April 2016 - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

April 2016
DER RING
Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Stammtischparolen sind keine Lösung …
»Wenn Du einen siehst, der sich weise dünkt,
da ist an einem Narren mehr Hoffnung denn an ihm.«
Foto: privat
Sprüche 26,12
Martin Henke.
In dem Buch der Sprüche wurden
über Jahrhunderte israelitische
und andere Weisheiten, meist
in Form von kurzen Merksätzen
oder Sprichwörtern, gesammelt.
Die Sprüche reflektieren unseren
Alltag. Im Kern geht es um unser
Zusammenleben und die damit
verbundenen Widersprüche, die
Freude und den Ärger.
Man muss die Bibel gerade auch
wegen ihrer klaren Worte ein­
fach mögen. Obiger Spruch will
mir seit Wochen nicht aus dem
Kopf. Grund ist, dass ich, wie
wir alle, in der aktuellen Debatte,
wie denn am besten mit den
vielen bei uns ankommenden
Flüchtlingen umzugehen sei,
von so vielen angeblich Weisen
umzingelt bin.
Massenhaft vor Krieg und Elend
flüchtende Menschen mitten in
Europa und Deutschland. Camps,
Titelbild: Die 55-jährige Cornelia
Pieper liebt die Arbeit mit hochwertigen Textilien in der Handweberei
des neuen Textilhauses Julia von
Bodelschwingh. In der Einrichtung in
Bielefeld-Bethel wurden die textilverarbeitenden Abteilungen von proWerk
gebündelt. Am 29. April wird das
Textilhaus offiziell eröffnet. Mehr
dazu ab Seite 18. Foto: Schulz
2
in denen verzweifelte Men­
schen in Schlamm und Dreck
allein gelassen werden. Noch vor
einem Jahr hätte ich diese Bilder
in Europa nicht für möglich ge­
halten. Und auf einmal sind wir
mittendrin; mittendrin in einer
wirklich humanitären Katastrophe.
Nur drei Fakten zum Thema:
Derzeit sind etwa 60 Millionen
Menschen weltweit auf der
Flucht, die höchste Zahl, die
der UN­Flüchtlingsrat jemals
verzeichnet hat.
Im Jahr 2014 wurden in der
gesamten EU 626.000 Asylan­
träge gestellt. 2015 ist mehr
als eine Million Flüchtlinge in
Europa angekommen.
Die Flucht ist mitunter lebensge­
fährlich; allein im Mittelmeer sind
2015 mehr als 3.700 Flüchtlinge
ertrunken.
Unsere Demokratie lebt vom
Streit. Aber in der aktuellen
Debatte gibt es beunruhigende
Auswüchse. Wie sollen bei so
einer komplexen und wirklich
komplizierten Lage Stamm­
tischlosungen wie »Grenzen
dicht machen« und »alle zurück­
schicken« helfen, das Problem zu
lösen? Mir scheint: Ein Damm ist
gebrochen. Parolen, die gestern
noch als dumm galten, werden
heute zur besten Sendezeit in
unsere Wohnzimmer ausge­
strahlt. Mancher, der »sich weise
dünkt«, schürt in Wirklichkeit
Panik und Angst, ist damit Teil
des Problems und nicht der
Lösung. »… da ist an einem
Narren mehr Hoffnung …«
Unsere christlichen Grundlagen,
unser Humanismus, die Men­
schenrechte und unsere Demo­
kratie sind starke Grundlagen
für unser Miteinander und klare
Orientierung. Jetzt ist die Zeit zu
zeigen, zu was diese Errungen­
schaften – gerade in schwierigen
Zeiten – taugen und wie ernst
wir es mit ihnen meinen.
– Martin Henke –
( Geschäftsführer im Stiftungsbereich proWerk und Bereich
Betriebe Bethel )
DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
56. Jahrgang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes.
Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung:
Andrea Chyla. Sekretariat: Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellen­
hofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 144­3512, Telefax 0521 144 ­ 2274. E­Mail:
[email protected]. Druck: Gieseking Print­ und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld.
Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche
Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen
Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren.
Spendenkonto: IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX.
Bethel im Internet: www.bethel.de
Redaktionsschluss für den Mai­RING: 11. April 2016
i
Inhalt
Kurz gesagt
Neu: Bethel-App
5
Die Ortschaft Bethel in
Bielefeld können Interessierte
jetzt bei einem Rundgang
mit Hilfe ihres Smartphones
erkunden. An 26 Standorten
wurden »Beacons«, kleine
Sender, angebracht.
Rasantes Wachstum
6
Vor zehn Jahren gründeten
Bethel und andere diakonische
Träger die Fachhochschule der
Diakonie.
Bessere Stimmung
In der Altenhilfe gibt es
positive Entwicklungen,
aber auch weiterhin große
Herausforderungen.
8
Altersgerechte Medizin
10
Moderne Arbeitsplätze 16
In Sulingen im Landkreis
Diepholz wurde eine Werkstatt
eingeweiht.
Leuchtende Farben
Am 29. April stellt sich das
neue Textilhaus Julia von
Bodelschwingh in Bielefeld­
Bethel mit einem Tag der
offenen Tür vor.
Bethel inklusiv
20
Bis zu 80 Frauen und Männer
jeden Alters, mit und ohne
Behinderungen, treffen sich
in der Neuen Schmiede in
Bielefeld­Bethel zum Zumba­
Tanzen.
Erfolgreiches Jahr
Nach umfassender Sanierung
wurde im Ev. Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge
in Berlin das Haus 4 feierlich
wiedereröffnet.
18
22
Neuer Master-Studiengang
Community Mental Health
Im Herbst 2016 startet der neue
Master­Studiengang »Community
Mental Health« an der Fachhoch­
schule der Diakonie in Bielefeld­
Bethel. Der Studiengang richtet
sich insbesondere an Absolven­
ten des Bachelor­Studiengangs
»Psychische Gesundheit / Psychia­
trische Pflege«. »Er bietet diesen
Pflegenden die Möglichkeit, ihr
Wissen in diesem Bereich zu er­
weitern und zu vertiefen«, sagt
Prof. Dr. Michael Schulz von der
FH der Diakonie.
Der berufsbegleitende Master­
Studiengang »Community Mental
Health« dauert drei Jahre. Die
Voraussetzung für das Studium
ist ein abgeschlossenes Hochschul­
studium im Bereich Psychiatrische
Pflege, Soziale Arbeit, Pflege,
Pflegewissenschaft, Heilpäda­
gogik, Mentoring, Ergo­ oder
Physiotherapie, Psychologie oder
Medizin. Außerdem wird eine
aktuelle berufliche oder ehren­
amtliche Tätigkeit im Arbeitsfeld
vorausgesetzt – mindestens im
Umfang von acht Wochenstun­
den. Die monatlichen Studienge­
bühren betragen 310 Euro.
In dem Studiengang, für den es
noch freie Plätze gibt, werden
vor allem Kenntnisse zu psychiatri­
schen Krankheitsbildern, wissen­
schaftlichen Methoden sowie sys­
temischen Ansätzen, »community
organizing« sowie »Low­intensity
Cognitive­Therapy« vertieft. Der
Masterabschluss ermöglicht die
Aufnahme eines Promotions­
studiums.
Bethel in …
12
… Schloß Holte­Stukenbrock.
Dort gibt es das Haus Marien­
münster für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge.
Im April 2015 nahm das
Förderschulinternat in Freistatt
als Modellprojekt die Arbeit
auf. Hier leben acht Kinder
und Jugendliche mit sehr
herausforderndem Verhalten.
Die »Zuckerpolizei«
14
Regine Gulitz, Diabetesbe­
raterin im Ev. Krankenhaus
Bielefeld, geht in den Ruhe­
stand.
Verwalten oder gestalten 24
Rund 60 Fachleute aus den
Betheler Personalabteilungen
trafen sich zum Workshop
»Perspektive Personal«.
Chance nutzen
15
Mitarbeiterinnen und Mitar­
beiter sagen, warum ihnen die
Bethel­weite Befragung vom
11. bis 25. April wichtig ist.
RING-Magazin
25
Nähere Informationen über das
neue Studienangebot finden Inte­
ressierte unter www.fh­diakonie.de.
Mitarbeiter/-innen
30
– GK –
Namen
31
3
Aus Bethel – Für Bethel
Bethel im Norden
Was haben Hannover, Ahlhorn, Syke, Stade
und Wischhafen gemeinsam? Dort finden
sich Gebäude, auf denen – mal größer, mal
kleiner – in Blau und Weiß das Bethel­Logo
zu entdecken ist: Bethel im Norden.
Bethel im Norden … Wer damit lediglich
Moor und Weite, wiederkäuende Tiere und
endlose Landstraßen rund um Freistatt im
Sinn hat, ist auf dem Holzweg. Bethel im
Norden – das sind 1.461 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und 1.495 stationäre Plätze
an 72 Standorten und jede Menge Entwick­
lung – sei es in der Alten­, Jugend­ oder
Eingliederungshilfe, im Bereich Bildung,
Wohnungslosen­ oder Suchthilfe. Bethel im
Norden ist ein noch junger Unternehmensbe­
reich der v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel, der im Jahr 2007 durch den Zusam­
menschluss des Birkenhofs Hannover mit
der Diakonie Freistatt bei Diepholz entstand.
»Bethel ist mittlerweile so weit im Norden
angekommen, dass ich meine Briefmarken
nicht mehr nach Bielefeld schicke, sondern
hier vor Ort in der Apotheke in die Brief­
markensammelbox gebe«, erklärte unlängst
einer unserer Spender aus der Ahlhorner
Gegend. Und ergänzt: »Ihr seid ja mäch­
tig am Kommen! Denn man tau!« (nord­
deutsch; eine freundliche Aufforderung,
etwas zu tun) Und es wurde und wird getan
auf ganz unterschiedlichen Ebenen und in
ganz unterschiedlichen Hilfefeldern und
Gegenden. Dass das Tun Früchte trägt, wird
zum Beispiel deutlich, …
… wenn der Geschäftsführer der Schuhfa­
brik Lloyd und politische Größen aus Stadt
und Land mit meiner Vorstandskollegin
Frau Dr. Will­Armstrong und mit unseren
Beschäftigten zusammenstehen und Brat­
wurst essen. Das ist kein Zufall, sondern das
Resultat einer geglückten Zusammenarbeit,
die für 24 Menschen mit seelischen Behin­
4
derungen einen Arbeitsplatz schafft. Gerade
wurde die neue Werkstatthalle im Gewerbe­
gebiet von Sulingen feierlich eingeweiht.
Rund 200 Gäste waren da, und Bethel im
Norden wurde nicht nur wahrgenommen,
sondern auch deutlich wertgeschätzt.
… oder wenn statt der acht Kinder im neu
errichteten Internat locker über 50 Kinder
hätten aufgenommen werden können, weil
die Nachfrage so hoch ist. Dann bestätigt
das das Konzept und vor allem die Arbeit
dieser im vergangenen Jahr eröffneten Ein­
richtung. Das Förderschulinternat für emo­
tionale und soziale Entwicklung bietet eine
Kombination aus Schule, Jugendhilfe und
Psychiatrie, in der die Kinder ein geschütztes
Zuhause erfahren. In Niedersachsen ist es
die erste Einrichtung dieser Art.
Denn man tau! Ja, Bethel im Norden
bewegt sich sowohl mit den stationären als
auch mit den ambulanten Einrichtungen
und Angeboten in den Sozialraum hinein
und erfährt große Akzeptanz und großes
Interesse, ist mit Menschen im Gespräch
und baut Netzwerke. Das hat »türöffnende
Wirkung« im wahrsten Sinne des Wortes.
Und wenn Menschen sagen: »Hier lebe ich
gerne« oder »Hier lerne ich gerne und echt
fürs Leben« oder »Hier arbeite ich gerne«
oder »Hier geht es mir gut!«, oder wenn es
heißt »Bethel, das ist ein guter und zuverläs­
siger Partner«, dann sind wir auf dem richti­
gen Weg. Dann kann ich unseren Mitarbei­
terinnen und Mitarbeitern nur immer wieder
anerkennend und herzlich »Danke« sagen!
Ihr
Pastor Ulrich Pohl
Neue Smartphone­App
»Leuchtfeuer« leiten durch Bethel
Grafik: Presse + Kommunikation
Assapheum
Ein Beacon am Tagungszentrum Assapheum in der Ortschaft Bethel »befiehlt« dem
Smartphone, ortsspezifische Informationen preiszugeben.
In der App zeigt eine interaktive Karte
alle 26 Info-Standorte.
Kaum ist die »Alte Post« in Sichtweite, brummt es in der
Jackentasche des Spaziergängers. Das Smartphone hat sich
gemeldet – und bietet Wissenswertes über das historische
Gebäude im Herzen der Ortschaft Bethel in Bielefeld an. Das
markante Haus am Nazarethweg ist einer von 26 Standorten,
an denen Nutzer einer neuen Bethel-App automatisch mit
ortsspezifischen Informationen versorgt werden.
erkunden und wird trotzdem gut
informiert«, freut sich Diakonin
Regine Buschmann, Abteilungs­
leiterin im Dankort.
Bethel, meldet sich das Smart­
phone. Dann kann man ent­
scheiden, ob man die Informati­
onen selbst lesen oder von einer
Sprecherin vorgelesen bekom­
men möchte. Ausgelöst wird
die Reaktion des Handys durch
einen kleinen wetterfesten Sen­
der, Beacon genannt, der Kon­
takt zum Handy aufgenommen
hat. Diese Beacons, englisch für
»Leuchtfeuer«, wurden an vielen
Bethel­Häusern angebracht. Die
Sender lassen das Handy »verste­
hen«, wo es sich befindet, und
lösen in der App die passende
Standort­Aktion aus.
»Bethel – Für Menschen da
sein« lautet der Titel der neuen
App, die kostenfrei über Apples
»iTunes« oder Googles »Play
Store« heruntergeladen werden
kann. Nach der Installation muss
lediglich der Bluetooth­Empfang
aktiviert werden, dann kann der
Rundgang beginnen. Die Funkti­
onsweise der smarten Software
ist einfach: Nähert sich der Nut­
zer einem bedeutenden Ort in
Fotos (2): Schulz
Gut für Besuchergruppen
Sender und Empfänger: Beacons und
Smartphone mit der Bethel-App.
Die App sowie die Beacon­Infra­
struktur in der Ortschaft Bethel
wurden von den Abteilungen
PR Information und Presse +
Kommunikation gemeinsam mit
der Bielefelder Agentur Scanli­
tho.teams realisiert. »Für unsere
Besuchergruppen ist das klasse.
Jetzt kann jeder die Ortschaft
Bethel frei und selbstständig
Die Ortung über die Mini­Sender
bietet viele Vorteile gegenüber
dem energiehungrigen GPS.
Da keine Satellitenverbindung
nötig ist, funktioniert die App in
geschlossenen Räumen genauso
gut wie draußen. Weil alle Inhalte
in Text, Bild und Sprachausgabe
von der App bereitgestellt wer­
den, wird nach der Installation
keine Datenverbindung benötigt.
Deshalb kann auch ein Mobil­
gerät ohne SIM­Karte, etwa ein
Tablet, verwendet werden. Ein
weiterer Vorzug: Die Standort­
daten des Nutzers bleiben aus­
schließlich auf dem Telefon und
werden niemals von den Beacons
empfangen oder gespeichert.
Die App wurde so programmiert,
dass Erweiterungen eingefügt
werden können. Auch eine Ein­
führung des neuartigen Info­
Systems in anderen Betheler Ort­
schaften ist denkbar.
– Robert Burg –
5
10 Jahre Fachhochschule der Diakonie
»Eindrucksvoll rasant« gewachsen
Sehr praxisnah findet Student Marcus Schumacher (2. v. r.) die Management-Vorlesungen bei Prof. Dr. Jörg Martens.
Um ein Studium an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld-Bethel beginnen zu können, braucht man – neben ausreichend Motivation und Willen – vor allem Eines: eine gute
Internetverbindung. Denn »E-Learning« und »Webinare« sind
wesentliche Bestandteile der berufsbegleitenden Studiengänge
an der privaten Fachhochschule, die in diesem Jahr bereits ihr
zehnjähriges Bestehen feiert.
Das Modell mit einem verein­
fachten Zugang zu akademi­
schen Abschlüssen unterstützt
auch die Politik. Eine »inhaltlich
6
wie organisatorisch zukunfts­
weisende Art der Qualifizierung«,
lobte der ehemalige NRW­Wis­
senschaftsminister Prof. Dr. And­
reas Pinkwart das Konzept der
Fachhochschule 2007 bei der
Immatrikulationsfeier der ersten
84 Studierenden. Prof. Bertels­
mann betont, dass viele Mitar­
beitende in Diakonie und Kirche
ohne das Angebot berufsbeglei­
tender Studiengänge keine Chance
hätten, sich beruflich weiterzu­
entwickeln. »Wir ermöglichen
lebenslanges Lernen«, so die
Rektorin.
Die Hauptaufgabe der Fachhoch­
schule ist es, Mitarbeitende im
Bereich der Diakonie, der Kirche
sowie des Sozial­ und Gesund­
heitswesens für Fach­ oder
Führungsaufgaben zu qualifizie­
ren. Außerdem sollen sie zum
wissenschaftlichen Arbeiten
befähigt werden. Gegenwärtig
werden acht Bachelor­ und drei
Masterstudiengänge angeboten.
»Rückblickend wurden unsere
Studiengänge in einem irren
Tempo entwickelt«, findet Hilke
Elf Gesellschafter
Gegründet wurde die Fachhoch­
schule der Diakonie im Januar
2006 von 15 diakonischen
Unternehmen sowie dem Diako­
nischen Werk der Ev. Kirche in
Deutschland. Hauptgesellschafter
sind die v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel. Insgesamt
beschäftigen die mittlerweile elf
Gesellschafter 35.000 Menschen
Foto: Eickhoff
Die Fachhochschule der Diako­
nie setzt auf eine Mischung aus
internetgestütztem Lernen und
Präsenzveranstaltungen. Nur
so wird den meisten der rund
800 Studierenden das berufs­
begleitende Studium über­
haupt erst möglich. Erleichtert
wird der Zugang auch dadurch,
dass für die Studiengänge unter
bestimmten Voraussetzungen
keine allgemeine Hochschulreife
verlangt wird. »Die Durchläs­
sigkeit ist wahrscheinlich immer
noch unser stärkstes Alleinstel­
lungsmerkmal in Ostwestfalen
und NRW«, ist Rektorin Prof.
Dr. Hilke Bertelsmann überzeugt.
Außerdem würden in fast allen
Studiengängen eine Berufsaus­
bildung und anspruchsvolle Wei­
terbildungen anerkannt. »Das
beschleunigt das Studium«, so
Prof. Bertelsmann.
in Pflege und Beratung, Betreu­
ung und Assistenz, Bildung und
Erziehung.
Rektorin Prof. Dr. Hilke Bertelsmann.
»Eindrucksvoll rasant …
Auch Geschäftsführer Diakon
Carsten Böhrnsen beurteilt das
Wachstum der Fachhochschule
der Diakonie als »eindrucksvoll
rasant«. Ermöglicht worden sei
es neben der finanziellen Unter­
stützung durch die Gesellschaf­
ter vor allem durch die Initiative
des Landes Nordrhein­Westfalen.
Die Fachhochschule der Diako­
nie erhielt rund 1,5 Millionen
Euro aus dem »Hochschulpakt«,
mit dem das Land private Hoch­
schulen förderte. Weitere 1,8
Millionen Euro bekam sie 2011
über den Wettbewerb »Aufstieg
durch Bildung: offene Hochschu­
len« des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung. Für die
Entwicklung neuer Studiengänge
seien diese Mittel ein »Meilen­
stein« gewesen, betont Carsten
Böhrnsen.
Zu den ersten drei Studiengän­
gen, mit denen die Fachhoch­
schule gestartet war, gehörte der
Bachelor­Studiengang »Manage­
ment im Sozial­ und Gesund­
heitswesen«. Wie die anderen
beiden »Pionier«­Studiengänge –
Beraten und Anleiten im Sozial­
und Gesundheitswesen sowie
Diakonik – sollte der Studien­
gang eine hohe Praxisnähe bie­
ten. »Diesen Anspruch erfüllt er
unbedingt«, bestätigt Manage­
ment­Student Marcus Schu­
macher. »Alles, was ich bislang
gelernt habe, konnte ich sofort
in meiner Arbeit als IT­Adminis­
trator in der Verwaltung der Dia­
konie Uplangen anwenden«,
so der 45­jährige gelernte Ret­
tungsassistent aus Westerstede.
Marcus Schumacher hat sich für
das Studium an der FH der Dia­
konie entschieden, um später
eine Führungsaufgabe überneh­
Fotos (3): Schulz
Bertelsmann – die vierte Rek­
torin nach Gründungsrektor
Prof. Dr. Hanns­Stephan Haas,
Prof. Dr. Martin Sauer und Prof.
Dr. Thomas Zippert.
Das Haus Terach im Grete-Reich-Weg ist der Hauptsitz der Fachhochschule der
Diakonie in Bielefeld-Bethel.
men zu können. Für ihn ist der
berufsbegleitende Studiengang
der ideale Weg.
schule anzusiedeln habe die
Attraktivität für junge Menschen
deutlich erhöht.
Diakonische Werte
An der Fachhochschule der
Diakonie wird aber nicht nur
gelehrt, sondern auch erfolg­
reich geforscht. Wissenschaft
und Forschung gehören zu
den Hauptaufgaben. Vom ersten
Jahr an hat die Fachhochschule
Forschungsmittel eingeworben.
Zahlreiche wissenschaftliche
Projekte im Bereich des Sozial­
und Gesundheitswesens wurden
durchgeführt.
Neben der Praxisnähe habe das
diakonische Selbstverständnis
einen hohen Stellenwert, sagt
Carsten Böhrnsen. »In allen
unseren Studiengängen gibt es
Module, in denen diakonische
Werte vermittelt werden.« Auch
die grundständige Diakonen­
Ausbildung über den Diakonik­
Studiengang an der Fachhoch­
Im Herbst zieht die FH der Diako­
nie aus ihrem Hauptsitz im Haus
Terach in das bis dahin komplett
umgebaute Haus »Groß­Bethel«
um. Das Haus mit sieben neuen
Hörsälen wird der zentrale Bau­
stein eines großen Bildungs­
campus. Hilke Bertelsmann ist
überzeugt, dass der neue Haupt­
sitz die Identität der Fachhoch­
schule stärken wird. »Alles wird
mit noch mehr Leben gefüllt,
wenn es diesen zentralen Ort der
Begegnung gibt.«
– Gunnar Kreutner –
Geschäftsführer Diakon Carsten Böhrnsen.
7
Neue Impulse und große Herausforderungen
Die Altenhilfe in Bethel hat Zukunft
Die Stimmung war schlecht,
als die Diakonie Deutschland im Mai 2014 am »Internationalen Tag der Pflege«
zu Protestaktionen aufrief.
Unterfinanziert sei die Altenhilfe und chronisch unterbesetzt. Zwei Jahre später hat
sich die Lage entspannt. »Es
gibt wesentliche Verbesserungen«, bestätigt BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna
Will-Armstrong.
Fotos (3): Elbracht
Die sogenannten 87b­Kräfte –
benannt nach dem Paragrafen
87b im elften Sozialgesetzbuch
– hätten für Entlastung gesorgt,
informiert Dr. Will­Armstrong.
Der Paragraf regelt die Beschäf­
tigung von zusätzlichen Betreu­
ungskräften für pflegebedürftige
Heimbewohner. »Die Betreu­
ungsassistenten gehen mit den
alten Menschen zum Friseur,
basteln mit ihnen oder lesen vor
und entlasten so das Pflegeper­
sonal.« Die Rückmeldungen aus
den Pflegeeinrichtungen seien
Foto: Schulz
Das Friedrich-Wasmuth-Haus ist das modernste Altenheim in Hannover.
»Die Altenhilfe in Bethel ist gut aufgestellt«, sagt Dr. Johanna Will-Armstrong.
8
durchweg positiv, sagt Dr. Will­
Armstrong. Diese Erfahrung hat
auch Stefanie Schwinge­Fahlberg
gemacht. »Wir haben im vergan­
genen Jahr 17 neue Kräfte ein­
stellen können. Die zusätzlichen
helfenden Hände machen sich
deutlich bemerkbar«, betont die
Geschäftsführerin von Bethel im
Norden, die für das Arbeitsfeld
Altenhilfe zuständig ist. Bethel
im Norden unterhält in Nieder­
sachsen und Bremen sieben stati­
onäre Altenhilfeeinrichtungen.
Kuschel­Roboter, der vor allem
bei demenzkranken Menschen
eingesetzt werde, zeige positive
Effekte. »Was ist schlecht daran,
wenn sich Menschen an der Robbe
erfreuen, sie streicheln und an­
lächeln?« Der Roboter könne
die menschliche Zuwendung
nicht ersetzen, stellt Pastorin Dr.
Johanna Will­Armstrong klar.
Aber er könne die Stimmung
depressiver Patienten aufhel­
len und einen Zugang zu ihnen
ermöglichen.
Skypen und Pflegerobbe
Technisch gut ausgestattet und
baulich auf einen guten Stand
gebracht ist der Großteil der
Altenhilfeeinrichtungen in der
Trägerschaft Bethels. Die Heim­
aufsicht in Hannover sei nach
einer Besichtigung des renovier­
ten Friedrich­Wasmuth­Hauses
sehr angetan gewesen, berich­
tet Stefanie Schwinge­Fahlberg.
»Das ist das modernste Haus in
ganz Hannover« habe sie gesagt.
Trotz positiver Rückmeldungen
und Entwicklungen steht die
Altenhilfe weiterhin vor großen
Herausforderungen. »Eine unse­
rer Hauptaufgaben wird sein,
junge Menschen für die Alten­
In den vergangenen Jahren sei
viel für die Modernisierung der
Altenhilfeeinrichtungen getan
worden, stellt Dr. Will­Armstrong
fest. »Vor allem die neuen tech­
nischen Assistenzsysteme haben
eine große Dynamik.« Im Seni­
orenzentrum Breipohlshof in
Bielefeld lebe eine ältere Dame,
die die Videotelefonie »Skype«
für sich entdeckt habe. Um mit
ihrer Tochter zu »skypen«, drü­
cke sie auf eine Taste mit ihrem
Porträt, und schon sei sie mit ihr
über Monitor verbunden. Auch
die Pflegerobbe, ein pelziger
Die Altenhilfe …
Menschen für die Altenpflege
begeistern wird – da bin ich eher
skeptisch«, gibt er zu bedenken.
Zur Hoffnungstaler Stiftung
Lobetal gehören acht stationäre
Altenhilfeeinrichtungen in Ber­
lin, Brandenburg, Sachsen­
Anhalt und Sachsen. Gerade
in Ostdeutschland – so hat es
das Bundesinstitut für Bevölke­
rungsforschung errechnet – wird
der Anteil der hochbetagten
Menschen in den kommenden
Jahrzehnten besonders steigen.
Schon jetzt seien die Platzka­
pazitäten erschöpft, signalisiert
Barbara Limburger, Leiterin des
Lazarus­Hauses Waltersdorf in
Sachsen an der Grenze zu Tsche­
chien. »Perspektivisch wird sich
das nicht ändern. Menschen, die
aus der ländlichen Gegend kom­
men, wollen auch im Alter dort
wohnen bleiben.«
Menschen im Altenheim haben das Skypen für sich entdeckt.
pflege zu gewinnen. Der Beruf
ist für die Jugend nicht attrak­
tiv«, macht Stefanie Schwinge­
Fahlberg das Problem deutlich.
Die geringen Karriereaussichten
sind ein Grund. Aber vor allem
wird die Entlohnung als nicht
angemessen empfunden.
Versorgungskette wichtig
Foto: Schulz
Demnächst wird es zwischen
Alten­, Kinder­ und Kranken­
pflegern keine Unterscheidung
mehr geben. Denn im März hat
der Bundesrat der Reform der
Pflegeausbildung zugestimmt.
Die drei Ausbildungen werden
zusammengeführt. Es entsteht
das neue Berufsbild der Pflege­
fachfrau und des Pflegefach­
manns. Durch die neue Aus­
bildung ließen sich – so die
Hoffnung – vielleicht mehr junge
Menschen für die Altenpflege
gewinnen. Pastor Dr. Johannes
Feldmann, Bethel­Vorstand und
Vorsitzender der Geschäftsfüh­
rung der Hoffnungstaler Stiftung
Lobetal, begrüßt die Reform.
»Die generalistische Ausbildung
wird zweifellos der Ausbildung
von Pflegekräften neue Impulse
geben. Dass sie mehr junge
Pastor Dr. Johannes Feldmann.
Die Nähe zum Wohnort sei ein
wichtiges Kriterium für die Aus­
wahl einer Pflegeeinrichtung,
betont Pastorin Dr. Johanna Will­
Armstrong. »Man sucht sich aus,
was man kennt.« Deshalb sei
es wichtig, Altenheime für die
Nachbarschaft zu öffnen, zum
Beispiel mit einer Cafeteria oder
einer Physiotherapiepraxis. Darü­
ber hinaus müsse es eine Vielfalt
an Wohnformen geben, ergänzt
Stefanie Schwinge­Fahlberg.
»Am Anfang steht die alten­
gerechte Wohnung. Wenn der
Hilfebedarf zunimmt, übernimmt
der Pflegedienst, dann die Tages­
pflege.« Und für den hohen Hilfe­
bedarf gebe es den vollstationä­
ren Bereich, in dem auch palliative
Pflege möglich sei. »Genau in
dieser Versorgungskette liegt die
Zukunft der Altenpflege.«
– Silja Harrsen –
Stefanie Schwinge-Fahlberg.
9
Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin
Altersgerechte Medizin im wiedereröffneten Haus 4
seien. Das KEH bringe sich aktiv
in die Erarbeitung des Konzepts
80plus ein, mit dem der politische Rahmen für die Verbesserung der Situation älterer
Berliner Bürger in den kommenden Jahren abgesteckt werden
solle. Mit höheren Investitionsmitteln für Krankenhäuser, die
diesen mehr Planungssicherheit
geben sollen, setze der Berliner
Senat ein Zeichen, dass es auch
eine lebenswerte Stadt für Ältere
geben müsse.
Die Flure in der neuen Geriatrie sind hell und freundlich gestaltet.
Das Haus 4 des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge
(KEH) in Berlin wurde in den vergangenen Jahren umfassend
saniert. Nachdem die Geriatrie im September 2015 in das denkmalgeschützte Gebäude eingezogen war, wurde das Haus jetzt
feierlich eröffnet.
Das Bauprojekt umfasste die
Sanierung des Gebäudes und die
Erneuerung der Gebäudetechnik,
Umbauten für eine optimale medizinische Nutzung sowie Maßnahmen zum Brandschutz und zur
Energieeinsparung. Die Kosten
betrugen 12,6 Millionen Euro.
Finanziert wurde das Bauvorhaben mit Hilfe von Fördermitteln
des Landes Berlin in Höhe von
8,8 Millionen Euro sowie Eigen-
mitteln des Krankenhauses und
des Trägers Bethel.
Bei der Eröffnungsfeier betonte
Berlins Gesundheitssenator
Mario Czaja, dass die Anhebung der Planbettenzahlen und
die Zuweisung der Fördermittel
für das traditionsreiche Betheler
Krankenhaus in der vergangenen
Zeit auch Zeichen der Achtung
vor der dort geleisteten Arbeit
Die zahlreichen Gäste kamen im Festsaal des Krankenhauses zusammen.
10
Nach seinem Grußwort übergab Senator Czaja symbolisch
den Schlüssel für das Haus 4 an
Prof. Dr. Hans-Peter Thomas. Der
Chefarzt blickte auf fünf Jahre
Geriatrie am KEH zurück. Es sei
ein Konzept verwirklicht worden,
das von der Aufnahme bis zur
Entlassung alles biete: Fürsorge,
professionelle interdisziplinäre
Therapieformen und die Einbindung in ein ambulantes Netz zur
weiteren Begleitung. Um weitere
Verbesserungen zu erreichen,
müssten die Kompetenzen der
geriatrischen Institutsambulanzen ausgeweitet werden.
Dass »Visionen einer altersgerechten Medizin« über bloße
biologische Fakten hinaus gedacht werden müssen, verdeutlichte Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse
von der Universität Heidelberg.
Es gelte zum einen, die Vulnerabilität (Verletzlichkeit) von
Menschen im hohen Alter ernst
zu nehmen, und zum anderen,
die Selbsthilfekräfte zu stärken.
Studien zur aktivierenden Pflege
durch physiotherapeutische Bausteine zeigten, dass Förderung,
Aktivierung und Stimulation
Auswirkungen bis in den genetischen Bereich hätten. Die potenzielle Leistungsfähigkeit nehme
zu und gebe die Möglichkeit, bis
ins hohe Lebensalter neue Kompetenzen zu entwickeln.
Fotos: Lehmann
Altersgerechte Medizin im …
Das spezielle Farb- und Orientierungskonzept im Haus 4 wurde zuvor auch in der
Geriatrischen Tagesklinik im Haus 10 umgesetzt.
Mit zunehmendem Alter ent­
stehe ein Zustand von Verletz­
lichkeit, der viel Unterstützung
benötige, so der Heidelberger
Gerontologe. Das Gemeinwohl
bewähre sich an der besonderen
Sorge um jene, die am drin­
gendsten Hilfe benötigten. Das
»vierte Lebensalter« zeige zwar
die »Absurdität des Daseins«,
aber in der Auseinandersetzung
damit würden wir uns unserer
Verantwortung bewusst, der
Sorge um den Anderen als »aller
Dinge Anfang«. Wenn die Mög­
lichkeit der Gene abnehme, Feh­
ler zu erkennen und zu korrigie­
ren, dann sei zwar Alter keine
Krankheit, führe aber zu patho­
logischen Zuständen, so Prof.
Kruse weiter. Es gelte daher, die
Verletzlichkeit anzuerkennen und
in dieser Situation Unterstützung
zu leisten, um Teilhabe am Leben
zu ermöglichen.
Kognitiven Geriatrie
Über die neuen Räumlichkeiten
im Haus 4 freut sich Geriatrie­
Chefarzt Prof. Dr. Hans­Peter
Thomas. »Sie bieten alles, was
für eine zeitgemäße Therapie
von altersbedingten Mehrfach­
erkrankungen nötig ist.« Die
Patientenzimmer seien mit allen
technischen Voraussetzungen
ausgestattet, sodass die alters­
Prof. Dr. Hans-Peter Thomas (l.) mit
Senator Mario Czaja.
medizinischen Behandlungs­
möglichkeiten voll ausgeschöpft
werden könnten. In den Fluren
wurde ein spezielles Farb­ und
Orientierungskonzept umgesetzt,
damit sich die Patienten besser
zurechtfinden. Im zweiten Stock
des Hauses 4 gibt es 31 geriatri­
sche Betten; im Erdgeschoss ist
eine Abteilung mit 10 Betten für
demenziell Erkrankte geplant. In
der »Kognitiven Geriatrie« sollen
akuterkrankte multimorbide Pati­
enten mit kognitiven Einschrän­
kungen behandelt werden. Das
Behandlungsteam wird hier neue
Konzepte erproben, um den
speziellen Bedürfnissen kognitiv
eingeschränkter Patienten stärker
zu entsprechen. Dazu gehört das
»Aufbrechen« krankenhaustypi­
scher Abläufe, wie vorgegebener
Ruhe­, Essens­ und Therapiezeiten.
Ebenfalls im Haus 4 im Erdge­
schoss befindet sich eine Station
für Menschen mit Epilepsie und
mehrfachen Behinderungen. Sie
wurde jetzt wegen des großen
Bedarfs von 11 auf 15 Betten
erweitert.
– Johannes Lehmann –
An der Eröffnungsfeier nahmen teil (v. l.) KEH-Geschäftsführer Michael Mielke,
Bethel-Vorstand Pastor Dr. Johannes Feldmann, Prof. Dr. Hans-Peter Thomas,
Dr. Anja Grimmer, Oberärztin in der Epileptologie, und Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse.
11
Bethel in Schloß Holte-Stukenbrock
Haus Marienmünster
Fotos: Schulz
Kulturelle Klippen umschiffen
Das selbstgekochte Mittagessen kommt bei den Bewohnern gut an.
Terror, Gewalt und Tod begegneten ihm auf seiner Flucht von
Bangladesch nach Deutschland. Ein Jahr war der heute 17-Jährige ohne seine Familie unterwegs. Seit Mitte Dezember lebt er
mit 27 anderen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im
Haus Marienmünster in Schloß Holte-Stukenbrock. Betreut werden sie von Mitarbeitenden der Jugendhilfe Bethel Gütersloh.
»Die Jungen brauchen jetzt vor allem Ruhe und Sicherheit«,
sagt Regionalleiter Klaus Meier.
Und wo könnten die Jugendli­
chen besser zur Ruhe kommen
als auf dem Lande? Umgeben
von Weideflächen und Äckern
im beschaulichen Liemke, einem
Ortsteil von Schloß Holte­Stuken­
brock im Kreis Gütersloh, liegt
das ehemalige Erholungs­ und
Schullandheim Haus Marien­
münster. »Große Vorteile dieses
Standortes sind das Interesse
und die Hilfsbereitschaft in der
Nachbarschaft. Es ist nicht so
anonym wie in vielen Städten«,
ist sich Klaus Meier sicher. Viele
Nachbarn hätten die Einrichtung
schon besucht, um die Bewohner
kennen zu lernen oder Sach­
Dennis Pahl (l.) und Klaus Meier sind sich einig, dass der Standort auf dem Land
viele Vorteile, wie eine interessierte, hilfsbereite Nachbarschaft, bietet.
12
spenden abzugeben. Allerdings
sei nach den Vorkommnissen in
Köln in der Silvesternacht auch in
Liemke die Stimmung in den ver­
gangenen Wochen gekippt. »Die
Menschen beobachten die Jun­
gen jetzt sehr genau«, beschreibt
Jugendhilfe­Bereichsleiter Dennis
Pahl die aktuelle Situation. Anfein­
dungen hätte es jedoch nicht
gegeben. Dafür bestünde auch
kein Grund, versichert Klaus
Meier. »Wir arbeiten daran, dass
kulturelle Klippen sofort über­
brückt werden und Konflikte gar
nicht erst entstehen«, betont er.
Zu den präventiven Maßnahmen
gehörten die Vermittlung von
Werten und Verhaltensregeln
ebenso wie die Aufklärung über
die Gleichberechtigung von
Frauen und Männern.
Viel familiärer
Die Flüchtlinge kommen aus
Afghanistan, Bangladesch, Syrien
und Eritrea. Vor ihrem Einzug
lebten sie in den nahegelege­
nen Notunterkünften. Viele
der Jugendlichen kannten sich
schon. »Hier ist es viel familiärer,
und wir haben eine enge Bezie­
hung zu den Mitarbeitern«, sagt
ein 16­jähriger Afghane. »Wenn
ich Heimweh habe, nimmt mich
ein Mitarbeiter in den Arm und
tröstet mich«, fügt sein Mitbe­
wohner hinzu. Ihre Zeit im Haus
Marienmünster ist allerdings
nur auf die Clearingphase, das
heißt einige Monate, beschränkt.
Die jungen Männer haben sich
mittlerweile gut eingelebt und
fühlen sich wohl im Haus Marien­
münster. Seitdem ihre Essge­
wohnheiten berücksichtigt wer­
den, habe sich die Stimmung
Bethel in …
Thomas Beugholz (r.) und die Jungen legen gemeinsam ein Gemüsebeet an.
sogar noch verbessert, erklärt
Bethel­Mitarbeiter Thomas Beug­
holz. »Teilweise werden wir aus
der Betheler Bergküche beliefert,
aber wir kochen auch selbst.«
Unter den Bewohnern gebe es
sehr gute Köche, die abends oft
den Löffel in die Hand nähmen.
»Essen macht viel Zufriedenheit
aus«, so Thomas Beugholz. Diese
Erfahrung inspirierte die Mitar­
beitenden dazu, gemeinsam mit
den Jugendlichen ein Beet für
Karotten, Salat, Zwiebeln, Boh­
nen, Kartoffeln und Zucchini
im Garten anzulegen. »Die
Jungs waren sofort begeistert.«
Besonders zwei eher schüchterne
Bewohner seien richtig »aufge­
blüht«, erzählt Thomas Beug­
holz. »Sie kennen den Ackerbau
aus ihrer Heimat und können
nun ihr Wissen an die Gruppe
weitergeben.«
In ihrer Freizeit nutzen die jun­
gen Männer auch sportliche
Angebote, wie Fußball oder
Schwimmen. Darüber hinaus
gibt es eine Fahrradwerkstatt,
in der ein ehrenamtlicher Helfer
wöchentlich mit den Jugendli­
chen gespendete Räder repariert.
»Das Fahrrad ist etwas ganz
Besonderes für sie. Hier auf dem
Land ist es ein wichtiges Fortbe­
wegungsmittel, daher gehen sie
sehr sorgsam damit um«, sagt
Dennis Pahl. »Die Freizeitange­
bote und der geregelte Tagesab­
lauf sind wichtig, damit die Jungs
beschäftigt sind und auf andere
Gedanken kommen«, so Thomas
Beugholz.
Deutschunterricht
Der Vormittag ist unter der
Woche mit Deutschunterricht
in der einige Kilometer entfern­
ten Schule verplant. Zusätzlich
bekommen einige Bewohner
nachmittags im Haus Marien­
münster Nachhilfe von Lehre­
rinnen der Volkshochschule.
»Denn die Jugendlichen haben
sehr unterschiedliche Sprachni­
veaus«, erklärt Dennis Pahl. Was
wiederum alle gemein hätten,
sei ihre hohe Motivation. Das
bestätigt auch Lehrerin Yvonne
Rosner. »Es macht richtig Spaß,
die Jugendlichen zu unterrichten.
Sie sind so lernfreudig.«
Anders als in der klassischen
Jugendhilfe gebe es bei der
Arbeit mit den minderjährigen
Flüchtlingen seltener Verwei­
gerungshaltungen. Die Jungen
kämen in der Regel aus intakten
Yvonne Rosner gibt Deutschunterricht.
Familienverhältnissen, so Dennis
Pahl. »Das ist das Schöne an der
Arbeit: Sie wollen etwas aus sich
machen.« So wie der 17­jährige
Flüchtling aus Bangladesch: Er
will die Gewalt und den Terror,
die er auf seiner Flucht erlebt
hat, endgültig hinter sich lassen
und in Deutschland bleiben. »Ich
möchte einen Beruf erlernen –
am liebsten etwas mit Elektronik«,
sagt er mit leuchtenden Augen.
– Christina Heitkämper –
Haus Marienmünster
· angemietet vom Kreis
Gütersloh, Betreuung durch
die Jugendhilfe Bethel
· vorerst für ein Jahr geplant
· Erstbelegung Mitte Dezember
· 28 männliche minderjährige
unbegleitete Flüchtlinge im
Alter von 15 bis 18 Jahren
· 12 Mitarbeitende (Fachkräfte
der Jugendhilfe Bethel,
Hauswirtschafterin und
Haustechniker)
· 24­Stunden­Betreuung
13
Diabetesberatung im Ev. Krankenhaus Bielefeld
Regine Gulitz war die »Zuckerpolizei«
Foto: Schulz
geräten, erlaubte es ihnen, die
Insulinmenge auf den jeweiligen
Bedarf selbst abzustimmen.«
Regine Gulitz berät Patientin Selda Karagüllü wegen ihres Schwangerschaftsdiabetes.
Blutzuckermessgeräte gab es noch nicht, auch keine Pens zum
leichteren Spritzen von Insulin, und Nüchternblutzuckerwerte
von 120 mg/dl galten noch als unbedenklich – das war, als
Regine Gulitz Anfang der 1980er-Jahre im Ev. Krankenhaus
Bielefeld begann, Patienten mit Diabetes zu schulen. Nun wird
sie Mitte April in den Ruhestand verabschiedet.
»Damals gab es 500.000
bekannte Diabetiker, heute
sind es rund acht Millionen«,
so Regine Gulitz, die Anfang
der 1970er­Jahre zunächst eine
Ausbildung zur Diätassistentin in
Bethel absolvierte. 1979 nahm
sie an einem Weiterbildungslehr­
gang an der Universität Düssel­
dorf zur Diätküchenleiterin teil
und qualifizierte sich dabei auch
zur Ernährungsberaterin. »Die
Ernährungsberatung stand im
Fokus von Diabetes­Schulungen,
weil die Patienten meist älter
waren und am Typ­2­Diabetes
litten. Er ist genetisch bedingt
und wird durch Übergewicht
und Bewegungsmangel begüns­
tigt«, erläutert die Fachfrau. Die
Ernährungsweise konnte verän­
dert werden; die Gabe von Insu­
lin war noch starr. »Es gab eine
feste Dosis, die ein­ bis zweimal
am Tag gespritzt wurde. Deswe­
14
gen war nur die Spritztechnik
ein Schulungsthema, aber noch
nicht das schwierigere Berechnen
der Insulinmenge. Das dafür not­
wendige eigene Blutzuckermes­
sen war noch nicht möglich.«
Große Entwicklungen
Heute ist Vieles selbstverständ­
lich: Messgeräte, die das Ergeb­
nis in drei Sekunden und nicht
mehr wie anfangs in fünf Minu­
ten liefern; Insulin, das langsa­
mer in die Blutbahn abgegeben
wird und trotz seiner Verzöge­
rungssubstanzen nicht die Kanüle
eines Pens verstopft; Insulin­
pumpen, die die Dosierung über­
nehmen. »Mitte der 1980er­
Jahre gab es große Entwicklun­
gen«, so Regine Gulitz. »Dass
Patienten jetzt ihren Blutzucker
selbst bestimmen konnten, erst
mit Teststreifen, dann mit Mess­
Mit zunehmender Flexibilität in
der Therapie stiegen die Anfor­
derungen an die Schulungen.
Regine Gulitz war daran betei­
ligt, in den Betheler Krankenhäu­
sern eine strukturierte Diabe­
tikerschulung aufzubauen, die
eine Düsseldorfer Arbeitsgruppe
entwickelt hatte. Seit 1990 ist
das Ev. Krankenhaus Bielefeld,
damals noch die Krankenanstal­
ten Gilead, als »Anerkanntes
Schulungs­ und Behandlungs­
zentrum für Typ­1­ und Typ­2­
Diabetes« zertifiziert.
Früher wurden die Patienten
während eines mehrwöchigen
Klinikaufenthalts auf ihre Krank­
heit eingestellt; heute werden
die Schulungen meist ambulant
durchgeführt. »Eine stationäre
Beratung findet noch bei betrof­
fenen Kindern statt und bei
Patienten mit einem schwer the­
rapierbaren Diabetes oder einem
Schwangerschaftsdiabetes«, be­
richtet Regine Gulitz. Die Pati­
enten zu befähigen, ihr eigener
Arzt zu werden, sei das Motto
der Schulungen. »So ist es ihnen
möglich, die Therapie dem Alltag
anzupassen. Kein Tag ist wie der
andere.« Wenn man sich gut
behandle und seine Krankheit
nicht ignoriere, könne man ein
hohes Lebensalter ohne Folge­
schäden erreichen.
Auch im Ruhestand will Regine
Gulitz weiter auf ihrem Fachge­
biet aktiv sein. »Vielleicht ehren­
amtlich«, so die Diabetesberate­
rin. Eines wird sie vermissen – die
Begrüßung der Kollegen auf den
Stationen, wenn sie zu einem
Beratungstermin unterwegs war.
Dann hieß es: »Ah, da kommt
die Zuckerpolizei!«
– Petra Wilkening –
Mitarbeitenden-Befragung 2016
Je mehr teilnehmen, umso klarer die Aussage
Wie zufrieden sind die Betheler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber? Am 11. April startet
die unternehmensweite Befragung. Wer mitmacht, nutzt die
Chance, Stärken und Schwächen im Unternehmen aus seiner
Sicht deutlich zu machen, und ermöglicht so Verbesserungen
im Arbeitsalltag. Der Vorstand strebt eine Beteiligungsquote
von 70 Prozent an. Warum ihnen die Befragung wichtig ist,
sagen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im RING.
»Wir machen mit, weil wir in
unserem KEH etwas bewegen
wollen«.
Daniela Koch, Andrea Richter
und Ilka Ziem-Berger, Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth
Herzberge/Psychosomatische
Tagesklinik
Fotos: privat
»Die MABefragung
ist meiner
Meinung
nach ein
gutes und
geeignetes
Instrument,
Gutes wie
Kritisches
an den Arbeitgeber zurückzumelden. Es ist wichtig, dass der
Vorstand ein reales Bild über die
Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit erhält. Auch dafür ist
diese Befragung wertvoll.«
Franziska Funke, SB Altenhilfe
Bethel /Aufnahme und Beratung
»Ich unterstütze
die MABefragung,
weil so die
Beschäftigten des
Konzerns
eine Stimme
bekommen.
Besonders bei den Arbeits- und
Vergütungsbedingungen gibt
es noch einiges zu verbessern,
nicht nur bei Bethel im Norden.«
Gero Grams, MAV Birkenhof
Altenhilfe
»Ich beteilige mich an
der Mitarbeiterbefragung, weil
mich die
Einstellung
meiner Kolleginnen zu
den Befragungsthe-
men interessiert.«
Sabine Göhner, SB Altenhilfe
Bethel/Pflegezentrum am
Lohmannshof
»Aus meiner
Sicht ist die
Mitarbeitendenbefragung ein
gutes Instrument zur
Erstellung
eines individuellen Meinungsbilds
zu unterschiedlichen Themen
innerhalb unserer großen Firma.
Zudem birgt sie die Chance, Teil
einer lernenden Organisation zu
sein und dadurch an effektiven,
zielgerichteten und eventuell
nötigen Veränderungen teilzuhaben. Nehmt die Beteiligung
wahr!«
Raphael Voß, SB Bethel.regional/
Region Ostwestfalen/UW Pontanuscarrée
2016
»Ich beteilige mich an
der Mitarbeitendenbefragung
unter anderem, weil
es heißt:
Eure Rede sei ja, ja; nein, nein.
Da steht nicht: Nee, lass ma!
Bringt doch eh nix!«
Diakon Walter Spratte, MAV
Sarepta/Nazareth – Bildung
»Ich unterstütze die
MA Befragung, weil
ich es gut
finde, aktiv
mitwirken
zu können.«
Andrea KernGrothus, SB
Bethel.regional/Stabsstelle Qualitätsentwicklung Hauswirtschaft
Die Befragung der
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ist eine
Chance,
den direkten Vorgesetzten,
der jeweiligen Geschäftsführung
und dem Vorstand eine ehrliche Rückmeldung über Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima
zu geben. Und das Ganze auch
noch absolut anonym! Je mehr
Mitarbeitende teilnehmen, umso
klarer wird die Aussage.«
Thomas Gottschalk, MAV
proWerk
Informationen zu der Mitarbeitendenbefragung gibt es im Intranet.
15
Neue Werkstatt im Landkreis Diepholz eingeweiht
Stolz auf den modernen Arbeitsplatz
Ein Blick in den Kommissionierungsbereich: (v. l.) Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong, Dunja McAllister, Thomas Bremermann,
Luise Turowski, Axel Knoerig, Lloyd-Geschäftsführer Andreas Schaller und Jürgen Hust, Fachkraft für Arbeitsförderung.
Werkstattrat Christopher Lehmann brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: »Wir sind mittendrin, statt nur dabei – und
fühlen uns sehr wohl, so dicht am ersten Arbeitsmarkt zu sein.«
In Sulingen wurde im März eine neue Betriebsstätte der Freistätter Werkstatt »proWerk A & I« eingeweiht. In etwas mehr
als einem Jahr realisierte Bethel im Norden 24 neue Werkstattplätze für Menschen mit seelischen Behinderungen.
Für Luise Turowski von der
Geschäftsführung von Bethel
im Norden war es der richtige
Schritt, mit dieser neuen Einrich­
tung nach Sulingen zu gehen:
»Wir erleben hier ein sehr gutes
Miteinander, ob mit der Stadt
selbst, mit den Betrieben vor Ort
oder auch den Bürgerinnen und
Bürgern.« Von daher bedankte
sich auch Geschäftsführerin
Stefanie Schwinge­Fahlberg
bei allen Beteiligten, die diese
Betriebsstätte realisiert haben.
Die Kosten für den Bau betrugen
1,2 Millionen Euro.
Dunja McAllister, Schirmherrin
von Bethel im Norden, zeigte
sich in ihrem Grußwort beein­
druckt von dem neuen Werk­
16
stattgebäude: »Arbeit ist mehr
als Broterwerb, sie ist auch die
Grundlage für gesellschaftliche
Anerkennung und eine Mög­
lichkeit zur Teilhabe – das gilt in
diesem Fall besonders auch für
Menschen mit seelischen Behin­
derungen, die hier in Sulingen
einen modernen Arbeitsplatz
vorfinden.« Dies kann Christo­
pher Lehmann nur bestätigen:
»Wir sind hier mitten in einem
Gewerbegebiet, fühlen uns aner­
kannt und sind mächtig stolz auf
unseren Arbeitsplatz.« Ein Grund
dafür ist einer der Hauptkunden
der neuen Betriebsstätte. Mit
Lloyd­Shoes, einem international
vertretenen Unternehmen mit
sehr gutem Ruf, identifizieren
sich die Mitarbeitenden sehr.
Für Bethel­Vorstand Pastorin Dr.
Johanna Will­Armstrong ist der
Neubau ein weiterer Schritt zum
inklusiven Arbeitsmarkt: »Diese
Werkstatt ist nicht mehr zu
vergleichen mit den Anfängen
in Freistatt und zeigt, dass wir
Christopher Lehmann sprach für den
Werkstattrat der proWerk A & I.
Fotos: Semper
Stolz auf den …
Ralf Kleffmann (2. v. r.), stellvertretender Werkstattleiter, stellte die Metallwerkstatt vor.
immer dort Investitionen tätigen,
wo wir bessere Bedingungen, für
unsere Beschäftigten und auch
für unsere Geschäftspartner,
schaffen.«
Verlässlicher Partner
Sulingens Bürgermeister Dirk
Rauschkolb lobte die vertrau­
ensvolle Zusammenarbeit mit
Bethel. »Wir freuen uns, dass wir
im Mittelzentrum ›Sulinger Land‹
seit jeher mit Bethel einen ver­
lässlichen Partner an unserer
Seite wissen.« Dabei nannte er
nur einige Beispiele, die Tages­
stätte TAFF, das Möbelkaufhaus
Hin & Weg oder auch das neue
Angebot zur Flüchtlingssozialar­
beit. Die Projekte wurden in den
vergangenen Jahren gemeinsam
angeschoben und laufen jetzt
erfolgreich. Auch der Bundes­
tagsabgeordnete Axel Knoerig
freut sich über das Engagement
Bethels und darüber, dass für die
Region eine beachtliche Summe
für die berufliche Bildung inves­
tiert wurde, um Menschen mit
seelischen Behinderungen wieder
auf den ersten Arbeitsmarkt vor­
bereiten zu können.
An der Einweihung der neuen
Werkstatt nahmen 200 Gäste
teil. Nach der offiziellen Schlüs­
selübergabe führten Werkstatt­
leiter Thomas Bremermann und
seine Kollegen sie durch den
Neubau in der Hans­Hermann­
Meyer­Straße 6. Aufgeteilt ist die
neue Werkstatt in drei Bereiche.
Neben einem Hochregallager mit
800 Palettenstellplätzen gibt es
einen Kommissionierungsbereich
sowie eine Metallwerkstatt. Ins­
gesamt arbeiten hier vier Fach­
kräfte für Arbeits­ und Berufsför­
derung und 24 Beschäftigte. Mit
den weiteren Betriebsstätten in
Freistatt und der Stadt Diepholz
zählt die proWerk A & I in der
Region Diepholz jetzt 95 Mitar­
beitende und Beschäftigte.
– Ingolf Semper –
Die Betriebsstätte in Sulingen umfasst ein Hochregallager, einen Kommissionierungsbereich und eine Metallwerkstatt.
17
Neues Textilhaus Julia von Bodelschwingh
Fotos: Schulz
Weben im Licht und im Trend
Carmen Pieper arbeitet gerne an dem historischen Webstuhl aus der Zeit Julia von Bodelschwinghs.
Die leuchtenden Farben der Textilprodukte in den Regalen wirken durch die einfallende Sonne noch intensiver. »Natürliches
Licht ist für das Arbeiten mit bunten Textilien etwas Wunderbares«, schwärmt Cornelia Krüger-Schütte, während sie einen
Stapel gewebter Decken auf den Verkaufstresen hievt. »In diesem Haus kommt das Licht tatsächlich von allen Seiten. Und das
gefällt uns«, sagt die Leiterin des neuen Textilhauses Julia von
Bodelschwingh in Bielefeld-Bethel.
Hell, freundlich und vor allem
»sehr offen« sei das Textilhaus
des Stiftungsbereichs proWerk
gestaltet, so Cornelia Krüger­
Schütte. Besonders der Verkaufs­
laden sei leichter zugänglich und
besser aufzufinden als an dem
alten Standort in der Werkstatt
Für das neue Textilhaus wurde das ehemalige Bildungszentrum Julia von Bodelschwingh am Quellenhofweg umgebaut.
18
im Quellenhofweg 27. »Unser
Laden ist von der Straße aus gut
erkennbar. Dadurch haben wir
inzwischen deutlich mehr Lauf­
kundschaft«, freut sich die Leite­
rin des Bereichs Kunsthandwerk
Textil.
Im neuen Textilhaus Julia von
Bodelschwingh im Quellenhof­
weg 13 wurden im vergange­
nen Jahr alle textilverarbeiten­
den Abteilungen von proWerk
unter einem Dach gebündelt.
»Dadurch erreichen wir eine
bessere Auslastung der Näh­
maschinen und Webstühle und
eine optimalere Aufteilung der
Aufträge in der Lohnfertigung«,
erläutert Cornelia Krüger­Schütte
die Vorzüge.
Der Quellenhofweg 13 war
zuvor der Standort des ehemali­
gen Bildungszentrums Julia von
Bodelschwingh. Dieses wurde
auf vier Werkstätten von pro­
Werk verteilt. Jetzt befinden sich
im Quellenhofweg 13 die bei­
den Webräume und die Nähe­
rei aus dem Quellenhofweg 27
Weben im …
sowie die Textilverarbeitung vom
Haller Weg. Insgesamt werden
in dem für den neuen Zweck
umgebauten Textilhaus bis zu 86
Menschen mit Behinderungen
oder psychischen Erkrankungen
beschäftigt. Schwerpunkte der
Produktion sind handgewebte
Textilien für Haus, Heim und
Kirche – zum Beispiel Tischläufer, Kissen oder Paramente, aber
auch Kinderspielzeug.
Eine große Auswahl des Sortiments finden die Kunden in dem
Verkaufsladen. Dort ist das laute
Klackern der Webstühle in der
angrenzenden Handweberei zu
hören. An einem der Webstühle
arbeitet Carmen Pieper. Sie ist
bereits seit 31 Jahren in der
Handweberei beschäftigt. Die
55-Jährige ist aus der Werkstatt
im Quellenhofweg 27 in das Textilhaus umgezogen. Ihr gefalle
das neue Umfeld, betont sie.
»Hier haben wir mehr Platz als
drüben.«
Tatsächlich stehen die Webstühle
weiter auseinander als an dem
alten Standort. Das hänge mit
dem neuen Sicherheitskonzept
zusammen, erklärt Cornelia
Krüger-Schütte. Die Fluchtwege
zwischen den Webstühlen müssen mindestens 1,20 Meter breit
Cornelia Krüger-Schütte legt Wert auf die Verarbeitung hochwertiger Naturmaterialien.
sein. »Das hat den zusätzlichen
Vorteil, dass dadurch alles luftiger und nicht mehr so beengt
ist«, so die Leiterin.
35 Webstühle
Einige der 35 Webstühle haben
einen großen historischen Wert.
Julia von Bodelschwingh (1874
bis 1954) hat sie von westfälischen Bauern erhalten. Die
gelernte Malerin und Künstlerin
hatte 1914 die Handweberei und
eine Webschule für kranke sowie
arbeitslose Männer und Frauen
gegründet.
Sehr viel ruhiger als in den
Handweberei-Räumen ist die
Geräuschkulisse im Bereich
der Textilverarbeitung und der
Näherei. Im Obergeschoss in der
Näherei werden die gewebten
Stoffe an surrenden Industrienähmaschinen verarbeitet – zum
Beispiel zu Heimtextilien. Auch
die beliebten Geschirrtücher im
Original-Design der BauhausKünstlerin Benita Koch-Otte entstehen hier.
In dem neuen Textilhaus werden
vorrangig Naturmaterialien verarbeitet, sagt Cornelia KrügerSchütte. Farben und Design der
Produkte würden immer aktuellen Modetrends angepasst,
so die Diplom-Textildesignerin.
»Selbstverständlich erfüllen wir
aber auch individuelle Kundenwünsche.«
– Gunnar Kreutner –
Katharina Janzen gefallen die neuen Räume in der Näherei.
Das Textilhaus Julia von Bodelschwingh im Quellenhofweg 13
in Bielefeld-Bethel wird am 29.
April mit einem Tag der offenen
Tür von 9.30 bis 18 Uhr offiziell
eröffnet.
19
stört es auch niemanden, wenn
jemand mitten im Lied aus der
Reihe tanzt und quer durch die
Gruppe hopst. Auch Selma Bas­
kan wirbelt durch den Saal. Sie
gibt Hilfestellung und feuert an.
Ebenso unterstützen die Frauen
und Männer sich untereinander.
Silvia Hajotz zum Beispiel erklärt
einer anderen Teilnehmerin die
Bewegungsabfolgen und wie­
derholt sie langsam mit ihr. »Die
Stärkeren helfen den Schwäche­
ren«, betont sie. »Wir sind eben
eine große Zumba­Familie.«
Fotos: Schulz
Tolle Stimmung
Silvia Hajotz (vorne) und Chantal Schmidt kennen die Tanzschritte.
Der Spaß steht im Vordergrund
»Wir sind eine große Zumba-Familie«
Sie lassen die Hüften kreisen und wackeln mit den Schultern
zu lateinamerikanischen Rhythmen: Bis zu 80 Frauen und Männer jeden Alters, mit und ohne Behinderungen, treffen sich
wöchentlich zum Zumba im Freizeit- und Kulturzentrum Neue
Schmiede in Bielefeld-Bethel. »Hier kann ich mich richtig austoben«, erzählt Lauren Wiese. Bereits seit drei Jahren nimmt sie
an dem inklusiven Tanzkurs teil.
»Die Hände hoch«, ruft Selma
Baskan. Sofort sausen die Arme
in die Höhe. Die Trainerin schaut
Lauren Wiese (l.) fühlt sich in der inklusiven Tanzgruppe sehr wohl.
20
sich zufrieden im Saal um. Sie
macht die Bewegungen auf der
Bühne vor. Damit alle Teilneh­
merinnen und Teilnehmer sie
trotz der lauten Musik hören,
hat sie ein Mikrofon am Kopf
befestigt. »Und wieder ‘runter.
Schritt nach links! Nach rechts!
Und drehen!« Manche folgen
den Anweisungen sofort, andere
warten erst einmal die Reaktion
ihrer »Nachbarn« ab. Schnell
wird klar: Bei diesem Sportange­
bot steht nicht die Perfektion im
Vordergrund, sondern der Spaß.
»Man kennt sich untereinander
und geniert sich nicht«, sagt Ulrike
Begemann begeistert. Und so
Zumba ist ein Fitness­Programm,
das Aerobic­Bewegungen mit
Elementen südamerikanischer
Tänze, wie Salsa oder Cha­Cha­
Cha, verbindet. Seit fünf Jah­
ren bietet Selma Baskan die
Mischung aus Gymnastik und
Tanz für Menschen mit und
ohne Behinderungen in Bethel
an. »Ich gebe auch Kurse in der
Uni oder in Studios, aber den
größten Spaß habe ich hier«,
gesteht die Trainerin.
Auch Ines Weber hat schon
andere Zumba­Angebote be­
sucht. »Aber hier gefällt es mir
am besten. Die Stimmung und
die Leute sind toll. Das habe ich
so woanders noch nicht erlebt«,
erzählt sie. Dieser Sport habe
ihr nach langer und schwerer
Krankheit sehr geholfen. »Wenn
ich hier mitmache, merke ich
die körperlichen Beschwerden
fast nicht, weil es so einen Spaß
macht.« Und das Einprägen der
Tanzschritte sei für ihr Gedächt­
nis eine gute Übung. Für die
meisten Teilnehmer ist das Tan­
zen ein Ausgleich zur Arbeit –
90 Minuten, in denen sie sich
abreagieren und austoben kön­
nen. »Ich kann laut sein, ‘rum­
springen und alles ‘rauslassen«,
bestätigt Lauren Wiese.
Ines Weber und Uwe Grassert toben sich aus.
Nun ist Zumba aber kein rei­
nes Spaßprogramm, bei dem
nur etwas herumgehüpft wird,
sondern anstrengendes Fit­
nesstraining. In der fröhlichen
Atmosphäre scheinen die Teil­
nehmenden jedoch die Schweiß­
tropfen auf der Stirn gar nicht
zu bemerken, denn ganz gleich,
wohin man schaut – die Frauen
und Männer lachen, jubeln und
albern herum. »Wir verstehen
uns richtig gut. Durch den Kurs
sind Freundschaften entstan­
den«, sagt Silvia Hajotz.
Selma Baskan hat von der Bühne aus die ganze Gruppe im Blick.
Behinderungen rückten voll­
ständig in den Hintergrund, so
Tanzlehrerin Selma Baskan. Jeder
mache in seinem Tempo und
nach seinen Möglichkeiten mit.
Große Fortschritte
Bei vielen Kursteilnehmenden
hat Selma Baskan große Fort­
schritte beobachten können.
Gerade Menschen, die vorher
sehr distanziert und ängstlich
gewesen seien, seien viel offener
und kontaktfreudiger gewor­
den. »Wir sind zu einer Gruppe
zusammengewachsen«, freut
sich die Trainerin. Wenn jemand
einmal nicht da sei, falle das
trotz der Gruppengröße von bis
zu 80 Teilnehmenden auf. Neue
Tänzer werden aber trotzdem
mit offenen Armen empfangen.
»Jeder ist herzlich willkommen
und kann sofort mitmachen.«
– Christina Heitkämper –
Das Miteinander und der Spaß stehen beim wöchentlichen Zumba-Treffen im Vordergrund.
21
Förderschulinternat Freistatt
Nachfrage übertrifft alle Erwartungen
Ein Förderschulinternat für
Jungen im Alter von sechs
bis dreizehn Jahren, die aufgrund ihres herausfordernden
Verhaltens eine sehr individuelle und enge Betreuung
benötigen – das war die Idee.
Für Heiner Thiemann, Leiter
des Schulverbundes Freistatt,
und Frank Simon, Leiter des
Internats, wurde daraus Wirklichkeit. Gemeinsam mit der
Geschäftsführung von Bethel
im Norden legten die Beiden
im April 2015 mit der Eröffnung des Modellprojekts den
Grundstein für eine Erfolgsgeschichte.
Im Schulverbund Freistatt wur­
den in den vergangenen Jahren
immer wieder neue Entwick­
lungen im Bereich des Förder­
bedarfs zur emotionalen und
sozialen Entwicklung beobach­
tet und daraufhin Angebote
geschaffen, die den Bedürfnis­
sen der Kinder und Jugendli­
chen gerecht werden. »Dabei
wurde aber auch deutlich, dass
uns für sehr herausfordernde
Kinder und Jugendliche im Alter
zwischen 6 und 13 Jahren ein
sehr engmaschiges Betreuungs­
Die Unterrichtsräume der Förderschule befinden sich gleich nebenan. Internatsleiter
Frank Simon ist der regelmäßige Austausch wichtig.
angebot fehlt«, erklärt Schullei­
ter Heiner Thiemann. »Und zwar
ein Internat für Jungen, das die
drei Arbeitsfelder Förderschule,
Jugendhilfe und Psychiatrie eng
miteinander verbindet.«
Umfangreiche Vorarbeit
Mit dieser Idee der kurzen
Wege und der größtmöglichen
Schnittmenge zwischen den drei
Bereichen begann die Arbeit von
Lehrer und Diplom­Pädagoge
Frank Simon. Das Schreiben des
Am großen Tisch werden die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen. Auch Gesprächsrunden finden hier statt.
22
Konzeptes war der erste Teil.
»Danach ging es darum, passende
Räumlichkeiten für acht Plätze
in Freistatt zu finden, Jugend­
ämter aus den benachbarten
Landkreisen und Bundesländern
von dem Angebot zu überzeu­
gen und auch andere Beteiligte
mit ins Boot zu holen«, macht
der Internatsleiter deutlich. Um
eine möglichst große Transpa­
renz zu gewährleisten, wurden
beispielsweise die Anwohnerin­
nen und Anwohner und andere
Interessierte vor dem Start zu
einem »Tag der offenen Tür«
eingeladen. »So gab es trotz der
anfänglichen Skepsis dann ein
gutes Miteinander«, so Luise
Turowski, Geschäftsführerin von
Bethel im Norden.
Gleichzeitig wurden intensive
Bewerbungsgespräche durchge­
führt. »Dabei ist es uns gelun­
gen, ein hochmotiviertes und
multiprofessionelles Team für
unser Projekt zu gewinnen, das
diese erfolgreiche Arbeit im
Internat erst möglich macht«,
nutzt Frank Simon die Gelegen­
heit, ein dickes Lob an die Kol­
leginnen und Kollegen auszu­
sprechen. Die Bedürfnisse der
Kinder und Jugendlichen stehen
im Mittelpunkt der engmaschi­
Nachfrage übertrifft …
Das Förderschulinternat mit acht Plätzen wurde vor einem Jahr eröffnet. Die Nachfrage übertraf das Angebot um ein Vielfaches.
Apartment für Eltern
Schaut man auf die Zahlen, ist
mit dem Internat ein stark nach­
gefragtes Angebot geschaffen
worden. Im ersten Jahr gab
es mehr als fünf Mal so viele
Anfragen wie Plätze. »Wir sehen
damit unser Konzept bestätigt,
dass dieses enge, individuelle
und fallbezogene Setting für die
Kinder und Jugendlichen bisher
gefehlt hat. Und je früher sie
zu uns kommen, desto kürzer
sind die Aufenthalte und umso
erfolgreicher ist unsere Arbeit«,
zieht Frank Simon schon nach
dem ersten Jahr eine mehr als
positive Bilanz. Das Ziel der
Arbeit ist dabei immer eine Rück­
kehr der Kinder und Jugendli­
chen in die Regelschule, in die
Familie oder auch ein Leben in
Selbstständigkeit. In der Ein­
richtung gibt es ein Apartment
für die Eltern, um auch hier ein
intensives und funktionierendes
Miteinander zu gewährleisten.
Eine wissenschaftliche Evalu­
ation, die gemeinsam mit der
Universität Vechta durchgeführt
wird, soll weitere Erkenntnisse
über das Modellprojekt »Förder­
schulinternat« bringen.
Ein Jahr wollten sich die
Geschäftsführung von Bethel im
Norden und der Schulverbund
Freistatt Zeit geben, Erfahrungen
sammeln, ein erstes Fazit ziehen
und sich über die Weiterführung
des Modellprojektes Gedanken
machen. Aufgrund der sehr
guten Nachfragesituation und
auch der Fortschritte bei den
Kindern und Jugendlichen sind
Frank Simon und Heiner Thie­
mann aber schon längst dabei,
nicht nur Konzepte für neue Ziel­
gruppen zu entwickeln, sondern
auch das bisherige Internat in
Freistatt zu erweitern. Dafür wer­
den gerade neue Räumlichkeiten
gesucht. »Wir reagieren hier
konkret auf Anfragen für dieses
Angebot, die von anderen Land­
kreisen oder auch Jugendämtern
an uns herangetragen wurden«,
freuen sich Luise Turowski und
Heiner Thiemann über die Er­
folgsgeschichte des Förderschul­
internates in der Region Diepholz.
– Ingolf Semper –
Fotos: Semper
gen Arbeit. Mit allen Beteiligten
wird für die jungen Menschen
eine passende Tagesstruktur ent­
wickelt, die eine vertrauensvolle
Atmosphäre schafft. Erst danach
ist es sinnvoll, gemeinsam an
dem sehr individuellen Hilfebe­
darf des Einzelnen zu arbeiten.
Sozialpädagoge Björn Haust (l.) und Kollege Niklas Rehme-Schlüter treffen im Wohnzimmer letzte Absprachen, bevor die Kinder und Jugendlichen aus der Schule kommen.
23
Bethel­weiter Workshop »Perspektive Personal«
»Gestalten Sie schon, oder verwalten Sie noch?«
So etwa könnte ein Fazit des
jüngsten Workshops »Perspek­
tive Personal« lauten, der im
Februar in den v. Bodelschwingh­
schen Stiftungen Bethel statt­
fand. Dabei kann der Stellenwert
des Personalmanagements für
die Zukunftsfähigkeit auch des
diakonischen Unternehmens
Bethel kaum überschätzt wer­
den, waren sich die Verantwort­
lichen einig.
Aus allen Betheler Personalabteilungen
trafen sich Fachleute im Assapheum.
24
Fotos: Elbracht
Personalarbeit sollte heute
mehr Daten und Kennzahlen
aus dem Unternehmen als
Grundlage für die eigene
Arbeit verwenden; das setzt
voraus, dass sie systematisch
erhoben und aufbereitet werden. Wirkungszusammenhänge aus dem Arbeitsalltag
sollten erkannt und für die
Weiterentwicklung genutzt
werden. Fakten und Erkenntnisse aus der Arbeit, über die
Mitarbeiter und die Arbeitsabläufe und -aufgaben sollten
ganz wesentlich die Zielrichtung der Personalarbeit
bestimmen.
Heike Henke (l.), Wolfram Schier und Christine Rieffel-Braune führten durch die
»Perspektive Personal«.
Im Assapheum in Bielefeld­Bethel
hatten sich rund 60 Fachleute
aus den Personalabteilungen
aller Stiftungs­ und Unterneh­
mensbereiche getroffen. Einge­
laden hatten Vorstand Christine
Rieffel­Braune und die Stabs­
stelle Strategische Personal­ und
Bildungsarbeit. Deren Leiterin
Heike Henke unterstrich in ihrer
Begrüßung die Bedeutung einer
zeitgemäßen Personalarbeit
(Human Resources Management;
HRM), die zum Treiber für eine
gute Unternehmenskultur wer­
den könne.
Christine Rieffel­Braune benannte
als wichtige Handlungsfelder
und Chancen unter anderem
die Vernetzung und Kommuni­
kation der Personalfachleute in
allen Bereichen. Und sie mahnte
die bessere Vereinbarkeit von
Familie und Beruf an sowie den
Ausbau der Digitalisierung und
die Umsetzung des Betriebli­
chen Gesundheitsmanagements.
»Ich wünsche mir auch mehr
Wechsel in der Mitarbeiterschaft
zwischen den unterschiedli­
chen Bereichen und Regionen«,
erklärte Christine Rieffel­Braune.
Das sei karrierefördernd. Bethels
Personal­Vorstand kündigte an,
im HRM mehr Personalkennzah­
len zu erheben und ein besseres
Personalcontrolling umzusetzen.
Gastredner Wolfram Schier
stellte eine Grundsatzfrage an
die Personalarbeit: »Gestalten
Sie schon, oder verwalten Sie
noch?« Der Direktor für den
Bereich »Personal und Organisa­
tionsentwicklung« bei der BASF
Coatings GmbH in Münster hob
damit die kreative Rolle des HRM
hervor und beschrieb das Beispiel
seines Unternehmens, das die
klassische Personalverwaltung
bereits in ein Service­Center ver­
lagert hat. »Wir brauchen die
Transformation von der Admi­
nistration hin zur Strategie im
Bereich HRM!«
– Jens U. Garlichs –
Nächste »Perspektive Personal«:
19. September.
RING-Magazin
Trauer um
Ilka Hillenhinrichs
Ilka Hillenhinrichs starb
am 28. Februar nach langer
Krankheit im Alter von 46
Jahren. Sie war seit 1996
im heutigen Ev. Krankenhaus Bielefeld am Standort
Johannesstift als Krankenschwester auf der Intensivstation F1 tätig.
Thomas Moor starb am
2. März plötzlich im Alter
von 56 Jahren. Er war seit
2013 im Hauswirtschaftszentrum Bielefeld-Nord
des Stiftungsbereichs
Bethel.regional tätig.
Fachtag zur Ethik
Ethische Fragestellungen in
Einrichtungen und Diensten
der Eingliederungshilfe sind das
Thema eines gemeinsamen Fachtags der Hoffnungstaler Stiftung
Lobetal und der Stephanus-Stiftung am 21. April in Berlin. Referenten sind die Professoren Dr.
Dieter Weber und Dr. Ulrike Ernst
von der Hochschule Hannover
sowie Dr. Klaus Kobert vom Ev.
Krankenhaus Bielefeld, der über
die praktische Ethikberatung
informiert. Der Lobetaler Einrichtungsleiter Arne Breder und die
stellvertretende Regionalleiterin Katrin Buchholz geben einen
Einblick in »ethische Entscheidungen im Alltag der Eingliederungshilfe«.
Anmeldung bis 4. April:
E-Mail hans-christian.petzoldt@
stephanus.org; Informationen:
Tel. 030 96249276.
Foto: privat
Trauer um
Johann Moor
Das Düsseldorfer PIKSL Labor wurde in Wien bei den Vereinten
Nationen für innovative, inklusive Projekte in der Informations- und
Kommunikationstechnik gleich zweimal international geehrt: zum
einen für inklusive Seniorencomputerkurse, die Menschen mit Lernschwierigkeiten im PIKSL Labor organisieren und halten, zum anderen
für einen Audioguide, der sich für Menschen mit und ohne Behinderungen eignet. Die Preise wurden während der »Zero Project Conference« im Februar verliehen. Es gab 337 Nominierungen aus 100
Staaten. Eine internationale Jury aus 150 Fachleuten wählte daraus
98 Top-Projekte aus. Die Preise übergaben Martin Essl von der EsslStiftung (l.) und Jakob von Uexküll vom World Future Council (r.)
an (v. l.) Benjamin Freese, Christoph Wiche, Tobias Marczinzik und
Antonia Eggeling vom PIKSL Labor. Die freuen sich jetzt, dass die
PIKSL-Laborantinnen und -Laboranten zu den besten inklusiven und
innovativen Querdenkern der Welt gehören.
Pulsschlag
Tag der offenen Tür
Über »Ethische Fallgespräche
und ethische Visiten« spricht
Tanja Löbbing, Klinische Ethikerin
des Ev. Krankenhauses Bielefeld,
am 13. April in der Reihe »Pulsschlag – Theologie für den diakonischen Alltag«. Die Veranstaltung mit Vortrag und Diskussion
findet von 15 bis 18 Uhr im Haus
Nazareth in Bielefeld-Bethel,
Nazarethweg 5, statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung unter www.bbb-bethel.de
möglich.
Das Kinder- und Jugendhospiz
Bethel in Bielefeld lädt am
16. April von 11 bis 17 Uhr zu
einem Tag der offenen Tür ein.
Interessierte können die Einrichtung im Remterweg 55 eigenständig oder in kleinen Führungen erkunden, Mitarbeitende
beantworten gerne Fragen.
(Mitmach-)Aktionen machen
es großen und kleinen Gästen
möglich, sich auf spielerische
Weise über das Kinder- und
Jugendhospiz zu informieren.
25
Foto: Semper
RING-Magazin
Zum Thema »Heimat« nahmen 17 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Altenpflege des Bir­
kenhof­Bildungszentrums in Hannover an einem Theaterprojekt teil. Mitte März führten sie die erarbeitete
Szenenkollage vor Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den Lehrkräften auf. Die Auszubildenden selbst
stammen aus sechs unterschiedlichen Ländern und haben sich in ihrem zweiten Ausbildungsjahr unter An­
leitung ihrer Lehrerinnen Karin Mey und Maya Hummel intensiv mit der persönlichen Lebensgeschichte, der
Angehörigenarbeit oder auch gesellschaftspolitischen Inhalten beschäftigt. So setzten sie sich auch mit dem
Begriff »Heimat« auseinander und stellten dar, wie häufig einem dieses Thema im Alltag begegnet.
Irrsinnig menschlich
Tanzwelten 2016
Kirchenmusik
Drogen und Musik treiben DJ
Ickarus an, bis er zusammen­
bricht und in die Psychiatrie
eingeliefert wird. Zum Thema
»Sucht« zeigt das Kino CineMo­
tion in Berlin­Hohenschönhausen
am 20. April ab 17.30 Uhr das
deutsche Drama »Berlin Calling«
aus dem Jahr 2008. An die Film­
vorführung in der Wartenber­
ger Straße 174 schließt sich ein
moderiertes Publikumsgespräch
mit Fachleuten und Angehörigen
an. »Berlin Calling« wird in der
Reihe zur seelischen Gesundheit
»Irrsinnig menschlich« vorge­
stellt. Mitveranstalter ist das Ev.
Krankenhaus Königin Elisabeth
Herzberge.
Die Neue Schmiede in Bielefeld­
Bethel lädt zu verschiedenen
Tanzangeboten ein. In diesem
Monat finden am 16. und 17.
April ein Workshop­Wochen­
ende, am 29. April ein offenes
Tanzcafé im Begegnungszentrum
Bültmannshof und am 9. April
in der Bielefelder Turngemeinde
»Drum’s alive – Tanzen mit dem
Pezziball« statt.
Michael Kravtchin aus Kassel
spielt am 3. April ab 17 Uhr in
der Zionskirche in Bielefeld­
Bethel Klaviersonaten von Scar­
latti, Haydn, Liszt und Skrjabin.
26
Informationen:
Tel. 0521 144­5657
Am 10. April ab 17 Uhr prä­
sentiert Bethel­Kantor Christof
Pülsch in der Reihe »Orgelmu­
sik in Zion« Orgelstücke von
John Cage, Olivier Messiaen und
György Ligeti.
Ein Konzert mit der Zionskan­
torei Bethel, Sopranistin Meike
Leluschko und Pianist Bernd
Wilden folgt am 24. April ab
17 Uhr.
Foto: Schulz
RING-Magazin
»Mitten in Europa – Buchenwald, Majdanek, Sobibor« – für ihre Facharbeit und eine Ausstellung zu
den Konzentrationslagern wurden Betheler Gymnasiasten in Bielefeld im März mit dem Ruth­Florsheim­
Preis ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatten die Schüler zweier Geschichtsleistungskurse an Studien­
fahrten zu den Gedenkstätten teilgenommen. Das Projekt gibt es bereits seit 20 Jahren im Friedrich­von­
Bodelschwingh­Gymnasium. Der mit 200 Euro dotierte Ruth­Florsheim­Preis wurde zum ersten Mal von der
Deutsch­Israelischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Christlich­Jüdische Zusammenarbeit in Bielefeld
verliehen. Die Bielefelderin Ruth Florsheim (1900 –1998) engagierte sich ihr Leben lang für ein gelingendes
Verhältnis zwischen Deutschland und Israel.
Am 2. Juli finden die 20. Bethel
athletics in Bielefeld im Sportpark
Gadderbaum statt. Wettkämpfe
stehen in den Sportarten Leicht­
athletik, Schwimmen, Fußball,
Tischtennis, Reiten, Boule, Tanz,
Judo und Basketball auf dem
Programm des Sportfestes für
Menschen mit Behinderungen.
Außerdem gibt es ein wettbe­
werbsfreies Angebot. Die Anmel­
dung ist bis zum 1. Juni möglich.
Informationen gibt es im Internet
auf www.bethel­athletics.de
oder unter Tel. 0521 144­5017.
Palliativversorgung
»Organ­ und Gewebespende –
eine Option auch im Kindes­
und Jugendalter?« Diese Frage
beantwortet Ärztin Sonja Tietz
von der Deutschen Gesellschaft
für Gewebetransplantation am
28. April in der Ringvorlesung
»Pädiatrische Palliativversorgung
OWL«. Die Veranstaltung findet
von 17 bis 19 Uhr im Kinder­ und
Jugendhospiz Bethel im Remter­
weg 55 in Bielefeld statt.
Foto: Elbracht
Bethel athletics
Für das Betheljahr spendete die BKK Diakonie im März zehn Roll­
stühle. Frank Großheimann von der BKK Diakonie (hinten, l.) übergab
sie an Diakon Walter Spratte (hinten, M.) von der für das Betheljahr
zuständigen Freiwilligenagentur. Die Rollstühle werden in der Semi­
nararbeit eingesetzt, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum
einen für die Betreuung von Rollstuhlfahrern den Umgang mit dem
Hilfsmittel üben können und zum anderen auch »im Selbstversuch«
erfahren, wie es ist, im Rollstuhl unterwegs zu sein.
Neues Wohnheim in Bielefeld-Schildesche
Für Menschen mit komplexen
Behinderungen wird in Bielefeld
das erste Wohnheim außerhalb
der Ortschaft Bethel gebaut. Im
Stadtteil Schildesche in der Beck­
hausstraße soll in diesem Som­
mer der Bau eines zweigeschos­
sigen Gebäudes mit 24 Apart­
ments beginnen; zwölf davon
sind rollstuhlgerecht. Außerdem
sind zwei Krisenplätze für eine
befristete intensive Betreuung
vorgesehen sowie in einem
Anbau eine Begegnungsstätte
als Angebot für den ganzen
Stadtteil. Die Bewohner werden
rund um die Uhr betreut.
27
RING-Magazin
Foto: Schulz
Richtfest in Rüdnitz
Fahrlehrer und Fahrlehrerinnen aus ganz Deutschland nutzten eine
Fortbildung ihrer Bundesvereinigung, um Bethel in Bielefeld kennen
zu lernen. Neben einem Rundgang mit Ortschaftsreferent Fred Müller
(l.) stand auch das Thema »Epilepsie und Fahreignung« auf dem Pro­
gramm. Heike Elsner, Ärztin im Berufsbildungswerk Bethel, informierte
die Gäste. Am Nachmittag organisierte die Bundesvereinigung in und
an der Neuen Schmiede in Bethel einen »Markt der Möglichkeiten«
mit einer Ausstellung behindertengerechter Fahrzeuge, einem Fahrsi­
mulator und der »Driver Test Station« zur Beurteilung der körperlichen
Fahrtüchtigkeit. Weil es den Gästen in Bethel so gut gefiel, sammelten
sie spontan untereinander für das Betheler Freizeit­ und Kulturzentrum
Neue Schmiede. Dabei kam eine Spende von 877 Euro zusammen.
Foto: privat
Lydda-Ausstellung
»Freunde« heißt die neue Aus­
stellung im Künstlerhaus Lydda,
die Malerei, Zeichnungen, Foto­
grafie und Objekte des Lydda­
Meisterschülers Axel Beckmann
zeigt. Sie wird am 16. April
um 19 Uhr im Maraweg 15 in
Bielefeld­Bethel eröffnet. An­
schließend ist sie bis zum 4. Juni
mittwochs bis freitags von 15
bis 18 Uhr und samstags von
10 bis 13 Uhr zu sehen.
28
Für die Jugendhilfe­Einrichtung
Wendepunkt in Rüdnitz entste­
hen zurzeit drei Wohnhäuser. Im
März wurde das Richtfest gefei­
ert. In der intensivtherapeuti­
schen Wohngruppe Wendepunkt
werden 18 Jugendliche zwischen
12 und 21 Jahren vorüberge­
hend betreut. Die jungen Men­
schen benötigen Hilfe, um einer
Abwärtstendenz in ihrem Leben
eine Wende geben zu können.
Zurzeit haben sie ihr Zuhause
noch in ehemaligen Wohnunter­
künften aus der Gründungszeit
Lobetals. In den neuen Häusern
werden jeweils sechs Jugendliche
zusammenleben. Die Baukosten
betragen rund 1,6 Millionen Euro.
Möglich wurde das Projekt dank
der Förderung durch private Stif­
ter, die staatliche Fernsehlotterie
»Glücksspirale«, »Bild hilft e. V. –
Ein Herz für Kinder« und eigene
Betheler Spendenmittel.
Haus der Stille
Bildung & Beratung Bethel
Das Gleichnis von der bittenden
Witwe ist das Thema des Bib­
liodramas »Schaffe mir Recht«
vom 22. bis 23. April im Haus
der Stille in Bielefeld­Bethel. Die
Teilnehmenden sind eingeladen,
gemeinsam mit den Referentin­
nen Diakonin Kerstin Schachtsiek
und Diakonin Sandra Neubauer
dem Visionären der Bibel kreativ
Raum zu geben. Missverhält­
nisse, wie zwischen Arm und
Reich, zwischen Mächtig und
Ohnmächtig, zwischen Aner­
kannt und Übersehen, all das,
was gesellschaftliches Zusam­
menleben strukturiert und als
»normal« empfunden wird, stellt
das Gleichnis von der bittenden
Witwe in Frage. Dabei steht die
Verheißung, Recht zu bekom­
men, im Zentrum des Textes.
• Weiterbildung Motivierende
Gesprächsführung, 9. Mai
bis 4. November
• Alles im Griff, 10. bis 11. Mai
• Workshop zur neuen, aktua­
lisierten PEPE­Version für erfah­
rene Kursleiter/­innen, 31. Mai
• Grundlagenseminar Psychiatrie,
31. Mai bis 1. Juni
• Umgang mit Menschen mit
Persönlichkeitsstörungen,
2. bis 3. Juni
• Psychosen erleben, 2. bis
3. Juni
• »Befreit, gelöst, entspannt« –
Grundlagenseminar, 3. bis
4. Juni
• Im Trialog – Kooperation
mit Angehörigen, 7. Juni
bis 9. November
• Gewaltfreie Kommunikation
nach Rosenberg, 14. bis
15. Juni
Anmeldung:
Tel. 0521 144­5770 /6110
Anmeldung bis 9. April:
Tel. 0521 144­2207
RING-Magazin
Betheler Motorradtour
Die Diemel­Talsperre ist in diesem
Jahr das Ziel der »Bethel­Biker­
Fronleichnamstour« am 26. Mai.
Der Start ist um 9 Uhr am Bethel­
Platz in Bielefeld. Wer teilneh­
men will, kann sich bei Bernward
Schneider unter Tel. 0521 144­
1553, E­Mail bernward.schnei­
[email protected] anmelden.
Foto: Schulz
Epilepsie-Kolloquium
Diakonisse Elfriede Bläser (vorne, M.) feierte am 12. März in
Bielefeld­Bethel ihren 100. Geburtstag. Die gebürtige Hagenerin kam
1936 als Helferin nach Bethel und wurde 1948 zur Diakonisse einge­
segnet. Zwei Jahre zuvor hatte sie das Krankenpflegeexamen abgelegt
und daraufhin 20 Jahre lang in einem Kinderheim in Hagen­Haspe
gearbeitet. Anschließend war sie im Betheler Altenheim Morgenstern
in Bad Oeynhausen und ab 1975 als Gemeindeschwester in Bielefeld
im Stadtteil Gadderbaum tätig. Ihren Feierabend verbringt Schwester
Elfriede seit 1982 im Haus Abendlicht. Glückwünsche zu dem beson­
deren Ehrentag gab es von vielen Mitschwestern, darunter auch die
Diakonissen (vorne, v. l.) Lydia Truse (101 J.), Lotte Ohlrich (102 J.),
Elfriede Koch (101 J.) und Paula Benscheid (103 J.). Ebenfalls gratu­
lierten (hinten, v. l.) Schwester Elisabeth Steinhäuser, Referentin der
Sarepta Schwesternschaft, die leitende Schwester Anke Frickmann
sowie Pastorin Susanne Timm­Münden.
Sarepta-Salonabend
Allergiemobil in Bethel
»Hört, hört: Musik und Evangeli­
um! Möglichkeiten und Grenzen
der Musik bei der Verkündigung
des Evangeliums« ist das Thema
eines Salonabends der Sarepta
Schwesternschaft am 27. April
im Haus der Stille in Bielefeld­
Bethel. Der Referent ist Christof
Pülsch, Kantor der Zionsgemeinde
Bethel. Die Veranstaltung mit
Vortrag und Austausch beginnt
um 19 Uhr im Kaminzimmer des
Hauses der Stille, Am Zionswald
5. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Der Beitrag für die
Teilnahme inklusive Getränke
und Gebäck beträgt 5 Euro.
Auf Fragen zu Allergien, Asthma,
Urtikaria oder Neurodermitis hat
das Allergiemobil des Deutschen
Allergie­ und Asthmabundes
eine Antwort. Am 19. Mai ist
es mit zwei Beratern von 10 bis
16 Uhr zu Gast auf dem Bethel­
platz in Bielefeld. Der Service
der BKK Diakonie ist kostenlos.
Termine für eine Beratung oder
Lungenfunktionsmessung kön­
nen unter Tel. 0521 144­3637
oder per E­Mail an ronny.holz­
schuh@bkk­diakonie.de verein­
bart werden. Die Termine finden
im 15­Minuten­Takt statt.
»Management epileptologischer
Notfälle – helfen uns Leitlinien?«,
fragt Prof. Dr. Felix Rosenow
im nächsten Berlin­Brandenbur­
ger Epilepsie­Kolloquium am
27. April. Prof. Rosenow leitet
das Epilepsiezentrum Frankfurt
Rhein­Main am Universitätsklini­
kum Frankfurt. Das Kolloquium
findet von 17.30 bis 19 Uhr in
der Heinrich­Böll­Stiftung in
Berlin, Schumannstraße 8, statt.
Mitveranstalter ist das Epilepsie­
Zentrum Berlin­Brandenburg.
Neue Schmiede
• Anka Zink: »Leben in vollen
Zügen« (Kabarett), 8. April,
20 Uhr
• Tangoyim: Jiddische Lieder,
Klezmer & Tango (Konzert,
Eintritt frei), 15. April, 19 Uhr
• Cara: Irish Music (Konzert,
teilbestuhlt), 23. April, 20 Uhr
Kartenreservierung:
Tel. 0521 144­3003
Klassik um 3
Zum »Kammerkonzert mit 5
Streichern« laden die Bielefel­
der Philharmoniker am 17. April
ein. Das eintrittfreie Benefizkon­
zert aus der Reihe »Klassik um 3«
beginnt um 15 Uhr im Assapheum
Bethel. Für Menschen mit Behin­
derungen sowie Familien mit Kin­
dern werden Werke von Barrière,
Benda und Dvorák gespielt.
29
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Geburtstag
97 Jahre: Diakonisse Barbara v. Richthofen, Wohnstift Frieda­v.­Bodelschwingh,
am 17.4. – 95 Jahre: Diakonisse Elfriede Böckstiegel, Haus Abendfrieden, am
12.4. – 94 Jahre: Diakonisse Irmgard Dassler, Haus Abendfrieden, am 18.4. –
93 Jahre: Hanna Höner, Bielefeld, am 11.4. – Diakonische Schwester Hilde Stönner, Wohnstift Frieda­v.­Bodelschwingh, am 14.4. – Diakonisse Änne Hauptmeier,
Haus Abendlicht, am 19.4. – 91 Jahre: Günter Karmainski, Dorsten, am 11.4. –
Diakonisse Hildegard Froese, Haus Abendstern, am 17.4. – Magdalena Volmar,
Seniorenzentrum Breipohls Hof, am 19.4. – 80 Jahre: Helma Schwarze, Minden,
am 1.4. – 70 Jahre: Diakonische Schwester Christiane Daub, Bielefeld, am 23.4.
Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum
75 Jahre: Diakonisse Paula Benscheid, Haus Abendfrieden, am 4.5. – 50 Jahre:
Diakonisse Helga Walther, Bethel, am 17.4. – 40 Jahre: Joachim Schrage, EvKB,
am 1.5. – Anni Bremer, EvKB, am 20.5. – Dieter Kalesse, Nazareth, am 25.5. –
Reinhard Marx, Bethel.regional, am 29.5. – 35 Jahre: Helga Eschen, EvKB, am 1.5.
– Eva-Maria Fehre, Bethel.regional, am 1.5. – Edgar Friedrich, Eingliederungshilfe
Lobetal, am 1.5. – Hans-Werner Priebs, Bethel.regional, am 1.5. – Renate Ruhl,
Altenhilfe Lobetal, am 1.5. – Ute Friedrich, Altenhilfe Lobetal, am 11.5. – Ursel
Kammacher, Bethel.regional, am 20.5. – Renate Koch, Bethel.regional, am 25.5.
– 30 Jahre: Iris Bösch, EvKB, am 1.5. – Saniye Celik, EvKB, am 1.5. – Annegret
Glowazke, Bethel.regional, am 1.5. – Eva-Elisabeth Gottesleben, Bethel.regio­
nal, am 1.5. – Elisabeth Susse, Bethel.regional, am 1.5. – Sabine Wiebach, EvKB,
am 1.5. – Dirk Heininger, Bethel.regional/Mara, am 5.5. – Matthias Kuehlmann,
EvKB, am 5.5. – 25 Jahre: Anja Barkowski, Mara, am 1.5. – Claudia Dreier, EvKB,
am 1.5. – Klaus-Dieter Gromm-Hannig, proWerk, am 1.5. – Carola Hoppe, EvKB,
am 1.5. – Freia Hoppe, Hoffnungstaler Werkstätten, am 1.5. – Gerhard Hoppe,
Hoffnungstaler Werkstätten, am 1.5. – Marlies Jung, Mara, am 1.5. – Paul-Reinhard Klemme, EvKB, am 1.5. – Gertrud Kloepperpieper, EvKB, am 1.5. – Hildegard Kreling-Imorde, proWerk, am 1.5. – Ulrike Lohmann, EvKB, am 1.5. – Ingrid
Pfau, Bethel.regional, am 1.5. – Monika Storm, Bethel.regional, am 1.5. – Nicola
Werning, EvKB, am 1.5. – Peter Witzel, Bereich Betriebe, am 1.5. – Iris Jägertal,
FHdD, am 2.5. – Frank Fürstenberg, Eingliederungshilfe Lobetal, am 11.5. – Ursula
Jürgens, EvKB, am 15.5. – Ayse Kolcu, Bethel.regional, am 15.5. – Titin Martini,
EvKB, am 15.5. – Andrea Neitzel, Bethel.regional, am 15.5. – Georg Schrage,
Bethel.regional, am 15.5. – Heiko Meierotto, EvKB, am 19.5. – Karin Lohkemper, Bethel.regional, am 20.5. – 20 Jahre: Marion Dresemann, EvKB, am 1.5. –
Brigitte Fritz, Eingliederungshilfe Blütenberg, am 1.5. – Tanja Granegger, EvKB,
am 1.5. – Michael Happe, EvKB, am 1.5. – Jürgen Hoff, proWerk, am 1.5. – Ruth
Holzheimer, proWerk, am 1.5. – Uwe Klaß, Zentraler Bereich, am 1.5. – Annette
Krüger, Epilepsieklinik Tabor, am 1.5. – Heike-Kerstin Lepkojis, Zentraler Bereich,
am 1.5. – Ursula Littmann, Bethel.regional, am 1.5. – Susanne Merten, Lazarus
Altenhilfe Berlin, am 1.5. – Dr. Birgitt Müffelmann, Mara, am 1.5. – Rosemarie
Queckenstedt, Bethel.regional, am 1.5. – Frank Rose, Sarepta, am 1.5. – Frank
Solmecke, Bethel.regional, am 1.5. – Claudia Welling, proWerk, am 1.5. – Ingo
Pörtner, Bethel.regional, am 6.5. – Ina Penner, Bethel.regional, am 7.5. – Gabriele
Dille, Bethel.regional, am 8.5. – Kerstin Flachmann, Schulen, am 9.5. – Birgit
Jurgeleit, Bethel.regional, am 13.5. – Melitta Kunz, Eingliederungshilfe Dreibrück,
am 13.5. – Anneliese Kundt, Birkenhof Ambulante Pflegedienste, am 15.5. – Anne
Kirchhoff, Zentraler Bereich, am 20.5. – Irene Tielmann, EvKB, am 20.5. – Ute
Maak, Bethel.regional, am 22.5.
Ruhestand
Gudrun Becker-Hadamitzky, Bethel.regional, zum 1.3. – Regine Gulitz,
EvKB, zum 1.5. – Angelika Haeger-Führing, Bethel.regional, zum 1.5. – Peter
Hillebrandt, EvKB, zum 1.5. – Renate Stahnke, EvKB, zum 1.5.
Gestorben
Pfarrer und Diakon Otto Röhricht, Eppertshausen, 85 Jahre, am 10.11. – Johanna
Fuchs, Konstanz, 89 Jahre, am 19.2. – Ilka Hillenhinrichs, Bielefeld, 46 Jahre, am
28.2. – Johann Moor, Bielefeld, 56 Jahre, am 2.3.
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Namen
Prof. Dr. Matthias Benad, Rek­
tor der Kirchlichen Hochschule
Wuppertal/Bethel, erklärte zu
Ostern im Internet, was für ihn
das Osterfest bedeutet. In der
Bethel­Präsenz auf der Internet­
seite »blicksta« und im Internet­
YouTube­Kanal »BethelVision«
machte er das anhand des alten
Kirchenliedes »Christ ist erstanden«, Nr. 99 im Gesangbuch.
Das Lied aus dem 12. Jahrhun­
dert hatte Martin Luther einge­
deutscht.
Thomas Bergmann, Diplom­
Musiktherapeut im Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin, hat zum
Thema »Musikbasierte Autis­
musdiagnostik für erwachsene
Menschen mit geistiger Behin­
derung (MUSAD)« an der Freien
Universität Berlin promoviert.
Dr. Bergmann entwickelt das
diagnostische Verfahren MUSAD
im KEH­Behandlungszentrum
für erwachsene Menschen mit
psychischer Erkrankung und geis­
tiger Behinderung. Das klinische
Forschungsprojekt läuft noch.
Dr. Christian Brandt, leitender
Arzt der Abteilung für Allgemeine
Epileptologie im Epilepsie-Zentrum Bethel, wurde bei der Jah­
restagung der Deutschen Gesell­
schaft für Epileptologie (DGfE) im
März in Jena zum Vorsitzenden
einer neu gegründeten Kommis­
sion bestellt. Sie arbeitet zum
Thema »Epilepsie und geistige
Behinderung«. Dr. Anja Grimmer,
Oberärztin im Ev. Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge,
gehört der Kommission eben­
falls an.
Bethel­Schäfer Andreas Eisenbarth ist mit seinen Tieren im
April der Star in der WDR­Fern­
sehserie »Mit Bock durchs
Land«. Jeweils freitags von 21
bis 21.45 Uhr läuft die Serie, in
der der Schäfer und seine Herde
für zwei Tage Besuch von pro­
Übrigens
minenten Medienleuten bekom­
men. Die Sendungen sind im
WDR-Fernsehen am 1., 8.,
15., 22., 29. April und 6. Mai zu
sehen. Zu Gast sind unter ande­
ren Anna Planken, Michaela
Schaffrath, Eva Habermann,
Tina Ruland und Knacki Deuser.
Epilepsie erklären – das war
die Aufgabe von Prof. Dr. Martin
Holtkamp, Chefarzt des Bethe­
ler Epilepsie-Zentrums BerlinBrandenburg, am 10. März. Im
ARD­Fernsehmagazin »Brisant«
konnte er als Experte dazu Stel­
lung nehmen, was Epilepsie
auslöst und welche Auswirkun­
gen Anfälle bei den Betroffenen
haben. Anlass dafür war, dass die
Epilepsieerkrankung der Tochter
Georgia des Filmschauspielers
Harrison Ford in den Boulevard­
Medien bekannt geworden war.
Die Login-Werkstatt in Bernau, eine Einrichtung unter
dem Dach der Hoffnungstaler
Werkstätten, macht jetzt aus­
gemusterte und reparaturbedürf­
tige Fahrräder wieder flott. In
der Werkstatt mit fünf Mitar­
beitern werden die alten Räder,
die gespendet werden, für den
anschließenden Verkauf aufge­
arbeitet und aufpoliert (Informa­
tionen: Tel. 03338 768971).
Zur Bedeutung der Menschenwürde in Medizin und Gesund­
heitswesen findet vom 22. bis
24. September in der Universität
Bielefeld die Jahrestagung der
Akademie für Ethik in der Medi­
zin statt. Die Tagung wird vom
Ev. Krankenhaus Bielefeld mit­
ausgerichtet.
Die Lobetaler Homepage www.
lobetal.de bietet den Nutzerin­
nen und Nutzern nun auch eine
Vorlesefunktion. So haben
auch Menschen, denen das
Lesen schwerfällt, Zugang zu
den vielfältigen Informationen.
Aus der Geschichte lernen
Landläufig heißt es, wer vom
Rathaus kommt, ist schlauer,
sprich, wer sich beim Boss infor­
miert hat, weiß, wo es langge­
hen soll. Gleiches gilt für den
Kirchgang: Wer die Predigt ge­
hört und verstanden hat, weiß,
worauf es ankommt, was er bes­
ser hätte machen können und
worum er sich in Zukunft noch
bemühen soll.
Jüngst in der Zionskirche in Bie­
lefeld­Bethel gab es so gesehen
einen interessanten Einblick in
Bethel­Herausforderungen der
Vergangenheit. Eine Reihe von
historischen Krisen und Problem­
lagen wurde aufgezählt: Im 19.
Jahrhundert ging es in Tansania
um Waisenkinder, zumeist von
Sklaven; eine Heimstätte wurde
gegründet. Durch den Ersten
Weltkrieg gab es viele Verletzte,
die Gliedmaßen verloren hat­
ten; Fachärzte und Orthopädie­
Mechaniker versuchten in Bethel
zu helfen. 1922 kamen aufgrund
großer Hungersnot zahlreiche
wolgadeutsche Kinder; viele von
ihnen fanden Zuflucht in Bethel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
kamen Flüchtlinge und »dis­
placed persons« aus Ost­ und
Südeuropa und fanden zumin­
dest zeitweise Aufnahme; die
Beckhof­Siedlung wurde für sie
in den 1950er­Jahren gegründet.
Mit der Betheler Suchstelle des
Roten Kreuzes gab es die Chance
der Familienzusammenführung.
Nach dem Zusammenbruch des
Ostblocks gab es viele Initiativen
für Menschen mit Behinderungen,
unter anderem in Weißrussland.
Bethel hat sich der Notleidenden
immer angenommen, bis heute
belegt das Engagement in der
Mission und in vielen Koope­
rationen dies. Die Arbeit für
minderjährige und erwachsene
Flüchtlinge steht in dieser guten
Tradition.
– Götz Pförtner–
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Foto: Elbracht
Das Jahrestreffen der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fand Mitte März in Bielefeld­
Bethel mit einem Gottesdienst in der Zionskirche und dem anschließenden Treffen im Assapheum statt.
Im Gottesdienst hatte Bethels Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl (r.) bereits anhand des Johannes­
Wortes »damit sie alle eins seien« an die vielen Hilfsprogramme für Flüchtlinge, Vertriebene und andere
Menschen in Not in der Bethel­Geschichte erinnert. Eine dieser Initiativen waren die Missionsbestrebungen
Friedrich von Bodelschwinghs. Der neue Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), Pastor
Volker Dally, hielt seine Tischrede zur Verbindung von »Ökumene, Mission und Diakonie«. Ihn hieß auch
Bethels Ökumenebeauftragte Diakonin Regine Buschmann, zugleich VEM­Präsidentin, in Bethel willkom­
men. – Im Gottesdienst waren zuvor 20 neue »Leitende« begrüßt worden.
Veranstaltungen
13.04.
Ev. Krankenhaus Bielefeld, Bethel, Burgsteig 13: 18 –20.15 Uhr, AINS­Forum mit
Dr. Thomas Paffrath, leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und
Sporttraumatologie Köln­Merheim; »Was lernen wir aus dem Trauma­Register der DGU?«
( Informationen: Tel. 0521 772­79105 )
26.04.
Neue Schmiede, Bielefeld­Bethel, Handwerkerstraße 7: 19.30 – 21 Uhr, Offener Hospiztreff
mit Diakon Damian Ostermann, Leiter der Palliativpflege Bethel ambulant; »Die letzte Zeit
zuhause erleben – Grenzen und Möglichkeiten der ambulanten Palliativpflege«
27.04.
Heinrich­Böll­Stiftung, Berlin, Schumannstraße 8: 17.30–19 Uhr, Berlin­Brandenburger
Epilepsie­Kolloquium mit Prof. Dr. Felix Rosenow, Leiter des Epilepsiezentrums Frankfurt
Rhein­Main am Universitätsklinikum Frankfurt; »Management epileptologischer Notfälle –
helfen uns Leitlinien?«
05.05.
Ortschaft Freistatt: 10 – 18 Uhr, Jahresfest; Start um 10 Uhr mit einem Openair­Gottesdienst
in der v.­Lepel­Straße 27; schon ab 6 Uhr Flohmarkt mit über 100 Ständen
für die Ortschaften Bethel und Eckardtsheim
Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr