Name: Florian Besel Austauschjahr: WS 2013/2014 Gastuniversität: Universidad de Valladolid Stadt: Valladolid Land: Spanien Anreise Valladolid besitzt zwar einen Flughafen, dennoch empfiehlt es sich mit dem Flugzeug über Madrid anzureisen. Ich habe meinen Flug sofort gebucht nachdem ich die Zusage für den Platz in Valladolid hatte. Für Hin- und Rückflug mit Lufthansa habe ich 185 Euro gezahlt. Wenn man spät dran ist kann der Flug auch bis zu 300 Euro koten. In Madrid angekommen ist es sinnvoll einen der ALSA Busse zu nehmen. Diese brauchen zwar 3 Stunden bis Valladolid, kosten aber nur 15 Euro und fahren direkt am Flughafen ab. Es schadet auch nicht wenn man den Bus schon vorher Online bucht (auf ALSA.es), da es einem sonst passieren kann dass der Bus voll ist und man 3 Stunden auf den nächsten Warten muss. Man sollte auch berücksichtigen dass die Distanzen am Flughafen sehr groß sind. Vom Terminal 2 bis zum Terminal 4 (wo der Bus Abfährt) habe ich, inklusive Warten auf Gepäck, etwa eine Stunde gebraucht. Alternativ könnte man auch mit dem Zug von Madrid nach Valladolid fahren, dieser ist allerdings doppelt so teuer und man muss auch noch vom Flughafen zum Bahnhof fahren. Wohnung Ich habe mich vor meiner Abreise nicht um eine Wohnung gekümmert, weil ich lieber mit Spaniern zusammen in einer WG wohnen wollte. So habe ich 2 Nächte in einem Hostel gebucht und mich vor Ort auf die Suche nach einer schönen WG gemacht. Freie WG Zimmer gab es genug. In der Casa de Estudiante lag ein ganzer Ordner mit freien Zimmern aus, was ich allerdings erst mitbekam als ich meine WG schon gefunden hatte. Auch wenn die sprachliche Verständigung nicht einfach war, bin ich schließlich in eine WG mit einer Spanierin, einem Spanier und einem WG Hund namens Tula gezogen. Die Suche hat einen Tag gedauert, so dass ich die zweite Nacht im Hostel gar nicht mehr genutzt habe. Für mein möbliertes Zimmer (in Spanien werden alle Zimmer möbliert vermietet) habe ich 165 Euro plus Gastos (Nebenkosten, ca 40 Euro) gezahlt. Das Studentenwohnheim ist nicht zu empfehlen, da es sehr teuer ist. Wem es zu riskant ist vor Ort eine Wohnung zu suchen kann sich auch Problemlos von der Uni Valladolid eine Wohnung vermitteln lassen. Diese sind auch sehr sauber und ordentlich, allerdings wohnt man fast ausschließlich mit anderen Erasmusstudenten zusammen, was nicht gerade optimal ist um die Sprache zu erlernen. Essen Die Preise für Lebensmittel sind in Valladolid insgesamt Betrachtet günstiger als in Deutschland. Gerade Fleisch, Salami, Obst und Gemüse sind sehr preiswert. Lediglich bei einigen Produkten wie Thunfisch oder Käse zahlt man deutlich mehr. Wenn man Essen geht ist es wiederum supergünstig. So zahlt man für ein kleines Bier mit Tapas etwa 2 Euro. Auf jeden Fall sollte man sich während seines Aufenthaltes den jamon iberico, chichas und Lomo, welche typisch für die Region um Valladolid sind, nicht entgehen lassen. Stadt Valladolid ist etwas größer als Augsburg mit ca 300000 Einwohnern. Allerdings sind die Distanzen in Valladolid nicht so groß. Man kann quasi alles zu Fuß erreichen. Von meiner Wohnung am Plaza de Batallas war ich in 15 Minuten in der Innenstadt und in 5 Minuten an der Uni. Die größte Strecke bis zur Estación de Autobuses war auch in 30 Minuten zu Fuß erreichbar. Ich bin deshalb eigentlich nie mit dem Bus gefahren. Das Busnetz in Valladolid ist auch etwas kompliziert und es werden keine Haltestellen angesagt. Auch meine Spanischen Mitbewohner wussten nicht immer welcher Bus wohin fährt. Man sollte aber nicht unbedingt südlich des Campo Grande wohnen, da man dann sehr weit von Uni und Innenstadt entfernt ist. Feiern Discos wie in Augsburg findet man hier weniger, dafür sehr viele Bars mit großer Tanzfläche. Zeitlich starten die Feiern in Valladolid später als man es von Deutschland gewohnt ist. Auch die Preise beim Weggehen liegen weit unter Deutschen Verhältnissen. Eintritt muss man in der Regel nicht zahlen und ein Rum/Cola kostet ca 3-4 Euro. Dazu bekommt man sehr viel ausgegeben wenn man als Erasmusstudent in die Bar kommt. Das Kultgetränk der spanischen Jugend ist Calimocho, eine Mischung aus Cola und Rotwein. Kultur, Eigenheiten und sonstiges Kulturell hat Valladolid leider nicht sehr viel zu bieten. Es gibt ein paar Museen, von welchen das Museo de Torro am empfehlenswertesten ist. Dass es hier sonst nicht sehr viel gibt hängt wohl damit zusammen dass es eine Studentenstadt ist und keine Touristenstadt. Mir persönlich hat die Stadt sehr gut gefallen, auch wenn meine spanischen Mitbewohner der Meinung anderer Meinung waren. Es werden auch sehr viele Resien in andere über das ESN (European Student Network) angeboten. Ich habe an allen Ausflügen der ESN teilgenommen. Wir waren in Avila, Segovia, Salamanca, Madrid, Léon, Sevilla, Córdoba und Granada. Die Ausflüge waren alle super und preiswert. Am beeindruckensten war aber der Andalusienausflug. Die für mich größte Umstellung waren die Essenszeiten in Spanien. Dadurch dass ich zusammen mit Spaniern in einer WG gewohnt habe, haben wir oft zusammen gegessen. So gab es Mittagessen zwischen 14.30 und 15.00 Uhr und Abendessen um 21.30 bis 22.00 Uhr. Uni (Kursangebot, Kursniveau, Prüfungsarten, etc.) Vorlesungszeiten und Sprachkurse In der Nähe der Universität befindet sich das Centro de Idiomas. Dort kann man vor als auch während des Semesters Sprachkurse belegen. Nach dem Einstufungstest, habe ich vor Semesterbeginn, 2.9- 20.9 am B1 Sprachkurs teilgenommen. Die Dozentin war überaus engagiert und nett, so dass die drei Wochen sehr angenehm und lehrreich waren. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit Kontakte zu anderen Erasmusstudenten zu knüpfen. Auch der ein oder andere Fehltag wird hier nicht so ernst genommen. Während des Semesters habe ich keinen weiteren Sprachkurs belegt, da die Sprachkurse 195 Euro kosten. Das Studium im Master war etwas kompliziert. Der komplette Masterstudiengang bestand aus nur neun Studenten, wovon ich der einzige war der kein Spanier war. Laut Auskunft der Casa de Estudiante war ich auch der erste Erasmusstudent überhaupt der diesen Studiengang („Master de Investigación en Contabilidad y gestión Financiera“ überhaupt belegt hat. Dementsprechend war dieser nicht für Erasmusstudenten ausgerichtet. Ursprünglich hatte ich vor 18 ECTS Punkte in Valladolid zu machen. Allerdings wurde kurz vor meiner Abreise durch die Uni Augsburg eine neue Prüfungsordnung, nachdem ausländische Leistungen nur angerechnet werden, wenn sie keine deutschen Leistungen ersetzen. Nach einem Jahr Masterstudium in Augsburg hatte ich aber bereits 11 von 15 Prüfungen geschrieben, weshalb ich viele Kurse die ich ursprünglich besuchen wollte und für die ich bereits eine Anerkennungsvereinbarung hatte, nicht mehr besuchen konnte. Wenn man die Wahl hat im Bachelor oder im Master ins Ausland zu gehen, würde ich auf jeden Fall empfehlen es im Bachelor zu tun. Glücklicherweiße waren meine Kommilitonen alle sehr nett und hilfsbereit, so dass es am Ende noch mehr oder weniger gut geklappt hat. Soziale Kontakte In Valladolid gibt es sehr viele andere Erasmusstudenten, mit denen man sehr schnell ins Gespräch kommt. Es gibt sogar eigene Bars in denen Erasmuspartys stattfinden. Man findet deshalb sehr schnell Anschluss. Auch die Spanier die ich kennengelernt habe waren alle sehr aufgeschlossen und freundlich. Man sollte allerdings Spanisch gut beherrschen, da die meisten Spanier in Valladolid nur sehr schlecht Englisch sprechen. Klima/Wetter Das Wetter in Valladolid war etwas angenehmer als in Deutschland. Anfang September war es noch richtig heiß. Später im Oktober waren es immer noch angenehme Temperaturen bei Sonnenschein, als es in Bayern schon geschneit hat. Warme Wintersachen sind dennoch unverzichtbar, da es im Winter schon sehr kalt werden kann. Fazit Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine super Erfahrung war. Ich würde es auf jeden Fall wieder machen, wenn ich die Wahl hätte. Auch wenn ich nach dem Erhalt der Zusage für den Platz in Valladolid zunächst etwas enttäuscht war, da es meine letzte Präferenz war, so würde ich es jetzt als meine erste Präferenz angeben. Die größe der Stadt ist optimal und man kommt superschnell mit anderen Erasmusstudenten aus verschiedensten Ländern in Kontakt. Deshalb kann ich jedem, der die Möglichkeit hat, auf jeden Fall empfehlen ein Auslandssemester in Valladolid zu machen.
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