Ausgabe 4 Februar 2016 Ausgabe 4 Februar 2016 Desert news Desert Joy Tomaten aus Tunesien – aus einem besonderen Anbaugebiet. Das sind Fair Trade Tomaten voller Geschmack, die auf eine verantwortungsvolle Art und Weise angebaut werden. Mit Respekt für die Mitarbeiter, die enthusiastisch und ehrgeizig sind sowie hart arbeiten. Um Lebensumstände zu verbessern. Und die besten und leckersten Tomaten anzubauen. Tomaten Aktuell haben wir in allen Gewächshäusern einen hohen Ernteertrag. Bei vier verschiedenen Tomatensorten ist es allerdings teilweise eine ziemliche Herausforderung, die verschiedenen Bedürfnisse der unterschiedlichen Pflanzensorten erfüllen zu können. Zum Glück steht auch hier der Frühling vor der Tür und das bedeutet, dass die tunesische Sonne bald ihr Bestes gibt. Und das viele Sonnenlicht hilft den Pflanzen sehr. Die Qualität und der Geschmack unserer Tomaten sind zurzeit hervorragend. Durch die große Menge Zucker, die die Pflanzen mit all dem Sonnenlicht herstellen können, sind die Tomaten aktuell genauso süß wie holländische Erdbeeren! Aber all das Licht ist auch eine Warnung vor dem heißen Sommer, der uns in jedem Fall bevorsteht. Darum sind wir vollauf damit beschäftigt, die Pflanzen auf diese wärmere Periode vorzubereiten – sodass die Qualität der Tomaten auch später in der Saison garantiert werden kann. Mehr Blätter und viel frisches Wasser müssen dann dafür sorgen, dass noch mehr Blattwerk produziert wird, das die Pflanze bald gut nutzen kann, um darüber extra Wasser zu verdampfen. Durch diese Verdunstung kühlt die Pflanze sich selbst und auch das Gewächshaus. Das funktioniert so gut, dass es im Sommer im Gewächshaus ganze 10 Grad kühler als draußen sein kann. Das ist auch nötig, denn mit Außentemperaturen von 38–40 Grad Celsius kann es richtig heiß werden in Tunesien! Kurz gesagt, wir genießen im Moment die super Tomaten, die wir täglich ernten, sind aber gleichzeitig schon sehr mit den Vorbereitungen für den heißen afrikanischen Sommer beschäftigt! Award fur Dali Mohamed Ali (Dali) studierte Pflanzenanbau an der Universität in Tunesien und arbeitet nun bei Desert Joy. Während seines Studiums hat er eine Idee ausgearbeitet, über die er sehr euphorisch war: die Herstellung von qualitativ hochwertigem Kompost aus organischem Abfall durch die Zufügung von Würmern. Sein Ziel: unbrauchbaren organischen Abfall aufwerten und die Umweltverschmutzung reduzieren. Kompostieren ist das Herstellen einer Mischung, in diesem Fall aus Schlachtabfälle und Holz, die bei einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Feuchtigkeits- und Sauerstoffgehalt durch Mikroorganismen verwest. Die Kompostwürmer (Eisenia foetida), die zugefügt werden, sorgen selbst für ein Gleichgewicht zwischen der Menge Nahrung, dem verfügbaren Platz und der eigenen Anzahl. Dieser Kompost ist durch die Ausscheidungen der Würmer von hoher Qualität. Dali (im grünen Pulli) ist hiermit Zweiter beim nationalen Innovationswettbewerb geworden! Desert Joy S.A.R.L. Chenchou km 20 Gabès 6095 www.desertjoy.tn www.fairtradetomatoes.com VAT 1276417H/000/A/M Desert Joy RIB 08 088 0250610000408 92 BIAT GABES IBAN TN590808 8025 0610 0004 0892 Desert Joy Fairtrade RIB 08 088 0250610000505 92 BIAT GABES IBAN TN590808 8025 0610 0005 0592 Ausgabe 4 Februar 2016 Bio-Tomaten und Zuckerschoten Dieses Jahr wurde bei Desert Joy ein Test zum Bio-Anbau gestartet. Dafür ist natürlich Vorbereitung nötig: die Zertifizierung erhalten nach den Richtlinien von ECOCERT, passende Sorten selektieren und Informationen über die Herstellung von organischem Kompost recherchieren. Außerdem wurden fünf Folientunnel (à 500 m²) auf einem Grundstück neben den heutigen Gewächshäusern errichtet – für das Pflanzen von Tomaten und Zuckerschoten. Flüssiger Kompost wird aus großen Teebeuteln mit organischem Material gepresst. Und Knoblauch wird genutzt, um Insekten und Plagen abzuwehren – indem man ein Extrakt auf und um die Öffnungen der Tunnel sprüht und kleine Beutel mit frisch gehaktem Knoblauch aufhängt. Unsere Mitarbeiterin Nahed Ferchichi ist verantwortlich für den Bio-Anbau und behandelt die Pflanzen so, als wären sie ihre Kinder. Es sieht tadellos aus und die Pflanzen wachsen gut und beständig. Das wäre doch super: Fair Trade- UND BioTomaten oder -Zuckerschoten. Bald mehr dazu! Im Bild Auf dem Foto oben ist Hanen Benkhoud zu sehen. Sie ist Mutter von zwei Kindern und arbeitet von Beginn an in der Finanzabteilung von Desert Joy. Wir fragten sie nach ihren Erfahrungen als arbeitende Mutter, wie ihre Umgebung darauf reagiert und warum sie arbeitet. Denn arbeitende Mütter sind keine Selbstverständlichkeit in dieser Region von El Hamma: „Als ich anfing zu arbeiten, befand ich mich in einer schwierigen Situation in meinem Leben, ich habe also wirklich gut darüber nachgedacht. Ich bin eine Frau mit zwei Kindern, beide mit gesundheitlichen Problemen und einem Mann, der weit weg arbeitet und nur an den Wochenenden zu Hause ist. Aber Desert Joy stellte sich als Ort heraus, an dem ich meine Probleme vergessen konnte und die Arbeit hatte einen positiven Einfluss auf mein Leben. Ich merkte, dass ich eine produktive Person sein kann, so wie ich mir das während meines Studiums auch immer vorgestellt hatte. Nicht nur eine Mutter, die waschen und kochen kann. Als meine Kinder viel krank waren, hatte ich allerdings schon Angst, dass mir gekündigt wird. Zum Glück nicht! Ich habe eine Mutter, die viel aufgefangen hat und ich kann Teilzeit arbeiten (36 Stunden pro Woche). Im Süden steigt die Anzahl der Frauen, die arbeiten, aber es ist noch immer sehr schwierig. Andere Menschen bestürmen dich manchmal so mit Fragen, dass man sich selbst verteidigen muss. Jeder hat eine Meinung dazu und der soziale Druck ist ziemlich groß. Aber ich bin glücklich! Ich habe einen guten Mann, eine hilfsbereite Mutter und ich arbeite bei einem tollen Betrieb mit einem netten Team. Die Atmosphäre bei Desert Joy kann man bei einem anderen tunesischen Betrieb so nicht finden.” Sie haben Fragen oder Anregungen zum Update? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Per E-mail [email protected] oder per Telefon 00216 92 591 730.
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