Die Befragung in der Kommunikationswissenschaft Grundlagen II Das Interview als soziale Situation Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Kontaktaufnahme Kooperation Verweigerung Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Kooperation Interesse (generell an Umfragen, themenspezifisch) Anerkennung von Wissenschaft und Forschung, Loyalität Soziale Verpflichtung Kommunikationslust Hilfsbereitschaft Incentives (Aussicht auf ein Teilnahmegeschenk) Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Verweigerung Zeitaufwand Kein Interesse am Thema Interviewer unsympathisch Angst vor Eingriff in die Privatsphäre und Datenmissbrauch Insgesamt sinkende Teilnahmebereitschaft in den letzten Jahren. Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Determinanten Soziodemographie des Befragten: mehr Verweigerer bei ... • Menschen aus der Stadt • Älteren • niedrig und hoch Gebildeten • allein Lebenden • Frauen Eigenschaften des Interviewers • Soziodemographie (weibliche, ältere Interviewer mit mittlerem Bildungsabschluss und Interviewererfahrung erfolgreicher) • Sympathie, Verhalten (Höflichkeit,Optimismus) • Ähnlichkeit mit den Befragten Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Begünstigende Maßnahmen Motivierendes Anschreiben Persönliches Vorstellen Vermeidung defensiver Entschuldigungen Thema der Befragung nennen Zeitspanne für Interview angeben Anonymitätszusicherung Layout des Fragebogens Extrakontakte, neuen Termine vereinbaren Nachfassaktionen Materielle Belohnung (Achtung, unerwünschte Folgen möglich) Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Interviewsituation Befragungsort (Länge, Inhalte) Anwesenheit Dritter (vor allem bei Einstellungen und Bewertungen) Situationsbeschreibung durch den Interviewer anhängen (Ort, Anwesenheit Dritter, Termindruck u.ä.) Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Interviewereinflüsse Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Der ideale Interviewer Ein „kontaktfähiger Pedant“ (vgl. Noelle-Neumann & Petersen, 1998: S. 319): Kontaktfreudig Sympathisch Am Menschen interessiert Kann zuhören Folgt den Vorschriften im Fragebogen Fälscht nicht Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Interviewereinfluss Als Interviewereinfluss bezeichnet man Verzerrungen der Befragungsresultate durch Merkmale des Interviewers. (Möhring & Schlütz, 2003: S. 53) Effekte sichtbarer Merkmale Effekte nicht sichtbarer Merkmale Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Interviewer Soziodemographische Merkmale • Geschlecht ( Geschlechtsverhalten, Geschlechterrollen) Kontaktaufnahme Interviewsituation Einfluss des Geschlechts Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten „ Wenn Sie einmal an Männer als Gruppe denken, würden Sie sagen, Männer haben zu viel Einfluss, gerade das richtige Maß an Einfluss oder zu wenig Einfluss in der Gesellschaft?“ (Basis 1.750 Personen; Antwort: „zu viel Einfluss“) Weibliche Befragte Männliche Befragte 0 10 20 Interviewer 30 40 Interviewerin 50 60 70 (Quelle: Kane & MacCauly, 1993, S. 15, zitiert nach Möhring & Schlütz, 2003, S. 55) Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Interviewer Soziodemographische Merkmale • Geschlecht ( Geschlechtsverhalten, Geschlechterrollen) • Alter ( politische Einstellungen) • Hautfarbe, ethnische Zugehörigkeit Diskriminierung • Sozioökonomische Zugehörigkeit • Generell gilt: je größer die Ähnlichkeit zwischen Interviewer und Befragtem desto geringer die Antwortverzerrung Verhaltensmerkmale • Auftreten, Gebaren des Interviewers (Blickkontakt, Gestik) • Vortragsweise der Fragen (Kommentierung von Fragen, Rückfragen der Befragten) • Kommentierung der Antworten Kontaktaufnahme Interviewsituation Interviewereinflüsse Antwortverhalten der Befragten Effekte nicht sichtbarer Merkmale Erwartungen und Einstellungen der Interviewer • Rollenerwartungen • Wahrscheinlichkeitserwartungen • Attitüdenstrukturierende Erwartungen Folge: verändertes Verhalten des Interviewers, Protokollfehler, v.a. veränderte Reaktion bei Rückfragen Sponsorship-Effekt • Zusammenfallen von Forscher und Interviewer bzw. Auftraggeber und Interviewer (z.B. Greenpeace) • Generell durch Bekanntheit des Auftraggebers (z.B. GfK)
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