Beobachtung Psychologie/EW2 Wahrnehmung Beobachtung -ungerichtet -zielgerichtet -automatisch -absichtlich -unbewusst -bewusst -unvollständige Reizaufnahme zur Vermeidung von Reizüberflutung -möglichst umfassende Reizaufnahme -stark von der Aufmerksamkeit -wird mit Aufmerksamkeit abhängig bedacht Wahrnehmung und Beobachtung sind Bestandteil des Alltagslebens und wichtige Voraussetzung für adäquates berufliches Handeln. Zufallsbeobachtungen sind oft Ausgangspunkt für weitere Fragestellungen und einen gezielten Beobachtungsprozess. A. Beobachtungsarten 4.1. Formen der systematischen Beobachtung 1. Zufallsbeobachtung Ohne uns dessen bewusst zu sein, machen wir täglich viele Zufalls- und Spontanbeobachtungen, die die erzieherische/pflegerische Arbeit weitgehend beeinflussen. Teilnehmende Beobachtung Beobachter ist aktiv am Geschehen beteiligt, Niederschrift der Beobachtungen erfolgt über das Anfertigen eines Gedächtnisprotokolls 2. Selbstbeobachtung Für den pädagogischen Prozess ist es wichtig, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen. Selbstbeobachtung schließt dies als Selbstkritik ein. Nicht-teilnehmende Beobachtung Beobachter ist nicht aktiv am Geschehen beteiligt 3. Fremdbeobachtung Fremdbeobachtung vermeidet den so genannten "blinden Fleck", den Menschen sich selbst Gegenüber haben. Andere Menschen können unvoreingenommener beobachten. Offene Beobachtung Beobachtungsvorgang wird bekannt gegeben, Beobachtungsanliegen wird mitgeteilt 4. Systematische Beobachtung Gezielte, geplante und überprüfbare Beobachtung, die dem Beobachter die Möglichkeit gibt, seine Annahmen zu überprüfen. Verdeckte Beobachtung Beobachtungsabsicht wird nicht mitgeteilt, Beobachter bleibt anonym Einzelbeobachtung Beobachter konzentriert sich auf eine Person Gruppenbeobachtung Beobachtung mehrerer Personen, Fokus liegt auf der sozialen Interaktion Wichtig bei der systematischen Beobachtung: -Genaues und geplantes Beobachten Nichtwertendes Sehen -Orientierung an im Vorfeld festgelegten Kriterien Kurzzeitbeobachtung Kurze Beobachtungsphasen in unterschiedlichen Intervallen (Bsp. 5 Min/Tag an 5 aufeinanderfolgenden Tagen) -Eindeutige sprachliche Beschreibung Präzision der Sprache -Beschränkung auf einzelne Bereiche Langzeitbeobachtung Person oder Gruppe wird über längeren Zeitraum beobachtet Strukturierte Beobachtung Zählmethoden, z.B. Häufigkeitstabellen, Wer-mit-Wem-Tabellen, Verhaltenssammlungen -Unterscheidung zwischen Beobachtung und möglichen Ursachen -Unterscheidung zwischen Beobachtung und Interpretation -Schriftliches Festhalten der gewonnenen Daten Unstrukturierte Beobachtung Freie Schilderung, Niederschrift anhand von Tagebüchern, Verlaufsprotokollen oder Ergebnisbeschreibungen möglich Soziale Wahrnehmung B. Fehler in der Personenwahrnehmung -Subjektive Wahrnehmung einer Person von Einstellungen, Gefühlen, Erwartungen oder Absichten beeinflusst o Interpretationen -Wahrnehmung von anderen Personen und Gruppen bei gleichzeitiger Interpretation ihres Verhaltens und Erlebens o Es wird nicht das Verhalten einer Person wahrgenommen, sondern das Bild, das man sich von der Person bzw. der Gruppe macht fließt in Beobachtung ein. (vgl. Stereotype, Vorurteile) -Wahrnehmung von Situationen und Sachverhalten in Bezug auf menschliche Interaktion o Die Wahrnehmung wird von dem sozialen Zusammenhang, in welchem die Person steht, bestimmt. (Schicht, Partei, Konfession) Auslegung des Beobachteten statt Beschreibung des Beobachteten oNicht der Mensch, sondern seine Rolle wird wahrgenommen, z.B. Mann, Frau, Schüler, Lehrer, Polizist o Logische Fehler: über Einzeleigenschaften werden andere Eigenschaften zugeordnet Selbstreflexion- Wahrnehmung der eigenen Person oÄhnlichkeitsfehler: Wahrnehmung von Persönlichkeitseigenschaften, die man selber hat oder die einem sehr vertraut sind -Wahrnehmung der eigenen Eigenschaften, Fähigkeiten, Tätigkeiten und Gefühle o Projektion: Wahrnehmung von Eigenschaften bei anderen Menschen, die man an sich selber nicht wahrhaben will -schwerer als die Beurteilung anderer, da oft sehr verzerrt, z.B. besonders kritisch oder sehr wohlwollend o Effekt der Reihenfolge/Sequentialität (Primacy-, Recencyeffekt): Das Bild einer Person richtet sich sehr stark nach entweder dem ersten Eindruck oder dem letzten gewonnenen Eindruck. -Versuch möglichst objektiver Selbstbeobachtung bietet große Chance auf eigene positive Weiterentwicklung sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Leben o Halo- Effekt: Die (Gesamt-)Wahrnehmung einer Person orientiert sich an einer hervorstechenden Einzeleigenschaft. ou.v.a.m Bsp. : Mögliche Vorgehensweise zur Selbstreflexion bei Problemen im Umgang mit Über- oder Untergordneten
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