Konflikt Präsentation OPD-2

Was ist ein Konflikt?
Aufeinandertreffen entgegengesetzter,
unvereinbarer Verhaltenstendenzen
(Motivationen, Bedürfnisse, Wünsche,
Triebe, Strebungen)
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Das psychodynamische Konfliktmodell I
Entwicklungskonflikt
Reaktualisierung
Kompromiss
Symptom
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Äußere und innere bewusste und unbewusste Konflikte
Äußerer Konflikt: z.B. Konflikt zwischen
Freiheitsbedürfnis und der äußeren Gewalt, die
Freiheit entzieht.
Innerer Konflikt: Nicht erscheiden können
zwischen Ruhe und Passivität oder einem
ehrgeizigen Ziel.
Innerer unbewusster Konflikt: Wunsch nach
erotischer Annäherung steht Widerstand z.B.
aufgrund Angst vor Ablehnung oder Inzesttabu
gegenüber.
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äußere vs innere Konflikte
Äußere, bewußte Konflikte bedeuten eine emotionale
Belastung und können das Wohlbefinden erheblich
beeinträchtigen.
Sie sind aber nicht zwangsläufig krankmachend in dem
Sinne, daß sie psychische oder psychosomatische
Symptome auslösen müßten.
Der eigentlich krankmachende Konflikt ist ein
innerseelischer Konflikt und ist unbewusst
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Kriterien des psychodynamischen Konflikts
- Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD -
unbewußt
Erlebens- und verhaltensbestimmend
dysfunktional
durch Leitaffekt identifizierbar
in Übertragung und Gegenübertragung validierbar
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Welche Konflikte lassen sich
beschreiben und von einander
unterscheiden?
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Zeitlich überdauernde Konflikte
• Individuation versus Abhängigkeit
• Unterwerfung versus Kontrolle
• Versorgung versus Autarkie
• Selbstwertkonflikte
• Schuldkonflikte
• Ödipal-sexuelle Konflikte
• Identitätskonflikte
+ fehlende Konfliktwahrnehmung
+ konflikthafte äußere Lebensbelastung
Thema: Verlust
Leitaffekt: Trauer
und Depression
Konfliktverarbeitung
Gegenübertragung
Versorgung vs. Autarkie
Thema des Konflikts:
Verlust
Beziehungsgestaltung
durch
Versorgungswünsche
etwas zu bekommen oder zu
verlieren vs keiner Versorgung
zu bedürfen
einer Zuwendung sicher zu
sein oder sie zu geben vs
völlig selbstgenügsam zu sein
Suche nach versorgenden
(„depending and demanding“)
Beziehungen (Sicherheit in
interpersoneller Passivität) vs
emotionale Anspruchslosigkeit
als Abwehr
passiver Verarbeitungsmodus
aktiver Verarbeitungsmodus
an andere gefühlsmäßig stark gebunden
Wünsche nach Geborgenheit und
Versorgung
Altruismus; Kompensation der Versorgungswünsche durch Bescheidenheit,
Anspruchslosigkeit
¬ Jede Art von Alleingelassenwerden
führt zu depressiver Verstimmung,
Angst und Einsamkeit
¬ ausgeprägt abhängig, anklammernd
oder fordernd.
¬ «dependent and demanding»;
Kontakthunger
¬ Wunsch nach Versorgung.
Partnerschaften oft so, dass
Trennungen unmöglich sind
¬ Trennungsphantasien des Partners
lösen Ängste, Minderwertigkeit sowie
Kontrolle aus
Gegenübertragung: Gefühle von
Sorge, Anklammerung, auch Ungeduld,
Erpressung und Ohnmacht
¬ Verleugnung des Versorgungsbedürfnisses; in Phantasien spätere
Verwöhnung.
¬ Unersetzbare Mitarbeiter, selbst nicht
schonend, aber permanentes Wohlwollens erwarten.
¬ Die nach außen gezeigte Selbstlosigkeit erscheint oft unbewußt berechnend.
¬ Im gesellschaftlichen Umfeld
entwickeln sich keine tragfähigen
Beziehungen, da sie offen oder heimlich
die Versorgten zugleich verachten oder
beneiden.
Gegenübertragung: Identifikation mit
abgewehrten Selbstanteilen: Sehnsucht nach
Versorgung
Thema: Regulierung
intrasystemischer
Spannungen
Leitaffekt: Scham oder
Verärgerung/narz. Wut
Konfliktverarbeitung
Gegenübertragung: sich
verantwortlich vs
abgewertet fühlen
Selbstwertkonflikte (narzißtische Konflikte)
Selbstwert vs. Objektwert
Thema des Konflikts:
Regulierung
intrasystemischer
Spannungen
Beziehungsgestaltung
durch
Selbstwertregulation
Kompensatorische
Vorstellungen von eigener
Größe und Macht
dominieren Handlungen
und Beziehungen vs.
Thematik der eigenen
Minderwertigkeit herrscht
vor
Symptome als Wiederherstellungsversuch für das
angeschlagene Selbstbild
Eckpunkte einer Therapie
bewusstseinsnaher Konflikte
Stärkung der Bewältigungsressourcen und Ich-Funktionen.
Konfliktformulierung bei bewusstseinsnahen Konflikten;
Formulierung von Konflikt und Affekt; Formulierung von Wunsch
und der dahinterliegenden Angst vor Realisierung. Formulierung
von Wunsch und der verinnerlichten negativen Erfahrungen.
(Wunsch nach Versorgung und Angst vor Zurückweisung)
Unterstützung bei Zurückweisung Ich-schädlicher Wünsche;
Aushalten der durch Konflikte erzeugten Affekte.
Konfliktformulierung bei bewusstseinsfernen Konflikten;
Konfliktformulierung führt zu einem Anstieg der Abwehr. Die
Abwehr richtet sich gegen das Bewusstwerden.
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