Roche stellt auf dem Europäischen Krebskongress 2015 positive

Medienmitteilung
Basel, 27. September 2015
Roche stellt auf dem Europäischen Krebskongress 2015 positive Resultate einer
zulassungsrelevanten Studie mit dem Immuntherapeutikum Atezolizumab bei
einer Form von fortgeschrittenem Blasenkrebs vor

Resultate zeigen, dass die PD-L1-Expression mit dem Ansprechen auf Atezolizumab korrelierte

Die Studienresultate werden bei Gesundheitsbehörden weltweit inklusive der amerikanischen
Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) eingereicht
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute erste Resultate einer zulassungsrelevanten Phase-IIStudie (IMvigor 210) des in der klinischen Prüfung befindlichen Krebsimmuntherapeutikums Atezolizumab
(MPDL3280A, Anti-PDL1) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem urothelialen
Karzinom (mUC) bekannt. Wie die Studie zeigte, liess Atezolizumab bei 27 Prozent der Patienten mit
metastasierendem urothelialen Karzinom, deren Erkrankung eine mittlere und hohe PD-L1-Expression
aufwies und nach der Erstbehandlung weiter fortschritt, die Tumore schrumpfen (objektive Ansprechrate,
ORR). Zweiundneunzig Prozent der Patienten, die auf Atezolizumab ansprachen, sprachen auch noch auf die
Therapie an, als die Daten ausgewertet wurden. Die mediane Dauer des Ansprechens war noch nicht
erreicht. Die Nebenwirkungen entsprachen denjenigen, die in früheren Studien beobachtet wurden.
„Diese Resultate könnten der erste grosse Behandlungsfortschritt bei fortgeschrittenem Blasenkrebs seit fast
30 Jahren sein,“ so Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung
von Roche. „Wir freuen uns, dass das Ansprechen auf Atezolizumab bei den meisten Patienten auch noch
anhielt, als die Studiendaten ausgewertet wurden.“
Roche wird diese Daten bei Gesundheitsbehörden weltweit und bei der FDA im Rahmen des gewährten
Status eines Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy Designation) für die Behandlung von Patienten,
deren metastasierender Blasenkrebs PD-L1 exprimiert, einreichen. Dieser Status soll die Entwicklung und
Prüfung von Medikamenten, die für die Behandlung schwerwiegender Erkrankungen vorgesehen sind und
eine wesentliche Verbesserung gegenüber bestehenden Therapien darstellen können, beschleunigen.
F. Hoffmann-La Roche Ltd
4070 Basel
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Über die Studie IMvigor 210
Diese Resultate der Kohorte 2 dieser Studie (Nachbeobachtungsdauer von mindestens 24 Wochen) werden
in einem Vortrag am Sonntag, den 27. September 2015, 10:40 Uhr MEZ, von Jonathan E. Rosenberg, MD,
Memorial Sloan Kettering Cancer Center, USA, vorgestellt (Abstract-Nr. 21LBA).
Atezolizumab in patients (pts) with locally-advanced or metastatic urothelial carcinoma (mUC): Results from a
pivotal multicenter phase II study (IMvigor 210). [Atezolizumab bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem
oder metastasierendem urethelialen Karzinom: Resultate einer zulassungsrelevanten, multizentrischen
Phase-II-Studie (IMvigor 210).]
Die IMvigor 210 Studie ist eine offene, multizentrische, einarmige Phase-II-Studie zur Beurteilung der
Sicherheit und Wirksamkeit von Atezolizumab bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder
metastasierendem urothelialen Karzinom, unabhängig von der Höhe der PD-L1-Expression. Die Patienten in
der Studie wurden in zwei Kohorten eingeteilt. Kohorte 1 bestand aus Patienten, deren lokal fortgeschrittenes
oder metastasierendes urotheliales Karzinom zuvor noch nicht behandelt wurde, bei denen jedoch eine
Erstlinientherapie auf Platinbasis nicht in Frage kam. Die Resultate dieser Kohorte sind noch nicht ausgereift.
Kohorte 2, deren Resultate heute bekannt gegeben wurden, umfasste Patienten, deren Erkrankung während
oder nach einer Vorbehandlung mit einer platinbasierten Chemotherapie weiter fortgeschritten war. Die
Patienten erhielten eine intravenöse 1200-mg-Dosis Atezolizumab am jeweils ersten Tag von 21-TagesZyklen bis zum Fortschreiten der Erkrankung (Kohorte 1) oder bis kein klinischer Nutzen mehr erzielt
wurde (Kohorte 2).
Primärer Endpunkt der Studie war die objektive Ansprechrate (ORR). Sekundäre Endpunkte waren die
Ansprechdauer (DoR), das Gesamtüberleben (OS), das progressionsfreie Überleben (PFS) und die Sicherheit.
Die Patienten wurden nach Histologie, früheren Therapielinien und PD-L1-Expression auf
tumorinfiltrierenden Immunzellen (IC) ausgewählt. Hierfür wurde ein immunhistochemischer (ICH) Test
verwendet, der von Roche Diagnostics entwickelt wird.
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Resultate für Kohorte 2 der Studie IMvigor 210
Studiengruppe
IC 2/3 (mittel und
IC123 (jegliche
Intent-To-Treat
Messbare Expression
hoch)
Expression)
(ITT; alle Patienten)
Anzahl an Patienten
100
208
311
Objektive Ansprechrate* (koprimäre Endpunkte)
ORR
IRF-beurteilte ORR gemäss
RECIST-Kriterien v.1.1
(95%-KI)
27%
18%
15%
(19%, 37%)
(13%, 24%)
(11%, 20%)
p-Wert
Vom Prüfarzt beurteiltes
ORR gemäss modifizierten
RECIST-Kriterien
(95%-KI)
p<0,0001
p=0,0004
p=0,0058
26%
21%
18%
(18%, 36%)
(15%, 27%)
(14%, 23%)
p<0,0001
p<0,0001
p<0,0001
p-Wert
DOR (IRF-beurteilt, RECIST-Kriterien v1.1) (sekundärer Endpunkt)
Mediane DoR (Monate)
Nicht erreicht
(95%-KI)
(6.0, NA)
Progressionsfreies Überleben (IRF-beurteilt, RECIST-Kriterien v1.1) (sekundärer Endpunkt)
Medianes PFS (Monate)
2,1
2,1
2,1
(95%-KI)
(2,1, 4,1)
(2,1, 2,1)
(2,1, 2,1)
8,0
7,9
(6,7, NA)
(6,7, NA)
Gesamtüberleben (sekundärer Endpunkt)
Medianes OS (Monate)
(95%-KI)
NE
Sicherheit (n=311)
 Die Nebenwirkungen entsprachen denen in früheren Studien, und es traten keine behandlungsbedingten Todesfälle auf.
 Bei 15 Prozent der Patienten kam es zu behandlungsbedingten Nebenwirkungen des Grades 3-4, und bei 4 Prozent der
Patienten traten durch das Immunsystem bedingte Nebenwirkungen des Grades 3-4 auf.

Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen des Grades 3-4 waren Müdigkeit (2%), verminderter Appetit,
Fieber (Pyrexie), Gelenkschmerzen (Arthralgie), Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Anämie, Anstieg von Enzymen im Blut
(ALT-Anstieg), Entzündung der Lungenwand (Pneumonitis), Bluthochdruck (Hypertonie) und Blutdruckabfall
(Hypotonie) (alle 1%).
*ORR wurde durch zentrale Überprüfung (RECIST-Kriterien v1.1) und durch Prüfärzte anhand modifizierter RECIST-Kriterien
(koprimäre Endpunkte) beurteilt. IC: tumorinfiltrierende Immunzelle, KI: Konfidenzintervall, NE: nicht erreicht; NA: nicht
abschätzbar; DoR: Ansprechdauer (Duration of Response)
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Zusätzlich zu IMvigor 210 läuft zurzeit eine randomisierte Phase-III-Studie von Roche, die Studie IMvigor
211 zum Vergleich von Atezolizumab mit Standardchemotherapie bei Patienten, deren metastasierendes
urotheliales Karzinom nach der Erstbehandlung weiter fortgeschritten ist. In allen Studien wird auch ein von
Roche Diagnostics entwickelter Begleittest zur Bestimmung des PD-L1-Status geprüft.
Über metastasierenden urothelialen Blasenkrebs
Metastasierender urothelialer Blasenkrebs ist mit einer schlechten Prognose verbunden, und es stehen nur
begrenzte Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Seit fast 30 Jahren gab es keine wesentlichen Fortschritte
mehr bei der Behandlung der Erkrankung. Urothelialer Blasenkrebs ist weltweit die neunthäufigste Krebsart.
Im Jahr 2012 wurden 430 000 Neuerkrankungen diagnostiziert, und jedes Jahr sterben rund 145 000
Patienten an der Erkrankung. Bei Männern besteht eine dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit wie bei Frauen,
an urothelialem Blasenkrebs zu erkranken, und die Häufigkeit von Blasenkrebs ist in entwickelten Ländern
dreimal so hoch wie in weniger entwickelten Ländern.
Über Atezolizumab
Atezolizumab (Anti-PDL1, MPDL3280A) ist ein in der klinischen Prüfung befindlicher monoklonaler
Antikörper gegen das Protein PD-L1. Atezolizumab richtet sich gezielt gegen das auf Tumorzellen und
tumorinfiltrierenden Immunzellen exprimierte Protein und verhindert, dass es an PD-1 und B7.1 auf der
Oberfläche von T-Zellen bindet. Durch die Hemmung von PD-L1 führt Atezolizumab möglicherweise zur
Aktivierung von T-Zellen.
In allen Studien mit Atezolizumab wird auch ein immunhistochemischer (IHC) Test geprüft, der mit Hilfe
des Antikörpers SP142 die PD-L1-Expression auf Tumorzellen und tumorinfiltrierenden Immunzellen misst.
Durch die Messung des Biomarkers PD-L1 werden Patienten identifiziert, die am wahrscheinlichsten von der
Behandlung mit Atezolizumab allein profitieren, und es wird festgestellt, welche Patienten möglicherweise
für eine Kombinationstherapie mit Atezolizumab und einem anderen Medikament in Frage kommen. Elf
Phase-III-Studien mit Atezolizumab bei bestimmten Arten von Lungen-, Nieren-, Brust- und urothelialem
Krebs laufen zurzeit oder sind geplant.
Über Roche in der personalisierten Krebsimmuntherapie
Roche entwickelt seit über 30 Jahren Medikamente, um neue Behandlungsmassstäbe in der Onkologie zu
setzen. Heute investieren wir mehr als je zuvor, um personalisierte Krebsimmuntherapien (PCI) für
Krebspatienten zu entwickeln. Das Ziel der PCI ist eine massgeschneiderte Therapie für jeden Patienten, die
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das körpereigene Immunsystem des Patienten zur Krebsbekämpfung mobilisiert. Roche erforscht über 20
Prüfmedikamente für die Immuntherapie, von denen sieben bereits in klinischen Studien geprüft werden. In
jeder Studie beurteilen wir auch Biomarker, um festzustellen, welche Patienten für die Behandlung mit
unseren Medikamenten in Frage kommen.
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten
Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und entwickelt als
weltweit grösstes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie, Immunologie,
Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der weltweit bedeutendste
Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im
Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die
Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der Personalisierten Medizin, eines zentralen
strategischen Ansatzes von Roche. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche zahlreiche
wichtige Beiträge zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der
Weltgesundheitsorganisation stehen 29 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika,
Malariamittel und Chemotherapeutika.
Die Roche-Gruppe beschäftigte 2014 weltweit über 88 500 Mitarbeitende, investierte 8,9 Milliarden Schweizer
Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 47,5 Milliarden Schweizer Franken.
Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai
Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Erfahren Sie hier mehr über Roche in der Onkologie:
www.roche.com/research_and_development/what_we_are_working_on/oncology.htm
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 -61.688 8888 / E-Mail: [email protected]
– Nicolas Dunant (Leiter)
– Ulrike Engels-Lange
– Štěpán Kráčala
– Nicole Rüppel
– Claudia Schmitt
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