Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Bonn, Michael Kranz, ist zur Zeit nicht in Bonn und deshalb habe ich die angenehme Aufgabe, Sie alle zur Verleihung des Ernst – Robert – Curtius – Preises 2015 hier im Universitätsforum zu begrüßen. Besonders herzlich begrüßen möchte die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer. Wir alle bedanken uns bei Ihnen, Frau Ministerpräsidentin, dass sie trotz ihrer vielfältigen politischen Aufgaben uns – und ich glaube insbesondere den Preisträgern – die Ehre geben als Laudatorin zu uns zu kommen. Ich begrüße den Rektor unserer Universität, Professor Michael Hoch. Magnifizenz, haben sie Dank, dass wir diese Preisverleihung in diesem wunderschönen Universitätsforum durchführen dürfen. Ich begrüße die Mitglieder der Jury – Prof. Wolfgang Bergsdorf, Dr. Hans Daniels, Herrn Thomas Grundmann, Frau Prof. Marion Gymnich, Prof. Wolf-Dieter Lange, Prof. Christian Moser und Dr. Hajo Steinert. Ihnen gebührt unsere besondere Anerkennung für ihre intensive und kompetente Arbeit als Jury der Preise. - und natürlich begrüße ich den Förderpreisträger des Jahres 2015, Herrn Prof. Philipp Felsch und insbesondere den Preisträger des Jahres 2015, Herrn Prof. Josef Isensee Der Ernst – Robert – Curtius – Preis ist ein seit 1984 vergebener Literaturpreis. Sein damaliger Stifter, Thomas Grundmann, ist auch für den diesjährigen Preis Mitglied der Jury und heute Abend bei uns anwesend. In den Jahren 2005 und 2007 wurde die Auszeichnung gemeinsam von der Thalia Holding und Herrn Grundmann verliehen, seit 2009 hat die Universitätsgesellschaft Bonn die Trägerschaft für den Preis übernommen. Zur Persönlichkeit des Namensgebers des Preises musste ich nicht lange recherchieren, ich erlaube mir, frei aus den Begrüßungsworten von Michael Kranz von 2013 zu zitieren, ohne in den Verdacht eines Plagiats geraten zu wollen. Nach Abitur und Studium der Philologie in Straßburg, Berlin und Heidelberg promovierte Curtius 1912 bei Gustav Gröber in Straßburg und habilitierte sich 1915 unter Heinrich Schneegans in Bonn. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er 1919 a.o. Professor in Bonn, 1920 ordentlicher Professor in Marburg ging 1924 nach Heidelberg und kehrte 1929 an die Universität Bonn zurück. Nach den Schrecken des 1. Weltkrieges arbeitete Curtius mit großer Intensität für die Verständigung von Franzosen und Deutschen im Rahmen der deutsch-französischen Kulturtreffen. In Zeitungen und Zeitschriften äußerte er sich zu den drängenden Problemen seiner Zeit. In seinen Essays bekennt Curtius sich zu einer am Humanismus und an der Weimarer Klassik ausgerichteten Kultur, die er den nationalistischen – und erst recht den nationalsozialistischen – Bestrebungen seiner Zeit entgegenstellte. Nach der Machtergreifung während des Dritten Reiches wich Curtius auf die Bearbeitung der mittelalterlichen Literatur aus. 1948 publizierte er sein Werk „Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter“ ein hoch geschätztes Standardwerk im Geist eines gemeinsamen europäischen Kulturbegriffes. Sein Ruhm und sein hohes internationales zeigt sich unter anderem in den ihm verliehenen Würden des Lessingpreis 1950, der Ehrendoktorwürde der Universität Glasgow 1951, der als erstem Deutschen nach 1933 verliehenen Ehrendoktorwürde der Pariser Sorbonne 1954 und dem ihm verliehenen Orden Pour le Mérite . Ernst Robert Curius starb am 19. April 1956. Mit dem nach Ernst Robert Curtius benannten Preis wird alle 2 Jahre ein essayistisches Lebenswerk oder ein herausragendes Einzelwerk geehrt; er ist mit 8.000 Euro dotiert. Der gleichzeitig vergebene, mit 4.000 Euro dotierte Ernst-Robert-Curtius-Förder-Preis soll jüngere Schriftsteller unter 40 Jahren hervorheben. Beide Preise wollen den deutschsprachigen Essay als eigenständige literarische Kunstform fördern. Die Preisvergabe orientiert sich neben sprachlichen Kriterien an den Gedanken von Curtius sowie den Kriterien des vereinten Europas und der Völkerverständigung. Preisträger der Vergangenheit waren u.a. Golo Mann, Friedrich Dürrenmatt, Hermann Lübbe, Peter Sloterdijk, Hans Magnus Enzensberger, Hans Küng und Richard Schröder. In diesem Jahr ehren wir mit dem Förderpreis den Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Phillipp Felsch den uns Frau Prof. Gymnich vorstellen wird. Den Hauptpreis erhält für sein Lebenswerk Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Isensee Dessen Laudatio, wie schon angekündigt, Frau Ministerpräsidentin Annegret KrampKarrenbauer vornehmen wird. Ich möchte schließen mit dem herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bitte nun Magnifizenz Hoch um sein Grußwort.
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