Wenn ihr das alles seht, so wisst

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Denkanstoß Nr.24
27. November 2015
Berichte
Zum Terroranschlag von Paris
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Videos und Meldungen zum Tagesgeschehen
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Jugendkongress der Siebenten-Tags-Adventisten in Belgien
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Adventisten in Frankreich und Belgien stimmen einer Stellungnahme zu Gunsten der
Frauenordination zu
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Einheiten der STA-Weltkirche im Aufruhr gegen Gottes Ordnungen 8
„Wenn ihr das alles seht so wisst ....“!
Von Tom Robinson
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Der große Kampf - Kapitel 35: Die Freiheit des Gewissens bedroht
Ellen G. White
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Die Lehre von den letzten Dingen
Manfred Michael
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Die wahre Bedeutung vom 'AMEN'
Zac Poonen
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Was bedeutet "Apostasie„?
Angel Manuel Radríguez
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Gab es Weihnachten vor Christus?
Jerold Aust
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Der Ursprung von Weihnachten
Gerherd Traweger
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Gedanken über Christi Göttlichkeit
David Clayton
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Geister prüfen – wichtiger denn je
Dr. Lothar Gassmann
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Videos
65
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Berichte
n den letzten Ausgaben haben wir wiederholt erwähnt, dass es heuer wieder zu Weihnachten eine Sondernummer gäbe. Is´nicht. Jetzt werden Sie wahrscheinlich fragen: „Wisst ihr
noch, was ihr wollt?“ oder so ähnlich. Wir sind keine Propheten, auch wenn das manche annehmen sollten. Wir stützen unsere Erkenntnis(se) allein auf die Aussagen Jesu – also auf
die Bibel. Zwar ist uns bewusst, dass die Endzeit angebrochen ist, doch wie und was sich der Erden-Diktator – Satan – für uns ausgedacht hat wissen wir nicht. Ist vielleicht auch besser so. Was
er allerdings in den letzten Wochen so alles auf uns abgeschossen hat, das würde uns im Grunde
reichen. Uns - aber ihm nicht. Da so manche „Mitmenschen“ nun von verbalen Attacken zu „Handfesterem“ übergegangen sind, haben wir kurzentschlossen umdisponiert. Die weihnachtlichen Artikel finden Sie bereits in dieser Ausgabe. Erleichtert hat uns diese Entscheidung der Umstand, dass
in zwei Tagen bereits der erste Adventsonntag ist.
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Das bedeutet aber nicht, dass auch alle anderen geplanten Sondernummern „gestorben“ sind. Pläne gibt es viele, doch wissen wir nicht (siehe oben), ob uns die Umsetzung auch gelingt. Grund:
Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, dass wir bald nicht mehr auf das Internet zugreifen werden
können. Ob und wann das tatsächlich der Fall sein wird... ????.
Wenn in das derzeit herrschende Chaos so einigermaßen Ordnung eingekehrt ist, werden wir auf
der Seite „In eigener Sache“ berichten.
AKTUELL:
Zitate, gut „verpackt“ und leicht zu überhören. Auch uns wäre es so ergangen, wenn wir nicht ein
geschultes Ohr für die Zwischentöne hätten.
Tagesschau 17.11.2015
Nach den Anschlägen hat Frankreich die EU-Staaten formell um militärischen Beistand gebeten.
Paris beruft sich dabei auf eine bisher wenig beachtete Klausel im Vertrag von Lissabon. Danach
steht einem angegriffenen Mitgliedsstaat jedwede Hilfe und Unterstützung der Partner zu.
Die ist heute in Brüssel Frankreich zugesagt worden.
Federica Mogherini (EU-Außenbeauftragte): "Europa ist vereint und verlangt von der Internationalen Gemeinschaft und von der Arabischen Welt die gleiche Geschlossenheit. Heute hat Frankreich uns um Hilfe gebeten und ganz Europa hat vereint gesagt "Ja, wie helfen."
Die Anfrage Frankreichs stützt sich auf EU-Verträge. Zum ersten Mal in der Geschichte der Europäischen Union bittet ein Land Beistand nach Artikel 42,7. Darin heißt es:
"Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaates
schulden andere Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung (...).
Für Deutschland bedeutet das nicht unbedingt Militäraktion in Syrien aber Hilfe in anderen Krisengebieten, Z.B. in West-Afrika.
Ursula von der Leyen (Bundesverteidigungsministerin): "Wir werden dort mehr
Engagement zeigen und es ist aus französischer Sicht besonders wertvoll,... In Maly wird
Deutschland die Militärausbildung verstärken“.
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Judith Müllender (ARD Brüssel): "Die Verteidigungsminister zeigten heute in Brüssel vor allem Eines: Sie stehen geschlossen hinter Frankreich. Doch wie sie das Land konkret unterstützen wollen, das sagten sie nicht..."
Auch über die Grenzen der EU hinaus bemüht sich Frankreich um eine möglichst breite Allianz ... allen voran mit Russland und den USA. Beide fliegen bereits Angriffe gegen IS-Stellungen. Nun will Präsident Hollande erreichen, dass dies abgestimmter geschieht. .... Eine weltweite
Allianz gegen den Terror soll entstehen.
John Kerry (USA-Außenminister): „Wir haben über die wesentlichen Schritte gesprochen, die wir zusammen angehen werden - auf ganz verschiedenen Gebieten.“
... Mehr Soldaten, mehr Polizei, mehr Überwachung... "Wegen der zusätzlichen Mehrausgaben
wird Frankreich die Europäischen Haushaltsvorgaben nicht einhalten können", sagte Premierminister Valls (Manuel Valls, Frankreich). "Das ist ein Kampf, der nicht nur Frankreich angeht,
sondern Europa."
Tagesthemen 17.11.2015
Georg Mascolco (Leiter Rechercheverbund NDR/WDR/SZ): "Wenn man weiß, dass der
sogenannte Islamische Staat Europa als Gegner auserkoren hat, ... herrscht bei den
Sicherheitsbehörden eine ganz andere Sensibilität. Dinge, von denen man gestern gesagt hat "Das kann ich mir nicht vorstellen" ... in dieser Zeit der Anspannung werden
ganz andere Szenarien für möglich gehalten.“
Francoise Schepmans (Bürgermeisterin Molenbeeck-Saint-Jean): „Es gibt eben das Problem der gewalttätigen Radikalisierung. Ich glaube, dass es dafür seit Jahren einen
fruchtbaren Boden dafür gibt. Die Politik sei eben dieser Gefahren nicht genug bewusst gewesen. ... Eine besser organisierte Polizei - darauf hoffen wir in Molenbeeck."
Frankreich, das sich nach eigenem Selbstverständnis seit den Anschlägen in Paris, im Krieg befindet, hat heute etwas getan, das bisher noch nie der Fall gewesen ist. ... Was heißt Hilfe in diesem
Fall? Bedeutet das z.B. für Deutschland, dass wir militärisch in Syrien eingreifen? Einer tut es
jetzt schon. Putin fliegt bereits an der Seite der Franzosen Luftangriffe in Syrien und bildet
so eine ungeahnte Allianz gegen der Terror. ...Der Ausnahmezustand gibt den französischen
Ermittlern fast uneingeschränkte Macht zuzuschlagen. Während sich Präsident Hollande am
Morgen mit US-Außenminister Carry über das weitere gemeinsame Vorgehen abstimmt, überrascht sein Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian seine europäischen Kollegen in Brüssel:
"Frankreich, das sich im Krieg sieht, bittet die EU offiziell um militärischen Beistand.“ Das
gab es noch nie. Am Nachmittag kommt überraschend ein neuer Verbündeter hinzu - Russlands Präsident Putin. Er erklärte, die Franzosen sollten wie Verbündte behandelt werden.
Damit hätte Hollande etwas erreicht, was bislang unmöglich schien. Die USA, Russland und
Frankreich einig im Kampf gegen die IS - ein echtes internationales Kampfbündnis.
Moskau hat heute zugestanden, dass das Russische Passagierflugzeug, das kürzlich über dem
Sinai abgestürzt ist, durch eine Bombe zerstört wurde. Diese Hinweise gibt es ja schon länger.
Warum sagt das Russland erst jetzt?
Udo Lielischkies (ARD Morkau): "Die offizielle Begründung, die der Russische Geheimdienstchef Bosnikov gab, man habe Sprengstoffspuren gefunden, damit sei es nun klar.
Jetzt, nach dem Terror in Paris, schien dies für den Kreml der beste Zeitpunkt zu sein, sich
einzureihen. Das wurde heute auch im Fernsehen sehr gut inszeniert gezeigt, wie der Russische Präsident direkt mit seinem Kapitän des Raketenkreuzers Maskwa in Verbindung
trat und sagte: „Dort kommen jetzt französische Kriegsschiffe, nehmen Sie mit ihnen
sofort direkte Verbindung auf und behandeln sie diese wie Verbündete."
Wie hat das Putin in so kurzer Zeit geschafft, von einem Ausgestoßenen zum wichtigsten Partner
des Westens zu werden? War der Syrien-Konflikt ein Erfolg für ihn?
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Udo Lielischkies (ARD Morkau): "Viele glauben schon. Denn er hat 3 Ziele gleichzeitig erreicht. Einmal den Sturz Assads zu verhindern, ... ein zweiter Erfolg ist, er hat auch seine
militärische Macht effektiv im Nahen Osten wieder aufgebaut - er hat dort jetzt mehrere Militärbasen, er kommuniziert sehr eng mit Iran, Irak, der Hisbola und ist eingebunden in der Kommandoachse zwischen Bagdad und Damaskus. Aber entscheidend
ist vermutlich auch für ihn, dass er wieder auf der Weltbühne mitspielt. Er kann der Bevölkerung zeigen, ,ich bin eingebunden in eine weltweite Koalition gegen das Böse´ ... Und
das kann soweit führen, dass er nun Bodentruppen entsenden kann. Das sagt der stellvertretende Verteidigungsminister im Sicherheitsausschuss. Er meinte: "Bodentruppen
seien für ihn nach dieser Rede Putins nicht mehr ausgeschlossen.“
Tagesthemen 18.11.2015
Innenminister de Maizière: „Ein Innenminister kann und dar nicht alles sagen, was er weiß."
… Die Polizei dieser Tage: Nicht nur hilfsbereit, auch kampfbereit...
… Die Bedrohungslage in Deutschland ist unverändert, ist ernst....
… Das freiheitlich demokratische Deutschland lässt sich wohl verändern, eine absolute Sicherheit - eine Illusion. Ein Schloss (gemeint war Mainz) wird sich schützen, eine Republik wohl
kaum.
Sabine Rau (ARD): „Der Islamistische Terror ist in Europa angekommen. ... Fakt ist: Die
Terroristen agieren international, gut vernetzt und blitzschnell. Dafür brauchen wir gut
vernetzte, international agierende blitzschnelle Geheimdienste. Da ist noch Luft nach
oben.“
Dazu einige Videos:
General a.D. Harald Kujat
FAKT/Das Erste
Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat sagt, die Zukunft ist unsicher, deshalb muss auch die
Bundeswehr für den Bündnisfall gerüstet sein.
3:05
Prof. Christian Hacke: Beteiligt sich Deutschland an Luftschlägen?
Kontrovers / Bayrischer Rundfunk
Frankreichs Staatspräsident Hollande drängt auf eine internationale Koalition im Krieg gegen den sogenannten IS. Wenige Tage nach den Terroranschlägen in Paris hat Frankreich den Bündnisfall aufgerufen - erstmals in Geschichte der EU.
Heißt das für uns Beteiligung an Luftschlägen? Eine Einschätzung von Politikwissenschaftler Prof. Christian Hacke in der
Sendung Kontrovers im Bayerischen Fernsehen.
4:16
Dr. Walter Veith: Der Masterplan!
Alle 3 Weltkriege wurden vor Langer Zeit geplant!
6:23
Weitere Meldungen zu diesem Thema:
9.01.2012
Der 3. Weltkrieg – Das geophysikalische Ereignis – Das Erbe der Neuen Welt
Im Januar 2010 erhielten wir 11 Seiten mit Informationen von einem Eingeweihten, der physisch an einer Sitzung mit
ranghohen Freimaurern in der Londoner City im 2005 teilgenommen hat. Was dort besprochen wurde, verursacht mehr
als nur eine Gänsehaut.
Zwei Punkte , worüber unsere Quelle berichtete:
• Es ist geplant, mit einem Anschlag von Israel auf den Iran anzufangen. Entweder der Iran oder China wird in eine atomare Antwort provoziert. Nach einem kurzen Schlagabtausch, wird es einen Waffenstillstand geben. Die Welt wird in
Angst und Chaos versetzt – alles sorgfältig konstruiert.
• Der Zustand extremer Anspannung wird benutzt werden, um in allen westlichen Erst-Welt-Nationen strenge soziale und
militärische Kontrollen zu rechtfertigen. Pläne dafür existieren bereits.
Und was geschieht derzeit in Jerusalem???
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Oktober 23, 2013 / JENS BLECKER
Union und SPD verhandeln über Abschaffung der Demokratie
Frau Merkel hat das schon sehr genau auf dem Schirm gehabt als Sie einst sagte: “Denn wir haben
wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit.” Wie
ernst es diese Frau damit meint, dürfte den wenigsten Bürgern wirklich klar sein.
Veröffentlicht: 07.10.12, 23:04 | Aktualisiert: 08.10.12, 11:20
Schweizer Armee bereitet sich auf Unruhen in Europa vor
Kriegsgefahr in Europa: Schulungen für Priester
Christine Rütlisberger
Anmerkung: Im Denkanstoß Nr. 3 v. 6. Februar d.J haben wir ausführlich über den geplanten 3. Weltkrieg berichtet.
Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu
und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen; aber es
ist noch nicht das Ende da.
Matthäus 24,6
Betrifft: Jugendkongress
der Siebenten-Tags-Adventisten in Belgien
Zum STA-Jugendkongress in Belgien veröffentlichte ein(e) Jared Marquita ein Video SMILEYOUTH CONGRESS BELGIUM 2015, wo ein aufmerksamer Beobachter die Frage stellt: „Wird
hier die Freude in Jesus Christus mit Selbstdarstellung verwechselt?“
Unsere Antwort: Frage überflüssig, ein klares „JA“. Mit Lobpreis hat das nichts mehr zu tun. Womit
auch die zweite Frage beantwortet wäre: „Was soll das? sieht so Jugend- Evangelisation aus?“,
die nur ganz klar mit „NEIN beantwortet werden kann.
Daher teilen wir seinen Kommentar dazu : das ist für mich befremdend (sehr befremdend !) und fügen noch dazu: Diese Gott lästernden Auswüchse sind schon lange zu beobachten (nicht nur in
Belgien). Überraschend ist das nicht, wenn man diese Meldung liest:
Mi 18. Nov. 2015
Paris/Frankreich, 18.11.2015/APD / Der Exekutivausschuss der Siebenten-Tags-Adventisten in
Frankreich und Belgien (Union Franco-Belge, UFB) hat am 11. November in Paris einer Erklärung zugestimmt, die einen allmählichen Gesinnungswandel anstoßen will, um zukünftig die
geschlechtsunabhängige Ordination zum Pastorendienst zu ermöglichen.
Am 8. Juli hatten es die rund 2.300 Delegierten der adventistischen Weltsynode 2015 (Generalkon ferenz-Vollversammlung) in San Antonio, Texas/USA abgelehnt, den weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) die Kompetenz zu erteilen, adventistische Pastorinnen in ihrem
Verwaltungsgebiet zum Pastorendienst zu ordinieren.
Laut Jean-Paul Barquon, UFB-Generalsekretär, habe es nach dem Beschluss der Weltsynode vom
Sommer 2015 im Gebiet seiner Kirchenregion Forderungen gegeben, die Tätigkeit der mehr als
zehn adventistischen Pastorinnen in der UFB einzuschränken. Dieser falschen Interpretation des Beschlusses der Weltsynode habe die adventistische Kirchenleitung von Frankreich, Belgien und Luxemburg mit der verabschiedeten Stellungnahme entgegentreten wollen. Gleichzeitig sei es ihr wichtig, damit einen Prozess anzustoßen, der die geschlechtsunabhängige Ordination zum Pastorendienst zum Ziel habe.
Das Ergebnis der Entscheidung der adventistischen Weltsynode 2015 „verändert nicht das Verständnis des Dienstes von Frauen im Leben und Auftrag der Kirche, wonach die Frauen, ebenso wie die
Männer, als Älteste der Gemeinde eingesegnet werden können, um den Pastorendienst auszufüh ren“. Die UFB-Stellungnahme ermutigt Frauen zum Pastorendienst und fordert sie generell dazu auf,
sich ihren Gaben entsprechend in der Kirche einzubringen, weil sie einen „komplementären“ Beitrag
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und eine echte Bereicherung brächten. Die Kirchgemeinden werden eingeladen, auf ihrer Ebene geschlechtsunabhängige Einsegnungen vorzunehmen sowie Frauen auch weiterhin als Diakone und
Älteste einzusegnen.
Geschlechtsunabhängiges Gehalt
Die Kirchenleitung von Frankreich, Belgien und Luxemburg will laut Bulletin d’Information Adventiste
(BIA) die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit adventistische Pastorinnen ebenso wie ihre
männlichen, ordinierten Kollegen entlohnt werden können. Sie wolle diesbezüglich bei der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) vorstellig werden, sagte Jean-Paul Barquon.
Adventistische Pastorinnen: Segnung aber keine Ordination
Frauen können auch nach dem Entscheid der Weltsynode 2015 nach ihrem mehrjährigen Theologiestudium in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zwar als Pastorinnen „gesegnet“ und damit
beauftragt werden, Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vorzunehmen; doch ist diese Vollmacht örtlich begrenzt. Während die Ordination von Pastoren innerhalb der
Freikirche weltweit Gültigkeit hat, dürfen gesegnete Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu
einer Kirchenleitung gehören, welche die Segnung auch praktiziert. Ordiniert zum weltweiten Dienst
werden lediglich männliche Geistliche. Nur sie dürfen in kirchenleitende Ämter, etwa als Präsident einer „Vereinigung“ oder eines „Verbandes“ (regionale beziehungsweise überregionale Kirchenleitung)
berufen werden, da hierfür die Ordination notwendig ist.
Französischer Text (Original) der Stellungnahme:
http://www.adventiste.org/actualite.html/678#
Englische Übersetzung: http://conversation.spectrummagazine.org/t/franco-belgian-union-approvesstatement-in-favor-of-womens-ordination/10022
Dazu der neueste Newsletter der Gemeinschaft der Übrigen. Hier ist (fast) alles gesagt:
Einheiten der STA-Weltkirche im Aufruhr gegen Gottes Ordnungen,
und die Generalkonferenz schaut einfach weg!
1. Die Rebellions-Lawine rollt: Schreckensmeldungen zur Ordinationsfrage
a) Aufstand in Italien
Kaum haben die Schreckensmeldungen über die rebellischen Beschlüsse der Verbände Norwegen
und Dänemark ihre Runde gemacht, die Ordination überhaupt abzuschaffen, um Gleichheit der Geschlechter auch im pastoralen Dienst zu gewährleisten, reiht sich die Italienische Union in die Kompanien der Aufrührer mit ein, wie der Adventische Pressedienst berichtet:
„Rom/Italien, 19.10.2015/APD Am 15. Oktober hat die adventistische Kirchenleitung in Italien (Unione Italiana delle Chiese Cristiane Avventiste del Settimo Giorno UICCA) den Beschluss 250, der be reits am 16. September gefällt worden war, publiziert. Demnach hat der UICCA-Exekutivausschuss
einstimmig beschlossen „ein respektvolles, aber starkes Zeichen des Dissenses und des Protests“
gegenüber der Entscheidung der adventistischen Weltsynode 2015 (Generalkonferenz-Vollversammlung) zur Frauenordination zu veröffentlichen und „geeignete administrative Maßnahmen“ zu
treffen... In der Stellungnahme heißt es: ´Die UICCA (Italienische Union der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten) fühlt sich gezwungen, ein respektvolles aber auch starkes Signal an
die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) zu senden, um ihren Protest beziehungsweise ihren Dissens zur Abstimmung der Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) zum Ausdruck zu bringen. Die Weltsynode hat in der jüngsten Generalkonferenz-Vollversammlung im
Namen der Einheit der Kirche gegen das Grundprinzip der Freiheit sowie der Meinungsver schiedenheit im religiösen und kulturellen Kontext verstoßen. Im Namen der Würde der weiblichen Pastoren, die in unserem Gebiet ihren Dienst leisten, können wir nicht akzeptieren,
dass ihre Mission weiterhin nicht vollständig anerkannt und damit diskriminiert wird. Die UICCA behält sich vor, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Meinungsverschiedenheit in
offensichtlicher Weise, auch mit administrativen Maßnahmen, zum Ausdruck zu bringen.`“
Damit ist nun neben der Transeuropäischen Union auch die Intereuropäische Division - und das betrifft uns in Deutschland – involviert.
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b) Adventisten in Frankreich und Belgien stimmen einer Stellungnahme zu Gunsten
der Frauenordination zu
In der neuesten Nachricht des Adventistischen Pressedienstes (APD) vom 18.11.2015 lesen wir:
„Paris/Frankreich, 18.11.2015/APD Der Exekutivausschuss der Siebenten-Tags-Adventisten in
Frankreich und Belgien (Union Franco-Belge, UFB) hat am 11. November in Paris einer Erklärung zugestimmt, die einen allmählichen Gesinnungswandel anstoßen will, um zukünftig die
geschlechtsunabhängige Ordination zum Pastorendienst zu ermöglichen.“
Vor allem beruft man sich hier auf die Grundlage, dass Frauen als Älteste ordiniert werden dürften
und der Beschluss von San Antonio nur die Divisionen betreffen würden. Weiter schreibt der APD:
„Laut Jean-Paul Barquon, UFB-Generalsekretär, habe es nach dem Beschluss der Weltsynode vom Sommer 2015 im Gebiet seiner Kirchenregion Forderungen gegeben, die Tätigkeit der
mehr als zehn adventistischen Pastorinnen in der UFB einzuschränken. Dieser falschen Inter pretation des Beschlusses der Weltsynode habe die adventistische Kirchenleitung von Frankreich, Belgien und Luxemburg mit der verabschiedeten Stellungnahme entgegentreten wollen. Gleichzeitig sei es ihr wichtig, damit einen Prozess anzustoßen, der die geschlechtsunabhängige Ordination zum Pastorendienst zum Ziel habe. Das Ergebnis der Entscheidung der
adventistischen Weltsynode 2015 „verändert nicht das Verständnis des Dienstes von Frauen im Leben und Auftrag der Kirche, wonach die Frauen, ebenso wie die Männer, als Älteste der Gemeinde
eingesegnet werden können, um den Pastorendienst auszuführen“. Die UFB-Stellungnahme ermutigt Frauen zum Pastorendienst und fordert sie generell dazu auf, sich ihren Gaben entsprechend in
der Kirche einzubringen, weil sie einen „komplementären“ Beitrag und eine echte Bereicherung
brächten. Die Kirchgemeinden werden eingeladen, auf ihrer Ebene geschlechtsunabhängige Einsegnungen vorzunehmen sowie Frauen auch weiterhin als Diakone und Älteste einzusegnen.“
Der französische Text der Stellungnahme kann nachgelesen werden unter: http://www.adventiste.org/actualite.html/678# - und die englische Übersetzung unter: http://conversation.spectrummagazine.org/t/franco-belgian-union-approves-statement-in-favor-of-womens-ordination/10022
c) Erste Rückgabe der Ordinationsurkunde in Deutschland
Auch in der Bundesrepublik setzt sich der aufrührerische Trend fort. So berichtet „Adventisten heu te“-Aktuell (AHA), am 23.10.2015 eine Meldung des APD:
„Erste Rückgabe der Ordinationsurkundein Deutschland
Im Oktober hat auch ein deutscher Pastor - aus dem Bereich des SDV - seine Ordinationsurkunde
an den zuständigen Landesausschuss seiner Vereinigung zurückgegeben. Seine Begründung: ´Damit möchte ich ein Zeichen setzen, dass ich die Ordinationspraxis nach der Ordnung der
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für diskriminierend und ohne biblische Grundlage
sehe. Gleichzeitig möchte ich meine Solidarität mit den Frauen im Pastorenamt dieser Kirche
zum Ausdruck bringen.`
Die Austrittserklärung einer Glaubensschwester nach der Entscheidung in San Antonio, die Diskussionen, die er persönlich seit 1990 auf jeder Generalkonferenz-Vollversammlung miterlebt habe, sowie die Verletzungen und Diskriminierungen, von denen seine Kolleginnen im Pastorendienst berichten und empfinden, hätten diesen Entschluss reifen lassen. Der Landesausschuss habe diese Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis genommen. An der Beauftragung und der Arbeit dieses Pastors
in seiner Vereinigung (Landeskörperschaft) ändere sich im Moment nichts. APD/epd)“
d) Neun Theologieprofessoren der Andrews Universität geben ihr Ordinationsurkunde zurück
Zuvor wird in dieser Mitteilung berichtet, dass 9 Theologieprofessoren der Andrews-Universität (Michigan) als Reaktion auf den ablehnenden Beschluss der Weltsynode 2015 (Generalkonferenz-Vollversammlung) der Siebenten-Tags-Adventisten zur Ordination von Pastorinnen ihre Legitimationen
(Beglaubigung) als "ordinierte" Pastoren an die Weltkirchenleitung zurückgegeben haben:
„Die Professoren haben gebeten, wie adventistische Pastorinnen behandelt zu werden, d. h.
Legitimationen als "beauftragte" Pastoren ausgestellt zu erhalten. Dies berichtete die amerikanische Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren SPECTRUM. Jeder der neun Professoren
habe nach Angaben von Pastor Jiří Moskala, Dekan des Theologischen Seminars, individuell ein
entsprechendes Schreiben an den Exekutivsekretär der Weltkirchenleitung G. T. Ng gerichtet, da die
Andrews University, das "Flaggschiff" adventistischer Ausbildungsstätten für religiöse Leiter der Kirche, eine Institution der Weltkirchenleitung ist. (Die zurückgesandten Legitimationen laufen Ende
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Dezember 2015 aus und müssen erneuert werden.) ... Die in den Schreiben angegebenen Gründe
waren unterschiedlich, so Moskala. Die Professoren erlebten die gegenwärtige Ordinationspraxis als
eine sakramentale Ermächtigung, die das männliche Geschlecht voraussetze und nicht als Segnung
für geschlechtsunabhängige, geistliche Gaben, wie dies die Adventisten immer gelehrt hätten. Einige
Theologen hätten laut Moskala darauf hingewiesen, dass Ordination Teil der Arbeitsrichtlinien der
Kirche sei und kein Artikel der 28 adventistischen Glaubensüberzeugungen, wie dies heute den Anschein habe. Für sie sei dieser Antrag auf Auswechslung der Legitimationsbezeichnung eine
Frage des Gewissens sowie der Aufrichtigkeit und ergebe sich aus einem tiefen Gefühl der
Ungerechtigkeit und Unfairness Kolleginnen gegenüber, die als Pastorinnen dienten... Inzwischen habe einer der neun Professoren mitgeteilt, dass die Generalkonferenz die Rücknahme
der Ordinationsurkunde abgelehnt habe...“ (Ebd., AHA, 23.10.2015)
e) Die Washington Vereinigung in den USA bewilligt „beauftragten“ Predigern (also
auch Frauen) neue Rechte, die bisher nur ordinierten Predigern vorbehalten waren
Und eine andere Meldung in Spectrum vom 22. Oktober macht darauf aufmerksam, dass die Washington Vereinigung Richtlinien beschlossen hat, die den „beauftragten“ (commissioned) Predigern
(also auch Frauen) neue Rechte bewilligen. Fünf Bereiche werden genannt, die den/die „beauftragte(n)“ Prediger/in de facto dem ordinierten Prediger gleichstellen:
1) Die Durchführung von Trauungen und Taufen.
2) Teilhaben an der Durchführung, eine Gemeinde zu organisieren oder Gemeinden zusammenzulegen.
3) Das Vorrecht wahrzunehmen, in ihrer lokalen Gemeinde Älteste, Diakone und Diakoninnen
zu ordinieren.
4) Ordination ab der Zeit zu billigen, wenn die Weltkirche die Ordination von Männern und Frauen
gutheißt.
5) Es wird erlaubt, in jeder Position der Washington Vereinigung zu dienen, eingeschlossen
als Vereinigungsvorsteher.
(Quelle: ProphecyAgainTV: „Expect A Repeat: Herod's Birthday Party, Salome's Dance, Herodias'
Call For Death Of A Protestant“, 01.11.2015)
f) Der Pazifik Verband in den USA bekräftigt seine Entscheidung aus dem Jahre 2012,
Frauen zu ordinieren
Weiter lesen wir auf der Homepage OrdinationTruth.com am 8. Oktober 2015:
„Pazifik Union rebelliert gegen GK FO [FO = Frauenordination,ES] Entscheidung“ Dazu wird
ausgeführt: „Es wurde heute offenbart, dass der Vollzugsausschuss der Pazifik Union am 9 September 2015 beschloss, ihre Entscheidung aus dem Jahre 2012, Frauen für Positionen pastoraler
Leiterschaft zu ordinieren, zu bekräftigen, ungeachtet der Entscheidung der Generalkonferenzversammlung am 9. Juli 2015 [war 8. Juli ,ES]... Gemäß dem Pazifik Union „Recorder“ heißt es: „Der
Ausschuss verpflichtete sich, ihre weiblichen Pastoren zu unterstützen und sagte, er würde
weiterhin an dem Delegiertenbeschluss des Verbandes im Jahre 2012 festhalten, ´die Ordination für den Evangeliumsdienst unabhängig vom Geschlecht, anzuerkennen`...“ (Pacific Union
Recorder, Oktober 2015, S. 34)
In den „Union News“ von PUC (Pacific Union Conference) vom Oktober lesen wir außerdem unter
der Überschrift: „Ein Gelöbnis zur Unterstützung für Frauen im Predigtdienst“ im Anschluss an die
Bekräftigung, Ordinierung zum Predigtdienst unabhängig vom Geschlecht durchzuführen:
„Gott hat die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten mit einer wirkungsvollen globalen Mission beschenkt, und wir suchen weiterhin die Führung durch den Heiligen Geist, wenn wir durch unsere örtlichen Gemeinden, Vereinigungen und Institutionen dienen. Richtlinien der Generalkonferenz
erlauben Frauen, als beglaubigte Gemeindepastoren zu dienen (GC Working Policy BA 60 10; North
American Division Working Policy L 33 10), ebenso als ordinierte Diakoninnen (Church Manual, p.
78) und als ordinierte Älteste (Prediger Handbuch der Siebenten-Tags-Adventisten, p. 94), und wir
ermutigen unsere Gemeinden im Pazifik Verband, qualifizierte Frauen aller Altersstufen für diese
Aufgaben zu verwenden und zu ermächtigen. Der Pazifik Verband bestätigt die Schlussfolgerungen
des NAD [Nordamerikanische Division] Studienausschusses über die Theologie der Ordination, wie
sie vom NAD Jahresende-Treffen 2013 angenommen wurde... Wir verpflichten uns, Frauen für jeden Aspekt des Dienstes und Gemeinschafts-Leiterschaft zu unterstützen, ob sie nun lizen-
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siert, beauftragt oder ordiniert sind.“
Und voller Begeistung schließen sie ihren Bericht ganz verblendet:
„Wir frohlocken bei dieser Gelegenheit, Anteil an diesem großen Werk zu besitzen, und wir machen
unsere Unterstützung für Frauen im Dienst wieder mit den am stärksten möglichen Ausdrücken geltend. Wir glauben dass derselbe Geist, der des Herrn Werk auf dem ganzen Weg entlang geleitet
hat, dies heute leiten wird. ´Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der
Herr der Heerscharen` (Ellen G. White, R&H, 16. Mai 1899).“
2. Weitere Entwicklungen in Deutschland in der FO-Frage und bezüglich des
Kongregationalismus
Wie in der Novemberausgabe von „Adventisten heute“ (AH) berichtet wird, werden nun auch in
Deutschland die Töne der Rebellion wieder lauter.
a) Zwei entgegengesetzte Lesermeinungen in „Adventisten heute“, Novemberausgabe 2015
Zunächst bemängelt auch Dr. Manfred Heide unter der Rubrik „Lesermeinungen“ in „Adventisten
heute“ (Novemberausgabe 2015, S. 15f) unter der Überschrift: „Nicht dem Zeitgeist anpassen“, dass
die beiden deutschen Verbände in ihrer Stellungnahme zum Abstimmungsergebnis der GKVollversammlung in San Antonio zur Frage der Frauenordination „in Bezug auf Anerkennen und Umsetzen“
des „Generalkonferenzbeschlusses noch eine Menge zu lernen“ haben. Er zitiert eine Aussage von
Ellen White aus Schatzkammer der Zeugnisse III, S. 353, die eindeutig in Bezug auf die Annahme
von Vollversammlungsbeschlüssen der GK ist: „Wenn jedoch auf einer Generalkonferenz das Urteil der aus allen Teilen des Feldes versammelten Brüder ausgeführt wird, dann dürfen per sönliche Unabhängigkeit und persönliches Urteil nicht hartnäckig aufrechterhalten, sondern
müssen untergeordnet werden. Nie darf ein Mitarbeiter das beharrliche Aufrechterhalten sei ner Unabhängigkeit als Tugend ansehen, wenn sie dem Beschluss der Gesamtgemeinschaft
entgegensteht.“
Und seine anschließenden Fragen und Mahnungen sind durchaus berechtigt:
„Was bedeutet die Aussage in der deutschen Stellungnahme, wir werden ´alle Möglichkeiten
ausschöpfen, um Frauen als vollbeauftragte Pastorinnen in unseren Gemeinden einzusetzen`? Will man sich unbedingt dem Zeitgeist anpassen und die Gender-Mainstream-Strategie
in unserer Freikirche durchziehen? Nach welchen ´angemessenen Lösungen` sucht man?
Will man die bisherige ´ablehnende Haltung gegenüber einer GK-Entscheidung` beibehalten?
Auch Entscheidungen ´regionaler Delegiertenkonferenzen` sollten sich an GK-Beschlüsse
halten!... Nach ´angemessenen Lösungen` braucht man nicht zu suchen, wenn man sich an
gefasste GKBeschlüsse hält!...“
Darauf folgt eine lange Lesermeinung - unterzeichnet von 56 Frauen -, die ihre sehr fragwürdige, ne gative Stimmung wiedergeben, und sich am Schluss wie folgt an die Gemeinschaftsleitung wenden:
„Wie geht es weiter – hier in Deutschland? Solidarität und Liebe zeigen sich unterschiedlich
und lassen sich nicht einfordern, aber was werden die Verantwortlichen tun? Schützen und
stärken sie? Wie bringen sie ihre Überzeugung, die vor San Antonio deutlich bekundet wurde, jetzt zum Ausdruck?“ (S. 16)
b) Die Absichtserklärung des NDV-Vorstehers Johannes Naether
Und tatsächlich lassen die Meinung und Absichtserklärung insbesondere von Johannes Naether,
dem Vorsteher des Norddeutschen Verbandes, nicht lange auf sich warten. In der gleichen Ausgabe
von „Adventisten heute“ wird über die AWA-Herbsttagung unter der bezeichnenden Überschrift:
„Frustriert angereist – ermutigt nach Hause“ (das Thema von AWA lautete: „Adventistische Weltkirche nach San Antonio/Texas 2015 – Analyse, Reflektion, Perspektiven aus westeuropäischer Sicht“)
unter anderem berichtet:
„Hauptverantwortlich für den Stimmungsumschwung bei vielen Tagungsteilnehmern, die mit ziemlichen Frust über die Entscheidungen auf der Generalkonferenzvollversammlung im Juli in San Antonio angereist waren, waren die Referate und Äußerungen von Johannes Naether, Vorsteher des
Norddeutschen Verbandes unserer Freikirche (NDV), und von Reinder Bruinsma, viele Jahre lang
Vorsteher der Adventgemeinden in den Niederlanden und Exekutivsekretär der Transeuropäischen
Division (TED)... Am Sabbatabend gab Johannes Naether eine kurze Zusammenfassung der Schrit-
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te und Entscheidungen, die in unserer Weltkirche zum Thema Ordination der Frau zum weltweiten
Pastorendienst gegangen und beschlossen wurden. Er stellte heraus, dass in beiden deutschen
Verbänden Frauen und Männer in ihrer praktischen Arbeit als Pastoren bzw. Pastorinnen
gleichgestellt sind. dass die Weltkirchenleitung den einzelnen Verbänden die Ausverstöße
gegen mehrere biblische Prinzipien. Daher würden die beiden deutschen Verbände mit
Nachdruck ihre Haltung gegenüber der Weltkirchenleitung zum Ausdruck bringen... Die Vorstände der beiden deutschen Verbände planen laut Naether im kommenden Januar für eine
Woche zum Sitz der Generalkonferenz in Silver Spring (nahe Washington D.C.) zu reisen um
mit deren Leitern ausführlich zu sprechen. Er stellte klar, dass der Beschluss der Delegiertenversammlung des NDV zur Ordination von Pastorinnen, der 2012 gefasst wurde, weiterhin
gelte. Auf der nächsten Sitzung des Verbandsausschusses im Februar 2016 werde man über
das weitere Vorgehen beraten.“ (Adventisten heute, November 2015, S. 13)
c) Kongregationale Bestrebungen der beiden deutschen Verbandsvorsteher Naether
und Wanitschek
Erwähnenswert sind auch die kongregationalen Bestrebungen, die in einem weiteren Artikel der gleichen Ausgabe von „Adventisten heute“ veröffentlicht wurden unter der Überschrift: „Zivilcourage
und kulturelle Sensibilität“, (S. 17) und unterschrieben von den beiden deutschen Verbandsvorstehern Johannes Naether und Rainer Wanitschek (Wanitschek wurde nach der letzten Online-Meldung
von „Adventisten heute“ inzwischen als Abteilungsleiter für Erziehung in der EUD, die kürzlich tagte,
gewählt, und es bleibt abzuwarten, wen der SDV-Ausschuss als seinen Nachfolger bestimmt).
Dort lesen wir im Schlussteil Gedankengänge in Richtung Kongregationalismus, die uns aufhorchen
lassen:
„Als weltweite Kirche stehen wir vor der Herausforderung, unseren gemeinsamen Glauben
und unsere Vorstellung von Gemeinde in völlig unterschiedlichen Kulturen zu bezeugen und
zu leben. Spätestens seit unserer Weltsynode in San Antonio und dem Beschluss, dass Divisionen in der Frage der Frauenordination nicht eigenständig handeln dürfen, wurde die damit
verbundene Herausforderung deutlich. Der Generalkonferenz-Exekutivausschuss stellte sich
dem Thema der kulturellen Vielfalt kürzlich auf seiner Jahressitzung. Es war ein erstes Heran tasten: Wie bestimmt eine regionale Kultur unsere Theologie? An welchen Stellen müssen
wir als weltweite Kirche die Verschiedenheit im theologischen Denken und Handeln als Tatsa che akzeptieren? Welchen Einfluss hat das wiederum auf unsere Vorstellung von Einheit und
wo werden regionale Lösungen bald ein Gebot der Stunde werden? Spontan ergab sich für uns
eine wertvolle Gesprächs- und Gebetszeit mit GK-Präsident Ted Wilson in seinem Büro, 20 gute Minuten lang. Auch hier ist der Anfang gemacht, weitere Treffen in Kürze – auch in Deutschland – wurden vereinbart.“
Und natürlich fehlte auch ein Gruppenbild nicht, dass offenbar die Harmonie und Eintracht der deut schen Leiter mit Ted Wilson unterstreichen soll: Inmitten der Administratoren der lächelnde Ted Wilson neben Johannes Naether und dem neuen EUD-Präsidenten. Unter dem Bild wird die Sechser gruppe wie folgt beschrieben: „Mitglieder des GK-Exekutivausschusses aus Deutschland im Gespräch mit der Weltkirchenleitung: Rainer Wanitschek, Gersom Rösler, Mário Brito, Ted Wilson, Jo hannes Naether, Friedbert Hartmann (v.l.n.r.).“
Wenn Geld und Einheit die größte Rolle spielen, dann ist der angestrebte Kongregationalismus der
deutschen und anderer Verbände das Gebot der Stunde, um aufreibende, spaltende Konfrontationen
und Zersplitterung der STA-Organisation, sowie materielle Verluste zu vermeiden – obgleich dies
verwerflich ist und Abfall von der Wahrheit bedeutet. Wir gehen jetzt dramatischen Zeiten entgegen,
die jeden STA angehen und uns hellwach werden lassen müssen.
Die Adventgemeinde steht direkt vor ihrem offiziellen Abfall von Gottes Weisungen, die das
repräsentative, pyramidenförmige Organisationsgefüge aufgerichtet haben, und ein Teil der
STA strebt nun die lockere und unverbindliche Form des Kongregationalismus an, bei der die
Verbände und Divisionen ihre eigenen, unterschiedlichen Wege „im Sinne der Vielfalt“ gehen
können.
3. Die Ignoranz und Pflichtversäumnis des GK-Exekutivausschusses gegenüber gemeinschaftsschädigender Probleme
Aber das „Beste“ unserer Ausführungen, was ebenfalls im gleichen beschriebenen Trend liegt,
kommt zum Schluss.
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a) Die grob fahrlässige Unterlassung dienstlicher Aufsichtspflicht und disziplinarischer Maßnahmen von Ted Wilson und der GK auf der Herbstsitzung im Oktober
2015
Viele STA erhofften sich von der GK-Jahressitzung im Oktober 2015 eine klare Marschroute der GK
und eventuell einen Beschluss, der entsprechend der biblischen Ordnung nur Männer als ordinierte
Älteste zulässt. Dadurch würde der jahrzehntelange Missstand behoben werden, der durch den GKExekutivausschuss bereits 1975 eingedrungen war. Außerdem mussten die anstehenden, dringenden Probleme mit den Niederlanden, Norwegen und Dänemark in der Ordinationsfrage beraten und
geklärt werden.
Aber weit, weit gefehlt. Nach alter Manier umgab sich Ted Wilson wieder nur mit seinen relativ wenigen Ratgebern, nämlich den Divisionsvorstehern und anderen Vizepräsidenten, um in drei Sitzungen
eine kurze Erklärung oder einen Aufruf zu erarbeiten, der dann einstimmig von ihnen beschlossen
wurde. „Adventisten heute“-Aktuell bezieht sich am 16.10.2015 darauf, indem sie zunächst den
Schluss des Aufrufes zitieren:
„´Wir appellieren an alle kirchlichen Gremien, die Entscheidung der Weltsynode zu respektieren. Jedes einseitige und eigenmächtige Handeln, das im Widerspruch zum verabschiedeten
Vorgehen steht, ebnet den Weg für Risse und Zersplitterung`, heißt es im Dokument. Auf dem
Glaubensweg könne es vorkommen, dass Christen unterschiedliche Auffassungen hätten. Es sei
dann ´gegenseitiger Respekt, aufmerksames Zuhören, Bereitschaft zum Verstehen und Unterordnung unter die Leitung des Heiligen Geistes auf dem Weg zur Einheit angezeigt`. Nach der Verlesung des Aufrufs durch G. T. Ng sagte der adventistische Weltkirchenleiter T. C. Wilson: ´Wir mögen
Differenzen haben, aber wir sind eine Kirche mit einem Auftrag.`"
Nachdem insbesondere auch die Norwegische und Dänische Union rebelliert hatten, war nun eine
eingehende Beratung des GK-Exekutivausschusses mit rund dreihundert Mitgliedern über diese und
vorausgehende, aufrührerische Beschlüsse in den Niederlanden und anderswo dringend erforderlich, aber was geschah in dieser Hinsicht - nichts!
Die amerikanische unabhängige STA-Zeitschrift Spektrum berichtet online am 11. Oktober 2015 unter der Überschrift:
„Jahrestreffen 2015 - Generalkonferenz-Leiter präsentieren ´Aufruf und Würdigung` zur Ordination“:
„Den Delegierten [den Mitgliedern des Exekutivausschusses, bestehend vor allem aus den Verbandsvorstehern des gesamten Weltfeldes, ES] wurde gesagt, dass die Generalkonferenz und Divisionsbeamten das Dokument überprüft und einstimmig angenommen haben. Aber die Delegierten
wurden weder gefragt, ob sie über das Dokument diskutieren, noch, ob sie darüber abstimmen wollten. Er wurde ihnen einfach vorgelesen.“
Dies sei kurz vor dem Mittagessen verlesen worden und dann sei noch gebetet worden - das war alles. - Es folgte auch keine Aussprache über die anstehenden großen Probleme und Nöte in
der FO-Frage, sondern man ging einfach zur Tagesordnung mit anderen Besprechungspunkten über. So wurde diese sehr wichtige Angelegenheit einfach totgeschwiegen. Stattdessen hielt Ted
Wilson am Sabbat eine Predigt über Mission und rief zur Missionsarbeit auf. Von Disziplinierung kein
Wort und keine Beratung!
Da kommen nun rund 300 Verbandsvorsteher und Administratoren aus aller Welt zusammen - welch
ein finanzieller und zeitlicher Aufwand - und über das brennende Problem mehrerer aufrührerischer
Verbände, das geeignet ist, die ganze STA-Gemeinschaft zu zerstören, wird nicht einmal diskutiert,
sondern die allgemeinen Themen werden routinemäßig abgehandelt, so, als sei alles in bester Ordnung. Es ist auch sehr verwunderlich, dass nicht einer oder mehrere GK-Exekutivausschussglieder
sich gemeldet haben, und die aktuelle Notsituation als zusätzlichen Besprechungspunkt beantragten.
Damit zeigen Ted Wilson und der GK-Ausschuss, dass sie unfähig sind, anstehende, große
Probleme zu lösen. Die Gemeinschaftsordnung sieht in der Working Policy vor, bei derartigen
Verstößen zu disziplinieren und notfalls uneinsichtige Administratoren ihrer Ämter zu entheben, sowie abgefallene Verbände auszuschließen. Nicht einmal eine öffentliche Ermahnung
ist an die aufrührerischen Unionen ergangen. Dies ist eine grob fahrlässige, ja schon sträfliche Vernachlässigung ihrer vorgeschriebenen Pflicht!
Ted Wilson mag ja als Evangelist eine gute Arbeit leisten, aber als Präsident der Gemeinschaft lässt
er die notwendigen Füßhrungseigenschaften vermissen, das Böse zu tadeln und zu bestrafen.
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Ein geistlicher Leiter und Aufseher über die Herde ist völlig ungeeignet, wenn er öffentliche und ab sichtliche Ordnungsverstöße nicht ahndet, sondern zulässt, so dass sich das Böse ungehindert immer mehr in der Gemeinschaft ausbreitet. Er weicht der notwendigen Konfrontation und Klärung aus,
schaut weg, und redet über Mission. Eine so krasse und offensichtliche Pflichtverletzung bei derartigen Missständen hat es wohl in der ganzen Adventgeschichte bei keinem GK-Präsidenten gegeben.
b) Der GK-Ausschuss, taktisch gelenkt und dirigiert von ihrem Präsidenten und wenigen Ratgebern, ähnlich wie in der weltlichen Politik
Auf der anderen Seite wird der GK-Ausschuss von Ted Wilson so dirigiert und gelenkt, dass möglichst alles nach seinen Vorstellungen abläuft, und der vollständig versammelte GK-Exekutivausschuss ausgehebelt wird und keine Gelegenheit bekommt, unvoreingenommen, offen und frei, sich
unter Gebet auszusprechen, und Gottes Führung und Rat zu erbitten. Und leider ist seine taktierende Vorgehensweise, wichtige Entscheidungen schon im kleinen Kreis vorwegzunehmen sehr ausgeprägt und kein Einzelfall.
Gerade gegen solch eine „Königsherrschaft“ wendet sich E. G. White, die einzelne oder wenige Leu te ermächtigt, und die großen Ausschüsse übergeht. Auch die Bibel spricht von vielen Ratgebern:
„Wo nicht Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viele Ratgeber sind, da geht es wohl zu.“
(Vgl. Spr 15:22; 24:6)
Unsere Ordnung gesteht die Verwaltungsvollmacht gewählten Ausschüssen und nicht einem kleinen
Ausschuss im Ausschuss oder einzelnen Vorsitzenden zu. Ellen G. White schreibt in Schatzkammer
der Zeugnisse, Band III, S. 353F:
„Ich bin oft vom Herrn unterwiesen worden, dass keines Menschen Urteil dem irgendeines
einzelnen unterworfen werden sollte. Niemals sollte die Meinung eines Mannes oder das Urteil weniger Männer als genügend weise und mächtig angesehen werden, das Werk zu leiten
und Pläne vorzuschreiben, die befolgt werden müssten... Zuweilen, wenn eine kleine Gruppe
von Männern, die mit der allgemeinen Verwaltung des Werkes betraut war, im Namen der Ge neralkonferenz versuchte, unweise Pläne auszuführen und Gottes Werk zu beeinträchtigen,
habe ich gesagt, dass ich die Generalkonferenz, vertreten durch diese wenigen Männer, nicht
länger als die Stimme Gottes ansehen könnte. Damit ist aber nicht gesagt, dass man die Be schlüsse der Generalkonferenz, die aus einer Versammlung von ordnungsgemäß gewählten
Vertretern aus allen Teilen des Feldes besteht, nicht achten sollte. Gott hat es so verordnet,
dass die Vertreter seiner Gemeinde aus allen Teilen der Welt, sobald sie als Generalkonferenz
zusammengetreten sind, Machtbefugnis haben sollen. Einige sind in Gefahr, den Fehler zu
begehen, dass sie der Ansicht oder dem Urteil eines Mannes oder einer kleinen Gruppe von
Männern die Machtbefugnis und den Einfluss zugestehen, womit Gott in seiner Gemeinde die
Generalkonferenz betraut hat, um für das Gedeihen und die Förderung seines Werkes Pläne
zu beschließen. Wenn die Macht, die Gott seiner Gemeinde verliehen hat, einem Manne zugeschrieben und ihm die Machtbefugnis gegeben würde, für andre zu urteilen, dann würde die
wahre biblische Ordnung umgestoßen. Die scharfsinnigsten Anstrengungen Satans wirkten
beinahe überwältigend auf einen solchen Mann ein, und der Feind würde dann hoffen, durch
einen Mann viele andre zu beeinflussen. Lasst uns das, was wir einem Mann oder einer klei nen Gruppe von Männern zu geben geneigt wären, der dazu befugten ordnungsgemäßen
höchsten Autorität der Gemeinde zugestehen.“
Stephen Bohr kommt in seiner sehr wichtigen und guten Ausarbeitung über „Reflektionen über die
Vollversammlung in San Antonio“ auf diesen wunden Punkt von Ted Wilson zu sprechen:
„Eine Anzahl der Mitglieder des Studienausschusses über die Theologie der Ordination
(TOSC), und ebenso viele andere Personen und Organisationen stellten die Entscheidungen
des GKExekutivausschusses in den Jahren 1975 und 1984 (jeweils Jahrestreffen) in dieser
Angelegenheit in Frage, und hofften, dass ein Antrag an die Delegierten in San Antonio ge richtet würde, um die Vollmacht aufzuheben, Frauen als Älteste zu ordinieren. Aber Bruder
Wilson bat, sogar bevor die Debatte begann, dass keine Zusatzanträge dem Antrag beigefügt
werden sollten - so wurde mit Rücksicht auf seine Bitte - keine [Debatte, ES] abgehalten.“
(Stephen Bohr, Präsident und Sprecher von „Secrets Unsealed“ [„Geheimnisse entsiegelt“, ES], Re flektionen über die Vollversammlung in San Antonio, S. 14,
siehe http://www.secretsunsealed.org/wpcontent/uploads/2015/09/3QTR15News-web.pdf)
Hier wird deutlich, dass Ted Wilson schon vor der Vollversammlung in San Antonio ganz bewusst und gezielt eine Aussprache und Beratung über diese dringende Frage und den lang-
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jährigen Missstand der Frauenordination (FO) zum Ältesten, sowie die Beauftragung von
Frauen zum Predigtamt mit Vollmachten eines ordinierten Predigers verhindert hat. Ebenso
hatte er im kleinen Kreis seiner Ratgeber den Wortlaut des Antrags in der FO-Frage ausgearbeitet,
über den die Delegierten abstimmen sollten. Dieser fertige Antrag wurde dann dem GKAusschuss
zur Abstimmung vorgelegt, so dass eventuelle andere Anträge von vorneherein kaum Aussichten auf
Erfolg hatten, zumal die Divisionsvorsteher als Vorgesetzte diesen Vorschlag mit erarbeitet hatten.
All dies zeigt, dass Ted Wilson taktisch und gezielt den GK-Exekutivausschuss in seine Richtung diri giert und lenkt, so dass dieser mehr oder weniger zum „Stimmvieh“ degradiert wird, anstatt unter ge meinsamen Gebet Vorschläge für Lösungen mit allen zu erarbeiten, und offen für die Bekundungen
des Heiligen Geistes zu sein.
Jetzt wird auch klar, warum Ted Wilson sich nach der Entscheidung in San Antonio am 8. Juli vehe ment dafür einsetzte, zu erklären, dass diese Entscheidung nur die Divisionen, aber nicht die Praxis
der Frauenordination zum Ältesten oder deren Beauftragung zum Predigtamt betroffen hätte - denn
er selbst hatte ja schon von vorneherein eine derartige Abstimmungsmöglichkeit vereitelt. Dieser
wunde Punkt, Frauen als Älteste zu ordinieren, der eindeutig gegen die Bibel verstößt, und der drin gend einer Änderung bedurfte und bedarf, ist wahrscheinlich genau das Tünglein an der Waage, das
die jetzige eigene Trennung mehrerer rebellischer Unionen noch verhindert, da diese Möglichkeiten
den Frauen weiter offenstehen. Allerdings wird der oberflächliche Frieden erkauft durch die Aufopferung der Wahrheit und des Gehorsams Gott gegenüber.
Es mutet auch sehr eigenartig und schon heuchlerisch an, wenn der Präsident trotz dieses Hintergrundes dauernd von Mission, Erweckung und Reformation in den höchsten Tönen redet und
schwärmt, während er andererseits eine Bereinigung der Missstände und damit eine wirkliche Reformation gezielt blockiert und verhindert. Ist es das Geld, Machtstreben oder eine sehr starke Korrupti on in der GK, die Ted Wilson zu solch offensichtlich widersprüchlichen und taktischen Mitteln greifen
lässt?
c) Ausweichende, ungenaue Erklärungen von Ted bei prophetischen Fragen in der
1. Gebetstagslesung, November 2015
Seltsam mutet auch die vom GK-Vorsteher verfasste 1. Gebetstagslesung an, in der die dreifache
Engelsbotschaft erklärt wird. Einerseits ist er sehr klar bei der 1. Botschaft hinsichtlich des Jahres
1844, wo das Untersuchungsgericht begann, und auch hinsichtlich der Schöpfungswoche, die sie ben buchstäbliche Tage gedauert hat. Genauso klar bezieht er „Babylon“ auf die Kirchen, die Irrleh ren verkündigen. Unscharf wird er aber bei der 3. Engelsbotschaft, dass nämlich das Malzeichen des Tieres „ein anderer Tag“ als der Sabbat sei. Ebenso ungenau wird Wilson, wenn er
von Offenbarung 13 spricht. Das erste Tier wird nicht als „Papsttum“ oder „Katholizismus“
deutlich beim Namen genannt, sondern nur als „die gefallene Kirche“ erklärt – da kann sich
jeder denken, was er will. Beim zweiten Tier in Offenbarung 13 hat er keine Mühe, dies auf Amerika zu beziehen. Eigenartig, nicht wahr? Hat Ted Wilson irgendetwas zu verbergen, dass er das
Meertier in Offenbarung 13 nicht klipp und klar als „Papsttum“ bezeichnen kann oder will - und dies,
obwohl er für die Verbreitung des Großen Kampfes eingetreten war?
d) Schlussfolgerungen
Hier und in der GK wird offensichtlich viel taktiert und getrickst, um über den ganzen angesammelten
Schmutz einen Mantel der Sauberkeit auszubreiten. Von Reformation kann keine Rede sein, auch
wenn viel über Erweckung und Reformation geredet wird. Ohne Gehorsam ist aber unser ganzes
Beten umsonst. Denn wo der Herr nicht das Haus baut, arbeiten umsonst, die daran bauen!
Wir müssen auch die Bedingungen für Gottes Segen erfüllen und jede bewusste Sünde entschieden
und sofort ablegen, ansonsten werden wir weder den Spätregen empfangen, noch versiegelt werden. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma, den die Bibel und Ellen White uns nahelegen, ist
der: durch Reue, Bekenntnis, Reinigung von Sünden und Gebet den Weg für unseren Herrn zu be reiten, so dass er bald in den Wolken erscheinen kann. Stattdessen wird aber zur Mission aufgerufen, und die Missstände bleiben und wachsen unaufhaltsam weiter, bis es keine Heilung mehr gibt!
Es ist wie mit einer Blutvergiftung - es wird je länger je ärger und nicht etwa besser! Bei Vernachläs sigung der Blutvergiftung mag bis zu einem bestimmten Stadium die Amputation eines Fingers genügen, später die ganze Hand, dann der Arm und schließlich stirbt der Mensch. - Die STA befinden sich
auf dem besten Wege zum geistlichen Tod, wenn dieser nicht bereits stattgefunden hat.
4. Zusammenfassung und Folgerungen
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Schon im letzten Newsletter schrieben wir noch vor der GK-Sitzung, dass wahrscheinlich zumindest
kurzfristig, die GK de facto einen neuen Kongregationalismus zulassen würde, um möglichst Geldund Gliederverlust zu vermeiden, anstatt eine klare Entscheidung zu treffen. Genau das ist eingetre ten. Aber lassen wir uns nicht täuschen, denn die Übel werden sich wie Unkraut ausbreiten und ver mehren. Wenn wir heute dem notwendigen Kampf gegen das Böse ausweichen, indem wir unbiblische Ordnungen aufrecht erhalten, notwendige Pflichten der Disziplinierung vernachlässigen und in
diesem Zustand nur von Mission reden und wegschauen, mögen wir uns vielleicht noch so lange
durchmogeln, bis eventuell auch offiziell die Organisationsform der Kongregation eingeführt wird.
Damit wiederum würde sich die Voraussage von Ellen White erfüllen, dass die STA dem Verlangen
nach einer neuen Organisation(sform) nachgegeben haben. Doch Gott wird solch ein babylonisches
Verwirrspiel - denn „Babylon“ heißt Verwirrung - genauso wenig mitmachen oder gar segnen, wie Er
einst in der Angelegenheit mit Achan gehandelt hat. Die Ratlosigkeit und das falsche Verhalten von
Ted Wilson sowie des GK-Vollzugsausschusses gegenüber schwerwiegenden Missständen und
Sünden, müssten eigentlich jeden Adventisten zutiefst betroffen machen und zeigen, wohin der Weg
geht, nämlich in die Sackgasse!
All diese aufgeführten Widerstände durch Verbände, Professoren der Andrews Universität, durch Petitionen, die von Frauen initiiert wurden, und von den verantwortlichen Redakteuren der Zeitschrift
„Adventisten heute“, die den Aufruhr durch entsprechende Veröffentlichungen unterstützten, machen
sich vor Gott in mindestens zweifacher Weise der Rebellion Ihm gegenüber schuldig.
1) All diese Bestrebungen richten sich letztlich gegen die von Gott eingesetzte und verordnete Rollenverteilung von Mann und Frau, die sowohl im Alten wie im Neuen Testament klar bezeugt ist, und vom Geist der Weissagung unterstützt wird. Die Anweisungen der Apostel Paulus und Petrus sind sehr klar, wonach die Frau dem Manne untertan sein soll, sie nicht herrschen soll über den Mann und auch der Älteste und die Apostel/Prediger Männer einer Frau
sein sollen, die ihrer eigenen Familie gut vorstehen. Somit ist dies ein großer Aufstand gegen
den Schöpfer und Erlöser selbst, den Satan angestiftet hat.
2) Diese Aufrührer übertreten zudem die göttliche Ordnung, die uns der Heilige Geist durch
seine Botin mitgeteilt hat, wonach GK-Vollversammlungsbeschlüsse hingenommen werden
müssen, und man sich ihnen ohne Wenn und Aber unterordnen soll. Wenn sich nun Verbandsleiter oder gar Divisionsvorsteher gegen diese höchste Ordnung auflehnen, wird nicht
nur Gott ignoriert und Sein Wille missachtet, sondern werden auch die untergeordneten, ja,
im Grunde alle anderen Organisationseinheiten ermutigt, ebenfalls entgegen der Gemeindeordnung zu agieren und zu handeln. Damit ist das Chaos perfekt. So wird auch die Gemein schaft im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Schwester des modernen, gefallenen Babylons, wo Verwirrung herrscht.
Und diese groben Sünden der Rebellion wurden von Ted Wilson - wie „Adventisten heute“ weiter
oben berichtete - bagatellisiert und heruntergespielt, mit den Worten: „Wir mögen Differenzen haben, aber wir sind eine Kirche mit einem Auftrag."
Ellen G. White sah diesen Abfall von der Wahrheit voraus. In ihrer Vision vom Kampf schaute sie,
wie eine „Kompanie“ nach der anderen die Bekenntnisfahne in den Staub warf, zu dem feindlichen
Heer mit den Fahnen der Welt überlief, und sich diesem anschloss. Heute erleben wir, wie größere
Einheiten oder „Kompanien“, seien es Verbände, Vereinigungen, Gemeinden, Schulen oder gar ganze Divisionen, sich von Gottes klaren Weisungen abwenden, rebellieren und sich damit mit dem
Feind der Wahrheit verbinden. Und welchen Rat erteilt uns der Feldherr über Gottes Heer in dieser
Situation?
Der große Befehlshaber der Armee Gottes gibt allen treuen STA in dieser Notsituation eine Anweisung, die als erstes an die „Kompanie“ ergeht, die übergelaufen ist, um die Treuen zu retten:
„Ein Engel, der mitten durch den Himmel flog, gab vielen das Banner Immanuels in die Hand,
während ein mächtiger Feldherr laut rief: ´Tretet in die Reihen. Alle, die ihr Gottes Geboten
und dem Zeugnis Jesu treu seid, nehmt jetzt eure Stellung ein. Gehet aus von ihnen, sondert
euch ab und rührt kein Unreines an...“ (Schatzkammer Band III, S. 191f)
Wir leben heute in der Zeit der prophezeiten Sichtung durch Sünden und Irrlehren, die eine Tren nung bewirken soll, um ein reines und einiges Adventvolk für die bald kommende große Prüfung vor zubereiten.
Und wie wird „Laodizea“ auf diese große Herausforderung reagieren, die über Sein und Nichtsein,
über Tod und Leben entscheidet?
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Nun kommen wir noch zu der entscheidenden Frage, die auch Ellen White stark bewegte und wegen
des Adventvolkes erzittern ließ. Wie wird Gottes Gemeinde die „Omega-Krise“ bewältigen? In der sogenannten „Alpha-Krise“, die die Gemeinschaft damals erschütterte, war zwar eine bedeutende
Minderheit mit bekannten Persönlichkeiten und wichtigen Institutionen durch Irrlehren zugrunde gegangen und hatte sich vom Gemeinschaftsleib getrennt, aber das „Schiff“ des Glaubens konnte seinen Weg - wenn auch beschädigt - zum ewigen Ziel mit der Mehrheit der Gemeinschaft fortsetzen.
Beim „Omega-Abfall“, den wir heute hautnah erleben, spielen wieder Irrlehren und Rebellion eine
wichtige Rolle, aber diesmal fällt die Mehrheit von der Wahrheit ab - und was werden die übrig gebliebenen tun?
Es ist wahrlich an der Zeit, zu zittern, zu beten, und eine klare bibelgemäße Entscheidung zu treffen.
Aber was erleben wir heute?
Das Traurigste bei alledem ist - und das kann kaum noch getoppt werden -, dass man in „Laodizea“ keinen Aufschrei, keine öffentliche Kritik über die skandalösen und gemeinschaftsbedrohenden Pflichtversäumnisse der GK und ihres Vorsitzenden hört.
Ein Volk hat die Führer, die es verdient, so heißt es im Volksmund, und EGW deutet an, dass Satan
genau die Art von Führern hervorbringt, die der jeweiligen Situation für seine Zwecke angemessen
ist. Und die letzte Gemeinde schläft ihren Todesschlaf seelenruhig weiter, wobei sie träumt, gar reich
und satt zu sein. Schade, wenn wir erst aufwachen, wenn uns die Plagen aus dem süßen Schlummer der Selbsttäuschung herausreißen, aber dann ist es für immer zu spät. Heute ruft uns Gott
durch seinen treuen Zeugen eindringlich auf, endlich aufzuwachen, heute klopft er noch an unsere
Herzenstür, aber wie lange noch?
Und wie heißt es im Liede „In der stillen Nächte Stunden“: „Schnöder Sünder hast´s vergessen, wer
einst klopfte, wer? Er, der lang´ um dich geworben, kennt dich dann nicht mehr.“
Jetzt müssen wir etwas gegen die sich ausbreitende Gottlosigkeit in den eigenen Reihen tun,
jetzt ist es nötig, die zu verlassen, die schon seit Jahrzehnten falsche Pfade betreten haben
und sich nicht belehren lassen wollen. Und die Getreuen sollen sich nach dem Rat der Botin
Gottes zusammenschließen, denn Einigkeit macht stark und Zerrissenheit schwächt. Alle die
Gott lieben, streben nicht auseinander, sondern schließen sich zusammen.
Mögen wir uns doch angesichts dieser chaotischen und unheilbaren Zustände, die wir heute klar und
deutlich erkennen können, die folgenden vier Zitate von Ellen White zu Herzen nehmen und darüber
nachdenken. Sie zeigen, wie Gott die Gemeinschaft sieht, die zudem viele Bündnisse mit babylonischen Organisationen und der Ökumene geschlossen hat und damit Christus untreu wurde.
Hier finden wir deutliche Wegweisung, wie wir handeln sollen und müssen, um nicht ewigen Schaden zu erleiden.
Vier nachdenkliche Worte unserer Prophetin zum Schluss
1) „Mir wurde gezeigt, dass der Geist der Welt die Gemeinde schnell durchsäuert. Ihr folgt
dem gleichen Pfad wie das alte Israel. Es besteht das gleiche Abfallen von eurer heiligen Berufung als Gottes abgesondertes Volk. Ihr habt Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken
der Finsternis. Eure Eintracht mit den Ungläubigen hat das Missfallen des Herrn hervorgeru fen. Ihr erkennt nicht, was zu eurem Frieden dient und bald ist es vor euren Augen verborgen.
Eure Missachtung, dem Licht zu folgen, wird euch in eine weitaus ungünstigere Stellung bringen als die Juden, über die Christus ein Wehe aussprach.“ (Ellen G. White, 5T 75/76)
2. „Ich bin unterwiesen worden zu sagen, dass wir alles, was uns möglich ist, für diese Getäuschten tun. Ihre Sinne müssen von den Täuschungen des Feindes befreit werden, und
wenn unsere Anstrengungen misslingen, diese Irrenden zu retten, müssen wir ´aus ihrer Mit te herausgehen` [2. Kor. 6:17] und getrennt sein.“
(„A Plea for Loalty“, Nov. 20, 1905; MRVol. 7, P. 190; Ms 106, 1905, p. 8)
3) „Wir haben eine prüfende Botschaft zu verkündigen, und ich wurde unterwiesen, unserem
Volk zu sagen: ´Vereinigt euch, vereinigt euch.` Aber wir sollen uns nicht mit denen vereinen,
die vom Glauben abirren und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren böser Geister.“ (Manuscript 31, 1906).
4) „Ihr werdet ermahnt, kein Unreines anzurühren; denn durch eine solche Berührung werdet
ihr selbst unrein. Es ist unmöglich, dass ihr rein bleibt, wenn ihr euch mit denen vereint, die
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verdorben sind. ´Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was
hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein?`
Gott und Christus und die himmlischen Heerscharen wünschen, dass der Mensch wisse:
Wenn er sich mit den Verdorbenen vereint, wird er selbst verdorben.“
(RH, 2.Jan. 1900; BK 412f)
Werden wir der rebellierenden Menge folgen und resigniert mit ihr ins Verderben laufen, oder auf
Gottes Rat hören, und uns mutig und entschieden auf Gottes Seite stellen, indem wir uns trennen,
sowie mit allen Treuen vereinen?
Newsletter 8/2015 / Erich Schulze
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„Wenn ihr das alles seht, so wisst ....“
Jesus Christus wies seine Jünger an, nach einer Reihe von Ereignissen Ausschau zu halten, woran man das herannahende Ende unseres Zeitalters erkennen wird.
Von Tom Robinson
Nur wenige Tage vor seiner Kreuzigung saß Jesus mit seinen Jüngern auf dem Ölberg östlich
von Jerusalem. Von dort aus schauten sie auf den großartigen Tempel, den König Herodes gebaut
hatte. Jesus erklärte, dass der Tempel so zerstört werden würde, dass nicht ein Stein auf dem anderen stehen bliebe.
Ohne Zweifel waren die Jünger über diese Worte schockiert. Sie verbanden dieses Ereignis mit
der Zeit, in der Jesus seine Herrschaft antreten würde. Sie fragten Jesus: „Sage uns, wann wird
das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“
(Matthäus 24,3).
Jesus wies seine Nachfolger an, nach einer Reihe von Entwicklungen Ausschau zu halten, die in
seiner Rückkehr gipfeln würden. Seine Antwort, bekannt als die Prophezeiung auf dem Ölberg,
kann man an drei Stellen in den Evangelien nachlesen – Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21.
Wonach genau sollen wir Ausschau halten?
„Der Anfang der Wehen“
Die Prophezeiung Jesu beginnt mit einer Serie von Trends, die auch der „Anfang der Wehen“ genannt werden (Matthäus 24,8). Sie begannen in neutestamentlicher Zeit – die meisten von ihnen
sind im Laufe der Menschheitsgeschichte wiederholt aufgetreten –, doch sie würden bis weit in die
Zukunft hineinreichen.
So wie die Geburtswehen einer Frau vor der Entbindung immer intensiver werden, so treten auch
die von Christus erwähnten Trends im Weltgeschehen immer häufiger in Erscheinung, wenn die
Rückkehr Jesu näher rückt.
Der erste dieser Hinweise ist eine weitverbreitete religiöse Verführung im Namen Jesu – falsche
christliche Prediger (Verse 4-5). Der zweite sind Kriege (Vers 6). Jesus betonte hier deutlich, dass
viele Kriege kommen und doch nicht das Ende markieren würden (Vers 6). Warum erwähnte er sie
dann überhaupt? Es gilt zu verstehen, dass sie in der Endzeit mit verstärkter Häufigkeit und größerer Intensität auftreten werden.
Kriege und die anderen Umstände, die Jesus am Anfang der Ölbergprophezeiung als Zeichen gab,
sollen nicht als einmalige Indikatoren seiner Rückkehr verstanden werden. Es ist vielmehr die zunehmende Häufung dieser Umstände, nach denen Jesu Jünger Ausschau halten sollen.
Als nächsten Hinweis erwähnte Jesus Hungersnöte, gefolgt von Seuchen bzw. Epidemien (Vers 7).
Die verschiedenen Bereiche, die Jesus aufzählte, sind häufig miteinander verknüpft. Eine falsche
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Religion ist nicht selten die Ursache für Krieg gewesen. In Kriegszeiten ist die Nahrung knapp, und
es entstehen Hungersnot und Unterernährung. Dadurch können ich Krankheiten und Seuchen rasend schnell in einer ganzen Region ausbreiten.
Der prophezeite Kreislauf von Krieg, Hungersnot und Seuchen war schon im Alten Testament bekannt. Jesu Worte sollen nicht isoliert betrachtet werden, sondern im Zusammenhang mit der gesamten biblischen Prophezeiung. Jesu Worte sind auch ein Schlüssel zum Verständnis der „vier
apokalyptischen Reiter“ in Offenbarung 6, Verse 1-8.
In diesem Zusammenhang spricht Jesus auch von Naturkatastrophen, wie z. B. „Erdbeben“ (Matthäus 24,7). Das griechische Wort hier bedeutet sowohl Erdstöße als auch Luftturbulenzn (z. B.
durch Stürme). Im Markus- und Lukasevangelium treten sie aber noch vor Hungersnot und Seuchen ein (Markus 13,8; Lukas 21,11). Naturkatastrophen können wie Kriege zu Hungersnot und
dem Ausbruch von Seuchen führen.
Im Lukasevangelium fügt Jesus zu den Wehen noch „Schrecknisse und vom Himmel her große
Zeichen“ (Lukas 21,11) hinzu. Wie wir sehen werden, berichtet Jesus von großen Naturkatastrophen und Zeichen vom Himmel, die genau vor seiner Rückkehr eintreten werden. Die Ereignisse
werden eskalieren.
Verkündigung und Verfolgung
Im nächsten Teil seiner Prophezeiung beschreibt Jesus, wie Verfolgung und schwere Prüfungen
auf seine Nachfolger kommen würden – für einige sogar das Märtyrertum (Matthäus 24,9). In Lukas 21, Vers 12 erklärt er, dass dies noch vor den Wehen eintreten wird. Tatsächlich kam es schon
sehr bald nach der neutestamentlichen Zeit zur Verfolgung und zum Märtyrertum von Jesu Jüngern. Wie die Wehen sollte auch diese Verfolgung aber mit der Zeit zunehmen – bis Jesu Nachfolger „von allen Völkern gehasst“ werden (Matthäus 24,9).
Die Verfolgung wird von zivilrechtlichen und religiösen Autoritäten angeführt (Markus 13,9; Lukas
21,12). Traurigerweise werden viele Familienmitglieder und Freunde die treuen Jünger Jesu verraten, indem sie sich der Verfolgung anschließen und sie sogar an die Staatsgewalt ausliefern (Matthäus 24,10; Markus 13,12; Lukas 21,16).
Jesus erwähnt das Predigen des Evangeliums im Zusammenhang mit der zunehmenden Verfolgung. Tatsächlich gibt es eine Verbindung zwischen der Verfolgung und dem Predigen des Evangeliums. Jesus sagte in diesem Zusammenhang: „Aber vor diesem allen werden sie Hand an euch
legen und euch verfolgen, und werden euch überantworten den Synagogen und Gefängnissen und
euch vor Könige und Statthalter führen um meines Namens willen. Das wird euch widerfahren zu
einem Zeugnis“ (Lukas 21,12-13).
Er erklärte, dass Gott seine Nachfolger inspirieren wird, in der Zeit der Verfolgung die richtigen
Worte zu sprechen (Verse 14-15; Markus 13,11). Dies wird weitere Verfolgung auslösen und dadurch wird ein noch größeres Zeugnis gegeben, dann noch mehr Verfolgung, dann ein noch größeres Zeugnis usw. Trotz starken Widerstandes gegenüber der Wahrheit Gottes „wird gepredigt
werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird
das Ende kommen“ (Matthäus 24,14).
Die letzte Krise
An diesem Punkt wendet sich Jesus örtlichen Ereignissen zu, die zu weltweiten Umwälzungen führen werden. Er sagt: „Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird,
dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist“ (Lukas 21,20). Er erklärt dies im
Zusammenhang mit dem „Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet
ist, [welches] an heiliger Stätte [steht]“ (Matthäus 24,15; vgl. dazu Markus 13,14).
20
Daniel hatte eine ausländische Invasion des Heiligen Landes und das Aufstellen eines Gräuelbildes im Tempel vorausgesagt (Daniel 11,31). Daniels Prophezeiung erfüllte sich durch den syrischen Eindringling Antiochus Epiphanes, der um 168 v. Chr. eine heidnische Schändung des Tempels veranlasste, indem er ein Schwein am Altar schlachten ließ.
Dieses geschah aber 200 Jahre, bevor Jesus es erwähnte. Jesus muss also damit gemeint haben,
dass Daniels Prophezeiung nicht vollständig erfüllt wurde bzw. dass das Ereignis von damals ein
Vorläufer eines noch zukünftigen Ereignisses war.
In dieser Zeit wird das jüdische Volk in Palästina Schreckliches erleben: „Denn das sind die Tage
der Vergeltung, dass erfüllt werde alles, was geschrieben ist [in alttestamentlichen Prophezeiungen
in Bezug auf dieses Ereignis] . . . Denn es wird große Not auf Erden sein und Zorn über dies Volk
kommen“ (Lukas 21,22-23). „Große Not“ wird in Matthäus 24, Vers 21 als „große Bedrängnis“ beschrieben. Jerusalem soll durch Feinde erobert und besetzt werden, seine Bewohner werden von
anderen Nationen in Gefangenschaft genommen werden (Lukas 21,24).
Über den Zeitrahmen und das Ausmaß dieses Geschehens wurde schon oft diskutiert. Viele haben
gemeint, dass die Römer diese Prophezeiung 69-70 n. Chr., ca. 40 Jahre nach Jesu Aussagen, erfüllt haben. Sie eroberten Jerusalem, zerstörten den Tempel, führten viele Juden in Gefangenschaft und errichteten später als Ersatz einen heidnischen Tempel.
Jesu Prophezeiung fing mit der Voraussage über die Zerstörung des herodianischen Tempels an.
Allgemein meint man, dies sei bei der römischen Invasion von 67-70 n. Chr. Geschehen. Dennoch
sind einzelne Teile der Mauern, die den Tempelplatz von Herodes stützten, noch intakt – die Westmauer, früher als Klagemauer bekannt, ist dafür nur ein Beispiel.
Tatsächlich gibt es klare Hinweise, dass die Invasion von Judäa und die große Trübsal zu den Ereignissen der Endzeit gehören. Jesus beschreibt das Ausmaß der Trübsal als einmalig in der
menschlichen Geschichte – sie wird von nichts übertroffen (Matthäus 24,21). Seine Sprache erinnert an die unvergleichbare Zeit der Not, die der endzeitlichen Auferstehung, von der Daniel 12,
Verse 1-3 spricht, vorausgeht. Es kann aber nur eine schlimmste Zeit aller Zeiten geben.
Jesus sagte auch, dass in der großen Trübsal, wenn sie andauern würde, „kein Fleisch gerettet
werden“ würde (Matthäus 24,22; Elberfelder Bibel). Dies betrifft die ganze Menschheit, nicht nur
die Menschen von Judäa.
Später nennt Jesus diese schreckliche Zeit die „Stunde der Versuchung, die kommen wird über
den ganzen Weltkreis“ (Offenbarung 3,10). Im Jahr 70 n. Chr. war die völlige Selbstzerstörung der
Menschheit noch nicht möglich. Erst mit der Herstellung von Massenvernichtungswaffen ist das
Überleben der Menschheit in Frage gestellt. Die römische Invasion von Judäa ist, wie die Invasion
von Antiochus zuvor, deshalb nur ein Vorgeschmack einer bevorstehenden Erfüllung in der Endzeit.
Als Nächstes warnt Jesus vor denjenigen, die im Widerspruch zu den klaren Zeichen, die er dargelegt hat, behaupten werden, er wäre schon zurückgekehrt (Matthäus 24,23-28). Kosmische Ereignisse werden seine Wiederkehr einleiten: Sonne und Mond verdunkeln sich, Sterne fallen vom
Himmel (wahrscheinlich ein Hinweis auf Meteoriten), und „auf Erden wird den Völkern bange sein,
und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres“ (Lukas 21,25; vgl. Matthäus
24,29).
Es geht hier um die allerletzte Zuspitzung himmlischer Zeichen und Naturkatastrophen. Offenbarung 6, Verse 12-17 berichtet von einer beachtlichen Zunahme dieser Zeichen am „Tag des Herrn“,
auf den sich viele Prophezeiungen beziehen. Am Ende dieser Zeit wird Jesus zurückkehren –
wenn alle Völker „den Menschensohn kommen [sehen] auf den Wolken des Himmels mit großer
Kraft und Herrlichkeit“ (Matthäus 24,30).
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Die Zeichen der Zeit erkennen
Jesus sagte, dass das Ende wie bei einem Feigenbaum ist, dem, wenn der Sommer naht, neue
Blätter sprießen (Vers 32). „Ebenso auch: wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der
Tür ist“ (Vers 33).
Jesus kritisierte die religiöse Obrigkeit seiner Zeit, weil sie die Zeichen der Zeit bezüglich seines
ersten Kommens nicht erkannt hatte (Matthäus 16,1-3). Heute könnte er das Gleiche in Bezug auf
sein zweites Kommen tun.
Es ist offensichtlich, dass die Zeit der großen Trübsal noch nicht eingetroffen ist. Stattdessen
scheinen wir uns in einer Zeit der zunehmenden Wehen zu befinden. In vergangenen Epochen
gab es immer wieder Krieg, Hungersnot, Seuchen und Naturkatastrophen. In den letzten Jahrzehnten hat es eine unbestreitbare Zunahme dieser Indikatoren gegeben.
Jesus machte aber deutlich, dass dieser Anstieg nicht unbegrenzt weitergehen wird. Stattdessen
versicherte er: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht [d. h., alle Menschen, die zu dieser
Zeit leben] wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht“ (Matthäus 24,34).
Er konnte mit seiner Aussage nicht seine Generation gemeint haben. Sie starb, ohne die Ereignisse, die zu seiner Rückkehr führen würden, miterlebt zu haben. Stattdessen konnte er nur die Generation der Endzeit gemeint haben, in der die Selbstausrottung der Menschheit möglich sein wird.
In seiner Prophezeiung auf dem Ölberg erklärte Jesus, dass jeder Gläubige die Verantwortung hat,
sowohl das Weltgeschehen als auch den eigenen geistlichen Zustand zu beobachten. In Lukas 21,
Vers 36 sagte er: „So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn.“
Die Wichtigkeit der Wachsamkeit
Das griechische Wort gregoreo, im Neuen Testament mit „wach“ bzw. „wachen“ übersetzt, „wird
im Sinne von ,wach bleiben‘ bzw. ,geistlicher Wachsamkeit‘ benutzt“ (Vine’s Expository Dictionary
of Biblical Words, 1985, Stichwort „watch“). Dieses Wort verbindet daher das körperliche Wachsein mit geistlichem Unterscheidungsvermögen. Gemeint ist ein geistlicher Zustand des Vorbereitetseins und der Wachsamkeit.
Diejenigen, die sich nicht um diese geistliche Haltung bemühen, werden durch die Rückkehr Jesu
überrascht. Genauso wie ein Dieb das Gut seiner nichtsahnender Opfer stehlen kann, wird Jesu
zweites Kommen alle Christen überraschen, die nicht geistlich wachsam bleiben. Zum Wachen
gehört auch Beharrlichkeit. In mehreren Versen wird das griechische Wort gregoreo so übersetzt
wie beispielsweise in Kolosser 4, Vers 2: „Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung!“ Aufrichtiges Gebet mit Dankbarkeit hilft uns, geistlich wachsam zu bleiben. Nach 1. Petrus
5, Vers 8 sollen wir wachsam sein, „denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“. Sind wir unbeständig in unserer Wachsamkeit, so
wird Satan uns verführen. Wachsamkeit bedeutet die Verfolgung des Weltgeschehens, aber auch
die Führung eines Gott wohlgefälligen Lebens.
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Überwindung und Endsieg der
Gottgetreuen
Die katholische Kirche ist heutzutage bemüht, Fehler in der
Vergangenheit zu leugnen oder falsch darzustellen. Diplomatische Beziehungen sind überallhin geknüpft. Man hat den Eindruck, dass die Kirche mit anderen Kirchen harmoniert. Die
protestantische Welt lenkt ein und verbindet sich mit dem
Papsttum. Ein Element stellt der Sonntag dar. Obwohl biblisch
widerlegt, feiern alle großen Kirchen den Sonntag. Es wird
zum bestimmenden Zeichen der Macht der katholischen Kirche werden.
D
ie Protestanten stehen heutzutage den Erscheinungsformen der römisch-katholischen Welt
wohlwollender gegenüber als in früheren Jahren. In Ländern, in denen der Katholizismus
nicht wächst und die päpstlichen Vertreter eine versöhnliche Haltung einnehmen, um Einfluss zu gewinnen, herrscht eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber den Doktrinen, die die protestantischen Kirchen von der päpstlichen Hierarchie trennen. Es setzt sich immer mehr die Ansicht durch, dass wir in den wichtigsten Punkten nicht so weit auseinander liegen, wie vermutet
wurde, und dass uns ein geringes Zugeständnis in ein besseres Verhältnis zu Rom bringen werde.
Es gab eine Zeit, als die Protestanten viel Wert auf die Gewissensfreiheit legten, die so teuer erkauft worden war. Sie lehrten ihre Kinder, das Papsttum zu verabscheuen und waren der Auffassung, dass es der Untreue gegen Gott gleichkäme, sich Rom anzupassen. Wie weit ist die Gesinnung davon entfernt, die sich heute zeigt. Die Verteidiger des Papsttums erklären, dass ihre Kirche
verleumdet worden sei, und die protestantische Welt ist bereit, diese Erklärung anzunehmen. Viele
machen geltend, dass es ungerecht sei, die römische Kirche der Neuzeit nach den Gräueln und
Absurditäten zu richten, die ihre Herrschaft während der Jahrhunderte der Unwissenheit und der
Finsternis kennzeichneten. Sie entschuldigen ihre entsetzliche Grausamkeit mit der Rohheit der
Zeiten und behaupten, dass die Einflüsse der modernen Kultur ihre Gesinnung gewandelt hätten.
Haben diese Menschen denn den Anspruch auf Unfehlbarkeit vergessen, der 800 Jahre lang von
dieser anmaßenden Macht geltend gemacht wurde? Weit davon entfernt, diesen Anspruch aufzugeben, wurde er im 19. Jahrhundert mit größerem Nachdruck bestätigt als je zuvor. Wenn Rom behauptet, dass die Kirche nie geirrt habe und auf Grund der Heiligen Schrift nie irren werde, Anm
51; Mosheim, »Institutiones historiae ecclesiasticae«, 3. Buch, 11. Jhdt., 2.Abschnitt, Sek. 9, Anm.:
Dictates Hildebrandi wie kann es sich dann von den Grundsätzen lossagen, die in vergangenen
Zeiten sein Verhalten bestimmten?
Die päpstliche Kirche wird ihren Anspruch auf Unfehlbarkeit nie aufgeben. Sie besteht darauf, in allem, was sie bei den Verfolgungen derer getan hat, die ihre Glaubenssätze verwarfen, recht gehandelt zu haben – und würde sie nicht dieselben Taten wiederholen, falls sie Gelegenheit dazu
hätte? Beseitigte man die jetzt von weltlichen Mächten auferlegten Schranken und käme Rom wieder in seine frühere Machtstellung, dann würde sich sofort eine Wiederbelebung seiner Gewaltherrschaft und Verfolgung zeigen.
23
Ein bekannter Geschichtsschreiber äußert sich über die Haltung der päpstlichen Priesterherrschaft
zu der Gewissensfreiheit und den Gefahren, die ganz besonders den Vereinigten Staaten drohen,
wenn sie ihre Pläne durchsetzen kann: »Es gibt viele, die geneigt sind, irgendwelche Furcht vor
dem römischen Katholizismus in den Vereinigten Staaten als engherzig oder kindisch hinzustellen.
Sie sehen eben in dem Charakter und der Position der römisch-katholischen Erscheinungswelt
nichts, was unseren freien Einrichtungen gegenüber feindlich ist, oder finden nichts Unheilvolles in
ihrem Wachstum. Wir wollen deshalb zuerst etliche der Grundregeln unserer Regierung mit denen
der katholischen Kirche vergleichen.
Die Verfassung der Vereinigten Staaten sichert Gewissensfreiheit zu. Nichts ist teurer oder wesentlicher. Papst Pius IX. sagte in seiner Enzyklika vom 15. August 1854: ‚Die abgeschmackten und irrigen Lehren oder Faseleien zur Verteidigung der Gewissensfreiheit sind ein außerordentlich verderblicher Irrtum – eine Pest, die vor allem andern in einem Staat am meisten zu fürchten ist.‘ Der selbe Papst spricht in seiner Enzyklika vom 8. Dezember 1864 den Bannfluch aus über ‚diejenigen, die die Freiheit des Gewissens und des Glaubens behaupten‘, wie auch über ‚alle solche, die
darauf bestehen, dass die Kirche nicht Gewalt üben dürfe.‘
Der friedliche Ton Roms in den Vereinigten Staaten bedeutet keineswegs eine Sinnesänderung. Es
ist duldsam, wo es ohne Hilfe ist. Bischof O‘Connor sagte: ‚Die Religionsfreiheit wird nur geduldet,
bis das Gegenteil durchgesetzt werden kann, ohne die katholische Welt zu gefährden‘ ... Der Erzbischof von St. Louis sagte bei einer Gelegenheit: ‚Ketzerei und Unglaube sind Verbrechen, und in
christlichen Ländern, wie zum Beispiel in Italien und Spanien, wo die ganze Bevölkerung katholisch ist und die katholische Religion einen wesentlichen Teil der Landesgesetze bildet, werden sie
wie andere Verbrechen bestraft‘ ...
Jeder Kardinal, Erzbischof und Bischof in der katholischen Kirche legt dem Papst den Treueid ab,
der u.a. folgende Worte enthält: ‚Ketzer, Kirchenspalter und Rebellen gegen unseren besagten
Herrn (den Papst) oder seine vorerwähnten Nachfolger, will ich nach Kräften verfolgen und mich
ihnen aufs Äußerste widersetzen‘.« Strong, »Our Country«, Kapitel 6,1.-3.Abschnitt
Allerdings gibt es auch echte Christen in der römisch-katholischen Kirche. Tausende dienen Gott
nach der besten Erkenntnis, die sie besitzen. Ihnen ist der Zugang zu seinem Wort nicht gestattet,
Anm 52 und deshalb können sie die Wahrheit nicht erkennen. Sie haben nie den Unterschied zwischen einem lebendigen Herzensdienst und einer Reihe bloßer Formen und Zeremonien gesehen.
Gott sieht mit zärtlichem Erbarmen auf diese Menschen, die in einem trügerischen und unbefriedigenden Glauben erzogen worden sind. Und er wird es so führen, dass Lichtstrahlen die dichte
Finsternis durchdringen, die sie umgibt. Er wird ihnen die Wahrheit offenbaren, wie sie in Jesus ist
und viele werden sich noch zu seinem Volk bekennen.
Der Katholizismus als Religionssystem stimmt heute nicht mehr als zu irgendeiner früheren Zeit
seiner Geschichte mit dem Evangelium Christi überein. Die protestantischen Kirchen befinden sich
in großer Finsternis, sonst würden sie die Zeichen der Zeit erkennen. Die römische Kirche ist weitblickend in ihren Plänen und in der Art ihres Wirkens. Sie bedient sich jeder List, um ihren Einfluss
auszudehnen und ihre Macht zu mehren. Sie bereitet sich auf einen grimmigen und entschlossenen Kampf vor, um die Herrschaft der Welt wiederzugewinnen und alles zu vernichten, was der
Protestantismus geschaffen hat. Der Katholizismus gewinnt überall an Boden. Man schaue auf die
wachsende Zahl seiner Kirchen und Kapellen in protestantischen Ländern und betrachte die Volkstümlichkeit seiner von den Protestanten in so großer Zahl besuchten Hochschulen und Seminare
in Amerika. Man achte auf das Wachstum des Ritualismus in England Anm 59 und auf die häufigen
Übertritte zum Katholizismus. Diese Dinge sollten die Besorgnis aller erregen, die die reinen
Grundsätze des Evangeliums wertschätzen.
Die Protestanten haben sich mit dem Papsttum eingelassen und es begünstigt. Sie haben Verträge
und Zugeständnisse gemacht, die selbst die Katholiken überraschten und die diese nicht verstehen konnten. Die Menschen verschließen sich dem wahren Charakter der römischen Kirche und
den Gefahren, die von ihrer Oberherrschaft zu befürchten sind. Sie müssen aufgerüttelt werden,
um dem Vordringen dieses so sehr gefährlichen Feindes der bürgerlichen und religiösen Freiheit
zu widerstehen.
24
Viele der Protestanten meinen, die katholische Religion sei reizlos und ihr Gottesdienst eine schale, bedeutungslose Aneinanderreihung von Zeremonien. Darin irren sie sich. Der Gottesdienst der
römischen Kirche ist ein sehr eindrucksvoller Vorgang. Die glänzende Prachtentfaltung und die feierlichen Gebräuche bezaubern die Sinne des Volkes und bringen die Stimme der Vernunft und des
Gewissens zum Schweigen. Das Auge ist entzückt. Prachtvolle Kirchen, großartige Festzüge, goldene Altäre, mit Juwelen verzierte Reliquienschreine, auserlesene Gemälde und kostbare Skulpturen fesseln den Schönheitssinn. Auch das Ohr wird angesprochen. Die Musik ist unübertroffen.
Wenn die vollen Klänge der feierlich tönenden Orgel, gemischt mit dem Gesang vieler Stimmen,
durch die hohen Kuppeln und säulenreichen Chorgänge der großartigen Kathedralen schwingen,
müssen sie unfehlbar die Gemüter mit Ehrfurcht und heiliger Scheu erfüllen.
Dieser äußerliche Glanz, dies Gepränge und diese Zeremonien sind ein Beweis ihrer inneren Verderbnis. Christi Religion braucht zu ihrer Empfehlung solche Reize nicht. In dem vom Kreuz ausstrahlenden Licht erscheint das Christentum so rein und lieblich, dass keine äußerlichen Zierden
seinen echten Wert vergrößern können. Nur der heilige Schmuck eines sanftmütigen und stillen
Geistes hat bei Gott Wert.
Ein glanzvoller Stil ist nicht notwendigerweise ein Ausdruck reiner, erhabener Gedanken. Eine
hohe Auffassung von der Kunst und ein sehr kultivierter Geschmack finden sich häufig in einem irdischen und sinnlichen Gemüt. Sie werden oft von Satan genutzt, damit die Menschen die Bedürfnisse ihrer Seele vergessen, die Zukunft und das ewige Leben aus den Augen verlieren, sich von
ihrem mächtigen Helfer abwenden und nur für diese Welt leben.
Eine Religion der Äußerlichkeiten ist für das nicht erneuerte Herz anziehend. Das Gepränge und
die Zeremonien der katholischen Kirche haben eine verführerische, bezaubernde Kraft, durch die
viele getäuscht werden, und zwar so sehr, dass sie die katholische Kirche als das wirkliche Tor
zum Himmel ansehen. Nur solche, die sich fest auf den Grund der Wahrheit gestellt haben und deren Herzen durch den Geist Gottes erneuert sind, werden gegen ihren Einfluss gewappnet sein.
Tausende, die keine lebendige Erfahrung mit Christus gemacht haben, werden dahin geführt, dass
sie den Schein der Gottseligkeit ohne die Kraft annehmen. Gerade eine solche Religion wünschen
sich die meisten Menschen.
Durch den Anspruch der Kirche auf das Recht zur Sündenvergebung fühlt sich der Katholik berechtigt, zu sündigen. Die Einrichtung der Beichte, ohne die sie keine Vergebung gewährt, führt
dann dahin, dem Bösen Spielraum zu geben. Wer vor einem sterblichen Menschen kniet und ihm
beichtend die geheimen Gedanken und Triebe seines Herzens erschließt, erniedrigt seine Menschenwürde und setzt alle edlen Regungen seines Herzens herab. Wer seine Sünden vor einem
Priester enthüllt – einem irrenden, sündigen Sterblichen, der nur zu oft durch Wein und Ausschweifung verdorben ist, – dessen rechtes Maß für den Charakter herabgewürdigt und er selbst infolgedessen verunreinigt ist. Seine Vorstellung von Gott wird zum Abbild der gefallenen Menschheit erniedrigt, denn der Priester gilt als Vertreter Gottes. Dieses erniedrigende Bekenntnis von Mensch
zu Mensch ist die geheime Quelle, aus der viel Böses geflossen ist, das die Welt verderbt hat und
sie zur endgültigen Vernichtung führen wird. Doch ist es dem, der gegen sich selbst nachsichtig ist,
angenehmer, einem Mitmenschen zu beichten, als sein Herz vor Gott zu offenbaren. Es sagt der
menschlichen Natur mehr zu, Buße zu tun, als nicht mehr zu sündigen, und es ist leichter, den Körper in Sacktuch mit Brennnesseln und einschneidenden Ketten zu geißeln, als die fleischlichen
Lüste zu kreuzigen. Schwer ist das Joch, welches das fleischliche Herz lieber trägt, als dass es
sich unter das Joch Christi beugen würde.
Es besteht eine überraschende Ähnlichkeit zwischen der römisch-katholischen Kirche und der jüdischen Gemeinde zur Zeit Christi. Während die Juden indirekt die Grundsätze des Gesetzes Gottes
mit Füßen traten, achteten sie nach außen hin streng auf die Einhaltung dieser Verordnungen, die
sie mit hohen Anforderungen und Überlieferungen beschwerten, die ihre Befolgung peinigend und
lästig machten. Wie die Juden vorgaben, das Gesetz zu ehren, so behauptet die römische Kirche,
das Kreuz zu verherrlichen. Sie erhöht das Symbol der Leiden Christi, während sie den, den es
darstellt, in der Praxis verleugnet. Katholiken bringen auf ihren Kirchen, Altären und Gewändern
Kreuze an. Überall sieht man das Zeichen des Kreuzes, überall wird es nach außen hin verehrt
25
und erhöht. Aber die Lehren Christi sind unter einer Fülle von sinnlosen Überlieferungen, falschen
Auslegungen und strengen Vorschriften begraben. Des Heilands Worte über die verblendeten Juden passen noch viel besser auf die Würdenträger der römisch-katholischen Kirche: »Sie binden
aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie selbst
wollen dieselben nicht mit einem Finger regen.« Matthäus 23,4 Gewissenhafte Menschen werden
ständig in Schrecken und Furcht vor dem Zorn eines beleidigten Gottes gehalten, während viele
Würdenträger der Kirche in Luxus und Vergnügen leben.
Die Anbetung von Bildern und Reliquien, die Anrufung der Heiligen und die Erhöhung des Papstes
sind listige Anschläge Satans, um die Gemüter des Volkes von Gott und von seinem Sohn abzuziehen. Um den Untergang der Menschen zu erreichen, will Satan ihre Aufmerksamkeit von Christus abwenden, der sie allein erlösen kann. Er bietet allen möglichen Ersatz für den, der gesagt hat.
»Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« Matthäus 11,
28 Es ist Satans ständiges Bemühen, das Wesen Gottes, die Natur der Sünde und den wahren
Ausgang des großen Kampfes verkehrt darzustellen. Seine Trugschlüsse verringern die Verpflichtung gegen das göttliche Gesetz und gestatten dem Menschen zu sündigen. Gleichzeitig flößt er
ihnen falsche Vorstellungen von Gott ein, so dass sie eher mit Furcht und Hass als mit Liebe zu
ihm aufblicken. Die seinem eigenen Charakter anhaftende Grausamkeit schreibt er dem Schöpfer
zu. Sie ist in den Religionssystemen enthalten und findet Ausdruck in den Gebräuchen des Gottesdienstes. So werden die Gemüter der Menschen verblendet, und Satan sichert sie sich als seine
Werkzeuge, um gegen Gott zu kämpfen. Durch verkehrte Vorstellungen vom göttlichen Wesen
wurden heidnische Völker zu der Annahme verleitet, menschliche Opfer seien notwendig, um sich
die Gunst Gottes zu sichern, und fürchterliche Grausamkeiten wurden unter den verschiedensten
Formen der Abgötterei verübt.
Die römisch-katholische Kirche, die heidnische Bräuche mit denen des Christentums vereinte, und
wie das Heidentum Gottes Wesen entstellte, hat zu nicht weniger grausamen und empörenden
Gewohnheiten Zuflucht genommen. Anm 13 In den Tagen der Oberherrschaft Roms gab es Folterwerkzeuge, mit denen es die Annahme seiner Dogmen erzwang. Es gab Scheiterhaufen für jene,
die dem Anspruch Roms nicht nachgeben wollten. Blutbäder wurden in einem solchen Umfang
verübt, was erst im Jüngsten Gericht sichtbar werden wird. Würdenträger der Kirche dachten sich
Mittel aus, beeinflusst vom Geist Satans, die die größtmöglichen Qualen verursachten, ohne doch
dabei ihr Opfer zu töten. In vielen Fällen wurde dieses teuflische Verfahren bis zur äußersten
Grenze des für Menschen noch Erträglichen wiederholt, bis die Natur den Kampf aufgab und der
Leidende den Tod als angenehme Befreiung begrüßte.
So gestaltete sich das Schicksal der Gegner Roms. Für die eigenen Mitglieder gab es das Zuchtmittel der Geißel, des Hungers und der körperlichen Kasteiung in jeder nur denkbar kränkenden
Form. Um sich die Gunst des Himmels zu sichern, verletzten die Büßenden die Gebote Gottes, indem sie die Naturgesetze übertraten. Sie wurden gelehrt, das Band zu zerschneiden, das er eingesetzt hatte, um des Menschen irdischen Aufenthalt zu segnen und zu erfreuen. Auf den Friedhöfen
liegen Millionen von Opfern, die ihr Leben mit vergeblichen Bemühungen verbrachten, ihre natürlichen Neigungen zu unterdrücken und jeden Gedanken und jedes Mitgefühl für ihre Mitmenschen –
als beleidigend für Gott – zurückzudrängen. Anm 53
Wenn wir die ganze Grausamkeit Satans verstehen wollen, die er während Jahrhunderten nicht
etwa an jene, die nie von Gott hörten, sondern gerade im Herzen und über das ganze Gebiet des
Christentums hin an den Tag legte, brauchen wir nur die Geschichte des Romanismus zu betrachten. Durch dieses Riesensystem des Betrugs verrichtet der Fürst des Übels seinen Zweck, Gott
Unehre und den Menschen Elend zu bringen. Und wenn wir sehen, wie es ihm gelingt, sich zu verkleiden und durch die Leiter der Kirche sein Werk zu vollenden, dann können wir besser verstehen, warum er einen so großen Widerwillen gegen die Bibel hat. Wenn man jenes Buch liest, wird
das Erbarmen und die Liebe Gottes offenbart. Man wird sehen, dass er den Menschen keine von
diesen schweren Lasten auferlegt. Alles, was er verlangt, ist ein reuiges und zerschlagenes Herz
und einen demütigen, gehorsamen Geist.
26
Wir können aus dem Leben Christi keine Beispiele anführen, dass Männer und Frauen sich in
Klöster einschließen sollen, um sich auf den Himmel vorzubereiten. Er hat nie gelehrt, dass Liebe
und Mitgefühl unterdrückt werden müssen. Das Herz des Heilands floss von Liebe über. Je mehr
sich der Mensch der sittlichen Vollkommenheit nähert, desto klarer sind seine Empfindungen, desto genauer nimmt er die Sünde wahr und desto mehr fühlt er mit den Leidenden. Der Papst behauptet zwar, der Stellvertreter Christi zu sein, aber wie hält sein Tun einen Vergleich mit dem unseres Heilands aus? Hat Christus jemals Menschen dem Gefängnis oder der Folter übergeben,
weil sie ihm als König des Himmels keine Huldigung erwiesen? Hat er seine Stimme erhoben, um
die zum Tode zu verurteilen, die ihn nicht annahmen? Als die Bewohner eines samaritischen Dorfes ihn nicht achteten, entrüstete sich der Apostel Johannes und sagte: »Herr, willst du, so wollen
wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat!« Jesus blickte mitleidig auf
den Jünger, tadelte seine Härte und sagte: »Der Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.« Lukas 9,54-56 Wie grundverschieden von der
durch Christus bekundeten Haltung ist die seines angeblichen Stellvertreters!
Die römische Kirche bietet heute der Welt ein äußeres Bild der Sauberkeit, indem sie über ihren
Bericht schrecklicher Grausamkeit einen Mantel von Entschuldigungen breitet. Sie hat sich wohl in
christliche Gewänder gehüllt – in ihrem Wesen jedoch ist sie unverändert. Jeder Grundsatz des
Papsttums, der in vergangenen Jahrhunderten Geltung hatte, ist auch heute noch gültig. Die in
finstersten Zeiten erlassenen Verordnungen und Lehren werden noch immer aufrechterhalten.
Es täusche sich niemand! Das Papsttum, dem die Protestanten jetzt die Anerkennung nicht versagen wollen, ist das Gleiche, das zur Zeit der Reformation die Welt beherrschte, als Männer Gottes
unter Einsatz ihres Lebens aufstanden, um die Bosheit der römisch-katholischen Kirche bloßzustellen. Anm 54 Es besitzt den gleichen Stolz, die gleiche hochmütige Anmaßung, die es sich über
Könige und Fürsten erheben ließ und die die Vorrechte Gottes beanspruchte. Sein Geist ist jetzt
nicht weniger grausam und willkürlich als zu der Zeit, da es die menschliche Freiheit einengte und
die Heiligen des Allerhöchsten erschlug.
Auf das Papsttum trifft genau das von der Prophezeiung gebrauchte Bild zu von dem »Abfall, der
da kommen soll«. 2. Thessalonischer 2,3ff Es gehört zu seinem diplomatischen Geschick, immer
die Form anzunehmen, die am besten seinen Absichten dient, aber unter der veränderlichen Erscheinung des Chamäleons verbirgt es das unveränderliche Gift der Schlange. »Wir sind nicht gebunden, den Ketzern Treue und Glauben zu halten«, erklärt die römische Kirche. Soll nun diese
Macht, deren Geschichte während eines Jahrtausends mit dem Blut der Heiligen geschrieben wurde, zur Gemeinde Christi gerechnet werden?
Nicht ohne Grund ist in protestantischen Ländern die Behauptung aufgestellt worden, der Katholizismus unterscheide sich nicht mehr so sehr vom Protestantismus wie in früheren Zeiten. Wohl hat
sich manches geändert, aber nicht das Papsttum. Der Katholizismus ähnelt in der Tat dem heutigen Protestantismus, – weil dieser seit den Tagen der Reformation sehr entartet ist.
Indem die protestantischen Kirchen die Gunst der Welt gesucht haben, hat falsche Nächstenliebe
ihre Augen verblendet. Sie können nicht einsehen, warum es unrecht sein sollte, von allem Bösen
Gutes zu denken, und als unausbleibliche Folge werden sie schließlich Böses von allem Guten
glauben. Anstatt den einst den Heiligen übergebenen Glauben zu verteidigen, entschuldigen sie
sich nun sozusagen bei Rom wegen ihrer lieblosen Beurteilung dieses Glaubens und bitten darum,
ihren blinden Eifer zu verzeihen.
Viele von denen, die der römisch-katholischen Erscheinungswelt nicht wohlwollend gegenüberstehen, fürchten nichts von deren Machteinfluss. Sie argumentieren, dass die geistige und sittliche
Finsternis, die während des Mittelalters herrschte, die Ausbreitung ihrer Glaubenssätze, ihres
Aberglaubens und ihrer Unterdrückungen begünstigte, und dass die Einsichten der Neuzeit, die allgemeine Verbreitung des Wissens und die zunehmende Freiheit in Glaubensdingen ein Wiederaufleben von Unduldsamkeit und Tyrannei unmöglichmachen. Schon der Gedanke, dass ein solcher
Zustand bestehen könne, wird verlacht. Es stimmt, dass unserem Geschlecht große geistige, sittliche und religiöse Erkenntnisse aufgingen. Aus dem frei erschlossenen heiligen Wort Gottes hat
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sich himmlisches Licht über die Welt ergossen. Man sollte aber bedenken, dass je größer das gewährte Licht, desto dunkler auch die Finsternis derer ist, die es verdrehen oder verwerfen.
Ein Studium der Heiligen Schrift unter Gebet würden Protestanten den wahren Charakter des
Papsttums zeigen; aber viele sind nach ihrer eigenen Meinung so weise, dass sie nicht das Bedürfnis haben, Gott demütig zu suchen, um in die Wahrheit geleitet zu werden. Obwohl sie sich mit
ihrer Erleuchtung brüsten, wissen sie weder etwas von der Heiligen Schrift noch von der Kraft Gottes. Sie müssen irgendein Mittel haben, um ihr Gewissen zu beruhigen, und sie suchen das, was
am wenigsten geistlich und demütigend ist. Sie möchten gern Gott vergessen, aber in einer Weise,
dass es scheint, als würden sie an ihn denken. Das Papsttum kommt den Bedürfnissen dieser
Menschen entgegen. Es hat sich auf zwei Menschengruppen eingestellt, und diese umfassen beinahe die ganze Erde: diejenigen, die durch ihre eigenen Verdienste gerettet werden möchten, und
jene, die in ihren Sünden gerettet werden wollen. Hier liegt das Geheimnis seiner Macht.
Es hat sich erwiesen, dass Zeiten tiefer geistiger Finsternis den Erfolg des Papsttums begünstigten. Es wird sich noch zeigen, dass eine Zeit von großem geistigen Licht sein Gedeihen nicht weniger fördert. In vergangenen Zeiten, als die Menschen ohne Gottes Wort und ohne die Erkenntnis
der Wahrheit lebten, wurden ihre Augen verblendet und Tausende gefesselt, weil sie das Netz nicht
sahen, das ihren Füßen gelegt war. In diesem Zeitalter gibt es viele, deren Augen durch den Glanz
menschlicher Spekulationen, fälschlich »Wissenschaft « genannt, geblendet werden, sodass sie
das Netz nicht wahrnehmen und so bereitwillig hineinlaufen, als wären ihre Augen verbunden. Gott
beabsichtigte, dass der menschliche Verstand als eine Gabe seines Schöpfers betrachtet und im
Dienst der Wahrheit und Gerechtigkeit eingesetzt werden sollte. Wenn aber Stolz und Ehrgeiz gepflegt werden, wenn Menschen ihre eigenen Ansichten über das Wort Gottes erheben, dann kann
der Verstand mehr Schaden anrichten als die Unwissenheit. So wird die falsche Wissenschaft der
heutigen Zeit, die den Glauben an die Heilige Schrift untergräbt, ebenso wirksam helfen, der Annahme des Papsttums mit seinen einnehmenden Gebräuchen den Weg zu bereiten, wie im Mittelalter das Vorenthalten von Erkenntnissen zu seiner Erhöhung beitrug.
Bei den in den Vereinigten Staaten vor sich gehenden Maßnahmen, für die Einrichtungen und Gebräuche der Kirche die Unterstützung des Staates zu bekommen, folgen die Protestanten den
Fußtapfen des Papsttums. Ja, noch mehr, sie öffnen dem Papsttum die Tore, damit es im protestantischen Amerika die Oberherrschaft gewinne, die es in der Alten Welt verloren hat. Anm 55 Was
dieser Bewegung größere Bedeutung gibt, ist die Tatsache, dass der beabsichtigte Hauptzweck
die Durchsetzung der Sonntagsfeier ist – ein Brauchtum, welches in Rom seinen Ursprung hat und
ein Zeichen seiner Macht ist. Es ist der Geist des Papsttums – der Geist der Übereinstimmung mit
weltlichen Bräuchen, die Verehrung menschlicher Traditionen statt der Gebote Gottes –,der die
protestantischen Kirchen durchdringt und sie dahin führt, den Sonntag zu erhöhen, wie es das
Papsttum vor ihnen getan hat.
Will der Leser die in dem bald anbrechenden Kampf wirkenden Kräfte verstehen, so braucht er nur
den Bericht über die Mittel und Wege zu verfolgen, die Rom in der Vergangenheit für das gleiche
Ziel eingesetzt hat. Möchte er wissen, wie Papisten und Protestanten vereint jene behandeln werden, die ihre Dogmen verwerfen, dann achte er auf den Geist, den Rom gegen den Sabbat und
dessen Verteidiger bekundet hat.
Kaiserliche Erlasse, allgemeine Konzilien und Kirchenverordnungen, unterstützt von weltlicher
Macht, waren die Stufen, auf denen der heidnische Festtag zu seiner Ehrenstellung in der christlichen Welt emporstieg. Die erste öffentliche Maßnahme, die die Sonntagsfeier erzwang, war das
von Konstantin erlassene Gesetz, zwei Jahre vor seinem Bekenntnis zum Christentum. Anm 05
Dieses Gesetz verlangte von der Stadtbevölkerung, am »ehrwürdigen Tagder Sonne« zu ruhen,
gestattete jedoch der Landbevölkerung, ihre landwirtschaftliche Arbeit fortzusetzen. Obwohl dies
eine im Grunde genommen heidnische Verordnung war, wurde sie doch vom Kaiser durchgeführt,
nachdem er angeblich das Christentum angenommen hatte.
28
Da sich der kaiserliche Befehl nicht als genügendes Ersatzmittel für die göttliche Autorität erwies,
verlieh der Bischof von Rom dem Sonntag bald darauf den Titel »Tag des Herrn«. Ein anderer Bischof namens Eusebius, der die Gunst der Fürsten suchte und ein besonderer Freund und
Schmeichler Konstantins war, stellte die Behauptung auf, dass Christus den Sabbat auf den Sonntag verlegt habe. Kein einziges Zeugnis der Schrift wurde als Beweis für die neue Lehre angeführt.
Selbst Eusebius bekannte offen, dass sie falsch wäre, und wies auf den wirklichen Urheber dieser
Veränderung hin, indem er sagte: »Alles, was man am Sabbat zu tun verpflichtet war, haben wir
auf den Tag des Herrn übertragen.« Cox, »Sabbath Laws and Sabbath Duties“» S. 538; Conradi,
»Geschichte des Sabbats«, S. 366
Die heiligen Gewänder, mit denen der falsche Sabbat aufgestellt wurde, waren des Menschen eigene Produktion. Aber das Argument des Sonntags, so unbegründet es auch war, diente jedoch
dazu, die Menschen zu ermutigen, auf dem Sabbat des Herrn herumzutrampeln. Alle, die von der
Welt geehrt werden wollten, nahmen den beliebten Festtag an.
Mit der festeren Verwurzelung des Papsttums bürgerte sich auch die Erhöhung des Sonntags ein.
Anm 56 Eine Zeit lang befassten sich die Leute mit landwirtschaftlichen Arbeiten, wenn sie nicht
die Kirche besuchten, während der siebente Tag noch immer als Sabbat betrachtet wurde. Langsam aber ging eine Veränderung vor sich. Allen, die kirchliche Ämter bekleideten, wurde es untersagt, am Sonntag über zivile Streitigkeiten zu verhandeln. Bald darauf erging das Gebot, dass alle
Menschen, gleich welchen Standes – bei Geldstrafe für die Freien und Rutenstreiche für die Dienenden –, sich am Sonntag gewöhnlicher Arbeit zu enthalten hätten. Später wurde angeordnet,
Reiche mit dem Verlust der Hälfte ihres Vermögens zu bestrafen und schließlich, falls sie sich noch
immer widersetzten, sie zu Sklaven zu machen. Den einfachen Menschen aber sollte lebenslängliche Verbannung treffen.
Angebliche Wunderzeichen wurden vorgebracht. Unter anderem wurde berichtet, dass ein Landmann, der im Begriff stand, am Sonntag sein Feld zu pflügen, vorerst den Pflug mit einem Eisen
reinigte, wobei das Eisen fest in seiner Hand stecken blieb und er es zwei Jahre lang »unter
großen Schmerzen und zu seiner Schande mit sich herumtragen musste.« West, »Historical and
Practical Discourse on the Lord‘s Day«, S. 174
Später gab der Papst Anweisungen, dass Priester jeder Pfarrgemeinde die Übertreter des Sonntagsgesetzes ermahnen und bewegen sollten, in die Kirche zu gehen und zu beten, da sie sonst irgendein großes Unglück über sich und ihre Nachbarn bringen könnten. Eine Kirchenversammlung
führte den seither so allgemeinen, sogar von Protestanten angewandten Nachweis an, dass der
Sonntag der Sabbat sein müsse, weil Leute, die an diesem Tage arbeiteten, vom Blitz getroffen
worden waren. »Es ist klar erkennbar«, sagten die Prälaten, »wie groß das Missfallen Gottes ist
wegen der Vernachlässigung dieses Tages.« Dann wurde ein Aufruf erlassen, dass Priester und
Prediger, Könige und Fürsten und alle treuen Untertanen »ihre äußerste Anstrengung und Sorgfalt
anwenden sollten, damit der Tag wieder zu seiner Ehre gelange und künftig zum Lob der Christenheit andächtiger beachtet werde«. Morer, »Discourse in Six Dialogues on the Name, Notion and
Observation of the Lord‘s Day«, S. 271
Als sich die Beschlüsse der Kirchenversammlungen als nicht ausreichend erwiesen, wurden die
weltlichen Behörden gebeten, ein Edikt zu erlassen, das die Herzen des Volkes mit Schrecken erfüllen und es zwingen sollte, am Sonntag nicht zu arbeiten. Anlässlich einer in Rom abgehaltenen
Synode wurden alle früher getroffenen Entscheidungen mit größerer Kraft und Feierlichkeit erneut
bestätigt. Sie wurden auch dem Kirchengesetz hinzugefügt und von den zivilen Behörden in fast
der ganzen Christenwelt durchgesetzt. Heylyn, »History of the Sabbath«, 2.Teil, Kapitel 5,7.Abschnitt
Doch noch immer verursachte der Mangel an biblischen Beweisen für die Sonntagsfeier keine geringe Verlegenheit. Die Menschen stellten das Recht ihrer Lehrer in Frage, die positive Erklärung
des Herrn: »Der siebente Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes« beiseitezusetzen, um den
Tag der Sonne zu ehren. Um das Fehlen biblischer Zeugnisse auszugleichen, war Satan mit Hilfsmitteln bereit. Einem eifrigen Verteidiger des Sonntags, der ungefähr Ende des 12. Jahrhunderts
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die Kirchen von England besuchte, widerstanden treue Zeugen für die Wahrheit. Seine Bemühungen waren so erfolglos, dass er das Land eine Zeit lang verließ und versuchte, sich irgendein Mittel
auszudenken, um seine Lehren durchzusetzen. Als er zurückkehrte, hatte er sich das Erforderliche
verschafft, und er hatte bei seinem späteren Wirken mehr Erfolg. Er brachte eine Schriftrolle mit,
die angeblich von Gott selbst kam und das für die Sonntagsfeier benötigte Gebot sowie auch
schreckliche Drohungen enthielt, um die Ungehorsamen einzuschüchtern. Er gab vor, dieses kostbare Schriftstück – eine ebenso gemeine Fälschung wie die ganze Einrichtung, die es unterstützte
– sei vom Himmel gefallen und in Jerusalem auf dem Altar des heiligen Simeon auf Golgatha gefunden worden. In Wirklichkeit war der päpstliche Palast in Rom der Ort, woher sie kam. Betrug
und Fälschungen zur Förderung der Macht und des Wohlstandes der Kirche sind von der päpstlichen Hierarchie zu allen Zeiten als rechtmäßig angesehen worden.
Das Schriftstück verbot alle Arbeit von der neunten Stunde an, von 3 Uhr samstagnachmittags bis
zum Sonnenaufgang am Montag, und es wurde behauptet, seine Echtheit sei durch viele Wunder
bestätigt. Man berichtete, dass Menschen, die über die bestimmte Zeit hinaus gearbeitet hätten,
vom Schlag getroffen worden seien. Ein Müller, der Korn gemahlen habe, hätte statt Mehl einen
Blutstrom herauskommen sehen, und das Mühlrad wäre ungeachtet des starken Wasserstroms
stehen geblieben. Eine Frau, die Teig in den Ofen gesetzt habe, hätte ihn noch roh gefunden, als
sie ihn herausnahm, obwohl der Ofen sehr heiß war. Eine andere, deren Teig um die neunte Stunde zum Backen bereit war und die sich entschloss, ihn bis Montag stehen zu lassen, hätte am
nächsten Tag festgestellt, dass er durch göttliche Macht zu Laiben geformt und gebacken worden
sei. Ein Mann, der nach der neunten Stunde am Samstag Brot gebacken habe, hätte, als er es am
nächsten Morgen brach, feststellen müssen, dass Blut herausfloss. Durch solche lächerlichen und
abergläubischen Fälschungen versuchten die Verteidiger des Sonntags dessen Heiligkeit zu begründen. Hoveden, »Annals«, Bd. II, S. 528-530
In Schottland wie in England wurde eine größere Beachtung des Sonntags dadurch erreicht, dass
man einen Teil des alten Sabbats damit vereinte. Aber die Zeit, die heiliggehalten werden sollte,
war unterschiedlich. Ein Erlass des Königs von Schottland erklärte, dass »der Samstag von 12 Uhr
Mittags an heilig erachtet werden sollte«, und dass niemand von dieser Stunde an bis Montag Morgen sich an weltlichen Geschäften beteiligen dürfe. (Morer, S. 290,291) Aber ungeachtet aller Bemühungen, die Heiligkeit des Sonntags einzuführen, gaben die Papisten selbst öffentlich die göttliche Autorität des Sabbats und den menschlichen Ursprung der Einrichtung zu, durch die er ersetzt
worden ist. Im 16. Jahrhundert erklärte ein päpstliches Konzil eindeutig, alle Christen sollten bedenken, dass der siebente Tag von Gott geheiligt und nicht nur von den Juden angenommen und
beachtet wurde, sondern auch von allen andern, die vorgaben, Gott zu verehren, obwohl wir,
Christen, ihren Sabbat in den Tag des Herrn umgewandelt haben. (Morer, S. 281,282) Die sich anmaßten, Hand an das göttliche Gesetz zu legen, waren sich der Bedeutung ihres Werkes wohl bewusst. Sie erhoben sich absichtlich über Gott.
Die lange und blutige Verfolgung der Waldenser, von denen einige den Sabbat hielten, zeigt in auffallender Weise Roms Verfahren denen gegenüber, die nicht mit ihm übereinstimmten. Andere litten auf ähnliche Weise wegen ihrer Treue gegen das vierte Gebot. Die Geschichte der Christen in
Abessinien Anm 59 ist dafür besonders bezeichnend. Inmitten der Finsternis des Mittelalters verlor
man die Christen in Mittelafrika aus den Augen. Sie wurden von der Welt vergessen und erfreuten
sich viele Jahrhunderte der Freiheit, ihres Glaubens leben zu können. Aber schließlich erfuhr Rom
von ihrem Dasein, und der Kaiser von Abessinien wurde bald darauf gedrängt, den Papst als Stellvertreter Christi anzuerkennen. Andere Zugeständnisse folgten. Es wurde ein Edikt erlassen, das
die Sabbatfeier unter Androhung härtester Strafen verbot. »Church History of Äthiopien«, S. 311,
312 Die päpstliche Tyrannei wurde aber bald zu einem so drückenden Joch, dass die Abessinier
sich entschlossen, es abzuschütteln. Nach einem schrecklichen Kampf wurden die römischen Vertreter von ihren Besitzungen verbannt und der alte Glaube wiederhergestellt. Die Gemeinden erfreuten sich erneut ihrer Freiheit und vergaßen nie die Lehre, die sie hinsichtlich des Betrugs, des
Fanatismus und der bedrückenden Macht Roms erfahren hatten. In ihrem abgeschlossenen Land
waren sie damit zufrieden, der übrigen Christenheit unbekannt zu bleiben. Die Gemeinden Afrikas
hielten den Sabbat, wie er von der Kirche vor ihrem vollständigen Abfall gehalten worden war.
Während sie den siebenten Tag im Gehorsam gegen Gottes Gebot feierten, arbeiteten sie in Über30
einstimmung mit dem Gebrauch der Kirche auch am Sonntag nicht. Nachdem Rom zu höchster
Macht gelangt war, trat es den Sabbat Gottes mit Füßen, um seinen eigenen Feiertag zu erhöhen,
aber die fast ein volles Jahrtausend verborgen gebliebenen Gemeinden Afrikas hatten an diesem
Abfall keinen Anteil. Als sie unter die Herrschaft Roms kamen, wurden sie gezwungen, den wahren
Sabbat beiseitezusetzen und den falschen zu erhöhen. Aber kaum hatten sie ihre Unabhängigkeit
wiedererlangt, so kehrten sie auch wieder zum Gehorsam gegen das vierte Gebot zurück. Anm 57
Diese Berichte aus der Vergangenheit enthüllen deutlich die Feindseligkeit Roms gegen den wahren Sabbat und dessen Verteidiger sowie die Mittel, die es anwandte, um seine selbst geschaffene Einrichtung zu ehren. Das Wort Gottes lehrt, dass sich diese Dinge wiederholen werden, wenn
sich Katholiken und Protestanten zur Erhöhung des Sonntags zusammenschließen.
Die in Offenbarung 13 durch das Tier mit Hörnern »gleichwie ein Lamm« dargestellte Macht wird
ihren Einfluss dahingehend ausüben, »dass die Erde und die darauf wohnen« das Papsttum anbeten. Das Tier mit den zwei Hörnern wird auch sagen »denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein
Bild machen sollen dem Tier«; und zudem wird es dahingehend wirken, dass »die Kleinen und
Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte« das Malzeichen des Tieres annehmen.
Offenbarung 13,11-16 Es wurde bereits erklärt, dass die USA die Macht ist, die durch das Tier,
»das hatte zwei Hörner gleichwie ein Lamm«, sinnblidlich dargestellt wird und diese Weissagung in
Erfüllung gehen wird, wenn die USA die Sonntagsheiligung erzwingen wird, die Rom als besondere Anerkennung seiner Oberherrschaft beansprucht. In dieser Huldigung dem Papsttum gegenüber
werden die USA nicht alleinstehen: Roms Einfluss in den Ländern, die einst seine Herrschaft anerkannten, ist noch längst nicht vorbei. Die Weissagung sagt eine Wiederherstellung seiner Macht
voraus: »Und ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil. Und die ganze Erde wunderte sich über das Tier.« Offb. 13,3
Das Versetzen der tödlichen Wunde weist auf den Sturz des Papsttums im Jahre 1798 hin. Auf die
hierauf folgende Zeit weisend, sagt der Prophet: »Seine tödliche Wunde wurde heil. Und die ganze
Erde verwunderte sich über das Tier.« Paulus sagt ausdrücklich, dass der Mensch der Sünde bis
zur Zeit der Wiederkunft Christi fortbestehen werde. »Lasset euch niemand verführen in keinerlei
Weise; denn er [der Tag Christi] kommt nicht, es sei denn, dass zuvor der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, das Kind des Verderbens ... und alsdann wird der Boshafte offenbart werden, welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes und wird durch
die Erscheinung seiner Zukunft ihm ein Ende machen.« 2.Thessalonicher 2,3.8 Er wird sein Werk
der Täuschung bis ganz zum Ende der Zeit fortsetzen.
Der Schreiber der Offenbarung, Johannes, erklärt: »Alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes.« Offenbarung 13,8 In der Alten wie in der Neuen Welt wird das Papsttum durch die Einführung der Sonntagsheiligung verehrt,
da diese einzig und allein auf der Autorität der römischen Kirche beruht. Schon länger als ein Jahrhundert haben Forscher der Weissagungen in den USA der Welt dies Zeugnis vor Augen gehalten.
Die jetzt stattfindenden Ereignisse zeigen einen raschen Fortschritt hin zur Erfüllung der Weissagung. Protestantische Lehrer erheben den gleichen Anspruch auf göttliche Autorität der Sonntagsfeier, und sie können das genauso wenig aus der Schrift beweisen, wie die päpstlichen Führer, die
sich Wunder ausdachten, um damit ein göttliches Gebot zu ersetzen. Die Behauptung, dass
Gottes Gerichte die Menschen wegen der Übertretung des Sonntags heimsuchen, den man als
den Sabbat hinstellt, wird wiederholt werden. Man fängt bereits an, sie vorzubringen, und eine
Bewegung, die Sonntagsheiligung zu erzwingen, macht schnelle Fortschritte.
Über die Geschicklichkeit der römischen Kirche kann man nur staunen. Sie spürt geradezu, was
kommen wird. Sie wartet ruhig auf ihre Stunde, da sie sieht, dass die protestantischen Kirchen ihr
durch die Annahme des falschen Sabbats huldigen und sich vorbereiten, seine Anerkennung mit
den gleichen Mitteln zu erzwingen, die sie selbst in früheren Tagen benutzten. Diejenigen, die das
Licht der Wahrheit verwerfen, werden dennoch die Hilfe der nach eigener Aussage unfehlbaren
Macht suchen, um eine Einrichtung zu erhöhen, die gerade von jener Macht ins Leben gerufen
wurde. Wie bereitwillig diese Macht dabei den Protestanten zu Hilfe kommen wird, ist nicht schwer
zu erraten. Wer versteht besser als die päpstlichen Führer, mit denen umzugehen, die der Kirche
ungehorsam sind?
31
Die römische Kirche mit allen ihren Verzweigungen über die ganze Welt hin bildet eine riesige Organisation, die unter der Leitung des päpstlichen Stuhles steht und dazu bestimmt ist, ihre Interessen wahrzunehmen. Ihre Millionen Mitglieder in allen Ländern der Erde werden unterwiesen, dem
Papst treue Untertanen zu sein. Welcher Nationalität oder Regierungsform sie auch angehören
mögen, sie müssen die Autorität der Kirche über alles schätzen. Selbst wenn sie dem Staat den
Treueid leisten, steht doch darüber das Gelübde des Gehorsams gegen Rom, das sie jedes Versprechens entbindet, das die Interessen Roms beeinträchtigen könnte.
Die Geschichte der römischen Kirche bezeugt ihre geschickten und hartnäckigen Bemühungen,
sich in die Angelegenheiten der Nationen einzudrängen. Hat sie da erst einmal Fuß gefasst, verfolgt sie ohne Rücksicht auf das Wohl von Fürsten und Volk ihre eigenen Ziele. Im Jahr 1204
zwang Papst Innozenz III. den König von Aragonien, Peter II., folgenden außergewöhnlichen Eid
abzulegen: »Ich, Peter, König der Aragonier, bekenne und verspreche, meinem Herrn, Papst Innozenz, seinen katholischen Nachfolgern und der römischen Kirche stets treu und gehorsam zu sein
und gewissenhaft mein Reich im Gehorsam gegen ihn zu bewahren, den köstlichen Glauben zu
verteidigen und ketzerische Verderbtheit zu verfolgen.« Dowling, »History of Romanism «, 5.Buch,
Kapitel 6,55.Abschnitt Dies stimmt mit den Ansprüchen bezüglich der Macht des römischen Oberpriesters überein, dass »es ihm gesetzlich zustehe, Kaiser abzusetzen« und dass »er Untertanen
von ihrer Pflicht ungerechten Herrschern gegenüber freisprechen kann«. Mosheim, »Instituiones
historiae ecclesiasticae«, 3.Buch, 11. Jhdt., 2.Abschnitt, Kapitel 2, Sek. 9, Anm. 1
Wir dürfen nicht vergessen, dass sich Rom damit brüstet, unveränderlich zu sein. Die Grundsätze
Gregors VII. und Innozenz‘ III. sind noch immer die Grundsätze der römisch-katholischen Kirche.
Und hätte sie heute die Macht, sie würde sie genauso eifrig nutzen wie in den vergangenen Jahrhunderten. Die Protestanten wissen kaum, was sie tun, wenn sie vorschlagen, bei der Erhöhung
des Sonntags die Hilfe Roms annehmen zu wollen. Während sie entschlossen sind, ihr Vorhaben
auszuführen, strebt Rom nach Wiederherstellung seiner Macht, um seine verlorene Oberhoheit
wiederzugewinnen. Ist in den USA erst der Grundsatz eingeführt, dass die Kirche die Macht des
Staates beherrschen oder für sich einsetzen darf, dass religiöse Verordnungen durch weltliche Gesetze erzwungen werden können – kurz, dass die Autorität von Kirche und Staat über das Gewissen zu gebieten hat – dann wird der Triumph Roms in diesem Land gesichert sein.
Das Wort Gottes hat vor der herannahenden Gefahr gewarnt. Bleibt diese Warnung unbeachtet, so
wird die protestantische Welt erfahren, was Roms Absichten wirklich sind – doch erst wenn es zu
spät ist, den Schlingen zu entrinnen. Rom nimmt im Stillen an Macht zu. Seine Lehren üben auf
Parlamente, auf Kirchen und auf die Herzen der Menschen ihren Einfluss aus. Es türmt seine hohen und gewaltigen Bauwerke auf, in deren geheimen Verliesen sich die früheren Verfolgungen
wiederholen werden. Heimlich und unverdächtig stärkt es seine Kräfte, um seine Endziele zu fördern und wenn die Zeit da ist, zum Schlag auszuholen. Alles, was es braucht, ist eine günstige Angriffsposition, und diese ist ihm bereits zugestanden. Wir werden bald sehen und spüren, wohin
römischer Geist zielt. Wer dem Wort Gottes glauben und gehorchen will, wird sich dadurch
Schmach und Verfolgung zuziehen.
32
2014-2
Die Lehre von den letzten Dingen (Eschatologie) ist ein wesentlicher Teil des biblischen Zeugnisses. Im Mittelpunkt dieser Lehre und der zugrunde liegenden biblischen Prophetie steht die Wiederkunft Jesu Christi und die Zeit, die ihr vorausgeht, die gewöhnlich Endzeit (im engeren Sinn)
genannt wird. Dieser Zeitabschnitt wird in der Bibel auch als die letzten Tage bezeichnet (z. B.
2.Tim 3, 1 ). Sie wird von den Propheten des Alten Testaments (AT) angekündigt und vor allem in
der Offenbarung des neuen Testaments (NT) entfaltet. Es ist die Offenbarung Jesu Christi, die bereits imersten Satz ihre Legitimation nachweist: „Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott
gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll . . .“ (Offb 1, 1 )
Dramatische Ereignisse
Angesichts dieses Ausweises bestehen keine Zweifel, dass die angekündigten Geschehnisse genauso eintreffen werden, wie sie von dem Seher Johannes dargestellt werden – und zwar genau
so, wie die von den Propheten angekündigten Ereignisse anlässlich des ersten Kommens Jesu
eingetroffen sind. Viele Male wird im Neuen Testament (NT) angemerkt: „Auf dass erfüllet
werde ...“ (vgl. Mt 2,15.23; 4,14; 8,17; Lk 21,22; Joh 12,38 und viele weitere Stellen). Insofern
müssen wir die Ankündigungen der Offenbarung vollkommen ernst nehmen, denn es sind keine
symbolischen oder abstrakten Denkmuster, sondern konkrete Ereignisse, die in ihrer Dramatik
nicht zu überbieien sind. Unter anderem geht es um
➢ Sieben Siegel-Gerichte (Offb 6)
➢ Sieben Posaunen-Gerichte (Offb 8,6 ff.)
➢ Entstehung eines großen mächtigen Reiches (Offb 1 3)
➢ Aufkommen des Antichristen und des falschen Propheten (Offb 13)
➢ Flucht der Christen vor demAntichristen für 1 .260 Tage (Offb 12,6ff.)
➢ Sieben Zorn-Schalen (Offb 16)
➢ Entmachtung der Hure Babylon (Offb 17)
➢ Tötung des dritten Teils der Menschen (Offb 9, 15)
➢ Auftritt der „zwei Zeugen“ in Israel für 1 .260 Tage (Offb 11 )
➢ Aufkommen von Tier, Bild und Malzeichen (Offb 14,9ff.; Offb 20,4)
Manche dieser Themen wurden bereits in früheren Ausgaben unserer Schrift behandelt; andere
werden noch folgen. Alle Themen zeigen, dass es sich bei der Endzeit umeine Zeit der Trübsal
handelt, die den Glauben der Menschen aufeine harte Probe stellt. Anfechtungen, Versuchungen,
Verfolgungen und Bedrängnisse Bedrängnisse werden dazu führen, dass Menschen vom Glauben
abfallen und ihren Weg ohne Gott gehen. Andere, die an Jesu Seite bleiben, werden überwinden
und die Krone des Lebens ererben.
33
Einsichten und Vorstellungen
In früheren Jahrhunderten galt die Offenbarung als geheimnisvolles Buch mit irrealen Inhalten, das
viele Gläubige nicht verstehen konnten. Diese Ausgangslage hat sich durch den technischen Fortschritt und durch kulturelle Entwicklungen verändert: Heute können wir die in der Offenbarung beschriebenen apokalyptischen Zustände besser verstehen. Nachfolgend greifen wir drei Prophetien
heraus, die wir in Bezug zu unserer realen Welt setzen:
� Das Wirken des Antichristen (1 Joh 4,3; Offb 13)
Wir kennen Gewaltherrscher aus unserer jüngeren Geschichte und wir kennen ihre Herrschaftsinstrumente – angefangen von den Friedensschalmeien bis hin zu militärischer Gewaltausübung.
� Das Malzeichen seiner Anhänger (Offb 14,9)
Wir kennen modernste Überwachungstechniken und wir sehen in der PIN-Nummer des Bankensystems einen Legitimationsnachweis, der in neuerer Zeit auch problemlos in unsere Haut implantiert werden kann. Wenn das kein Malzeichen ist . ..
� Der Weg der Hure Babylon (Offb 17,1)
Wir erkennen die von Gott abgefallene religiöse Welt u. a. in den ökumenischen Bemühungen, soweit sie versuchen, ohne Rückgriffaufdie biblische Wahrheit zu Ergebnissen zu kommen. Der Weg
hin zu einer Welteinheitskirche wird erkennbar.
Weitere Beispiele ließen sich finden. So erscheinen auch die Prophetien zum Schicksal Israels
kurz vor der Wiederkunft des Herrn verständlich, wenn man die derzeit bereits vorhandene Bedrohung durch die arabischen Nachbarvölker betrachtet.
Defizitäre Verkündigung
Wenn es nach den biblischen Zeugnissen geht, müssten die Themen „Endzeit“ und „Wiederkunft“
Jesu imMittelpunkt unserer täglichen Diskussionen und unseres Lebens stehen. Viele Stellen
imNT weisen uns auf endzeitliche Entwicklungen und aufdie Wiederkunft Jesu hin (wie etwa: Mt
24; Mk 13; Lk 21 ; Apg 1,11; 1.Thess 5,1– 11; 2.Thess 2; 2.Tim 3; 2.Petr 3; Heb 9,28). Ohne Zweifel ist die Wiederkunft Jesu genauso bedeutsam wie das erste Kommen Jesu und ein zentraler Bestandteil des christlichen Bekenntnisses. Doch ein Blick in die Wirklichkeit belehrt uns, dass die
nichtchristliche Welt zwar ein großes Interesse an apokalyptischen Entwicklungen und an Weltuntergangszenarien hat, dass aber die Kirchen dieses Interesse nicht teilen. Dazu ein Zitat von Johannes Hartel (Tagespost vom 19. 1 1 .2013): „Interessant ist es in jedem Fall, dass ausgerechnet
in der Institution, die sich im gesellschaftlichen Diskurs um das Ende, die Apokalypse, am leisesten und zurückhaltendsten verhält – nämlich die Kirche – die kompetentesten Texte zumThema
vorliegen. Jedes Jahr am Ende des Kirchenjahres und in der Adventszeit ... hören wir bei den Lesungen vom „Tag des Herrn“, vom „Gericht“, von der „Ankunft des Menschensohnes“ und der
„großen Bedrängnis“, doch in vielen Gottesdiensten windet sich der Prediger wie peinlich berührt
um diese Begriffe und versucht, den Text entweder komplett zu ignorieren oder irgend einen Sinn
daraus hervor zu zaubern, der die Schärfe dessen mildert, was da gesagt wird.“
Was hier angesprochen wird, ist uns aus anderen Teilen der christlichen Lehre bekannt: dass
bestimmte Themen in der Verkündigung stiefmütterlich behandelt werden (vgl. dazu H. O. Graser,
Defizite der Verkündigung“ in Ausgabe 1 -2012, S. 6). Dazu gehören Buße und Sündenvergebung,
das Gericht und die ewige Verdammnis, die Nachfolge und Heiligung. Da stellt sich die Frage, was
hinter einem solchen Predigtverhalten steckt. „Ist es der Mangel an Erkenntnis der biblischen
Wahrheiten? Dem könnte durch ein gründliches Schriftstudium abgeholfen werden. Oder ist es
vielleicht sogar Kritik an der Bibel? Dann sollte man sich nicht Verkündiger des Wortes Gottes
nennen. Aber es könnte auch etwas ganz anderes dahinter stecken: z. B. das Bedürfnis des
Predigers, bei den Leuten gut anzukommen? Doch wie dem auch sei, was immer sich hinter der
defizitären Verkündigung verbergen mag, sie täuscht und betrügt die Zuhörer. Wer die
unbequemen Aussagen der Bibel verschweigt, umsich Ärger zu ersparen, oder weil er gut dastedastehen will, hinterlässt ein Heer betrogener und verführter Seelen.“ (H. O. Graser – vgl. den oben erwähnten Artikel).
34
Verdecktes Motiv: Unglaube
Betrachtet man die Themen, die nicht gern verkündigt werden, so stellt man fest, dass es durchweg Themen sind, die dem Zuhörer etwas abverlangen (z. B. Buße oder Nachfolge). In diese Reihe passen natürlich die erwähnten endzeitlichen Themen, die den Zuhörer ja sogar auf eine große
Trübsal einstimmen. Allein schon die Tatsache, dass Jesus wiederkommt, erscheint manchem als
Zumutung. Kommt er doch dieses Mal in Macht und Herrlichkeit, als König und als Weltenrichter.
Mit der Eschatologie, der Lehre von den letzten Dingen, wird letztlich unser Glaube herausgefordert.
Dazu noch einmal J. Hartel: „Eschatologie legt den Finger in eine Wunde. Und diese Wunde lautet
– unausgesprochen – meist: das Dogma von der Geschlossenheit des natürlichen Bereichs. Oder
anders gesagt: Wir glauben einfach nicht, dass Gott wirklich in die Welt eingreift, weil wir uns das
nicht vorstellen können. Das ist wohl im Letzten der treibende Motor für eine Exegese, die die
Wunder als spätere Erfindungen oder Restbestände des mythischen Weltbildes erachtet. Das ist
im Letzten der Grund für das peinliche Herumstottern der Theologen, wenn es umdie Auferstehung
geht.“ Wir fügen hinzu: auch wenn es umThemen wie die Jungfrauengeburt (Käßman: Legende)
oder den stellvertretenden Sühnetod (Schneider: Gott braucht keine Menschopfer) geht. Dies ist
auch ein Grund, warum Kirchenführer – insbesondere der Evangelischen Kirche – die klaren Worte
der Schrift für obsolet erklären und behaupten, sie müssten historisch-kritisch ausgelegt werden.
Damit schafft man sich nämlich die Möglichkeit, unbequeme (und unpopuläre) Aussagen der Bibel
als nicht maßgebend für unsere heutige Zeit auszusteuern.
Nun wäre es wohlfeil, nur mit dem Finger auf die Vertreter der liberalen Theologie zu zeigen, die es
sich zu einfach machen und nur das hören oder sagen wollen, was heutzutage „geistlich korrekt“
ist. Wir haben vor der eigenen Tür zu kehren, wenn wir an die Prophetien der Endzeit denken.
Geht es uns nicht auch manchmal so, dass wir zwar von Bedrängnissen und Trübsal reden, uns
aber nicht vorstellen können, dass Gott uns so etwas zumutet. Oder dass wir zwar stets darum bitten, dass der Herr Jesus bald kommen möge – aber doch nicht unbedingt heute (wie es Manfred
Siebald in einem Lied ausdrückt)? Glauben wir wirklich in jedem Punkt der Endzeitprophetie an die
konkrete und realistische Erfüllung? Geht es uns nicht heute schon so, dass wir vor Verführungen
oder Irrlehren warnen und dennoch – ehe wir uns versehen – von falschen Entwicklungen umgarnt
sind? Ist unser Glaube wirklich endzeitfest?
Das Offenbarwerden Jesu
Kommen wir auf unseren Ausgangspunkt zurück: die Offenbarung als das Offenbarwerden Jesu
Christi. Schauen wir über die endzeitlichen Wirren hinweg auf den Anfänger und Vollender unseres
Glaubens. Er ist aber nicht nur der Vollender unseres Glaubens, sondern auch der königliche Herrscher, dem alle Macht anvertraut ist, und der Richter, der Gerechtigkeit und Frieden wirkt. Schauen
wir auf ihn, der die Heilsgeschichte Gottes zu einem guten Ende bringt. Auf ihn, der uns doch zum
Ziel führt, auch wenn wir von seiner Macht oft nichts fühlen. Schauen wir auf ihn, der uns dazu aufruft, unser Haupt zu erheben, wenn die endzeitlichen Bedrängnisse auf uns zukommen. Wir sollen
sie nicht fürchten, sondern als Zeichen verstehen, dass sich unsere Erlösung naht. Wenn wir dies
tun und fest mit der Wiederkunft unseres Herrn rechnen, erwächst uns die Kraft, alle endzeitlichen
Widerstände zu überwinden.
35
http://www.cfcindia.com/deutsch/artikel.php?type=artikel&name=06_12_29
Wort zur Woche - 29. Dezember 2006
Die wahre Bedeutung vom 'AMEN'
Zac Poonen
Eines Tages führte Gott Abraham aus dem Zelt nach draußen und sprach: "Schau dir den Himmel
an, und versuche, die Sterne zu zählen! Genauso werden deine Nachkommen sein - unzählbar!»
(1. Mose 15,5). Zu diesem Zeitpunkt hatte Abraham kein einziges Kind. Es gibt Millionen von Sternen am Himmel. Und es steht geschrieben, dass Abraham dem HERRN glaubte (1. Mose 15,6).
Das Wort 'glaubte' dort im hebräischen Urtext ist 'aman' von wo wir das englische Wort 'Amen' herbekommen, was heißt 'Ich glaube, dass es so sein wird'. Als Gott also Abraham sagte, dass sein
Same so sein würde wie die Sterne des Himmels, sprach Abraham nur: "Amen. Ich glaube, dass
es so sein wird". Das ist alles. Und es wurde erfüllt. Heute zählen die leiblichen und geistlichen
Kinder Abrahams Millionen.
Glaube bedeutet "Amen" zu sagen, wenn Gott etwas zu dir gesagt hat. Glaube ist immer auf Gottes Wort gegründet. "Der Glaube kommt aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes." (Römer 10,17). Du kannst keinen Glauben haben, wenn du nicht auf Gott hörst. Abraham hat
Gott zuerst gehört. Dann sagte er "Amen". Heutzutage beobachte ich viele Gläubige, die sagen,
sie haben Glauben für Dinge, über welche Gott nichts gesagt hat. Sie sagen: "Ich habe Glauben,
dass Gott mir ein Mercedez-Benz Auto geben wird. Und ich glaube, es wird eine schwarze Farbe
haben." Das ist nicht Glaube. Das ist Einbildung. Das ist Gott versuchen. Glaube kann nur geboren
werden, nachdem wir Gott zuerst zu uns sprechen hören. Nur dann können wir sagen: "Amen. So
sei es." Wenn du das bedenkst, wirst du bewahrt bleiben vor solchen Einbildungen und vor "gefälschtem Glauben".
Glaube beginnt mit Gottes Verheißung und nicht mit unseren Wünschen. Was mit unseren Wünschen beginnt, wird nur nach Babylon führen. Was mit Gott beginnt, wird nach Jerusalem führen.
Sobald Gott gesprochen hat, müssen wir nicht aufhören, "Amen" dazu zu sagen, unser Leben
lang, ganz gleich wie lange Gott braucht, um Sein Wort zu erfüllen. Aber in 1. Mose 16 lesen wir,
dass Sarah ungeduldig war. Sie schlug Abraham vor, durch Hagar, ihre Magd, Kinder zu haben (1.
Mose 16,2). Was tat Abraham dann? Leider sagte er auch "Amen" zu Sarah. Dies verursachte
böse Folgen für Abrahams Nachkommen, welches nun für 4000 Jahre angedauert hat.
Was sollen wir aus dieser Begebenheit lernen? Einfach, dass wir nie "Amen" zu Worten von Menschen sagen dürfen, wenn Gott uns etwas anderes sagte. Gott kann jedes Problem lösen, das wir
haben, ohne dass wir menschliche Methoden anzuwenden brauchen. Wir brauchen Sarahs Rat
nicht. Gott ist sehr wohl imstande zu tun, was ER verheißen hat.
Folglich wurde Ismael geboren (1. Mose 15,15). Merke hier etwas. Als Ismael geboren wurde, war
Abraham 86 Jahre alt. Der nächste Vers fährt von dort weiter, als Abraham 99 Jahre alt war (1.
Mose 16,16 & 17,1). Was geschah während diesen 13 Jahren? Der HERR schwieg. Der HERR erschien Abraham erst wieder, als dieser 99 war, nach einem Schweigen von 13 Jahren. Es ist, als
ob der HERR ihm gesagt hätte: "Hast du "Amen" zu Sarahs Vorschlag gesagt? Dann wirst du eine
schmerzliche Lektion lernen müssen. Ich werde nicht zu dir sprechen für 13 Jahre, bis du lernst,
Meine Stimme mehr als die von irgendjemand anderem wertzuschätzen". Ja, Gott nimmt es sehr
genau. Er lehrt uns hin und wieder Lektionen auf eine schmerzvolle Weise - denn andererseits
wird die Lektion nicht wirksam sein. 13 Jahre sind eine lange Zeit, ohne Gott zu hören. Aber Abra36
ham lernte seine Lektion bis dahin und fragte Sarah nie mehr wieder um Rat - nicht einmal als er
viel später Isaak opfern sollte.
Gott gab Abraham nicht auf. ER sagte ihm jetzt: "Dein Name soll nicht mehr Abram heißen (erhabener Vater), sondern Abraham (Vater der Menge) soll dein Name sein; denn zum Vater vieler Völker habe ich dich gemacht." Abraham sagte noch einmal "Amen" - und innerhalb eines Jahres bekam er einen Sohn - als die Dinge hoffnungslos erschienen. Gott gab ihm einen Sohn, weil er endlich lernte, "Amen" allein zu Gott zu sagen. Abraham hat seine Lektion gelernt.
Deutsche Übersetzung: Vreni Altwegg
37
D
as Wort „Apostasie“ kommt vom
griechischen apostasía und bedeutet
„Rebellion“. In der Bibel hat es eine religiöse Bedeutung, die es wert ist, erforscht zu werden. In der christlichen
Theologie verwendeten die Reformatoren das Wort, um den Zustand der Kirche zu beschreiben. Aber es hat auch
eine wichtige Bedeutung für alle, die die
doppelte Prädestination vertreten. Sie argumentieren, dass diejenigen, die für die Erlösung bestimmt sind, nicht aus der Gnade fallen können, das heißt sie können nicht abfallen. Ich kann hier
nicht im Detail auf diese Argumente eingehen, aber ich werde einige Aspekte des Abfalls, die in der
Bibel zu finden sind, beschreiben.
1.
Apostasie und Häresie:
Es ist wichtig, zwischen den Begriffen Apostasie (Abfall) und Häresie (Ketzerei) zu unterscheiden.
Unter Häresie wird im Allgemeinen ein Abweichen von oder Verfälschen der biblischen Wahrheit
verstanden. Das setzt voraus, dass es eine biblische Wahrheit gibt, die für alle gültig ist, und dass
niemand das Recht oder die Befugnis hat, sie zu ändern. Und es setzt ein Kriterium zur Unterscheidung zwischen Wahrheit und Verfälschung oder Abweichung voraus.
In der Geschichte der Christenheit gab es zwei Instrumentarien, denen diese Autorität zugeschrieben wurde. Das erste war die Lehre der christlichen Kirche. Das heißt, die Kirche interpretierte und
definierte durch ihre Kirchenführer die Wahrheit für die Gläubigen. Dieses Verständnis wurde von
den Reformatoren abgelehnt.
Das zweite Instrumentarium ist die Heilige Schrift selbst. Die Bibel ist das einzige, ausschließliche
Mittel, durch das Wahrheit definiert und Unwahrheit identifiziert wird. Apostasie schließt den bereits
genannten Gedanken der Häresie, das heißt des Abweichens von der Wahrheit mit ein. Bei der
Apostasie ist die Häresie allerdings so umfassend und tiefgehend, dass ein Mensch als völlig von
der biblischen Wahrheit – und von Christus als der personifizierten Wahrheit – getrennt angesehen
wird. In diesem Fall spricht man davon, dass jemand von der Wahrheit oder der rettenden Gnade
Gottes abgefallen ist. Somit ist Apostasie das Ergebnis eines langsamen Prozesses des sich Loslösens von der biblischen Wahrheit.
2.
Verwandte Begriffe:
Die Bibel verwendet viele Verben, um den Gedanken der Apostasie auszudrücken. So zum Beispiel „abwenden“ (Mt 24,10 Hfa); „ausgehen von“ (1 Joh 2,19); „verlassen“ (5 Mo 31,16) und „abtrünnig werden“ (Hes 2,3). Das hebräische Wort, das dem Begriff Apostasie am nächsten kommt,
38
ist meshûbah. Es basiert auf dem Verb shûb, das „umkehren“ bedeutet. Dieses Verb wird
einerseits verwendet, um den Gedanken der Reue als „Umkehr“ oder „Rückkehr“ zu Gott auszudrücken. Andererseits begeht ein Mensch, der sich von Gott „abkehrt“, meshûbah, Apostasie oder
Abfall. Damit kann gemeint sein, den Täuschungen von Irrlehrern zu folgen (1 Tim 4,1) oder sich
wieder dem verdorbenen Leben der Welt zuzuwenden (2 Ptr 2,20-22). Sie kann auch das Ergebnis
von Verfolgung (Mt 24,9.10), einem ungläubigen Herzen (Hbr 3,12), einer oberflächlichen Entscheidung für Christus (1 Joh 2,19) und mangelnder Aufmerksamkeit dem Wort Gottes gegenüber
(Hbr 2,1) sein.
3.
Erscheinungsformen
von Apostasie: In Verbindung mit Häresie ist Apostasie eine erkennbare Ablehnung der Wahrheit.
Die Bibel nennt zweider häufigsten Formen: Die erste ist die falsche Anbetung (Jer 3,6). Der wahre
Gott wird verworfen oder wie ein heidnischer Gott angebetet. Diese Form der Apostasie war im Alten Testament häufig und wurde als Bundesbruch angesehen. Die in Kanaan vorherrschende Religion übte auf viele Israeliten einen starken Einfluss aus, was zu einer Trennung von Gott führte.
Für Gott war dies ein Fall geistlichen Ehebruchs, der eine permanente Trennung zur Folge hatte
(Jer 3,6-8).
Die zweite Form der Apostasie bestand darin, sich auf die Hilfe anderer Völker zu verlassen und
damit die Macht Gottes, sie bewahren zu können, zu leugnen (z. B. Hos 8,9). Damit „verlässt“ das
Volk den Herrn, handelt böse, geht zurück nach Ägypten und wendet sich gegen ihn (Jer 2,17-19).
In beiden Fällen verwarf das Volk Gott und verbündete sich mit anderen Mächten. Erstaunlicherweise waren sie – wahrscheinlich aufgrund einer Selbsttäuschung – dennoch davon überzeugt,
Gott treu zu sein (z. B. Jer 3,23.24). Dies sind wahrscheinlich die beiden irreführendsten und katastrophalsten Formen der Apostasie. Sie fördert die Lüge im Namen Gottes und infolgedessen werden viele getäuscht.
Obwohl die Apostasie in der christlichen Welt zunehmen wird (2 Ths 2,3), können wir Gott durch
die Kraft des Lammes treu bleiben.
Januar 2010
39
November-Dezember 2002
Gab es Weihnachten vor Christus?
Die überraschende Geschichte
Die meisten Menschen wissen, dass die Bibel Weihnachten nicht erwähnt. Vielen ist
dieses Fest aber wichtig, weil es die Familie zusammenbringt und sie die Geburt Jesu
ehren wollen.
Von Jerold Aust
Die Festzeit war herangekommen. Der Baum war bunt geschmückt. Die Augen der Kinder leuchteten vor Aufregung und freudiger Erwartung. Es ist die Zeit des Schenkens, des Liedersingens
und der schönen Lichter in der toten Winterzeit, des Festessens und der Ruhe. Wer hat das in unserer westlichen Welt nicht erlebt?
Ein solches Fest kann lebenslang in Erinnerung bleiben, und weil es so schön ist, gibt man es gern
an die Nachkommen weiter. Aus diesem Grund ist Weihnachten wohl für viele Europäer das Fest,
das man im Kreise der Familie begeht — sicherlich ein positiver Aspekt in einer Zeit, in der die Familie als Institution der Förderung und Festigung bedarf. Über die positiven Aspekte der Familienfestigung hinaus sehen viele Eltern in dem Weihnachtsfest eine Gelegenheit, ihren Kindern religiöse Werte zu vermitteln.
Nun ist Weihnachten zwar ein religiöses Fest, aber seine Ursprünge finden sich nicht im Christentum. Im Gegenteil:Viele der uns heute bekannten weihnachtlichen Bräuche können auf Traditionen
zurückgeführt werden, die weder mit dem Leben Jesu Christi noch mit den Praktiken der frühen
Kirche zu begründen sind. Christlich orientierte Menschen sind oft überrascht, wenn sie erfahren,
dass Weihnachten und seine Traditionen eigentlich wenig mit dem Inhalt der Bibel zu tun haben.
Das einzige,was Weihnachten mit der Bibel gemeinsam hat, ist die Tatsache, dass Jesus Christus
geboren wurde.
Wie kam es aber, dass Weihnachten zu einem der höchsten christlichen Feste aufstieg, und wann
und warum war dies der Fall? Dies sind wichtige Fragen, die sich alle aufgeschlossenen Christen
stellen sollten und denen wir im vorliegenden Artikel nachgehen wollen.
Verehrung des Sonnengottes
Es hört sich vielleicht seltsam an, dass es religiöse Feste, die mit Christi Namen in Verbindung gebracht werden, schon vor der Geburt Christi gegeben hat. So gab es z. B. Das Weihnachtsfest
schon lange vor Jesu Geburt.Der Ursprung von Traditionen und Bräuchen kann bis in die Zeit der
alten Ägypter, der Babylonier und des Römischen Reiches zurückverfolgt werden. Diese Tatsache
wirft keinen Schatten auf Jesus Christus; allerdings wird die Weisheit und Erkenntnis derjenigen in
Frage gestellt, die über die letzten Jahrtausende mit ganzer Kraft an dieser heidnischen Feier, welche sich in der ganzen Welt als Weihnachtsfest entwickelte, festhielten.
Die ersten Christen wären sicherlich erstaunt darüber gewesen, dass die Bräuche, die wir mit
Weihnachten verbinden, in eine Geburtstagsfeier Christi eingebunden worden sind. Es vergingen
einige Jahrhunderte bis Christi Name mit diesem beliebten römischen Fest in Verbindung gebracht
wurde.
40
Alexander Hislop erklärt in seinem Buch Von Babylon nach Rom: „Es wird tatsächlich von den gelehrtesten und aufrichtigsten Schreibern aller Gruppierungen zugegeben, dass der Tag der Geburt
unseres Herrn nicht bestimmt werden kann und dass innerhalb der christlichen Gemeinde von einem Fest wie Weihnachten bis zum dritten Jahrhundert nichts bekannt war und es erst im späten
vierten Jahrhundert größere Beachtung genoss“ (1997, Seite 86; Hervorhebung wie im Original).
Fast alle Bücher über die Geschichte von Weihnachten erklären, dass das Römische Reich den
25. Dezember als den Geburtstag des Sonnengottes feierte. Das Buch 4000 Years of Christmas
sagt über die Wahl des 25. Dezembers als den Tag der Geburt Christi: „Dieser Tag war nicht nur
den heidnischen Römern heilig, sondern auch einer Religion aus Persien, die in dieser Zeit zu den
größten Konkurrenten des Christentums zählte. Diese persische Religion war der Mithraismus,
dessen Nachfolger die Sonne verehrten und an diesem Tag ihre Rückkehr zur Stärke feierten“
(Earl and Alice Count, 1997, Seite 37).
Der 25. Dezember wurde nicht nur als Geburtstag der Sonne verehrt, sondern schon sehr lange
wurde unter den Heiden das zunehmende Tageslicht nach der Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag des Jahres, gefeiert. Der Vorläufer von Weihnachten war also ein götzenverehrendes Winterfest, das sich durch Ausschweifungen und exzessives Feiern schon viele Jahrhunderte vor der
Entstehung des Christentums auszeichnete.
Eingliederung vorchristlicher Praktiken
Dieses Fest aus der Antike hatte unter den verschiedenen Kulturen verschiedene Namen. In Rom
hieß es Saturnalia, zu Ehren des Saturns, der als römischer Gott der Landwirtschaft verehrt wurde.
Der Feiertag wurde von den ersten römischen Kirchenführern übernommen und mit dem Namen
Christi versehen, wie sich z. B. in der englischen Sprache erkennen lässt („Christmas“ = ChristusMesse), um die Heiden zu gewinnen.
Im dritten Jahrhundert nach Christus kam die römische Kirchenführung dem Heidentum zur Hälfte
entgegen — eine Vorgehensweise, die von dem Philosophen Tertullian stark kritisiert wurde.
Im Jahre 230 n. Chr. beschrieb er die Inkonsequenz der bekennenden Christen und stellte ihre
Nachlässigkeit und ihre politischen Praktiken der strengen Treue der Heiden zu ihrem eigenen
Glauben gegenüber: „Von uns ... die wir Sabbaten und Neumonden und Festen [die biblischen
Festtage aus 3. Mose 23] fremd sind, die einst Gott angenehm waren, werden jetzt die Saturnalien, die Januarfeste, die Brumalien und Matronalien besucht; Geschenke werden hin- und hergetragen, lärmend werden Neujahrsgeschenke gemacht, und Sportkämpfe und Festessen werden
spektakulär gefeiert; oh, wie überaus treu sind die Heiden ihrer Religion, die besonders darauf
achten, keine Feierlichkeit von den Christen zu übernehmen“ (Hervorhebung wie im Original; Hislop, Seite 86)
Da es nicht so leicht war, die Heiden zu bekehren, begannen die religiösen Führer der römischen
Kirche Kompromisse einzugehen, indem sie heidnischen Bräuchen christlich aussehende Gewänder verliehen. Statt aber die Heiden zum Glauben der Kirche zu führen,wandelte die Kirche zum
großen Teil nichtchristliche Bräuche in eigene religiöse Praktiken um.
Obwohl die frühe römisch-katholische Kirche zuerst versuchte, diesen Feiertag zu unterdrücken,
„war das Fest doch zu beliebt, als dass es abgeschafft werden konnte. Die Kirche gab dem Fest
dann die notwendige Anerkennung, weil sie meinte, wenn Weihnachten nicht unterdrückt werden
konnte, sollte es zu Ehren eines christlichen Gottes gehalten werden. Mit dieser christlichen
Grundlage etablierte sich das Fest mit seinen vielen heidnischen Elementen ungehindert in Europa“ (Man, Myth & Magic: The Illustrated Encyclopedia of Mythology, Religion, and the Unknown,
Richard Cavendish, Herausgeber, 1983, Band 2, Seite 480, Stichwort „Christmas“).
Einige widerstanden solchen geistlich giftigen Kompromissen: „Rechtschaffene Menschen bemühten sich, den Strom einzudämmen, doch trotz all ihrer Anstrengungen ging der Abfall weiter, bis die
Kirche, mit Ausnahme eines kleinen Restes, von heidnischem Aberglauben überschwemmt war.
dass Weihnachten ursprünglich ein heidnisches Fest war, steht außer Zweifel. Die Zeit im Jahres41
ablauf und die Zeremonien, mit welchen es immer noch gefeiert wird, beweisen seine Herkunft“
(Hislop, Seite 86-87).
Erst 534 n. Chr. wurde Weihnachten zum römischen Festtag (ebenda). Es brauchte 300 Jahre, bevor der neue Name und die Weihnachtssymbole die alten Namen und die Bedeutung des Winterfestes ersetzten.
Keine biblische Grundlage für den Weihnachtsmann
Wie kam der Weihnachtsmann, auch Santa Claus genannt, auf die Bühne? Wieso ist diese mystische Figur so eng mit dem Weihnachtsfest verbunden? Auch in diesem Fall gibt es viele Bücher,
die den Ursprung dieser bekannten Figur erläutern.
„Santa Claus“ stammt von dem Namen St. Nikolaus ab, einem Bischof der Stadt Myra im südlichen
Kleinasien, ein katholischer Heiliger, der von den Griechen und Römern am 6. Dezember verehrt
wurde.
Er bekleidete sein Bischofsamt zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian, wurde verfolgt und für
seinen katholischen Glauben gefoltert und bis zur toleranteren Herrschaft von Konstantin ins Gefängnis gesperrt (ebenda). Verschiedene Geschichten verbinden Weihnachten mit St. Nikolaus
durch den Austausch von Geschenken am Abend des St. Nikolaus, welcher dann auf den Weihnachtstag verlegt wurde (ebenda).
Wie kam es, dass ein Bischof aus dem sonnigen Mittelmeerraum zu einem Mann mit rotem Mantel
wurde, der am Nordpol lebt und einen Schlitten fährt, der von einem fliegenden Elch gezogen
wird? Es sollte uns nicht überraschen, dass auch der Weihnachtsmann nichts anderes als eine
wiederverwendete Figur aus dem Heidentum ist.
Die pelzbesetzte Garderobe des Weihnachtsmanns, sein Schlitten und der Elch führen seine Herkunft auf das kalte Klima des Nordens zurück. Einige Quellen verbinden seinen Ursprung mit den
alten nordeuropäischen Göttern Wotan und Thor, andere mit dem römischen Gott Saturn und dem
griechischen Gott Silenus.
Wurde Jesus im Dezember geboren?
Die überwiegende Mehrheit der Bibelgelehrten, die über die Geburt Jesu Christi berichtet haben,
kommen zu dem Schluss, dass die Bibel keine Beweise für ein Geburtsdatum Jesu am 25. Dezember enthält.
Hislop schreibt dazu: „In der Schrift steht kein Wort über den genauen Tag seiner [Jesus] Geburt
noch über die Jahreszeit, in der er geboren wurde. Was dort aber aufgezeichnet ist, zeigt, dass
seine Geburt, zu welcher Zeit auch immer sie stattgefunden hat, nicht am 25. Dezember gewesen
sein konnte. Zu der Zeit, da der Engel den Hirten von Bethlehem die Geburt des Heilandes verkündete, ließen sie ihre Herden nachts auf freiem Feld weiden ... das Klima Palästinas ... die Kälte der
Nacht [ist] von Dezember bis Februar enorm ..., und die Hirten Judäas hatten nicht die Gewohnheit, ihre Herden nach etwa Ende Oktober auf freiem Feld zu hüten“ (Hislop, Seite 85; Hervorhebung wie im Original).
Er erklärt weiter, wie der im Herbst einsetzende Regen, der in Judäa im September oder Oktober
beginnt, bedeutet hätte, dass die Ereignisse, von denen die Schrift im Zusammenhang mit der
Geburt Christi berichtet, nicht später als Mitte Oktober hätten stattfinden können. Die Geburt Jesu
fand aller Wahrscheinlichkeit nach im Frühherbst statt (Hislop, Seite 92).
Ein weiterer Hinweis auf den Herbst als Geburtstermin Jesu ist, dass die Römer die Zeit für Steuerzahlungen und damit verbundene Reisen nicht in den tiefsten Winter gelegt hätten. Lukas berichtet, dass Maria Jesus in einer Zeit der Volkszählung und Steuererhebung zur Welt brachte. Josef
stammte aus Bethlehem und reiste zur Steuerschätzung mit seiner hochschwangeren Frau von
42
Nazareth aus nach Bethlehem. Diese Reise wäre im Winter kaum vorstellbar gewesen, und kein
vernünftiger Beamter hätte die Steuerschätzung für Dezember anberaumt.
Das Verhalten der ersten Christen
Die Vorstellung, Christi Geburt zu feiern, wäre den Jüngern und den Autoren des Neuen Testamentes fremd gewesen. Christus selbst hielt seine Geburt nicht für so wichtig. Sonst hätte er uns den
Tag seiner Geburt deutlich gesagt. Statt dessen wies er seine Nachfolger an, das Passa zu halten
und damit seines Opfertods für die Sünden der Welt zu gedenken. Seinen Jünger befahl er: „Das
tut zu meinem Gedächtnis“ (Lukas 22,19 und 1. Korinther 11,24). Das Neue Testament berichtet
also, dass die Christen auch weiterhin die heiligen Tage des Alten Testamentes hielten, wie sie in
3. Mose 23 aufgeführt sind, jedoch mit größerem geistlichem Verständnis als zuvor. Es war also für
die frühen Christen selbstverständlich, weiter die biblischen heiligen Tage zu halten. Erst später
traten neue, von Menschen geschaffene Feste in Erscheinung. Dies hatte zur Folge, dass die in
der Bibel gebotenen Festtage aufgegeben und durch heidnische Feste ersetzt wurden.
Jesus gebot aber folgendes: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker … und lehret sie
halten alles, was ich euch befohlen habe“ (Matthäus 28,19-20). Weihnachten zu feiern hat Jesus
aber nie befohlen; ganz im Gegenteil, er deutete niemals auch nur im entferntesten an, dass seine
Nachfolger die Autorität hätten, neue Tage der Anbetung einzurichten.
Statt dessen hielten er und seine Jünger gewissenhaft Gottes Sabbat und die heiligen Tage, wie
auch The New International Dictionary of New Testament Theology feststellt: „In der frühen christlichen Kirche wurde die Richtigkeit des Feierns der Feste zusammen mit dem jüdischen Volk nie in
Frage gestellt, so dass es nicht besonders erwähnt werden musste“ (Band 1, Seite 628).
Als Gott seinem Volk sieben jährliche Sabbate gab, verband er damit eine besondere Absicht. In
der Symbolik dieser Jahresfeste spiegelt sich Gottes Vorhaben mit den Menschen wider. Jedes
Fest versinnbildlicht einen Abschnitt des göttlichen Handelns für die Menschen im Verlauf der Geschichte. Durch ihr Halten dieser Feste wurden die Israeliten ständig an die verschiedenen Phasen
in Gottes Plan erinnert. Mit Christus haben diese heiligen Tage nun eine erweiterte Bedeutung als
Gedenkfeiern der großen geschichtlichen Heilstaten Gottes und Sinnbilder der zukünftigen Erfüllung des göttlichen Heilsplanes bekommen — die Festtage sind aber dieselben geblieben.
Unsere Verantwortung heute
Wie bereits erwähnt, kann man anhand der Bibel keine Begründung für die Einführung des Weihnachtsfestes finden. Unser Vorbild heute ist daher nicht anders als das der neutestamentlichen
Gemeinde, die auch nach dem Tode Jesu weiterhin die von Gott eingesetzten heiligen Tage feierte
— und nicht die von Menschen eingesetzte Ersatzfesttage.
Christliche Eltern haben auch die Verantwortung, ihren Kindern die Wahrheiten und Traditionen der
Bibel beizubringen. Man mag einwenden, dass Weihnachten ein schönes Erlebnis für die Familie
ist. Freilich ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden gegen schöne Musik, frohes Feiern im Familienkreis, Festessen, auch nicht gegen angemessene Festdekorationen und sogar Geschenke für
Kinder. Aber warum solche Freuden nicht lieber an den Tagen genießen, die Gott seinem Volk gegeben hat, statt an Tagen und mit Bräuchen, deren Ursprung im früheren heidnischen Glauben zu
suchen ist? Das ist wohl der größte Widerspruch beim Weihnachtsfest!
Die Christenheit feiert dieses Fest — einen Tag, den Gott nie eingesetzt hat. Und die wirklich von
Gott eingesetzten Tage ignoriert sie. Eltern sollten sich daher fragen, ob sie ihrer christlichen Verantwortung der Unterweisung der eigenen Kinder wirklich nachkommen, wenn sie sie zur Feier
nichtchristlicher Traditionen erziehen, die sie als christlich ausgeben.
Jesus ist zum König geboren; darüber können wir uns freuen. Die oft ignorierte Botschaft Jesu hat
viel mehr als nur mit seiner Geburt zu tun. Seine Botschaft beinhaltet die Vorausmeldung von seiner Rückkehr zur Erde, um sein Reich für alle Ewigkeit aufzurichten. Die Bibel meint, was sie dazu
43
sagt. Den Feind Tod und die Heimsuchungen dieses Lebens wird der Mensch nicht mehr zu fürchten brauchen, wenn Jesus seine irdische Herrschaft antritt.
GN
Was ist der Ursprung der Bräuche, die im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest stehen? In seinem Buch The Trouble With Christmas erläutert Tom
Flynn die vorchristliche Herkunft einige der beliebtesten Traditionen:
„Eine Vielzahl [der Weihnachtstraditionen] haben ihren Ursprung in vorchristlichen heidnischen Bräuchen. Einige von ihnen haben eine gesellschaftliche, sexuelle oder kosmologische Bedeutung, welche dazu führen könnten, dass gebildete,
kulturell sensible Menschen diese Traditionen ablehnen, wenn sie ihre Ursprünge
klar verstehen …
Die vorchristlichen Weihnachtselemente stammen hauptsächlich aus Europa ...
Aus Südeuropa kommen solche bekannten heidnischen Traditionen wie z. B. die
Baumanbetung, Fruchtbarkeitsrituale und der Austausch von Geschenken. Aus
den kälteren Ländern Nordeuropas stammt der rituelle Gebrauch von Kerzen, die
frühesten Vorfahren des Weihnachtsmanns und viele andere Einzelheiten des Weihnachtsfestes ...
Hier ist ein kurzer Überblick über den vorchristlichen Ursprung einiger unserer beliebtesten Festtraditionen.
Immergrün symbolisiert Unsterblichkeit und die Fortsetzung des Lebens ... Auch die Römer schmückten
ihre Häuser und öffentlichen Plätze zur Zeit der Sonnenwende im Winter mit Immergrün. Unter den Vor läufern der heutigen Geschenke waren strenae, Äste, die politischen und militärischen Führern als Zeichen der Loyalität überreicht wurden …
Zu der auffälligsten Kleinpflanze des Weihnachtsfestes gehört die Mistel ... Historisch gesehen wird der
Mistel Magie und Fruchtbarkeit zugeschrieben. Mistelzweige wurden einst in der Hochzeitsnacht über das
Ehebett gebunden. Der moderne Gebrauch der Mistel als gesellschaftliches Aphrodisiakum ist damit eindeutig verbunden. …
Man geht davon aus, dass der Weihnachtsbaum aus der nordeuropäischen Tradition stammt. Tatsächlich
liegen seine Ursprünge noch viel früher in uralten südlichen Traditionen. Die alten Ägypter sahen den im mergrünen Baum als Fruchtbarkeitssymbol an. Zur Wintersonnenwende dekorierten sie ihre Häuser mit
Palmenzweigen und benutzten diese, wie die Römer die Tannenzweige …
Der Austausch von Geschenken gehört zum Weihnachtsfest fest dazu. Die christliche Legende geht davon aus, dass diese Tradition mit den drei Weisen begann, als sie dem Baby Jesus Geschenke
brachten ... Um das zu glauben, muss man aber viele Jahrhunderte der Geschichte außer acht lassen.
Lange vor der Zeit des Neuen Testamentes beschenkten sich schon die Römer“ (1993, Seite19, 37-40,
Hervorhebung wie im Original)
44
Mein göttlicher Anwalt – der Mensch Jesus
https://sites.google.com/site/meingoettlicheranwalt/6-eigene-publikationen/6-3-der-ursprung-von-weihnachten
der ursprung von
WEIHNACHTEN
Gerhard Traweger
Oftmals hört man folgende Frage: „Ist es wichtig wann oder
wo er geboren ist?! Ich glaube es ist viel wichtiger, DASS
er geboren ist, dass er uns Vorbild war und wir wissen,
wonach wir unser Leben ausrichten sollen.“
Danke für diese Frage. Sie ist deshalb so perfekt, weil das im
Grunde den Kern genau trifft, aber den Rest komplett vertuscht!
Es ist absolut richtig, dass es überaus wichtig ist, dass Jesus geboren wurde. Völlig korrekt. Dieses Ereignis ist absolut lebensnotwendig!
Es ist uns aber aus der Bibel NICHT gesagt, wann genau Jesus geboren ist, obgleich man aus
dem Studium des Lukas-Evangeliums ziemlich genau auf September/Oktober kommen kann, aber
NIEMALS auf Dezember (siehe Dokument anbei - "Der Tag an dem ER geboren wurde").
Es soll diese Sicht DAS GANZE JAHR über vor unseren Augen sein, und nicht nur in den 4 Wochen im „Advent“. ES IST IMMER ADVENT! Das ist der Unterschied zu dem heutigen, auf den
24./25. Dezember fokussierten Termin.
Und genau so verhält sich die Mehrzahl der Christen allgemein. Das ganze Jahr über, vielleicht bis
auf einige "Festtage", die übrigens auch nicht von Gott verordnet sind, wird Jesus nicht oder nur
sehr wenig in den Mund genommen. Zu Weihnachten wird man plötzlich spendabel, in dieser Zeit
denkt man an den Nächsten, in dieser Zeit liest man vielleicht öfter in der Bibel, usw… Diese Sichtweise ist absolut unbiblisch und unchristlich.
Der Apostel Paulus gab schon seinem Mitarbeiter Timotheus folgenden Rat und Hinweis auf eine
bestimmte Zeit:
Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie
die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten
Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren
von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden. Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus! (2.Tim 4:2-5)
Paulus kannte bereits die Strömungen und hat davor gewarnt. Die heidnischen Feste wie Weihnachten und Ostern kommen nicht aus dem Christentum, noch wurden sie von ihnen ursprünglich
gefeiert. Unter dem päpstlichen Rom erlangten diese "Feste" diesen hohen Stellenwert und nach
ihren eigenen Gelüsten steckten sie alte Götzen in neue Gewänder und brachten eine falsche Leh45
re nach der anderen auf. Sie sind von der reinen Lehre der Urchristen abgefallen (Ephesus - reine
Gmeinde) und haben heidnischen Fabeln und Legenden Einzug gewährt, die sie zu "christlichen
Gebräuchen" heranbildeten - bis heute! Wer widersteht ihnen, so wie Paulus geraten hat?
Nun zum Datum. Es ist schon wichtig zu erfahren, woher Weihnachten kommt. Dies habe ich vor
kurzem gefunden. Lest selbst:
Einführung des christlichen Weihnachtens:
http://www.jesus-christus-erloesungsweg-zum-ewigen-leben.de/weihnachten-ist-kein-christliches-fest/weihnachten-derursprung-und-die-bedeutung-des-weihnachtsfestes/
Kaiser Aurelian setzte 273 n.Chr. den babylonischen Bel unter dem Namen Sol invictus
(unbesiegbare Sonne”) als Reichsgott ein. Sein Fest war am 25. Dezember. Der Dezember ist der Hauptmonat der heidnischen Feste und der 25. Dezember der Höhepunkt
der Winterfeiern. Der Bischof von Rom setzte erstmals dieses “Fest des unbesiegbaren
Sonnengottes” als die Geburt des Messias im Jahre 354 n. Chr. auf den 25. Dezember fest.
Dies gegen den starken Widerstand der Gläubigen, war diesen doch die Bedeutung dieses
Festes bekannt. Widerstand boten unter anderem leitende Männer wie Origenes, Arnobius,
Clemens Alexander und Epiphanius. Zuvor wurden die Christen unter Kaiser Konstantin im
Jahre 313 n. Chr. gleichberechtigt neben anderen Religionen anerkannt. Auf dem Konzil zu
Nicäa wurden 325 n. Chr. von den Kirchenvätern die kirchlichen Feiertage bewusst von den
jüdischen Feiertagen getrennt. Die Kirche begann ihre Machtposition auszubauen. Doch
die innerliche Distanz zum Judentum begann schon früher.
Die katholische Kirche begann das Weihnachtsfest über die gesamte Erde zu verbreiten.
Die Catholic Encyclopaedia, ein Werk, das von dieser Kirche im Jahre 1911 herausgegeben wurde, hält unter der Überschrift Christmas (Weihnachten) fest: “Weihnachten zählte
nicht zu den Festen der frühen Kirche ... erste Nachweise für das Fest kommen aus Ägyp ten“. Und weiter heißt es: “Heidnische Bräuche, die sich zeitlich um die Zeit des Januars
bewegten, wurden zu Weihnachten gemacht“. Im evangelischen Kirchenlexikon, 1959, 3.
Band, steht auf Seite 1742 folgendes geschrieben: “Die Kirche der Märtyrerzeit lehnte ein
solches Fest entschieden ab mit Hinblick auf die heidnischen Feste von Geburtstagen der
Götter nebst den Kulthandlungen, die mit diesen Festen verbunden waren”.
Weihnachten wurde 360 bereits in Nordafrika, etwa 370 in Oberitalien, um 375 im Orient
und 380 in Spanien gefeiert. 381 wurde es auf dem zweiten Konzil von Konstantinopel un ter Kaiser Theodosius zum Dogma, Glaubenssatz, erklärt. Im 7. und 8. Jahrhundert setzte
sich der Brauch, das Fest am 25. Dezember zu feiern, auch in Deutschland durch. 813 erklärte die Mainzer Synode diesen Tag offiziell zum “festum nativitas Cristi”. Mit ihm begann
damals das Kalenderjahr. Der 1. Januar wurde erst etwa 800 Jahre später mit Einführung
des Gregorianischen Kalenders zum Jahresbeginn. Im Verlaufe der “Christianisierung” hat das
Weihnachtsfest dann seine heutige weltweite
Verbreitung gefunden.
Wieso aber waren die ersten Gläubigen gegen das
Weihnachtsfest, wenn es doch durch den Kaiser und
später auch durch den Bischof von Rom als Fest der Geburt Jesus Christus eingeführt und gefeiert wurde?
Der Ursprung von Weihnachten:
http://www.jesus-christus-erloesungsweg-zum-ewigenleben.de/weihnachten-ist-kein-christliches-fest/weihnachten-derursprung-und-die-bedeutung-des-weihnachtsfestes/der-ursprung-vonweihnachten/
Weihnachten beruht auf einem alten Dativ Plural mittelhochdeutsch zu wihen nahten (in
den heiligen Nächten)
46
Damit waren ursprünglich die schon in germanischer Zeit als heilig gefeierten Mittwinternächte gemeint. Die Nacht vom 21. zum 22. Dezember ist die längste des Jahres, danach
werden allmählich die Tage wieder länger, ehe zur Sommersonnenwende der Trend umgekehrt verläuft.
Am 25. Dezember feiern die Mithrasanhänger seit jeher die Geburt des Mithras. Auch
die Geburt von Osiris, dem Sonnengott Ägyptens, wurde an diesem Tag gefeiert. Mithras
(“Vertrag, Freundschaft”) ist ein babylonischer (iranischer) Bundesgott, Gott der Eide und
Verträge, Kriegsgott und Schutzgott der höheren Stände, Spender von Fruchtbarkeit, Frieden und Sieg. In späterer Zeit ist er auch Totenrichter sowie Licht- und Sonnengott. Mithras, der aus dem Felsen geborene Lichtgott, gehört zu den Yazata, seine Geschwister
sind der Rashnu und die Daena. Er ist die Sonne, die auf seinem goldenen Wagen von vier
weißen Pferden über den Himmel zog. Im griechisch-römischen Raum nannte man ihn Mithras, den Gott der staatlichen Ordnung. Besonders beliebt war er bei den Soldaten, die ihn
als Gott der Soldaten und der Männerbünde verehrten. Dargestellt ist er als Stiertöter, flankiert von den Fackelträgern Cautes und Cautapathes. Im Mithras-Mysterienkult galt er als
Bezwinger des Urstiers Geush Urvan, den er einst tötete. Aus dem Leib des Stiers gingen
alle Tiere und Pflanzen hervor, in seinem Blut sind die Menschen gesegnet, er ist daher ihr
Heilsbringer.
Der 25. Dezember, der Tag der Sonnenwende, war in vielen Kulturen ein besonders wichtiger Tag. Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Bei den Ägyptern wurde mit dem Isiskult die Geburt des
Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer begingen ihre feierlichen Sarturnalien zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes. Die Germanen feierten im
norddeutschen Raum bis hinauf nach Skandinavien ihr Mittwinterfest oder Julfest,
zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest. Um diese Feste ranken sich allerlei Geisterglauben, der sich in der Tradition, gerade in abgelegenen Gegenden wie beispielsweise in
den Alpen, bis heute gehalten hat. Da sowohl in Rom als auch das asiatische, ägyptische
und römische Fest mit großem Pomp gefeiert wurde, versuchte Papst Hyppolit bereits um
217 das Fest der Geburt Christi auf diesen Tag, den 25. Dezember zu verlegen. Man verwies darauf, dass schon das Alte Testament den erwarteten Erlöser als "Sonne der Gerechtigkeit" bezeichnet. Außerdem habe sich Christus selbst das "Licht der Welt" genannt,
der als das "wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet", in diese Welt gekommen sei.
Der 25. Dezember ist jedoch nicht die Geburt des Messias sondern das “Fest des unbesiegbaren Sonnengottes”. Das Symbol dieses Sonnengottes zeigt zuoberst die
Hörner des Stieres gefolgt vom Sonnenrad und darunter das Kreuz. Dies sind die
grundlegenden Symbole des Sonnengottes, bekannt als Engel des Lichts (Satan)
welcher seit jeher versucht, sich an die Stelle Gottes zu stellen.
Einer der bekanntesten Prediger des 19. Jahrhunderts, Charles Haddon Spurgeon, (Ausführlichere
Infos hier in Englisch) predigte folgendes über Weihnachten:
"We have no superstitious regard for times and seasons. Certainly we do not believe in the
present ecclesiastical arrangement called Christmas. First, because we do not believe in
any mass at all, but abhor it whether it be sung in Latin or in English. Secondly, because we
find no Scriptural warrant whatever for observing any day as the birthday of the Saviour;
and consequently, it's observance is a superstition, because not of divine authority. Superstition has fixed most positively the day of our Saviour's birth, although there is no possibility
of discovering when it occurred. It was not till the middle of the third century that any part of
the Church celebrated the birth of our Lord; and it was not till long after the western Church
had set the example, that the eastern adopted it. Because the day is not known, probably
the fact is that the "holy" days were arranged to fit in with the heathen festivals. We venture
to assert that if there be any day in the year of which we may be pretty sure that it was not
the day on which our Saviour was born, it is the 25th of December. Regarding not the day,
let us give God thanks for the gift of His dear Son.
47
How absurd to think we could do it in the spirit of the world, with a Jack Frost clown, a de ceptive worldly Santa Claus, and a mixed program of sacred truth with fun, deception and
fiction. If it be possible to honor Christ in the giving of gifts, I cannot see how while the gift,
giver, and recipient are all in the spirit of the world. The Catholics and high Church Episcopalians may have their Christmas one day in 365, but we have a Christ gift the entire
year." (Dec. 24, 1871)
"Upright men strove to stem the tide, but in spite of all their efforts, the apostasy went on, till
the Church, with the exception of a small remnant, was submerged under pagan superstition. That Christmas is a pagan festival, is beyond all doubt. The time of the year, and the
ceremonies with which it is celebrated, prove its origin."
"Those who follow the custom of observing Christmas, follow not the Bible but pagan ceremonies."
Hier kann die ganze Predigt nachgelesen werden:
http://www.spurgeon.org/sermons/1026.htm
Hier noch weitere Links und ich bitte wirklich, diese zu lesen, damit verstanden wird, dass am 25.
Dezember ein heidnisch, satanisch, päpstliches "Sonnenfest" gefeiert wird. Das hat nichts mit unserem Herrn und Heiland Jesus Christus zu tun.
http://rcg.org/de/broschuren/ttooc-de.html
http://www.bibel-offenbarung.org/falsche-anbetung/der-heidnische-ursprung-von-weihnachten.html
http://www.worldslastchance.com/yahuwahs-calendar/weihnachten-ursprung-geschichtetraditionen.html
http://www.youtube.com/watch?v=r9MyIdHhlX4
http://viefag.wordpress.com/2013/12/10/alexander-hislop-uber-weihnachten-und-mariaverkundigung/
Hier das ganze Buch von Alexander Hislop - Von Babylon nach Rom:
http://www.clv-server.de/pdf/255377.pdf
Ich hoffe doch sehr, dass nun hinlänglich klar sein sollte, dass das Weihnachtsfest in diesen Tagen
Gott zum Gräuel ist. Es geht um SATAN!!! Das wirkliche Volk Gottes, das sich an die Bibel hält,
kennt kein Fest an diesen Tagen – es ist ganz einfach nirgends angeführt und in der Bibel angeordnet. Sie gedenken an Jesu Geburt, an sein Leben und Wirken, an seinen Opfer Tod täglich und
wollen endlich wissen: Wann kommst du, Herr Jesu? Sie haben Heimweh ...
Aber Jesus ist nicht in der Krippe geblieben, genauso wenig wie am Kreuz! Also, lieber Leser, was
tut Jesus gerade? Die „heutige Gesellschaft“, so wie sie oft genannt wird, ist einfach nicht Jesus
nachgefolgt! Also, was macht Jesus gerade? Er ging in das Himmlische Heiligtum und versieht dort
den Dienst, den die Priester bis zu Jesu Tod ausführten, bis die Gnadentüre für die Menschheit geschlossen wird. Bitte Hebräer-Brief Kapitel 8 und 9 lesen. DAS IST DAS WESENTLICHE! In Johannes 10:7-9 wird dieser Eintritt in das Heiligtum wie folgt ausgedrückt:
Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür
der Schafe. Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe
hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Diese Schafe sind überall verstreut und Jesus will sie sammeln:
Joh 10:16 Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muss
ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.
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Und jetzt kommt die besondere Stelle, auf die ich aufmerksam machen will:
Joh 10:27-28 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen
mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand
wird sie aus meiner Hand rauben.
Wer Jesus nachgefolgt ist, und nicht an der Krippe und am Kreuz hängengeblieben ist, der braucht
sogar Jesus täglich, denn Jesus ist unser Hohepriester und wir bekennen ihm TÄGLICH unsere
Sünden!!! Der irdische Priesterdienst ist beendet und alle Menschen haben nun freien Zugang zu
Gott durch Jesus! Dieses Evangelium verstehen sogar die „Amen und Unmündigen“. Das ist die
wahre Adventbotschaft und vor allem Adventfreude. Dieser Fürsprecher gibt bei seiner Wiederkunft
denen das ewige Leben, die Seine Gebote gemäß 2. Mose 20 aus Liebe halten, Ihm nachgefolgt
sind und Jesus als einzig gültigen Priester und Mittler akzeptieren und annehmen.
Anbei füge ich noch ein Dokument bei ("Der Tag an dem ER geboren wurde"), das wirklich sehr
genau den Zeitraum der Geburt Jesu zusätzlich erklärt. Bitte unbedingt lesen!
01.12.2011 / GT
Jesus hat seinen wahren Geburtstag bekanntgegeben und das ist der Tag, wo Sein Volk
(STA) Ihn durch das Halten eines päpstlich/ökumenischen "Creation Sabbat" so erzürnt hat,
dass es bald zu einer schlimmen Sichtung unter den Adventisten kommen wird (siehe
Hesekiel 9). Der Artikel heißt "Weihnachten 2.0".
49
Nr.4
Juni 2005
Gedanken über Christi
Göttlichkeit
David Clayton
Immer wieder kommen Fragen über die Natur Christi bei seiner Menschwerdung auf. Besonders
die Frage, ob er völlige göttliche Macht besaß oder nicht während er völlig Mensch war. Sogar unter denen, die sich einig sind über die Wahrheit von Gott und seinem Sohn, gibt es oft Fragen über
die Echtheit des Todes Christi. Da geglaubt wird, dass Jesus vollkommene göttliche Macht besaß
während er hier auf Erden war, schlussfolgern viele logischerweise, dass er auf Golgatha nicht
vollkommen sterben konnte. Hinzu kommt die Meinung, dass er die Macht besaß, sich selbst nach
seiner Kreuzigung wieder aufzuerwecken und es auch tat.
Die Wahrheit ist wie eine gleichmäßige Kette, bei der jedes Glied in das andere greift. Ich erkannte
das vor vielen Jahren und fand heraus, dass es eine unumstößliche Regel ist, die immer zutrifft.
Wann immer unsere Gedanken nicht mit der Wahrheit übereinstimmen, bemerken wir beim Versuch, diese Gedanken mit den bereits festgelegten Wahrheiten in Übereinstimmung zu bringen,
einen Bruch in Logik und Harmonie. Das unvermeidliche Ergebnis ist, dass wir unseren gesamten
Glauben dieser neuen Idee anpassen müssen. Genau das geschah, als die katholische Kirche die
Trinitätslehre (Lehre von der Dreieinigkeit Gottes) übernahm. Über die Jahrhunderte hindurch folgte sie der Logik, die aus dieser ersten falschen Vorstellungen entstand, und das unvermeidliche
Resultat ist eine undurchdringliche Menge von falschen und sinnlosen Lehren, die dieses heutige
System charakterisieren.
„Das Geheimnis der Trinität ist die zentrale Lehre des katholischen Glaubens. Auf ihr basieren alle
anderen Lehren der Kirche.“ (Handbuch für den Katholiken von heute, S.16)
In diesem Artikel versuchen wir zu untersuchen, ob Christus göttliche Kraft in sich selbst besaß
oder nicht. Wir hoffen, dass die aufgeführten Beweise Vernunft und Logik ansprechen werden. Unser Vorhaben ist, in diesem Artikel aufrichtig mit der Bibel-Wahrheit umzugehen.
Die Erschaffung von vernunftbegabten Wesen
Jedes denkende Wesen in diesem Universum besteht aus Körper und Geist. Das schließt auch
Geisteswesen mit ein, obwohl der physische Teil dieser Wesen als „geistlicher Leib“ beschrieben
wird. (1.Korinther 15,44) Als Jesus in diese Welt kam, bestand er ebenso aus zwei Teilen, einem
Körper und einem Geist. Der Körper war von dieser Welt: „der geboren ist aus dem Geschlecht
Davids, nach dem Fleisch.“ (Römer 1,3) Er wurde von einer Frau geboren. (Galater 4,4) Er
erklärte: „einen Leib aber hast du mir geschaffen.“ (Hebräer 10,5) Wer war aber sein Geist? Woher
kam dieser Geist, der sich mit dem Körper verband und zum Menschen Jesus Christus wurde?
Es war derselbe Geist, dieselbe Person, die seit den Tagen der Ewigkeit bei dem Vater gewesen
war. Es war dieselbe Person, die im Himmel als Michael bekannt war. Er ließ seinen Körper
zurück, er ließ seine Herrlichkeit in der himmlischen Form zurück und nahm stattdessen einen
irdischen Körper an.
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Christi Fleischwerdung
Lass uns hier kurz nachdenken: Als sich dieser
Geist mit einem menschlichen Körper vereinigte,
war Jesus in diesem Moment nur eine kleine Zelle
in Marias Bauch. War das alles, was von Jesus da
war, oder war da noch mehr? Waren da weitere Teile Jesu, die sich nicht in diesem kleinen Embryo befanden? Nein, da war nichts weiter. Das Wort Gottes sagt uns: „Das Wort ward Fleisch...“
Welche Art von Wissen oder Kraft besaß Jesus in
diesem Moment? Hatte er als Fötus das Selbstbewusstsein, zu wissen, wer er war? Besaß er die
Macht des allmächtigen Gottes? Gehört nicht ebenso göttliche Allwissenheit und Allgegenwart zur
göttlichen Allmacht? Wie war das alles in Jesus vorhanden, als er ein Baby war?
Was war nach seiner Geburt? Wusste er nach zwei Lebenstagen als Säugling, dass er ein göttliches Wesen war? War er sich der gewaltigen Ereignisse bewusst, die mit seiner Fleischwerdung
auf dem Spiel standen? War er selbst in dem Moment allgegenwärtig und allwissend? Falls ja, wo
lebte in ihm dieses Wissen und diese Macht? Als er unbeholfen als Baby weinte, als er Hunger
hatte, war das nur ein Schauspiel? Waren zwei verschiedene Personen in einem Körper,oder war
er eine Person mit zwei verschiedenen Gemütern? Oder war er ein vollkommenes Individuum, das
ein natürliches Leben auf einer menschlichen Ebene führte, als Ergebnis der Vereinigung eines
göttlichen Geistes mit einem Körper aus Fleisch?
Ellen White sagte, dass Jesus, bis zu der Zeit, als er mit 12 Jahren zum Tempel ging, nicht wusste
wer er war. Was war mit seinem Wissen vor dieser Zeit? Die Wahrheit ist, dass er sogar mit 12
Jahren, nach seinem Besuch im Tempel seine Identität nicht in dem Sinne „kannte“, dass er sich
auf einmal zurückerinnerte oder in dem Sinne, dass er plötzlich Zugang zu unendlichem Wissen
besaß. Denn, wenn er dort auf einer anderen Ebene existiert hätte, wo er diese Dinge hätte tun
können, so wäre er nicht eine Person, sondern zwei Personen in einer gewesen.
Nein, er begann zu verstehen, dass sein Leben mit dem Opfersystem in Verbindung stand. Dies
war eine Offenbarung Gottes und nicht etwa seine eigene wachsende Fähigkeit Kräfte, die er in
sich selbst besaß, zu benutzen. Wenn wir denken, dass es noch einen anderen Teil von Jesus
gab, der stets allmächtig, allgegenwärtig und allwissend war, dann machen wir ihn zu einer Person
mit zwei unterschiedlichen Leben, zwei unterschiedlichen Sinnen und würden letztendlich über
zwei unterschiedliche Personen sprechen und nicht über eine.
Eine falsche Auffassung
Ich denke, viele von uns haben eine Auffassung, die nicht zwangsläufig wahr ist. Wir haben angenommen, dass Göttlichkeit gleichbedeutend ist mit göttlicher Kraft: Allgegenwart, Allwissenheit, Allmacht usw. Kann es Göttlichkeit geben ohne diese Eigenschaften? Ich bin überzeugt, die Antwort
lautet: Ja!
Wenn wir sagen, dass Jesus völlig Mensch war, was meinen wir damit? Wir meinen, dass er die
menschliche Natur besaß. Er war geistig und körperlich wie jedes andere menschliche Wesen. Er
besaß nichts, was wir nicht auch haben könnten, was seine Fähigkeiten angeht. Die Bibel betont
das, wenn sie uns sagt, er „ward Fleisch“. Johannes hebt diesen Punkt besonders hervor, wenn er
uns schreibt, dass der Antichrist leugnet, dass Jesus in das Fleisch gekommen ist. Mit anderen
Worten, er behauptet, dass Jesus mehr als nur ein menschliches Wesen war. Doch wie konnte er
vollkommen menschlich sein, wenn er vollkommen göttlich war? Machte seine Göttlichkeit denn
nicht mehr aus ihm als nur einen Menschen? Das ist eine interessante Frage, doch die Antwort ist:
Nein! Er war nicht mehr als ein Mensch. Das können wir jedoch nur dann verstehen, wenn wir die
Natur seiner Göttlichkeit begreifen.
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Vollkommene Göttlichkeit
Die Frage ist also, wie konnte er vollkommen göttlich sein, wo er doch nur menschliche Fähigkeiten besaß? Es gibt eine Eigenschaft (keine Fähigkeit), welche Jesus besaß, die wahrhaftig ein Zeichen seiner Göttlichkeit war. Und obwohl diese Eigenschaft Jesus völlig göttlich machte, widerspricht es verblüffenderweise nicht der Tatsache, dass er völlig Mensch war und nur menschliche
Fähigkeiten hatte. Was war das für eine Eigenschaft? Was war das für eine Qualität, die Jesu vollkommene Göttlichkeit bewies und ihn über jede andere Kreatur im Universum erhob? Es war ein
vollkommen guter Charakter. Jesus sagte: „Niemand ist gut als Gott allein!“ (Matthäus 19,17 –
Schlachter 2000)
„Vollkommene Göttlichkeit“ hatte nichts mit den Kräften zu tun, die Jesus besaß, sondern
mit seiner reinen,heiligen Natur, welche allein Göttlichkeit besitzen kann. Ein menschliches Wesen mag keine Beine haben, blind, taub oder stumm sein, aber er ist dadurch
nicht weniger Mensch. Es ist die Natur des Menschen, die ihn menschlich macht, selbst
wenn er einige seiner menschlichen Fähigkeiten verliert. Wer würde behaupten, dass er
nicht „ganz Mensch“ ist? Und genauso hat derVerlust seiner Kraft Jesus nicht weniger
göttlich gemacht, weil seine Natur (Charakter) die Natur Gottes war. Ellen White schreibt:
„Ein göttlicher Geist wohnte in einem Tempel von Fleisch.“
(Youth Instructor, 20. Dez. 1900)
Was ist der Hauptbeweis des Neuen Testamentes dafür, dass Jesus Gottes Sohn war? Ist es sein
übernatürliches Wirken? Es gab nämlich einige Fälle, in denen Menschen seine Wundertaten als
Beweis seiner Göttlichkeit ansahen. Doch das war ihre eigene falsche Schlussfolgerung. Wenn
das Wirken von Wundern ein Beweis von Göttlichkeit ist, dann müssten Mose, Elia, Elisa und viele
andere Propheten ebenfalls göttlich gewesen sein – ja, selbst Satan! Jesus erklärte, dass er nichts
aus sich selbst tut, dass jedoch der Vater, der in ihm wohnt, seine Werke tut. (Johannes 5,30;
14,10)
Was war nun das Zeichen von Jesu Göttlichkeit, welches das Neue Testament hervorhebt? „Wir
sahen seine Herrlichkeit, (was war diese Herrlichkeit?) eine Herrlichkeit als des eingeborenen
Sohnes vom Vater.“ (Johannes 1,14) War diese Herrlichkeit seine Kraft? Nein, sie war sein Charakter von reiner, makelloser und selbstloser Liebe. Das ist die Herrlichkeit, die sie sahen. Wir sehen die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi (siehe 2.Korinther 4,6). „Das Volk, das im
Finsteren wandelt, hat ein großes Licht gesehen.“ (Jesaja 9,1) Doch es war das Licht eines reinen,
heiligen Charakters, welches sie sahen, nicht die Demonstration allmächtiger Kraft. Das allein war
die Göttlichkeit Jesu, die er nicht ablegen konnte. Dieser reine, heilige Charakter war seine wahre Natur – seine wahre göttliche Identität.
Als Jesus auf diese Erde kam, ließ er seine Erinnerung und seinen herrlichen Körper hinter sich, er
ließ seine allmächtige Kraft hinter sich (siehe Leben Jesu, S. 326), er ließ jedoch nicht seine reine,
heilige Natur hinter sich. Das war es, was ihn von allen anderen Wesen unterschied und ihn qualifizierte, Gott in dieser Welt zu repräsentieren. Das gab ihm auch das Recht „Immanuel, Gott mit
uns“ genannt zu werden.
Jesus kam hierher, um zu demonstrieren, wie Gottes Charakter wirklich ist und nicht seine Kraft.
Das war einer der wichtigsten Aspekte seiner Mission hier. Der ganze Zweck seiner Menschwerdung und seiner Annahme der menschlichen Einschränkungen war, dass er uns zeigen konnte,
wie der Charakter Gottes wirklich ist. Die Frage war: Wie wird er reagieren, wenn man ihm seine
göttlichen Kräfte wegnimmt und ihn in eine Lage bringt, in der sein Leben in Gefahr ist, er verachtet, verhöhnt und abgelehnt wird? Ist er wirklich und wahrhaftig gut, oder spielt er uns nur etwas
vor (dessen Luzifer ihn beschuldigte)? Jesus kam, um uns diese Frage zu beantworten. Doch, er
konnte diese Frage nicht als allmächtiger Gott beantworten, sondern er musste sie als Gott mit allen menschlichen Einschränkungen beantworten. Das war der wichtigste Punkt bei Jesu Menschwerdung.
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Die Wahrheit ist, wenn Jesus in sich selbst göttliche Kraft besessen hätte, wäre seine ganze Demonstration ungültig. Als Jesus schrie: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, erkennen wir, dass er voller Verwirrung und Unsicherheit war; er konnte nicht die Zukunft sehen und
verstand nicht einmal die Umstände der Gegenwart. Das war die Wirklichkeit, und wir glauben es.
Aber wenn Jesus in sich Allwissenheit gehabt hätte, d.h. alle Dinge gewusst hätte, was wäre dann
die Bedeutung seines schmerzlichen Schreies? War das Wirklichkeit oder ein gut gespielter Akt?
Wie kann die Demonstration gültig sein, wenn die Möglichkeit einer Täuschung besteht? Wie
könnte Gott eine solche Demonstration arrangieren, um etwas zu beweisen und dann einen Faktor
zulassen, welcher die ganze Demonstration in Frage stellt?
Starb die Göttlichkeit?
Jesus besaß Göttlichkeit auf zweierlei Art. Erstens besaß er selbst einen göttlichen Geist. Die Person Jesus Christus war in seinem Geist (nicht in seinem Körper) dieselbe göttliche Person, die im
Himmel Michael genannt wurde. Obwohl er seine Herrlichkeit und Kraft abgelegt hatte, war er dieselbe göttliche Person. Seine Identität lag nicht in seiner Kraft, sondern in der Tatsache wer er war.
Zweitens besaß Jesus den heiligen Geist seines Vaters, welcher in ihm wohnte und ihm die Kraft
gab, die mächtigen Werke Gottes auszuführen. (Siehe Apostelgeschichte 10,38; Johannes 14,10.)
Nun, als Jesus starb, wird uns gesagt, dass „die Göttlichkeit nicht starb“. (Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 301) Was bedeutet das? Bedeutet das, dass der göttliche, heilige Geist (der Geist
des Vaters) nicht starb, oder bedeutet das, dass Christi eigener göttlicher Geist nicht starb? Bevor
wir diese Frage beantworten, lass uns sichergehen, dass wir ganz genau verstehen, wovon wir reden. Wir müssen als erstes einige Gedanken in unseren Köpfen klären.
Was ist Tod?
Die Bibel spricht vom ersten und zweiten Tod, und das sind zwei verschiedene Erlebnisse. Der
zweite Tod ist die totale Vernichtung, das Ende der Existenz. Beim zweiten Tod werden Körper und
Geist für immer zerstört. (Matthäus 10,28) Der erste Tod jedoch ist nicht das Ende. Bei diesem Tod
wird etwas bewahrt, etwas überlebt,wenn auch nur in einem unbewussten Zustand. Der Körper ist
zerstört, aber der Geist wird in einem unbewussten Zustand bewahrt. Er ist zwar unbeweglich und
unbewusst, aber nicht wirklich tot, und deshalb wird der erste Tod in der Bibel als Schlaf bezeichnet. Deshalb können wir in der Tat sagen, dass, wenn eine Person den ersten Tod stirbt, sie in
Wirklichkeit nicht tot ist.
Welchen dieser zwei Tode starb Jesus? Ich habe viele behaupten hören, er starb den zweiten Tod,
aber ist das wahr? Nein, ist es nicht. Er erlitt den Schmerz, das Grauen und den Horror des zweiten Todes, und indem er über die Erwartung des ewigen Todes nachdachte, begegnete er dem
zweiten Tod. Was ich damit sagen will, ist: Er dachte, dass er den zweiten Tod erleiden würde, und
in seinem Geist erlitt er ihn auch. Doch der tatsächliche Vorgang des zweiten Todes ist die vollständige Auslöschung. Es gibt keine Rückkehr aus diesem Erlebnis und das ist nicht das Erlebnis,
welches Jesus hatte. Tat sächlich starb Jesus nur den ersten Tod, obwohl er den Schmerz des
zweiten Todes erlitt.
Als Jesus starb, hörte sein Körper auf zu funktionieren. Der Körper war tot. Was war aber mit seinem Geist? Sein Geist starb nicht, sondern schlief. Ellen White sagt:
„Der Geist Jesu schlief im Grabe mit seinem Leibe und schwang sich nicht zum Himmel
auf, um dort ein vom Leibe getrenntes Dasein zu führen und hinunterzublicken auf die
trauernden Jünger, die den Körper einbalsamierten, dem der Geist entflohen war. Alles,
was das Leben und den Verstand Jesu umfasste, blieb mit seinem Leib im Grabe.“
(Bibelkommentar, S. 340)
Starb also die Göttlichkeit? Nein, sie starb nicht, weil der göttliche Geist Jesu nur schlief. Doch lass
uns etwas näher betrachten, wovon wir sprechen: Es ist exakt das gleiche, wie wenn jede andere
Person stirbt. Wieder sagt uns Ellen White:
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„Unsere persönliche Identität wird in der Auferstehung gewahrt, obwohl nicht dieselben
Materie-Teilchen oder dasselbe Material da sein wird, das ins Grab ging. Die Wunderwerke Gottes sind dem Menschen ein Geheimnis. Der Geist, der Charakter des Menschen,
geht zu Gott zurück, um dort aufbewahrt zu werden. Bei der Auferstehung wird jeder
Mensch seinen eigenen Charakter haben. Gott wird zu seiner Zeit alle Toten hervorrufen,
ihnen wiederum den Lebensodem geben und den trockenen Gebeinen zu leben befehlen.
Dieselbe Gestalt wird hervorkommen, aber sie wird von Krankheiten und Mängeln aller
Art frei sein. Sie lebt wieder und trägt dieselben individuellen Züge, so dass Freunde sich
untereinander erkennen werden. Kein Gesetz Gottes in der Natur weist darauf hin, dass
Gott genau dieselben Materie-Teilchen zurückgibt, aus denen der Körper vor dem Tod bestand. Gott wird den gerechten Toten einen Körper geben, der ihm gefällt.“
(Maranatha, S. 301)
Der Körper stirbt und der Geist schläft. Sagen wir denn nun, dass wenn eine Person stirbt, sie
nicht wirklich tot ist? Nun, was immer wir von Jesus sagen, als er starb, dasselbe müssen wir auch
über jede andere Person sagen, die den ersten Tod stirbt, weil es die gleiche Erfahrung
ist.
Was ist Göttlichkeit?
Ellen White sagt „die Göttlichkeit starb nicht“. Aber die Frage ist, was meinte sie damit? Was ist
Göttlichkeit? Ist Göttlichkeit etwas Separates, außerhalb der Person Jesu? Wenn der göttliche Teil
nicht starb, ist dann der göttliche Teil ein getrenntes Dasein Christi? Wenn die Göttlichkeit nicht
starb, können wir dann sagen, dass ein Teil Jesu nicht starb, und wenn das wahr wäre, wäre es
dann nicht vernünftig zu sagen, Jesus starb nicht wirklich? Wenn wir sagen, dass nur ein Körper
starb, was meinen wir damit? Dass nur sein Körper starb, aber der andere Teil von ihm am Leben
blieb? Machen wir Christus dadurch nicht zu zwei getrennten Teilen, anstelle eines einzigen individuellen Wesens?
Wenn wir sagen „die Göttlichkeit Christi“, sprechen wir dann von einer unpersönlichen, undefinierbaren Eigenschaft, welche außerhalb des Verstandes und des Lebens Christi ist, oder sprechen
wir vom Geist Christi? Dieser Geist aber schlief, als Christus starb. Er blieb nicht bei Bewusstsein
als aktive Existenz. Aber ist es nicht genau das, was der erste Tod bedeutet? Der Körper trennt
sich vom Geist und diese Trennung nennen wir Tod. Wir geben nicht genau an, dass ein Teil weiterlebt während der andere tot ist. Wir sagen zu Recht, dass die Person tot ist und erklären diesen
Tod als einen Zustand, bei dem der Körper aufhört zu funktionieren und zu zerfallen beginnt, während sich der Geist vom Körper trennt und in einen unbeweglichen und unbewussten Zustand fällt.
Wenn der Geist keinen Körper hat, ist der Körper tot (siehe Jakobus 2,26), und wenn der Geist in
den Schlaf-Zustand fällt, lebt er dann weiter oder ist er tot? Nennen wir denn diesen ganzen Vorgang nicht Tod? Warum sollten wir also versuchen, einen Unterschied zu machen zwischen dem
Tod Christi und unserem Tod, wenn doch der Prozess des Todes Christi exakt der gleiche war?
Es ist noch niemals jemand auf eine andere Art und Weise gestorben. Und das ist genau der Tod,
den auch Jesus starb. Da gab es keinen Unterschied. Der Tod, den Jesus starb, war genauso vollständig, wie der Tod, den jeder andere stirbt. Wenn jemand ein Problem aus der Tatsache macht,
dass sein göttlicher Geist nicht starb, dann muss er auch ein Problem aus der Tatsache machen,
dass, wenn irgendeine andere Person stirbt, ihr menschlicher Geist auch nicht stirbt.
Jesus starb nicht in Teilen. Er war nicht in unterschiedliche Einzelteile aufgeteilt, von denen ein Teil
starb und der andere am Leben blieb. Es war Christus, der starb, und zwar als ganze Person –
nicht nur ein Stück von ihm.
Wenn Ellen White behauptet, dass die Göttlichkeit nicht starb, meint sie damit, dass Christi Geist
nicht zu existieren aufhörte, sondern nur schlief? Das ist eine mögliche Erklärung, die nicht der
Wahrheit widerspricht, dass Christus völlig starb, und zwar auf die einzig mögliche Weise, in der
Menschen bis zum heutigen Tag sterben können. Es gibt jedoch eine weitere mögliche Bedeutung
ihrer Worte.
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Während Jesus hier war, war er erfüllt von dem Geist, der Kraft oder dem Leben Gottes, durch den
heiligen Geist. (Siehe Johannes 14,10; Apostelgeschichte 10,38.) Das Leben des Vaters war vereinigt mit dem Leben Christi. Beide waren vereint in einer Person in der gleichen Weise, in der Pau lus sagt: „Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.“ (1.Korinther 6,17) Dieses göttliche Leben oder Kraft des Vaters starb offensichtlich nicht und konnte auch nicht sterben, als Christus starb. Ist das die Göttlichkeit, die Ellen White meint?
Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit, die wir berücksichtigen müssen. Schau dir folgende Aussage an:
„Christus wurde eins mit uns im Fleisch, damit wir im Geiste eins würden mit ihm. Kraft
dieses Eins seins werden wir aus dem Grabe wieder hervorkommen, nicht nur als Bekundung der Macht Christi, sondern weil durch den Glauben sein Leben zu dem unsrigen
wurde. Wer das wahre Wesen Christi erkennt und ihn in seinem Herzen aufnimmt,
hat das ewige Leben. Durch den Geist wohnt Christus in uns, und der Geist Gottes, den
unser Herz im Glauben empfängt, ist der Beginn des ewigen Lebens.“
(Das Leben Jesu, S. 379)
Erkennst du, was sie sagen will? Die Auferstehung ist nicht so, dass eine Person durch die Kraft
Christi Leben erhält, sondern vielmehr so, dass Christus sein eigenes Leben zu sich zurückruft.
Der einzige Grund dafür, dass Christen bei der Wiederkunft auferstehen, ist der, dass ihr Leben
vereint wurde mit dem Leben Jesu. Wenn er sein Leben zu sich zurückruft, werden sie auferstehen, weil sie ein Teil des Lebens Christi sind. In diesem Sinne sterben Christen auch nicht. In diesem Sinne kann man von ihnen sagen, dass, wenn sie sterben, sie nicht wirklich sterben, und dass
sie gar nicht sterben können, weil Göttlichkeit nicht sterben kann. (Siehe Johannes 11,26.)
Alle diese Möglichkeiten sollten wir berücksichtigen, wenn wir betrachten, was Ellen White sagte,
weil sie damit alle bis zu einem gewissen Grad harmonieren. Eines ist sicher: Die Bibel lehrt, dass
der Sohn Gottes für unsere Sünden starb. Sie lehrt ebenso, dass, wenn er nicht starb, unsere Sünden auch nicht wirklich vergeben worden sind. Wenn ich all das berücksichtige, dann bin ich gezwungen zu glauben, dass, als Ellen White jene Aussage machte, sie eine der oben erwähnten
Vorstellungen in ihrem Hinterkopf gehabt haben musste.
Göttlichkeit blitzte durch die Menschlichkeit
Es wird oft erwähnt, dass Ellen White schrieb: „Göttlichkeit blitzte durch seine Menschlichkeit.“ Einige von uns sehen darin die Bedeutung, dass in solchen Momenten übernatürliche Kräfte offenbart wurden, sozusagen körperliche Herrlichkeit aufleuchtete, die die Menschen erkennen ließ,
dass er übernatürliche Macht besaß. Ich stimme damit aber nicht überein. Die Frage ist, was meinte sie mit dieser Aussage wirklich? Schau dir folgende Aussage sorgfältig an und überlege, was
dieser Ausdruck in diesem Zusammenhang hier bedeutet:
„Niemand, der in das kindliche, vor Lebhaftigkeit leuchtende Angesicht schaute, konnte
sagen, dass Christus wie jedes andere Kind war. Er war Gott im menschlichen Fleisch.
Wenn seine Kameraden ihn veranlassen wollten Unrecht zu tun, blitzte Göttlichkeit durch
seine Menschlichkeit, und er lehnte entschieden ab. In einem Augenblick konnte er zwischen Gut und Böse unterscheiden und stellte Sünde ins Licht der Gebote Gottes, und
wie einen Spiegel, dessen Licht das Unrecht aufdeckt, hielt er das Gesetz entgegen. Es
war dieses scharfe Unterscheidungsvermögen zwischen Gut und Böse, das die Brüder
Christi oft zum Zorn provozierte.“ (Youth Instructor, 09.08.1898)
Was war es, das durchblitzte, und wie blitzte es durch? Das, was als Göttlichkeit durch seine
Menschlichkeit aufblitzte, war die Fähigkeit, sofort zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können. Das gibt uns einen Hinweis darauf, was Ellen White damit meint, wenn sie diesen Ausdruck
verwendet. Es war die Offenbarung eines reinen, heiligen Charakters, welcher auf seinem Angesicht leuchtete. Jene, die sich in seiner Nähe befanden wurden von einem Gefühl, sich in der Gegenwart von unendlicher Reinheit zu befinden, überwältigt. Göttliche Reinheit war es auch, die sei55
ne Zuhörer erleuchtete und überführte. Es war nicht eine Offenbarung göttlicher Kraft, sondern
eine Offenbarung göttlichen Charakters. Beachte noch einmal das folgende Zitat:
„Christus jagte die unehrlichen Händler, mit der Autorität des Himmels, die von seinem
Angesicht blitzte, aus dem Tempel. Seine Stimme hatte die Macht Gottes und durchdrang Gewissen und Seele. „Tragt das weg“, rief er „es steht geschrieben: Mein Haus soll
ein Bethaus heißen; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.“ Als die Priester und Händler das Gesicht Christi sahen, ergriff sie das Entsetzen, weil Göttlichkeit durch seine
Menschlichkeit blitzte. Das war ein Beweis, den sie nicht erwartet hatten. Sie verstanden die Bedeutung seiner Worte, und entsetzt und erschrocken flohen sie vor dem demütigen, von der Reise ermatteten Nazarener, als ob er umgeben wäre von einer Armee rächender himmlischer Wesen.“ (Review and Herald, 13.02.1900)
Hier sehen wir wieder, dass das, was von seinem Angesicht blitzte, göttliche Autorität war und
nicht göttliche Kraft. Seine Stimme hatte „die Macht Gottes“. Das bedeutete jedoch nicht, dass die
Menschen eine Vorführung oder den Klang eines übernatürlichen Wesens hörten. Es bedeutet, als
er sprach, besaß seine Stimme Autorität, Befehl und die Kraft zur Überführung des Gewissens,
welche nur Göttlichkeit bewirken kann.
Obwohl Jesus seine göttliche Kraft hinter sich gelassen hatte, behielt er immer noch seine göttliche
Autorität oder Vollmacht. Als Gottes Sohn hatte er immer noch die Befehlsgewalt über die Engel, er
beherrschte immer noch die Naturgewalten und hatte Zugang zur Kraft des heiligen Geistes. Autorität ist jedoch nicht dasselbe wie innewohnende Kraft!
Wirkte Christus Wunder aus eigener Kraft?
„Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch
rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, tut seine
Werke.“ (Johannes 14,10)
„Wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem heiligen Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels
waren, denn Gott war mit ihm.“ (Apostelgeschichte 10,38)
„Alle Wunder, die Christus für die Gequälten und Leidenden tat, tat er durch die Kraft
Gottes, durch den Dienst der Engel. … Jeder Segen Gottes für den Menschen wird durch
den Dienst heiliger Engel vollbracht.“ (2SP, S. 67)
„Als Jesus geweckt wurde, um dem Sturm zu begegnen, bewies er vollkommene Ruhe
und Sicherheit. Wort und Blick verrieten nicht eine Spur von Furcht; denn sein Herz war
frei davon. Nicht weil er sich im Bewusstsein der göttlichen Allmacht sicher fühlte,
nicht als Herr der Erde, des Himmels und der Meere bewahrte er diese Ruhe; jene Macht
hatte er niedergelegt, denn er sagte: "Ich kann nichts von mir selber tun." Johannes
5,30. Er vertraute aber der Macht seines Vaters; er ruhte im Glauben -- im Glauben an die
Liebe und Fürsorge Gottes. Die Macht des Wortes, die den Sturm stillte, war die Macht
Gottes.“ (Das Leben Jesu, S. 326)
„Jedes vollbrachte Wunder Jesu Christi überzeugte manche von seinem wahren Charakter. Hätte irgendein Mensch aus gewöhnlicher Gesellschaftsschicht die gleichen Dinge
wie Christus getan, hätten alle gesagt, er würde sie durch die Macht Gottes wirken.
Doch es gab solche, die das Licht vom Himmel nicht empfingen, und sie stellten sich noch
entschlossener gegen diesen Beweis.“ (Review and Herald, 12.07.1898)
„Jedes Wunder Jesu war ein Zeichen seiner Göttlichkeit. Er erfüllte genau die Aufgabe,
die von dem Messias geweissagt worden war; aber die Pharisäer empfanden diese Werke der Barmherzigkeit als ausgesprochenes Ärgernis. Die jüdischen Obersten standen
dem Elend des Volkesherzlos und gleichgültig gegenüber. In vielen Fällen hatten ihre56
Selbstsucht und Unterdrückung die Leiden verursacht, die Christus heilte. So blieben
seine Wunder ihnen ein beständiger Vorwurf.“ (Das Leben Jesu, S. 401)
Trotz der klaren Aussagen der Schrift, dass Jesus weder jemals etwas aus eigener göttlicher Kraft
tat, noch tun konnte, während er im menschlichen Fleisch war, beharrt man bei der Idee, dass Jesus selbst solche Macht haben musste und sie auch manchmal auf eine unmissverständliche Art
und Weise benutzte.
Vielleicht ist der beliebteste „Beweis“ zur Unterstützung dieser Idee die Tatsache, dass Jesus von
Zeit zu Zeit wusste, was im Verstand anderer Menschen vorging. Dies war scheinbar eines der
Dinge, die Nathanael verwunderten und ihn davon überzeugten, dass Jesus der Messias war.
„...Jesus antwortete und sprach zu ihm, bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“ (Johannes 1,48)
Doch beweisen diese und ähnliche Begebenheiten, dass Jesus seine eigene göttliche Macht ausübte? Als Jesus die Gedanken anderer Menschen las und Dinge „sah“, die an anderen Orten geschahen, tat er da etwas anderes als Elisa? (Siehe 2.Könige 5,25.26; 2.Könige 6,5.32.) Diese Verse zeigen, dass Elisa wusste, was in den Gedanken anderer Menschen vor sich ging, obwohl sie
mehrere Kilometer von ihm entfernt waren. Bedeutet das, dass er göttliche Kraft in sich selbst besaß, oder ist es ein Anzeichen dafür, dass Gott ihm diese Dinge offenbarte? Im Falle Elisas wissen
wir genau, dass Gott ihm diese Dinge offenbarte. Es konnte gar nicht anders sein. Was veranlasst
uns aber nun im Falle Jesu dazu, zu glauben, es wäre durch seine eigene göttliche Kraft geschehen?
Wenn er mit göttlicher Kraft handelte, wie stellte er diese Kraft ab? Wie konnte er seine göttlichen
Eigenschaften (Kräfte) wahlweise wieder „einschalten“? Wenn er die Gedanken anderer Menschen
las und Dinge sah, die an anderen Orten passierten, sagen wir: „In dem Moment machte er von
seiner Göttlichkeit Gebrauch.“ Wenn das wahr wäre, wie könnten wir uns dann sicher sein, dass er
nicht auch (heimlich) dieselbe Göttlichkeit ausübte, als er versucht wurde, als er litt, als er starb?
Wie können wir uns sicher sein, dass er nicht heimlich die Regeln brach?
Konnte Jesus seine göttliche Macht nach
Belieben ein- und ausschalten?
Kann eine Person allgegenwärtig, aber gleichzeitig nicht an allen Orten anwesend sein? Kann eine Person allwissend sein,
jedoch gleichzeitig nicht alle Dinge wissen? Kann eine Person
unsterblich sein und dennoch sterben? War Jesus unsterblich,
während er tot war? Und dennoch ist Allgegenwart – gemäß der
Theorie der „vollkommenen Göttlichkeit“ – eine der wichtigsten
Eigenschaften der Göttlichkeit. Desgleichen verhält es sich mit
der Allwissenheit. Wie konnte er allwissend sein und trotzdem
nichts wissen, als er im unbewussten Todesschlaf war?
Johannes 10,17.18
Ein anderer „Beweis“, den man oft benutzt, um aufzuzeigen, dass Jesus göttliche Kraft in sich
selbst besaß während er hier auf Erden war, ist Johannes 10,17.18:
„Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, auf dass ich’s wiedernehme.
Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu
lassen und ich habe Macht, es wiederzunehmen. Solch Gebot habe ich empfangen von
meinem Vater.“
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Hier wird behauptet, Jesus erkläre, dass er die Fähigkeit besitze, sich selbst aus eigener Kraft vom
Tode aufzuerwecken und es auch tun würde.
Wenn Jesus behauptet hätte, dass er sich aus eigener Kraft vom Tode auferwecken würde, dann
hätte er sich selbst krass widersprochen, als er sagte: „Ich kann nichts von mir aus tun.“ (Johannes
5,30) Er hätte ebenso mindestens 30 Versen im Neuen Testament widersprochen, welche erklären, dass ihn der Vater vom Tode auferweckt hat. (Siehe z.B. Apostelgeschichte 4,10; 5,30; Römer
10,9; Hebräer 13,20; etc.)
Lass uns diese Verse einmal sorgfältig untersuchen. Das griechische Wort, was hier mit „wiedernehmen“ übersetzt wurde, ist das Wort lambano. Es kann mit „wiedernehmen“ übersetzt werden,
aber richtigerweise ebenso mit: „zu empfangen“, „zu gewinnen“, „zu bekommen“, „zu erhalten“,
„zurückzubekommen“. Dasselbe griechische Wort kommt in Vers 18 vor, aber dort wurde es mit
„empfangen“ übersetzt. Jesus sagte: „Solch Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.“ In diesem Falle wäre es lächerlich gewesen, dieses Wort mit „nehmen“ zu übersetzen. Denn dann würde Christus gesagt haben: „Solches Gebot habe ich genommen von meinem Vater.“ Deshalb übersetzten hier die Übersetzer dieses Wort vorsichtig mit „empfangen“. Was ist aber mit Vers 17?
Meinte Christus in diesem Vers, dass er sein Leben „wiedernehmen“ würde, oder meinte er, dass
er sein Leben „wiederbekommen“ würde?
Christus legte sein Leben nieder, auf dass er es wiederbekomme (nicht wiedernehme). Christus
konnte sich nicht selbst vom Tode auferwecken und tat es auch nicht, sonst wäre er ja gar nicht tot
gewesen.
Christus wird so zitiert: „Ich habe Macht, es wiederzunehmen“. Doch hier sehen wir, wie eine
falsche Übersetzung den Sinn eines Verses vollkommen verändern kann. Das Wort „Macht“ wird
im Neuen Testament oft aus einem von zwei griechischen Wörtern übersetzt. Es sind die Wörter
exousia und dunamis. Obwohl sie beide mit „Macht“ übersetzt werden, bedeuten sie doch etwas
unterschiedliches, und dieser Unterschied ist entscheidend. Exousia bedeutet Autorität oder Vollmacht. Dunamis andererseits ist das Wort, von dem wir das Wort „Dynamit“ ableiten und bezeichnet die eigentliche Kraft im Sinne von Gewalt oder Energie, wiedergegeben mit dem Wort „Macht“.
Das Wort, welches Christus hier verwendete, ist aber das Wort exousia, was deutlich macht, dass
Jesus nicht davon sprach, die Kraft in sich selbst zu besitzen, sondern vielmehr davon, dass er die
Vollmacht, die Erlaubnis oder die Anweisung von Gott dazu bekam, was er zu tun hatte. Christus
hatte also die Vollmacht oder die Erlaubnis sein Leben zu lassen, um es wieder wieder von seinem
Vater empfangen zu können.
Lesen wir diese Verse mit einer passenderen Übersetzung noch einmal:
„Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, auf dass ich es wiederbekomme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe die Vollmacht, es zu lassen und ich habe die Vollmacht, es wiederzubekommen. Solch Gebot
habe ich empfangen von meinem Vater.“
Nun stimmen diese Verse mit der restlichen Schrift überein.
Doch sehen wir uns den 17. Vers aus einem weiteren Blickwinkel an. Was meinte Jesus damit, als
er sagte: „weil ich mein Leben lasse“? Wollte er damit sagen, dass er Selbstmord begehen wollte?
Tötete Jesus sich selbst? War er aktiv an seinem eigenen Tod beteiligt? Absolut nicht! Was meinte er also damit: „weil ich mein Leben lasse“? Damit meinte er, dass er selbst die Entscheidung getroffen hatte, sich in diese Situation zu begeben, in der ihn Menschen töten konnten. Er hätte nicht
nach Jerusalem gehen müssen; er hätte sich der Behandlung nicht unterwerfen müssen, die sie
ihm angetan haben. Er hätte zum Vater beten können und es wären ihm sofort 12 Legionen von
Engeln zu Hilfe gesandt worden (siehe Matthäus 26,53), doch er tat nichts von dem. Er entschied
sich den Umständen zu unterwerfen, die zu seinem Tod führten, aber er tötete sich nicht selbst.
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Gleich danach sagt Jesus: „um es wiederzubekommen (oder wiederzunehmen).“ Nun müssen wir
folgerichtig bleiben. Jesus sagte: „Ich lasse mein Leben ... ich nehme es wieder.“ Logischerweise
sollten wir dieselbe Regel bei der Auslegung beider Teile dieser Aussage anwenden. In der gleichen Weise, wie er sein Leben ließ, würde er es also wiedernehmen oder wiederbekommen. Da er
sich nicht selbst tötete, verstehen wir, dass er sich selbst nur in die Situation begab, in der er sein
Leben verlor. Genauso, wenn er sagt, dass er es wiedernimmt oder wiederbekommt, meinte er
nicht, dass er sich sein Leben aktiv wieder zurücknimmt, sondern vielmehr, dass er die Autorität
oder die Vollmacht besaß sein Leben wiederzubekommen und sein Dasein fortzusetzen.
Die großen Fragen zur Fleischwerdung
Es ist wichtig, dass wir die Hauptpunkte der Menschwerdung Jesu verstehen. Denn, wenn wir sie
verstehen, dann helfen sie uns, ein klareres Verständnis von der Natur Christi bei seiner Menschwerdung zu bekommen.
Es herrscht die Meinung, dass Jesu Hauptaufgabe in dieser Welt die war, ein Beispiel für uns zu
sein. Deshalb glaubt man, dass es eine der größten Versuchungen für ihn war, eine Kraft zu benutzen, um sich von der Versuchung zu befreien, die uns nicht zur Verfügung steht. Man glaubt, dass
eine der Hauptfragen des Kampfes zwischen Gut und Böse die ist, ob der Mensch ohne Sünde leben kann oder nicht, und dass Jesus kam, um zu beweisen, dass dies möglich ist. Wenn er also
seine Kraft benutzt hätte, um sich selbst zu helfen, hätte es bewiesen, dass der Mensch ohne
übernatürliche Hilfe Sünde nicht überwinden kann.
Ich möchte dich fragen, ist es einem sündigen Menschen möglich, ohne übernatürliche Hilfe Sünde
zu überwinden? Ist denn nicht ein Wunder Gottes notwendig, um uns zu befähigen Sünde zu überwinden? Wenn Jesus die Sünde ohne übernatürliche Hilfe überwand, was beweist das, wenn es
um mich und dich geht? Ihm mag es gelungen sein, aber niemandem von uns wird es jemals gelingen. Jesus besaß von Natur aus einen reinen, heiligen Charakter, welcher nur gut ist. Wir aber
nicht. Aber das ist ein zweitrangiges Thema. Die wichtigeren Fragen betreffen die Dinge, die im
Himmel begannen, noch ehe der Mensch geschaffen wurde.
Einige behaupten, dass einer der wichtigsten Punkte der war, dass Jesus versucht wurde, seine eigene göttliche Kraft zu benutzen, um sich selbst zu schützen. Warum sollte er es nötig gehabt haben das zu tun? Gemäß seiner eigenen Worte, hätte dies sein Vater für ihn getan, wenn er ihn
darum gebeten hätte.
Man argumentiert, dass der Vater solch eine Bitte Jesu niemals erfüllt hätte, weil er nicht versucht
werden konnte, Dinge zu tun, durch welche die Möglichkeit bestand die Vollendung des Erlösungsplans zum Scheitern zu bringen. Das scheint ein gutes Argument zu sein, doch es harmoniert nicht
mit der Schrift. Im Matthäusevangelium, als Jesus von der Menge gefangengenommen wurde,
sprang Petrus zu seiner Verteidigung auf und schlug dem Diener des Hohenpriesters ein Ohr ab.
Jesus rügte Petrus und sprach zu ihm die folgenden Worte:
„Meist du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?“ (Matthäus 26,53)
Ich weiß nicht, was sich Petrus bei dieser Frage gedacht hat, oder wie er sie beantwortet hätte,
doch wie würden wir sie beantworten? Hätte sein Vater ihm die Engel gesandt, oder nicht? Was ist
die offensichtliche Bedeutung der Worte Jesu? Er wollte damit eindeutig sagen, dass wenn er seinen Vater darum gebeten hätte, er ihm diese Bitte erfüllt hätte!! Ich kann in diesem Abschnitt keine
andere Bedeutung finden.
Der Erlösungsplan wurde gemeinsam vom Vater und dem Sohn ausgearbeitet, aber es war der
Sohn, der sich freiwillig anbot zu gehen. Der Vater zwang ihn nicht zu gehen, ja, er bat ihn nicht
einmal darum, zu gehen. Gemäß Schwester White, musste Jesus seinen Vater sogar dazu überreden, seiner Entscheidung zu gehen zuzustimmen, denn „der Vater gab seinen geliebten Sohn
nicht ohne Kampf dahin.“ (Siehe Frühe Schriften, S.119,120.) Da es Jesus selbst war, der freiwillig
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entschieden hatte zu gehen, war es auch sein Recht, seine Meinung jederzeit wieder zu ändern.
Von daher ist es klar, dass, wenn er seine Meinung zu irgendeinem Zeitpunkt geändert hätte, sein
Vater diese Entscheidung respektiert hätte. Er hätte ihn vor dem Tod gerettet, ihm seine frühere erhöhte Stellung zurückgegeben und die Menschen ihrem Schicksal überlassen.
Natürlich wäre so etwas nicht geschehen, weil Jesu Charakter der Charakter Gottes ist, und in diesem Charakter gibt es nur Liebe und Barmherzigkeit. Hätte Jesus der Versuchung nachgegeben,
sich selbst zu befreien, so würde das bedeuten, dass Gott nicht wirklich selbstlos ist und sich
selbst mehr liebt, als andere. Dann gäbe es einen Makel in Gottes Charakter. Doch weil es bei
Gott keinen Charakterfehler gibt, deswegen hat Jesus auch keine solche Entscheidung getroffen.
Was sind nun diese wichtigen Gründe für die Menschwerdung Jesu? Es sind folgende:
a) Gott beantwortete die Frage, was für eine Person er in Wirklichkeit ist. Er beantwortete diese
Frage in erster Linie für die menschlichen Wesen, aber ebenso für das gesamte Universum.
Warum musste er das in menschlicher Gestalt tun? Weil er es in göttlicher Gestalt nicht hätte tun
können. Während er göttliche Herrlichkeit und göttliche Macht besaß, war er für den Verstand seiner Geschöpfe so hoch und erhaben, dass sie ihn weder verstehen konnten, noch erkennen, wie
er in Wirklichkeit ist. So musste er sich auf die menschliche Ebene begeben, um so erkannt und
verstanden zu werden. Das ist einer der wichtigsten Gründe für die Menschwerdung. Wenn Christus jedoch heimlich göttliche Kraft besessen hätte, die er nach Belieben benutzen konnte, dann
hätten wir menschlichen Wesen keine Möglichkeit uns sicher zu sein, dass das, was wir in ihm gesehen haben, der wirkliche Charakter Gottes ist. Es wäre so einfach uns zu täuschen, so leicht,
uns glauben zu machen, dass er uns liebt, weil er für uns litt, während er in Wirklichkeit gar nicht
litt, sondern uns lediglich ein göttliches Schauspiel vorführte. Tatsächlich gibt es heute viele Menschen, die glauben, dass in Wirklichkeit genau das passiert ist, weil sie denken, dass Jesus göttliche Kraft in sich selbst besaß.
b) Der zweite wichtige Grund für seine Menschwerdung war, dass Jesus für unsere Sünden sterben musste. Das war der Preis, den die Gerechtigkeit forderte. Der Erlösungsplan hätte nicht
vollendet werden können ohne den Tod des Sohnes Gottes. Und wieder wird die Wirklichkeit seines Todes in Frage gestellt, aufgrund der Vorstellung, dass er göttliche Kraft in sich selbst besaß.
Wir müssten sagen, dass ein Stück von ihm starb, während ein anderes Stück von ihm nicht starb.
Wir müssten unsere gesamten Vorstellungen über den Tod neu definieren, um sie dieser Idee anpassen zu können.
c) Der dritte wichtige Grund ist, dass er kam, um einer von uns zu werden, damit er unser
Vertreter und unser Hohepriester werden konnte. Dieses Amt verlangte jedoch, dass er
genauso ist wie wir. Jemand, der seinen Brüdern in allem gleich ist (siehe Hebräer 2,17).
Jemand, der in allen Dingen so versucht wurde wie wir. Doch wie wäre das möglich
gewesen, wenn er eine Geheimwaffe in seinem Arsenal gehabt hätte (selbst wenn er sie
nur manchmal und niemals für sich selbst benutzt hätte)? Wie könnten wir mit dem
Gedanken klarkommen, dass er genauso war wie wir, ein passender Vertreter, der uns
verstehen und mit uns mitfühlen kann, wenn wir doch genau wüssten, dass er gar nicht so
war wie wir?
Das sind die wichtigen Fragen über seine Menschwerdung. Wir sollten
diese Grundwahrheiten sorgfältig überprüfen. Denn, nur wenn wir diese
Wahrheiten verstehen und welche Auswirkungen unsere Lehren auf sie
haben, werden wir auch zu den richtigen Schlussfolgerungen über die
Menschwerdung Christi und über das Werk, das er hier auf der Erde
vollendete, gelangen.
60
2006 - 4
Geister prüfen – wichtiger denn je
Dr. theol. Lothar Gassmann
In dem Geleitwort dieser Ausgabe wurde bereits auf die zunehmende Verführung in der Endzeit
hingewiesen. Jesus hat ausdrücklich davor gewarnt (Mt 24,4). Diese Warnung sollten die Gläubigen ernst nehmen. Sie sollten sich darauf einstellen, dass sie es mit Mächten und Gewalten zu tun
haben, die hinter diesen Verführungen stehen. Mächte, die nicht aus Fleisch und Blut sind, Mächte
der Finsternis, ja der Widersacher Gottes selbst, der uns dazu verleiten will, die Hand unseres
Herrn zu verlassen oder gar widergöttlichen Mächten dienstbar zu sein. Mit welcher Raffinesse uns
diese Mächte erobern wollen, zeigt die Versuchung Jesu, die sich sogar des göttlichen Wortes bedient, um Jesus auf Abwege zu bringen. Das Leitwort, mit dem unser Herr alle Angriffe abwehrte,
soll auch unser Leitwort sein: „Es steht geschrieben!!!“ Wir sollten es bereits beachten, wenn wir
die Geister prüfen, wenn wir also herausfinden wollen, wes Geistes Kind die Ansinnen sind, die an
uns herangetragen werden.
„Komm, wir gehen zum Wunderheiler!“
„Komm, wir gehen zum Wunderheiler! Er legt dir die Hände auf, sagt dabei ´ Im Namen des Vaters,
des Sohnes und des Heiligen Geistes‘ - und du bist geheilt.“ Mit diesen Worten lud jemand eine
schwer kranke, gläubige Frau zu einem „Heilungsgottesdienst“ ein. Sollte sie mitgehen oder nicht?
Würde die Heilung wirklich im Namen Gottes geschehen? Immerhin hatte das Ganze ja einen
christlichen Rahmen! Oder sollten vielleicht doch finstere, dämonische Mächte im Spiel sein, vor
denen andere Christen sie immer wieder gewarnt hatten? Was sollte sie nur tun? Wie sollte sie die
Geister unterscheiden?
Ein anderes Beispiel: In der Kirchengemeinde XY wird verkündigt, dass man es heutzutage mit
den Geboten der Bibel nicht mehr so genau nehmen müsse. Immerhin schreibe der Apostel Paulus ja in 1.Korinther 6, Vers 12: „Mir ist alles erlaubt.“ Also könne man auch unverheiratet zusammenleben, Discos und Techno- Parties besuchen, Harry Potter zur Unterhaltung konsumieren und
die „gottesdienstliche Segnung homosexuell empfindender Menschen“ durchführen. Im „Zeitalter
der Freiheit“ sei dies alles kein Problem.
Prüfet die Geister!
Ist das wirklich so? Diese zwei Beispiele – und sie könnten unbegrenzt vermehrt werden – zeigen
uns, wie notwendig die „Unterscheidung der Geister“ ist. In 1.Johannes 4, Vers 1 lesen wir: „Ihr
Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es
sind viele.“
Wie aber können wir die Geister prüfen? – Zum ersten handelt es sich bei der Unterscheidung der
Geister (griechisch: diakrisis ton pneumaton) um eine Gabe, die Gott bestimmten Menschen in der
Gemeinde gibt (1.Kor 12,10). Es sind wiedergeborene, ernsthafte Christen, die von Gott diese spezielle geistliche Ausstattung erhalten haben. Die Gemeinde sollte bereit sein, auf ihr warnendes
Wort gegenüber Verführungen und Irrlehren zu hören. Zum zweiten kann auch jeder Christ, der
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nicht diese spezielle Gnadengabe hat, durch eifriges Bibelstudium und Gebet dahin gelangen,
nicht „jedem Wind der Lehre“ zu verfallen, sondern wachsam und warnend verführerischen Zeitströmungen, Irrlehren und Sekten zu begegnen. Er orientiert sich an dem in Gestalt der Bibel niedergeschriebenen Wort Gottes – und zwar allein an diesem Wort und nicht an den Sonderlehren
und Meinungen von Menschen. Alles wird anhand der Bibel geprüft. Und zwar werden die Bibelstellen in ihrem Gesamtzusammenhang (Kontext) und Wortsinn gelesen – und nicht aus dem Zusammenhang gerissen, was falsche Propheten und Sekten sehr gerne tun.
Um an die obigen Beispiele anzuknüpfen: Die Kirchengemeinde XY mit ihrer „Freiheitstheologie“
hat nur den ersten Teil des Verses 1.Korinther 6, Vers 12 zitiert, aber den zweiten Teil (das „aber“!)
unterschlagen. Vollständig heißt der Vers: „Mir ist alles erlaubt, aber nicht alles dient mir zum Guten. Mir ist alles erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.“ Und im Gesamtzusammenhang 1.Korinther 6 wird gerade betont, dass Unzucht, Unmoral und weltliche Ausschweifung (genauso wie Okkultismus und Zauberei) vor Gott schwere Sünden sind: „Fliehet die Unzucht! Alle
Sünden, die der Mensch tut, sind außer seinem Leibe; wer aber Unzucht treibt, der sündigt an sei nem eigenen Leibe. Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch
ist, welchen ihn habt von Gott, und ihr seid nicht euer eigen?“ (1.Kor 6,18 f.).
Göttliche und dämonische Wunder unterscheiden
Auch besagter Wunderheiler lässt wesentliche Punkte aus, welche für eine göttliche, mit der Bibel
übereinstimmende Heilung kennzeichnend sind. Im Folgenden seien sie kurz gegenübergestellt:
Göttlich gewirkte Wunder suchen allein die Ehre Gottes. Sie geschehen immer unentgeltlich und
meist in der Stille (Verbot des Weitersagens und Prahlens). Sie geschehen in Buße und Gebet. Die
Hilfe für Menschen ist mit Sündenvergebung verbunden, was die einzige Grundlage für umfassende Heilung und Rettung ist. Sie helfen zu einem gesunden, natürlichen Leben, zu Vernunft und Arbeit für den Mitmenschen (vgl. z.B. die Heilung des Gichtbrüchigen in Markus 2, Verse 1ff.; ferner
Matthäus 8, Vers 4; 12, Vers 38ff.; 16, Vers 1f. u.ö.). Voraussetzung aller göttlichen Wunder ist die
rechte Vollmacht, und diese ist Geschenk Gottes; man soll sich ihrer nicht rühmen (Lk 9,1 f.;
10,17ff. u.ö.).
Dämonisch gewirkte Wunder hingegen sind Schauwunder (Mirakel), die das Theatralische, die
Sensation, das Massenspektakel suchen. Sie beruhen auf Ritualen, Zeremonien und Zauberei.
Sehr gern - und das ist das Heimtückische - tarnen sie sich als göttliche Wunder und führen den
Namen Gottes im Mund. Aber sie bewirken nur eine äußerliche Heilung ohne innere Umwandlung,
ohne Sündenvergebung und Bekehrung zu Jesus. Oft sind sie mit Geldmacherei verbunden und
geben in Wirklichkeit dem Wundertäter statt Gott die Ehre. Sie führen weg von einem gesunden,
tätigen Leben hin zu Weltflüchtigkeit und Schwärmerei. Klassisches Beispiel in der Heiligen Schrift
ist der Zauberer Simon Magus (Apg 8).
Nachdem die gläubige Frau in der Bibel diese Kennzeichen gelesen hat, entschließt sie sich, trotz
ihrer schweren Krankheit nicht zu dem Wunderheiler zu gehen, sondern auf Gott allein zu vertrauen, der ihr die Krankheit zu Seiner Zeit wegnehmen kann (aber nicht wegnehmen muss, auch nicht
durch menschliches Drängen und Beschwören!).
Kennzeichen falscher Propheten und Irrleherer
Nun betrachten wir in grundsätzlicher Art einige Hauptmerkmale, um falsche Propheten und Irrlehrer zu durchschauen.
Falsche Propheten und Irrlehrer fügen etwas zur Bibel hinzu oder nehmen etwas davon weg (1.Kor
4, 6;2. Joh 1,9; Offb 22,18f). Insbesondere bei Sekten finden sich neben der Bibel fast immer
Schriften, die aus „Visionen“, „Auditionen“, „Neuoffenbarungen“ und Ähnlichem hervorgegangen
sind, zum Beispiel das Buch Mormon der Mormonen, „Wissenschaft und Gesundheit“ bei der
Christlichen Wissenschaft, „Das Fünfte Evangelium“ bei den Anthroposophen, die „Neuoffenbarungen“ von Gabriele Wittek, Edgar Cayce, Jakob Lorber usw. Falsche Propheten und Irrlehrer erfin62
den Lehren, die im Widerspruch zum eindeutigen Wortsinn und Gesamtzusammenhang der Bibel
stehen (Gal 1,6ff). Die Bibel wird in einer oft abenteuerlichen Weise umgedeutet und in ihr Gegenteil verkehrt.
Falsche Propheten und Irrlehrer übergehen zentrale Wahrheiten des christlichen Glaubens und
verleugnen Jesus und sein Werk, vor allem seine Gottessohnschaft, seine Menschwerdung, sein
Sühneopfer am Kreuz und seine leibliche Auferstehung (1.Joh 2,22f.; 4,2f; 2.Joh 1,7; 2.Petrus 2,1;
Judas 4). Hier setzt der Teufel gezielt an, um Menschen vom Erlöser wegzuziehen. Jesus Jesus
Christus wird zwar als „guter Mensch“, „Vorbild“ (im Humanismus) oder gar „Prophet“ (z.B. im Islam) anerkannt, aber nicht als der wirkliche und einzige Sohn Gottes und einzige Retter.
Falsche Propheten und Irrlehrer vermischen Wahrheit und Lüge, um viele Menschen zu verführen
(Joh 8,44; 2.Kor 11,14). Wäre alles total falsch, würde niemand auf sie hereinfallen. Deshalb ist in
den falschen Lehren immer auch ein Körnchen Wahrheit verborgen, das aber letztlich zur Tarnung
der dämonischen Wurzel des Systems dient.
Falsche Propheten und Irrlehrer machen Zukunftsvoraussagen, die mit göttlichem Offenbarungsanspruch vorgetragen werden („Der Herr hat zu mir geredet ...“) und nicht eintreffen (Jer 28,9).
Solches findet sich z.B. mehrfach bei den Zeugen Jehovas, aber auch in pfingstlerischen und charismatischen Kreisen („Propheten-Bewegung“). Die Versprechungen der falschen Propheten sind
oft mit schönen Worten verpackt (Mt 7,15). Satan kommt nicht mit Bocksfüßen und Hörnern daher,
sondern als der Schöne. Gute, Angenehme, als der Welt Gefällige, als „Engel des Lichts“ und verführerisch leuchtender Cherub in Ideologien und Religionen.
Die Lehren der falschen Propheten enthalten oft (nicht immer) ein falsches Evangelium von Frieden, Liebe, Harmonie, Einheit und Toleranz (Jer 6,13f), oft aber auch falsche oder übertriebene
Darstellungen von Gottes Gericht. Das falsche Toleranz- und Friedens- „Evangelium“ wird heutzutage besonders von einflussreichen politischen und kirchlichen Gremien, etwa im Rahmen der
Ökumene, verkündigt. Einheit, Einheit über alles – auch auf Kosten der biblischen Wahrheit! Nicht
mehr „Jesus allein“, sondern „Jesus und...“.
Seid wachsam!
Gottes Wort aber warnt uns: „Seid nüchtern und wachet! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht
umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glau ben, und wisset, dass dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen“ (1.Petr 5,9f). Dieser
Empfehlung des Apostels können wir nachkommen, wenn wir die Geschehnisse der Welt wach
und kritisch beobachten, wenn wir uns in Zeiten der Verführung besonders intensiv mit Gottes Wort
beschäftigen, wenn wir alle unsere Fragen und Zweifel im Gebet vor den Herrn bringen (Jak 1,5),
aber auch wenn wir unsere Fragen mit Brüdern besprechen,die unter dem Geist Gottes stehen
und in besonderer Weise mit der Gabe der Geisterunterscheidung ausgestattet sind. Das Allerwichtigste ist aber, dass wir selbst fest in Jesus gegründet sind und zu IHM aufblicken.
Buchhinweis: L. Gassmann, Prüfet die Geister! Atheismus, Feminismus, Humanismus und andere Ideologien,
Verlag für Reformatorische Erneuerung, Wuppertal 2002, 82 Seiten, 4,90 € ,
ISBN 3-87857-30- 1.
Das Buch ist auch über den Verfasser zu beziehen: Dr. L. Gassmann
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Video
Gert Hoinle
Dein wichtigster Kampf
Viele Menschen sind deprimiert und unglücklich. Dabei ist Jesus gekommen, damit wir "Leben und Überfluss
haben." (Johannes 10, 10). Gottes Wille für uns ist eine hohe Lebensqualität. Doch wir schleppen einen
mächtigen Feind mit uns herum, der dies verhindern will: Unser Fleisch. Pastor Gert Hoinle sagt, was man
da machen kann.
33:01
Nimm dein Kreuz auf!
Jesus spricht davon, dass man täglich sein Kreuz aufnehmen soll. Er meint damit, dass es täglich nötig ist,
bestimmte innere Widerstände zu überwinden, die zwischen uns und der gottgewollten Entfaltung unseres
Potentials stehen. Wie das gehen kann, erläutert Pastor Gert Hoinle anhand der Bibel.
54:35
Norbert Link
Ist Gott eine körperlose Masse ohne Form und Gestalt?
Christus wurde der Gotteslästerung bezichtigt, als er sagte, dass er Gottes Sohn war. Wir werden heute
auch angefeindet, wenn wir die biblische Lehre verkünden, dass wir Gottwesen werden sollen. Doch was ist
Gott, und was werden wir sein? Ist Gott eine körperlose, allgegenwärtige und undefinierbare Wolke oder
Masse, ohne Form und Gestalt? Ist Christus mit einem physischen oder geistlichen Körper auferweckt worden? Reiste er als Gottwesen, vor seiner Geburt als Mensch und auch nach seiner Auferstehung, von einem
Ort zu einem anderen? Reisen Engel? Werden wir als Gottwesen reisen? Wie schnell wird eine solche Reise
vonstattengehen? Und werden wir gleichwohl, wie Gott, alles überall sehen und auf Dinge einwirken können,
egal, wo sie stattfinden? Wie wird das möglich sein?
1:18:00
Endzeitkonferenz Ost Neudorf 2015
Der heilige Priesterauftrag Jesu Christi - 1:05.54
Die besondere Bedeutung Israels in der Endzeit - 1:01:49
Antike Prophezeiungen Unglaublich aber wahr - Die Bibel unter der
Lupe
16:03
Hochverrat deutscher Bibelbersetzer
Römer 14 - Teil 1 - 11:12
Römer 14 - Teil 2 - 13:28
Markus 7 - Teil 1 - 12:39
Markus 7 - Teil 2 - 14:58
Kolosser 2 - Teil 1 - 12:30
Kolosser 2 - Teil 2 - 12:28
Angriff gegen die 2 Endzeitpropheten - 1:23
Wer sind die 2 Endzeitpropheten Zeugen - Teil 1 - 14:45
Wer sind die 2 Endzeitpropheten Zeugen - Teil 2 - 4:45
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Rainer Trampert - Europa zwischen Weltmacht und Zerfall
Tele-Akademie/SWR
Wird Europa zum Sanierungsfall? Das Kapital, so Rainer Trampert, sprenge die Fesseln der europäischen Nationen. Die Marktwirtschaft sei historisch überholt.
44:37
David Icke - Die geplante Zerstörung der Europischen Völker
David Icke über die Masseneinwanderung nach Europa und die Rolle Merkels.
Deutsche Untertitel
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