Nr. 218 / Rhein-Neckar-Zeitung LOKALREDAKTION WIESLOCH So erreichen Sie die Lokalredaktion: Anzeigen/Vertrieb: Tel. 0 62 22 - 58 76 73 00 Fax 0 62 22 - 58 76 673 00 E-Mail: [email protected] Tel. Redaktion: 0 62 22 - 58 76 73 50 Fax Redaktion: 0 62 22 - 58 76 673 50 E-Mail: [email protected] Stadt lädt ein zur Kandidatenvorstellung Wiesloch. Am morgigen Dienstag, 22. September, werden sich die beiden Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters, Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr und Dirk Elkemann, ab 20 Uhr den Bürgern in einer Kandidatenvorstellung im Staufersaal des Palatins präsentieren, Einlass ist bereits um 19 Uhr. Der bisherige Amtsinhaber Franz Schaidhammer, der wegen Eintritts in den Ruhestand nicht mehr zur Wahl steht, wird die Moderation übernehmen. Jeder Kandidat hat laut Stadt 15 Minuten Zeit, um sich und sein Wahlprogramm vorzustellen. Danach haben die Wieslocher Gelegenheit, den Kandidaten in einer circa einstündigen Fragerunde auf den Zahn zu fühlen. Wer eine Frage stellt, muss sich mit Namen und Anschrift vorstellen, teilt die Stadt mit. Das Ende der Vorstellung bildet jeweils ein kurzes Schlusswort der Kandidaten. Im Anschluss wird den Einwohnern im Foyer des Palatins die Gelegenheit gegeben, im persönlichen Gespräch den Kandidaten Fragen zu stellen. Wer mit dem Auto ins Palatin fahren möchte, kann an diesem Abend hier kostenlos parken. Ausfahrtickets gibt es vor Beginn und am Ende der Veranstaltung. NACHRICHTEN IN KÜRZE „Saitensprung“ im 1st Pub Walldorf. Am Samstag, 26. September, 20.30 Uhr, spielt die Band „Saitensprung“ im 1st Pub in Walldorf. Das Repertoire der Band umfasst alles von Schlagern über Country und Blues bis hin zu Hardrock. DIE RNZ GRATULIERT Alles Gute! Wiesloch. Eugen Niemczyk, Bergstr. 32, 81 Jahre - Gisela Schacke, Zur Tuchbleiche 19, 80 Jahre - Dietrich Gloger, Königswiese 12, 76 Jahre. Wiesloch-Baiertal. Klara Filsinger, Kolpingstr. 4, 84 Jahre - Helga Keller, Hirschgasse 12, 79 Jahre . Dielheim. Theresia Schmidts, Industriestr. 13, 87 Jahre - Alfred Laier, Goethestr. 9, 76 Jahre. Dielheim-Balzfeld. Emil Reißfelder, Stockäckerweg 11, 71 Jahre. Mühlhausen-Rettigheim. Johann Kaiser, Gartenstr. 25, 86 Jahre. St. Leon-Rot. Irene Leonhardt, Am Kolbenacker 10, 76 Jahre - Anemaria Prosek, Sepp-Herberger-Str. 27, 71 Jahre. Walldorf. Katharina Gurka, 86 Jahre. WIESLOCH−WALLDORF Montag, 21. September 2015 3 Nur wer „in de Bach“ gebadet hat, gehört dazu In Baiertal ist „wieder Kerwezeit“ – Am Samstag fiel der Startschuss zum dreitägigen Fest – Heute geht es ausgelassen weiter sprühen gründlich die über das Baiertal. (heb) Zur Eröffnung Wasser gespannte Slackline ein der 38. Briggehossler Stroßeund spritzen Wasser über die kerwe des Stadtteilvereins bedas Ufer säumenden Zugrüßen die „Kerwe-Bojeschauer. moschda“ Sven Schmidt und Christian Kuntschik neben Dann geht’s beim Bachquiz Schatthäuser „Esel“ und um Heimatkunde: Wann war Wieslocher „Stehkräge“ auch die erste Straßenkerwe? Wann die OB-Kandidaten Kai war die feindliche Übernahme Schmidt-Eisenlohr und Dirk durch Wiesloch? Und wann war Elkemann, die sich mitten im Schinderhannes in Baiadl akWahlkampf befinden. Hoch tiv? Wer in den Zweierteams oben auf der „Kerwe-Brigg“ falsch liegt schickt seinen übernehmen sie von OrtsvorPartner auf die Slackline. Die steher Karl-Heinz Markmann Teilnehmer liegen meist damit dem großen Schlüssel zuneben („Nein, Malte, der gleich die Ortsgewalt – zuSchinderhannes war 1986 mindest für die nächsten drei schon lange tot“), so dass die Tage. Slackline stark beansprucht „Briggehossler“ werden die wird. Und irgendwie hat man Baiertaler genannt, weil sich in den Eindruck, dass doch noch früheren Jahren zumeist MänÖl daran haftet, so schnell liener „uff de Brigg“ getroffen gen die Burschen im Wasser. und Neuigkeiten ausgetauscht Martin Tunaj vom MGV Frohhaben sollen: B-K-S, Bessasinn trägt neben BH sicherwissa, Klugscheißa, Schdängheitshalber auch eine gara, bringt es der Kerwe- Symbolträchtiger Akt auf der „Kerwe-Brigg“: Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann übergibt den überdimensionalen Schwimmbrille und das „fliebürgermeister auf den Punkt. Schlüssel an die Kerwe-Bürgermeister. Heute haben die beiden die Ortsgewalt noch inne. Foto: Sabine Hebbelmann gende Einhorn“ vom Fußballverein beweist, dass es auch Die Kurpfälzer Weinkönischwimmen kann. Aufgrund der Halgin Marisa I. ruft mit den Weinprinzes- Markmann den Zapfhahn und das Bier er hineingeschubst wurde. sinnen Wibke und Rebecca die Kerwe- schäumt in die Gläser. In Baiertal dreht Zwei Gestalten in Schutzkleidung und tungsnote liegt das Männerballett gemeinde dazu auf, den edlen Rebensaft sich alles um den Gauangelbach. Hier ge- Mundschutz laufen am Ufer entlang. schließlich vor dem Musikverein. Dritter nicht verderben zu lassen. „Es ist Ker- hört man erst richtig dazu, wenn man zu- „Was macht ihr da?“, fragt Sven Schmidt wird der MGV Frohsinn. wezeit“, tönt es vom Band. Das kultver- mindest einmal „in dere Bach gebadet streng. Nicht dass sie das Wasser mit Öl Trotz des durchwachsenen Wetters ist dächtige Lied haben die Kerweborschte hat“. Wohl jeder, so ist von den Einhei- verseuchen, um die Kerwe zu boykot- die Stimmung bei Groß und Klein prächvor vier Jahren selbst gedichtet und ein- mischen zu erfahren, sei da mal als Kind tieren, wie vor zwei Jahren die Schatt- tig, die Kinder spielen am Ufer und auf drin gelandet, als er versucht habe, auf häuser ... Sie wollen nach der Ölkatastgespielt. der (erweiterten) Kerwemeile links und Routiniert platziert Karl-Heinz die andere Seite zu springen oder wenn rophe erst mal desinfizieren, erklären sie, rechts des Baches trifft man sich und lässt es sich gut gehen. Unter anderem gibt es knusprige Flammkuchen, Weinschorle aus Dubbegläser und Schlumbelbrie, Grapefruitsaft mit Wodka. Die neueste Herbst- und Wintermode zeigt Katja Wagenblaß, Inhaberin von Uschi’s Modeshop, bei einer Modenschau über der Brigg. Kunden werden zu Models und bewegen sich auf dem Laufsteg als wäre das ihre Welt. Nach Festumzug, Kerweredd, Schlumpeltaufe und „Briehmuldepaddle“ am Sonntag (Bericht folgt) ist für Montag noch einmal Straßenkerwe angesagt, unter anderem mit einem Kinderflohmarkt. Wie Christian Kuntschik verrät, gibt es um 17 Uhr erstmals eine „Glendadaaf“. Der Ortschaftsrat wird auf dem Geländer am Bach mundartliche Begriffe verewigen. Im Mundartlexikon „Baiertlarisch von A bis Z“ steht eine reiche Auswahl zur Verfügung. Die Kerweschlumpel wird beerdigt und der Rathausschlüssel seinem eigentlichen BeHauptperson während der drei Kerwetage in Baiertal ist unbestritten die Kerweschlumpel, die von den Kerweborschte eifersüchtig behütet sitzer, dem Ortsvorsteher, zurückgegeben. wird; gleich wird einer nass: Darum geht es beim Kerwequiz am Samstag. Fotos: Sabine Hebbelmann Der Gemeinderat tagt POLIZEIBERICHT Überfall auf Bekleidungsmarkt St. Leon-Rot. In der Spargelgemeinde ist am Freitagabend ein Bekleidungsmarkt überfallen worden. Laut Polizei betrat kurz vor 18 Uhr ein circa 20 Jahre alter Mann den NKD-Markt in der Hauptstraße. Er ging direkt auf die an der Kasse sitzende 41-jährige Verkäuferin zu und forderte unter Drohungen die Herausgabe von Bargeld. Er konnte mit seiner Beute in Höhe von circa 1000 Euro zu Fuß flüchten. Die Fahndung mit meh- reren Streifenwagen verlief ergebnislos. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Der Täter wurde als 1,85 Meter großer und schlanker Südländer beschrieben. Er trug einen Schnurrbart und war dunkel bekleidet. Zeugen, die Hinweise zu dem Täter geben können, werden gebeten, sich unter 0621/1 74 55 55 bei der Polizei zu melden. „Navi“ aus Auto gestohlen St. Leon-Rot. Bislang unbekannte Täter entwendeten zwischen Mittwochabend, 22 Uhr, und Donnerstagvormittag, 7.30 Uhr, das Navigations- und Multimediasystem aus einem in der Ringstraße geparkten BMW. Um an das mehrere Tausend Euro teure Gerät zu gelangen, schlugen die Unbekannten ein Seitenfenster des Autos ein. Zeugen werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Wiesloch unter 0 62 22/ 5 70 90 oder mit dem Polizeiposten St. Leon-Rot unter 0 62 27/ 88 16 00 in Verbindung zu setzen. Mühlhausen. Der Gemeinderat tagt am Donnerstag, 24. September, um 19 Uhr im Mühlhausener Rathaus. Es geht um eine Vertragsanpassung zum Nadelstammholzverkauf im Rahmen des Holzkartellverfahrens; Sachstandsberichte zur Sanierung der Hauptstraße und zum Neubau des Kinderhauses Rettigheim folgen. Der Bebauungsplan „Ortsmitte IV“ ist ebenso Thema wie die Schaffung der Stelle eines Integrationsbeauftragten im Gemeindeverwaltungsverband. Jeder kann etwas gegen den Klimawandel tun Mühlhausen bringt zusammen mit den Bürgern sein Klimaschutzkonzept auf den Weg Mühlhausen. (heb) „Geht’s noch lang“, fragt Bürgermeister Jens Spanberger besorgt, als sich der Balken bedenklich dem Durchschnitt annähert. Bei der Auftaktveranstaltung zum Klimaschutz in der Gemeinde Mühlhausen probiert er den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes aus, mit dem jeder seine persönliche CO2Bilanz und entsprechende Verbesserungsmöglichkeiten ermitteln kann. Nicht nur die Ölheizung, auch Ernährungsgewohnheiten, Flugreisen und Hotelübernachtungen schlagen überraschend deutlich zu Buche. Jetzt kommt nur noch der allgemeine Konsum, beruhigt Alexander Fucker von der MVV Regioplan. „Durchschnittlich“, gibt der Bürgermeister an und ist überrascht, welchen Satz nach oben der Balken macht. Klimaextreme häufen sich, das ist inzwischen auch hierzulande deutlich spürbar. „Ein ‚weiter so’ gibt es nicht“, machte der Bürgermeister bei der Begrüßung deutlich. Er zitiert Barack Obama mit den Worten: „Als Präsident und Vater weigere ich mich, einen Planeten zu hinterlassen, der nicht mehr repariert werden kann.“ Spanberger hatte die Bürger eingeladen, zusammen mit der Gemeinde ein Klimaschutzkonzept zu ent- wickeln. „Was kann jeder tun?“, das sei die Frage. Die Gemeinde gehe mit energetischen Sanierungen und der Umstellung auf LED-Leuchten voran, doch die kommunalen Gebäude machten nur einen kleinen Teil der örtlichen CO2-Emissionen aus. Mehr als zehn Tonnen CO2 verursacht der Durchschnittsbürger in Deutschland pro Jahr. Viel zu viel, sagt Klaus Keßler von der unabhängigen regionalen Energieberatung KliBA. Ziel sei, den Klimawandel beherrschbar zu machen. Dafür müssten die durchschnittlichen CO2Emissionen pro Kopf auf 2 bis 2,5 Tonnen pro Jahr gesenkt werden. Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität gingen in die persönliche CO2-Bilanz ein. „Wir brauchen die Kooperation mit den Kommunen“, betont Jürgen Obländer vom Eigenbetrieb Bau und Vermögen des Rhein-Neckar-Kreises und nennt das Klimaschutzkonzept des Kreises, an dem sich 52 von 54 Gemeinden beteiligen. „Was denken Sie eigentlich, womit sollen wir anfangen?“, fragt Umweltbeauftragte Dr. Brigitta Martens-Aly die Bürger. An drei Thementischen will sie zusammen mit anderen Experten Anregungen und Ideen der Teilnehmer aufnehmen. Zum Thema Erneuerbare Ener- gien in Form von Strom und Wärme haben sich fachkundige Bürger zusammengefunden: ein Physiker, ein Architekt und zwei Handwerker. Schnell ist klar: Es gibt erhebliches Potenzial in der Gemeinde. Diskutiert wird aber auch die Speicherproblematik. „Wie bringe ich Ökologie und Ökonomie so in Einklang, dass die Akzeptanz da ist?“, bringt es Markus Prien von der MVV Regioplan auf den Punkt. Mit Martens-Aly betreut Annette Vossik vom Mühlhausener BFE Institut für Energie und Umwelt die Themen Mobilität und Gewerbe. Das Interesse der Bürger ist groß und es sprudeln die Anregungen: Carsharing fördern, die Attraktivität des ÖPNV steigern und das bestehende Angebot bekannter machen, Gewerbebetriebe motivieren, ihre Einsparpotenziale zu nutzen, Baugebiete so steuern, dass sie energieeffizient sind, und Möglichkeiten finden, auch die Gebäude im Bestand zu erreichen. „Wir hätten noch zwei Stunden weitermachen können“, freut sich Vossik. „Schade dass ich so allein war an meinem Tisch, ich hatte gedacht, dass das Thema ‚private Haushalte’ jeden interessiert“, sagt Alexander Fucker. Doch neben dem Bürgermeister interessierte Gespannter Blick auf den Computer: Bürgermeister Jens Spanberger (2. v. li.) lässt sich gerade seinen ökologischen Fußabdruck erstellen. Foto: Sabine Hebbelmann sich auch eine besonders engagierte Bürgerin. Sie wohnt in einem Mehrfamilienhaus und will die Eigentümergemeinschaft dazu bewegen, sich rechtzeitig Gedanken über eine neue und umweltfreundliche Heizanlage zu machen, bevor diese ausfällt und schnell Ersatz beschafft werden muss. In Mühlhausen, wo viel mit Erdöl und Erdgas geheizt wird, sei das Potenzial groß, bestätigt Fucker. Bürgermeister Spanberger stellte in Aussicht, das kostenlose Beratungsangebot der KliBA im Ort noch mehr bekannt machen zu wollen. Ein großer Teil der Teilnehmer füllte einen Fragebogen aus und bekundete sein Interesse an einer weiteren Mitarbeit am Klimaschutzkonzept der Gemeinde. RNZ Nr. vom 21. September 2015
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