Unterlagen für Gürtelprüfung - Traditionelles Taekwondo Graz

Unterlagen für Gürtelprüfung
Die Gelbgurtprüfung 8. – 7. Kup
INHALT:
1) Geschichte
2) Was ist Taekwon- Do
3) Leitlinien im Taekwon- Do
4) Theorie
1. Geschichte
Taekwondo ist eine sehr alte koreanische Kampfkunst (Die Ursprünge liegen 2000 Jahre zurück) General Choi HongHi führte die alten Stile unter Einfluss des Shotokan Karate mitte des 20. Jhdt. zusammen, und nannte die
Kampfkunst zum ersten mal Taekwondo. Übersetzt heißt es "Der Weg (Do) des Fußes (Tae) und der Hand (Kwon).
Heute gibt es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Stilrichtungen. Steht im Wettkampfsystem (WTF), das seit 2000
auch Olympische Disziplin ist, der sportliche Aspekt im Vordergrund, so wird im traditionellem TKD auch auf die
entsprechende Geisteshaltung großen Wert gelegt.
2. Was ist Traditionelles Taekwon-Do
"Entwickle Deine Energie"
Traditionelles Taekwondo ist eine dynamische Kampfkunst und eine Geisteshaltung zugleich. Hier die wichtigsten
Informationen für den Einstieg ins Taekwondo Training:
< Dynamische Kampfkunst "Sich den Raum zu eigen machen!"
Charakteristisch in unserem dynamischen Bewegungssystem sind anspruchsvolle Kombinationen von Hand- und
Fußtechniken, die sowohl spektakulär als auch ästhetisch sind. Die Schüler streben danach, ihre Techniken immer
weiter zu verbessern und zu verinnerlichen, um sie mit maximaler körperlicher Energie und geistigem Bewusstsein
auszuführen.
< Geisteshaltung ("Do") "Der Körper als Schlüssel zum Geist!"
Körper und Geist stehen in Wechselwirkung und hängen untrennbar zusammen. Über die spezielle Körperarbeit und
das entsprechende Verhalten im traditionellem Taekwondo erschließen wir den Weg für eine geistige Entwicklung: Im
Mittelpunkt stehen dabei Werte wie Höflichkeit und Respekt, Willenskraft und Durchhaltevermögen, Achtsamkeit und
Entschlossenheit.
< Säulen des Taekwondo "Alles dabei!"
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Der Freikampf - freie und kontaktlose Kampfsituation zur Schulung von Reaktion und Gewandtheit
Der Einschritt Kampf - Verteidigung gegenüber einen Gegner
Die Hyongs - Festgelegte Bewegungsabfolgen zur Verinnerlichung der Techniken
Der Bruchtest - zur Kontrolle seiner Technik und geistigen Stärke (wird im Training nicht geübt)
Die Fitness - Gymnastik, Krafttraining, Schnelligkeit und Ausdauer
< Bestandteile des Trainings "Ein guter Mix!"
Wir trainieren ohne Körperkontakt und Wettkampf - im Mittelpunkt stehen die persönliche Weiterentwicklung und die
Arbeit mit dem Körper! Der Unterricht ist so aufgebaut, dass jedes Training aus einem guten Mix zwischen
spezifischen Kampftechniken und einem anspruchsvollen Fitness-Training besteht. Einzelne Techniken werden
vorerst getrennt erlernt und schrittweise zu anspruchsvollen Kombinationen zusammengefügt - in einer Art und
Weise, die Körper und Geist zugleich beansprucht. Kurze Vorführungen erleichtern das Verständnis.
Aufwärmübungen, Gymnastik sowie Kraft- und Ausdauerübungen ergänzen den Unterricht. Abgeschlossen wird
jedes Training mit Atemübungen.
Kurzum: Traditionelles Taekwondo ist perfekt für alle Kampfkunst-Interessierten und/oder alle, die einen effektiven
Weg suchen, um körperlich fit zu werden. Ich freue mich darauf, Euch diese Kampfkunst näher zu bringen.
3. Leitlinien im Taekwon-Do
für ein bestmögliches Training und Vereinsleben.
Das Ausüben des Traditionellen Taekwondo benötigt ein Umfeld, das auf Höflichkeit und Respekt aufbaut sowie der
Philosophie der Kampfkunst entspricht. Dadurch kann die Entwicklung der Schüler optimal gefördert werden.
Deshalb beachten und leben wir (d.h. jeder Meister, Trainer und Schüler) folgende Leitlinien:
< Pünktlichkeit
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Wir beginnen das Training pünktlich
Wir kommen mind. fünf Minuten vor Trainingsbeginn in den Dojang
Sollten wir zu spät kommen, reihen wir uns ungeachtet unserer Gürtelfarbe in der hintersten Reihe ein und
ermöglichen so einen ungestörten Trainingsablauf
Ist bei Trainingsbeginn der Trainer nicht da, so beginnt der ranghöchste Schüler selbstständig und pünktlich
das Training
< Verhalten im Training
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Wir verbeugen uns beim Betreten und Verlassen des Dojangs
Wir verbeugen uns vor und nach jeder Partnerübung
Wir schalten unser Handy vor Betreten des Dojangs aus
Wir binden den Gürtel bevor wir den Dojang betreten und lösen ihn erst wieder in der Umkleidekabine
Sind die Fahnen vor Trainingsbeginn noch nicht aufgehängt, hängen wir sie auf
Wir stellen uns bei Trainingsbeginn gemäß unserer Graduierung auf und machen uns unsere Position schon
vor Trainingsbeginn bewusst, um ein schnelleres Aufstellen zu ermöglichen
Wir sprechen und lachen während des Trainings nicht
Wir verlassen den Raum während des Trainings nicht ohne Kenntnisnahme des Trainers (Verbeugung)
Werden wir aufgefordert, eine Technik (bzw. Freikampf od. Bruchtest) vorzuführen, dann stellen wir uns
schnell auf und machen zu Beginn und am Ende eine Verbeugung zum Trainer
Bei Vorführungen und Bruchtests von anderen bieten wir selbstständig und schnell Hilfe an (z.B. Bretter
oder Targets halten)
Wenn wir uns hinsetzen, dann sprechen wir nicht und lehnen nicht an der Wand
< Verhalten gegenüber unseren Meistern/Trainern
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Im Dojang grüßen wir den Trainer mit einer höflichen Verbeugung
Wir behandeln den Trainer mit Respekt und halten uns an seine Anweisungen
Erhalten wir im Training eine persönliche Hilfestellung durch den Trainer, bedanken wir uns mit einer kurzen
Verbeugung und zeigen so, dass wir das Gezeigte verstanden haben
Wir halten einen Höflichkeitsabstand und drängen uns nicht auf, um dem Trainer genug Zeit für alle Schüler
zu geben
Bei der Ankunft auf Lehrgängen oder öffentlichen Vorführungen gehen wir selbstständig auf unseren Meister
und Vereinskollegen zu und grüßen aktiv
< Verhalten gegenüber unseren Trainingspartnern
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Wir sind hilfsbereit und höflich
Wir behandeln unsere Vereinskollegen und Übungspartner mit Respekt
Wir stellen uns und unser Ego nicht in den Vordergrund
< Verhalten gegenüber Neuankömmlingen und Anfängern
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Wir sind hilfsbereit und höflich
Wir gehen aktiv und freundlich auf neue Mitglieder zu – sehen wir jemanden das erste Mal, stellen wir uns
vor
Wir helfen Neuankömmlingen dabei, anfängliche Unsicherheiten abzubauen
Die Trainer fragen Neuankömmlinge nach dem Training, wie es ihnen ergangen ist
< Sauberkeit und Sicherheit
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Wir tragen stets einen sauberen, weißen Dobok
Wir legen vor Betreten des Dojangs Schuhe, Uhren und Schmuck ab
Wir nehmen keine Speisen und Getränke mit in den Dojang
Wir betreten den Dojang nur mit gewaschenen Füßen
Wir halten unsere Finger- und Fußnägel kurz
Wir halten den Dojang sauber und kehren ihn vor und nach dem Training (Wir beteiligen uns daran
selbstständig und ungeachtet unserer Gürtelfarbe)
Wir führen Bruchtests nur auf ausdrückliche Anweisung des Trainers durch
< Zahlungsmoral
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Wir überweisen unseren Mitgliedsbeitrag verlässlich zu Quartalsbeginn
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Wir sehen diese Zahlungsmoral als Höflichkeit gegenüber dem Verein
4. Theorie
Prüfungsumfang
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8.- 7. Kup (Gelb)
Hyong: 1+2. Form
Einschritt Kampf: mind. 3 Techniken
Freikampf
Theorie (Hyongs, Begriffe, Techniken, Leitlinien…)
Der Hyong:
Hyong sind vorgeschriebene Bewegungsabläufe, von denen es im traditionellen Taekwondo 20+(4*) gibt.
1. Hyong: Chon-Ji 19 Bewegungen
"Chon-Ji" heißt übersetzt "Himmel und Erde" und bedeutet symbolisch "die Erschaffung der Welt bzw. der Beginn der
Menschheit". Deswegen wird diese Hyong als erste vom Anfänger gelernt, da er auch noch am Anfang seiner
Entwicklung im Traditionellen TKD steht. Diese Hyong umfasst 19 Bewegungen, wobei die ersten Bewegungsfolgen
für die Erde und die zweiten für den Himmel stehen.
2. Hyong: Tan-Gun 21 Bewegungen
"Dan-Gun" war ein Heiliger, der im Jahre 2333 v. Chr. Korea gegründet haben soll.
Die koreanische Flagge
Ihr Grund ist weiß, weiß ist in der asiatischen Philosophie, die Farbe für alles in dem sie alle Farben in sich bring und
zugleich die Farbe für nichts. In der Mitte ist ein Kreis. Symbol des in sich geschlossenen Ganzen. Das obere
Element ist rot, die Symbolfarbe für männlich. Das untere Element ist blau, die Symbolfarbe für weiblich. Beide
Elemente sind gleichwertig, keines von den zweien ist mehr oder weniger Wert. In den vier Ecken der Flagge sind
uralte Zeichen. Es sind die Zeichen für:
- der Himmel – der Vater – der Süden
- die Erde – die Mutter – der Norden
- das Feuer – die Tochter- der Osten
- das Wasser – der Sohn – der Westen
Die Gürtel
Weiß – Bek – Metall
Gelb – Norang – Erde
Grün
Blau – Ch´ong – Holz
Rot – Hong – Feuer
Schwarz – Hyk – Wasser
Taekwondo Disziplinen:
Chunbi Undong
Hosinsul
Hyong
Chayu Daeryon
Kyekpa
Gymnastik
Selbstverteidigung
Form
Freikampf
Bruchtest
Taekwondo Grundbegriffe:
Dojang
Dobok (Tobok)
Ti
Taeguk Ki
Kiap
Übungsraum
Trainingsbekleidung
Gürtel
die koreanische Flagge
Konzentration der Energie auf einen Punkt durch den Taekwondoschrei
Rangordnung:
dan
kup
Meistergrad
Schülergrad
sabumnim
sonsengnim
kyosahnim
yundanja
Hakseng
Choboja
Großmeister
Meister
Lehrer
Danträger, Schwarzgurt
Schüler
Anfänge
Der Körper:
Sangdan
Chungdan
Hadan
Obere Treffzone (Scheitel bis Halsende/ Schulter)
Mittlere Treffzone (von Schulter bis zum Gürtel / 3-4cm unter Bauchnabel)
Untere Treffzone (vom Gürtel abwärts)
Das Zählen:
Hana
Dul
Set
Net
Dasot
Yosot
Ilgob
Yodol
Ahob
Yol
eins
zwei
drei
vier
fünf
sechs
sieben
acht
neun
zehn
Kommandos:
sabumnim kyonge
charyot
kyongye
chunbi
sijak
guman
kallyo
gyesog
baro
torra
Den Großmeister Begrüßen
Achtung - Allg. Aufmerksamkeit (moa sogi)
Begrüßung mit der Verbeugung
Achtung - Fertigmachen, Bereit (chunbi sogi)
Beginnen
Ende
Auseinander, abrechnen, trennen
Weiter(machen)
zur Ausgangsstellung zurückkehren
Umdrehen
Die Stellungen:
Sogi
Moa sogi
Narani sogi
Chunbi sogi
Kima
sogi
Chongul sogi
Hugul sogi
Stellung
Grußstellung, geschlossene Grundstellung
Parallelstellung
Ausgangsstellung, Achtung
Reiterstellung
Vorwärtsstellung (man kann verwenden auch „ap gubi“)
Rückwärtsstellung (man kann verwenden auch „dyt gubi“)
Die Bewegungsrichtungen:
ap
dyt
yop
Vorne, Vorwärts
Hinten
Seite, Seitwärts, Seitlich
dollyo
tymyo
Dolmyo
Bandal
Drehen, runde Bewegung
Springen
Gedreht
Halbkreisförmig
Bandae
paro
tymyo-torra
seitenverkehrt (man verwendet auch „Pandae“)
seitengleich
Drehung im Sprung
neryo
ollyo
Abwärts, Bewegung nach unten (man verwendet auch „naeryo“)
aufwärts, Bewegung nach oben
pakkat
pakkuro
an
anuro
außen
von Innen nach Außen
innen
von Außen nach Innen
Die Techniken:
< Die Grundtechniken
makki
chirugi
taerigi
tulki
chagi
olligi
taebi
Block
Stoß
Schlag
Stich
Tritt
Beinschwung (man verwendet auch „alligi“)
Schutz
< Die Handtechniken – Handteile
Son
sudo
Yoksudo
Kwansu
Chong Kwansu
Pyong Kwansu
Changkwon
Kwon
palmok
Hand
Handkante
Innenhandkante
Fingerspitze
Fingerspitze hochkant
Fingerspitze flach
Innenhand (Handballen)
Faust
Unterarm
< Die Blocktechniken
Arae makki
Momtong makki
Olgul makki
Pakkat palmok taebi makki
Ssang palmok makki
Sudo taebi makki
Tu palmok makki
Block Unten (man verwendet auch „hadan makki“)
Block Mitte (man verwendet auch „Chungdan makki“)
Block Oben (Block Gesicht)
Unterarm-Schutzblock (Freikampfstellung)
Doppelunterarmblock (vorne, oben)
Handkanten-Schutzblock (Freikampfstellung)
Doppelter Unterarmblock (mit Armstütze)
< Die Fußtechniken – Beinteile
Dari
Murup
Chokdo
Baltung
Tychuk
Abbal Kumji
Bein
Knie
Außenrist
Fußspann
Ferse
Fußballen
Ap chagi
Tymyo ap chagi
Ap olligi
Yop chagi
Yop olligi
Dollyo chagi
Dollyo olligi
Neryo chagi
Bandae dollyo chagi
Dyt chagi
Pituro chagi
Murup chagi
Vorwärtsfußstoß
Vorwärtsfußstoß (gesprungen)
Vorwärtsbeinschwung (Bein gestreckt)
Seitwärtsfußstoß (Ferse)
Seitwärtsfußschwung (Bein gestreckt)
Halbkreisfußstoß (Fußballen)
Halbkreisfußschwung (Bein gestreckt)
Fersenstoß von oben nach unten
Fersendrehstoß, von hinten nach vorne
Rückwärtsfußstoß mit der Ferse
Fußstoß nach außen gedreht
Kniefußstoß
Traditionelles Taekwondo Graz
DI Johannes Zollner
4. Dan Traditionelles Taekwondo | Staatlich geprüfter Lehrwart
Traditionelles Taekwondo Graz | Grenadiergasse 1 | 8020 Graz
[email protected] | www.taekwondo-graz.a