MAGAZIN | INTERVIEW DA S B E R L I N E R STA RT - U P S M A RT I O N S H AT S I CH DAR AU F S P E Z I AL I S I E RT, W E ST L I CH E M O B I L G AM E S NACH CH I N A Z U B R I N G E N . I M I N T E RVI E W E R K L Ä R E N CE O PAT R I CK W H E E L E R U N D C TO R A J M U N D B A LO G H D I E H I N T E RG R Ü N D E , U N D WAS MAN A L L E S B E ACH T E N M U SS , W I L L M A N AL S D E V E LO P E R I N AS I E N E R FO LG HABEN. Rajmund Balogh | CTO Patrick Wheeler | CEO „QUALITÄT ALLEINE BRINGT NICHT DEN DURCHBRUCH“ Wie entstand die Idee für ein derart spezialisiertes Unternehmen? Patrick Wheeler: Wir Gründer haben in unserem beruflichen Werdegang die Herausforderungen und Eigenheiten des chinesischen Markts kennengelernt. Wir können uns sehr gut in die Situation eines westlichen Spielerentwicklers versetzen, der den Zugang nach China sucht, weil wir es selbst durchlebt haben. In dem steigenden Interesse der westlichen Welt, an dem großartigen Markt in China partizipieren zu wollen, haben wir unsere Chance gesehen, mit unseren Erfahrungen, Netzwerken und Know-how ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Asiatische Spiele tun sich oft schwer in Europa. Wie verhält es sich andersherum? Wheeler: Die kulturellen Barrieren sind sicherlich für beide Seiten gleich, nur in entgegengesetzter Richtung, aber die formalen Anforderungen bzw. Restriktionen und der fragmentierte Markt schrecken dann viele von ihrem Vorhaben ab oder machen das Vorhaben zum Abenteuer. Ein Spiel in China ohne chinesischen Partner zu launchen, ist legal nicht möglich. Auch wenn hypothetisch alle Formalien erfüllt werden, fordert 32 | GamesMarkt 20|2015 spätestens der fragmentierte Markt viel Marktkenntnis vor Ort. Und wenn der Erfolg sich dann einstellt, wollen auch noch fiskalische und währungspolitisch bedingte Herausforderungen gemeistert werden. Was sind aus Ihrer Sich die „Musts“ und was die „No-Gos“? Rajmund Balogh: Die Musts sind: ein verlässlicher lokaler Partner in China, ein Spiel, das ins Chinesische mit vereinfachter Schriftform übersetzt ist, eine Integration der chinesischen Bezahloptionen und der entsprechenden sozialen Netzwerke. Die No-Gos: Versuch des Markteinstiegs mit einer englischen App mit den bekannten Netzwerken wie in der westlichen Welt. Ein Markteintritt über nur einen Kanal, auch wenn hohe App-Downloadgrößen gewährleistet werden. Die Erwartun, ein ähnlich einfach kontrollierbares Umfeld wie im Westen vorzufinden (speziell, was Mobile-Ad-Netzwerke angeht). Während das wie eine reine Selbstpromotion aussieht, ist die Realität hart: Durch Unterschiede bei der Legislative, aber auch im Markt und in der Kultur sind die aufgezählten Barrieren wirklich die größten Hürden. Ein gutes Spiel ist ein gutes Spiel, es muss auch nicht mehr un- bedingt speziell auf den chinesischen Markt zugeschnitten sein, auch wenn es durch Optimierung und kulturelle Anpassung Vorteile bringt. Wirklich wichtig ist, den Markteinstieg pragmatisch anzugehen, da die Qualität eines Spiel allein nicht den Durchbruch in China gewährleistet. Was genau bietet Ihre Plattform SinoMoGo den Firmenkunden? Balogh: Die App-Entwickler werden Schritt für Schritt systematisch angeleitet, wie sie ihre App für den chinesischen Markt vorbereiten können. Dabei kommen unsere SDKs zum Einsatz. Im Prinzip ersparen sich unsere Kunden eigene Kenntnis und Verwaltung über Schnittstellen der einzelnen Appstores, Bezahloptionen, sozialen Netzwerken etc. Die Herausforderungen für die Einführung einer Android-Applikation sind generell für alle gleich, natürlich jene spezifischen Restriktionen ausgenommen, die nur für Mobile Games gelten. Der Marktzugang, die Marketingmechanismen und die Prozesse sind identisch. Wir wurden oft angesprochen, bei der Distribution sowie der weiteren Marktbeobachtung zu helfen. Nun ist daraus ein eigenes Standbein geworden. Stephan Steininger
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