Uber die Endzeitgedichtevon Georg Heym Tomio Itoh Seminarfiir 加,utschePhilologie 心r Nach Gottfried grund Benn beginnt des Kaiserreichs Buhne: 。1910, das expressionistische versteckt gehalten das ist ja in der Tat begann.“1’ Mit in Mijnchen kam\1910 in Berlin auch Danach andere abzielten. Brigge“, und Dichtung'‘, Es der Griindung erschienen Kunst war lichen erscheint das Jahr, der。Brucke“ in dem wie Hans Egon van Hoddis, Ordnung Holthusen und Rilke 。Die Sicherheit eines Jahr sich im Hinterplatzlich auf der zu knistern der 。Neukunstlergesellschaft“ die symbolisch und 。Sturm“・ hieB. 。Pan“,die auf eine neue Aufzeichnungen schreiben. des Make 1910 beginnt Laurids 。moderne Sagt.2) der den Widerspruch zwischen unter Wilhelm Untergang Miniaturbild und 。Der Brenner“ M. ab 1910. Was in diesem Zeitschrift heraus, Zeitschriften wie F誠司tiit es in alien Gebalken in Dresden eine veraffentlichte R Vernichtung√einem groteskes hatte, Jahrzehnt Franz Kafka begann sein Tagebuch zu Jakob scheinbaren 1910 philosoが心chen Kaiser und Weltendes dem scheinbaren II und Zerfall empfand, Frieden, einer inneren, und diesen der schreck- Widerspruch als darstellte : Weltende'' Dem Burger fliegt vom In alien Luften Dachdecker an Der Sturm An den Kusten um gehn meisten Die Eisenbahnen hupfen ・ zu zerdrucken. haben einen fallen von daB Meere Damme Menschen Hiller meint, entzwei, . ―liest man ―steigt die Flut. dicke Die Kurt und ist da. die wilden ・Land, der Hut, hallt es wie Geschfei. sturzen ab Und spitzen Kopf den mit eben Schnupfen. Bracken. diesem Gedicht die 。fortgeschrittene“ Oder 。expressionis- tische“ Lyrik eroffenet worden sei.幻 Johannes R. Begeisterung verwandelt : 。Diese zu haben, die wir verachten acht Zeilen zwei Strophen, uns emporgehoben und entfuhrten von der wir uns,. .Wir seitig iiber die Strafte hinweg eine Losung Zur Zeit wie van Krankheit seiner Werke ist aber ist. Die Hoddis kOnnte Haltung sehr unterschiedlich. uns in andre aus einer stumpfer Losungen.“5’ jungen Ende Wie sie... Wir fur Becher Kijnstler ; es wurde Georg eines fast sagen, der beiden Bei van Welt Hoddis Heym es Welttages Diese riefen sie uns gegenwurde das 。Weltende“ ihr Hauptthema. gespUrt, zu leben, dal3 das 。Weltende“ Dichter, Menschen Burgerlichkeit, wie wir sie verlassen sollten. sie, wir summten hat auch der damaligen Zeilen schienen nicht wuBten, zu wie ist, in dem so stickig ward.“6J Man zu haben sangen fur die zeitgenOssischen gleichen iSt: 。Unsere 0 diese acht Becher erzahlt von in das die hier vor einem entspricht die Kurze daB die einem Zeit krank Abend, einzige Thema der aller 。Weltendeでt stehen, des Gedichts dem'Gewicht Res 62 Kochi seines Titels, die komische Einzelbilder paBt zum gemeine Wesen, dr肋gende Mischung Univ. Vol. Hum. der kausal und bedeutungsmaBig schnoddrigen Tonfall des ganzen Gedichtes Der Dichter stelltdas die fast groteske Armlichkeit des Burgers heraus・, der auf die sich heran- Katastrophe nur so lacherlich reagieren kann, wie auf einen 。Schnupfen“.Es laBt sich eine ironische Distanz des dichterischen Subjekts zum trittder Dichter als ein Boh^mien Schau stellt.Daher ist hier zum Schmerz Dargestellten bemerken. auf, der seinen unburgerlichen, ungebundenen・ Beispiel die fast peinliche Frommigkeit der den Verfall der Welt als eigene Schuld auf sich nimmt dem zusammenhangenden Geist zur eines Georg und sich geduldig und demutvoll der dem 。Weltende“ nicht tatenlos zuschaリen kann, sondern es als 。unsre Krankheit。betrachten・ muB. Heym nennt sich einen 。Spiegel des AuBen.“(Ill, spiegelt solch ein 。Spiegel des AuQen“? Offenbar eben das 。We!tende“; Spiegel, darin sich ein duster Abend Das 。Weltende“ ist der diistere Abend Welt, in der die Krankheit des Menschen auch Welt, d.h. aber von 1910 den Heym geschrieben sionisten. Nie, und Zivilisation ; anderseits und einzige Tag“. Kurt offenbart. (VI, aber von Wort, Heym, stelltfest, daQ 195) Kurt Mautz, der eine expressionistische zweiten Vitae “ einsetzen." 。Umbra Grofistadtgedicht Beteerte Fasser Der dunklen Die Schlepper Die rollten zogen von auf an. den die Des Rauches Studie und Kahne,‘ Mahne Expreszwischen ein In-der- werden 。Schauplatz Verfall und Zerfall, die Dichter“男 heiBt 。Der ewige gewissen Fiihlens und Cedichtband。,Per II (I。58) verfaBt wie erschien, trotz einer mit diesem Schwellen hohen k面den Jahre Gott der junge Daseingefuhl, seines Lebens umfangreiche Der andere heiBt一von des Schauens, ein, im der Stadte‘。Der Asphaltregionen Weltende .Berlin' : ’ Speicher Damonen vom Lyrik Berlin GroBstadtlyrik sondern・ auch Auflosung Talent hat, last die deutsche Band Benn)" dieser Gedichtband ein sehr ungewohnliches erschia- Seins・ heraus entstanden. “(G. und der wahrend Welten, der Grunde so viel GroBstadtlyrik aus. entwickelt Welten, der Macht, driickten ihr eigenes in ihrer Lyrik ZerfaU im l一VIII二,Die Sp肌er wurde den Welt geschaffen, antiseptschen mit der sogenannten Expressionisten Vermassung auch der burgerlichen der Umschichtung nicht nur Heym, mit einem Gedichtband Pinthus Form und das ganz Europa betrifft Untergang, der Welten des abendlandischen fruher noch Die jungen als In-der-Welt-Sein Zerstarung Stoff und Krise Zerfall der auBeren die vφΓelendung。Entfremdung, prophylaktischen, des Politischen schrieben weder eines Geschehens, dem Es bedeutet einerseits den Ichs, das diese aUBere der opportunistischen, :, Die Vorstadt ‘。BerHn 1920. Stadt-Sein Der modernen setzt die 。Weltende“-Thematik Stadt‘GroGstadtlyrik 1910 Zeit wuchert. des Wolkenbruchen aus der substantiellen Bei Europas. techinisch-materiellen den 164) Was fangt. (I, 320.) akzeptiert hat :“... das kortikale Verbluhen kapitalistischen Welten, gen der in modernen der inneren und Trakl, beugt, nicht mehr zu finden, Hier fehltauch das verfluchteNachauQengebannt- sein eines Heym, Arme Hier Einseitigkeit in GestaltenkOnnens ijber Heym dem bald veroffentlicht darauf folgenden evvige Tag “ begirint mit 6ろ Hing ruBig nieder auf die oligen Wellen. Zwei Dampfer Den kamen mit Musikkapellen。 Schornstein kappten sie am Rauch, RuS, Bruckenbogen. Gestank lag auf den schmutzigen Der Gerbereien mit den braunen Wogen Fellen. In alien Brucken, drunter uns die Zille Hindurchgebracht, ertOnten die Signale , Gleichwie in Trommeln wachsend in der Stole. Wir liefienIos und treiben im An Garten langsam Sahn Heym verwendet hier die traditionelle Form Jambus, ganz der auf sein der strengen Zucht der traditionellen Form Ahnliches nach Kanale In dem Idylle wir der Riesenschlote Nachtfanale. funfhebigen noch hin. gilt auch Jamben und von dem bei Heym, Reim Viele Auch des Sonetts. Stefan und George VersmaS in dem er in seinem striellen GroBstadt。.Rauch。。.Gestank“。.Gerbereien Kontrast, Form Heym, um und modernem In Welt Inhalt die dustere, unheimliche Bildelement unheimliche, ubermachtige Heym wahrnimmt, Die Dampfer heraus. die Kluft In seinen aUf。,des Rauches zwischen der indu- Fellen“。.Riesenschlote“ der scheinbaren und der heitere Seite der GroBstadt, naturalistischen Mahne“Diese Gewaltsamkeit der Stadt. steigert er langsam in der zweiten in der Masse, daB in der in einer der letzten Strophe Rauchs“ entsprechenden bedrohende, Oder Bildern Metapher taucht pletzlich charaktarisiert Den Eindruck der AuBenwelt, auch die heiteres, die die plotzlich ins Visionare ; dies ist fur strengen iiberragen frOhliches Leben tragen, um in die GroSstadt zu gelangen. GroBstadt das einzelne, Vereinheitlichung riesige Schornsteine 。Riesenschlote“ charakterisieren erdruckende gigantische Ubermacht der gewaltsamen, laBt sich in diesem Gedichten vollends damonisieTt licher herausgearbeitet ,Die iind : Gedicht Damonen aufgehen mythologisiert. schon und Dies laBt sich mUB。 das 。Idyll“Diese metaphorisch klar erkennen. ,Der uns den der diesen damonisieren und acht Monate Gott der Stadt‘ wird der Endzeitcharakter des Menschen Bestreben, zu In der 。Mahne die Stadt. Heyms der Stadte‘ und miissen am persohnliche Leben verschwinden ubermachtigen Charakter der Groestadt dichterisch mythologisieren, entstandenen Strophe, Schornstein kappen, vielleicht so deuten, In Wirklichkeit in einer charakteristisch。 Briickbogen den und dafi es falsch sei, auffallig zu machen。 ein seltsames genau zwischen diese Spannung zwischen klassischer der ersten Strophe stellt Heym nicht die prachtvoUe, sondern ihn benutzt Kontrast schlieBlich doch mit den braunen Diesen wirklichen aber .Berlin‘ wird die harte in ein klassisches Sonett veriest. einen .Weltende ‘ ist die ・groteske Stimmung. behauptet, entstehen findet man Sein Der steigert noch Tagebuch seiner Gedichte Gedicht Bei van Hoddis zuruckweist. unterworfen. Inhalt des Gedichtes obwohl zu verwenden. traditionellen Form. Vorbild Situation spater die Stadt noch deut- Res. 64 Kochi Der Univ.、 Vol. Gott der Stadt 30、 Hum. (I, 192)・ Auf einem H§userblocke sitzter breit. Die Winde lagern schwarz um Er schaut voll Wut, seine Stirn. wo fern in Einsamkeit Die letzten Hauser in das Land Vom Abend verirrn. glanzt der rote Bauch dem Baal, Die groBen Stadte knien um ihn her. Der Kirchenglocken Wogt auf zu ihm ungeheure Zahl aus schwarzer Turme Meer. Wie Kor banten-Tanz drehnt die Musik y . Der Millionen Der Schlote Ziehn auf durch die Rauch, zu StraSen die ihm, wie laut. Wolken Duft der von Fabrik Weihrauch blaut Das Wetter schwelt in seinen Auge!brauen. Der dunkle Abend wird in Nacht betaubt. Die Sturme flattern , die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne straubt. Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust. Er schutteltsie. Durch Und Die auch Ein Meer eine StraBe. Und von Feuer jagt 卜 der Glutqualm friet sie auf, bis spat der Morgen Vernichtungskrafte, die in den tagt. stadtischen die aggressiven und destruktiven zugrunde richten, braust Lebenszentren Triebkrafte, und dann Das allegorische Bild des Stadtgottes ist scharf und auf der Stadt und 。im 。schaut voU neue Mythologie.'"' Modell Wahend tiven Sinn des Stadtgottes ist kein die um den Gott knienden 。Stadte“, Heym hat gleichsam durch Mythologie Nach geschaffen. Mautz einer antiken Mythologie mythisiert. K. Mautz ist die Unvereinbarkeit Mythologie in der Gegenuberstellung konventionelle 。Baal“ konzentriert modelliert ; er sitzt 。breit“ in der verfinsterten sich' Er zugleicli beherrschen Stirn streckt und Lebewesen und dem sich schuttelt seine mehr zu spiiren, die 。Fabrik“ und 。eine zu sehen。 I卵t sich sagen, stadt eine dem noch sind. und Europa Stadtgottes eindrucksvoll die Stadt unter der Ubermacht nur 。die letzten Hauser“, StraBe“ sind auf wirksam das damalige der Gestalt eines Wut“, symbolisiert Zorne“ straubenden Haar, 。Fleischerfaust“. Unter Es werden in die der modernen eriautert ausfuhrlich Heyms der eigenen mit der wirklichen von mythologischen entmythologisiert Heym die Personifizierung Welt das Thema und wird, erscheint hat so die Funktion asthetischen die Wirklichkeit der Mytho!ogie dichterische Idealwelt von Heyms naturalistischen GroB- Elementen in einem nach Lyrik。 die nega- ver肋dert"' : 。Ein wesent- iJber die Endzeitgedichte liches Element der Metaphern dichterischen begegnenden das negative, chen Mythologie Personif Wirklichkeit der die in zahlreichen Billdern Gegenstandlich-Wirkliches und ihn 65 und damonisieren, bedrohende Wesen der um industriezeitli- veranschaulichen“。12) die Qual‘(I, die entfremdete zu Menschen, Heym (T,ITOH) Heyms sind ikationen, dem Men s c h e n Die von Georg in 349) dieser ist darnonisierten sie mythologisierten Schauplatz aller Stadt Katastrophen, denen wohnen die mussen―als Menschen ausgesetzt .Stadt sind : Feuersbriinste, Krieg, korperlichen Fehler. des Sie Hunger, Wahnsinn, Seuchen, erwecken den Eindruck, Leben s “ zu Mord ―haben nicht mehr sein In dem alle wirklich Gedicht ,Die zu irgendwelche leben, Vorstadt‘(I, sondern 133) sind es 。Schatten der d u m p f h o h l e z.B.ein denen hier die Lider lallt, ein ..Greis“, der im Schadel aussatzig iSt。.Kinder, 。Irrer“, fruh Zeichen man brach entweichender Oder Kinder, sem In der alles sic h rapide gibt es nur : scheinbare findet man Maul, das 。zahnlose“ Vitalitat : Anonymitat aufgehen. In Fragwurdigkeit und das der Vermassung, diesen eigentlich in Defekten, Gefahrlichkeit die- der moder- wie innerlich in eine kurze Fackel von Fratzen aus dem Meere. schwarzen kommt, Dunkel Schiff in Schluchten Starrer Himmel umgedeutet, Sie (Ophelia) Dann die der menschliche Leben gerat sowohl auBerlich. In dieser Situation werden lische Haltungen in 。Eunuchen- muS : Was ist das Leben? Kleines VergeBner Menschen zeigt sich Was ist das Leben? Eine Umgrinst eines Wirklichkeit Vereinheitlichung Lebenskraft Das Krise industriellen vernichtenden der furchtbare die Menschen was K.L. (I, Grauen. 311) in Tiere und ihre LebensauBerungen in anima- Schneider 。zynische Metaphern“ nennt."' ein Vogel, der entschlafen kriechen sie (die Irren) wie Mause will. (I, 160) eng zusarr!men schlafen unter leisem Singen ein. (I, 253) Leichenziige Ameisen Und Dazu Lebenskrafte Sonst entwickelnden Leben Personliche nen Lebensform. Die geschwundener Brust. ein m a l i g e Schwund Und ein 。Blinder“ usw. 。welke“ unaustauschbare, einer schon die 。magren“ kopfe“. die Gliederchen“, gleich winzige Dies menschliche gingen auf mir mit einem her, kleinem Sarg, Pfeiferleute bliesen quer. Leben ist nicht mehr ten des Lebens“. Bei Heym werden (I, 349) 。Leben“ zu nennen, die Menschen sondern nur noch ein 。Schat- auch als Schatten geschildert.In dem Gedicht .Garten der Irren' treten。Teich“。,Baume“ und 。Hecke“in kJaren Umrissen hervor, wahrend die Irren nur 。viele Schatten“ sind. die ausvveglose Situation des menschlichen Im Gedicht ,Die Menschen‘ (I, 431) wird, Schattenseins so beschrieben : Res. Rep. - 一一一一- 66 Die Kochi Univ 、 Vol. Die Menschen gehen schattenhaft im Kreise, In leerer Wege ausgetretnem Gleise. Menschen kennen 30、 Hum. vveder vorwarts noch zuriick ; sJe bewegen sich 。im Kreise“ und miissen auf einer ewig gleichen 。ausgetretnen“Bahn ELn kreisen.'り nach Heyms Tod publizierter Gedichtband tragt Vitae“. Die 43Gedichte des Bandes sprechen aUe vom den symbolischen Titel 。Umbra Schatten des Lebens, Vitae“ als einer Endzeitsituation: Die Menschen Die Menschen Und stehen StraBen... sehen auf die groGen Himmelszeichen, die Kometen Um die gezackten Turme mit den Feuernasen drohend schleichen. alle Dacher sind voU Sternedeuter, Die in den Himmel Und in den stehen vorwarts den StraBen Wo Und vorwarts stecken groBe Rdhren. Zaubrer, wachsend In Dunkel aus den Bodenl5chern, schrag, die einen Stern beschworen. Krankheit und MiBwachs durch die Tore kriechen In schwarzen Tuchern. Und die Betten tragen Das Walzen und das Jammern vielerSiechen, Und welche rennen mit den Totenschragen. Selbstmbrdergehen nachts in groBen Horden。 Die suchen vor sichihr verlornesWesen, Gebuckt in Sud und West, und Ost und Norden, Den Staub zerfegend mit den Armen-Besen. Sie sind wie Staub, der halt noch eine WeUe, Die Haare fallenschon auf ihren Wegen, Sie springen, dae sie sterben, nun in Eile, Und sind mit totem Haupt im Feld gelegen. Noch manchmal zappelnd. Und der Felder Tiere Stehn um sie blind, und stoSen mit dem Hdrne In ihren Bauch. Sie streckenaUe viere Begraben unter Salbeiund dem Dome. Das Jahr ist tot und leer von seinen Winden, Das wie ein Mantel hangt voll Wassertriefen√ (I, 440 ff.)15j von 。Umbra Ober die Endzeitgedichte von 67 Und ewig Wetter, die sich klagend winden Aus Tiefen wolkig wieder zu den Tiefen. Die Meere aber stocken. In den Wogen・ Die Schiffe hangen modernd und Zerstreut, und keine StrSmung Und aller Himmel Die Baume verdrossen, wird gezogen Hofe sind verschlossen. wechseln nicht die Zeiten Und bleiben ewig tot in ihrem Ende Und uber die verfallnen Wege spreiten Sie holzern ihre langen Finger-Hande. Wer stirbt, der setztsich auf, sich zu erheben, Und eben hat er noch ein χNon gesprochen. Auf einmal ist er fort. Wo ist sein Leben? Und seine Augen sind wie Glas zerbrochen. Schatten sind viele. Trube und verborgen・ Und Traume, Und der erwacht, bedrijckt von andern Morgen, MuS schweren In diesem Gedicht die an stummen Turen schleifen, Schlaf von grauen Lidern streifen. zeigt uns Heym eine apokalyptische Endzeit. phen schildern eine Situation, in der ein Komet der 1910 wieder mal die Welt beunruhigte. sende Katastrophenangst nedeuter“ und das Unhei・lnoch Die ersten zwei Stro- erscheint, wie z.B. der Halleysche Komet, Die unter einer oberflachlichen Sekuritat wach- wird durch den Kometen weiter gesteigert. Wahrend ’die 。Ster- 。Zaubrer“auf ein ungewohnl・iches・ Ereignis etwas komisch reagieren. also gar nicht verstehen. beginnt schon die Katastrophe : Krankheit und MiBwachs durch die Tore kriechen In schwarzen Tiichern Die Verben 。SCh】eichen“ i n der ersten Strophe und 。kriechen“in der dritten Strophe ma- chen deutlich, wie die Katastrophe heimlich herankommt. das Eigentliche der Katastrophe, d.h. Von der vierten Strophe wi‘rd die Endzeit und das Verh肋gnis der Selbstmorder dargestellt: SelbstmOrder gehen nachts in groSen Horden, Die suchen vor sich ihr verlorenes Wesen In diesem unheimlichen Untergang konnen Heym nicht einmal die Toten Ruhe finden. sind die Toten noch nicht ganzlich tot Sie fijhren ein seltsatnesLeben : ’ Bei Res. Rep. -一一一一一一 68 Kochi Univ., Vol. 30, Hum. Die Toten schaun den roten Untergang Aus ihrem Loch. Er schmeckt wie starker Wein Sie sitzen strickend an der Wand Mutzen aus RuB dem Zur Marseillaise, dem Die Toten 。schauen“ und entlang, nackten Schlafenbein, alten Sturmgesang. 。stricken“. Das Sie fahren aus wie groSer Rauch (I, 188) Reich des Lebens isf aber ihnen verschlossen und schwirren Mit leisen Klagen durch das Distelfeld. Am Kreuzweg Den Heimatlosen gleich in schwarzer Welt. hocken sie zuhauf und irren・ Sie schaun zurijck von einem kahlen Baume, Auf den der Wind 1st zu fur sie. sie vvarf. Doch ihre Stadt Und in dem leeren Raume Treibt Sturm sie um 。Ihre Stadt ist zu zurUckkehren. DaB sie in diesem nicht mehr : deuten Unheil entblOSt. und diese Leere jene an. Stadt, die noch noch dem vvichtig. Tod, der noch Das hangen kein hier Tod Zwischen- ist. Dieses Bilder : 。Das Jahr ist tot und gezogen“, die 。Baume Die Natur von der Endzeit. der Winter. miindet zwischen hangen in wechsein wieder und Heym weder ,Der zwingt 。Distelfeld“。,Kreuzweg“。.kahler in in die Ruhe noch in die Erloung . sondern auch der Tod seines Seins Leben, Zwischendasein das kein Leben ist fur Heyms mehr ist, Weltauffassung endzeitlicher UngewiSheit schildern auch Heyms leer“,die 。Meere aber stocken“。.keine nicht Zeiten/Und bleiben ewig tot viele Wintergedichte, Gedicht sind, 213) einem die natiirlichen Bilder zeigen, schrieb sind ; in dem Hause mehr frierend suchen die Toten ist ein Spiegelbild der sich selbst entfremdeten, Wie zu nicht iSt: wollen schlafen.'‘(I, Er diirfen sie wie d沁ihre wird nicht nur das Leben, sehr nicht mude. nicht lebten, Wbrter Traurig, der Endzeit Menschen sie einmal Raum“. unvoUkommen. Die naturliche zugleich einen 。leeren ist der Tod und gehalten wo ist die Totenstadt? Sie Bei Heym wird sie Zvvischenreich Wo wie Vogel matt. (I, 213) sie.“ d.h.:Dorthin, ein Zwischendasein Baum“ Im fur den Baum, Winter Ende“. entseelten, lebendigen Toten ist die die aber StrOmung in ihrem Jahreszeit von fast alle in Heyms einem (I, 135) ist beispielhaft in den Endzeit gleichen typischen Ton Nega- tivitatsvokabeln wie 。Sturm“。.Nacht“。,Leere“。,Enge‘≒ 。Frost“, ferner Atribute wie 。dunkel“。,karg“。,grau“。.nieder“。.schrag“ von projiziert. In der Gedichttitel rung und dem eine Gedicht die en・dzeitlicheSituation ,Mitte des Winters≒von geschichts-philosophische Orientierungslosigkeit des Subjekts dem Bestimmung Silvio der enthalt, ist von Vietta Welt der im 。unS“Menschen Sagt,16)daBschon Sinne von Erstar- 。leeren“ Winterwelt der 69 Natur und der Menschen die Rede Mitte des Winters Das Jahr geht zornig aus. Und (I, 438) kleine Tage Sind viel verstreut wie Hutten in den Winter Und Nachte, Und grauer Morgen ohne Leuchte, ohne Stunden, Sommerzeit. ungewisse Bilder. Herbstzeit, allesgeht voriibe「 Und brauner Tod Und andre kalte Stauden"' hat jede Frucht ergriffen・ sind im Dunkel Die wir nicht sahen von dem Dach Weglos ist jedes Leben. verworren Und der Schiffe Ein jeder Pfad / Und keiner weiS das Ende, Und wer da suchet, daB er Einen fande, Der sieht ihn stumm, 。K】eine Tage“。.Nachte ergriffenen In Leere sondern in einem Der ander. ist ein jeder Pfad zusammen, liegt im daB Das Leeren, im Weg dieser leeren Punkt Auch einmal“ menschliche diskontinuierlichen orientierungslos Leben.“ Es gibt ja auch herum kein des Lebens sonstige Geschehnisse, nicht mehr in wissen und die Menschen ist dem gottliches Wesen, Wir alle fallen. Diese Hand Zeilen : da fallt. Und sieh dir andre an : es ist in alien. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Handen n・irgendwo das halt.'" den zwar ein negatives Ziel. Heym 。Ich einmal: es gibt wenig Nachein- : hier gibt 140) es kein Solch sinn voiles, zeitloses wie 。plQtzlich“ Oder 。auf da die Vergangenheit Verbindung weder Menschen auch eine stehen. ein Verfall preisgegeben des Winters' Welt. kommen sondern nur ein zusammenhangloses, ist das Gedicht ,Mitte .Herbst‘ schlieBt mit den schreibt bestimmen Adverbien der Zukunft Nebeneinandersein ziellos und K.Mautz Oder StraBen Wege・ Es ist alles ein Nebeneinander.“(Ill, Novellen Handlungen die Gegenwart mit Die positives, sondern In sein Tagebuch den Winter in Heyms fuhren die (I, 163) daS ich erkannt habe, Ebene. charakterisiert Bei Heym ist kein Raum. die von einem braunen Tod fur eine・entleerte. sinnleere i:ns Leere." kausales Nacheinander mehr, Nebeneinander. Gedicht aber meiste liegt in einer geordnetes, Gegenwart, 。verworren“. meine GrOBe darin liegt, ein Nebeneinander Nach ohne Stunden“, sind Metaphern ,・・. treffen sich auf dem Punkt Punkt glaube, ohne Leuchten, 。Frijchte“。.kalteStauden―das dieser hin, und schutteind leere Hande noch mit der In aus. : 。Weglos ist noch diesen Es irrt jedes stiitzen kennte. Rilke-Parodie."' Rilkes Res. ・70 Wie Heym hat Rilke keit die Krise es moglich. und Rep. auch die Angst des 30, Hum. der GroBstadt modernen Rilke erwartet noch nie geboren werden, Die Welt ausweglos. und danach, den muB er in den Jung sterben... habe, der und Erぼ3t (die Hoffnung Make welcher gibt es nichts Leben dieses Fal- dergleichen mehr. schreiben Die Getter sind zu Wege sagen : 。1st es ist moglich“。20; 。Einen, Tagebuch mir meine in ihrer Einsam- Menschen):daB ihr leeren Zimmer一?Ja, eine halt.“ Fiir Heym So 。DaB ich niemand ohne in einem es gibt fur ihn in seinen Handen Situation ist ganz (I, 89) Oder wie eine Uhr etwas, durchschaut Menschen gespurt. daS alle Wirklichkeiten nichts sind fiir sie len/unendlich sanft Seine Univ., . Vol. die Falschheit ablauft, mit nichts verknupft, Aber Kochi : 。Das Beste ist, lange schon tot.“ weist.“ (I, 122) 。Einen“, in der die M pen miissen, nennt Heym kalt spricht er von 。unsrem 。Die MorgueしIn dem Gedicht ,Die Morgue' (I, 474fF) Tod“: Vorbei ist unsre Zeit. Es ist voUbracht. Wir sind herunter. In weiSen Augen Seht, wir sind nun wohnt uns schon die Nacht, ぺ^'ir schauen nimmermehr Wir, Namenlose, In leeren Kellern arme den 。wir“aber Vorm 。Hohn und schen Metaphern“ Wie Licht fragen verbrannte Stell-Dich-Ein? sammein. 。im Glanz wandert fliegen stolz im 。wir“uns stehen weiter, Brand des Abendrots. uns voran,/Des groBe犬Fahne der Himmelsenden“ Trug“ des Himmels finden. iSトnur vor fiir ein' Schicksal 。Wir“ Zuge 。ein leeres Nichts“. 。wir“verlassen in der Einsamkeit. was dem uns heimsuchen Mit 。zyni- wird : Wir Welle einer Lethe sein? daB Sturm uns treibt um Dohlen reitend auf dem Werden Wir wandern Maulwiirfe stumm Oder frohes den Fiirst。,der reist.“ Was Oder, wir allein. . hier zur letzten Reise Herrn, Werden Unbekannte, da unser stort ihr unser 。Wir“, die uns suchen ein Morgenrot. starben へiVasruft ihr uns, Was tot. Winteressen, Feuerschein? in den tiefen Erden, in toter Einsamkeit? Llbellen blau auf den See-Anemonen Zittern am Mittag in schweigender Diese verzweifelten Fragen her rhythmisch fest gebannt Wasser Bucht? dringen bis in die letzte Strophe vor. und Waren von gleichbleibenden streりgen Reimfugung die Strophen bisgepragt、S0 lost sichin der letzten Strophe die SchluBfrage、 wohl infolge der ubergroBen starken Verzweif- 71 lung, in ametrischer, letzte Strophe muBte. mit Diese teilweise reimloser Zusammenhanglosigkeit auf. Dazu endet einem Strophe Punkt, obwohl sie grammatish mit einem Fragenzeichen enden laBt sich so als Antwort der 。Oder一wird niemand kommen 。Und so werden Oder―wird Und niemand werden In dem ?“ Der wir langsam c!ie danach Toten selbst verstehen auf folgende Satz laet sich also die Frage : verstehen als zerfalien“: kommen? wir Iangsam zerfalien. Gelachter des Monds, Der hoch ijber Wolken saust, Zerbrockeln in Nichts, -DaB ein Kind Unsere GrOBe kann zerballen dereinst ’ In der drftigen Faust. 。Wir“ mussen brockeln Leben ins Nichts“。,Sturzen und haben, Tod. was Dichtung Heym Heym selbst eines junge zu fuhlen, sagt , einmal in dem er eben antiseptischen Grunde eines kalt und rigoros das in einer jungen Laube Ratten, So Fijr Heym Leichen Das dem eigene Wie Ich uber gesehen ijbermacht Heym Er der deuten diese 。schwarzen seine Welt ebenfalls 。Mor- Verbluhen der opportunistischen, weiB auch, Halbinseln keine Wirklichkeiten mehr gibt, nennt 。das kortikale Welten, hat. .Morgue‘ beschreibt daS Welten, der prophylaktischen, soich eines von der Analytiker : die in die Brusthohle Zwerchfell ist die 。Morgue“ Ausweg. Pameelen wie daS meine hin。 zu leben, Glauben“23J sagen, auf das ein Verbliihen im Wurmern und und eines Bierfahrers gestopfte ertrunkenen Madchens Gra- Vivisekteur gefundenes Benn Aster, Nest von die von einem Leichendiener herausgeschlagene Goldplombe einer Dime Krankheit“ das 。Verbliihen der Welten“ ein auswegloses Gefangnis, ist, am leben ; er erlebt es als seinen einen Offenbar Nihilismus mehr konnte zerfetzt. zerfetzter als 。je der auBere diagnostiziert Benn weil es 。unsere von Krise des abendlandischen Seins heraus entstand.“Bei Gedichtzyklus unter Frage ist. das seine schwarzen 164) auf einen kapitalistischen Mensch“ groteske zum 。Zer- Es fehlt die Antwort : 。Man Landes zum Welten“-■" herausgespurt ist 。der innere Tagebuch es 。keine Welt mehr 。aus der substantantiellen naten“。26) In seinem 99) Das letztes Wort fehlt das Ziel streckt.“(Ill, Landes“ so empfindsam der Nichts.“(I, das ist Heyms metaphysischen Tage fiir den Erkenntnisse biirgerlichen Welten, usw. hat.。Es metaphysischen G. Benn, keine gue“,weil ihm geahnt in unsere fluchtigen Halbinseln das wirklich den 。unheimlichsten al】er Gaste“21)Von Nietzsche nur der beste Beweis weit herein in das Nichts“, muS Hofmannsthal Wozu.“22゛ Der in 。Nichts“ zerbrockeln。・,\vir stiirzen in Ende Er fragt sich : 。Wie suchend kann er nach der faustischen verkijndet Heym der industriellen eines Fluch。.Spiegel das GroBstadt Welttages, in des AuBen“ zu entsteht, was innen, die Form-und in das die Mensehen bedeutet einer sein. Welt Fur eigentlich verbannt als 。Morgue“ Benn 。Weltende“, wie der indem modernen beginnt er die zu gibt es aber das ICh?“ (Ranne)"' in eine 。Form“ hineingehen. Beziehungs-, sind. Also。beginnt in die Ausdruckswelt.""' gewaltsame, zerstorerische Zivilisation mythologisiert und das 72 Res. Rep. 一 ---一一一一一一 darin leer Koch・i Univ.、 voi:.、3、o。Hum、。 gewordene entfremd・ete Leben darstellt. Der nicht ohne sich herandrangenden Widerstand und In der kleinen Schrift standnis seiner Endzei・tgediche dars・tellt, Krankheit“ am Ende heilen muBte erkennen, ist unsre dann dem Weltnde genau. heilen, wie sucht Heym Dennoch denn Nietzsches unsre jedoch SchlUssel zum Aber drei・mざ目・ndie耳肋de er dem sich herandrangenden gezeigt, da6 。WiUe zum Wille Schein“ 。Unbekanntes“, er steigert sich Heyms wir ・muSten gibt es, das zu spucken des Westwindes sich wirkungsvoll und・ fallt doch jedes 。das Ziel des Aufstiegs ist nicht nur fern, Idealitat. Sie ist ein bloBer Spannungspol, hyperbolisch mit・einem 。unsere 。Trotz- Krankheit“ die sondern leer, angestrebt, vor ahnlichen zu ・betrugen, Maトin wie gleich nun 。Trotzdem。zu fuhrt."^ Urn d. h. um hinauf Ungluck zum Ver- der 。unsere Aber etwas StraBe for・t, ・Wolken Nichts“ Heym kennt die Ausweglosigkeit seiner Lage geht hat etwas er ein 。Scheinen“; hinunter, 174) Y.Hongoh Konsequenzen zu krank wurden. sagen, weiter ziehen, dem Unbekannten Zu.“(I, dem“entgegen. ,Eine Fratze‘, die einen : 。Vielleicht kSnnte sie etwas heilenトLiebe. Dreimal》Trotzdem《zu und in sich Heym spricht ・er von einem χiViderstand, dafi wir selbst zur Liebe Gesundheit. ein alter Soldat, der Tod als eln 。Zerbrockein Katastrophe des Weltendり ergibt zu sucht Wirklichkeit eine inhaltlose aber ・nicht betreten.“29) Heyms schopferische Dynamik, sein leidenschaftlicher Gestaltungswille kommen aber gerade in dem zum sich trotz seines Wissens Ausdruck, in diesem um dessen Vergeblichkeit Hinauf-und Hinabsteigen. keinerlei klare Perspektive. Ihm folgt kein wiederholenden Das dreimalige Verb, 。Trotzdem“ 。Trotzdem“ fuhrt in das auf eine ‘konkrete Tat Oder einen klaren Plan hinweist. Wenn Heym in die Hande spuckend wie ein alter Soldat ein 。Trotzdem“ folgt er bloQ einem wiederholt, einmal in Flammen aufgehen mochte berauscht er vom Zum AbschluB Dieses Gedicht Glanz eines sei noch solchen Drangs darin, daB der unmittelbar nicht nur ist, wie in der er der Ewigkeit 。Menschheitsdammerung“, Vision Krieg des Weltendes (I, 346 f.) Aufgestanden ist er, we】cher l ange schJief, Aufgestanden unten aus Gewelben tief. ‘ Und den Mond stehter, groS und unerkannt, zerdruckter in der schwarzen Hand. In den Abendlarm der Stadte・fallte s weit。ハ Frost und Schatten einer fremden Und der Markte Gassen OunkeUieit, riunder Wirbel stockt zu ■Eis. Es wird stiU. Sie sehn sich um. In den Tod noch wie nachspurt."" faet es ihre sondern obwohl es ein Entwurf blieb hier Heyms Der In der Dammrung vor dem kurz das groSte der Endzeitgedichte ,Der Krieg‘ besprochen. findet sich andren Anthologien des Expressionismus, wahrscheinlich Drang, In seinen Novellen entdeckt man schnell, Und keiner weiB Schulter Ieicht besonders deutlich auch in "' Das liegt hervortritt : Ober die Endzeitgedichte von Georg Eine Frage. In der Feme Und Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht. wimmert ein Gelaute diinn die Barte zitternum ihr spitzes Kinn. Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an. Und es schallet, wenn er schwenkt。 Drum von tausend Schadeln laute Kette hangt. Einem Wo das schwarze Haupt Turm gleich tritter aus die letzte Glut, der Tag flieht,sind die Strome schon voU Blut. Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt, Von Uber des Todes starken Vbgeln weiB bedeckt. runder Mauern blauem Flammenschwall Steht er, uber schwarzer Gassen Uber Waffenschall. Toren, wo die Wachter liegen quer, ijber Brucken, die von Bergen Toter schwer. In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein Einen roten Hund mit wilder Mauler Schrein. Aus dem Dunkel springtder Nachte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbaristihr Rand erhellt. Und mit tausend roten Zipfelmutzenweit Sind die finstrenEbnen flackenduberstreut, Und was unten auf den StraBen wimmelt hin und her, Fegt er in die Feuerhaufen, daS die Flamme brenne mehr Und die Flammen fressenbrennend Wald um Wald, Gelbe Fledermause zackig in das Laub gekrallt. Seine Stance haut er wie ein Kehlerknecht In die Baume, daB das Feuer brause recht. Eine groBe Stadt versank in gelbem Warf sich lautlos in des Abgrunds Rauch, Bauch. Aber riesig uber gluhnden Triimmern Der in wilde Himmel steht 。 dreimal seine Fackel dreht, ijber sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalte Wustenein, DaB er mit dem Brande weit die Nacht verdorr, 7ろ 74 Kochi Pech und Feuer traufet unten Vol. 30, Hum. Univ auf Gomorrh. Auch G.Trakl hat Barth ist dies eines 。der groBartigsten Kriegsgedichte uberhaupt, mythisch ein Kriegsgedicht verfaBt, wird.""' Wahrend Heym den sein Krieg nur letztes Gedicht, a!S Vision wirklich erieben. Im Angesicht des schrecklichen, schreit er in auBerster Qual und grauenvolle sich opfern. Der auf : 。Ich kann Krieg .Grodek‘. Nach Emil worin der Krieg erahnte, ganz muSte Trakl ihn grauenvoUen und brutalen Krieges nicht mehr leben.“33) erscheint hier Er muB fur in einer verfeinerten, alle leiden metallharten Sprache:3幻 ‥‥‥ ... umfangt die Nacht Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Miinder. Wie entsetzlich und qualvoll es ist, daB selbst Munder, zerbrochen sind/ Dennoch findet sich hier in Hoffnung, die Hoffnung auf nicht in der jetzigen, Es schwankt Zu gruSen die nichts anderes der Gestalt der 。Schwester“ eine Erlosung der menschlicher Seele. heillosen Zeit, sondern erst in einer fernen der Helden, die blutenden Diese Zukunft der Schwester Schatten durch den schweigenden die Geister als klagen kOnnen, ein Licht der Erlosung ist zu erwarten : Hain, Haupter; O stolzere Trauer/ ihr ehernen Altare, Die heiBe Flamme des Geistes nahrt heute ein gewa!tiger Schmerz Zニ)ie ungebornen Enfeel”' ・ Ernst Stadler, der wie Heym und Trak】zu den Friihexpressionisten zahlt,s iehtim nicht ein Negatives, sondern vielmehr positives: der Krieg und Tod nach dem Leben, Vielleicht lagen WUrden vor dem unsre wir uns am wir irgendwo Erraffen Augen und Abend SiegesmMrsche ausgesreckt vor dem sich an Welt unter umstreichen, Leichen. Versinken ” und Sonne satt urid gluhend CDerAufbruch') Heyms .Krieg°beginnt kraftvoU in sechshebigen Trochaen n‘ions : Aufgestanden ist er, welcher lange schliefi Aufgestanden Krieg die Sehnsucht er gibt den AnstoB zu einem neuen Leben : Vielleicht wurden Aber weckt unten aus GewOlben In der Dammerung tief. steht er. groS・und u.!lerkannt, trinken '<" mit dem Erwachen des Kriegsda- iJber di・eEndzeitgediohte Und Es den wird und Mond nicht motiviert, aufsteht, Krieg nur also ■ nic h t von ・deshalb sc'hwarzen gerade er her, kommt von von einer stadtischen jetzt : sondern 。Einbruch 75 Hand. Kriegsdamon ・auBen der Welt der woher als nicht beherrschte der gesagt, er.scheint wahn l・n warum sondern kommt Er zerdruckt・er ・(T,ITOH) von aus dem langen 。.unten aus innen her, kosmischen aus dem wie erwacht Der Innem in Urmacht Zivilisation‘', .Schlaf Gewolben tief“. Johannes Stadt. der die vom Sekuritats- Pfeiffer behauptet"', kann sondern als lich Ausbruch jederzeit Krankheit einer dieser wieder greif b a r e Gestalt Zivilisation. annehmen. te schlaft DaB der ist。bedeutet vellig Er zwar, Kriegsdamon hier offenbar。daB das pl6tz- aber scheinbar Grauenhaf- Unheimliche, ohne・Grund 。aufgestanden“ solcher Katastrophen Charakter im ist ・dieser AuS e r m e n s c h l i c h e s in Welt selbst begriindet ist Fritz Nach Martini Ubermenschlichem, der Form von etwas ein Aus- 。Krieg“・etwas in bruch das des Damonisch-Elementare n , Kosmische der ausgreift . “ 3 8 ) . D a h e r sich hoch deutet uber allem Martini Menschlichen 。unten aus Gew・olben“ die Zersterung des untersten Kriegs Grund in den des mit als Mondes als ein und 。Unterwelt“。,den des Ausgreifen Seins“。und kosmischen Raum, ver・tikal e n schaft vollzieht Er der zei・gt weiter, daS die mythischen Damonfigur Horizontale die der Figur Vernichtungsland- eines Kreuzes bilden."' der ObwohトMartini die g e s c h i c h t l i c h - g e s e l l s c h a f t l i c h e n B e d i n g u n g e n Hey・ms Dichtung ent s t a n d , faBt er herausstellt, wohト。Krieg“ a」lzu onthologisch Sein, Absolutes“。4o)e i n auf: ortlos, er denen un・ter fur bedeutet zeitlos。von alien ihn ein Sinnbindun- 。。verabsolutiertes 。irrationales emzige groBe gen abgelost“。4D Heyms Kriegsdamon ist a b e r n i c h t s a n d e r e s a l s e i n e (Ill, Metapher fur das doch einmal etwas“ in seiner 139), Tagebuchaufzeichnung 。Ge s c h a h e 42゛ wie .auch K heUen. . Mautz In Welt, in politur behauptet Wie gesagt will ja Heyms auf nichts Besonderes alten seinem geschieht und (IIIに139), Mobeln“ en:。Geschahe doch also faul die nur einmal Es hat KrankJieit“ eine und Trotz schmierig gegen wie ist muB ein Revolution eine er 。groBe keine 1郎t sie Franz ruhig : weiter politische, Leschnitzer 。Warum kurz。irgendetwas konkrete man ermordet schadlich nicht Bedeutung, ube r s c h a t z t Heym gen den herbeizwinge, macht politisch, wenn der Umwelt, nicht Warum sein der sozialen aufschrei- Revolution。, Alltagliches“。 。Durchquerung deshalb spricht Leim- 。Ruhm“, Heym wenn begeistert den von ・die eine 。so etwas.“。Etwas“, Krieg“, 128) eiig langweili名ist. Deshalb Afrikas“, 。hellenischer (Ill, 。unsere seinem Tagebuch s p r i c b t H e y m i m m e r w i e d e r v o n der das ein 。Trotzdem“ 。 den Kaiser man keine er Revolution?“(in, behauptet, biirgerlichen Zaren? Man Oder daB Gesellschaft 135) den dieser bloBlege Wahnsinn das und Verlan- Widersinn Gesellschaft diese zu zertriimmern und eine neue, ganzlich anders ge- dem artete, auf besser eine geartete ihre an Stelle heute“, der Zerstorung zu setzen. in (Vl, 189) der nichts Heym zielt Besonderes hur mit 。Krieg“ geschieht : 。ich Denn noch mit auBerer Krieg.“(I, ich bedarf bra c h l i e g e n d e n E n t h u s i a s m u s i n d i e s e r b a n a l e n Z e i t . meinem gewaltiger ersticke 。Welt Emotionen, 164) um Der zu glucklich drUckt seinen sein.. . Protest, Ich hoffte seinen jetzt wenigstens Trotz gegen auf die einen Welt aus. 。Krieg“ Erst die das wenn man den gewaltsamen 。Krieg“ Taten Erwachen des so des Kriegsdamons begreift, versteht Wirklichkeit Kriegsdamons durch das zweimalige man die eigentumliche werden. In 。aufgestanden“ in Stimmung, der ersten Strophe unterstrichen, dessen lan g s t Ob man es schon erwartet hatte. In den folgenden Strophen werden der wird so gra・uen- als ア6 Res. 一一- - voile Taten Dies Rep. in einer dazu entspricht der ja auch Heyms Kochi wird, anderseits der Kriegsdamon Bergen zu tanzen anhebt haft und kraftlos. Kinn“)Und tion. Die und kOnnen aber und erwartet voller Kraft das Feuer er den aufersteht, querfeldein sich hochstens umschauen. werden die Menschen sind also kaum ausgemalt.'"' noch der Katastrophe, Untergang und den zerdriickt, auf den die Zerstorung und wird die Menschen (。Schulter, werden jetzt zum Tode seine unten 。in die versinkt ,ヽ,in gelbem Barte, eigene auf Situa- den StraBen Feuerhaufen“ gefegt. Rauch“. verurtei】t und schatten- ein Gesicht, versteht dabei nur etwas。,was Menschen, wohnten, Mond treibt√erscheinen Niemand sogar 。groBe Stadt“,in der sie einmal die 。Welt heute‘!, die 。Morgue“, Stimmung eriebt."' Sie erscheinen gleichsam stiickweise SchlieBIich wimmelt“ Sie groB rauschhaften Gefuhl : einerseits hat er Angst vor der 。Welt heute“, die er als 。Morgue“ Warend 30, Hum. eigentlich nicht passenden ambivalentem ausgesetzt Univ., Vol. Gomorrh, erbarmungslos also nieder- gebrannt. ’‘ Was aber kommt Welterneuerung wie das nach einem angespielt, biblische Wort 。Gomorrh“ einer Weltverbesserung, Gedicht .Mitte des Hoffnung wecken listische Krise ein Wunschbild einmal etwas." beschreibt nur nahezu Heym von die Menschen Heym Subjekt der sadistisch von die gegen den Zerstorung dieser ein Bild ubermachtigen, geben der Einsamkeit, Winter, dem met, die 。substantieile das bisher als einer vom kommenden deren neuen Zerstdrung, Taten 。Geschahe indem Welt, sondern er rauschhaft des Kriegsdamons Tode doch kiindet. Verurtei!terhatte es bes- sie (die Kranken) aber waren... preisge- der Dunkelheit, der entsetzlichen Trauer der Herbstabende, dem Tode, einer ewigen Helle.。(II, und in die Hande die mater ia- verkiimmern gegen 。We!t heute“, also zerstorenden dauerte nur einen Tag... im Anderseits ist aber der 。Krieg“ laBt einmal Jonathan sagen : 。Wahrhaftig, ein zum ser, denn seine Qual schon das eschatolgische ・Zerfall des Ichs, war. mag. Wie gegen Menschen verdirbt: einer Moglichkeif. nicht. Absolutum, des und der 。Welt heute“ und den uberhaupt die ist davon kein Natur vermaBt erlebt worden entwirft nirgendwo den Endzustand Rede gibt es fur Heym des abendl肋dischen Seins“(G.Benn), auch konnte? Kommt Moglichkeit zusammenhangen 。Krieg“ ist nur ein Protest, ein Trotz den Individuum, hier auf die Eschatologie ins Spiel? Die GroBstadtwelt, vernichtet, Wird christlichen andeuten aufgezeigt Heyms Zivilisations-und Personlichkeit, und Winters' Weltenbrand? einer Welterlosung kennte. alles Persohnliche solchen die mit spuckend 39) Am 12. Januar 1912, ..Trotzde wie ein alter Soldat, ertrank er im Wan n see War 「‘sagend Dichtung fur ihn wirklich nur 。ein sehr kiimmerliches Surrogat fur die Tat und 印r das Leben“ (Ill, 153), wie sie fur Trakl 。eine unvollkommene Siihne“war?45J Anmerkungen 1 ) Benn, G.:Gesamme】te Werke. Hrsg. v. D. Wellershoff. Munchen 1968. Bd. 1833. 2) Holthusen, H. E.:Der unbehauste Mensch. Miinchen 1955, S. 8. 3) Pinthus. K. (Hg.):Menschheitsdammerung. 9. Aufl. Berlin 1969, S 39. 4 ) Raabe p. (Hg.):Expressionismus一Aufzeichnungen Olten und Freiburg 1965, S. 31. und Erinnerungen VII, S. der Zeitgenossen. 77 5 ) Becher, 6) Heym, J. R.:Gesammelte G.:Dichtungen ff. Bd. II, S. 173.〔im Frankfurt 10) Mautz, am Main K.:Ebd., 11) Z. B. ,Luna‘(I, Hrsg. V. I. Ortloff. Berlin und Weimar Schriften. folgenden 7 ) Benn, G.:a. a.O. Bd. 8) Rothe, W(Hg.):Deutsche 197S, S. 14. 9) Mautz, K.:Georg Werke. und Hrsg. v. K. L. 1972, S. 339f, Hamburg/Munchen 1960 zitiert : (II, 173)〕 VIII, S. 1908. GroBstadtlyrik Heym. Schneider. Mythologie vom und Naturalismus Gesellschaft bis zur Gegenwart. Stuttgart Expressionismus. 2. Aufl. im 1972, S. 7. S. 80f. 239) 12) Mautz, K.:a. a.O., S. 84. 13) Schneider, K. L. : Der bildhafte Ausdruck in den Dichtungen und Ernst Stadlers. 3. Auf】. Heidelberg 1968, S. 23ff. 14) Heym schreibt einmal in seinem Tagebuch : 。Mein Gehirn Georg rennt Heyms, immer im Georg Trakls Kreise herum wie ein Gefangener.“(Ill, 157) 15) Die friiheren Herausgeber hatten diesem Gedicht den Titel ,Umbra Vitae‘ gegeben. Vgl. Heym, G.:UMBRA VITAE. Nachgelassene Gedichte. Munchen 1969. Erlauterungen, S. 28. 16) Vietta, S.:Expressionismus. In Zusammenarbeit mit H-G. Kemper. Munchen 1975, S. 58, 17) In friiheren Ausgaben fand sich statt 。Stauden“das Wort 。Sterne“. Deshalb deuteten manche Kritiker diese 。Sterne“a】SWegweiser des Lebens. vg】. Mautz, K.:a. a. O., S. 152 ff. Vietta, S,:a. a. O., S. 58. 18) Mautz. K.:a. a. O., S. 154. 19) Rilke, R. M.:Samtliche Werke. Hrsg. V.Rilke-Archiv. S. 400. 20) Rilke, R. M.:Ebd. Bd. XI, S. 727. 21) Nietzsche, Fr.:Samtliche Werke. Hrsg. V.P Gast. Frankfurt/Mainl955-1966. Stuttgart (Kroner) Bd. I, 1964. Bd. Iχ, S. 7. 22) Nietzsche, Fr.:Ebd., S. 10. 23) Benn, G.:a. a. O. Bd. VIII, S. 1908. 24) Benn, 25) Benn, 26) Benn, G.:Ebd., G.:Ebd, G.:Ebd., 27) Benn, G.:Ebd., 28) Hongoh, T.:Der S. 1908. S. 1908. S. 1898. S. 1910. Dieb. Ein Novel】enbuch. (tJbersetzung ins Japanische) Tokyo 1974.Er】aute・ rung, S. 170 f. 29) Friedrich, H. : Die Struktur der modernen Lyrik. 8. Aufl. Hamburg 1966, S. 48. 30) Z. B.。Eine ewige Musik stieg von unten ‘ herauf und sein sterbendes Herz tat sich auf, zitternd in einer unermeBlichen Seligkeit.“(,Der Irre‘)。,Und wenn einer starb, dann sprang er noch einmal hoch auf, als wenn ihn der Krater seines Fiebers noch den Himmel schleudern wollte, ehe er ihn fiir ewjg verschlangt. " (, Jonathan ') 31) In der Sammlung ≪Menschheitsdammerung“ fehlt Strophe. 32) Bart, E.:Georg Trakl. Zum Gedachtnis dem Gedicht seines 50. Geburtstag ,Der am Die neue Rundschau. Berlin. Jg. 48, 1937, H.I, S. 61. 33) Basil, O. : Georg TrakI in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 1965, Krieg' die sechste 3. Februar Reinbek einmal in 1937. in ; bei Hamburg S. 150. 34) Trakl, G.:Die 35) Hervorhebung 36) Pinthus, K.:a. Dichtungen. von mir. 13. AufI Salzburg、1960、S. 193. a. O., S. 80. 37) Pfeぼer, J.:Der Krieg. In : Wege zum Gedicht. Hrsg.V. R. Hirschenauer und A. Weber. 8. Aufl. Munchen und Zurich 1972, S. 352. 38) Martini, Fr.:Georg Heym : Der Krieg. lnこDie deutsche Lyrik, Form und Geschichte. Hrsg. V.B. V. Wiese, Bd.!!. Dusseldorf 1956, S. 431. 39) Martini, FrパEbd., S. 427. 40) Martini, Fr.:Ebd., S. 431. 41) Martini, Fr.:Ebd., S. 431. Res. 78 42) Mautz, K.:a. 43) Vgl.:Mautz, 44) Vgl.:Mautz, 45) Basil, O.:a. Kochi Univ. Vo!' Hum. a.O., S. 56. ’ K.:Ebd., S. 5If. K.:Ebd., S. 41f. und a.O.,・S. 146. Martini, Fr. : a.a.O., (Manuscript S. 429. received:September (Published : March 15, 1982) 30, 1980
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