Institut für Medizinische Genetik (IMG) Informationen zum IMG-NIPT auf kindliche Trisomien (Nicht-invasiver Pränataltest) Universität Zürich, Institut für Medizinische Genetik Wagistrasse 12, CH-8952 Schlieren Direktorin: Prof. Dr. med. Anita Rauch, FMH und FAMH Med. Genetik Labormanagerin: Dr. phil. biochem. Beatrice Oneda, FAMH Med. Genetik Telefon +41 44 556 33 00, Telefax +41 44 556 33 01 Stand 05.02.2016 Weitere Informationen: www.medgen.uzh.ch Was kann der NIPT des IMG erkennen? Der Test erfasst mit grosser Wahrscheinlichkeit neben den häufigsten fetalen Chromosomenstörungen (Trisomie 21, 18, 13) auch grössere Abweichungen aller nicht-Geschlechtschromosomen (Chromosomen 1-22), sowie das Geschlecht des Kindes. Falls gewünscht, können zusätzlich die häufigsten Störungen der Geschlechtschromosomen X und Y untersucht werden, wobei die nicht-invasiven Tests für Störungen von X und Y Chromosom generell weniger zuverlässig sind. Wie lassen sich fetale chromosomale Störungen im mütterlichen Blut feststellen? Im mütterlichen Blut zirkulieren freie DNA Fragmente, welche sowohl von der Mutter stammen als auch kindlichen Ursprungs sind. Nach Isolierung der DNA Fragmente aus dem mütterlichen Blut, lassen sich mittels statistischer Analyseverfahren Hinweise auf grössere Abweichungen einzelner Chromosomen berechnen. Bevor Konsequenzen aus dem NIPT-Resultat gezogen werden, muss dieses durch einen diagnostischen Test bestätigt werden (z. B. mittels Fruchtwasseruntersuchung). Ab wann ist der nicht invasive Trisomie-Test möglich? Die Untersuchung ist ab der 10. Schwangerschaftswoche (das heisst ab 9+0 SSW) möglich. Mit steigender SSW sind die Ergebnisse jedoch zuverlässiger. Der IMG-NIPT ist sowohl bei Einzel- als auch bei Zwillingsschwangerschaften und Eizellspenden anwendbar. Welche Ergebnisse kann der NIPT liefern? Ein normales Ergebnis beim IMG-NIPT bedeutet, dass es beim Feten keinen Hinweis auf eine gröbere Störung der Chromosomen 1-22 gibt. Die Genauigkeit des NIPT für die Trisomie 21 liegt bei über 99.9%. Für andere Chromosomenstörungen ist die Genauigkeit jedoch geringer. Ferner können viele genetische Erkrankungen durch den NIPT generell nicht nachgewiesen werden. In 2-3% aller Untersuchungen ergibt der NIPT ein undeutliches oder gar kein Ergebnis. Je nach individueller Sachlage muss dann abgewogen werden, ob die Wiederholung des NIPT sinnvoll ist, oder ob eine invasive Diagnostik durchgeführt werden sollte. In seltenen Fällen können mit dem IMG-NIPT auch medizinisch relevante Chromosomenabweichung bei der Mutter aufgedeckt werden. Falls Sie sich auf dem Anmeldeformular nicht dagegen äussern, würden Sie auch darüber informiert werden. Wie lange muss ich auf ein Resultat warten? In der Regel liegt innerhalb von ca. 2 Wochen ein Resultat vor. Der Befund wird dem Arzt umgehend per Fax und ggf. zusätzlich telefonisch übermittelt. Wenn der einsendende Arzt dies für sinnvoll hält, kann die Schwangere bei einem normalen Resultat ebenfalls brieflich informiert werden. Auffällige Resultate werden immer durch den Arzt persönlich mitgeteilt. Ist der NIPT der richtige Test für mich? Falls bei Ihnen ein stark erhöhtes Risiko für eine Trisomie oder ein auffälliger fetaler Ultraschallbefund vorliegt, würden eine Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion schneller zum Ergebnis führen und weit mehr Chromosomenstörungen erfassen als der NIPT. Je nach Indikation können aus den Chorionzotten oder aus dem Fruchtwasser auch Genanalysen durchgeführt werden. Bei erfahrenen Punkteuren liegt das Abortrisiko unter 0,5% (< 1:200). Wenn es in Ihrer Familie schon eine vererbliche Erkrankung oder eine Behinderung gibt, sollte die genaue genetische Krankheitsursache erst bei einem Betroffenen geklärt werden, damit dann allenfalls beim Feten gezielt danach gesucht werden kann. Für die diagnostische Abklärung noch unklarer familiärer Erkrankungen steht Ihnen unser Ärzteteam nach Voranmeldung in unserer ambulanten Sprechstunde gerne zur Verfügung (Anmeldung unter 044 556 3302; Verrechnung des Zeitaufwandes nach dem üblichen Ärztetarif TARMED). Werden die Kosten für den NIPT von der Grundversicherung übernommen? Der IMG-NIPT kostet gemäss Analysenliste des Bundesamts für Gesundheit 950 CHF. Diese Kosten werden von der Grundversicherung in der Regel ab der 12. SSW übernommen, wenn vorgängig ein Ersttrimestertest durchgeführt wurde und dieser mindestens ein Risiko von 1:1000 angezeigt hat. Falls eine Analyse von Störungen der Geschlechtschromosomen gewünscht wird, werden zusätzlich 100 CHF verrechnet, die nicht von der Grundversicherung übernommen werden. Wer kann einen NIPT veranlassen? Fachärzte in Gynäkologie und Geburtshilfe mit Schwerpunkt feto-maternale Medizin, Fachärzte für Medizinische Genetik und Ärzte mit Fähigkeitsausweis Schwangerschaftsultraschall der SGUM. Spezielle Blutentnahmesysteme können von diesen bei uns angefordert werden. Bei Bedarf kann die Blutabnahme nach Voranmeldung in unserer genetischen Sprechstunde erfolgen mit Verrechnung des Zeitaufwandes nach dem üblichen Ärztetarif TARMED (Anmeldung unter 044 556 3302). Mehr Informationen zur genetischen Beratung und zur vorgeburtlichen Diagnostik finden Sie auf unserer Website www.medgen.uzh.ch
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