, eine sakrale Atmosphäre herzustellen. Wer im Gebetskreis meditieren möchte, sollte an Gebetsbänkchen und Decken denken. Oft sind Pfarreien und Gemeinden gerne bereit, Gläubigen Räume zur Verfügung zu stellen. Was dann? Ein neuer Gebetskreis sollte bekannt gemacht werden: Bekannte einladen, Aushänge in der Kirche platzieren, Ankündigungen im Pfarrblatt machen. Unabdingbar ist Regelmäßigkeit: egal ob wöchentlich oder einmal im Monat. Ein Team von zwei, drei Menschen sollte das Ganze verantwortlich tragen. „Überforderung“ sollte vermieden werden: Vor allem am Anfang müssen keine Gebetsmarathons hingelegt werden. Schon eine halbe Stunde vor Gott ist gewonnene AKA/TMG Zeit. (Foto: Andrey_Popov/shutterstock.com) spüren, wann es an der Zeit ist, selbst wieder etwas zu sagen, oder „das Schweigen auszuhalten“, um so die Andacht der anderen nicht zu stören. „Man muss sich führen lassen“, sagt Schönsee. „Das Zentrale ist, selbst im Gebet zu sein, vor Gott zu stehen“, ergänzt Peter. Bevor der Abend in beiden Kreisen mit dem Vaterunser beendet wird, nimmt sich die Gemeinschaft Monte Crucis noch viel Zeit für die Fürbitten und bringt so all die Menschen, die dem einen oder anderen besonders am Herzen liegen, vor Gott. Wichtig ist es Schönsee, den Gebetsabend „bei einer Tasse Tee“ ausklingen zu lassen. „Das hilft die Gruppe zu festigen. Dass das Ganze mehr Kontinuität bekommt“, sagt sie. Die Geschichte gibt ihr recht. Den einst von Pater Tommek gegründeten Kreis gibt es Andreas Kaiser seit nunmehr 40 Jahren. ➔➔ www.gebetskreis.net Hubertus Tommek SJ, Am Werke Gottes mitarbeiten – Einblicke in die Praxis ignatianisch-charismatischen Wirkens. Paulinus Verlag. ISBN: 978-3-79022194-7. 92 Seiten, 5 Euro. Auswahl von Gebetskreisen im Erzbistum Köln Gebetskreis für junge Leute Ort: St. Kolumba Adresse: Kolumbastraße 2, 50667 Köln Tag: jeden Dienstag Uhrzeit: 19.45 Uhr ➔➔ www.gebetskreis-koeln.de Gebetskreis Chemin Neuf Ort: St. Remigius (Franziskusraum) Adresse: Brüdergasse 8, 53111 Bonn Tag: jeden Donnerstag Uhrzeit: 20 Uhr ➔➔ www.chemin-neuf.de Musikalischer Gebetskreis Ort: St. Andreas Adresse: Andreasstraße 27, 40213 Düsseldorf Tag: einmal monatlich am Mittwoch Uhrzeit: 19 Uhr ➔➔ www.dominikaner-duesseldorf.de Eucharistische Flamme Ort: Kirche St. Katharina Adresse: Immendorfer Str. 42-44, 50997 Köln Tag: jeden zweiten Freitag Uhrzeit: 18 Uhr ➔➔ www.heilige-drei-koenige.de Gebetskreis Neviges Ort: Mariendom (Krypta) Adresse: Elberfelder Straße 12, 42553 Velbert Tag: jeden Dienstag Uhrzeit: 19.30 Uhr ➔➔ www.mariendom.de Gebetskreis Haan Ort: Pfarrzentrum FORUM Adresse: Breidenhofer Straße 1, 42781 Haan Tag: jeden zweiten Mittwoch Uhrzeit: 20 Uhr TMG ➔➔ www.kath-kirche-haan.de 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Papst äußert sich erst im Herbst zu Medjugorje. Papst Franziskus will sich nach dem Sommer zu den angeblichen Marienerscheinungen in Medjugorje äußern. Vom Vatikan wurde zudem bestätigt, dass die vom Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, dazu einberufene Versammlung noch nicht getagt habe. Mit einem zustimmenden Urteil des Papstes ist jedoch nicht zu rechnen. Bereits in der Vergangenheit hatte er sich skeptisch zu den angeblichen Marienerscheinungen von Medjugorje in Bosnien-Herzegowina geäußert. Selbst ernannte „Seher“ geben an, dass ihnen die Gottesmutter regelmäßig zu festen Tageszeiten Botschaften zukommen lasse. Maria sei „keine Oberpostbeamtin“, kommentierte Franziskus 2013. Erste Details zum gemeinsamen Reformationsgedenken der Kirchen. Zum ersten Mal seit 500 Jahren wollen die Kirchen in Deutschland 2017 ein Gedenkjahr zum Beginn der Reformation gemeinsam begehen. Am Montag gaben die Spitzen der katholischen und evangelischen Kirche erste Details zu Veranstaltungen bekannt. So ist im Oktober 2016 eine gemeinsame Pilgerfahrt des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ins Heilige Land geplant. Am 11. März 2017 soll es in Berlin einen Bußund Versöhnungsgottesdienst geben. Im Kern solle das Jubiläum ein „Christusfest“ sein, zu dem Christen aller Konfessionen eingeladen seien, hieß es. Reformationstag 2017 wird in NRW ein Feiertag. In Nordrhein-Westfalen wird der 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 ein arbeitsfreier Feiertag sein. Der Landtag beschloss den entsprechenden Gesetzentwurf der Landesregierung in Zweiter Lesung. Bei der Einbringung des Entwurfs Mitte April hatte die rot-grüne Landesregierung zur Begründung erklärt, das Reformationsjubiläum sei nicht nur für das protestantische Christentum, sondern „für die Gesellschaft als Ganzes ein historischer Tag“. Papst will gemeinsame Eucharistie mit Orthodoxen. Bei einer Audienz für eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel hat Papst Franziskus die Ökumene mit den Orthodoxen jetzt als „eines meiner Hauptanliegen“ bezeichnet. Er hoffe, dass die noch bestehenden Vorurteile und Missverständnisse durch gegenseitige Kenntnis und Wertschätzung überwunden würden. Ziel bleibe die gemeinsame Eucharistiefeier. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Besuch der Armenhäuser Lateinamerikas Papst Franziskus reist nach Ecuador, Bolivien und Paraguay VATIKANSTADT. Zum zweiten Mal besucht der erste Papst aus Lateinamerika seinen Heimatkontinent. Kurz nach seiner Wahl war Franziskus zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro gekommen. Vom 5. bis 12. Juli bereist er nun die drei ärmsten spanischsprachigen Länder Südamerikas. Ähnlich wie bei der Wahl seiner Reiseziele in Europa, wo der Papst bislang bewusst „an die Ränder“ ging, ist auch diesmal die Reiseplanung keineswegs zufällig. In den drei Ländern Ecuador, Bolivien und Paraguay verdichten sich symbolträchtig die bis heute ungelösten ethnischen, wirtschaftlichen und politischen Probleme Südamerikas. Alle drei haben Erfahrungen mit Kriegen, Putschen und Diktaturen. Verschlossene Eliten, politische Instabilität, Streiks sowie ethnische und geografische Zerrissenheit zwischen den Landesteilen haben mit dazu beigetragen, dass diese Länder arm geblieben sind. Mit einem jährlichen Brutto-Inlandsprodukt, das in Bolivien unter 2500 Euro pro Kopf liegt und auch in Ecuador und Paraguay trotz verbesserter Rohstoffexporte noch nicht 5000 Euro erreicht hat, liegen sie weit abgeschlagen hinter den vergleichsweise „reichen Vettern“ in Argentinien, Brasilien und Chile. Dort ist das Pro-Kopf-Einkommen mehr als dreimal so hoch. Politiker rufen zum Papstbesuch zu nationaler Versöhnung auf Für den Argentinier Franziskus ist insbesondere der Besuch in Bolivien und Paraguay daher nicht einfach ein Heimspiel: Zehntausende Armutsmigranten aus beiden Ländern suchen bei den reicheren Nachbarn Arbeit und Brot – und sie werden oft nicht gut behandelt. Auch der innerlateinamerikanische Rassismus spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle: In Argentinien und Chile dominieren die weißen Nachfahren der Europäer auch zahlenmäßig. In Bolivien und Paraguay sind es die kleineren und dunkelhäutigeren Nachfahren der Ureinwohner, die Guarani oder Ketschua sprechen; viele von ihnen können weder lesen noch schreiben. Auch in Ecuador ist der Anteil der Indigenen besonders hoch. Hinzu kommt noch eine beträchtliche afroamerikanische Minderheit. Doch der weiße, italienischstämmige Besucher aus Argentinien wird für die mehrheitlich katholischen Ecuadorianer, Bolivianer und Paraguayer über alle Rassengrenzen hinweg vor allem der Papst sein. Sein cha- rismatisches Auftreten und seine den Armen zugewandte Botschaft verfehlten ihre Wirkung nicht. Die linken, indigenen Präsidenten von Ecuador und Bolivien, Rafael Correa und Evo Morales, haben zum Papstbesuch zu nationaler Versöhnung aufgerufen. Sie setzen einige Hoffnung darauf, dass angesichts des Besuchs aus Rom die notorische Neigung der politischen und gewerkschaftlichen Akteure zu Streiks, Besetzungen und Blockaden wenigstens für ein paar Tage oder Wochen zur Ruhe kommt. Wo Franziskus die sozialen und humanen Aufgaben der Kirche sieht Ein ganz anderes Interesse hat Horacio Cartes, der 2013 gewählte konservative Staatspräsident Paraguays. Zwar ist er durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen; doch haftet ihm noch immer der Makel an, dass sein Vorgänger, der einst populäre linke Armenbischof Fernando Lugo, 2012 vom Parlament in einem Hauruck-Verfahren entmachtet wurde. Ein Händedruck oder gar eine Umarmung vom „Papst der Armen“ könnte Cartes‘ nationales und internationales Ansehen festigen. Der wohl ungewöhnlichste Programmpunkt der Reise ist ein Gastauftritt des Papstes beim „Zweiten Welttreffen der Volksbewegungen“ im bolivianischen Santa Cruz. Das erste Treffen dieser Art, bei dem unter anderen Landlosen-Vereinigungen, Bürgerinitiativen, Bauerngewerkschaften und Umweltgruppen mitmachten, hatte 2014 in Rom stattgefunden – auf Einladung des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Prominentester Gastredner war damals Boliviens Präsident Morales – mit einer Ansprache zum Thema „Wie können wir den Kapitalismus beenden?“ Das Reiseprogramm des Papstes zeigt, dass es ihm bei seiner ersten größeren Lateinamerika-Reise nicht nur um die politische Dimension geht, also um Frieden und soziale Gerechtigkeit. Indem er eine Kinderklinik, ein Altenheim und einen Brennpunkt wie das berüchtigte bolivianische Riesengefängnis Palmasola besucht, zeigt er, wo er die sozialen und humanen Aufgaben der Kirche sieht. Doch auch die Frömmigkeit ist ihm wichtig: Die erste Messe der Reise wird er im modernen, erst 2009 erbauten Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit in Guayaquil feiern: einem Ort, der bestens passt zu seinem „Evangelium der Barmherzigkeit“. Ludwig Ring-Eifel Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 ERZBISTUM aktuell Aktuelle Akademie zur Papst-Enzyklika KÖLN. Der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus widmen die Akademieleiter der Karl Rahner Akademie einen Abend am Donnerstag, 16. Juli, ab 19 Uhr unter der Überschrift „Papst Franziskus – der erste rot-grüne Papst auf dem Stuhle Petri?“. „Statt eines Podiumsgesprächs mit geladenen auswärtigen Referenten/Referentinnen werden Heinrich Klauke und Dr. Bernd Wa- cker den Text vorstellen, würdigen und – mit Ihnen – strittige Punkte ausführlich diskutieren“, heißt es in der Ankündigung. Im Eintritt von fünf Euro seien „kühle Getränke für eine hitzige Debatte“ bereits enthalten. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter Telefon (02 21) 8 01 07 80. KB ➔➔ www.karl-rahner-akademie.de Karten für ein Popkonzert überreichte Generalvikar Meiering dem scheidenden Hauptabteilungsleiter Bachner. Akademischer Austausch angestrebt Sophia-Universität aus Tokyo eröffnet Verbindungsbüro KÖLN. „Im Herbst kommen etwa 50 Studentinnen und Studenten der Sophia-Universität in Tokyo an deutsche Hochschulen zum akademischen Austausch. Zurzeit sind es bereits über zehn Studenten allein in Köln und Bonn“, erklärt Dr. Shingo Yoshida. Der japanische Journalist und langjährige Mitarbeiter bei der Deutschen Welle leitet das neue Verbindungsbüro der von Jesuiten geführten päpstlichen Privatuniversität für den deutschsprachigen Raum in Köln. Die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) an der Berrenrather Straße hat der Sophia-Universität einen Raum überlassen, damit die japani- Dr. Shingo Yoshida. schen Austauschstudenten, die an zurzeit 18 deutschen Hochschulen studieren, betreut werden können. „Auch brauchen die Studierenden den Kontakt zu ihrer Heimatuniversität“, erklärt Yoshida. So sind Videokonferenzen nach Tokyo möglich sowie auch das Ablegen von Prüfungen. Neben der Betreuung japanischer Studenten „ist es eine Kernaufgabe dieses Büros“ auch deutsche Studenten zu beraten, die Auslandssemester an der Sophia-Universität studieren möchten. „Das Büro ist ja zur Vertiefung des akademischen Austausches zwischen Deutschland und Japan eingerichtet worden“, so Yoshida. Entsprechende Broschüren liegen in der Hochschulgemeinde aus. Weihbischof Manfred Melzer, der die neue Einrichtung in der KHG jetzt segnete, sagte: „Ich wünsche, dass der angestrebte akademische Austausch auch als Kulturaustausch gelingt und dass Klugheit und Weisheit (sophia) junge Menschen zusammenbringt. Deshalb begrüße ich die Wahl der KHG als Ort für das Verbindungsbüro.“ Seit Jahrzehnten unterhält das Erzbistum Köln einen intensiven Kontakt zum Erzbistum Tokyo und zur Sophia Universität. „Deshalb war es für das Erzbistum Köln selbstverständlich, der Sophia Universität bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für das Verbindungsbüro behilflich zu sein.“; sagte Dr. Rudolf Solzbacher, Direktor der DiSiegbert Klein özesanstelle Weltkirche. Spatzenmesse und Madonna KÖLN. Nach 14-jähriger Leitung der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Generalvikariat ist Prälat Gerd Bachner jetzt verabschiedet worden. Bachner, der vor wenigen Wochen zum Dompropst gewählt wurde, eröffnete seine Abschiedsfeier mit einem festlichen Gottesdienst in der Basilika St. Ursula. Überrascht und erfreut war der 70-Jährige, dass vier Solisten und ein Orchester aus Musiklehrerinnen und -lehrern der Erzbischöflichen Schulen unter Leitung von Winfried Krane den Gottesdienst mit Mozarts „Spatzenmesse“ musikalisch gestalteten. Beim anschließenden Empfang im Maternushaus würdigte Generalvikar Dr. Dominik Meiering Bachner als jemanden, der „immer unterwegs sein will, um das Evangelium ins Gespräch zu bringen“. Der Generalvikar nannte Bachner einen „aufmerksamen Menschen“ und verwies auf dessen berühmte Zettelsammlung. Deshalb vergesse er auch nichts und arbeite alles immer ab. Als Geschenk des Bistums überreichte Meiering dem Prälaten zwei Karten für das Konzert von Madonna, die im Herbst in Köln auftritt. RB Unterstützung bei Arbeit mit jungen Flüchtlingen Weihbischof Manfred Melzer segnet den Raum in der Katholischen Hochschulgemeinde in Köln, in dem die katholische Sophia-Universität in Tokyo ein Verbindungsbüro eröffnet hat. (Fotos: Klein) 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 KÖLN. Einen „Infodienst junge Flüchtlinge“ bietet die Abteilung Jugendseelsorge im Erzbistum Köln ab sofort an. Er wird als Newsletter versendet und bietet in unregelmäßigen Abständen Wissenswertes zu gesetzlichen Regelungen, möglichen Finanzierungsquellen und Unterstützungsleistungen im Bereich der Arbeit mit jungen Flüchtlingen. Wer Interesse an dem Infodienst hat, Ideen oder Sachverhalte aus der Praxis mitteilen möchte, kann eine E-Mail schicken an [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell In der ambulanten Pflege „mit dem Glauben unterwegs“ Kurs lehrt, sensibel umzugehen mit religiösen Fragen und Wünschen von Patienten BORNHEIM-BRENIG. Für Petra Dierkes war es eine Premiere. Für den Herrn und die 21 Damen war es der Abschluss eines aus vier Modulen bestehenden Kurses. An ihrem ersten Arbeitstag in der neuen Funktion überreichte die neue Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat am Schluss der letzten Einheit des Kurses „Mit dem Glauben unterwegs“ den Teilnehmern ihre Zertifikate. Ziel des Kurses, der sich an Frauen und Männer in der ambulanten Krankenpflege richtete, sei es gewesen, die Menschen, die bei ihrer Arbeit mit dem Glauben unterwegs sind, zu bestärken und zu bevollmächtigen, beschrieb Bruno Schrage, Referent für Caritaspastoral im Diözesancaritasverband das Kursanliegen. Es sei wichtig gewesen, während der vier ganztägigen Veranstaltungen den Teilnehmern zu helfen, sich selber mit den Fragen des Glaubens im Zusammenhang mit der Pflegetätigkeit auseinanderzusetzen. „Mithilfe unsere Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Bereichen der Seelsorge wollten wir zusammen mit den Frauen und dem Herrn Möglichkeiten aufzeigen, wie man sensibel mit religiösen Fragen und Wünschen von Patienten umgehen kann“, sagte Schrage. In der Schlussrunde waren die Teilnehmer voll des Lobes über das Angebot der Caritas. Eigentlich habe sie überhaupt keine Lust gehabt zu kommen, sagte ein Dame freimütig. Doch nach den vier Treffen sei sie glück- lich, zufrieden und motiviert für die Arbeit. Sowohl die inhaltlichen Impulse als auch der Austausch mit den Kolleginnen hätten ihr sehr gut getan, sagte sie. Ihr Wunsch sei es, weitere Kurse zur Stärkung des eigenen Glaubens anzubieten. Der Beifall der anderen folgte postRB wendend als Bestätigung. Petra Dierkes überreichte die Zertifikate über die Teilnahme am Kurs „Mit dem Glauben unterwegs“. (Fotos: Boecker) „Er beherrscht die Kunst des Politischen wie kaum ein Zweiter“ Annette Schavan sprach bei Feldhoffs Abschied als Aufsichtsratsvorsitzender der Pax-Bank KÖLN. Mitreißender Prediger und kluger Stratege, Brückenbauer und Mittler, diskret und loyal, engagiert und nachdenklich – mit diesen und mehr Attributen belegte Annette Schavan, deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Prälat Dr. Norbert Feldhoff bei dessen Verabschiedung als Aufsichtsratvorsitzender der Pax-Bank. Im Anschluss an die Generalversammlung der Bank vergangene Woche sprach sie über „Die Kunst des Politischen und den rheinischen Katholizismus“ und würdigte Feldhoff, den sie schon in den Annette Schavan, Botschafterin beim Heiligen Stuhl, würdigte auf Einladung von Pax-Bank-Vorsitzendem Dr. Klaus Schraudner (rechts) Dr. Norbert Feldhoff (links) bei dessen Abschied als Aufsichtsratsvorsitzender der Pax-Bank. (Foto: Becker) 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de 1960er-Jahren als Kaplan in Neuss kennengelernt hatte. „Norbert Feldhoff weiß um die Kunst des Politischen und beherrscht sie wie kaum ein Zweiter“, sagte Schavan, „aber er war nie ein Scharfmacher.“ Als „taktisch geschickten und mit hoher analytischer Fähigkeit ausgestatteten Gesprächspartner“ lobte Dr. Klaus Schraudner, Vorstandsvorsitzender der Pax-Bank, den ehemaligen Dompropst. „Ihre Fachkenntnis wird uns ebenso fehlen wie Ihr Humor“, sagte er. Den stellte Feldhoff bei der Generalversammlung etwa dadurch unter Beweis, dass er sich vor der Frage, ob ein vollständiges Verlesen des Prüfberichts gewünscht sei, einen kurzen Hinweis auf das „wie Dich selbst“ im Gebot der Nächstenliebe erlaubte. „Sie dürfen also ruhig mit Selbstliebe entscheiden.“ In seiner Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender habe er viel gelernt, sagte Feldhoff, „unter anderem, dass die Regularien aus Rom, die ein Generalvikariat umzusetzen hat, nur ein Promille dessen sind, was einer Bank an Vorschriften zugemutet wird“. Zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des KaKB tholischen Büros in Berlin, gewählt. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 ERZBISTUM aktuell Mit Luftballons, die sie steigen ließen, mahnten die Mitarbeiter der GFO Kliniken Bonn: „Den Krankenhäusern in Deutschland geht langsam die Luft aus.“ (Foto: BBW) Gegen Personalnot im Gesundheitswesen Katholische Krankenhäuser beteiligen sich an Protestaktion BONN. Um Punkt 13 Uhr am Mittwoch vergangener Woche haben zahlreiche Mitarbeiter der GFO Kliniken Bonn für kurze Zeit ihre Arbeit niedergelegt. Sie reihten sich damit in die von der Gewerkschaft ver.di angestoßene bundesweite Protestaktion ein, mit deren Forderungen sich die katholischen Krankenhäuser in Teilen identifizieren. Vor allem um auf den Personalnotstand im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen, gingen auch im Erzbistum Köln in einigen katholischen Krankenhäusern Ärzte, Schwester und Pfleger zeitgleich mit ihren Kolleginnen und Kollegen an anderen Orten vor die Kliniktür. So wie zum Beispiel auch die Bonner Kliniken St. Marien- und St. Josef-Hospital in Trä- gerschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe setzten sie ein Zeichen gegen die von der Bundesregierung geplante Krankenhausreform – denn für den akuten Personalmangel sehe der Gesetzentwurf keine Lösung vor, so Susanne Minten, Verwaltungsdirektorin der GFO Kliniken Bonn. „Was dort an zusätzlichem Personal festgelegt ist, ist viel zu wenig. Für unsere beiden Häuser mit rund 1300 Mitarbeitenden würde das zweieinhalb Stellen bedeuten.“ Stattdessen aber würde der Wegfall des Versorgungszuschlags für die GFO Kliniken Bonn ein Minus von 700 000 Euro bedeuten. Wie dünn die Personaldecke in deutschen Krankenhäusern ist, das machten die Protest- ler eindrucksvoll deutlich, indem sie Zettel mit sechsstelligen Zahlen hochhielten, die für die von ver.di ermittelten 162 000 fehlenden Stellen standen. Wie andernorts forderten auch in Bonn alle Beteiligten, dass Bund und Länder sich – im Sinne von Patienten wie Beschäftigten – der drei wesentlichen Probleme des Krankenhauswesens annehmen: der Finanzierung des Personalbedarfs, der Finanzierung der Notfallambulanzen und der Bereitstellung von Investitionsmitteln. Abschließend stiegen in Bonn Luftballons in den Himmel auf, an denen Karten mit einer eindringlichen Mahnung befestigt waren: „Den Krankenhäusern in Deutschland geht langsam Beate Behrendt-Weiss die Luft aus.“ Vom Fußball lernen? Caritas schaut auf den ländlichen Raum KÖLN. „Liebe Landbegeisterte, liebe Städter, liebe Sport- und Fußballfreunde“ – schon allein die Begrüßung beim CaritasForum, das vergangene Woche im Sport- und Olympiamuseum stattfand, machte deutlich, dass ein nicht ganz „Caritas-typisches Thema“ auf dem Programm stand. „Anstoß für den ländlichen Raum“ war die Veranstaltung überschrieben, bei der Bernd Stöber, ehemaliger U16-Nationaltrainer des Deutschen Fußballbundes (DFB), über das Talentförderprogramm des DFB sprach, zu dem 366 Stützpunkte in ganz Deutschland gehören. Anschaulich schilderte er den Weg vom „Rumpelfußball“ der bei der Europameisterschaft 2000 in der Vorrunde ausgeschiedenen Nationalmannschaft bis zum Weltmeistertitel 2014. Der Diözesanverband Köln der Caritas konkretisierte mit der Frage „Vom Fußball 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 lernen – wie es gelingt, Potenziale im ländlichen Raum zu entdecken und zu fördern“, quasi das Jahresthema der Caritas „Stadt, Land, Zukunft“. Zur Frage der Relevanz für das Erzbistum Köln gab Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel zu: „Wir sind hier oft mächtig urban und rufen uns in Köln mit so einem Motto auch selber auf.“ Zwar würde die Hälfte der zwei Millionen Katholiken im Erzbistum in den fünf Städten Köln, Bonn, Düsseldorf, Wuppertal und Leverkusen leben, „aber wenn Sie ins Oberbergische gehen, in die Eifel oder hinter Siegburg, da sieht es schon ganz anders aus“. Themen wie „Teilhabe an der Gesundheitsfürsorge“, „Zuwanderung als Chance“ oder „Vernetzung von Öffentlichem Personennahverkehr und privaten Mitfahrgelegenheiten“ konnten allerdings bei der VerKB anstaltung nur angerissen werden. Zur Einstimmung in die Diskussion sprach Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel mit Zukunftsforscherin Cornelia Daheim über das, was den ländlichen Raum erwartet. (Foto: KB) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT In den letzten Jahren haben wir immer über die Kunst-Sommer-Akademie im Katholisch-Sozialen Institut in Bad Honnef berichtet. Jedes Jahr war KiZ-Redakteur Helmut Pathe von den Ergebnissen angetan. In diesem Jahr hat er sich entschlossen, einen ganzen Tag in einem Akademieangebot zu verbringen und den Versuch unternommen, selbst künstlerisch tätig zu werden. Hier sein Bericht. K urz nach dem wie immer sehr guten Frühstück ist es im Europaforum des Katholisch-Sozialen Instituts noch sehr ruhig. In dem zu einem Großraum-Atelier umfunktionierten Saal – hier finden sonst die großen Diskussionen statt – arbeiten nur drei Damen und ein Herr an ihren Werken. Für sechs Tage (und wie ich später höre auch Abende) ist das Forum Treffpunkt aller, die sich für den Kurs „Freie Malerei“ mit dem Dozenten Friedrich Dickgiesser angemeldet haben. Dickgiesser ist ein Schüler des „Malerfürsten“ Markus Lüpertz und hat ihm viele Jahre als Assistent zugearbeitet. Ich habe mich für die Tagesteilnahme in seinem Kurs entschieden, weil ich ihn schon bei anderen Gelegenheiten kennengelernt hatte und gemalt habe ich halt immer gerne. Dialog Kunst – Kirche „Kulturarbeit in kirchlicher Trägerschaft ist in ihren Inhalten immer christlichen Werten verbunden. Die Kunst-Akademie zielt darauf, kulturelle Fragen und künstlerische Phänomene zu erschließen und ist eine Komponente des Dialogs von Kunst und Kirche“, hatte mir Renate Goretzki, sie verantwortet die Akade- Ein Tag unter Künstlern Bei der KunstSommer-Akademie im KSI Das Atelier im Europaforum des KSI in Bad Honnef. mie, mit auf den Weg gegeben. Sollte ich also etwas malen, was mit christlichen Werten verbunden sei, tun das die anderen Kursteilnehmer auch? Nachdem ich mir bei einem Rundgang ihre noch unvollendeten Werke angesehen habe, wüsste ich das nicht zu sagen. Höchst unterschiedliche Motive, Gegenständliches und Abstraktes steht bei ihnen auf den Staffeleien. Und ich stelle fest, dass sie alle sehr professionell ausgerüstet sind. Ich dagegen habe nur zwei kleine Leinwände, einen Kasten mit Ölfarben und ein paar Wasserfarben mitgebracht. Das mit den Ölfarben war verkehrt, denn eine neben meinem Tisch malende Dame hat eine Terpentin-Allergie und so kann ich meine Pinsel nicht auswaschen. Das ist am Anfang aber ein zweitrangiges Problem. Themenfindung steht auf der „to-do-Liste“, aber da empfinde ich erst einmal Leere und ich stelle mir die Frage, ob ich mich nicht besser in der Schreibwerkstatt von Tanja Friedrich Dickgiesser gibt Monika Krautscheid-Bosse Hinweise und Anregungen für die Farbgestaltung. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Dückers („Hausers Zimmer“) angemeldet hätte, denn Schreiben glaube ich ja zu können. Bei der Motivfindung geholfen hat dann Friedrich Dickgiesser. Er ist also nicht nur Künstler, sondern auch Pädagoge: „Fangen Sie einfach mal an, bringen Sie Farbe auf die Leinwand.“ Kunst und Können „Drücken Sie Ihre Stimmung mit der Farbwahl aus. Später besprechen wir dann, was ich bei Ihnen sehe.“ Also schraube ich das erste Tübchen Ölfarbe auf, dunkles Blau, was meiner Stimmung entspricht. Schnell zeigt sich, dass ich mit dem nicht auswaschbaren Pinsel nur eingeschränkt arbeiten kann, allerdings entstehen so durch das Vermischen der am Pin- Die Bildhauerwerkstatt war in den Garten des KatholischSozialen Instituts gelegt worden. Dass Kunst auch am Computer ents im Mixed-Media-Kurs gezeigt. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 BERICHT (Fotos: PA) sel immer verbleibenden Farbreste interessante neue Töne. Ich stelle schnell fest, dass Kunst wirklich etwas mit Können zu tun hat, auf jeden Fall, was das Handwerkliche angeht. Bei meinen Mitmalern im Europaforum existiert ein großes Vorwissen und handwerkliches Können. Aber auch ihnen gibt Dickgiesser immer wieder hilfreiche Anregungen und Hinweise. Dabei scheint es ihnen so wie mir zu gehen: Es motiviert sie. Langsam füllt sich meine Leinwand mit Farben. Bunt ist sicher nicht gleich schön, aber auf jeden Fall drückt es meine Stimmung an diesem Morgen im KSI aus. Das gefällt meinem Dozenten und ich kann es kaum erwarten, nach dem ebenfalls sehr guten Mittagessen wieder an die Arbeit zu gehen. Zuvor genehmige ich mir aber noch eine kreative Pause, ich schaue mich in anderen Kursen um. Hängen bleibe ich länger bei „Meine Bilder – Mein Bild“. Professor Lars U. Schnackenberg zeigt, wie man am Computer aus vielen Bildern ein Kunstwerk machen kann. Die Ergebnisse sprechen mich an, der Weg dorthin weniger, zu viel Technik. Voll Hochachtung stehe ich dann im Garten des KSI, wo die Bildhauer unter Anleitung von Benedikt Birckenbach Holz und Steine bearbeiten. Neben einer Kunstfertigkeit stellt Bildhauerei auch körperliche Arbeit dar, die vielen Späne an den Werkbänken zeugen Renate Goretzki. davon. Beim Mittagessen sitze ich am Tisch mit Harald Naegeli, der als „Sprayer von Zürich“ weltweit bekannt wurde. In seinem Kurs geht es um puter entstehen kann, ist heute keine Neuigkeit mehr. Dass sie gelingen kann, wurde 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 Wenn Farbe vor allem eine aktuelle Stimmung ausdrückt. Skizzieren nach der Natur. Das Ganze findet in einem Raum statt, der einen guten Blick nach draußen ermöglicht. Rahmenprogramm gehört dazu Wer sich für die Kunst-Sommer-Akademie im KSI anmeldet kann sicher sein, dass er in allen Kursen hochrangige Dozenten an seine Seite gestellt bekommt. „Die Kunst-Akademie zeichnet sich durch einen ganzheitlichen Charakter aus und strebt einen übergreifenden fachlichen Austausch an“, so noch einmal Renate Goretzki. Das beinhalte auch eine individuelle Förderung. Diese bekomme ich, als sich Friedrich Dickgiesser am Nachmittag dann meinem zweiten „Werk“ widmet. Es scheint ihm zu gefallen, er macht zwei Ergänzungsvorschläge, die dem Bild einen Rahmen geben würden. Er bleibt so lange bei mir, bis gelbe und grüne Farbe rechts und links für eben diesen Rahmen sorgt. Keine Frage, es war eine gute Anregung. Auch aus den anderen Kursen höre ich, dass die Dozenten nicht von oben herab, sondern mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Arbeiten besprechen. Wer am Abend nach Abwechslung sucht, bekommt auch etwas geboten, mal einen Film, mal ein Konzert oder auch einen Vortrag. Dass am Morgen Wassergymnastik im hauseigenen Bad angeboten wird, ist eine Ergänzung, die ebenfalls gerne angenommen wird. Mein Tag unter Künstlern geht mit dem Abendessen zu Ende. Was ich mitnehme ist der Vorsatz, auch zu Hause wieder zu malen. Farbe tut gut, sie hilft Stimmungen festzuhalten und Helmut Pathe Stimmung zu schaffen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG 14. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: In jenen Tagen als ich die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn sah, fiel ich nieder auf mein Gesicht. Und ich hörte, wie jemand redete. Er sagte zu mir: Stell dich auf deine Füße, Menschensohn; ich will mit dir reden. Als er das zu mir sagte, kam der Geist in mich und stellte mich auf die Füße. Und ich hörte den, der mit mir redete. Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den abtrünnigen Söhnen Israels, die sich gegen mich aufgelehnt haben. Sie und ihre Väter sind immer wieder von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag. Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr. Ob sie dann hören oder nicht – denn sie sind ein widerspenstiges Volk –, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war. Ez 1,28b bis 2,5 ZWEITE LESUNG: Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. 2 Kor 12,7-10 EVANGELIUM: Jesus kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte. Mk 6,1b-6 15. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: In jenen Tagen sagte Amazja, der Priester von Bet-El, zu Amos: Geh, Seher, flüchte ins Land Juda! Iss dort dein Brot, und tritt dort als Prophet auf! In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel. Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehzüchter, und ich ziehe Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel! Am 7,12-15 ZWEITE LESUNG: Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Reihe I Stundengebet: Zweite Woche und dritte Woche (ab 12. Juli) Sonntag, 5. Juli, 14. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Ez 1,28b bis 2,5; L 2: 2 Kor 12,7-10; Ev: Mk 6,1b-6. Montag, hl. Maria Goretti: L: Gen 28,10-22a; Ev: Mt 9,18-26. Dienstag, hl. Willibald: L: Gen 32,23-33; Ev: Mt 9,32-38. Mittwoch, hl. Johannes von Köln, hl. Kilian: L: Gen 41,55-57; 42,5-7a.17-24a; Ev: Mt 10,1-7. Donnerstag, hl. Agilolf, hl. Augustinus Zhao Rong: L: Gen 44,18-21.23b-29; 45,1-5; Ev: Mt 10,7-15. Freitag, hl. Knud, hl. Erich, hl. Olaf: L: Gen 46,1-7.28-30; Ev: Mt 10,16-23. Samstag, hl. Benedikt: L: Spr 2,1-9; Ev: Mt 19,27-29. Sonntag, 12. Juli, 15. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Am 7,12-15; L 2: Eph 1,3-14 oder Eph 1,3-10; Ev: Mk 6,7-13. Montag, hl. Heinrich II., hl., Kunigunde: L: Ex 1,8-14.22; Ev: Mt 10,34 bis 11,1. Dienstag, hl. Kamillus: L: Ex 2,1-15a; Ev: Mt 11,20-24. Mittwoch, hl. Bonaventura: L: Ex 3,1-6.9-12; Ev: Mt 11,25-27. Donnerstag, Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel: L: Ex 3,13-20; Ev: Mt 11,28-30. Freitag: L: Ex 11,10 bis 12,14; Ev: Mt 12,1-8. Samstag, Marien-Samstag: L: Ex 12,37-42; Ev: Mt 12,14-21. er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist. Eph 1,3-10 Zwei Jünger, die Jesus aussandte. Sie sind bis heute die Vorbilder aller Menschen, die missionarisch handeln. Miniatur aus einem mittelalterlichen Stundenbuch. (Foto: Ras) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de EVANGELIUM: In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. Mk 6,7-13 Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 SONNTAG I Unser Alltag ist, auch in der Ferienzeit, voll von Menschenbegegnungen und damit auch von Gottesbegegnungen. Menchmal geht es nur darum, dem anderen nah zu sein, ihm zuzuhören, mit ihm zu reden, wie in einem Straßencafé. (Fotos: Raspels, Boecker) Sorge um den Nächsten heraushören D er Prophet gilt nichts zu Hause.“ Ein Satz aus unserem Evangelium, der als Sinnspruch zum Allgemeingut unserer Sprache geworden ist, den Jesus am eigenen Leib erfahren musste. Die Menschen in Nazareth kannten diesen Jesus von klein auf. Er war mitten unter ihnen groß geworden, hatte dort sein Handwerk gelernt, lebte seit dreißig Jahren in Nazareth und so hatten die Menschen subjektiv viele Gründe, dass sie nicht daran glauben konnten, dass dieser Jesus ein Prophet sein sollte. Welche Antwort die Zeitgenossen Jesu in Nazareth später auch immer gegeben haben, für uns heute ist es klar, dieser Jesus von Nazareth ist nicht nur ein Prophet. In ihm erkennen wir den einzigartigen Zusammenfall: Er ist ganz Mensch mit Herkunft, Geschichte, Freunden und Familie und gleichzeitig ist er ganz Gott. Viele folgten der Spur seines Evangeliums, der Spur seines Vorbilds in Wort und Tat damals in Nazareth und auf all seinen Wegen durch die Dörfer und die Städte seiner Zeit. Noch viel mehr folgten ihm durch die Jahrhunderte unserer Geschichte, immer darum bemüht, sein Evangelium von der Lie- 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 be und Nähe Gottes durch ihr Beispiel zu bezeugen. Heute ist es an uns, dieses Zeugnis zu geben, in dem wir in Wort und Tat als Christen erkennbar sind in unserer Welt. In dem wir Anteil nehmen an dem Schicksal der Menschen sowohl in unserer Nähe als auch am Schicksal der Fernsten in Afrika, in Lateinamerika, in Asien, wo immer auf unserer Welt, wo Menschen leiden müssen unter Krieg und Terror, unter Armut und mangelnden Bildungsmöglichkeiten. Als Christen wissen wir um unseren Auftrag, in der Nachfolge Jesu seine Botschaft in die Welt zu tragen. Viele Menschen warten auf uns, warten auf Menschen, die als Christen authentisch ihren Glauben leben, die sich kümmern um die Sorgen und Nöte der Menschen dieser Welt und so Gottes Sorge um die Menschen spürbar machen. Da geht es um die großen Fragen wie Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Da geht es aber auch im Kleinen um das ganz Konkrete. Wenn jemand ehrlich fragt: „Wie geht es dir?“ darf ich die Sorge um den Nächsten heraushören. In der Nähe von Freunden, von Partnerin beziehungsweise Partner, beim Durchtragen von Krisen darf ich sehen und spüren, dass Gott bei mir ist, ganz nah und ganz persönlich im menschlichen Gegenüber. Sich dieses bewusst zu machen, es wirklich zu spüren oder spüren zu lassen, ist beileibe nicht leicht. Aber ich fühle in Momenten in denen es gelingt, dass ich reich beschenkt werde. Unser Alltag ist voll von Menschenbegegnungen und damit auch von Gottesbegegnungen. Manchmal geht es darum, dass wir es zulassen, dass der Prophet nicht nur in der Ferne, sondern auch zu Hause gilt. Adolph Kolping sagte im Jahr 1851: „Wenn das Christentum nicht floriert im Herzen und im Leben, dann kann es nimmer tauOttmar Dillenburg gen auf Erden.“ Unser Autor, Monsignore Ottmar Dillenburg, ist Generalpräses von Kolping International und Rector ecclesiae der Minoritenkirche St. Mariä Empfängnis in Köln-Mitte. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Geh mit Gottes Segen Geh mit Gottes Segen. Er halte schützend seine Hand über dir, bewahre deine Gesundheit und dein Leben und öffne dir Augen und Ohren für die Wunder der Welt. Er schenke dir Muße, zu schauen, was deinen Augen wohl tut. Er schenke dir Zeit, zu verweilen, wo es deiner Seele bekommt. Der Herr segne, die dich begleiten und dir begegnen. Er schenke dir Brücken, wo der Weg zu enden scheint und Menschen, die dir in Frieden Herberge gewähren. 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Er halte Streit und Übles fern von dir. Er mache dein Herz froh, deinen Blick weit und deine Füße stark. Der Herr bewahre dich und uns und schenke uns ein glückliches Wiedersehen. Markus Häusermann Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Auch mal an sich denken Urlaub und Ferien sind Zeiten zum Aufatmen J edes Jahr wiederholt sich der gleiche Vorgang: Hunderttausende Menchen brechen in den Sommerurlaub auf oder machen Ferien zu Hause. Menschen, die tagaus, tagein im anstrengenden Arbeitsprozess stehen, sind dankbar, wenn sie aus dem Alltagstrott herauskommen. Viele wollen weg, müssen es aber nicht, wie diejenigen, die weg müssen ohne es zu wollen. Andere wiederum wissen es zu schätzen, dass auch Erholung zu Hause möglich ist ohne kilometerlange Staus oder lästige Wartezeiten auf Flughäfen. Urlaub und Ferien, das sind keine Wörter, die in der Bibel vorkommen. Aber das Abschalten, das Ausruhen, das Mal-ansich-denken, das ist uns ziemlich deutlich in einer Episode aus dem Leben Jesu beschrieben. Der Herr empfiehlt Atempausen Im Markusevangelium können wir es nachlesen (Mk 6,30-40). Jesus war müde. Seine Freunde auch. Sie hatten in den Dörfern am See Gennesaret gepredigt, Kranke besucht, Leidende getröstet. Der Druck dieser Arbeit wurde belastend. Nicht einmal Zeit zum Essen fanden sie. Immer kamen neue Anfragen. Jeder wollte ihn, den Heiland, anfassen. Immer klopfte es an die Tür. Die Bitten hörten nicht auf. Schießlich sagte Jesus: „Lasst uns gehen. Weg von hier. Lasst uns ausruhen.“ Sie waren erschöpft. Also kletterten sie in ein Schiffchen und fuhren Ausruhen und Staunen gehören zum Urlaub – Blick von der Passhöhe Kleine Scheidegg auf den Ort Grindelwald im Berner Oberland. (Fotos: Läufer) davon auf die andere Seeseite, Jesus und die Apostel. Sie stiegen dort aus dem Boot. Aber da waren sie wieder: die Leute, die hinter den Hecken und Büschen hervorkamen. Sie waren ihnen am Ufer entlang gefolgt. Und nun sagte Jesus zu seinen Begleitern: „Geht ihr jetzt weg und ruht euch aus. Ich sorge für die Menschen.“ Der Herr empfiehlt, sich Atempausen zu gönnen. Unter den Weisheiten der Welt gibt es ein uraltes Lebenswissen: Rhythmisierung des Lebens durch den Wechsel von Arbeit und Freizeit, von Belastung und Pausen zu finden. Es ist nicht gut, das Letzte aus der Zeit herausholen zu wollen. „Wenn die Aufgaben wachsen, muss man die GebetszeiWasser und Wolken sind für viele wie Geschenke des Paradieses. Das Bild zeigt den Hafen der ten verdoppeln“, Ostseeinsel Hiddensee. lautet die kluge Er- 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 fahrung der Mönche. Für uns heißt es: Wenn der Druck von außen zunimmt, wird die Grundorientierung des Lebens umso wichtiger. Dazu gehört, dass wir zur Ruhe kommen, der Lärm verstummt, der Trubel aufhört, der Stress sich verabschiedet. Absichtslos und zweckfrei genießen Das finde ich das Wunderbare am Urlaub, einmal ganz anders leben zu können als unter den Zwängen, die der moderne Alltag mit sich bringt. Mit den Kindern habe ich das Wort Ferien lieben gelernt. Ferien: absichtslos und zweckfrei diese Tage und Wochen zu genießen. Das ist es: ohne Handy, ohne Smartphone, ohne Terminkalender. Da merke ich auf einmal, wie der Kopf wieder frei wird, die Augen und das Herz wieder offen werden für all die Überraschungen, die es immer noch in Gottes schöner Welt zu entdecken gibt. Trotz des Elends, trotz der Kriege und der Not anderer vor unserer Haustür. Den Augen sollten wir in den Ferien Zeit lassen. Den Wind am Strand spüren. Die Wolken über den Bergen bestaunen. Das Pendel des Lebens wieder regulieren. Erich Läufer www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 SONNTAG II Nur Mut und gehe weiter M it Jesus Christus auf dem Weg“: Einmal mehr sendet Jesus die Jünger aus. Wie er sollen sie unterwegs sein, predigen und heilen. Ganz wichtig ist dabei dass Wort und Tat einander entsprechen und sich gegenseitig als wahr bestätigen. Weiter sollen die Jünger mit beiden Füßen fest auf dem Boden des Alltags stehen und fest verwurzelt sein im Glauben, vertrauend auf Gott. Dabei scheint nicht so sehr die schöne geschliffene Rede gefragt zu sein, als vielmehr ein glaubwürdiges Leben, das dann selbst wesentlicher Teil der Botschaft ist. Ganz realistisch werden auf dem Weg Erfolg und Misserfolg vorausgesehen. Für den heiligen Franz von Assisi war dieses Evangelium so faszinierend, dass er es zum Anlass nahm sein ganzes Leben zu ändern. Auf einmal waren für ihn Hab und Gut nicht mehr wichtig, sondern einzig und allein die Nachfolge Jesu und dessen Auftrag: „Bau meine Kirche wieder auf!“ Die Kirche hat sich im Laufe ihrer Geschichte zu einer mächtigen Institution entwickelt, mit festen Regeln, einem hauptamtlichen Mitarbeiterstamm und vielfältigen Aufgaben in Staat und Gesellschaft. Welche Bedeutung hat das Evangelium von der Aussendung der Jünger für die Kirche heute? Ohne Angst und Sorgen, die Hoffnung und Freude der Menschen teilen Jesus schickt seine Jünger ohne Gepäck auf den Weg. Vielleicht ein Hinweis, dass wir uns einlassen auf die Menschen, die uns innerhalb und außerhalb von Kirche begegnen, dass wir mit ihnen leben, ihre Ängste und Sorgen, ihre Hoffnungen und Freuden teilen. Gerade diejenigen, die arm und krank sind, die schwach gemacht und an den Rand gedrängt werden, sollen durch uns etwas von der liebenden Nähe Gottes erfahren. Schon im Jahr 1997 schreiben die evangelische und katholische Kirche in ihrem viel beachteten gemeinsamen Sozialwort: „Die Kirchen leben und wirken mitten in der Gesellschaft und nehmen deshalb an ihren Umbrüchen und Entwicklungen teil. Sie werden dabei von ihrer Berufung zur Solidarität mit den Armen geleitet und folgen der Bewegung Gottes, der sich vorrangig den Armen, Schwachen und Benachteiligten zugewandt hat, damit alle ‚Leben in Fülle‘ haben.“ Das Wort ist das eine, die Tat mitunter das andere. Es gibt auch Widerstand, es gibt Festhalten am Althergebrachten, an Besitzständen, Furcht vor Neuem und Ungewohntem, sogar Angst vor dem oder den Fremden. Auch die Jünger im Evangelium kennen diese Erfahrungen. Jesus macht ihnen Mut: „Schüttelt den Staub von euren Füßen und geht weiter“, ein deutlicher Hinweis, dass auch wir das richtig Erkannte mit Mut und Phantasie angehen und so beherzt Schritte in eine gute Zukunft unserer Kirche gehen. Ottmar Dillenburg „Bau meine Kirche wieder auf!“ So hörte der heilige Franziskus den Auftrag des Herrn. Am Aufbau der Kirche wirkt jeder mit, der sich auf den Weg Gottes macht. (Foto: Boecker) 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Unser Autor, Monsignore Ottmar Dillenburg, ist Generalpräses von Kolping International und Rector ecclesiae der Minoritenkirche St. Mariä Empfängnis in Köln-Mitte. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 LESERBRIEFE Eine wertvolle Stunde Zu „Sonntagsgottesdienst Adieu?“ in Nr. 23, Seite 2 Die Wahl eines anderen Tages als den Sonntag entspricht nicht dem von Christus eingesetzten Ruhetag. Muslime würden ihr Freitagsgebet auch nicht auf einen anderen Tag verlegen. Das sollte uns Christen zum Nachdenken bewegen. Gut, jeder der arbeitet oder zur Schule geht, möchte einmal ausschlafen. Aber was passiert danach? Mittlerweile gibt es so viele Verlockungen der Unterhaltung und des Vergnügens, die uns den Weg zu Gott versperren. Das alles ersetzt aber nicht das Gemeinschaftsempfinden im Gottesdienst und auch nicht die Möglichkeit, dabei zur Ruhe und zur Besinnung zu kommen. Die Stunde ist wertvoll und sollte auch Freude bereiten. In allen Seelsorgebereichen sind die Gottesdienstangebote stark minimiert worden, wir wissen warum. Im Hohen Dom zu Köln gibt es mit der Vorabendmesse am Samstag insgesamt acht Angebote. Befragen Sie doch einmal die Schweizer, welchen Gottesdienst die Gläubigen zu welcher Uhrzeit bevorzugen. Damit werden zwar die Kirchenbänke nicht voller, aber es ergäbe sich vielleicht eine Grundlage zu weiteren Überlegungen. Ein Grillsonntag ersetzt für mich nicht die Freude, in Gemeinschaft Eucharistie zu feiern. Die eine Freude schließt die andere nicht aus. Manfred Freudenhammer, Köln Früher schwere Sünde Zum selben Thema Die vielen Gründe, die der Autor aufzeigt, weshalb Menschen nicht zum Sonntagsgottesdienst gehen, sind sicher richtig. Leider wurde dabei kaum begründet, warum wir dahin gehen, außer mit „Gemeinschaft der Glaubenden“. Gott kam dabei nicht vor. Das spiegelt etwas den Mangel an Orientierungshilfe in unserer Kirche. Hier liegt wohl der eigentliche Grund, warum immer mehr Menschen von der Messfeier wegbleiben. Diesen sehe ich geistesgeschichtlich in der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 Gemeinschaft tut gut „Theologie der Moderne“, die seit Jahrzehnten zu einseitig die zwar notwendige Anthropologie und das subjektive Prinzip hervorhob. Wir Äl- Zum selben Thema teren, die die meisten Kirchgänger ausmachen, Dazu darf doch sicher auch einmal ein Komsind noch in einer anderen Theologie und Ver- mentar abgegeben werden. Der Autor schreibt mir da aus der Seele. Es tut mir kündigung aufgewachsen, die gut die Gemeinschaft mit andeheute verpönt ist, auch wenn ren zu erleben, wenn ich immer wir damals in der liturgischen wieder auch die „gängigen“ LieBewegung mehr zwischender singen kann. Natürlich kann menschliche Gemeinschaft ZUM CHEFREDAKTEUR man das auch im Kirchenchor, herbeisehnten, die durch das das Singen. Ich bin Chormitglied. Konzil erfüllt wurde. Es geht Aber im Augenblick krankheitsdoch darum, dass Gott in Jebedingt noch nicht wieder aktiv. sus Christus sich uns in der Um so dankbarer bin ich, wenn Messe in besonderer Weise ich meine Stimme durch kräftiges zuwendet, ja hingibt, um mit DONNERSTAGS VON Mitsingen im Gottesdienst traiuns Gemeinschaft zu haben. 9.30 BIS 10.30 UHR nieren kann. Dazu sind für mich Diesen besonderen Liebesdie „bekannten“ Lieder am besausdruck Gottes am „Herren(02 21) 16 19-131 ten geeignet. Schön, dass es sie tag“ nicht anzunehmen oder gibt und dass sie weiter gepflegt sogar auszuschließen, wurde werden. früher als schwere Sünde beArnold Frimmersdorf, zeichnet und empfunden. In der Änderung des Bergheim Bewusstseins liegt der Grund für die leeren Kirchen – mit allen Folgen. Über einen Schwenk in der Theologie und Verkündigung müsste nachgedacht werden. Anton Kucken, Düsseldorf Zu „Neues Gericht für Bistumsleiter“ in Nr. 25, Seite 6 Ein neues Gericht für Bistumsleiter, die Missbrauch vertuschen: dazu eine winzige Notiz, obwohl – nicht nur sexueller – MachtmissZu „Gemeinschaft durch Musik“ in Nr. 25, brauch eine Last der katholischen Kirche ist, Seite 2 die sie in Europa allmählich zu erdrücken droht. Der Beitrag ist für mich wie zum Herzen ge- Nicht wird darauf hingewiesen, dass dieses Gesprochen. Tatsächlich ist es so: wenn man im richt bei der Glaubenskongregation angesiedelt Gotteslob auf den Text des angesagten Liedes ist. Nicht wird darauf hingewiesen, dass deren schaut und der Kantor das Vorspiel beginnt, Chef Gerhard Ludwig Müller heißt. Nicht wird kann man es kaum erwarten, bis die Gemeinde darauf hingewiesen, dass Müller als Bischof mit ihrem Gesang sich ins Orgelspiel einfädelt. von Regensburg den Fall eines kernpädophilen Dann könnte man auch zehn Strophen mit Be- (so das Gutachten) Priesters vertuscht hat. Es ist geisterung singen. Kürzlich sagte ich zu meiner schon arg genug, dass hier der Bock zum GärtFamilie: „Manche Kirchenlieder sind wie war- ner gemacht wurde. Noch ärger ist hingegen, me Jäckchen, die immer noch wärmen, obwohl dass Kirche so weiter macht, wie sie es seit man längst zu Hause ist.“ Reichskirchenzeiten immer gemacht hat. Rita Gierschner, Horst M. Paffen, Düsseldorf Monheim am Rhein DIREKT Der Chef hat vertuscht Zehn Strophen mitsingen Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 KLEINANZEIGEN BÜCHER Schattenseiten Harry Hayden ist Schriftsteller: Seine Bücher werden hoch gelobt und finden reißenden Absatz. Harry sieht gut aus, fährt einen Maserati, ist mit Martha verheiratet und bewohnt mit ihr einen alten Landsitz am Meer. Aber Harry führt ein Doppelleben: Er ist nämlich nicht der geniale Autor, für den ihn alle halten, und hat eine Affäre mit der Verlags-Lektorin Betty. Plötzlich verschwinden zuerst Martha, dann Betty. Und es gibt jemanden, der Harry schon lange kennt und sich partout nicht vorstellen kann, dass das Ekelpaket von früher zu einem gefeierten Schriftsteller werden konnte. „Die Wahrheit und andere Lügen“ ist ein gut gelungener Krimi. Obwohl man als Leser um Harrys Schattenseiten weiß, wird er einem beim Lesen nicht unsympathisch. Im Gegenteil: Wer in Harrys Welt eintaucht, wird ebenso in seinen Bann gezogen wie seine Bewunderer im Buch. KHS Sascha Arango: Die Wahrheit und andere Lügen, C. Bertelsmann Verlag, 304 Seiten, ISBN 978-3-570-10146-9, 19,99 Euro. Unser Thomas 98 Prozent aller Deutschen glauben ihn zu kennen: Thomas Gottschalk. Wirklich? Seine Autobiografie lehrt einen Besseres. Da präsentiert sich natürlich der Thomas Gottschalk, so wie der Fernsehzuschauer ihn kennt, 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de und es macht Spaß, ihm auf seinen Stationen durchs Radio und Fernsehen zu folgen. Aber beim Lesen wird auch deutlich, es gibt sehr wohl den sehr nachdenklichen 65-Jährigen, der Bemerkenswertes zu sagen hat zu seiner Branche, dem Journalismus und auch zum Glauben. Und so, wie es dem Zuschauer immer leicht fiel, sich von Gottschalk unterhalten zu lassen, ist auch seinem „Glaubensbekenntnis“ leicht zu folgen. Dass er sich in einer Welt zwischen „Messgewändern und Weihrauchfass geborgen“ fühlt und trotzdem sein Glaube es ihm möglich macht, sich von der Lehrmeinung der Kirche zu entfernen, so weit ihm sein Gewissen „Leine lässt“, ist für ihn kein Widerspruch. Aber da folgt ihm sicher auch ein großes PubPA likum. Thomas Gottschalk, Herbstblond. Die Autobiographie. 368 Seiten. Heyne Verlag. ISBN 978-3-453-20084-5. 19,99 Euro. So geht Schokokuchen Wenn Ana Ana und ihre Freunde Zickzack, Wuschel, Pingpong, Ferdi, Waldemar und Bärnie den Versuch starten, einen Schokoladenkuchen zu backen, dann kann daraus nur eine Schokoladenschlacht werden – oder? Das wunderbar bebilderte Buch über diese „Schlacht“ wird jede Mutter davor warnen, zu einem Kindergeburtstag ein gemeinsames Backen zu organisieren. Aber das Durchblättern des Buches ist erlaubt. Und da es am Ende doch Schokokuchen gibt, sind alle zufrieden. PA Alexis Dormal, Dominique Roques, Ana Ana – Die Schokoladenschlacht. Ein Bilderbuch. 21 Seiten. J. P. Bachem Verlag, ISBN 9783-761-62915-4. 9,95 Euro. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 KULTUR Sommer mit Musik Internationales Klavierfestival in Lindlar mit großer Ausstrahlung B is zum 10. Juli sind Lindlar und Kürten noch Hochburgen der Musik. Nahezu jeden Tag geben junge Musiker aus der ganzen Welt Solokonzerte (siehe Kasten unten). Der Eintritt ist frei. Tagsüber proben die Musiker mit junge Frauen und Männer aus der Region das Klavierspielen. Bei sommerlichen Temperaturen werden die Fenster der Übungsräume offen stehen. Dann erfüllt Musik fast den ganzen Tag über die beiden Ortschaften. Junge Menschen für Musik begeistern Junge Menschen für Musik zu begeistern, ist das Anliegen der Pfarrgemeinde St. Severin seit 2009, als man das Internationale Klavierfestival Lindlar zum 900-jährigen Bestehen des Ortes initiierte. Der in der Nähe von Lindlar geborene Falko Steinbach setzte diese Idee schließlich musikalisch um. Der in den USA lebende Professor für Klavier und Komposition holt seine Mitarbeiter rund um den Erdball zusammen. In Workshops erarbeiten sie mit Klavierschülern aus dem Bergischen unterschiedlichste Werke. Hoch begehrt ist Steinbachs Meisterkurs, der immer kurz nach Bekanntwerden des Programms ausgebucht ist. Höhepunkt ist das Abschlusskonzert, in dem die Meisterschüler zeigen, was sie gelernt haben. Klavierkonzerte in Lindlar Veranstaltungsort ist das Kulturzentrum Lindlar, Wilhelm-Breidenbach-Weg 6. Ausführende sind Mitwirkende des Fes tivals aus den USA, Südkorea, Italien und Deutschland. Zur Aufführung gelangen un ter anderem Werke von Bach, Beethoven, Brahms, Chopin, Debussy, Liszt, Mozart, Schubert, Schumann und Steinbach. Der Eintritt ist frei; Spenden sind erwünscht. Sonntag, 5. Juli, 15 Uhr Klaviermarathon der Meisterschüler. In den Pausen wird Kaffee und Kuchen serviert. Montag, 6. Juli, 19 Uhr Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr Mittwoch, 8. Juli, 19 Uhr Freitag, 10. Juli, 19 Uhr Abschlusskonzert. Die Studenten des Meisterkurses spielen ihre erarbeiteten Werke. Durch den Abend führt Professor 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 Falko Steinbach leitet das Internationale Klavierfestival musikalisch. Der in Amerika lebende Professor für Klavier und Komposition wurde in der Nähe von Lindlar geboren. (Foto: Jörg Szemkus) Begeisterung für das Klavierspiel ist das eine. Die international tätigen Musiker sind während der 14 Tage Gast in oberbergischen Familien. „Das belebt nicht nur den künstlerischen Dialog, sondern auch den kulturellen“, freut sich Gemeindereferent Willi Broich. Er ist einer der Mitbegründer, der dieses Jahr einen Musik-Workshop für Kinder in Kürten-Dürscheid initiiert hat. Auch treten in den Kürtener Sommerkonzerten Musiker des benachbarten Klavierfestivals auf. Neben der Unterstützung durch die Zivilgemeinde ist die Liste der Förderer von Jahr zu Jahr länger geworden. Dazu zählt auch das Katholische Bildungswerk für den Oberbergischen Kreis in Gummersbach. Siegbert Klein Falko Steinbach. Eintritt 10 Euro, Schüler 8 Euro und Kinder bis 12 Jahren frei. Karten auch im Vorverkauf. Kindern. Vorgestellt werden die Ergebnis se der zweitägigen Workshops für Kinder. Lassen Sie sich überraschen vom Kreativ orchester und dem Ferienchor für „aufge weckte Kids“. Sommerkonzerte in Kürten In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Klavierfestival in Lindlar finden in der Pfar rei St. Marien einige Konzerte in der Kirche St. Nikolaus in Kürten-Dürscheid, Kirchberg 2, statt. Durch das Programm führt an al len Tagen Stefan Barde. Der Eintritt ist frei; Spenden sind erwünscht. Montag, 6. Juli, 19 Uhr Als Solisten wirken mit: Professor Falko Steinbach (Klavier), Stefan Barde (Orgel), Kevin Vigneau (Oboe) und Kimberly Freden burgh (Violine). Dienstag, 7. Juli, 16.30 Uhr Familienkonzert für (Groß)-Eltern mit ihren Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr Mittwoch, 8. Juli, 19 Uhr Donnerstag, 9. Juli, 19 Uhr Solistenabend mit dem Rhein-Berg. Kammerchor Konzert in Gummersbach Ein Klavierkonzert mit sechs namhaften internationalen Künstlern findet am Donnerstag, 9. Juli, ab 19 Uhr in der Veran staltungshalle „Halle 32“ in Gummersbach, Steinmüllerallee 10, statt. Durch das Pro gramm führt Professor Falko Steinbach. Einlass am Südfoyer ab 18.30 Uhr. Eintritt 8 Euro, Schüler 6 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln.de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntags Sonntagsmagazin 5.7.) und „Menschen in der Zeit“: Raphael Bonelli – Perfektionismus, Krankheit unserer Tage (12.7.). Dienstags Radioakademie. Beten mit Benedikt XVI. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Vom 6. bis 12. Juli reist Papst Franziskus nach Südamerika. Aktuelle Übertragungen sind vor allem auf EWTN und K-TV kurzfristig möglich. Samstag, 4. Juli 9.30 bis 10 Uhr, WDR FS: Der Xantener Dom. 14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche Raisting in Oberbayern. 16 bis 17.30 Uhr, EWTN: Pontifikalamt mit dem Weihbischof von Chur, Marian Eleganti, aus der Marienbasilika in Kevelaer. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich). 22.50 bis 22.55 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. WDR 2 Sonntag, 5. Juli 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. Alt, aber mittendrin! 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10 bis 12 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Pueri Cantores Festival im Trierer Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. WDR 3 Montag, 6. Juli 13.15 bis 14.05 Uhr, 3sat: Von Viehhändlern, Radio Horeb Sonntags 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montags bis Freitags 5.45, Samstags 6.15 Augenblick mal. Sonntags 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55, samstags 6.20 Kirche in WDR 2. Samstags 18.15 Geistliche Abendmusik. Sonntags 8.30 Lebenszeichen. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. WDR 4 domradio.de WDR 5 Gottesdienste Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. Sonntags 8.40 Das Geistliche Wort. „Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.“ (5.7.) 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarr- und Klosterkirche Herz-Jesu in Handrup. Es predigt Pater Marcio Auth (12.7.). 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Sonntags, 5. und 12. Juli, 10 Uhr: Pontifikalamt oder Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Deutschlandfunk Tagesevangelium Südwest-Rundfunk 2 Montag, 6., bis Samstag, 11. 7., 8 Uhr: Pfarrer Bruno Nebel, Altenkirchen. Montag, 13., bis Samstag, 17. 7., 8 Uhr: Pfarrer Olaf Polossek, Usedom. Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntags 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Tomas Halik und der schweigende Gott (12.7.). 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Filialkirche St. Johannes der Täufer in Kefferhausen. Es predigt Dechant Roland Genau (5.7.). Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwochs 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Samstags 19.05 Geistliche Musik. Sonntags 7.55 Lied zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Reformator und Märtyrer (5.7.); Wie die Kirchen mit ihrem Land umgehen (12.7.). Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de koscherer Küche und Ehevermittlung. Auf jüdischen Spuren im Aargau. Dienstag, 7. Juli 14.45 bis 18.30 Uhr, 3sat: Die Deutschen. Darin: „Otto und das Reich“ (14.45 Uhr); „Heinrich und der Papst“ (15.30 Uhr); „Barbarossa und der Löwe“ (16.15 Uhr); „Luther und die Nation“ (17 Uhr). Mittwoch, 8. Juli 10.30 bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Entspannt am Strand oder aktiv in Afrika – wie erholt man sich am besten? 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Dietrich Bonhoeffer – Pfarrer und Widerstandskämpfer. Donnerstag, 9. Juli 20.15 bis 21 Uhr, Phoenix: Der Vatikan und das Geld. Freitag, 10. Juli 12.30 bis 13 Uhr, 3sat: In Gottes Namen!? Menschen bei der Heiligtumsfahrt in Aachen. Samstag, 11. Juli 9.35 bis 10.55 Uhr, 3sat: Jakobsweg. 14.55 bis 15 Uhr, BR: Glockenläuten. Aus der Stiftskirche Dietramzell bei Tölz. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich). 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. gen?“ (8.7.) und „Die Sehnsucht nach Gott teilen – Der christlich-islamische Dialog“ (15.7.) lauten die Titel der beiden „domradio-das Thema“ Sendungen (Mi., 8. 7., und 15. 7., jeweils von 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Alltag in der Großfamilie Wer drei oder mehr Kinder hat, gilt hierzulande als kinderreich. „Abenteuer Großfamilie – Über den Alltag von kinderreichen Familien“ ist Thema in der Beratung (Do., 16. 7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Reisen: Dreikönigsschrein-Versteck Pfarrer Bruno Nebel. Nach Arnsberg, wo „der Dreikönigsschrein verborgen war“, geht es in der Sendung mit Reisetipps (Fr., 17. 7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Thema: Vertrauen und Sehnsucht Gebetszeit täglich „Vom Vertrauen in Gott und die Welt – Entscheidung, Charakterzug oder anerzo- Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes und Komplet. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 MEDIEN Die Fälle des Herrn P. RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Sonntag, 12. Juli 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. Andere Länder, andere Sitten. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Kirche der Barmherzigen Brüder in Graz/Österreich, mit Pater Oliver Ruggenthaler. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 15.30 bis 16 Uhr, BR: Welt der Tiere. Mit dem Esel auf dem Jakobsweg. 16 bis 18 Uhr, BR: Gottesdienst mit Papst Franziskus. Live aus Asunción/Paraguay. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Rund um die Uhr. Junge Männer als Mädchen für alles. 18.30 bis 19.15 Uhr, ARTE: PatriciaPetibon singt italienische Barockarien. Montag, 13. Juli 22 bis 22.30 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Die Koptische Kirche. Gast: Bischof Anba Damian. 22.25 bis 23.10 Uhr, 3sat: Nach uns die Sintflut. Das Wasser in den Weltreligionen. 23.10 bis 0.05 Uhr, 3sat: Welcher Gott ist der wahre? – Religion in Zeiten des Pluralismus. Mittwoch, 15. Juli 9.50 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 10.30 bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Kriege, Mord und Totschlag – woher kommt die Gewalt? 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. Donnerstag, 16. Juli 22.10 bis 23.05 Uhr, ARTE: Buddhas Reliquien. Eigentlich ist Horst Pabst Banker, doch einer mit sozialer Ader. Als es deshalb in den 90erJahren bei den Banken und Sparkassen immer mehr darum zu gehen begann, statt Kundenberatung Finanzprodukte zu verkaufen, hatte er keine Lust mehr. Er verließ die Bank und gründete eine Firma, die arbeitslose Migranten in die Selbstständigkeit begleitet. Horst Pabsts Kunden kommen aus der Ukraine, aus dem Kongo, aus Syrien, Nigeria und vielen anderen Ländern. Mehr als 72 Firmengründungen hat Horst Pabst bisher begleitet. Mehr als zwei Drittel seiner Kunden haben dabei alle Hürden genommen und betreiben heute eigene Geschäfte. Der Film „Die Fälle des Herrn P.“ zeigt die Arbeit eines engagierten Exbankers zwischen Sozialarbeit und Unternehmensberatung. Aussichtslose Fälle gibt es für diesen Herrn P. nicht. ARD, So., 5. 7., 17.30 bis 18 Uhr Die verborgene Stadt Die beiden Priester Julián und Nicolás, seit Jahren befreundet, arbeiten in einer Sozialstation in einem Slum von Buenos Aires, die in der Bauruine eines gigantischen Krankenhauses untergebracht ist. Nicolás ist zutiefst von einer Mission im Dschungel traumatisiert, bei der er Zeuge wurde, wie die Einwohner eines Dorfes von einer paramilitärischen Einheit ermordet wurden. Zuflucht findet er bei der jungen atheistischen Sozialarbeiterin Luciana. Als die Anspannung zwischen den Kartellen überhand nimmt und der Minister den Baustopp des Krankenhauses anordnet, eskaliert die Lage. Der Film „Die verborgene Stadt“ wurde erstmalig 2012 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes vorgestellt und vor allem in Argentinien begeistert aufgenommen. Er wird leider nur im Original mit Untertiteln gezeigt. ARTE, Mi., 8. 7., 22 bis 23.40 Uhr Die Priester Julián (Ricardo Darín, links) und Nicolás (Jérémie Renier, rechts) machen Sozialarbeit in einem Slum in Buenos Aires. (Foto: ARTE France / Luis Maria Herr) Deutschlands Städte Sektenaussteiger Kindheit ... am Rhein Ob die Börse in Frankfurt am Main, das „Grab der 11 000 Jungfrauen“ in Köln oder der Hafen in Hamburg: „Terra X“ erzählt in dem Dreiteiler „Deutschlands Städte“ die Mythen der Stadtgründungen, die Katastrophen und Triumphe, die sie durchlebten. Historische Inszenierungen zeigen das Stadtleben im Mittelalter, 3D-Modelle beschreiben, wie sich unsere Stadtformen über die letzten tausend Jahre verändert haben und immer noch rasant wachsen. Köln wird in der ersten Folge vorgestellt. In den beiden nächsten Folgen erzählt „Terra X“ am 12. Juli die Geschichte unserer weltberühmten Residenzstädte („Glanz und Gloria“) und am 19. Juli unserer wichtigsten Industriestädte („Fortschritt und Elend“), je um 19.30 Uhr. ZDF, sonntags ab 5. 7., 19.30 bis 20.15 Uhr Zehntausende Menschen leben in Deutschland in Sekten, unterwerfen sich strengen Ritualen, sind total abhängig von ihren Gurus und selbst ernannten Auserwählten. „37°“ hat für den Film „Im Bannkreis der Erwählten“ zwei Sektenaussteiger monatelang begleitet, erzählt von ihrer Vergangenheit und ihren vorsichtigen Versuchen, sich in der Normalität außerhalb der Sekte zurechtzufinden. Sascha beispielsweise ist als Sohn eines ehemaligen Pastors vor über 30 Jahren im „totalitären System“ einer Sekte im Rhein-Main-Gebiet hineingeboren worden. Anders ist der Fall von Jasmina. Sie hat sich während einer Ehekrise einem Paartherapeuten anvertraut und wurde von diesem in eine Sekte hineingezogen. ZDF, Di., 7.7., 23 bis 23.30 Uhr Für die Menschen vom Rhein ist der Strom ein Teil des Lebens. Wer hier groß wird, vergisst den Fluss nie: die flirrende Luft im Sommer und die leichte Brise, die dennoch über die Ufer weht. Die Bewegung des Wassers, die Gerüche, der Sand, die Kiesel - die Weite des Blickes. Aber auch die Gefahren des Stroms sind stets gegenwärtig. Die Schriftstellerin Ulla Hahn wächst in Monheim auf. „Der Rhein war immer mein Sehnsuchtsstrom“, schwärmt sie. Ihre Kindheit und Jugend hat sie in zwei erfolgreichen Romanen erzählt. Auch für den Sänger und Mundartdichter Rolly Brings ist der Rhein so etwas wie das Leitmotiv seines Lebens. Es ist das „RheinGefühl“, das immer bleibe. WDR FS, Fr., 10. 7., 20.15 bis 21 Uhr 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 ERZÄHLUNG B ei unseren häufigen Besuchen meines ledigen Patenonkels Kurt fiel es meiner Frau und mir auf, dass er unter altersbedingten Problemen zu leiden begann. Er selber lachte: „Mir geht es wie meiner alten Wanduhr. Es fallen die ersten Baustellen an.“ Seine geliebte Uhr hatte der spröde Hagestolz kurz nach der Wende auf einem PolenMarkt am jenseitigen Oderufer gekauft. Er hatte nicht lange gefeilscht, denn diese Uhr erinnerte ihn an seine Kindheit im Riesengebirge. Bei unserem letzten Besuch fragte er uns scherzhaft, ob auch Uhren an Alzheimer erkranken könnten. Auf unsere stumme Frage zählte er uns lächelnd und traurig zugleich die „Symptome“ seiner Uhr auf: „Jeden Abend schlägt sie schon um halb acht Uhr die volle Stunde. Manchmal ‚vergisst‘ sie, überhaupt zu schlagen. Etwa zehn Tage lang geht sie vor, dann wieder eine Woche lang nach. Unser Uhrmacher hat sie schon gründlich untersucht wie mein Hausarzt meine Wehwehchen prüft – aber ohne großen Erfolg.“ Als dann bei unserem letzten Besuch das dünne Seil unter der Last eines der zwei Uhr- 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 Gewichte riss, krachend auf dem Parkettboden aufschlug und dort eine eindrucksvolle Narbe hinterließ, fassten wir einen Entschluss. Trotz Onkel Kurts Protest nahmen wir den altersschwachen Chronometer zur Reparatur beim besten Uhrmacher unserer Stadt mit. Der war vor allem vom „Innenleben“ der alten Uhr begeistert. Er wusste aber auch, wo sie gebaut worden war und versprach uns, diesem Patienten zu einer Verjüngungskur zu verhelfen. Der Kostenvoranschlag fiel entsprechend hoch aus. Aber das war uns Onkel Kurt allemal wert. Die Reparatur dauerte so lange wie eine intensive ärztliche Behandlung. Schließlich konnten wir sie nach einem zweiwöchigen Probelauf endlich abholen. Der Meister schien sich gar nicht von ihr trennen zu können. Bei der Übergabe murmelte er: „Bei aller Kollegialität muss ich sagen, der Uhrmacher Ihres Onkels hat das schöne Ding fast ein bisschen kaputtrepariert.“ Umso gespannter lieferten wir tags darauf die Uhr bei Onkel Kurt ab. Voller Dankbarkeit trank er mit uns einen „edlen Tropfen“ auf das hoffentlich noch lange Leben seiner geliebten Uhr. Und er versprach, uns beim nächsten Mal über das Reparaturergebnis zu berichten. Das tat er dann auch: „Ja, also die gute Uhr tickt jetzt leiser und stört nicht mehr mein Mittagsschläfchen. Sie hat einen harmonischeren Klingelton und sie geht nur noch ab und zu etwas vor. Die Gewichte hängen an viel dickeren Seilen. Die werden nie mehr reißen. Und vor jedem Schlagen hört man nicht mehr diesen Ton, der so klingt, als ob jemand einen Asthma-Anfall bekommt.“ „Ja und nun?“, fragten wir etwas unsicher. Da verjüngte ein breites Lachen Onkel Kurts Gesicht: „Ich habe festgestellt, dass meine nicht mehr perfekte Uhr jetzt richtig zu mir passt. Viel besser als vorher. Mein Arzt kann mich ja auch nicht mehr komplett reparieren. Eurem Stadt-Uhrmacher bin ich jedoch noch aus einem anderen Grund besonders dankbar: Er hat ja festgestellt, dass meine Uhr eine französische Comtoise ist, also dass sie aus der alten Freigrafschaft Burgund stammt. Und damit hat er mich zu einem Namen für meine Uhr inspiriert: Weil Comtoise so ähnlich wie comtesse klingt, nenne ich sie meine schöne Gräfin – ma belle comtesse.“ Peter Tamme www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 FORUM Briefmarken für Kinder in Not 28.5. St. Servatius, Rösrath-Hoffnungsthal. Marg. Wiemer, Kasbach. Michael Klein, Wuppertal. Manfred Mackenthun, Ratingen. Gabriele Zech, Grevenbroich. A. Hackbarth, Neuötting. Birgitta Bickenbach, Troisdorf. Hubertus Jatzwauck, Wuppertal. Jutta Dörpinghaus-Fedke u. Matthias Fedke, Wipperfürth. Gesamtschule Velbert, Velbert. Ute Trienekens, Grevenbroich. Dorothea Maur, Lindlar. Dorothee Bender, Zülpich. Christiane Höbel, Sonthofen. M. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ossenbrink, Gummersbach. Margret Braun, Alfter. Anneliese Bestgen, Windeck. Ursula Ladach, Wuppertal. 29.5. A. Hackbarth, Neuötting. Christel Garbe, Pulheim. St. Thomas Morus, Mettmann. Stefan Wortner, Velbert. Prof. Dr. G. Mucha, Köln. Maria Kästel-Pyls, Pulheim. Bruder Christophorus, St. Josefshaus, Hausen. Maria Kania, Hausen. Hanna Kappenstein, Morsbach. 1.6. Jürgen Gluske, Wesseling. W. Stratmann, Düsseldorf. Josef Gerke, Wipperfürth. Anna-Maria Nickel, Altenkirchen (Westerwald). Mia Kautz, Wuppertal. Maria Adenauer, Wachtberg-Ließem. Gerti Meyer, Bensberg. Gertrud Blöink, Neunkirchen-Seelscheid. Hilde- gard Odenthal, Köln. Klara Mahkorn, Köln. Petra Flug, Köln-Dellbrück. Fam. Strobel, Wesseling. 2.6. Marga Werner, Euskirchen. 3.6. Jablonski, Köln. Josy Jansen, Brühl. Haus St. Elisabeth, Mettmann. Jonas u. Aaron Draube, Leichlingen. Hildegard Hammann, Grevenbroich. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 RÄTSEL Die Lösung sehen Sie um 180 Grad gedreht in der Rätselmitte. 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 AUS DEM ERZBISTUM Neue Projekte machen Mut NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Caritas legte ihre Jahresbilanz vor KREISDEKANAT. 624 Bewohner in den Altenheimen, 587 Teilnehmer am Hausnotrufdienst und eine Bilanzsumme von 71,8 Millionen Euro: Diese Zahlen und viele andere Fakten stehen im aktuellen Jahresbericht, den die Caritas im Rhein-Kreis Neuss vorgelegt hat. Norbert Kallen, der Vorsitzende, Caritas-Vorsitzender Norbert Kallen (links) und sein Stellvertreter Hans W. Reisdorf sehen ihren Verband auf Kurs. (Foto: ZIM) und sein Stellvertreter Hans W. Reisdorf bezeichnen es in dem 36-Seiten-Heft als „gut, dass das Erzbistum Köln uns für die Flüchtlingsarbeit Mittel zur Verfügung stellt“. Das Geld soll genutzt werden, zwei neue Mitarbeiter mit jeweils einer halben Stelle zu beschäftigen. „Das macht Mut“, schreiben sie und beziehen dies auch auf ihre Radstationen – die jüngste eröffnete kürzlich in Dormagen –, in denen Langzeitarbeitslose eine Stelle und Kunden einen geschätzten Service für ihre Fahrräder finden. Mut macht dem Verband auch die neue Tagespflegeeinrichtung in Delhoven, deren angepeilte Auslastung im ersten Jahr mit durchschnittlich 91,7 Prozent klar übertroffen wurde. Das nach einem früheren Friseursalon „Alter Salon“ benannte Haus wird von größtenteils an Demenz erkrankten Menschen besucht. Die CaritasSuchthilfe hat unterdessen ein maßgeschneidertes Beratungsangebot für Jugendliche aufgelegt. Ziel ist es, Suchterkrankungen zu vermeiden, bevor sie entstehen. ZIM ➔ www.caritas-neuss.de Straßenkunst mit der Stricknadel kfd-Frauen von St. Martinus mit ungewöhnlichem Projekt NETTESHEIM. Ziemlich bunt haben es die kfd-Frauen von St. Martinus getrieben: Sie strickten, was das Zeug hielt, und verschönerten mit ihren Arbeiten so manche Ecke ihrer Heimat. Entstanden ist das sogenannte Guerilla-Stricken 2005 in Houston im US-Bundesstaat Texas. Es handelt sich um eine Form der Straßenkunst, bei der Gegenstände im öffentlichen Raum durch Stricken verändert werden. In Deutschland waren 2010 in Frankfurt am Main die ersten öffentlichen Strickarbeiten zu sehen, jetzt sind Nettesheim, Butzheim und Anstel an der Reihe. Vorstandsmitglied Martina Fünger und ihre Mitstreiterinnen von der kfd bezogen ganze Sitzbänke, Baumstämme und Straßen- laternen mit ihren Strickereien und sorgen damit für eine Öffentlichkeitsarbeit der besonderen Art. „Hauptsache bunt“ lautete die Devise, ansonsten gab es nach den Worten von Fünger keine Vorgaben. „Wir haben uns nur zwei Mal getroffen“, berichtet sie von den problemlosen Vorbereitungen, denen dann die eigentliche Strickarbeit zu Hause folgte. Etwa vier Stunden benötigte eine geübte Strickerin für eines der an Platzdecken erinnernden Produkte, mit der etwa die Sitzbank am Ehrenmal komplett bedeckt ist. Die überraschenden Farbkleckse erregten sofort die Aufmerksamkeit der Passanten und Anwohner. Schon beim Schmücken stießen die kfd-Frauen auf reges Interesse. ZIM Martina Fünger von der kfd St. Martinus in Nettesheim ist jetzt Expertin im Guerilla-Stricken. 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 NEUSS. Durch die Erkrankung von Pfarrer Thomas Ant steht die Krankenhausseelsorge vor einigen Herausforderungen. Die Personalabteilung des Generalvikariats hat mit Pater Marcel aus Nigeria, der derzeit in Rom studiert, eine zeitweise Vertretung organisiert. Ab dem 26. Juli wird Pfarrer Jürgen Laß, Krankenhauspfarrer in Solingen, zusätzlich zu seinem dortigen Dienst für einige Zeit zur besonderen Verfügung von Dechant Hans-Günther Korr eingesetzt. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Sonntagsmesse um 8.30 Uhr im Johanna-Etienne-Krankenhaus und die 10.15-Uhr-Messe am zweiten und vierten Sonntag im Monat im Lukaskrankenhaus. KAARST. Zu ihrem Sommerausflug ins Ruhrgebiet starten die Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung vom KKV am Sonntag, 26. Juli, um 9 Uhr an der Martinuskirche. Im ehemaligen Zisterzienserinnen-Kloster Saarn ist eine Führung geplant. Nach dem Mittagessen steht eine Schiffsfahrt auf der Ruhr zu einem Ausflugslokal auf dem Programm. Information und Anmeldung unter Telefon (0 21 31) 51 94 71. ERFTTAL. Eine Fußwallfahrt in Ungarn bietet der Seelsorgebereich „Rund um die Erftmündung“ an. Unter dem Leitwort „Maria – Freundin des Lebens“ geht es vom 9. bis 15. September von Budapest nach Csatka. Die Leitung übernimmt Dr. Willi Klinkhammer, der leitende Pfarrer. Die Kosten betragen 500 Euro. Näheres unter Telefon (0 21 31) 73 79 79. NEUSS. Mit einer Sternwallfahrt zur romanischen Klosterbasilika in Knechtsteden hat das Erzbischöfliche Gymnasium Marienberg das Schuljahr beschlossen. Über 1200 Teilnehmerinnen hatten sich auf den Weg gemacht. Um der Bedeutung, die jede einzelne Schülerin für die Schulgemeinde hat, Ausdruck zu verleihen, haben die Jugendlichen bei ihrer letzten Rast ihre Fingerabdrücke auf Holztafeln gesetzt. Die Tafeln jeder Gruppe wurden dann am Ziel beim Abschlussgottesdienst zu einem großen Kreuz zusammengefügt. (Foto: ZIM) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF. Turnusgemäß hat der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Düsseldorf gewechselt. In der ACK sind rund 25 christliche Kirchen und Gemeinden zusammengeschlossen. Der bisherige ACK-Vorsitzende Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser scheidet mit seinem Wechsel nach Köln aus der ACK aus, ihm folgt die evangelische Superintendentin Henrike Tetz. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist der Geschäftsführer der Katholischen Kirche Düsseldorf und des Katholikenrats, Michael Hänsch (Foto). Zum Beisitzer wurde Pastor Siegfried Wolf von der EvangelischFreikirchlichen Gemeinde Luisenstraße gewählt. DÜSSELDORF. Die katholische Glaubensinformation „Fides“ bietet einen Glaubenskurs zur Vorbereitung auf die Erwachsenentaufe 2016 an. Er findet von August bis März einmal monatlich samstags von 10 bis 16 Uhr statt. Nähere Informationen gibt Franziskanerpater Rafael Dermund OFM unter Telefon (01 71) 8 17 27 40. Per Email ist er unter [email protected] erreichbar. DÜSSELDORF-SÜD. Verschoben worden ist der nächste Termin beim „Kreis Aktive Senioren“ in der Gemeinde St. Bonifatius: Statt am 1. wird am Mittwoch, 8. Juli, ab 14.30 Uhr ein Theaterstück zur Kriminalitäts-Vorbeugung angeschaut. Die in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Kriminalpolizei organisierte Veranstaltung findet im Pfarrheim Flehe In der Hött statt. Anschließend wird gemeinsam Kaffee getrunken. UNTERRATH. Die Caritasgruppe St. Maria unter dem Kreuze besichtigt am Dienstag, 7. Juli, das „Kaufhaus Wertvoll“ der Caritas in der Völklinger Straße. Treffpunkt für die Teilnehmer ist der S-Bahnhof Unterrath; dort startet die S11 um 14.07 Uhr. Ewiges Gebet als geistlicher Leuchtturm Neues Konzept – Termin für gesamte Seelsorgeeinheit RHEINBOGEN. Mit einem neuen Konzept möchte die Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen dem „Ewigen Gebet“ neuen Antrieb geben. „Früher war der Tag des Ewigen Gebets für eine Gemeinde ein Höhepunkt, denn er galt als eine Art ‚spirituelle Tankstelle’, und die Menschen machten die wichtige Erfahrung des gemeinsamen Betens“, so Kaplan Hendrik Hülz. „Seit einigen Jahren ist das Ewige Gebet aber in vielen Gemeinden zu einem echten ‚Sorgenkind’ geworden, leider auch bei uns – die Bänke sind oft leer, und nur wenige finden sich für die konkrete Durchführung.“ Selbst wenn nur noch ein oder zwei konzentrierte Betstunden angeboten würden, sei die Resonanz gering. Das „Kernteam“, gebildet zur Vorbereitung auf den Eucharistischen Kongress 2013, hat deshalb jetzt im Auftrag des Pfarrgemeinderates ein neues Konzept erarbeitet. „Geplant ist etwas völlig Neues“, so Hülz. „Ein gemeinsames Ewiges Gebet für die gesamte Seelsorgeeinheit! Somit entfallen alle bisher üblichen Termine in den Ortsgemeinden.“ Als Termin sei Freitag, 23. Oktober, und Samstag, 24. Oktober, gewählt wor- den. „Dann können auch Berufstätige teilnehmen“, so der Kaplan, der zu diesem Zeitpunkt schon als Pfarrer in Leverkusen tätig sein wird. Zwischen der Abendmesse am Freitag in St. Maria Rosenkranz und dem Abschlussgottesdienst am Samstag in St. Joseph wird das Allerheiligste von Kirche zu Kirche in alle Stadtteile der Seelsorgeeinheit getragen. „So ist Christus da präsent, wo wir leben und arbeiten, er macht sich auf den Weg zu uns“, erklärt Hülz. Jede Gebetszeit werde mit einem Jesuswort aus den Evangelien überschrieben. In jeder Kirche und Kapelle werde neben der gestalteten Gebetszeit auch Gelegenheit zu stiller Anbetung sein. Alle Gemeindemitglieder sind eingeladen, die Gebetszeiten mit vorzubereiten. Daher wird um Meldung im Pastoralbüro oder per Email an [email protected] gebeten. „Es wäre doch toll, wenn das Ewige Gebet wieder als geistlicher Leuchtturm in unsere Gemeinden ausstrahlen würde und sich viele Menschen daran beteiligten – aktiv in der Vorbereitung oder als stiller Beter“, hofft Hülz. RM Eigene Talente entdecken „Café Franzmann“ erweitert Angebote der „Offenen Tür“ ALTSTADT. In der Ratinger Straße 20 ist das „Franzmann“ von Stadtjugendseelsorger Pfarrer Markus Schröder gesegnet worden – ein „JugendKULTURcafé“ inmitten der KneipenSzene der Altstadt. Der Name wurde vom früher hier angesiedelten Ladengeschäft übernommen; der Schriftzug ist noch an der Fassade zu lesen. Das Café erweitert die von Kathari- Stadtjugendseelsorger Pfarrer Markus Schröder bei der Segnung. (Foto: RM) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de na Schenk geleitete Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Offene Tür Ritterstraße. Über einen begrünten Innenhof sind Offene Tür und Café miteinander verbunden. Es gibt gastronomische Angebote zu günstigen Preisen. Willkommen sind junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Es gibt ein von den Besuchern mitbestimmtes Kulturprogramm. Im „Franzmann“ sind Ausstellungen von Foto bis Skulptur und Aufführungen von Kleinkunst bis Konzert möglich. „Das Café bietet für die Jugendlichen viele Möglichkeiten, um ihre Kreativität zu erproben und zu erfahren“, sagt Ralph Baumgarten. Er ist Geschäftsführer der Katholischen Jugendagentur Düsseldorf, die die Offene Tür und damit auch das „Franzmann“ trägt. Die Situation in der Altstadt sei für offene Jugendarbeit herausfordernd: Vergleichsweise wenige Kinder und Jugendliche wohnen hier tatsächlich. Viele kommen aber aus allen Teilen der Stadt häufig her, zum Beispiel auch wegen der Schulen im Viertel. Schenk: „Wir wollen sie dabei unterstützen, ihre Talente zu entdecken.“ Geöffnet ist mittwochs bis samstags jeweils von 16 bis 21 Uhr, an den Wochenenden gibt es Sonderveranstaltungen. RM Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 AUS DEM ERZBISTUM HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 Die beiden Chöre sind derzeit zusammen in Trier. (Foto: MM) „Gott liebt diese Welt“ Mettmanner Chöre beim siebten Pueri-Cantores-Festival METTMANN. 48 Sängerinnen und Sänger der Jungen Kantorei und dem Jugendchor „Jugend&Co“ sind derzeit noch bis Sonntag gemeinsam mit ihrem Chorleiter Matthias Röttger, Kantor an St. Lambertus, in Trier beim siebten Deutschen Chorfestival. Unter dem Motto „Gott liebt die Welt“ hat der Pueri-Cantores-Verband, ein Verband für Kinderund Jugendchöre, eingeladen. Insgesamt sind rund 3000 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland anwesend. Die beiden Chöre aus Mettmann gestalten ein Begegnungskonzert in St. Paulin und ein weltliches Programm aus der offenen Bühne des Trierer Hauptmarktes. Bereits am vergangenen Samstag boten die Chöre einen Ausschnitt aus ihrem geistlichen Programm beim Marktkonzert in St. Lambertus dar. Am Klavier spielte bei einigen Stücken David O´Farill. Der aus Mexiko stammende Austauschschüler war in den vergangenen zehn Monaten Mitglied des Chores und wird diesen nun wieder verlassen. MM Augenblick mal Caritas sucht Helfer zum „Zeit verschenken“ SÜDKREIS METTMANN. Freiwillige Helfer über die Möglichkeiten verschaffen. Für Haan, im Umkreis ihrer Pflegestationen sucht die Ca- Hilden und Erkrath geben außerdem Veroniritas. Die jetzt im Südkreis gestartete neue Ini- ka Brylla und Birgit Hinz persönliche Infortiative mit dem Namen „Augenblick mal“ soll mationen unter (02 11) 24 00 20. Für die CaMenschen laut Caritas-Chef Michael Esser dazu ritas-Pflegestation Langenfeld stehen Halina bewegen, „einen Teil ihrer Zeit zu verschenken, Kolczynska und Ingrid Uebber unter Telefon um als Begleiter, Gesprächspartner oder Vorle- (0 21 73) 9 44 5-6 70 für Weiteres bereit, für ser älteren Menschen zu helfen“. „Wir möch- Monheim Klaudia Knedel und Angelika Terten Interessierte einladen, innerhalb unserer un- haar unter (0 21 73) 95 39 95. RM terschiedlichen Arbeitsfelder Möglichkeiten für ➔ www.verschenke-zeit.de sich zu entdecken und eine sinngebende Tätigkeit zu finden“, ergänzt Monika Thöne, Leiterin der Begegnungsstätte Gerberstraße in Erkrath. Die Caritas-Pflegestation betreut rund 150 Menschen in den Städten Erkrath, Haan und Hilden. In Langenfeld und Monheim werden 250 Menschen begleitet. Im Internet können Menschen, die helfen möch- Caritas-Chef Michael Esser (von links) mit Klaudia Knedel (Monheim) und Halina Kolcynska (Foto: RM) ten, sich einen Überblick (Langenfeld) sowie Caritas-Fachteamleiter Matthias Katzenmeier. 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 RICHRATH. Eine „Messe um den Altar“ findet monatlich in der Kirche St. Martin an der Kaiserstraße statt. Jeweils eine Gruppierung der Gemeinde St. Josef und Martin ist besonders zur Mitfeier eingeladen, aber natürlich sind immer alle Pfarrangehörigen willkommen. Am Donnerstag, 16. Juli, richtet sich die besondere Einladung an diejenigen, die sich in den Katholischen öffentlichen Büchereien im Stadtgebiet engagieren. Beginn ist um 19 Uhr. HILDEN. Der Familienkreis 1 lädt die Gemeinde St. Jacobus zu einem „Klön-Café“ ein. Es findet am Sonntag, 5. Juli, nach der Familienmesse vor der Kirche St. Konrad, St.-KonradAllee, statt. Die Messe wird ab 11 Uhr gefeiert. GRUITEN. Der nächste Gesprächskreis „Über Gott und die Welt“ findet am Dienstag, 7. Juli, statt. Beginn ist im 19.30 Uhr im Pfarrheim-Saal an der Pastor-Vömel-Straße. RATINGEN-WEST. Pfarrer Ulrich Kern wurde von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki zum neuen leitenden Pfarrer in der Pfarrei Heilig Geist in Ratingen-West zum 1. September ernannt. Kern war bisher im Seelsorgebereich Leverkusen-Südost als Pfarrvikar eingesetzt. KREIS METTMANN. Paare sind am Freitag, 21. August, um 19.30 Uhr zu einem „Pilgerweg der besonderen Art“ in Ratingen eingeladen. Auf verschiedenen Stationen sollen die Paare „die Schätze dieses Sommers“ auf einem gekennzeichneten Weg erleben. Gemeinsamer Start und Endpunkt ist die Kirche St. Peter und Paul in RatingenMitte. Zum Abschluss sind alle zu einem Glas Wein in den Räumen der Katholischen Familienbildungsstätte Ratingen, Kirchgasse 1, eingeladen. Es wird gebeten, Taschenlampen mitzubringen. Anmeldung und weitere Informationen bei Jessica Lammerse unter Telefon (0 21 02) 9 29 80 41 oder per E-Mail: [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 MERSCHEID. Wie das Erzbistum mitteilte, ist Raymond Nwabueze Madueke, der zwei Jahre als Kaplan in der katholischen italienischen Mission tätig war, im Alter von 48 Jahren in seinem Heimatland Nigeria verstorben. LENNEP/HÜCKESWAGEN. Ein Friedensgebet beginnt am Sonntag, 2. August, um 15.30 Uhr in der Friedenskapelle Voßhagen. GRÄFRATH. Der Orgelsommer wird am Sonntag, 5. Juli, um 17 Uhr in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt mit „Fernweh, eine musikalische Reise“ fortgesetzt. Auf dem Programm stehen Werke von Sibelius, Abéniz, Stoughton und anderen. An der Orgel spielt Kamil Gizenski. Am Sonntag, 12. Juli, ebenfalls um 17 Uhr heißt es „Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit“ mit Werken von Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Karg-Elert und Rheinberger. Es spielt Matthias Lotzmann. WUPPERTAL. Noch bis um 17 Uhr findet am Samstag, 4. Juli, das 24-stündige Gebet für verfolgte Christen und deren Verfolger in der Kreuzkapelle der Basilika minor St. Laurentius in Elberfeld statt. Das Gebet soll ein Symbol für die Botschaft des Glaubens sein, der den Frieden auf Erden verkündet. BARMEN. Zu einer „kinderfreien“ Nacht wollen die Mitarbeiterinnen des Treffpunkts für Alleinerziehende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), Münzstraße 1, Eltern von Kindern zwischen drei und sieben Jahren verhelfen. Vom 11. auf den 12. Juli sind die Kinder in den Treff zu einer Übernachtung eingeladen. Nach Spiel, Spaß und Knabberei soll ein großes Bettenlager aufgebaut werden. Der Teilnahmebeitrag pro Kind beträgt 3 Euro. Anmeldung unter Telefon (02 02) 50 55 20. WUPPERTAL. Der Laurentiusempfang des Katholikenrates findet in diesem Jahr am Freitag, 14. August, statt. Nach einem Gottesdienst um 18 Uhr in der Basilika minor St. Laurentius spricht Professor Dr. Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität, zum Thema „Orientierungslose Gesellschaft – Kompass Kirche“. Erzieherinnen spielen „Sister Act“ Kindertagesstätte Nazareth 50 Jahre alt AUFDERHÖHE. Seit 50 Jahren ist die Kindertagesstätte Nazareth ein fester Bestandteil des Solinger Stadtteils Aufderhöhe und der Gemeinde Liebfrauen. So wurde das halbe Jahrhundert auch von vielen Besuchern, Eltern und Kindern mitgefeiert. Unter anderem gab es eine musikalische Rückschau. Auch das Kindergartenteam um Kita-Leiterin Ivonne Iffland stand auf der Bühne – als Nonnen verkleidet, tanzten die Erzieherinnen zu Melodien aus dem Film „Sister Act“. Dass das Jubiläum nicht selbstverständlich war, daran erinnerten Iffland und Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg. 1963 wurde mit dem Bau begonnen. Im Jahr 1965 konnte der Kindergarten in Betrieb genommen werden. 1998 wurde der Caritasverband Solingen neuer Träger der Tagesstätte. 2013 kam nach Umbau und Renovierung der U3-Bereich hinzu. Der Felix-Sing-Preis oder die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“ qualifizierten die Kita als eine besonders gute und zukunftsorienDie Kinder stellten beim Jubiläumsfest die zurückliegenden 50 Jahre kunterbunt und tierte prächtige Einrichmit viel Spaß dar. (Foto: MÖ) tung für Kinder. MÖ Vorfreude aufs Programm Neue Angebote von der Familienbildungsstätte WUPPERTAL. Noch kann man sich „nur“ anmelden. Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Das ist beim neuen Programm der Familienbildungsstätte (FBS) am Alten Markt nicht anders. Jetzt liegen die Angebote von August bis Dezember zusammengefasst in einer handli- Freuen sich über die vielen, auch kostengünstigen Angebote für junge Eltern: Elina (acht Wochen) und ihre Mutter. (Foto: PA) 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de chen Broschüre vor. Dabei reichen die Themen von „Ehe und Partnerschaft“ bis hin zu (un)behindert Lernen. Was beim Durchblättern der 140 Seiten auffällt: Alle Angebote haben einen klaren Praxisbezug, ob es der Kurs „Liebe geht durch den Magen“, die Hilfestellung „Wege aus der Brüllfalle“ oder das Angebot für Babymassage ist. „Durch das Zusammenspiel von staatlicher und kirchlicher Unterstützung können wir eine Vielzahl an kostengünstigen, familienfreundlichen Angeboten durch qualifizierte Kursleitungen anbieten“, freut sich Einrichtungsleiterin Kerstin Murges. Angesprochen fühlen sollen sich alle Altersgruppen. Dabei können die Jüngsten erst im April geboren sein („Wassergewöhnung für Eltern mit Kindern, die im Zeitraum Februar-April 2015 geboren sind“), und für Sitztanz („Wir bitten zum Sitztanz“) ist niemand zu alt. Das neue Programm der FBS liegt in den Kirchen aus, es ist zu beziehen über die Katholische Familienbildungsstätte Wuppertal, Bernhard-Letterhaus-Straße 8, 42275 Wuppertal, oder unter Telefon (02 02) 2 55 05 80. PA ➔ www.fbs-wuppertal.de Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 AUS DEM ERZBISTUM Selbst getextete Meditation OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Lena Beuth schreibt Poetry Slams zu Gottesdienstthemen LINDLAR. In der Familienmesse in St. Agatha hat die 18-jährige Lena Beuth einen selbstgeschriebenen Text im Stil eines Poetry Slams – so nennt sich ein derzeit sehr populärer literarischer Wettbewerb – vorgetragen. „Ich schreibe meine Texte ganz spontan. Wenn ich nachmittags in der Kirche bin und Musik mache, fällt mir sehr oft etwas ein“, erzählte Lena. Auf die Idee, Lenas Texte in den Gottesdienst zu bringen, kam Gemeindereferentin Gudrun Schmitz. „Lena hat als Katechetin bei der Firmvorbereitung mitgeholfen, da habe ich sie gefragt, ob sie nicht die Meditation nach der Kommunion vorlesen möchte“, so Schmitz. „Es ist nicht beim Vorlesen geblieben. Lena hat ihre Texte auch selbst geschrieben. Ich sage ihr vorher das Thema des Gottesdienstes und sie dichtet.“ Thema des jüngsten Gottesdienstes war „Mutlosigkeit und Heilung“. Lena brachte in ihrem Text zum Ausdruck, dass die Menschen nicht alleine sind, dass da immer jemand ist, der sie im Herzen berühren will. Der zu ihnen hält und sie stärkt. „In Lenas Texten steckt sehr viel Weisheit und Wirken des Heiligen Geistes drin“, sagte Kreisjugendseelsorger Norbert Fink am Ende des Gottesdienstes. Bereits zum LINDLAR-FRIELINGSDORF. Die St.-Apollinaris-Oktav findet vom 18. bis 25. Juli zum Thema „Neue Wege – Neue Orte“ statt. Beginn ist am Samstag, 18. Juli, um 18.30 Uhr mit einer Festmesse in der Kirche St. Apollinaris. Am Donnerstag, 23. Juli, steht ein Besuch der Apollinaris-Kirche in Remagen mit Festmesse an. Am Freitag, 24. Juli, um 19.30 ist ein Taizé-Gebet und am Samstag, 25. Juli, um 18.30 Uhr die Festmesse zum Abschluss der Oktav. Informationen und Anmeldung zur Fahrt nach Remagen unter Telefon (0 22 66) 52 13. Lena Beuth am Ambo in der St.-Agatha-Kirche. (Foto: HC) dritten Mal hat die junge Dichterin jetzt ihre Poetrys im Gottesdienst vorgetragen. Den Gottesdienstbesuchern gefällt ihre ungewöhnliche Art zu texten. „Wir überlegen, einen Jugendgottesdienst mit einem Poetry Slam zu machen“, sagte der Kreisjugendseelsorger. „Da könnten dann alle kreativ werden.“ HC Wunderbare Schöpfung Grundschulkinder unternahmen geistliche Wanderung MARIENHEIDE. Eine ganz besondere „Premiere“ hat es in der Grundschule gegeben. Erstmals waren alle Schülerinnen und Schüler zu einer geistlichen Wanderung aufgebrochen. Julia Castor vom Schulreferat: „Im Vorjahr sind nur die Kinder des katholischen Zweiges gepilgert.“ Insgesamt 350 Schüler, Eltern und Lehrer begannen den Tag mit einer ökumenischen Andacht in der Kirche St. Ludwig Maria Grignion von Montfort. Das Thema der Wanderung war „Gottes Schöpfung“. Versehen mit dem Segen von Pater Manickam zum Ende der Andacht, machte sich die große Schar auf die rund acht Kilometer lange Strecke rund um die Bruchertalsperre. Es gab mehrere Zwischenstopps zum Thema Erde, Wasser und Schöpfung. Wieder an der Schule angekommen, erhielt jedes Kind einen Tontopf mit Erde und Blumensamen. Damit konnte jeder selbst erfahren, wie wunderbar Gottes Schöpfung ist. HC ENGELSKIRCHEN. „Musik – Sprache der Seele“ ist ein Bildungsangebot für Senioren mit Impulsen und Hintergründen zu klassischer und geistlicher Musik überschrieben. Dazu lädt das katholische Bildungswerk am Donnerstag, 23. Juli, von 15 Uhr bis 16.30 Uhr in das Otto-Jeschkeit-Altenzentrum, Hüttenstraße 27, ein. Die Teilnehmer sind zum Singen, Musizieren, Zuhören und Austausch über Musik eingeladen. Weitere Informationen und Anmeldung bei Sabine Fleischer unter Telefon (0 22 63) 9 62 31 10. MARIENHEIDE. Die Frauengemeinschaft (kfd) veranstaltet am Mittwoch, 8. Juli, um 15 Uhr einen Einkehrtag im Pfarrheim. Diakon Willibert Pauels wird zum Thema „Von der heilenden Kraft der anderen Perspektive“ sprechen. Der Abschlussgottesdienst findet um 17 Uhr in der Kirche St. Ludwig Maria Grignion von Montfort statt. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 69) 3 26. ENGELSKIRCHEN-LOOPE. Die Frauengemeinschaft (kfd) Loope lädt ein zum Jahresausflug am Mittwoch, 26. August, nach Aachen. Dort gibt es eine Domführung, ein Mittagessen in einem Brauhaus und es wird eine Printenbäckerei besucht. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 63) 39 36. GUMMERSBACH. Die diesjährige Wallfahrt nach Kevelaer findet am Samstag, 12. September, statt. Begleitet wird die Fahrt von Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 61) 2 21 97. Mit einer Andacht begann die geistliche Wanderung der Grundschule Marienheide. 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 (Foto: HC) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 BERGISCH GLADBACH. Eine Reise nach Bad Salzuflen bietet der Caritasverband RheinBerg vom 8. bis 22. August für Senioren an. Das bekannte Heilbad ist ideal, um sich Ruhe zu gönnen. Ein familiengeführtes Hotel mit großen Zimmern und in Kurparknähe sorgt für einen erholsamen Urlaub. Für Menschen mit geringen Einkünften gibt es unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse. Informationen und Anmeldung bis zum 9. Juli unter Telefon (0 22 02) 23 87 41. GRONAU. „Jubilate Domino“ ist das Geistliche Konzert des Kirchenchores St. Marien überschrieben, das am Sonntag, 6. Juli, um 17 Uhr in der Kirche St. Marien in Bergisch GladbachGronau stattfindet. An dem Konzert beteiligen sich der Chor Liederkranz 1845 und der Chor der Evangelischen Kirche „Zum Heilsbrunnen“. Maria um Hilfe bitten Weihbischof Puff eröffnete Wallfahrtswoche MARIALINDEN. „Hier ist der Ort, wo die Menschen hinkommen, denen das Leben zerrinnt, die verzweifelt sind und keinen Ausweg mehr sehen“, sagte Weihbischof Ansgar Puff am Sonntag in der Festmesse zur Eröffnung der Wallfahrtsoktav in der Kirche St. Mariä Heimsuchung in Overath-Marialinden. Mit Bezug auf das Sonntagsevangelium mit Zur Eröffnung der Wallfahrtsoktav war Weihbischof Ansgar Puff nach Overath(Foto: KL) dem Synagogenvorsteher Marialinden gekommen. und der Bluterin sagte er: „Auch wer regelmäßig betet und intensiv sei- betes oder dem Anzünden einer Kerze nicht nen Glauben lebt, muss damit rechnen, dass unwichtig seien. Um mit Schicksalsschlägen ihn Schicksalsschläge treffen. Das sind die fertig zu werden, brauche es das Vertrauen in Momente, in denen man den Eindruck hat, Gott. Den dazu notwendigen Vertrauensvorvon Gott verlassen zu sein.“ schuss erhalte man nur durch regelmäßiges Das Beispiel der Bluterin lege das nahe, Gebet. Darin sei Maria Vorbild. Deshalb sei denn ihre flüchtige Berührung mit Jesus füh- es wichtig, sie um Hilfe anzurufen. re dazu, dass dieser alles stehen und liegen Die Wallfahrtsoktav endet in Marialinden lasse, um sich ihr zuzuwenden. Das Evange- am Sonntag 5. Juli, um 9.30 Uhr mit einer lium mache deutlich, so Puff, dass kurze Be- Prozession durch den Ort, wobei das Gnarührungen mit Jesus in Form eines Stoßge- denbild mitgeführt wird. KL RHEINBERG. Zurzeit laufen in den Pfarreien die Anmeldungen zum Kreisministrantentag am 12. September in Herz Jesu in Bergisch GladbachSchildgen. Schutzengel für Kinder Kunstwerk an Kita St. Joseph WIESDORF. Orgelkompositionen zu sommerlichen Themen wird Dr. Manuel Krönung bei der nächsten Sonntagsmusik in St. Antonius vortragen am Sonntag, 5. Juli, um 16.30 Uhr in der Kirche. Der Besuch ist kostenfrei, Spenden kommen dem Verein „Orgel für Herz Jesu“ zugute. OPLADEN. Der „Mannenkoor Konink lijk Walram´s Genootschaap“ aus Valkenburg/Holland ist beim Männerchor „Germania“ Opladen zu Gast und gestaltet musikalisch die Abendmesse am Samstag, 4. Juli, um 17 Uhr in St. Remigius. WIESDORF. Unter der Überschrift „Geschichten zum Sommer – eine literarische Reise mit Texten verschiedener Autoren“ lädt die Bücherei Herz Jesu und St. Antonius zusammen mit dem Bildungsforum Leverkusen ins Haus Rheinpark, Hauptstraße 140, ein am Montag, 13. Juli, von 15.45 bis 17.15 Uhr. Es liest Anneruth Wenzel. Kita-Leiterin Eva-Maria Drobny mit ein paar „ihrer“ Kinder, die sich jeden Morgen freuen, im Schutz des „neuen alten Engels“ in die Kita zu gehen. (Foto: KB) MANFORT. Wenn die „Großen“ Mitte Juli das letzte Mal durch die Tür der Kindertagesstätte St. Joseph gehen – erst in die Ferien und dann in die Schulzeit –, gehen sie vom Schutzengel wohlbehütet. Die Plastik über dem Eingang der Kita stammt vom Kunstschmied Jonathan Weichbrodt und ist entstanden nach einer originalgetreuen Skizze von Helmut Plönes. Der Leverkusener Künstler hatte das Bild des Schutzengels, der seine Arme um zwei Kinder legt, in den 50er-Jahren geschaffen und mit einer Kratztechnik in die Fassade des Kindergartens „gemalt“. In den 60er-Jahren fiel das Kunstwerk nach einem Rohrbruch einem Wandanstrich zum Opfer. Dass Helmut Plönes – inzwischen 90 Jahre alt – sich mit Unterstützung durch seinen Bruder Erwin nun um eine „Auferstehung“ des Engels gekümmert hat, freut Kita-Leiterin Eva-Maria Drobny sehr. „Wir sind sehr glücklich mit unserem Engel“, sagt sie. „Und ich sehe immer wieder Leute aus dem Stadtteil, die vor dem Haus stehen bleiben und schauen – gerade die, die selbst schon als Kind hier waren KB und noch das alte Bild kennen.“ 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 AUS DEM ERZBISTUM Weg ist wieder komplett Kreuzwegstation wurde nach 30 Jahren wieder aufgebaut UCKERATH. Gleich zu Beginn der traditionellen Kirmes-Prozession, die sonst ohne Segensaltar auskommt, wurde in diesem Jahr ein Segen erteilt. Denn nahe der Kirche war eine neue Kreuzwegstation errichtet, die Pfarrer Christoph Jansen feierlich segnete. 1979 war die erste Station, „Jesus wird zum Tode verurteilt“, des 1859/60 errichteten Kreuzwegs zwischen der Uckerather Pfarrkirche und der Heilig-Kreuz-Kapelle in Süchterscheid im Zuge von Straßenbauarbeiten abgerissen und nicht wieder aufgebaut worden. Nach vielen Jahren ohne kompletten Kreuzweg beschloss der Kirchenvorstand 2012, die Station wieder aufzubauen. Da der Kreuzweg inzwischen unter Denkmalschutz stand, bedurfte es zahlreicher Gespräche und Begutachtungen, bis der Wiederaufbau an der Böschungsmauer des Kirchengrundstücks, genau gegenüber dem alten Platz, 2013 genehmigt wurde. Aus Lindlarer Grauwacke baute der lettische Maurer Zintis Petersons das Stationshäuschen, Dachdecker aus Blankenberg errichteten das Dach dazu und der Kunstkeramiker Emil Heger aus Höhr-Grenzhausen fertigte die Reliefplatte aus Westerwälder Steinzeugton, die Jesus vor Pilatus zeigt. Mehrere Wochen musste das Werk trocknen. Dann wurde es befestigt. Nun kann der Kreuzweg von Uckerath nach Süchterscheid wieder komplett begangen werden. CG Pfarrer Christoph Jansen segnete die neue Kreuzwegstation. (Foto: CG) Ein Haus – viele Dienste Moderne Senioreneinrichtung im Bau ASBACH. Nach dreijähriger Vorbereitung begann nun mit dem offiziellen Spatenstich die Bauphase für das Haus Teresa. Joachim Dormann, Geschäftsführender Vorstand der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, stellte das Projekt vor: „Bis Oktober 2016 wird in Trägerschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz hier eine moderne Senioreneinrichtung mit 50 Pflegeplätzen und neun Appartements für betreutes Wohnen entstehen.“ Das Haus werde alle Leistungen der vollstationären Pflege sowie Kurzzeit- und Verhinderungspflege anbieten. Auch eine Tagesbetreuung zur Entlastung von pflegenden Angehörigen ist geplant. Darüber hinaus wird die Einrichtung an einem Modellprojekt der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland teilnehmen. In diesem Rahmen werden die Ambulanten Dienste am Ort gemeinsam mit der Caritas-Sozialstation an Rhein und Wied ein gemeinsames Büro im Haus Teresa einrichten, das sowohl ambulante Hilfen für die Gemeinde als auch für die Bewohner der Einrichtung anbietet. Die geplante dreistöckige Senioreneinrichtung wird in direkter Nachbarschaft der KamillusKlinik gebaut. CG EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 HENNEF-OST. Am 9. Juni verstarb im Alter von 81 Jahren Pater Bernhard Biermann OSFS in Jülich. Pater Biermann war von 1988 bis 2008 Pfarrer an St. Katharina in Stadt Blankenberg und Zur Schmerzhaften Mutter in Bödingen. 1990 wurde er zum Dekanatsfrauenseelsorger, 1992 zum Definitor im Dekanat Hennef und ab 2002 zusätzlich zum Pfarrvikar an St. Remigius in Happerschoß, Liebfrauen, Warth und St. Johannes der Täufer in Uckerath ernannt. Als „guter Hirt“ war er für die Menschen da, begleitete die Schützen lange Jahre als Präses und wirkte auch im Karneval mit. 2008 kehrte er in seinen Konvent zurück. SIEGBURG. Zum Klosterfest am Hochfest unserer Lieben Frau vom Berge Karmel (Skapulierfest) laden am Samstag, 4. Juli, die Karmeliterpatres auf den Michaelsberg ein. Nach der Messe um 10 Uhr ist gemeinsames Beisammensein im Klosterhof mit Essen und Trinken sowie „Tag der offenen Tür“. Das Klosterfest endet um 16 Uhr mit einer kurzen Dankandacht für den Frieden in der Abteikirche. LÜLSDORF. Während der Kirchenchor Ferien macht, gibt es für alle Interessenten die Möglichkeit, die eigene Stimme neu zu entdecken und dienstags von 20 bis 21 Uhr im Matthiashaus mit der Seelsorgebereichsmusikerin Frau Monika Heggen zu singen. Am 7., 14., 21. und 28. Juli sind alle aus dem Pfarrverband, die Spaß und Lust am Singen haben, eingeladen, verschiedene Stilrichtungen: alte, neue, meditative, flotte und rhythmische Lieder aus dem neuen Gotteslob kennenzulernen. EISBACH. Zum Auftakt einer neuen Reihe von Kulturveranstaltungen präsentiert die Kunst-Kultur-Kapelle Eisbach am Samstag, 11. Juli, ab 19 Uhr „Mintville“. Die Band aus Rübhausen stellt in der Marienkapelle fast unverstärkt ihre Folk/Pop-Songs vor. Der Eintritt ist frei. Spenden zur Finanzierung der Restaurierungsmaßnahmen an der Inneneinrichtung der Kapelle werden gerne entgegengenommen. Viele Hände beim offiziellen Spatenstich für das Haus Teresa. 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 (Foto: Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 EUSKIRCHEN. Zum zweiten Mal nimmt die Caritas an der bundesweiten Aktion „Qigong im Park“ teil. Unter Anleitung von Sabine Renner, Heilpraktikerin für Psychotherapie, können Interessierte von Dienstag, 14. Juli, bis Freitag, 21. August, immer dienstags von 19 Uhr bis 20 Uhr und freitags von 10 Uhr bis 11 Uhr im Mehrgenerationenpark am Tuchermacherweg an den Qigong-Kursen teilnehmen. Vorkenntnisse oder Anmeldung sind nicht erforderlich. Das Angebot ist kostenfrei, jedoch besteht die Möglichkeit, die Notschlafstelle der Caritas Euskirchen mit einer Spende zu unterstützen. SEELSORGEBEREICH WEILERSWIST. Unter dem Thema „Im Glauben unterwegs – Gemeinschaft erleben“ steht die diesjährige Kevelaer-Wallfahrt der Bruderschaften im Seelsorgebereich von Sonntag, 12. Juli, bis Sonntag, 19. Juli. Die Einladung „Komm mit uns nach Kevelaer“ schließt ausdrücklich auch Nichtmitglieder ein. Am Mittwoch, 15. Juli, wird außerdem eine Buswallfahrt angeboten. Informationen gibt es an den Schriftenständen der Kirchen, bei Georg Berekoven unter Telefon (01 75) 414 70 76 oder im Internet. ➔ www.pfarrverband-weilerswist.de WALBERBERG. Drei internationale Jugendcamps führt die Jugendakademie Walberberg in den Sommerferien durch. Nähere Auskunft erteilt Andreas Kern unter Telefon (0 22 27) 9 09 02 16 oder per EMail: [email protected]. WITTERSCHLICK. An jedem ersten Donnerstag im Monat findet im Pfarrheim St. Lambertus, Adolphsgasse 7, von 16.30 bis 18 Uhr ein Treffen für Trauernde statt. Näheres gibt es im Hospizbüro unter Telefon (0 22 22) 9 95 94 49. ➔ www.hospizdienst-bornheim.de HEIMERZHEIM. Eine Ballettgruppe für Kinder von drei bis sechs Jahren bietet die Pfarrgemeinde St. Kunibert ab 27. August an. Sie trifft sich jeweils donnerstags um 16 Uhr in der Kindertagesstätte. Bei Interesse kann auch eine Gruppe für sechs- bis neunjährige Mädchen und Jungen eingerichtet werden. Informationen bei Sabine Carbow unter Telefon (0 22 54) 40 99. Strahlende Gesichter um Diakon Hermann Josef Mahlkemper (vierter von rechts) und Andreas Molter (rechts) (Foto: Privat) Auf Umwegen zum Segen Restaurierter Marienbildstock – Ruhebänke laden ein WEILERSWIST. Verschwunden war der Marienbildstock an der Bonner Straße, als er Mitte 2014 nach aufwendiger Restaurierung eingesegnet werden sollte. Im Rahmen von Straßenumbauarbeiten sollte er durch die beteiligte Baufirma versetzt werden. „Dabei ist er unglücklicherweise zerstört worden“, berichtet Andreas Molter, Vorsitzender des Dorfverschönerungsvereins (DVV). Nach Fertigstellung der Straße hat die Kommune den Bildstock etwas versetzt vom ursprünglichen Standort wieder aufbauen lassen. Für die zügige Wiederherstel- lung hatten sich die Kirchengemeinde St. Mauritius und der DVV gemeinsam eingesetzt. Im zweiten Anlauf konnte Diakon Hermann Josef Mahlkemper jetzt das Denkmal und zwei umgebende Ruhebänke segnen. Stifterin des Marienbildstocks mit dem Relief einer Pieta war 1938 Helene Schmitz, sie ließ das „Heiligenhäuschen“ aus Bruchstein mit Schieferdach unter einer alten Kastanie an einer ehemaligen Wegekreuzung aufbauen. Nach der Neugestaltung finde das Bildnis wieder einen guten Platz im Ortsgeschehen, so Molter. AK Bücher mit Überraschungen Kinder der Annaschule stellen Lapbooks in der Bücherei aus ALFTER. Immer wieder neue Überraschungen bieten die Lapbooks, die noch bis zum 20. August in der Bücherei St. Matthäus zu sehen sind. Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse der Annaschule haben im Unterricht die Faltbücher gefertigt. „Diese lassen sich mehrfach aufklappen und enthalten Umschläge mit bemalten oder beschriebenen Kärtchen“, erklärte Klassenlehrerin Ivonne Fiebelkorn. Manchmal befinden sich in den Taschen auch weitere kleine Faltbücher. Die Leiterin der Bücherei, Fran- zis Steinhauer, war begeistert von den phantasievollen Arbeiten der Kinder. Spontan stellte sie einige der Bücher in die Fenster, um Passanten auf die Ausstellung aufmerksam zu machen. Während des Projektes haben die Mädchen und Jungen wichtige Erkenntnisse zur Gestaltung von Büchern gewonnen. Die Bücherei am Hertersplatz 14 ist dienstags von 14.30 bis 19 Uhr, mittwochs bis freitags von 14.30 bis 18 Uhr sowie donnerstags und samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. ES Die Schülerinnen der Annaschule freuen sich mit Büchereileiterin Franzis Steinhauer (links) und Lehrerin Ivonne Fiebelkorn (rechts) über ein gelungenes Buchprojekt. (Foto: ES) 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 AUS DEM ERZBISTUM BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Wallfahrt Schüler und Lehrer aus fünf Ländern kamen zur Abschlussveranstaltung nach Bonn. (Foto: BBW) Werbung für Europa Positive Bilanz gezogen – Arbeit präsentiert BONN-NORD. Zwei Jahre lang haben sie sich regelmäßig getroffen, einander kennengelernt und zusammen gearbeitet. Jetzt konnten die Jugendlichen der beteiligten Schulen aus Spanien, Ungarn, der Slowakei, Großbritannien und des Collegium Josephinum Bonn (CoJoBo) die Ergebnisse ihrer Arbeit im aktuellen ComeniusProjekt der EU in der Schule im Bonner Norden präsentieren, die sich seit über 20 Jahren auf diesem Gebiet engagiert. Mit solchen Projekten will die EU das bessere Kennenlernen und Zusammenwachsen der Mitgliedstaaten fördern. Unter der Überschrift „Advertising Europe“ (Werbung für Europa) ging es jetzt besonders darum, Europa trotz Krise als nachhaltig positive Idee zu erkennen und zu erleben. Poster, Broschüren und Karikaturen sowie eine Radio- und Fernsehwerbung, die die Aspekte Frieden, freier Handel und Mobilität thematisierten, haben die etwa 40 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den begleitenden Lehrern im Verlauf der zwei Jahre entwickelt. Vor allem aber ein Theaterstück, das mit einem verletzten Kriegsheimkehrer begann und in einem Café Europa endete, machte das Thema eindrucksvoll deutlich. Alle Beteiligten und Verantwortlichen sowie CoJoBo-Direktor Peter Billig zogen ein überaus positives Fazit. BBW mit Bussen nach Kevelaer zum Pilgerhochamt mit Weihbischof em. Dr. Klaus Dick zu fahren. Anmeldung zur Fußwallfahrt bei Peter Kentenich unter Telefon (0 22 22) 6 22 45 und zur Buswallfahrt bei Hermann-Josef Geus unter Telefon (0 22 08) 86 83. BBW Ako-Fest und Konzert Pater Gundolf Kraemer SJ verabschiedet BONN-BAD GODESBERG. Ein eindrucksvolles Konzert des Schulorchesters in der Kollegskirche – mit Werken von Dvorak, Mozart, Schumann und anderen – setzte den Schlusspunkt unter eine Vielzahl von Veranstaltungen, mit denen das Schuljahr am Aloisiuskolleg (AKO) zu Ende ging. Zuvor hatte es das große Ako-Fest gegeben, bei dem der Festgottesdienst mit Erzbischof Jean-Claude Hollerich von Luxemburg und der Verabschiedung von Pater Gundolf Kraemer SJ einer der Höhepunkte war. Pater Kraemer verlässt die Schule in diesem Sommer nach bald 22 Jahren, um in Berlin in der Pfarrei St. Canisius mitzuarbeiten. Mit dem Erlös des Festes will das AKO unterschiedliche Flüchtlingsprojekte unterstützen, für die sich das Kolleg schon länger engagiert. BBW Das Schulorchester des Aloisiuskollegs in Bad Godesberg gab zum Abschluss des Schuljahres ein großes Konzert in der Kollegskirche. (Foto: BBW) 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 BONN. In den ersten Augusttagen findet die 316. Oktav und Kevelaer-Wallfahrt der Kevelaer-Bruderschaft Bonn unter der Überschrift „Habt Vertrauen – Fürchtet euch nicht“ statt. In der Zeit vom 1. bis 8. August pilgern die Fußwallfahrer nach Kevelaer. Am Dienstag, 4. August besteht die Möglichkeit, BONN. Kurz vor Ferienbeginn veranstaltete die Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn (LFS) Projekttage zum Thema „Starke Frauen an der LFS“. In 36 verschiedenen Projekten, entwickelt und geleitet von Oberstufenschülerinnen, befassten sich die Schülerinnen mit bedeutsamen Frauen aus Geschichte und Gegenwart. Bei der Vorstellung der Ergebnisse gab es Präsentationen, Kurzvideos, Umfragen und vieles mehr. BONN-TANNENBUSCH. Mit dem Verkauf von Kaffee, selbstgebackenem Kuchen und Marmelade haben die Kinder und Jugendlichen der Integrationsschule Christophorusschule aus Tannenbusch 2000 Euro für die Erdbebenopfer in Nepal gesammelt und diese für die aktuell laufenden Hilfsmaßnahmen von Don Bosco Mondo gespendet. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] BERGHEIM. Im Alter von 81 Jahren ist jetzt Gymnasialpfarrer Karl Heinrich Strohbücker verstorben. Strohbücker wurde am 24. Mai 1934 in WuppertalElberfeld geboren und am 11. Februar 1960 zum Priester geweiht. Zunächst war er als Kaplan an St. Peter in BonnLengsdorf und ab Mai 1963 zusätzlich an St. Lambertus in Bedburg eingesetzt, wo er ab April 1971 als Subsidiar wirkte. Neben der Tätigkeit als Gymnasialpfarrer ab 1977 wurde er im selben Jahr zum Subsidiar an St. Laurentius in Bergheim-Quadrath ernannt. Im Jahr 1979 wurde er vicarius oeconomus an St. Michael in Bergheim-Ahe und im Jahr 1986 wurde er zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Bergheim ernannt. Seit 2007 befand sich Strohbücker im Ruhestand und lebte zuletzt in Bergheim. Viele Jahre hat sich der begeisterte Gitarrenspieler erfolgreich um Unterstützung für die in Pakistan wirkende Lepraärztin Ruth Pfau bemüht. KERPEN-SINDORF. Der Chor „Giant Soul“ bietet einen Gospel-Workshop in der Kirche St. Maria Königin an. An einem Wochenende sollen die Teilnehmer „mitreißende Eindrücke erleben, verschiedene Gospels mehrstimmig einstudieren und neue musikbegeisterte Menschen kennenlernen“. Der Workshop findet von Freitag, 11. September, bis Sonntag, 13. September, im Pfarrheim St. Maria Königin, Kerpener Straße 36, statt und endet mit einem Konzert. Ein Anmeldeformular ist im Internet zu finden. ➔ www.giantsoul.de KÖNIGSDORF. Am Montag, 6. Juli, ist um 17 Uhr das nächste Treffen der Rogamus-Gebetsgemeinschaft in der Kapelle des St.-Elisabeth-Heimes in der Dechant-Hansen-Allee. Auf Initiative des in dem Ort lebenden Ehepaares Reufels hat sich eine „Ortsgruppe“ der Gebetsgemeinschaft um Nachwuchs für geistliche Berufe gegründet. An jedem ersten Montag im Monat beten die Frauen und Männer um 17 Uhr gemeinsam. Mitbeter in diesem wichtigen Anliegen sind willkommen. Nie den Fokus verloren Pfarrer Reinhold Steinröder seit 40 Jahren Priester HÜRTH. Pfarrer Reinhold Steinröder hat jetzt sein 40-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Schon im Jugendalter engagierte sich der 1949 in Kevelaer geborene Steinröder in seinem Geburtsort sowie in seinem späteren Wohnort Grevenbroich als Messdiener. „Besonders motiviert haben mich in der Jugend meine Kapläne und mein Religionslehrer“, so Steinröder. „Sie brachten mich zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben.“ Nach dem Abitur im Jahr 1968 begann er sein Studium der Theologie in Bonn. Er verbrachte drei Semester in Freiburg im Breisgau und wurde am 24. Juni 1975 zum Priester geweiht. Anschließend trat er seine Kaplanstellen zunächst in St. Joseph in Köln-Dellbrück und anschließend in St. Remigius in Bergheim an. 1983 wurde er Pastor in St. Maria Königin in Kerpen-Sindorf. Dort war er alleiniger Pfarrer für eine Gemeinde mit rund 8000 Katholiken. 1992 wechselte Steinröder nach Düsseldorf-Lierenfeld. 1994 wurde er Diözesanpräses der kirchlichen Schützenbruderschaften. Im Jahr 2000 übernahm er die Leitung mehrerer Gemeinden in Jubilar Pfarrer Hürth. Reinhold Steinröder. „Ich habe 40 Jahre (Foto: BB) lang nur Veränderung gekannt“, so der 66-jährige Seelsorger. „Es galt immer, große Herausforderungen und Strukturveränderungen zu meistern.“ Trotzdem habe er nie den Fokus auf das „Eigentliche“ verloren. Die Menschen sollten immer die christliche Botschaft wahrnehmen. „Ich wollte den Gemeinden nie meinen Stempel aufdrücken. Ich wollte nur, dass sie den Stempel Christi tragen.“ BB Zum Anfassen – nicht zum Festhalten Pfarrer Christian Hermanns verabschiedet sich BEDBURG. Mit einem festlichen Gottesdienst verabschiedete sich Pfarrer Christian Hermanns von den Gemeinden des Seelsorgebereichs der Stadt Bedburg. Beinahe alle Chöre der Pfarrgemeinde sangen in der überfüllten St.-Lambertus-Kirche ein letztes Mal für den beliebten Seelsorger, der nach Bad Münstereifel geht. Pfarrvikar Gerhard Dane zur Atmosphäre in der Kirche: „Mit Unterstützung unserer Chöre wurde gesungen, dass man fast Sorge um das Dach der Kirche haben musste. Nach 13 Jahren Tätigkeit wollten Hunderte unserem Pastor noch einmal die Hände schütteln oder sich von ihm in die Arme nehmen lassen. Ein Pastor zum Anfassen, aber eben nicht zum Festhalten!“ Bereits zuvor war Hermanns als Regimentspräses sowohl von den St.-SebastianusSchützenbruderschaften aus Bedburg und Königshofen als auch von der Bürger-Schützenbruderschaft Morken-Harff mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet worden. Hermanns über seinen Abschied: „Pastöre kommen und gehen – und das ist aus meiner Sicht auch gut so. Aber Christus bleibt.“ Am Sonntag, 30. August, findet um 15 Uhr die Einführung Hermanns in der Stiftskirche in Bad Münstereifel statt. BB „Maach et joot!“ heißt es auf dem Plakat. Pfarrer Christian Hermanns bei seiner Verabschiedung mit Mitgliedern des Pfarrgemeinderates. (Foto: BB) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 AUS DEM ERZBISTUM Mit dem Wohnmobil auf Reisen KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Pfarrer Albert Kühlwetter vor 50 Jahren geweiht LINDENTHAL. Er hat genau Buch geführt: Zwischen Januar und April dieses Jahres hat Pfarrer Albert Kühlwetter in 120 Tagen 95 Gottesdienste gefeiert. „Eine stramme Leistung“, findet der 77-jährige Geistliche, der am 15. Juli vor 50 Jahren zum Priester geweiht wurde. Als Subsidiar hilft er in den Gemeinden von Lövenich, Weiden und Widdersdorf aus. Gerne gehen seine Gedenken zu seiner langjährigen Pfarrstelle im Pfarrverband Dünnwald/Höhenhaus zurück, wo er 38 Jahre lang tätig war. Dort förderte er besonders die Mitarbeit der Laien und war beispielsweise auf dem Gebiet „Kindergarten“ ein kompetenter Vertreter des Erzbistums gegenüber der Stadt Köln. Aber es sei auch eine anstrengende Zeit gewesen; er war einer der ersten „Doppelpastöre“, die zwei Gemeinden zusammenführen mussten. Erholung und Abwechslung fand der Jubilar immer wieder während seiner Reisen nach Israel. Auch fand er immer wieder Gefallen an Fahrten in einem geliehenen Wohnmobil mit Freunden oder alleine. In seinem priesterlichen Arbeiten ist ihm die Karwoche und deren Gestaltung sehr wichtig. Er sammelt das ganze Jahr dafür Ideen. So kam ihm vor Jahren der Einfall, nach der Osternachtfeier die Gräber auf dem Friedhof zu besuchen, um den Teilnehmern deutlich zu machen, dass ihre Verwandten „weiterleben in Gott“. Der VINGST. Die Kinder-Ferienstadt „Hövi-Land“ wurde wieder mit einer Spende von 6666 Euro des Lions Club KölnClaudia Ara unterstützt. Der Erlös stammt aus vielfältigen Spendenaktionen. Präsident Mete Camci und Activity-Beauftragter Dr. Hajo Jennissen überreichten den Scheck an Pfarrer Franz Meurer, der mit seinem Team 500 Kindern die Ferienfreizeit ermöglicht. Insgesamt hat Claudia Ara seit seiner Gründung 1964 das Hövi-Land mit mehr als 155 000 Euro unterstützt. Eine alte Truhe mit religiöser Schnitzerei gehört zu Kühlwetters Mobiliar in seiner Lindenthaler Wohnung. (Foto: RUM) Gräberbesuch stößt in jedem Jahr auf große Resonanz. Kühlwetter begeht sein Jubiläum gleich drei Mal: Am Weihetag findet im Dom eine Messe für 40 Gäste statt, in seiner Primizkirche St. Karl Borromäus wird am Samstag, 18. Juli, um 17 Uhr gefeiert, und am Sonntag, 23. August, lädt Pfarrer Kühlwetter um 9.30 Uhr nach Heilig Geist in Weiden ein. RUM KÖLN. Die Broschüre „Kölner Kirchen im Blick“ ist für das zweite Halbjahr erschienen. In der neuen Reihe „Kirchen per Rad er-fahren“ werden verschiedene Gotteshäuser, christlich geprägte Orte oder Landschaften in einer Radrundfahrt miteinander verbunden. Die Reihe „Glas – Licht – Raum“ ist diesmal den Glaskünstlern gewidmet. In Kooperation mit der Kölner Philharmonie ist ein besonderes Angebot entstanden: „Blickwechsel Musik und Kunst – Farbklänge im Kölner Dom“. Die Programmhefte können im Domforum kostenlos mitgenommen werden. ➔ www.domforum.de Gedenken und Mahnung Ökumenischer Gedenkgang durch die Altstadt KÖLN. Dort, wo sonst Junggesellen-Abschied gefeiert oder bei Eis oder Bier zusammengesessen wird, fand jetzt ein ökumenischer Gedenkgang zur Erinnerung an die Angriffe an Peter und Paul 1943 statt. Damals wurde Köln in Schutt und Asche gelegt. Zu dem Gang durch die Altstadt hatten der Katholikenausschuss mit Hannelore Bartscherer und der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte eingeladen. Eindrucksvoller Treffpunkt war die Ruine von Alt St. Alban am Gürzenich, wo Pfarrer Armin Beuscher die rund 80 Teilnehmer begrüßte. Sie erfuhren von Stadtführer Günter Leitner und Historiker Professor Dr. Rudolf Lill historische Einzelheiten. Bartscherer und Beuscher trugen unter anderem das Friedensgebet von Coventry vor. Auch ein Besuch in der weitgehend unbekannten Bruder-Konrad-Kapelle an St. Alban stand auf dem Programm. Von dort aus ging die Gruppe zum Reiter-Denkmal von Friedrich Wilhem III. und lernte die Gedenktafel für den 1848 in Wien hingerichteten Liberalen Robert Blum am Fischmarkt kennen. Weite- 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 KÖLN. Der Caritas-Wegweiser, das Adressbuch für die vielen sozialen Angebote des Caritasverbandes und der Fachverbände, ist jetzt auch online zu finden. Verzeichnet sind darin Anlaufstellen und Adressen für alle Lebenslagen und Lebensalter. Der Wegweiser ist mit unterschiedlichen Suchfunktionen ausgestattet, die über verschiedene Wege schnell zum Ziel führen. Adressen, Telefonnummern und Kontaktdaten werden regelmäßig aktualisiert. ➔ www.caritas-wegweiser-koeln.de In der Ruine von Alt St. Alban begann der Peter-undPaul-Gang, der auf großes Interesse stieß. (Foto: RUM) re Stationen des dritten Peter-und-Paul-Ganges waren unter anderem die Hohenzollernbrücke und die Fronleichnamskirche in der Machabäerstraße. RUM MESCHENICH. Die Kolpingsfamilie „Rund um Immendorf“ lädt zu einem Wochenende für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein. Vom 16. bis 18. Oktober treffen sich die Teilnehmer in der Bildungsstätte Don Bosco in Jünkerath. In Gesprächsrunden werden sie sich mit dem Thema „Erinnerungen an die innerdeutsche Grenze – Auswirkungen und Erfahrungen für die Gegenwart“ beschäftigen. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 32) 6 77 72. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 KLEINANZEIGEN 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 KLEINANZEIGEN 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 KULTUR Kampf um Gerechtigkeit Helen Mirren lässt in „Die Frau in Gold“ das Leid von NS-Opfern spürbar werden B ei Geld hört die Freundschaft auf, sagt man. In Simon Curtis‘ aktuellem Film „Die Frau in Gold“ muss die Hauptfigur Maria Altmann die Erfahrung machen, dass auch die Gerechtigkeit auf der Strecke bleiben kann, wenn es um viel Geld oder Dinge mit großem Wert geht. Maria stammt aus einer sehr wohlhabenden jüdischen Familie in Wien. Während der Nazi-Zeit hat die Familie unter der NS-Will- Helen Mirren als Maria Altmann und Ryan Reynolds als Randy Schoenberg machen den Film sehenswert. (Foto: Produktion) kür zu leiden: Viele Verwandte kommen in Vernichtungslagern um, andere stehen „nur“ unter Hausarrest. Maria und ihr Mann können unter dramatischen Umständen aus ihrem Hausarrest entkommen und in die USA fliehen. Schon kurz nach Beginn der Nazi-Herrschaft in Österreich werden der Familie viele wertvolle Kunstwerke geraubt, unter anderem ein Diamantcollier, das in den Besitz der Familie von Hermann Göring gelangt. Vor allem aber werden der Familie mehrere Werke des bekannten Malers Gustav Klimt gestohlen, darunter auch das als „Goldene Adele“ bekannt gewordene Porträt von Adele Bloch-Bauer, Marias Tante. In den 1990er-Jahren fordert Maria die „Goldene Adele“ vom Staat Österreich zurück. Das Gemälde war in den Besitz des Landes übergegangen und wurde schon seit Jahrzehnten in der Österreichischen Galerie im Schloss Belvedere in Wien ausgestellt. Marias Versuche, das Porträt ihrer Tante, zu der sie eine enge Beziehung hatte, zurückzubekommen, werden aber von den österreichischen Behörden abgeblockt. Die „Goldene Adele“ sei schließlich ein Herzstück der Galerie geworden und werde als die österreichische Mona Lisa bezeichnet. Mithilfe eines jungen Anwalts nimmt Maria den Kampf um die Rückgabe der geraubten Kunstwerke auf. Maria und ihr Anwalts-Grünschnabel, der Enkel des jüdischen Komponisten Arnold Schönberg, lassen sich auch nicht entmutigen, als ihnen die österreichischen Behörden alle möglichen Steine in den Weg legen. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Zugunsten der Dramaturgie werden in dem Film nicht alle Tatsachen korrekt wiedergegeben und das Land Österreich kommt insgesamt ziemlich schlecht weg. Das ändert aber nichts daran, dass der Film zum einen auf wahren Begebenheiten beruht, zum anderen aber ein Spiel- und kein Dokumentarfilm ist, sodass gegen die künstlerischen Freiheiten, die der Regisseur sich nimmt, nichts einzuwenden ist. Die wieder einmal großartig aufgelegte Helen Mirren (Die Queen, Hitchcock, R.E.D.) verkörpert Maria Altmann ebenso glaubwürdig wie einfühlsam. Mirren alias Maria lässt den Zuschauer spüren, dass sie trotz allem Unrecht, das ihr widerfahren ist, keine gebrochene Frau ist, sondern eine, die sich ihre Würde nicht nehmen lässt. Der Film bietet etliche sehr gelungene Rückblicke in Marias Kindheit und Jugend. Diese äußerst geschickt eingebauten Rückblicke helfen dem Zuschauer, sich in Marias Leben zurechtzufinden und ihr Denken und Fühlen zu verstehen. Schnell wächst einem die alte Dame ans Herz, die nicht zuerst für wertvolle Kunstwerke oder Geld, sondern für Gerechtigkeit beziehungsweise die Wiedergutmachung von Unrecht kämpft. Während der teils emotional sehr anrührenden 110 Film-Minuten spürt man, wie sehr Maria und andere Opfer unter dem ihnen zugefügten Unrecht leiden mussten – nicht nur während, sondern auch noch lange, viel zu lange nach Ende der Nazi-Herrschaft. Karl Heinz Schellenberg Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 BERICHT Weckruf für die israelische Gesellschaft Jüdisch-christlicher Schulterschluss nach Anschlag auf Tabgha J üdisch-christlicher Schulterschluss auf dem Zionsberg: Nach dem Brandanschlag auf das deutsche Benediktinerkloster in Tabgha am See Genezareth haben Vertreter des Reformjudentums und die Benediktinergemeinschaft nun rasche Aufklärung und den Schutz der heiligen Stätten aller Glaubensrichtungen im Land gefordert. Der Anschlag sei ein Weckruf für die israelische Gesellschaft, sagte der Präsident der „Union für Reform-Judentum“, Rabbiner Rick Jacobs, bei einem Solidaritätsbesuch in der Jerusalemer Dormitio-Abtei. Zu der Delegation, die den Benediktinern unter anderem 1700 Unterschriften und Solidaritätsbekundungen von Reformjuden aus aller Welt überreichte, gehörte unter anderem die Dekanin des „Hebrew Union College“ in Jerusalem, Rabbinerin Naamah Kelman. Sie verurteilte die Brandstiftung als gottlos. Das Heilige Land sei kein Heiliges Land ohne die Präsenz von Christen, Muslimen und Juden, ebenso „wie Jerusalem nicht existieren kann ohne Kirchen, Moscheen und Synagogen“, so die Rabbinerin. „Unsere Hoffnung und Aufgabe ist es, Jerusalem in seiner Vielfalt am Leben zu erhalten, nicht Mauern zu bauen, sondern sie abzubauen.“ Es reiche nicht aus, die Taten zu verurteilen, sagte Jacobs, der zwei Millionen Reformjuden in Nordamerika repräsentiert, der Katholischen Nachrichten-Agentur. In Anbetracht der Tatsache, dass es in den vergangenen Jahren mehr als 40 Übergriffe auf religiöse Stätten gegeben habe, müsse alles daran gesetzt werden, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. „Es handelt sich um eine kleine Gruppe, aber die Tatsache, dass sie ohne Strafverfolgung ihre Taten im Namen des Judentums und des jüdischen Volkes fortsetzen können, ist sehr schmerzlich und beschämend“, so Jacobs. Die reformjüdische Delegation hatte ihre Forderungen zuvor bei einem Treffen mit Israels Präsident Reuven Rivlin, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dem Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, vorgebracht. Viele Solidaritätsbekundungen Dass es zehn Tage nach dem Anschlag noch keine Ermittlungsergebnisse gebe, hinterlasse „ein Gefühl der Bitterkeit“ – auch vor dem Hintergrund, dass es sich nicht um den ersten Übergriff auf die Benediktinergemeinschaft gehandelt habe, sagte Klostersprecher Nikodemus Schnabel. Der Anschlag sei nicht nur ein Angriff auf eine heilige Stätte, sondern „eine Attacke gegen ein ganzes Gesellschaftskonzept, gegen Werte wie Religionsfreiheit, Demokratie und Menschlichkeit“. Schnabel forderte Israel auf, der für die Übergriffe verantwortlichen radikalen Minderheit deutliche Grenzen zu setzen, „so wie wir in Deutschland klar machen, dass es keinen Platz für Antisemitismus gibt. Dieselbe Sensibilität wünsche ich mir für dieses Land“. Positiv werteten die Benediktiner die vielen Solidaritätsbekundungen. Die Reaktionen, „die wir nach dem Anschlag aus weiten Teilen der Bevölkerung erhalten haben – von Juden, Muslimen, Christen, Drusen, religiösen wie säkularen Gemeinschaften, sind ein wichtiges und berührendes Zeichen“, so Schnabel. Einig waren sich die jüdischen Vertreter und die Benediktiner auch in diesem Punkt: Um des Landes willen dürfe die Antwort nicht Abschottung heißen. Es reiche nicht, dem Hass vorzubeugen, sagte Jacobs, sondern „wir müssen uns aktiv einsetzen für interreligiösen Respekt“. Vorbild dafür ist nach Worten des Rabbiners Papst Franziskus, „einer der inspirierendsten Religionsführer überhaupt und unser Lehrer, der eine ganze Welt gelehrt hat, was es bedeutet, ein Mensch des Glaubens zu sein, für jene am Rand der Gesellschaft Sorge zu tragen und nicht nur von der eigenen Glaubensrichtung zu lernen“. Es gelte, in Israel diese Brücken zu bauen. „Wir müssen jene in diesem Staat lehren, nicht angsterfüllt zu sein“, so Jacobs, der die Benediktiner zum Bleiben ermutigte. „Wir wollen, dass ihr euren Glauben teilt und der Welt zeigt, dass die katholische Kirche ein unglaublicher spiritueller Reichtum für die Andrea Krogmann Welt ist.“ KLEINANZEIGEN 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Der Dichterfürst ließ seinen Einfluss spielen Vor 200 Jahren besuchte Goethe den Dom und setzte sich für dessen Vollendung ein A m 27. Juli 1815 druckt die Kölnische Zeitung eine kurze Notiz: „Minister vom Stein und der berühmte deutsche Schriftsteller geheime Rath von Goethe sind gestern angekommen und haben den ganzen Morgen mit Besichtigungen der hiesigen Domkirche verbracht.“. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt ahnen, welche Konsequenzen der zweitägige Besuch des Dichterfürsten in Köln für die weitere Geschichte der Stadt aber insbesondere für den Dombau haben sollte. Im „siebten Himmel“ dürfte sich in diesen Tagen Sulpiz Boisserée, der Kölner Kaufmann und Motor der Idee einer Domvollendung, befunden haben. War es ihm doch nach vielen Bemühungen endlich gelungen, Goethe zu einem Besuch Kölns zu bewegen und ihn endgültig für die Domsache zu gewinnen. Schon im Mai 1808 hatte Boisserée an Goethe sechs Zeichnungen der Domkirche geschickt, die die Vision einer Vollendung des Doms beschrieben. Nach 14 Tagen antwortet Goethe dem in Köln gespannt wartenden Boisserée. Er sei gründlich zu Werke gegangen und der perspektivische Grundriss des Doms sei „eines der interessantesten Dinge, die mir seit langer Zeit in architektonischer Hinsicht vorbeigekommen sind.“ In seinem Brief heißt es dann weiter: „Der perspektivische Aufriß gibt uns den Begriff der Unausführbarkeit eines solchen Unternehmens, und man sieht mit Erstaunen und stiller Betrachtung das Märchen vom Thurme zu Babel verwirklicht.“ Nach seinem Besuch in dem unvollendeten Gotteshaus hat dann doch ein kleiner Funke der Begeisterung Goethe erfasst. In seinem Tagebuch notiert er: „26. Juli 1815. Goethe ließ sich für die Domvollendung begeistern. Sulpiz Boisserée in späteren Jahren. Im Weimarer Goethehaus befindet sich dieses Dommodell aus dem Besitz des Dichters. 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Fotos: Boecker) Professor Wallraf. Dom von außen. Umher. Dom von inn. Altes köstliches Gemälde (Dombild). Inwendig Reliquienkasten (der Dreikönigenschrein). Überreste des Schatzes . . .“ Seine Eindrücke im Tagebuch mit wenigen Bemerkungen abgehandelt, legt er acht Jahre später in seinem Aufsatz „Von deutscher Baukunst“ ausführlich dar. „Ich will nicht leugnen“, schreibt er, „daß der Anblick des Kölner Doms von außen eine gewisse Apprehension in mir erregte, der ich keinen Namen zu geben wußte. Hat eine bedeutende Ruine etwas Ehrwürdiges, ahnen, sehen, wir in ihr den Konflikt eines würdigen Menschenwerkes mit der stillmächtigen, aber auch alles nicht achtenden Zeit, so tritt uns hier Unvollendetes, Ungeheures entgegen, wo eben dieses Unfertige uns an die Unzulänglichkeit des Menschen erinnert, sobald er sich unterfängt, etwas Übergroßes leisten zu wollen.“ Goethes positiver Eindruck findet noch im selben Jahr seinen Niederschlag in einem Memorandum, das er über die Kunstschätze am Rhein im Auftrag des Freiherrn vom Stein verfasst. In diesem Memorandum bringt er die „kühne Frage“ ins Spiel, ob nicht jetzt der günstigste Zeitpunkt sei, an den Fortbau eines „unschätzbaren Gebäudes“, eines „Wunderwerkes, gegründet auf den höchsten christlich-kirchlichen Bedürfnissen, genial und verständig erdacht und durch vollendete Kunst ausgeführt“, zu denken. Während er das Fehlen aller „Hülfsmittel in den letzten 20 Jahren“ beklagt, regt er die Einrichtung einer Stiftung zur „vollkommenen Erhaltung“ des Gebäudes an. Nicht zuletzt aufgrund Goethes Einschätzungen wird im nächsten Jahr Karl Friedrich von Schinkel nach Köln gesandt, um im Auftrag der Regierung ein Gutachten über den Dom zu erstellen. Boisserées Beharrlichkeit war es letzlich zu verdanken, dass Goethe sich der Dombausache annahm. Schon einmal war Goethe in Köln und im Dom gewesen. Das war 1774 und seine damals festgehaltenen Eindrück lesen sich alles andere als positiv. „Mir war zuviel und zuwenig gegeben, und niemand fand sich, der mir aus dem Labyrinth des Geleisteten und Beabsichtigten, der Tat und des Vorsatzes, des Erbauten und Angedeuteten hätte heraushelfen können.“ Wäre Goethe schon damals seinem späteren Freund Boisserée begegnet, wäre mit der Domvollendung vielleicht schon früher begonnen worden. Doch sollte es 1774 noch neun Jahre dauern, ehe der kleine Sulpiz in Köln das Licht der Welt erblickte. Doch lieber spät, als nie. Robert Boecker Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 57 SCHÖNES ZUHAUSE Lieber selten klotzen als dauernd kleckern Dieser etwas abgewandelten Redensart sollte man beim Gießen ruhig folgen. Besser ist es, alle drei bis vier Tage reichlich zu gießen als jeden Tag ein bisschen. Wer dabei mit der Gießkanne unterwegs ist, sollte sich klarmachen, dass eine Zehn-Liter-Kanne auf einen Quadratmeter ausgeschüttet einen Wasserstand von einem Zentimeter bedeutet – das ist nicht viel! Der Vorteil der Gießkanne ist: Man kann punktuell und effektiv Stauden, Sommerblumen und Kübel gießen. Wir haben eine Regentonne mit 300 Liter Fassungsvermögen, also 30 Gießkannen. Bei großer Trockenheit komme ich damit allerdings nicht weit. Wer große Flächen oder auch Rasen wässern möchte, sollte zu Regnern greifen und diese alle drei bis vier Tage für zirka 45 Minuten laufen lassen. Entscheidend, um den Pflanzendurst zu stillen, sind aber nicht nur Wassermenge und Gießfrequenz, sondern auch die Uhrzeit. Auf keinen Fall sollte man in der Mittagshitze gießen. Ein Großteil des Wassers verdunstet dann sofort und außerdem können die Pflanzen regelrecht verbrennen, wenn Wassertropfen als Brenngläser die Sonnenstrahlen noch verstärken. Besser ist es, man wässert abends – allerdings mögen das auch die Schnecken besonders gern. Am allerbesten wäre es, in den sehr frühen Morgenstunden zu gießen, so ab vier Uhr: dann ist es am kühlsten, die Verdunstung ist am geringsten und das Wasser kann tief in die Erde eindringen. Ich kann aber jeden gut verstehen, der um diese Uhrzeit lieber im Bett liegt, als sich um die Bewässerung des Gartens zu kümmern. Quasi im Schlaf lässt sich die erledigen mit guten Systemen, die mittels programmierbarer Bewässerungscomputer zu jeder beliebigen Zeit das Gießen übernehmen. Das ist auch dann zu empfehlen, wenn man längere Zeit in Urlaub fährt. Und wer die Schläuche nicht offen durch den Garten legen will, kann sogar versenkbare Systeme verwenden. Letztlich ist das alles aber auch eine Kostenfrage. Regelmäßiges Gießen ist in Sachen Wasserverbrauch eh eine kostspielige Angelegenheit. Es gilt sich also zu fragen: Was ist alles möglich? Aber auch: Wie Annette Koster viel ist wirklich nötig? Geteilte Freude ist doppelte Freude Geben Sie uns Einblick in Ihren Garten U nter den Weinreben von Rainer Hönsch wehte eine Schalke-Fahne, Rita Pirig beobachtete Hummeln im Lavendel und das Ehepaar Gierling hatte gerade einen Ruheplatz am Teich angelegt – gerne erinnere ich mich an die Fotos, die Leserinnen und Leser von ihren Lieblingsplätzen im Garten geschickt haben, an die Gärten, die ich selbst besuchen durfte, und an die Geschichten, die sie rund ums „heimische Grün“ erzählt haben. Vier Jahre ist das her – Zeit, in der Sie Ihre Oasen haben pflegen können und in der vielleicht auch neue entstanden sind. Getreu dem Motto „Geteilte Freude ist doppelte Freude“ würden wir gerne nochmal einen Blick in Ihre Sommergärten werfen. Schicken Sie uns Ihre Fotos per E-Mail an [email protected], per Post an die Kirchenzeitung Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder melden Sie sich unter Telefon (02 21) 16 19 200 – wenn es sich einrichten lässt, komme ich gerne mit dem Fotoapparat vorbei.KB Sommerdrink mit Flair Nicht nur Briten mögen Pimm‘s A n die 50 Liter Pimm‘s soll der britische Botschafter in Berlin seinen 600 Gästen zum Empfang von Queen Elizabeth II. serviert haben. Sogar auf den Fernsehbildern konnte man sehen, dass dieses so typisch britische Getränk auch den deutschen Gästen gemundet hat. Aber was ist Pimm‘s eigentlich? In der Barfachsprache sagt man „ein Cocktail, dessen Substanz ein Likör mit 25 Prozent Alkoholgehalt ist“. Erfunden wurde der Drink um 1840 von James Pimm, einem Barbesitzer „Das“ britische Sommergetränk: Pimm‘s. 58 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de in London. Er servierte das Getränk als Verdauungsanreger. Außer der Grundsubstanz „Pimm‘s No. 1“ (bekommt man im guten Supermarkt) benötigt man Zitronenlimonade, Zitronenscheiben, Erdbeeren, vielleicht auch Äpfel, auf jeden Fall aber frische Minzblätter sowie (ganz wichtig) Gurkenscheiben und etwas Eis. Etwa 50 Milliliter Pimm‘s mischt man mit den anderen Zutaten in einem größeren Krug. Serviert wird der Drink dann in hohen Gläsern. Er schmeckt besonders gut, wenn die Sonne scheint. PA (Foto: PA) Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Wertvoller Dienst Neues „Starterpaket“ für Ministranten S age und schreibe 30 000 Messdiener gibt es allein in unserem Erzbistum Köln. Deutschlandweit sind es sogar mehr als 400 000! Und jedes Jahr kommen etwa 25 000 neue Ministranten dazu. Das sind riesige Zahlen – und es ist gut, dass so viele Jungen und Mädchen Messdiener sind und werden wollen. Denn sie leisten einen wertvollen Dienst, sie helfen dem Priester und tragen dazu bei, dass unsere Messen schöner und festlicher werden. Vielleicht gehörst Du ja auch zu der großen Schar von Ministranten oder möchtest bald Messdiener werden? Jetzt gibt es ein neues „Starterpaket“ (Bild rechts), das aus einer Messdienerplakette, der Broschüre „MINIplus“ und einer Ministranten-Ausweiskarte besteht. Die bronzene Plakette hast Du bestimmt schon einmal gesehen beziehungsweise trägst sie als Mini selber. Sie ist das Erkennungszeichen der Messdiener und wird oft auch bei den Gottesdiensten über dem Gewand getragen. Die brandneue „MINIcard“, ein Ausweis im Scheckkartenformat, weist Dich auch als Messdiener aus. Sie lässt sich überall hin mitnehmen – im Portemonnaie oder in der Hosentasche – und zeigt, dass Du Mini bist, auch wenn Du nicht dein Gewand mit Plakette trägst. Und schließlich die Broschüre „MINIplus“, die viele wertvolle Tipps für Messdiener enthält – zum Beispiel gibt es Infos über den Kirchenraum, über die „liturgischen Geräte“ (also Kelch, Hostienschale und Co.) oder zum Aufbau der Messe. Begleitend zur Broschüre gibt‘s eine neue Internetseite mit vielen weiteren Infos. Ulli findet, das Starterpaket ist eine tolle Idee und jeder Mini ist damit gut gerüstet! TMG ➔➔www.ministrantencard.de ➔➔www.miniplus.info 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 (Bild: afj) Kölner Stadtgeschichte für Kinder L ust auf eine spannende Zeitreise? Dann ist vielleicht das neue Buch „Köln – Kleine Stadtgeschichte für Kinder“ aus dem J.P. Bachem Verlag etwas für Dich. Wie der Titel schon sagt, wird hier die Geschichte der 2000 Jahre alten „Hauptstadt“ unseres Erzbistums erzählt. Los geht‘s mit der Situation im „Hier & Jetzt“, wo unter anderem auf kunterbunte Feste in der Stadt wie den Kölner Karneval oder berühmte Persönlichkeiten wie Lukas Podolski eingegangen wird. Dann blickt das Buch weit in die Vergangenheit: Es erzählt von den Römern, die Köln gegründet haben, spannt den Bogen über das Mittelalter hin zur Neuzeit bis ins letzte, das 20. Jahrhundert hinein. Wusstest Du etwa, dass Köln mal zu Frankreich gehört hat? Hier kannst Du nachlesen, wie es dazu kam. Anschaulich beginnt jedes Kapitel mit einem Zeitstrahl, auf dem die wichtigsten Ereignisse der jeweiligen Zeit kurz und knapp dar- gestellt werden. Schöne Bilder und anschauliche Texte machen die Geschichte der Stadt leicht verständlich. Manchmal lassen sich natürlich etwas schwerere Wörter nicht vermeiden, die werden Dir aber in einem „Glossar“ am Ende des Buches erklärt. Ulli ist ein großer Geschichts-Fan und hatte beim Lesen der „Kleinen Stadtgeschichte“ viele Aha-Erlebnisse. TMG Matthias Hamann / Claudia Zähle, Köln – Kleine Stadtgeschichte für Kinder. J.P. Bachem Verlag. ISBN: 978-3-7616-28584. 64 Seiten, 16,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 59 FAMILIE Erlebnis für beide Seiten Wie der gemeinsame Urlaub von Großeltern und Enkeln gelingt Wie lange darf das Enkelkind im Urlaub aufbleiben? Wie gehen Großeltern mit Heimweh um? Welche Fürsorgepflichten gibt es? Mit der richtigen Vorbereitung steht einem GroßelternEnkel-Urlaub nichts im Wege. I mmer häufiger machen Großeltern gemeinsam mit ihren Enkeln Urlaub. Er bietet Gelegenheit, gemeinsam die Welt kennenzulernen oder die Beziehung zu stärken und sich „zu genießen“. Nicht selten entlastet ein Urlaub mit oder bei den Großeltern auch die Eltern. Denn für die ist es oft schwierig, während der langen Sommerferien eine gute Kinderbetreuung zu finden. Wenn Großeltern die Kinder in den Ferien nicht zu sich nach Hause einladen, sondern mit ihnen verreisen, sollten sie zunächst gut überlegen, welche Unterkunft sie wählen und sich darüber klar werden, wie viel „Action“ sie um sich herum mögen. „Familienfreundliche Hotels sind oft eher auf Eltern und Kinder als auf Großeltern mit Enkeln eingestellt. Oft ist eine Ferienwohnung unkomplizierter und ruhiger“, weiß Stefan Lode vom Internetportal „Großeltern.de“. Almuth (73) und Gerd Nölling* (73) sorgen schon seit mehreren Jahren dafür, dass die beiden Enkelsöhne Axel (12) und Sören (9) in den Sommerferien einen „Tape- tenwechsel“ erleben. Denn bei deren Eltern fallen die Sommerferien in die berufliche Hochsaison, und an einen gemeinsamen Familienurlaub ist nicht zu denken. Die Großeltern, die nur ein paar Häuser weiter wohnen, genießen es, in ihrem Ruhestand mit den Enkeln unterwegs zu sein. Anfangs nahmen sie nur den „Großen“ mit in die Berge, aber seit sich auch der „Kleine“ als wanderfreudig und ausdauernd erwiesen hat, sind sie zwei Wochen lang als Quartett in den Bergen unterwegs. Anders als manche Altersgenossen teilen Sören und Axel die Begeisterung ihrer Großeltern fürs Bergwandern. „Der Kontakt und der Umgang mit den Enkelkindern hält uns fit“, sind sich die Großeltern einig. Aber nicht immer haben Enkel und Großeltern die gleichen Interessen. „Da ist es gut, wenn Großeltern – womöglich gemeinsam mit älteren Enkelkindern – schon vor Reisebeginn Informationen sammeln, was man am Urlaubsort unternehmen kann. So findet man am ehesten Aktivitäten, die allen Spaß machen“, erklärt Ursula Lenz, Pressereferentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Absprachen mit den Eltern treffen Großeltern sollten aber keinesfalls für jeden Tag ein festes Programm planen. „Kinder können sich durchaus auch selbst beschäftigen und haben vielleicht Lust, mit anderen Kindern zu spielen“, sagt Stefan Lode. Ein bisschen Verwöhnen gehört natürlich auch zum Urlaub: Die Angst, Kinder würden zu Hause später einfordern, was im Urlaub als „Ausnahme“ erlaubt war, hält Lode für unbegründet: „Kinder können unterscheiden, was zu Hause und was bei den Großeltern geht und was nicht.“ Dennoch emp- 60 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Spaß am Strand: Ein Großvater spielt mit seinem Enkel Fangen. fiehlt er, vor Urlaubsantritt Absprachen mit den Eltern zu treffen: Wie sieht es mit den Schlafens- und bei den Älteren mit abendlichen Ausgehzeiten aus? Wie mit Taschengeld, Süßigkeiten oder Fernsehen? Bei allem Verständnis dafür, dass Großeltern die Enkel verwöhnen möchten, sollte aber im Urlaub nichts erlaubt werden, was bei den Eltern absolut tabu ist. Auch die Frage nach dem Geld sollte vor Reiseantritt geregelt sein. Bei Axel und Sören zahlen die Großeltern Verpflegung, Fahrt und das, was bei kleinen Extra-Urlaubsfreuden wie Eintritte oder Minigolf anfällt. Für die Kosten fürs Quartier kommen die Eltern auf. Die Frage, ab wann ein Enkelkind alt genug ist, um ohne die Eltern mit den Großeltern zu verreisen, lässt sich nicht generell beantworten. Ein wichtiges Kriterium ist sicher, wie gewohnt sie schon vor dem Urlaub miteinander umgehen. Wenn die Großeltern, die weiter weg wohnen, vor Reiseantritt ein oder zwei Tage bei Kindern und Enkeln zu Gast sind, stärkt das die Vertrautheit. Ein Reiseziel in nicht allzu großer Entfernung sorgt dafür, dass bei wirklich unstillbaren Heimwehattacken schnell ein Wiedersehen mit den Eltern möglich ist. Auf den Vorschlag, Heimweh durch häufiges Telefonie- Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 FAMILIE . (Foto: Monkey Business Images/shutterstock.com) ren zu lindern, reagiert Lode skeptisch. „Das vertieft den Schmerz womöglich. Auf keinen Fall vor dem Einschlafen telefonieren, sondern am Morgen, wenn der Tag Überraschungen birgt“, empfiehlt er. Spielerisch voneinander lernen „Wir haben gute Erfahrung mit einem Probewochenende im Wohnwagen gemacht, ehe wir zwei Wochen gemeinsam mit unserer dreijährigen Lena in Urlaub gefahren sind“, berichten Renate und Werner Sendker, die ihre Enkelin samt Kuscheltier und GuteNacht-Ritual vom wöchentlichen Oma-OpaTag bereits gut kannten. Lode rät, den Zeitpunkt für den ersten gemeinsamen Urlaub davon abhängig zu machen, wie vertraut Enkel und Großeltern miteinander sind. Wo man sich regelmäßig sieht, ist das schon mit drei Jahren möglich. Beim Urlaub mit Teenager-Enkeln sind Dauer und Art der Mediennutzung oft ein Konfliktthema. „Treffen Sie möglichst vor dem gemeinsamen Urlaub eine Regelung und fordern Sie deren Einhaltung ruhig ein. Machen Sie sich aber auch klar, dass die Enkelgeneration Medien anders nutzt als die 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 Großelterngeneration“, so Lode. Auch Großeltern haben im Urlaub das Recht, zu sagen, wenn es sie stört, dass ständig das Smartphone eingeschaltet ist. Und wer weiß, womöglich lernen Großeltern sogar in Sachen Smartphone spielerisch von den Enkeln, und die Enkel entdecken, dass gemeinsames Spielen oder Lesen keineswegs „langweilig“ ist. Gut also, wenn im Reisegepäck auch Bücher und Spiele nicht fehlen und wenn Kompromisse ausgehandelt werden können. Für die Dauer der Reise befinden sich die Kinder in der Obhut der Großeltern, die in dieser Zeit auch die Erziehungs- und Fürsorgepflichten übernehmen. Der Hamburger Rechtsanwalt Christian Remy hält es deshalb für wichtig, dass die Großeltern eine elterliche Vollmacht zur Erteilung des Erziehungsauftrages bei sich haben. So ist sichergestellt, dass die Großeltern im Notfall medizinische Entscheidungen für das Kind treffen dürfen und dass die Ärzte ihnen Auskunft geben. Solche Vollmachen können formlos selbst erstellt werden. Wichtig ist der Hinweis, dass die Großeltern die Fürsorgepflichten übernehmen und dazu auch berechtigt sind. Auch der gültige Ausweis, Impfpass und die Krankenversicherungskarte des Kindes dürfen im Reisegepäck nicht fehlen. Natürlich sollte klar sein, wie und wo die Eltern im Notfall erreichbar sind. Auch eine Reiseapotheke mit bewährten Medikamenten für kleinere „Unpässlichkeiten“ sollte mit auf die Reise. Am besten wird deren Inhalt von den Eltern zusammengestellt oder mit ihnen abgesprochen. Während eines Urlaubs liegt auch die Aufsichtspflicht bei den Großeltern. Wenn Enkel einen Schaden verursachen, obwohl die Großeltern ihrer Aufsichtspflicht Genüge getan haben, müssen Großeltern nicht zwingend eine Privathaftpflicht für die Enkel abschließen. „Zur Überprüfung möglicher Ansprüche kann auf eine bestehende Privathaftpflicht der Eltern zurückgegriffen werden“, erklärt Versicherungsfachmann Daniel Leib. Ansonsten gilt: Allzu große Besorgnis zu Hause lassen und sich entspannt, tolerant und ohne übersteigerte Erwartungen dem Reiseabenteuer hingeben. Locker sein macht stark. Dann kann ein gemeinsamer Urlaub von Großeltern und Enkeln zu einem Erlebnis für beide Seiten werden. Karin Vorländer * Namen geändert ➔➔ www.wunderbare-enkel.de/reisen ➔➔ www.grosseltern.de/reisen www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 61 RÄTSEL Nicht nur für Enkelkinder Karten zu „We will rock you“ zu gewinnen Von 2002 bis 2014 war das Musical „We will rock you“ von Ben Elton und der britischen Rockgruppe Queen in London auf der Bühne zu erleben und auch im Kölner Musical Dome sahen und hörten fast zwei Millionen Zuschauer die Show, die hier vier Jahre lang lief. Jetzt kommt das Erfolgsmusical vom 9. Juli bis zum 16. August zurück in die Domstadt und Leser der Kirchenzeitung können dabei sein. Wir verlosen zwei mal zwei Karten für die Nachmittagsvorstellung am Sonntag, 19. Juli, 14.30 Uhr. Dass „We will rock you“ ein Vergnügen für die ganze Familie sein kann, bewiesen Leserzuschriften aus der ersten Aufführungszeit in Köln. Damals hatten wir Karten für Familien Sie rocken mit. (Foto: Nilz Böhme) zur Verfügung gestellt und begeisterte Rückmeldungen ließen nicht lange auf sich warten. 62 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Es sei für alle ein vergnüglicher Ausflug nach Köln gewesen. Wer jetzt Karten gewinnen möchte, schreibe eine Postkarte mit der Lösung des Kreuzworträtsels bis zum 8. Juli an Redaktion Kirchenzeitung, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, EMail: [email protected] (bitte Absender mit Telefonnummer nicht vergessen).Wer seinem Glück nicht vertraut, kann Karten über KölnTicket unter Telefon (02 21) 28 01 oder www.koelnticket.de bestellen. Das Kölner Studio Dumont, Breite Straße 72, zeigt noch bis Ende Juli 63 bisher teils unveröffentlichte Fotografien, die den Werdegang der Ausnahme-Band Queen dokumentieren. PA Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015 BUNTE SEITE Dem Bauern war nachts eine Kuh gestohlen worden. „Der Dieb hat aber gewaltig Pech“, meint der kleine Marco, der mit seinen Eltern Urlaub auf dem Hof macht. „Wo doch die Bäuerin gestern erst die ganze Milch abgelassen hat...!“ „Was hat Dein Vater für ein Gesicht gemacht, als er Dein schlechtes Zeugnis sah, Robin?“ – „Ein sehr dummes, Herr Lehrer, er hat ja immer bei den Hausaufgaben geholfen...!“ Der Lehrer versucht im Chemieunterricht die Wirkung von Säuren zu erklären. „Hier in diese Säure werfe ich einen Euro. Wird sich die Münze auflösen?“– „Nein“, rufen die Schüler im Chor. „Sehr gut! Und warum nicht?“ – „Weil Sie sie dann nicht hineinwerfen würden!“ „Hans-Eberhard hat seine Inspirationen immer erst zwei Tage vor einer neuen Ausstellung!“ Partygeplauder: „Ach, Sie sind Mediziner?“ – „Ja, Kinderarzt.“ – „Na ja, wir haben schließlich alle mal klein angefangen...“ Der kleine Lars sieht, dass sein Bett noch 3. Juli 2015 | Ausgabe 27-28/15 nicht bezogen ist. Erstaunt fragt er: „Mutti, schlafe ich heute ohne Beziehung...?“ „Sind Sie verheiratet?“ – „Nein, aber ich mache trotzdem alles, was man mir sagt.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 63 BERICHT Zwischen Altar und Obstbäumen Kreismuseum Zons widmet „Apfelpfarrer“ Korbinian Aigner Ausstellung D ass man unter Pomologie die Obstbaukunde versteht und Menschen, die sich damit beschäftigen, Pomologen nennt, weiß ich auch erst seit meinem Besuch im Kreismuseum Zons. „Zum Reinbeißen“ lautet der Titel einer Ausstellung, in deren Mittelpunkt Äpfel und Birnen und ein katholischer Priester stehen. Korbinian Aigner (1885-1966) war ein bayerischer Geistlicher, der nicht nur in den Stürmen der NS-Zeit konsequent und gradlinig gelieben ist – und dafür hat bitter bezahlen müssen. Er war und ist ein international anerkannter Apfel- und Birnenforscher. Und was ihn ebenfalls auszeichnet: Aigner war ein begnadeter Künstler. Im Laufe seines Lebens hat er mehr als 1000 verschiedene Äpfel und Birnen gemalt und damit die Grundlage für Standardwerke zur Apfel- und Birnenkunde geschaffen, die heute noch weltweit Gültigkeit haben. Mit der gerade eröffneten Ausstellung, die bis September mehr als 200 von Aigner im Postkarten-Format gemalte Apfel- und Birnenarten präsentiert, erfüllt sich Museumsleiterin Angelika Riemann einen seit Jahrzehnten gehegten Traum. „Seit ich 1991 erstmals von Korbinian Aigner und seiner Kartensammlung mit den unglaublich detailgetreuen Abbildungen der Äpfel und Birnen hörte, war es mein Wunsch, einen Teil des großen Werkes im Museum präsentieren zu können“, sagt Riemann. Sowohl der Mensch Aigner als auch dessen Werk hätten sie fasziniert. Nachdem die „Obstsortenbilder“ Aigners 2012 bei der documenta (13), der Ausstellung für internationale zeitgenössische Kunst, gezeigt wurden, wuchs das Interesse, Aigners Kunstwerke auszuleihen, sprunghaft, erklärte bei der Ausstel- 64 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de lungseröffnung Professor Peter Brenner, Direktor des Archivs der Technischen Universität München, in deren Besitz sich Aigners Bilder befinden. Aigner war das älteste von elf Kindern und wuchs auf einem großen Bauernhof in Bayern auf. Von frühester Ju- Der nach Aigner benannte Korbinianapfel. Museumsleiterin Angelika Riemann. gend entwickelte er eine intensive Beziehung zur Natur. Der Obstbau zog ihn dabei besonders in den Bann. Seine Freude an diesem Fach, die er während seines Theologiestudiums durch die Belegung von Seminaren zur Pomologie wissenschaftlich untermauerte, ging mit seiner künstlerischen Begabung eine wunderbare Symbiose ein. Als Seelsorger betreute er die ihm anvertrauten Menschen in den bayerischen Dörfern nicht nur geistlich. Er unterstützte und beriet sie auch beim Obstbau. So erwarb er sich sowohl als Pfarrer als auch als Obst-Fachmann Anerkennung und Vertrauen. 1908 gründete er einen der ersten Obstbauvereine Bayerns. Aigners Bilder sind nicht nur „eine Augenschule und ein ästhetischer Genuss“, sie sind auch Ausdruck der Schönheit der göttlichen Schöpfung, die für Aigner in jedem Apfel und jeder Birne offenkundig wird. Schon 1934 kam der Geistliche in Konflikt mit den Nazis. Er weigerte sich, Hakenkreuzfahnen an seiner Kirche aufzuhängen und zu vom Regime verordneten Anlässen die Glocken zu läuten. Als er nach dem gescheiterten Hitler-Attentat von Georg Elser im Religionsunterricht den Attentäter verteidigte, wurde er von der Schulleiterin denunziert. Weil aber die Menschen seines Dorfes zu ihrem Pfarrer standen, konnte ihm vor Gericht nicht viel nachgewiesen werden. Trotzdem kam er für mehr als ein Jahr ins Gefängnis und anschließend in Schutzhaft, zuletzt im KZ Dachau. Dort arbeitete er unter schrecklichen Bedingungen auf der Plantage, wo Himmler Kräuter anbauen lies. Dort gelang es Aigner, vier verschiedene Apfelsorten (KZ1 bis KZ4) zu züchten. Als das KZ aufgelöst und die Häftlinge zu Fuß nach Tirol getrieben werden sollten, konnte Aigner fliehen. Ob er dabei Setzlinge seiner Apfelsorten rettete oder ob diese schon vorher aus dem KZ geschmuggelt worden waren, lässt sich heute nicht mehr mit Gewissheit sagen. Sicher ist nur, dass Aigner die Sorte KZ3 weiter kultivierte und pflanzte. Anlässlich des 100. Geburtstags des „Apfelpfarrers“ wurde seine Sorte KZ3 offiziell in Korbinianapfel umbenannt. Robert Boecker Ausgabe 27-28/15 | 3. Juli 2015
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