Reisebericht - Spanien 2015 - Salzmannschule Schnepfenthal

Reisebericht - Spanien 2015
19. - 20. 9. 2015
Tag 1 & 2 - Einmal Spanien bitte!
Am Samstag, dem 19. 9. 2015, machten wir (Sophie, Christina, Carolin und ich) uns auf den Weg nach
Frankfurt am Main. Obwohl unser Flug erst gegen 19:30 starten würde, entschieden wir uns für eine
frühere Abfahrt, um möglichem Stau vorzubeugen. Alles lief perfekt, wir kamen gut durch und unser
Gepäck wurden wir an der Abgabe auch sehr schnell los. Wir konnten sogar vor Ort vier, beieinander
liegende, Plätz ergattern und bewältigten die Sicherheitskontrolle in Rekordzeit. Jetzt stand unserer
Reise eigentlich nichts mehr im Wege, bis auf eine letzte Station: Die Passkontrolle.
Und weil es die letzte Station war und bis dahin noch nichts Schwerwiegendes passiert war, musste
natürlich etwas schiefgehen. Am Schalter verweigerte man uns den Zutritt zum Wartebereich, denn
laut Vorschrift dürfen Minderjährige nur in Begleitung eines Erwachsenen oder mit einer Vollmacht
der Eltern fliegen. Aber anstatt uns nach Hause zu schicken, fragte uns die Polizistin am Schalter, was
wir denn eigentlich in Spanien vorhätten, woraufhin wir antworteten, dass wir auf dem Weg nach
Spanien seien um dort an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Leider konnten wir auch das nicht
mit offiziellen Dokumenten belegen und ich glaubte zeitweise schon daran, dass der Flieger wohl
ohne uns starten Würde. Glücklicherweise zeigte sich die Beamtin jedoch äußerst verständnisvoll
und erlaubte uns (ohne Vollmacht, also gegen die Vorschriften und auf ihre Verantwortung)
in den Flieger nach Madrid zu steigen. Erleichtert ließen wir die Passkontrolle hinter uns um diesen
Schock erst einmal zu verdauen.
Nur Fliegen ist schöner!
Ich bin in meinem Leben bisher dreimal geflogen. Zweimal von Frankfurt nach Madrid und einmal
umgekehrt. Jedes Mal mit der Fluggesellschaft "LAN Chile", welche eigentlich von Frankfurt nach
Santiago fliegt und in Spanien lediglich mal anhält, um zu tanken. Da ich bisher nur mit dieser Airline
gereist bin, habe ich natürlich keinen Vergleichswert, aber ich denke viel besser kann man es nicht
treffen. Bequeme Sitze, jeder Passagier hat einen eigenen Fernseher (auf dem natürlich die neuste
Musik spielt und die neusten Filme laufen), das Essen ist absolut annehmbar und falls nötig, gibt es
sogar richtiges Besteck. Die Zeit verging also im wahrsten Sinne wie "im Flug" und eh wir uns
versahen, saßen wir schon im Auto auf dem Weg nach Valladolid, den ich leider teils verschlafen
habe.
Ab heute heißt es dann also nicht mehr Guten Morgen! sondern !Buenas dias!
Nachdem ich mich von den Strapazen der gestrigen Reise erholt hatte, wurde gefrühstückt und wir
machten uns auf den Weg ins Stadtzentrum. An dieser Stelle kann ich nur noch einmal betonen, dass
die Zeit im Ausland in keiner Weise vergleichbar mit dem Unterricht ist. Im Klassenzimmer, wird
immer nur das in Spanisch besprochen, was gerade zum Thema passt. In Spanien ist das natürlich
anders. Ob es nun eine Unterhaltung am Frühstückstisch ist, oder die Instruktionen zur Benutzung
der Dusche (jedes Mal ein Brennpunkt im Ausland), oder einfach nur ein Poster oder ein kleines
Schild in der Stadt: Man findet immer einen Grund sich zu unterhalten. Es gibt immer Gesprächsstoff,
unabhängig von irgendwelchen Themen. Und egal wie viele Dialoge oder Diskussionen man im
Unterricht durchführt, diese Übungen sind wichtig, ohne Frage, aber die Konversation mit
Muttersprachlern im Ausland, ist einfach eine ganz andere Kragenweite. Und das ist der große Vorteil
an einer Reise wie dem Sprachbetriebspraktikum, man saugt die Sprache in sich auf.
Egal wo man ist, oder was man tut, man hört Spanisch, liest Spanisch und muss sich zwangsweise mit
der Sprache auseinandersetzen. Natürlich ist es von Anfang an klar, dass der Unterricht niemals an
eine reale Situation heranreichen wird, aber besonders jetzt, wenn ich wieder in Spanien bin, fällt es
mir immer wieder auf und man kann es eigentlich nicht oft genug erwähnen.
Valladolid ist eine Stadt mit einer langen Geschichte. Christopher Columbus starb hier, Teile von Don
Quijote möglicherweise hier verfasst und damals war es für lange Zeit wesentlich bedeutender als
Madrid. Gerade deshalb gibt es hier viele beeindruckende Gebäude, wie das große Rathaus, die
gewaltige Kathedrale (die leider nie zu Ende gebaut wurde) oder die, doch eher kleine, Kirche von
Skt. Jakobus. Die Stadtmitte ist durch den auffälligen Plaza Mayor schwer zu übersehen, die
Bewohner von Valladolid brüsten sich gerne damit, es sei die größte Stadtmitte in Spanien.
(Ich persönlich denke ja Salamanca hat einen größeren Platz, aber das behalte ich lieber für mich)
Wenn man im Ausland ist, kommt man um das Essen natürlich nicht drumherum. Und wenn man in
Spanien ist, führt kein Weg an der Tradition "Tapas" vorbei. Tapas sind kleine Gerichte, man möchte
fast meine Vorspeisen, welche normalerweise in Cafés oder kleineren Restaurants gegessen werden.
Hier kommt allerdings der Clou: Man isst nicht nur eine Portion Tapas, sondern mehrere und das
nicht in einem Restaurant, sondern in Verschiedenen. So sind wir heute also einmal quer durch die
Stadt gelaufen und haben uns unser Mittagessen an drei verschiedenen Orten einverleibt.
Warum genau man das tut ist mir noch nicht ganz klar, vielleicht soll man zwischen den einzelnen
Gängen ja schon mal Kalorien verbrennen, hilft vielleicht gegen das schlechte Gewissen, wenn man
mal zu viele Tapas hatte, aber das Schön daran ist eigentlich, dass man einen kleinen
Verdauungsspaziergang machen kann und sich dabei überlegt wo man seine nächsten Tapas essen
möchte. Eine Idee, die ich in Deutschland vielleicht vermissen werde.
Unsere ersten Tapas bestanden übrigens aus Miesmuscheln mit Mayonnaise, Kartoffeln, ebenfalls
mit Mayonnaise sowie Brot und scharfer Soße. Auch wenn diese Konstellation vielleicht erst einmal
abschreckt, war es sehr lecker und ich würde es jederzeit noch einmal essen. Die zweiten Tapas:
angebratener Tintenfisch mit Kartoffeln und Mayonnaise. Und zu guter Letzt: ein belegtes Brötchen
mit gutem spanischem Schinken. (Im Nachhinein betrachtet verstehe ich warum die Spanier
zwischen ihren Mahlzeiten noch durch die Gegend laufen)
Abgerundet wurde das Ganze mit einem Kaffee und somit dauerte unser Mittagessen (inklusive
Fußweg) mehrere Stunden, bis etwa kurz vor um fünf.
Dank des intensiven Spaziergangs durch das Stadtinnere, konnte ich mir so einen ersten Eindruck von
Valladolid verschaffen. Die Stadt ist überraschenderweise extrem sauber und geordnet, man fühlt
sich wohl, immerhin ist das bei einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern nicht selbstverständlich.
Lediglich in manchen Bars war es sehr schmutzig, denn überall lagen Servierten auf dem Fußboden,
allerdings schien das niemanden Außer mich zu stören und wie sich herausstellte ist es an manchen
Orten einfach Gang und Gebe, die Poliertücher nach der Benutzung fallen zu lassen.
Aber man muss ja nicht alles mitmachen...
Die Sache mit dem Alter
Am Nachmittag besuchten meine Gastfamilie
und ich einen Rummel und aßen dort, die für
Spanien äußerst typischen Churros. Das sind süß
Teigstangen aus der Fritteuse, welche mit Zucker
oder flüssiger Schokolade serviert werden. Ich
persönlich finde es sehr lecker aber es trifft
sicher nicht jeden Geschmack und jeden Tag
sollte man es vermutlich nicht essen, soviel kann
man nämlich zwischen den Mahlzeiten gar nicht
laufen um das wieder loszuwerden. Auf dem
besagten Rummel haben wir dann auch ein paar
Runden Bingo gespielt, eine sehr gute Idee meiner Gastmutter, denn so konnte ich meine
Zahlenkenntnisse mal wieder so richtig auf Vordermann bringen, gewonnen haben wir zwar nichts,
aber es war trotzdem eine Menge Spaß. Bei dieser Gelegenheit erklärten mir meine Gasteltern noch
einmal ein paar Sachen zum Thema "Alter". Denn da kann man hier in Spanien schon in einige
Fettnäpfchen treten. Aus dem Unterricht erinnerte ich mich spontan an zwei Wörter die "alt"
ausdrücken. Viejo und antiguo. Allerdings beschreibt viejo AUSSCHLIESSLICH Dinge und wirkt bei
Personen höchst anstößig. Gut zu wissen. Antiguo wird genutzt um z.B. das Alter einer Stadt
auszudrücken und für Personen gibt es das höfliche Adjektiv mayor bzw anciano, aber dieses Wort
bezieht sich nur auf Personen, die einem selbst nahe stehen, also keine Fremden.
Auch hier zeigt sich wieder wie wichtig es ist auch einmal vor Ort gewesen zu sein, denn man lernt
hier ganz einfach am Schnellsten. Alles in allem war dieser Tag sehr erlebnisreich, denn Valladolid ist
schon ein wenig größer als Schnepfenthal und die Dinge laufen hier natürlich ganz anders als in
Deutschland (besonders der Verkehr), aber genau das wird das große Abenteuer in den nächsten vier
Wochen darstellen.
Am Ende möchte ich mich bei Herrn Fadrique für die Organisation dieses Austausches bedanken und
dass er uns während dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht.
27.09.2015
Die ersten Tage sind überstanden und damit auch die ersten Schultage hier in Spanien, denn die
Schulzeit hat ja hier gerade erst begonnen. Die schule ist wirklich ein Kulturschock. Im Gegensatz zu
unserer gemütlichen kleinen Salzmannschule, mit ihren (nicht ganz) vierhundert Schülern, ist die
Lourdes-Schule hier im Zentrum von Valladolid, fast dreimal so groß mit rund 1500 Schülern. Das
macht sich besonders in den Gängen und den Eingängen während der großen Pause bemerkbar...
Aber die Größe der Schülerschaft ist nicht der einzige Unterschied, generell läuft es hier nämlich ganz
anders als bei uns in Deutschland. Anstatt den bei uns üblichen 15 bis 20 Uhr Schülern, sitzen hier
manchmal bis zu 30 Jugendliche in einem Klassenzimmer. Erstaunlicherweise ist es größtenteils still,
wenn der Lehrer spricht. Jeder Raum hat einen Computer, ein Whiteboard, ein großes Porträt eines
gewissen Herrn "De la Galle" (ein wichtiger Mann in der Geschichte der Schule) und eine kleine,
eingerahmte Darstellung von Jesus Christus. Man sollte nämlich dazu sagen, dass diese Schule sehr
katholisch ist, deshalb besteht auch ausnahmslos immer (unabhängig vom Wetter) eine LangeHosen-Pflicht. Lediglich die Mädchen dürfen in Rock und hohen Strümpfen, die die Knöchel
verdecken, erscheinen. Eine Schuluniform gibt es auch, allerdings sind die Abiturienten (bei denen
ich mich zur Zeit befinde) nicht mehr verpflichtet diese zu tragen. Der Unterricht beginnt um 8 und
geht bis etwa halb drei. Man hat jeden Tag 6 Unterrichtseinheiten, mit Ausnahme von Mittwoch und
Donnerstag, hier gibt es immer 7 Stunden, welche aber alle um etwa zehn Minuten gekürzt wurden,
damit es nicht zu spät wird. Nach den ersten drei Stunden gibt es die einzige große Pause, die
Frühstückspause. Eine Mittagspause z.B. gibt es nicht, denn gegessen wird grundsätzlich nur nach der
Schule und zwar zuhause, eine Essensversorgung innerhalb der Schule ist nur für Schüler des lokalen
Internats möglich, welches jedoch aus nur wenigen Personen besteht und deutlich kleiner als unseres
ist. Die Regeln innerhalb der Schulzeit sind für mich eine starke Umstellung. Z.B. dürfen weder Jacken
noch Rucksäcke mit in das Klassenzimmer gebracht werden, sie müssen in den dafür vorgesehenen
Spinden bleiben. Trinken darf man während der Stunden nicht, was manchmal schon ziemlich
anstrengend ist, da es hierzulande immer noch hochsommerlich ist. Alleine diese Woche hatte ich
nachmittags keine Temperaturen unter 25°C, es hat nicht geregnet, ganz im Gegenteil:
Am Mittwoch habe ich meine erste Wolke in Valladoldi gesehen. Jetzt weiß ich, warum mein
Gastschüler bei uns manchmal beinahe erfroren ist.
Ein lebendes Museum
Sollte man zu einer Unterrichtseinheit zu spät
erscheinen, muss man draußen warten bis der
Lehrer die Tür von innen öffnet, da man dafür von
außen einen Schlüssel benötigt. Hat der Lehrer mal
einen schlechten Tag, wartet man da schon mal
eine Weile und muss den Stoff nacharbeiten. Zum
Glück ist mein Gastschüler sehr pünktlich und ich
musste das bisher nur als Zuschauer erleben. Falls
die Wartezeiten aber doch mal exorbitant sein
sollten, kann man sich in den Gängen der altehrwürdigen Schule die Zeit gut vertreiben. Die
ganz genau 100 Jahre nach uns gegründete Schule,
hat nämlich
seit den 1920igern eine besondere aber auch sehr schöne Tradition. Jedes Jahr lassen sich alle
Abiturienten einzeln fotografieren und alle Bilder werden zu einer großen Kollage verarbeitet und
diese wird dann noch gestaltet und eingerahmt. So ist aus dem Inneren der stolzen Schule ein
regelrechtes Museum des letzten Jahrhunderts geworden. Man sieht z.B. wie sich die Mode, die
Frisuren, aber auch die Anzahl der Abiturienten in den letzten Jahren verändert und entwickelt
haben. So gab es natürlich zu Zeiten des Bürgerkrieges viel weniger Schüler, die ihren Abschluss an
dieser Schule erhielten, ganz zu schweigen davon, dass es damals nur Knaben waren. Kollagen aus
der Zeit der Diktatur sind ganz anders verziert als heute und genau diese Vielfalt macht die Flure der
Schule für mich sehr besonders, auch wenn sie mir immer noch zu voll sind.
Der Unterricht an der Lourdes-Schule
Im Unterricht verstehe ich mehr als ich erwartet hätte. Natürlich sind Fächer wie Philosophie und
Geschichte Spaniens schwieriger für mich, da ich davon wenig Ahnung habe und generell sehr viel
geredet wird. Naturwissenschaftliche Fächer wie Biologie und Chemie sind jedoch einfacher, da die
Fachbegriffe sich sowieso kaum unterscheiden. Mathematik verstehe ich leider nach wie vor nicht...
Eine Kurseinwahl durchlaufen die Schüler an dieser Schule ebenso wie wir in der zehnten Klasse, aber
das ganze gestaltet sich etwas anders als bei uns. s gibt zwei mögliche Laufbahnen in der Oberstufe:
 Sprach-Laufbahn
 und NaWi-Laufbahn
(innerhalb der einzelnen Laufbahn gibt es auch noch kleinere Wahl-Optionen aber eine freie Einwahl
wie bei uns gibt es nicht)
Die Sprachlaufbahn bietet die Möglichkeit auch besondere Sprachen wie Altgriechisch zu lernen und
Fächer wie Mathe oder Chemie werden nur sehr vereinfacht behandelt.
Die NaWi-Laufbahn läuft natürlich genau andersherum, hier ist die einzige Fremdsprache Englisch,
oder ggf. Französisch, falls man ein Fach in seinem Stunden Plan dadurch ersetzen möchte. Mein
Austauschschüler hat die NaWi-Laufbahn gewählt, sein Fokus liegt auf Mathe und Chemie und er hat
Informatik durch Französisch ersetzt... eine Sprache die ich leider gar nicht spreche. Sport, Musik und
Kunst sind eigentlich in keiner Laufbahn so wirklich enthalten, man kann eines dieser Fächer belegen
aber muss wiederrum auf andere verzichten, also findet man sie nur bei den kleineren Schülern, wo
sie noch an der Tagesordnung stehen. Aber das sollte zur Schule jetzt erstmal genug sein.
Die Freizeitgestaltung:
Im Moment besteht meine Freizeit noch aus vielen Stadtführungen und Museumsbesuchen mit
meiner Gastfamilie, solange bis in einer Woche nachmittags die Sprachschule auf täglicher Basis
stattfindet. Dort werde ich meinem Spanisch etwas auf die Sprünge helfen und Alejandro (Mein
Austauschschüler) wird weiter Deutsch lernen (Der Arme). Nichts für Menschen mit Platzangst
Zwischen Sprachschule, Schule, Stadtzentrum und der Wohnung meiner Gastfamilie bewegen wir uns
ausschließlich mit dem Bus, das ist der vermutlich effizienteste Weg hier in Valladolid, da man keinen
Parkplatz suchen muss. Das System ist genial, im Zehn-Minuten-Takt fahren Busse in alle
erdenklichen Ecken der Stadt, die Wartezeiten sind sehr gering und die Fahrt geht schnell. Eine
Straßenbahn habe ich noch nicht entdeckt... falls es sie allerdings gibt denke ich nicht dass sie sich
gegen das Busnetzwerk behaupten kann, dafür ist es zu gut etabliert. An sich ist das also alles gut...
wäre da nicht die Busfahrt. Besonders nach der Schule, wenn alle Schüler mit derselben Linie das
Zentrum verlassen wollen, gestalten sich diese Fahrten immer besonders interessant. Stellen sie sich
einfach vor, wie dreißig entnervte Schüler in einen, ohnehin schon, maßlos überfüllten Bus
einsteigen. (natürlichen alle durch denselben Eingang, da nur dort das Lesegerät für die Fahrkarten
steht...) Zum ersten Mal habe ich gesehen, dass ein Bus voll war und zwar nicht nur ziemlich voll,
sondern bis zum Anschlag VOLL. Der Fahrer hatte beinahe noch Gäste auf dem Schoß. Und sie wären
überrascht wie viele Menschen in diese Busse reinpassen, denn der Fahrer sagt nicht irgendwann
"Stopp" sondern bringt tatsächlich alle Gäste unter. Ich vergleiche das gerne mit den Zelten aus Harry
Potter...die von außen so klein aussehen. Einen Vorteil hat das ganze jedoch:
Man muss sich nicht festhalten, sollte der Bus eine Vollbremsung machen, hat man nämlich gar
keinen Platz zum Umfallen. Alles in Allem sind die ersten Tage sehr gut verlaufen. Ich denke sogar
dass ich mich morgens mehr auf die Schule freue als Alejandro und seine Schwester. Der Unterricht
ist gemütlich, die Lehrer sind sehr nett und versuchen mich stets einzubinden und es kommt in den
Pausen zu vielen neuen Bekanntschaften und Unterhaltungen mit Muttersprachlern, der vermutlich
größte Pluspunkt an der Schulzeit. Ich freue mich schon jetzt sehr auf die kommenden Wochen, es
gab für mich schon jetzt eine riesige Lernkurve und ich glaube, dass sich mein Spanisch jeden Tag
noch mehr entwickelt als ich es vielleicht am Anfang gedacht hätte. Sei es nun eine neue
Redewendung, ein wenig Jugendsprache oder nur ein paar neue Verben. Was man hier vor Ort sofort
benutzt bleibt einfach besser im Kopf.
Ole Petter