Handout 3 - Politiker_innen ansprechen - ENSA

Im Dialog mit Entscheidungsträger_innen
Handout: Tipps zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei ENSA
Abgeordnete, Botschafter_innen und andere Entscheidungsträger_innen sind wichtig: Sie sorgen für
Öffentlichkeit, können das Projekt unterstützen und ein stärkeres Bewusstsein für die Themen der
entwicklungspolitischen Schulpartnerschaft schaffen. Wie man sie anspricht, erfolgreich zu einer
Veranstaltung einlädt und in das Projekt integriert, soll hier kurz beschrieben werden.
1. Wen sollte man ansprechen?
Am meisten geeignet ist die/der direkte Abgeordnete aus dem Wahlkreis, in dem die Begegnung
stattfindet. Außerdem können thematisch interessierte Abgeordnete angeschrieben werden – also
zum Beispiel Mitglieder des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oder
für Bildung und Forschung. Wichtig: Vorab recherchieren und Kontakt zum Wahlkreisbüro.
Erste Schritte und Hinweise zur Ansprache von Abgeordneten
Sie wählen eine_n geeigneten Abgeordnete_n aus – am besten aus ihrem Wahlkreis (eine
Übersicht gibt es unter www.bundestag.de/bundestag/wahlen/wahlkreise09/index.html)
Sie schlagen verschiedene Termine vor – allerdings nicht in den parlamentarischen
Sitzungswochen, wenn die Abgeordneten in Berlin sind! (Der Kalender des Bundestages ist
abrufbar unter www.bundestag.de/bundestag/plenum/sitzungskalender/).
Sie stimmen das Programm der Begegnung ab. Es ist wichtig, besondere "Highlights"
einzubauen, die die Verbindung zum Projekt deutlich machen.
Beachten Sie!
Die Einladung sollte immer auch mit besonderen Anlässen verknüpft werden, die auch für
die Abgeordneten einen Mehrwert bedeuten. Denn was bringt die Teilnahme der/dem
Abgeordneten persönlich letztlich ganz konkret?
Hier einige Beispiele:
Abgeordnete_r übernimmt die Patenschaft für die Schulpartnerschaft
Abgeordnete_r ist Gast der Auftakt- oder Abschlussveranstaltung
Die Schüler_innen gestalten ein interaktives Seminar
Gemeinsam führen Schüler_innen und Abgeordete_r eine konkrete Aktion durch
Der Anlass der Einladung muss für die/den Abgeordnete_n klar erkennbar sein. Schließlich
muss sich die Einladung bei wöchentlich bis zu 100 Terminvorschlägen, Veranstaltungen und
anderen Einladungen bei Bundestagsabgeordneten abheben und zeigen, welche Bedeutung
die Teilnahme der Person für die Schüler_innen und den Wahlkreis hat.
2. Warum sollten wir Abgeordnete überhaupt einladen?
Politische Entscheidungsträger_innen, die Abgeordneten der Länder und im Bundestag sind für die
Medien und die öffentliche Wahrnehmung von hoher Bedeutung. Sie sollten daher auch bei
Politiker_innen für Ihr Projekt werben, um die Bekanntheit der Schulpartnerschaft zu steigern und
letztlich auch neue Wege der Finanzierung zu finden.
- Tipps zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für ENSA-Projekte -
Abgeordnete entscheiden über finanzielle Zuwendungen und können Projekte wie Ihre
Schulpartnerschaft direkt fördern.
Politiker_innen können außerdem die Rahmenbedingungen für Ihr Projekt bestimmen.
Eine Veranstaltung mit Abgeordneten erhöht das Interesse der Medien und der Bevölkerung.
Sie können die/den Bundestagsabgeordnete_n Ihres Wahlkreises einladen – etwa als Gast zur
Abschlussveranstaltung der Begegnung. Schreiben Sie eine Einladung und überzeugen Sie die Politik
von der Bedeutung Ihrer Schulpartnerschaft! Wichtig dabei: Überlegen Sie sich genau, warum
die/der Abgeordnete mehr vom Projekt erfahren und warum sie/er es unterstützen sollte.
3. Wie lade ich Abgeordnete ein?
Die erste - am besten telefonische - Kontaktaufnahme mit dem Wahlkreisbüro der/des
Abgeordneten klärt: worum geht es, was ist das Ziel, wann würde es der/dem Abgeordneten am
besten passen, was ist der konkrete Nutzen für die/den Abgeordnete_n und gibt es grundsätzliches
Interesse. Dazu ruft man am besten im Wahlkreis-Büro der/des Abgeordneten aus der Region an.
Im Anschluss erfolgt eine schriftliche Einladung an den/die Abgeordnete_n mit einem Ablaufplan
(und der konkreten Dauer), der unbedingt auch eine öffentlichkeitswirksame Aktion beinhaltet.
Wichtig sind:
ein gelungener Einstieg und der Hinweis auf zu erwartendes Medienecho,
ein besonderer Hinweis auf zentrale politische Aspekte wie Bildung für Nachhaltige
Entwicklung, die Bedeutung der Schule, Freiwilliges Engagement, Globales Lernen etc.,
der Mehrwert für die/den Abgeordnete_n! Was sind die Vorteile? (Öffentlichkeit, Präsenz
im Wahlkreis, Einsatz für alternative bildungspolitische Projekte etc.).
Grundregeln für einen Einladungsbrief
Der Einladungsbrief braucht die Offenheit und Ehrlichkeit sowie Authentizität des Projektes
- also gerne auch kreativ sein und auch gemeinsam mit den Schüler_innen verfassen.
Immer möglichst persönliche Anrede verwenden (d.h., sich vorher erkundigen, was die
„Steckenpferde" der/des Abgeordneten sind). Mit welchen Themengebieten des/der
Abgeordneten lässt sich die Begegnung verbinden?
Ziel/Inhalt der Einladung und Kontaktperson müssen übereinstimmen (d.h., ist die/der
Abgeordnete die/der richtige Ansprechpartner/in für das Ziel?).
Der Wunsch und das Ziel müssen klar umrissen sein.
Ein interessanter Einstieg ist wichtig, aber man muss schnell zur Sache kommen.
Formulierungen dürfen nicht zu akademisch sein, müssen aber sachbezogen bleiben.
Der Nutzen für den/die Abgeordnete_n ist erneut klar zu formulieren.
Der Einladung ist ein Ablaufplan beizufügen.
Bilder und visuelle Medien können die Einladung kreativ unterstützen.
Wichtig bei alledem: Nach erfolgter Zusage ist die Einbindung des/der Abgeordneten in die
Veranstaltung / Aktion genau vorzubereiten: Aufgabenverteilung und Briefing aller Beteiligten,
Planung von Aktionen, feierlicher Rahmen, rechtzeitige Information der Presse usw. Dabei sollte
man auch Rücksprache mit dem Wahlkreisbüro halten.
Weitere Infos: - ENSA-Handbuch für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Seite 16
- http://sympathiekampange.foej.org/abgeordneten.htm
- Tipps zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für ENSA-Projekte -