Testimonials für die Gesundheitsförderung im Alter – eine Anleitung Diese Anleitung richtet sich an Fachpersonen der Via Partnerorganisationen und andere Umsetzende der Gesundheitsförderung im Alter. Was ist ein Testimonial? Das Testimonial ist ein Begriff aus der Werbung und bezeichnet die konkrete Befürwortung für ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Idee oder Institution – in unserem Fall ein gesundheitsförderliches Verhalten – durch eine bekannte Persönlichkeit oder eine Vertreter/in der Zielgruppe. Entscheidend für einen positiven Imagetransfer ist die Übereinstimmung der „Botschaft“ mit den Eigenschaften, die der Person zugeschrieben werden können (Glaubwürdigkeit, Vertrauen bei der Zielgruppe, Rollenmodellcharakter). Beispiele von Testimonials Quelle: Netzwerk Bewegen und Begegnen bis 100 im Kanton Zug; Via Borschüre „Handeln Lohnt sich“ Nota bene Im Rahmen des Projekts Via werden auf nationaler Ebene Testimonials zur Gesundheitsförderung im Alter entwickelt. Die Via Koordinationsstelle nimmt gerne Vorschläge bezüglich Themen und Leitfragen entgegen, für die in ein Testimonial gewünscht ist. Ergänzend kann es sinnvoll sein, Testimonials auch weiterhin dezentral zu entwickeln (z.B. mit Personen, die im lokalen Kontext Bekanntheit geniessen oder die Zielgruppe abbilden). Wichtig ist in diesem Falle eine gute Abstimmung zwischen der kommunalen/kantonalen Ebene und den Verantwortlichen der Via Koordinationsstelle ([email protected]). Für eine wirkungsvolle Kommunikation zur Zielgruppe sind soweit möglich harmonisierte Botschaften und Ansätze anzustreben. Was macht ein gutes Testimonial aus? Testimonials sind kleine Geschichten. Gute Geschichten faszinieren, sind flüssig und bleiben in Erinnerung. Allzu euphorischen Aussagen vermeiden. Ein gutes Testimonial ist glaubwürdig. Ein gutes Testimonial bezieht sich auf ein klar umrissenes Thema oder Anliegen und ist kurz (1-3 Sätze). Der Absender der Botschaft gibt sich zu erkennen. Das gute Testimonial enthält den vollen Namen und zusätzliche Informationen wie Wohnort und Bild der Person. Wie mache ich ein wirkungsvolles Testimonial für die Gesundheitsförderung im Alter? 1. Sammle so viele Testimonials wie möglich. Eine grosse Auswahl hilft bei der Abstimmung auf die gewünschten Aussagen und die Platzierung. 2. Am besten sammelst Du die Testimonials im direkten Austausch mit der jeweiligen Person. Dies kann auch im Rahmen einer Aktivität (z.B. Bewegungsanimation) oder eines Angebots erfolgen. Verwickle sie in ein Gespräch und schaff eine persönliche Beziehung. Alternativ kannst Du Testimonials natürlich auch über den schriftlichen Weg sammeln. Verwende dazu das Formular mit Erläuterungen im Anhang 3. Stell dabei konkrete Leitfragen. Texte, die auf bestimmte Details und konkrete Szenarien eingehen, wirken plastischer und glaubwürdiger. Hier eine Auswahl möglicher Frage-Beispiele aus dem Bereich Bewegungsförderung im Alter: Was motiviert Sie, sich täglich zu bewegen? Wie überlisten Sie Ihren „inneren Schweinehund“? Was bedeutet Bewegung für Ihr Leben und Ihre Gesundheit? Mit wem bewegen Sie sich am liebsten? Wie gelingt es Ihnen, sich trotz Ihrer Schmerzen weiter zu bewegen? 4. Frage die mitwirkende Person nach Foto, vollem Namen und Wohnort. Lasse dir in jedem Fall die Erlaubnis zur Veröffentlichung bestätigen, wenn möglich schriftlich. siehe Formular im Anhang 5. Bearbeite die Texte nicht zu stark. Eine zu formale Sprache wirkt oft weniger positiv als ein natürlicher, ungezwungener Wortlaut. Vor allem: verfälsche niemals ein Testimonial! 6. Schicke das vorgeschlagene Testimonial für ein „gut zum Druck“ zurück an die jeweilige Person. Überarbeite es wenn nötig mit den Kommentaren. Die Person muss die Möglichkeit haben, ihre Einwilligung zu widerrufen. Erwäge auch einen Prätest der Testimonials mit ausgewählten Zielgruppenvertreter/innen durchzuführen. Via Best Practice Gesundheitsförderung im Alter: Anleitung Testimonials, 4/2015, CK und FB 2 Wie kann ich Testimonials nutzen und wirkungsvoll platzieren? Nutze die Testimonials als „Türöffner“, um Zugang zur Zielgruppe zu schaffen (z.B. Webseiten, Plakate und Aushänge für Anlässe, Flyer, Broschüren, Präsentationen, etc.). Eröffne den Dialog mit Zielgruppenvertretern, indem Du Bezug zu den Testimonials nimmst. Platziere die Testimonials auffällig und an allen wichtigen Stellen. Teste verschiedene Platzierungen, Formen, Inhalte und Gestaltungsmöglichkeiten. Ein allgemeingültiges Rezept existiert nicht. Verwende aber nicht zu viele Testimonials für dasselbe Produkt. 3 oder 4 reichen für eine Webseite. Biete den Interessierten die Möglichkeit, bei Interesse weitere Testimonials aufzurufen. Was kostet mich ein Testimonials? Den Aufwand für das Erstellen von Testimonials solltest Du nicht unterschätzen. Neben den Personalressourcen für den Austausch mit den angefragten Personen sollten Mittel für Fotografen, Layout/Grafik und Druck, sowie allenfalls Inserate, etc. eingeplant werden. „Inhouse“ Lösungen können helfen, Ausgaben zu reduzieren, dürfen aber nicht auf Kosten der Qualität gehen. Versuche, Sponsoren zu finden oder als Nichtprofit-Organisation präferentielle Konditionen mit den Medien auszuhandeln. Die Erfahrung zeigt: gut platzierte Testimonials werden viel beachtet und kommen bei der Zielgruppe gut an. Es lohnt sich also, in Qualität zu investieren! Via Best Practice Gesundheitsförderung im Alter: Anleitung Testimonials, 4/2015, CK und FB 3
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