Werbung in aller Welt für „Made in Meiningen“

MEININGEN
Freitag, 22. Januar 2016
MGN1-1
Bebauung der
Marktwestseite:
Stadträtin fühlt
sich getäuscht
Aufgepickt
L
Schieflage
eute, Leute
– der schon
wieder, werdet
ihr sagen.
Doch ich muss
euch unbedingt was erzählen. Bin ich
doch am Mittwoch dem
Wolfgang Tiefensee nachgeflattert. War ja einfach zu finden unser Wirtschaftsminister – immer
dem langen Kerl hinterher.
In Mäninge ging es für den Tiefensee hoch hinauf nach Schack. Bei
Weisskopf-Werkzeuge durfte er mal
staunen, was es vor dem Rennsteig
so für super Firmen gibt. Doch das
ist mein Thema nicht. Dazu hat
sich ja der Kollege im Text nebendran ausgelassen. Mir geht‘s nochmal um den Rhöner Aussichtsturm
mit Rutsche. Dafür hat der Minister
ja die Förderkohle im Gepäck gehabt.
Ihr denkt bei der Formulierung
Rhöner Aussichtsturm mit Rutsche
gleich an den schiefen Turm auf der
Geba? Nee, nee, der ist natürlich
nicht gemeint. Jedenfalls nicht vom
Minister Tiefensee. Das war ja noch
vor seiner Zeit. Die Kohle gab es für
den Arche-Segel-Turm auf dem Ellenbogen. Noch in diesem Jahr soll
die besondere Aussichtsplattform
In-die-Ferne-Glotzer anlocken.
Anders als der Scheck-Überreicher
hat uns Landrätchen den schiefen
Turm aber noch im Köpfchen. Und
so machte sich der Peter Heimrich
gleich daran, die Segel-Turm-Zeichnung auf dem Tisch neu auszurichten – natürlich mit exakt 23,5 Grad
Schieflage. Während sich der Wirtschaftsminister über die Schieflage
nicht einmal wunderte, schnallte
Oberweids Bürgermeister Frank
Groß die Sache sofort. Schon hatten
die erwachsenen Männer ihren
Spaß und lachten herzlich.
Beim Peter war das Lachen natürlich etwas aufgesetzt. Die 23,5 Grad
vom Geba-Turm liegen ihm schon
noch schwer im Kopf. Vor allem,
nachdem klar ist, dass der Zweckverband rund um den Geba-Berg
das Projekt wohl nie aus der Schublade holen wird. Ob sich so trotz Arche und Segel-Turm die Schieflage
im Rhön-Tourismus gänzlich richten lassen wird?
Euer Stadtspatz
Das fragt sich
Winterspaß
auf der Alm
Meiningen – Der Verein Heim und
Landschaft Meiningen e.V. lädt am
Sonntag, 24. Januar, ab 14 Uhr zum
Winterspaß für Jung und Alt auf die
Alm ein. Wer vom Rodeln, Schneemannbauen und Schneeballschlachten genug hat, kann sich mit Glühwein und Bratwurst an der Feuertonne aufwärmen oder einfach nur die
Winterluft genießen.
Penne-Fasching
Meiningen – Am Meininger Henfling Gymnasium findet heute der
Pennefasching statt unter dem
Motto „Die Henfling-Horror-PictureShow“. Die Klassen 5 bis 8 feiern von
10 bis 13 Uhr, die Klassen 9 bis 12 ab
19.30 (Einlass 19 Uhr) bis 24 Uhr. Es
besteht Kostümpflicht.
Achtung Blitzer !
Hier kontrolliert heute die
Polizei:
Kaltensundheim
Am Mittwoch wurden 5 Bürger im Landkreis verkehrsrechtlich belangt.
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Schon beim Spatenstich zum Hallenneubau war Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (2.v.l.) bei der Weisskopf Werkzeuge GmbH im Gewerbegebiet Dreißigacker dabei. Am Mittwoch informierte sich der Minister gemeinsam mit Landrat Peter Heimrich (l.) zum Stand der Bauarbeiten und ließ sich von
Geschäftsführer Uwe Rein und Mitarbeiter Ralf Hirget (r.) die Funktion einer Maschine zur Reinigung von Kühlkanälen bei Kleinstbohrern zeigen. Foto: T. Hencl
Werbung in aller Welt für
„Made in Meiningen“
Ein Unternehmen auf Erfolgskurs: Beim Besuch der
Weisskopf Werkzeuge
GmbH überzeugte sich
Minister Wolfgang Tiefensee am Mittwoch, dass
Thüringer Fördergelder
hier gut angelegt sind.
Von Clara Iwig und Tino Hencl
Meiningen – Ein Vorreiter bei der
Entwicklung und Herstellung von
Sonderwerkzeugen für die Metallbearbeitung ist die im Meininger Gewerbegebiet ansässige Firma Weisskopf Werkzeuge zweifellos. Deren
Produkte, beispielsweise spezielle
Fräser und Bohrer mit und ohne Innenkühlung, werden von Kunden
aus aller Welt nachgefragt.
Damit wirbt das Unternehmen zugleich für den Wirtschaftsstandort
Südthüringen. Das weiß auch Wolfgang Tiefensee. Der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und
digitale Gesellschaft hatte erst im
April des letzten Jahres der Firma einen Besuch abgestattet. Damals wurde der symbolische Spatenstich zum
Bau einer neuen Halle zur Erweiterung der Produktion vollzogen. Das
Land steuert 1,6 Millionen Euro Förderhilfe bei. Am Mittwoch dieser
Woche nun weilte der Minister erneut vor Ort, um sich über den Fortgang der Arbeiten an der Halle zu informieren.
Der Rohbau von Fertigungshalle
und Verwaltungsgebäude mit 1130
Quadratmetern stehe inzwischen, erläuterte Uwe Rein, einer der Geschäftsführer. Ungünstige Bodenverhältnisse und die damit verbundenen geologischen Untersuchungen
hätten allerdings den Zeitplan nach
hinten verschoben – gerechnet werde jetzt mit einer Inbetriebnahme im
Mai. Auch die Investitionssumme
hat sich erhöht: von ursprünglich
angedachten 6,5 Millionen Euro auf
jetzt 8,5 Millionen Euro. Zur Hälfte
fließt das Geld in den Bau, der Rest
wird für die Anschaffung hochmoderner Maschinen benötigt.
Beeindruckt zeigte sich der Minister bei seinem Besuch, zu dem auch
Landrat Peter Heimrich und Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder
gekommen waren, von der Präsentation einer weltweit einmaligen Anlage zur Reinigung von Kühlkanälen
bei Kleinstbohrern. Danach können
die Bohrer uneingeschränkt weiterverwendet werden. „Made in Meiningen“ und damit die Kompetenz
der heimischen Wirtschaft stellt
Weisskopf Werkzeuge auch an anderer Stelle unter Beweis. So liefert das
Unternehmen Werkzeuge, die bei
der Kabinenmontage des Langstreckenflugzeuges Boing 777 im USamerikanischen Seattle zum Einsatz
kommen. „Hier ist unser Fördergeld
gut angelegt. Die Wertschöpfung
wird ein Mehrfaches der hier eingesetzten Mittel betragen“, betonte
Wolfgang Tiefensee nach einem
Rundgang durch die derzeitige Produktionshalle. Dieter Kress, geschäftsführender Gesellschafter von
MAPAL, stellte gegenüber Tiefensee
sein weiteres Engagement für den
Standort heraus. So sind schon drei
weitere Anbauten in Planungen.
Der 1994 von Frank Weisskopf gegründete Betrieb wurde 2012 von der
MAPAL-Gruppe
übernommen.
Durch das weltweite Vertriebsnetz
des international agierenden Familienunternehmens konnte Weisskopf
stetig seine Produktion erhöhen und
hat mittlerweile seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Gegenwärtig zählt
der Betrieb 78 Mitarbeiter. Durch die
Erweiterung der Produktion sollen
weitere zwanzig Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Umsatz stieg
allein von 2012 mit fünf Millionen
Euro auf geplant mehr als zehn Millionen Euro in diesem Jahr. Dem
Wachstum will das Unternehmen
mit der Einstellung weiterer Mitarbeiter begegnen.
Bewerbertag 2016
Am Samstag, 6. Februar, öffnet
Weisskopf Werkzeuge von 9.30 bis
12.30 Uhr seine Türen für einen Bewerbertag. Gesucht werden Zerspanungsmechaniker, Werkzeugschleifer und Schneidwerkzeug-Mechaniker. Auch Ausbildungsplätze zum
Produktions-Technologen
oder
Schneidewerkzeugmechaniker bietet das Unternehmen an.
Tempel der Musen bereit fürs Amüsement
Für den großen „Ball der
Evergreens“ haben die Mitarbeiter der Werkstätten
und Technik das Meininger Theater zum Amüsementtempel verwandelt.
Tausende feierlustige Gäste
werden am heutigen und
morgigen Abend erwartet.
Meiningen – Seit Anfang dieser Woche sind alle Mitarbeiter der Technik
und Werkstätten im Einsatz, um das
Große Haus vom Vestibül bis unters
Dach mit Bühnenaufbauten und Dekorationen auszustatten. Sieben
Evergreen-Podien und das beliebte
Spiel-Casino werden hergerichtet. So
verwandelt sich die Hauptbühne
zum „Skandal im Sperrbezirk“, das
Vestibül zur „Baker-Street“, das Foyer
zu „Jenseits von Eden“, der 3. Rang
zum „Sternenhimmel“ und der Wandelgang im 2. Rang zur „Nordseeküste“. Hinzu kommen diverse Bars und
das Raucherzelt „Smoke On The Water“, das ebenfalls mit Evergreens bespielt wird.
Ausstattungsleiter Helge Ullmann
ließ hierzu wieder einmal den Fundus leer räumen. „Es sind alles gebrauchte Teile aus abgespielten Stücken“, sagt Heidemarie Zelder, die
Leiterin der Dekorations-Abteilung.
Heidemarie Zelder (vorn) und Andrea Nieft von der Deko-Abteilung drapieren die Hauptbühne mit Stoffbahnen.
Zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Nieft drappiert sie gerade das
Podium auf der Hauptbühne mit
grünen Stoffbahnen und wird noch
das Große Haus mit Vorhängen
schmücken. Die Stoffe sind teilweise
neu. „Alle sind in die Arbeiten eingespannt, auch die Bühnenbildner ar-
beiten mit“, verrät Heidemarie Zelder. Die Techniker tragen Hunderte
von Stühlen und Tischen umher und
stellen sie im ganzen Haus auf. Nicht
nur Schauen, Flanieren und Tanzen
ist zum Ball der Evergreens angesagt,
sondern auch gemütlich beisammensitzen, trinken und essen.
Foto: cs
Das Evergreen-Programm wird
von Künstlern des Meininger Theaters gestaltet. Zum Tanz spielen unter
anderem Borderline, Easy Tandem
und die Konrad Kater Kapelle auf.
Für spontan Entschlossene werden
übrigens an beiden Abenden noch
Restkarten zum Flanieren verkauft.cs
Meiningen – „Ich fühle mich getäuscht.“ CDU-Stadträtin Christine
Dohl machte in der jüngsten Sitzung
des Bauausschusses ihrem Unmut
über das Lührs-Projekt zur Bebauung
der Meininger Marktwestseite Luft.
„Erst im Meininger Tageblatt habe ich
gelesen, dass das geplante Wohnund Geschäftshaus eher ein Wohnblock wird. Eigentlich sollte doch mit
einem großen Bekleidungs-Anbieter
ein Zugpferd für Kunden in das Objekt. Um den Handel anzuregen.“
Christine Dohl fragte: „Haben wir uns
das so vorgestellt?“
Investor Helmut Lührs aus Stade
hatte gegenüber Meininger Tageblatt
erklärt, dass er in das Untergeschoss
des Objektes Handel und in erstes sowie zweites Obergeschoss Büros, Wohnungen und Eigentumswohnungen
bringen will. Die Nachfrage sei sehr
gut. Den Gewerbe-Hauptmieter wollte
er noch nicht nennen.
Während der Bauausschusssitzung
konnte zunächst keine Klärung herbeigeführt werden, da die Marktwest-Bebauung Chefsache ist und
Bürgermeister Fabian Giesder selbst
nicht am Ausschuss teilnehmen
konnte. „Das Projekt ist im Bereich
Wirtschaftsförderung angesiedelt, also beim Bürgermeister“, erklärte Iris
Gutt,
Geschäftsbereichsleiterin
Stadtentwicklung und Bauen. „Der
Bürgermeister hat den direkten Kontakt zu Investor Lührs.“ In der nächsten Sitzung des Bauausschusses soll
das Problem erneut auf den Tisch.
„Da können die Bedenken nochmals
angebracht werden.“ Darüber hinaus
betonte Iris Gutt, dass „wir noch
Bauchschmerzen wegen der äußeren
Gestaltung haben“. Auch das sei
noch zu klären.
Auf Nachfrage der Redaktion erklärte Bürgermeister Fabian Giesder:
„Investor Lührs hat das Projekt stets
nur mit Gewerbe im Untergeschoss
vorgestellt. Klar war immer, dass kein
Händler ins erste OG gehen will.“
Zumal das Gebäude keine Rolltreppen bekommt, um nicht unnötig
Platz zu vergeuden. Das ganze Projekt sei nur zu realisieren, wenn es
sich rechnet. „Inhalte müssen austauschbar sein, wenn sie wirtschaftlich nicht funktionieren!“ Giesder
sprach mit Blick auf die Sorge von
Christine Dohl von einer PhantomDiskussion. „Einer gefährlichen noch
dazu. Wir haben nach über 20 Jahren,
in denen wir mit dem Projekt nun
schon beschäftigt sind, einen verlässlichen Partner mit funktionierenden
Referenzobjekten gefunden. Wir sollten vertrauen. Der Bau wird der Stadt
gut tun und Kunden anlocken.“ Zumal damit auch eine „seit dem Zweiten Weltkrieg klaffende Wunde auf
kd
dem Markt geschlossen wird“.
Weniger
Schweine
und Schafe
Meiningen – Die Zahl der Schweine
und Schafe ist in Südthüringen stark
gesunken. Im Bereich des Landwirtschaftsamtes, das für die Kreise
Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und die Stadt
Suhl zuständig ist, gab es im Vorjahr
noch rund 14 100 Schweine. Zum
Vergleich: 2014 waren es noch
22 450 Tiere, so belief sich die Zahl
im vergangenen Jahr nur noch auf
rund 14 100. Nach Auskunft von
Amtsleiter Bernd Leidenfrost hat der
Rückgang nicht nur mit sinkenden
Preisen zu tun, sondern liegt auch an
den hohen Umweltauflagen für
Schweinehalter. „Die Kosten dafür
können viele Betriebe nicht mehr
stemmen“, sagte er.
Mehr als angespannt ist nach wie
vor die Situation in der Schafhaltung. „Im letzten Jahr sind wir in
Thüringen erstmals unter die Zahl
von 100 000 Mutterschafen gerutscht“, sagt Landesschäfermeister
Jens-Uwe Otto aus Rohr. Allein von
2014 zu 2015 seien es 12 000 Mutterschafe weniger. Wenn hier nicht die
Notbremse gezogen werde, gehe dieser Negativtrend weiter. „Da kann
sich jeder ausrechnen, wann die
Schafe von der Bildfläche verschwunden sind.“
ana