April 2016 DER RING Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Stammtischparolen sind keine Lösung … »Wenn Du einen siehst, der sich weise dünkt, da ist an einem Narren mehr Hoffnung denn an ihm.« Foto: privat Sprüche 26,12 Martin Henke. In dem Buch der Sprüche wurden über Jahrhunderte israelitische und andere Weisheiten, meist in Form von kurzen Merksätzen oder Sprichwörtern, gesammelt. Die Sprüche reflektieren unseren Alltag. Im Kern geht es um unser Zusammenleben und die damit verbundenen Widersprüche, die Freude und den Ärger. Man muss die Bibel gerade auch wegen ihrer klaren Worte ein fach mögen. Obiger Spruch will mir seit Wochen nicht aus dem Kopf. Grund ist, dass ich, wie wir alle, in der aktuellen Debatte, wie denn am besten mit den vielen bei uns ankommenden Flüchtlingen umzugehen sei, von so vielen angeblich Weisen umzingelt bin. Massenhaft vor Krieg und Elend flüchtende Menschen mitten in Europa und Deutschland. Camps, Titelbild: Die 55-jährige Cornelia Pieper liebt die Arbeit mit hochwertigen Textilien in der Handweberei des neuen Textilhauses Julia von Bodelschwingh. In der Einrichtung in Bielefeld-Bethel wurden die textilverarbeitenden Abteilungen von proWerk gebündelt. Am 29. April wird das Textilhaus offiziell eröffnet. Mehr dazu ab Seite 18. Foto: Schulz 2 in denen verzweifelte Men schen in Schlamm und Dreck allein gelassen werden. Noch vor einem Jahr hätte ich diese Bilder in Europa nicht für möglich ge halten. Und auf einmal sind wir mittendrin; mittendrin in einer wirklich humanitären Katastrophe. Nur drei Fakten zum Thema: Derzeit sind etwa 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, die höchste Zahl, die der UNFlüchtlingsrat jemals verzeichnet hat. Im Jahr 2014 wurden in der gesamten EU 626.000 Asylan träge gestellt. 2015 ist mehr als eine Million Flüchtlinge in Europa angekommen. Die Flucht ist mitunter lebensge fährlich; allein im Mittelmeer sind 2015 mehr als 3.700 Flüchtlinge ertrunken. Unsere Demokratie lebt vom Streit. Aber in der aktuellen Debatte gibt es beunruhigende Auswüchse. Wie sollen bei so einer komplexen und wirklich komplizierten Lage Stamm tischlosungen wie »Grenzen dicht machen« und »alle zurück schicken« helfen, das Problem zu lösen? Mir scheint: Ein Damm ist gebrochen. Parolen, die gestern noch als dumm galten, werden heute zur besten Sendezeit in unsere Wohnzimmer ausge strahlt. Mancher, der »sich weise dünkt«, schürt in Wirklichkeit Panik und Angst, ist damit Teil des Problems und nicht der Lösung. »… da ist an einem Narren mehr Hoffnung …« Unsere christlichen Grundlagen, unser Humanismus, die Men schenrechte und unsere Demo kratie sind starke Grundlagen für unser Miteinander und klare Orientierung. Jetzt ist die Zeit zu zeigen, zu was diese Errungen schaften – gerade in schwierigen Zeiten – taugen und wie ernst wir es mit ihnen meinen. – Martin Henke – ( Geschäftsführer im Stiftungsbereich proWerk und Bereich Betriebe Bethel ) DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 56. Jahrgang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla. Sekretariat: Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellen hofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 1443512, Telefax 0521 144 2274. EMail: [email protected]. Druck: Gieseking Print und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld. Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. Spendenkonto: IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX. Bethel im Internet: www.bethel.de Redaktionsschluss für den MaiRING: 11. April 2016 i Inhalt Kurz gesagt Neu: Bethel-App 5 Die Ortschaft Bethel in Bielefeld können Interessierte jetzt bei einem Rundgang mit Hilfe ihres Smartphones erkunden. An 26 Standorten wurden »Beacons«, kleine Sender, angebracht. Rasantes Wachstum 6 Vor zehn Jahren gründeten Bethel und andere diakonische Träger die Fachhochschule der Diakonie. Bessere Stimmung In der Altenhilfe gibt es positive Entwicklungen, aber auch weiterhin große Herausforderungen. 8 Altersgerechte Medizin 10 Moderne Arbeitsplätze 16 In Sulingen im Landkreis Diepholz wurde eine Werkstatt eingeweiht. Leuchtende Farben Am 29. April stellt sich das neue Textilhaus Julia von Bodelschwingh in Bielefeld Bethel mit einem Tag der offenen Tür vor. Bethel inklusiv 20 Bis zu 80 Frauen und Männer jeden Alters, mit und ohne Behinderungen, treffen sich in der Neuen Schmiede in BielefeldBethel zum Zumba Tanzen. Erfolgreiches Jahr Nach umfassender Sanierung wurde im Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin das Haus 4 feierlich wiedereröffnet. 18 22 Neuer Master-Studiengang Community Mental Health Im Herbst 2016 startet der neue MasterStudiengang »Community Mental Health« an der Fachhoch schule der Diakonie in Bielefeld Bethel. Der Studiengang richtet sich insbesondere an Absolven ten des BachelorStudiengangs »Psychische Gesundheit / Psychia trische Pflege«. »Er bietet diesen Pflegenden die Möglichkeit, ihr Wissen in diesem Bereich zu er weitern und zu vertiefen«, sagt Prof. Dr. Michael Schulz von der FH der Diakonie. Der berufsbegleitende Master Studiengang »Community Mental Health« dauert drei Jahre. Die Voraussetzung für das Studium ist ein abgeschlossenes Hochschul studium im Bereich Psychiatrische Pflege, Soziale Arbeit, Pflege, Pflegewissenschaft, Heilpäda gogik, Mentoring, Ergo oder Physiotherapie, Psychologie oder Medizin. Außerdem wird eine aktuelle berufliche oder ehren amtliche Tätigkeit im Arbeitsfeld vorausgesetzt – mindestens im Umfang von acht Wochenstun den. Die monatlichen Studienge bühren betragen 310 Euro. In dem Studiengang, für den es noch freie Plätze gibt, werden vor allem Kenntnisse zu psychiatri schen Krankheitsbildern, wissen schaftlichen Methoden sowie sys temischen Ansätzen, »community organizing« sowie »Lowintensity CognitiveTherapy« vertieft. Der Masterabschluss ermöglicht die Aufnahme eines Promotions studiums. Bethel in … 12 … Schloß HolteStukenbrock. Dort gibt es das Haus Marien münster für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Im April 2015 nahm das Förderschulinternat in Freistatt als Modellprojekt die Arbeit auf. Hier leben acht Kinder und Jugendliche mit sehr herausforderndem Verhalten. Die »Zuckerpolizei« 14 Regine Gulitz, Diabetesbe raterin im Ev. Krankenhaus Bielefeld, geht in den Ruhe stand. Verwalten oder gestalten 24 Rund 60 Fachleute aus den Betheler Personalabteilungen trafen sich zum Workshop »Perspektive Personal«. Chance nutzen 15 Mitarbeiterinnen und Mitar beiter sagen, warum ihnen die Bethelweite Befragung vom 11. bis 25. April wichtig ist. RING-Magazin 25 Nähere Informationen über das neue Studienangebot finden Inte ressierte unter www.fhdiakonie.de. Mitarbeiter/-innen 30 – GK – Namen 31 3 Aus Bethel – Für Bethel Bethel im Norden Was haben Hannover, Ahlhorn, Syke, Stade und Wischhafen gemeinsam? Dort finden sich Gebäude, auf denen – mal größer, mal kleiner – in Blau und Weiß das BethelLogo zu entdecken ist: Bethel im Norden. Bethel im Norden … Wer damit lediglich Moor und Weite, wiederkäuende Tiere und endlose Landstraßen rund um Freistatt im Sinn hat, ist auf dem Holzweg. Bethel im Norden – das sind 1.461 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 1.495 stationäre Plätze an 72 Standorten und jede Menge Entwick lung – sei es in der Alten, Jugend oder Eingliederungshilfe, im Bereich Bildung, Wohnungslosen oder Suchthilfe. Bethel im Norden ist ein noch junger Unternehmensbe reich der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, der im Jahr 2007 durch den Zusam menschluss des Birkenhofs Hannover mit der Diakonie Freistatt bei Diepholz entstand. »Bethel ist mittlerweile so weit im Norden angekommen, dass ich meine Briefmarken nicht mehr nach Bielefeld schicke, sondern hier vor Ort in der Apotheke in die Brief markensammelbox gebe«, erklärte unlängst einer unserer Spender aus der Ahlhorner Gegend. Und ergänzt: »Ihr seid ja mäch tig am Kommen! Denn man tau!« (nord deutsch; eine freundliche Aufforderung, etwas zu tun) Und es wurde und wird getan auf ganz unterschiedlichen Ebenen und in ganz unterschiedlichen Hilfefeldern und Gegenden. Dass das Tun Früchte trägt, wird zum Beispiel deutlich, … … wenn der Geschäftsführer der Schuhfa brik Lloyd und politische Größen aus Stadt und Land mit meiner Vorstandskollegin Frau Dr. WillArmstrong und mit unseren Beschäftigten zusammenstehen und Brat wurst essen. Das ist kein Zufall, sondern das Resultat einer geglückten Zusammenarbeit, die für 24 Menschen mit seelischen Behin 4 derungen einen Arbeitsplatz schafft. Gerade wurde die neue Werkstatthalle im Gewerbe gebiet von Sulingen feierlich eingeweiht. Rund 200 Gäste waren da, und Bethel im Norden wurde nicht nur wahrgenommen, sondern auch deutlich wertgeschätzt. … oder wenn statt der acht Kinder im neu errichteten Internat locker über 50 Kinder hätten aufgenommen werden können, weil die Nachfrage so hoch ist. Dann bestätigt das das Konzept und vor allem die Arbeit dieser im vergangenen Jahr eröffneten Ein richtung. Das Förderschulinternat für emo tionale und soziale Entwicklung bietet eine Kombination aus Schule, Jugendhilfe und Psychiatrie, in der die Kinder ein geschütztes Zuhause erfahren. In Niedersachsen ist es die erste Einrichtung dieser Art. Denn man tau! Ja, Bethel im Norden bewegt sich sowohl mit den stationären als auch mit den ambulanten Einrichtungen und Angeboten in den Sozialraum hinein und erfährt große Akzeptanz und großes Interesse, ist mit Menschen im Gespräch und baut Netzwerke. Das hat »türöffnende Wirkung« im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn Menschen sagen: »Hier lebe ich gerne« oder »Hier lerne ich gerne und echt fürs Leben« oder »Hier arbeite ich gerne« oder »Hier geht es mir gut!«, oder wenn es heißt »Bethel, das ist ein guter und zuverläs siger Partner«, dann sind wir auf dem richti gen Weg. Dann kann ich unseren Mitarbei terinnen und Mitarbeitern nur immer wieder anerkennend und herzlich »Danke« sagen! Ihr Pastor Ulrich Pohl Neue SmartphoneApp »Leuchtfeuer« leiten durch Bethel Grafik: Presse + Kommunikation Assapheum Ein Beacon am Tagungszentrum Assapheum in der Ortschaft Bethel »befiehlt« dem Smartphone, ortsspezifische Informationen preiszugeben. In der App zeigt eine interaktive Karte alle 26 Info-Standorte. Kaum ist die »Alte Post« in Sichtweite, brummt es in der Jackentasche des Spaziergängers. Das Smartphone hat sich gemeldet – und bietet Wissenswertes über das historische Gebäude im Herzen der Ortschaft Bethel in Bielefeld an. Das markante Haus am Nazarethweg ist einer von 26 Standorten, an denen Nutzer einer neuen Bethel-App automatisch mit ortsspezifischen Informationen versorgt werden. erkunden und wird trotzdem gut informiert«, freut sich Diakonin Regine Buschmann, Abteilungs leiterin im Dankort. Bethel, meldet sich das Smart phone. Dann kann man ent scheiden, ob man die Informati onen selbst lesen oder von einer Sprecherin vorgelesen bekom men möchte. Ausgelöst wird die Reaktion des Handys durch einen kleinen wetterfesten Sen der, Beacon genannt, der Kon takt zum Handy aufgenommen hat. Diese Beacons, englisch für »Leuchtfeuer«, wurden an vielen BethelHäusern angebracht. Die Sender lassen das Handy »verste hen«, wo es sich befindet, und lösen in der App die passende StandortAktion aus. »Bethel – Für Menschen da sein« lautet der Titel der neuen App, die kostenfrei über Apples »iTunes« oder Googles »Play Store« heruntergeladen werden kann. Nach der Installation muss lediglich der BluetoothEmpfang aktiviert werden, dann kann der Rundgang beginnen. Die Funkti onsweise der smarten Software ist einfach: Nähert sich der Nut zer einem bedeutenden Ort in Fotos (2): Schulz Gut für Besuchergruppen Sender und Empfänger: Beacons und Smartphone mit der Bethel-App. Die App sowie die BeaconInfra struktur in der Ortschaft Bethel wurden von den Abteilungen PR Information und Presse + Kommunikation gemeinsam mit der Bielefelder Agentur Scanli tho.teams realisiert. »Für unsere Besuchergruppen ist das klasse. Jetzt kann jeder die Ortschaft Bethel frei und selbstständig Die Ortung über die MiniSender bietet viele Vorteile gegenüber dem energiehungrigen GPS. Da keine Satellitenverbindung nötig ist, funktioniert die App in geschlossenen Räumen genauso gut wie draußen. Weil alle Inhalte in Text, Bild und Sprachausgabe von der App bereitgestellt wer den, wird nach der Installation keine Datenverbindung benötigt. Deshalb kann auch ein Mobil gerät ohne SIMKarte, etwa ein Tablet, verwendet werden. Ein weiterer Vorzug: Die Standort daten des Nutzers bleiben aus schließlich auf dem Telefon und werden niemals von den Beacons empfangen oder gespeichert. Die App wurde so programmiert, dass Erweiterungen eingefügt werden können. Auch eine Ein führung des neuartigen Info Systems in anderen Betheler Ort schaften ist denkbar. – Robert Burg – 5 10 Jahre Fachhochschule der Diakonie »Eindrucksvoll rasant« gewachsen Sehr praxisnah findet Student Marcus Schumacher (2. v. r.) die Management-Vorlesungen bei Prof. Dr. Jörg Martens. Um ein Studium an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld-Bethel beginnen zu können, braucht man – neben ausreichend Motivation und Willen – vor allem Eines: eine gute Internetverbindung. Denn »E-Learning« und »Webinare« sind wesentliche Bestandteile der berufsbegleitenden Studiengänge an der privaten Fachhochschule, die in diesem Jahr bereits ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Das Modell mit einem verein fachten Zugang zu akademi schen Abschlüssen unterstützt auch die Politik. Eine »inhaltlich 6 wie organisatorisch zukunfts weisende Art der Qualifizierung«, lobte der ehemalige NRWWis senschaftsminister Prof. Dr. And reas Pinkwart das Konzept der Fachhochschule 2007 bei der Immatrikulationsfeier der ersten 84 Studierenden. Prof. Bertels mann betont, dass viele Mitar beitende in Diakonie und Kirche ohne das Angebot berufsbeglei tender Studiengänge keine Chance hätten, sich beruflich weiterzu entwickeln. »Wir ermöglichen lebenslanges Lernen«, so die Rektorin. Die Hauptaufgabe der Fachhoch schule ist es, Mitarbeitende im Bereich der Diakonie, der Kirche sowie des Sozial und Gesund heitswesens für Fach oder Führungsaufgaben zu qualifizie ren. Außerdem sollen sie zum wissenschaftlichen Arbeiten befähigt werden. Gegenwärtig werden acht Bachelor und drei Masterstudiengänge angeboten. »Rückblickend wurden unsere Studiengänge in einem irren Tempo entwickelt«, findet Hilke Elf Gesellschafter Gegründet wurde die Fachhoch schule der Diakonie im Januar 2006 von 15 diakonischen Unternehmen sowie dem Diako nischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland. Hauptgesellschafter sind die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Insgesamt beschäftigen die mittlerweile elf Gesellschafter 35.000 Menschen Foto: Eickhoff Die Fachhochschule der Diako nie setzt auf eine Mischung aus internetgestütztem Lernen und Präsenzveranstaltungen. Nur so wird den meisten der rund 800 Studierenden das berufs begleitende Studium über haupt erst möglich. Erleichtert wird der Zugang auch dadurch, dass für die Studiengänge unter bestimmten Voraussetzungen keine allgemeine Hochschulreife verlangt wird. »Die Durchläs sigkeit ist wahrscheinlich immer noch unser stärkstes Alleinstel lungsmerkmal in Ostwestfalen und NRW«, ist Rektorin Prof. Dr. Hilke Bertelsmann überzeugt. Außerdem würden in fast allen Studiengängen eine Berufsaus bildung und anspruchsvolle Wei terbildungen anerkannt. »Das beschleunigt das Studium«, so Prof. Bertelsmann. in Pflege und Beratung, Betreu ung und Assistenz, Bildung und Erziehung. Rektorin Prof. Dr. Hilke Bertelsmann. »Eindrucksvoll rasant … Auch Geschäftsführer Diakon Carsten Böhrnsen beurteilt das Wachstum der Fachhochschule der Diakonie als »eindrucksvoll rasant«. Ermöglicht worden sei es neben der finanziellen Unter stützung durch die Gesellschaf ter vor allem durch die Initiative des Landes NordrheinWestfalen. Die Fachhochschule der Diako nie erhielt rund 1,5 Millionen Euro aus dem »Hochschulpakt«, mit dem das Land private Hoch schulen förderte. Weitere 1,8 Millionen Euro bekam sie 2011 über den Wettbewerb »Aufstieg durch Bildung: offene Hochschu len« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Für die Entwicklung neuer Studiengänge seien diese Mittel ein »Meilen stein« gewesen, betont Carsten Böhrnsen. Zu den ersten drei Studiengän gen, mit denen die Fachhoch schule gestartet war, gehörte der BachelorStudiengang »Manage ment im Sozial und Gesund heitswesen«. Wie die anderen beiden »Pionier«Studiengänge – Beraten und Anleiten im Sozial und Gesundheitswesen sowie Diakonik – sollte der Studien gang eine hohe Praxisnähe bie ten. »Diesen Anspruch erfüllt er unbedingt«, bestätigt Manage mentStudent Marcus Schu macher. »Alles, was ich bislang gelernt habe, konnte ich sofort in meiner Arbeit als ITAdminis trator in der Verwaltung der Dia konie Uplangen anwenden«, so der 45jährige gelernte Ret tungsassistent aus Westerstede. Marcus Schumacher hat sich für das Studium an der FH der Dia konie entschieden, um später eine Führungsaufgabe überneh Fotos (3): Schulz Bertelsmann – die vierte Rek torin nach Gründungsrektor Prof. Dr. HannsStephan Haas, Prof. Dr. Martin Sauer und Prof. Dr. Thomas Zippert. Das Haus Terach im Grete-Reich-Weg ist der Hauptsitz der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld-Bethel. men zu können. Für ihn ist der berufsbegleitende Studiengang der ideale Weg. schule anzusiedeln habe die Attraktivität für junge Menschen deutlich erhöht. Diakonische Werte An der Fachhochschule der Diakonie wird aber nicht nur gelehrt, sondern auch erfolg reich geforscht. Wissenschaft und Forschung gehören zu den Hauptaufgaben. Vom ersten Jahr an hat die Fachhochschule Forschungsmittel eingeworben. Zahlreiche wissenschaftliche Projekte im Bereich des Sozial und Gesundheitswesens wurden durchgeführt. Neben der Praxisnähe habe das diakonische Selbstverständnis einen hohen Stellenwert, sagt Carsten Böhrnsen. »In allen unseren Studiengängen gibt es Module, in denen diakonische Werte vermittelt werden.« Auch die grundständige Diakonen Ausbildung über den Diakonik Studiengang an der Fachhoch Im Herbst zieht die FH der Diako nie aus ihrem Hauptsitz im Haus Terach in das bis dahin komplett umgebaute Haus »GroßBethel« um. Das Haus mit sieben neuen Hörsälen wird der zentrale Bau stein eines großen Bildungs campus. Hilke Bertelsmann ist überzeugt, dass der neue Haupt sitz die Identität der Fachhoch schule stärken wird. »Alles wird mit noch mehr Leben gefüllt, wenn es diesen zentralen Ort der Begegnung gibt.« – Gunnar Kreutner – Geschäftsführer Diakon Carsten Böhrnsen. 7 Neue Impulse und große Herausforderungen Die Altenhilfe in Bethel hat Zukunft Die Stimmung war schlecht, als die Diakonie Deutschland im Mai 2014 am »Internationalen Tag der Pflege« zu Protestaktionen aufrief. Unterfinanziert sei die Altenhilfe und chronisch unterbesetzt. Zwei Jahre später hat sich die Lage entspannt. »Es gibt wesentliche Verbesserungen«, bestätigt BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong. Fotos (3): Elbracht Die sogenannten 87bKräfte – benannt nach dem Paragrafen 87b im elften Sozialgesetzbuch – hätten für Entlastung gesorgt, informiert Dr. WillArmstrong. Der Paragraf regelt die Beschäf tigung von zusätzlichen Betreu ungskräften für pflegebedürftige Heimbewohner. »Die Betreu ungsassistenten gehen mit den alten Menschen zum Friseur, basteln mit ihnen oder lesen vor und entlasten so das Pflegeper sonal.« Die Rückmeldungen aus den Pflegeeinrichtungen seien Foto: Schulz Das Friedrich-Wasmuth-Haus ist das modernste Altenheim in Hannover. »Die Altenhilfe in Bethel ist gut aufgestellt«, sagt Dr. Johanna Will-Armstrong. 8 durchweg positiv, sagt Dr. Will Armstrong. Diese Erfahrung hat auch Stefanie SchwingeFahlberg gemacht. »Wir haben im vergan genen Jahr 17 neue Kräfte ein stellen können. Die zusätzlichen helfenden Hände machen sich deutlich bemerkbar«, betont die Geschäftsführerin von Bethel im Norden, die für das Arbeitsfeld Altenhilfe zuständig ist. Bethel im Norden unterhält in Nieder sachsen und Bremen sieben stati onäre Altenhilfeeinrichtungen. KuschelRoboter, der vor allem bei demenzkranken Menschen eingesetzt werde, zeige positive Effekte. »Was ist schlecht daran, wenn sich Menschen an der Robbe erfreuen, sie streicheln und an lächeln?« Der Roboter könne die menschliche Zuwendung nicht ersetzen, stellt Pastorin Dr. Johanna WillArmstrong klar. Aber er könne die Stimmung depressiver Patienten aufhel len und einen Zugang zu ihnen ermöglichen. Skypen und Pflegerobbe Technisch gut ausgestattet und baulich auf einen guten Stand gebracht ist der Großteil der Altenhilfeeinrichtungen in der Trägerschaft Bethels. Die Heim aufsicht in Hannover sei nach einer Besichtigung des renovier ten FriedrichWasmuthHauses sehr angetan gewesen, berich tet Stefanie SchwingeFahlberg. »Das ist das modernste Haus in ganz Hannover« habe sie gesagt. Trotz positiver Rückmeldungen und Entwicklungen steht die Altenhilfe weiterhin vor großen Herausforderungen. »Eine unse rer Hauptaufgaben wird sein, junge Menschen für die Alten In den vergangenen Jahren sei viel für die Modernisierung der Altenhilfeeinrichtungen getan worden, stellt Dr. WillArmstrong fest. »Vor allem die neuen tech nischen Assistenzsysteme haben eine große Dynamik.« Im Seni orenzentrum Breipohlshof in Bielefeld lebe eine ältere Dame, die die Videotelefonie »Skype« für sich entdeckt habe. Um mit ihrer Tochter zu »skypen«, drü cke sie auf eine Taste mit ihrem Porträt, und schon sei sie mit ihr über Monitor verbunden. Auch die Pflegerobbe, ein pelziger Die Altenhilfe … Menschen für die Altenpflege begeistern wird – da bin ich eher skeptisch«, gibt er zu bedenken. Zur Hoffnungstaler Stiftung Lobetal gehören acht stationäre Altenhilfeeinrichtungen in Ber lin, Brandenburg, Sachsen Anhalt und Sachsen. Gerade in Ostdeutschland – so hat es das Bundesinstitut für Bevölke rungsforschung errechnet – wird der Anteil der hochbetagten Menschen in den kommenden Jahrzehnten besonders steigen. Schon jetzt seien die Platzka pazitäten erschöpft, signalisiert Barbara Limburger, Leiterin des LazarusHauses Waltersdorf in Sachsen an der Grenze zu Tsche chien. »Perspektivisch wird sich das nicht ändern. Menschen, die aus der ländlichen Gegend kom men, wollen auch im Alter dort wohnen bleiben.« Menschen im Altenheim haben das Skypen für sich entdeckt. pflege zu gewinnen. Der Beruf ist für die Jugend nicht attrak tiv«, macht Stefanie Schwinge Fahlberg das Problem deutlich. Die geringen Karriereaussichten sind ein Grund. Aber vor allem wird die Entlohnung als nicht angemessen empfunden. Versorgungskette wichtig Foto: Schulz Demnächst wird es zwischen Alten, Kinder und Kranken pflegern keine Unterscheidung mehr geben. Denn im März hat der Bundesrat der Reform der Pflegeausbildung zugestimmt. Die drei Ausbildungen werden zusammengeführt. Es entsteht das neue Berufsbild der Pflege fachfrau und des Pflegefach manns. Durch die neue Aus bildung ließen sich – so die Hoffnung – vielleicht mehr junge Menschen für die Altenpflege gewinnen. Pastor Dr. Johannes Feldmann, BethelVorstand und Vorsitzender der Geschäftsfüh rung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, begrüßt die Reform. »Die generalistische Ausbildung wird zweifellos der Ausbildung von Pflegekräften neue Impulse geben. Dass sie mehr junge Pastor Dr. Johannes Feldmann. Die Nähe zum Wohnort sei ein wichtiges Kriterium für die Aus wahl einer Pflegeeinrichtung, betont Pastorin Dr. Johanna Will Armstrong. »Man sucht sich aus, was man kennt.« Deshalb sei es wichtig, Altenheime für die Nachbarschaft zu öffnen, zum Beispiel mit einer Cafeteria oder einer Physiotherapiepraxis. Darü ber hinaus müsse es eine Vielfalt an Wohnformen geben, ergänzt Stefanie SchwingeFahlberg. »Am Anfang steht die alten gerechte Wohnung. Wenn der Hilfebedarf zunimmt, übernimmt der Pflegedienst, dann die Tages pflege.« Und für den hohen Hilfe bedarf gebe es den vollstationä ren Bereich, in dem auch palliative Pflege möglich sei. »Genau in dieser Versorgungskette liegt die Zukunft der Altenpflege.« – Silja Harrsen – Stefanie Schwinge-Fahlberg. 9 Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin Altersgerechte Medizin im wiedereröffneten Haus 4 seien. Das KEH bringe sich aktiv in die Erarbeitung des Konzepts 80plus ein, mit dem der politische Rahmen für die Verbesserung der Situation älterer Berliner Bürger in den kommenden Jahren abgesteckt werden solle. Mit höheren Investitionsmitteln für Krankenhäuser, die diesen mehr Planungssicherheit geben sollen, setze der Berliner Senat ein Zeichen, dass es auch eine lebenswerte Stadt für Ältere geben müsse. Die Flure in der neuen Geriatrie sind hell und freundlich gestaltet. Das Haus 4 des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin wurde in den vergangenen Jahren umfassend saniert. Nachdem die Geriatrie im September 2015 in das denkmalgeschützte Gebäude eingezogen war, wurde das Haus jetzt feierlich eröffnet. Das Bauprojekt umfasste die Sanierung des Gebäudes und die Erneuerung der Gebäudetechnik, Umbauten für eine optimale medizinische Nutzung sowie Maßnahmen zum Brandschutz und zur Energieeinsparung. Die Kosten betrugen 12,6 Millionen Euro. Finanziert wurde das Bauvorhaben mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Berlin in Höhe von 8,8 Millionen Euro sowie Eigen- mitteln des Krankenhauses und des Trägers Bethel. Bei der Eröffnungsfeier betonte Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja, dass die Anhebung der Planbettenzahlen und die Zuweisung der Fördermittel für das traditionsreiche Betheler Krankenhaus in der vergangenen Zeit auch Zeichen der Achtung vor der dort geleisteten Arbeit Die zahlreichen Gäste kamen im Festsaal des Krankenhauses zusammen. 10 Nach seinem Grußwort übergab Senator Czaja symbolisch den Schlüssel für das Haus 4 an Prof. Dr. Hans-Peter Thomas. Der Chefarzt blickte auf fünf Jahre Geriatrie am KEH zurück. Es sei ein Konzept verwirklicht worden, das von der Aufnahme bis zur Entlassung alles biete: Fürsorge, professionelle interdisziplinäre Therapieformen und die Einbindung in ein ambulantes Netz zur weiteren Begleitung. Um weitere Verbesserungen zu erreichen, müssten die Kompetenzen der geriatrischen Institutsambulanzen ausgeweitet werden. Dass »Visionen einer altersgerechten Medizin« über bloße biologische Fakten hinaus gedacht werden müssen, verdeutlichte Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse von der Universität Heidelberg. Es gelte zum einen, die Vulnerabilität (Verletzlichkeit) von Menschen im hohen Alter ernst zu nehmen, und zum anderen, die Selbsthilfekräfte zu stärken. Studien zur aktivierenden Pflege durch physiotherapeutische Bausteine zeigten, dass Förderung, Aktivierung und Stimulation Auswirkungen bis in den genetischen Bereich hätten. Die potenzielle Leistungsfähigkeit nehme zu und gebe die Möglichkeit, bis ins hohe Lebensalter neue Kompetenzen zu entwickeln. Fotos: Lehmann Altersgerechte Medizin im … Das spezielle Farb- und Orientierungskonzept im Haus 4 wurde zuvor auch in der Geriatrischen Tagesklinik im Haus 10 umgesetzt. Mit zunehmendem Alter ent stehe ein Zustand von Verletz lichkeit, der viel Unterstützung benötige, so der Heidelberger Gerontologe. Das Gemeinwohl bewähre sich an der besonderen Sorge um jene, die am drin gendsten Hilfe benötigten. Das »vierte Lebensalter« zeige zwar die »Absurdität des Daseins«, aber in der Auseinandersetzung damit würden wir uns unserer Verantwortung bewusst, der Sorge um den Anderen als »aller Dinge Anfang«. Wenn die Mög lichkeit der Gene abnehme, Feh ler zu erkennen und zu korrigie ren, dann sei zwar Alter keine Krankheit, führe aber zu patho logischen Zuständen, so Prof. Kruse weiter. Es gelte daher, die Verletzlichkeit anzuerkennen und in dieser Situation Unterstützung zu leisten, um Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Kognitiven Geriatrie Über die neuen Räumlichkeiten im Haus 4 freut sich Geriatrie Chefarzt Prof. Dr. HansPeter Thomas. »Sie bieten alles, was für eine zeitgemäße Therapie von altersbedingten Mehrfach erkrankungen nötig ist.« Die Patientenzimmer seien mit allen technischen Voraussetzungen ausgestattet, sodass die alters Prof. Dr. Hans-Peter Thomas (l.) mit Senator Mario Czaja. medizinischen Behandlungs möglichkeiten voll ausgeschöpft werden könnten. In den Fluren wurde ein spezielles Farb und Orientierungskonzept umgesetzt, damit sich die Patienten besser zurechtfinden. Im zweiten Stock des Hauses 4 gibt es 31 geriatri sche Betten; im Erdgeschoss ist eine Abteilung mit 10 Betten für demenziell Erkrankte geplant. In der »Kognitiven Geriatrie« sollen akuterkrankte multimorbide Pati enten mit kognitiven Einschrän kungen behandelt werden. Das Behandlungsteam wird hier neue Konzepte erproben, um den speziellen Bedürfnissen kognitiv eingeschränkter Patienten stärker zu entsprechen. Dazu gehört das »Aufbrechen« krankenhaustypi scher Abläufe, wie vorgegebener Ruhe, Essens und Therapiezeiten. Ebenfalls im Haus 4 im Erdge schoss befindet sich eine Station für Menschen mit Epilepsie und mehrfachen Behinderungen. Sie wurde jetzt wegen des großen Bedarfs von 11 auf 15 Betten erweitert. – Johannes Lehmann – An der Eröffnungsfeier nahmen teil (v. l.) KEH-Geschäftsführer Michael Mielke, Bethel-Vorstand Pastor Dr. Johannes Feldmann, Prof. Dr. Hans-Peter Thomas, Dr. Anja Grimmer, Oberärztin in der Epileptologie, und Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse. 11 Bethel in Schloß Holte-Stukenbrock Haus Marienmünster Fotos: Schulz Kulturelle Klippen umschiffen Das selbstgekochte Mittagessen kommt bei den Bewohnern gut an. Terror, Gewalt und Tod begegneten ihm auf seiner Flucht von Bangladesch nach Deutschland. Ein Jahr war der heute 17-Jährige ohne seine Familie unterwegs. Seit Mitte Dezember lebt er mit 27 anderen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Haus Marienmünster in Schloß Holte-Stukenbrock. Betreut werden sie von Mitarbeitenden der Jugendhilfe Bethel Gütersloh. »Die Jungen brauchen jetzt vor allem Ruhe und Sicherheit«, sagt Regionalleiter Klaus Meier. Und wo könnten die Jugendli chen besser zur Ruhe kommen als auf dem Lande? Umgeben von Weideflächen und Äckern im beschaulichen Liemke, einem Ortsteil von Schloß HolteStuken brock im Kreis Gütersloh, liegt das ehemalige Erholungs und Schullandheim Haus Marien münster. »Große Vorteile dieses Standortes sind das Interesse und die Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft. Es ist nicht so anonym wie in vielen Städten«, ist sich Klaus Meier sicher. Viele Nachbarn hätten die Einrichtung schon besucht, um die Bewohner kennen zu lernen oder Sach Dennis Pahl (l.) und Klaus Meier sind sich einig, dass der Standort auf dem Land viele Vorteile, wie eine interessierte, hilfsbereite Nachbarschaft, bietet. 12 spenden abzugeben. Allerdings sei nach den Vorkommnissen in Köln in der Silvesternacht auch in Liemke die Stimmung in den ver gangenen Wochen gekippt. »Die Menschen beobachten die Jun gen jetzt sehr genau«, beschreibt JugendhilfeBereichsleiter Dennis Pahl die aktuelle Situation. Anfein dungen hätte es jedoch nicht gegeben. Dafür bestünde auch kein Grund, versichert Klaus Meier. »Wir arbeiten daran, dass kulturelle Klippen sofort über brückt werden und Konflikte gar nicht erst entstehen«, betont er. Zu den präventiven Maßnahmen gehörten die Vermittlung von Werten und Verhaltensregeln ebenso wie die Aufklärung über die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Viel familiärer Die Flüchtlinge kommen aus Afghanistan, Bangladesch, Syrien und Eritrea. Vor ihrem Einzug lebten sie in den nahegelege nen Notunterkünften. Viele der Jugendlichen kannten sich schon. »Hier ist es viel familiärer, und wir haben eine enge Bezie hung zu den Mitarbeitern«, sagt ein 16jähriger Afghane. »Wenn ich Heimweh habe, nimmt mich ein Mitarbeiter in den Arm und tröstet mich«, fügt sein Mitbe wohner hinzu. Ihre Zeit im Haus Marienmünster ist allerdings nur auf die Clearingphase, das heißt einige Monate, beschränkt. Die jungen Männer haben sich mittlerweile gut eingelebt und fühlen sich wohl im Haus Marien münster. Seitdem ihre Essge wohnheiten berücksichtigt wer den, habe sich die Stimmung Bethel in … Thomas Beugholz (r.) und die Jungen legen gemeinsam ein Gemüsebeet an. sogar noch verbessert, erklärt BethelMitarbeiter Thomas Beug holz. »Teilweise werden wir aus der Betheler Bergküche beliefert, aber wir kochen auch selbst.« Unter den Bewohnern gebe es sehr gute Köche, die abends oft den Löffel in die Hand nähmen. »Essen macht viel Zufriedenheit aus«, so Thomas Beugholz. Diese Erfahrung inspirierte die Mitar beitenden dazu, gemeinsam mit den Jugendlichen ein Beet für Karotten, Salat, Zwiebeln, Boh nen, Kartoffeln und Zucchini im Garten anzulegen. »Die Jungs waren sofort begeistert.« Besonders zwei eher schüchterne Bewohner seien richtig »aufge blüht«, erzählt Thomas Beug holz. »Sie kennen den Ackerbau aus ihrer Heimat und können nun ihr Wissen an die Gruppe weitergeben.« In ihrer Freizeit nutzen die jun gen Männer auch sportliche Angebote, wie Fußball oder Schwimmen. Darüber hinaus gibt es eine Fahrradwerkstatt, in der ein ehrenamtlicher Helfer wöchentlich mit den Jugendli chen gespendete Räder repariert. »Das Fahrrad ist etwas ganz Besonderes für sie. Hier auf dem Land ist es ein wichtiges Fortbe wegungsmittel, daher gehen sie sehr sorgsam damit um«, sagt Dennis Pahl. »Die Freizeitange bote und der geregelte Tagesab lauf sind wichtig, damit die Jungs beschäftigt sind und auf andere Gedanken kommen«, so Thomas Beugholz. Deutschunterricht Der Vormittag ist unter der Woche mit Deutschunterricht in der einige Kilometer entfern ten Schule verplant. Zusätzlich bekommen einige Bewohner nachmittags im Haus Marien münster Nachhilfe von Lehre rinnen der Volkshochschule. »Denn die Jugendlichen haben sehr unterschiedliche Sprachni veaus«, erklärt Dennis Pahl. Was wiederum alle gemein hätten, sei ihre hohe Motivation. Das bestätigt auch Lehrerin Yvonne Rosner. »Es macht richtig Spaß, die Jugendlichen zu unterrichten. Sie sind so lernfreudig.« Anders als in der klassischen Jugendhilfe gebe es bei der Arbeit mit den minderjährigen Flüchtlingen seltener Verwei gerungshaltungen. Die Jungen kämen in der Regel aus intakten Yvonne Rosner gibt Deutschunterricht. Familienverhältnissen, so Dennis Pahl. »Das ist das Schöne an der Arbeit: Sie wollen etwas aus sich machen.« So wie der 17jährige Flüchtling aus Bangladesch: Er will die Gewalt und den Terror, die er auf seiner Flucht erlebt hat, endgültig hinter sich lassen und in Deutschland bleiben. »Ich möchte einen Beruf erlernen – am liebsten etwas mit Elektronik«, sagt er mit leuchtenden Augen. – Christina Heitkämper – Haus Marienmünster · angemietet vom Kreis Gütersloh, Betreuung durch die Jugendhilfe Bethel · vorerst für ein Jahr geplant · Erstbelegung Mitte Dezember · 28 männliche minderjährige unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 15 bis 18 Jahren · 12 Mitarbeitende (Fachkräfte der Jugendhilfe Bethel, Hauswirtschafterin und Haustechniker) · 24StundenBetreuung 13 Diabetesberatung im Ev. Krankenhaus Bielefeld Regine Gulitz war die »Zuckerpolizei« Foto: Schulz geräten, erlaubte es ihnen, die Insulinmenge auf den jeweiligen Bedarf selbst abzustimmen.« Regine Gulitz berät Patientin Selda Karagüllü wegen ihres Schwangerschaftsdiabetes. Blutzuckermessgeräte gab es noch nicht, auch keine Pens zum leichteren Spritzen von Insulin, und Nüchternblutzuckerwerte von 120 mg/dl galten noch als unbedenklich – das war, als Regine Gulitz Anfang der 1980er-Jahre im Ev. Krankenhaus Bielefeld begann, Patienten mit Diabetes zu schulen. Nun wird sie Mitte April in den Ruhestand verabschiedet. »Damals gab es 500.000 bekannte Diabetiker, heute sind es rund acht Millionen«, so Regine Gulitz, die Anfang der 1970erJahre zunächst eine Ausbildung zur Diätassistentin in Bethel absolvierte. 1979 nahm sie an einem Weiterbildungslehr gang an der Universität Düssel dorf zur Diätküchenleiterin teil und qualifizierte sich dabei auch zur Ernährungsberaterin. »Die Ernährungsberatung stand im Fokus von DiabetesSchulungen, weil die Patienten meist älter waren und am Typ2Diabetes litten. Er ist genetisch bedingt und wird durch Übergewicht und Bewegungsmangel begüns tigt«, erläutert die Fachfrau. Die Ernährungsweise konnte verän dert werden; die Gabe von Insu lin war noch starr. »Es gab eine feste Dosis, die ein bis zweimal am Tag gespritzt wurde. Deswe 14 gen war nur die Spritztechnik ein Schulungsthema, aber noch nicht das schwierigere Berechnen der Insulinmenge. Das dafür not wendige eigene Blutzuckermes sen war noch nicht möglich.« Große Entwicklungen Heute ist Vieles selbstverständ lich: Messgeräte, die das Ergeb nis in drei Sekunden und nicht mehr wie anfangs in fünf Minu ten liefern; Insulin, das langsa mer in die Blutbahn abgegeben wird und trotz seiner Verzöge rungssubstanzen nicht die Kanüle eines Pens verstopft; Insulin pumpen, die die Dosierung über nehmen. »Mitte der 1980er Jahre gab es große Entwicklun gen«, so Regine Gulitz. »Dass Patienten jetzt ihren Blutzucker selbst bestimmen konnten, erst mit Teststreifen, dann mit Mess Mit zunehmender Flexibilität in der Therapie stiegen die Anfor derungen an die Schulungen. Regine Gulitz war daran betei ligt, in den Betheler Krankenhäu sern eine strukturierte Diabe tikerschulung aufzubauen, die eine Düsseldorfer Arbeitsgruppe entwickelt hatte. Seit 1990 ist das Ev. Krankenhaus Bielefeld, damals noch die Krankenanstal ten Gilead, als »Anerkanntes Schulungs und Behandlungs zentrum für Typ1 und Typ2 Diabetes« zertifiziert. Früher wurden die Patienten während eines mehrwöchigen Klinikaufenthalts auf ihre Krank heit eingestellt; heute werden die Schulungen meist ambulant durchgeführt. »Eine stationäre Beratung findet noch bei betrof fenen Kindern statt und bei Patienten mit einem schwer the rapierbaren Diabetes oder einem Schwangerschaftsdiabetes«, be richtet Regine Gulitz. Die Pati enten zu befähigen, ihr eigener Arzt zu werden, sei das Motto der Schulungen. »So ist es ihnen möglich, die Therapie dem Alltag anzupassen. Kein Tag ist wie der andere.« Wenn man sich gut behandle und seine Krankheit nicht ignoriere, könne man ein hohes Lebensalter ohne Folge schäden erreichen. Auch im Ruhestand will Regine Gulitz weiter auf ihrem Fachge biet aktiv sein. »Vielleicht ehren amtlich«, so die Diabetesberate rin. Eines wird sie vermissen – die Begrüßung der Kollegen auf den Stationen, wenn sie zu einem Beratungstermin unterwegs war. Dann hieß es: »Ah, da kommt die Zuckerpolizei!« – Petra Wilkening – Mitarbeitenden-Befragung 2016 Je mehr teilnehmen, umso klarer die Aussage Wie zufrieden sind die Betheler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber? Am 11. April startet die unternehmensweite Befragung. Wer mitmacht, nutzt die Chance, Stärken und Schwächen im Unternehmen aus seiner Sicht deutlich zu machen, und ermöglicht so Verbesserungen im Arbeitsalltag. Der Vorstand strebt eine Beteiligungsquote von 70 Prozent an. Warum ihnen die Befragung wichtig ist, sagen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im RING. »Wir machen mit, weil wir in unserem KEH etwas bewegen wollen«. Daniela Koch, Andrea Richter und Ilka Ziem-Berger, Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge/Psychosomatische Tagesklinik Fotos: privat »Die MABefragung ist meiner Meinung nach ein gutes und geeignetes Instrument, Gutes wie Kritisches an den Arbeitgeber zurückzumelden. Es ist wichtig, dass der Vorstand ein reales Bild über die Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit erhält. Auch dafür ist diese Befragung wertvoll.« Franziska Funke, SB Altenhilfe Bethel /Aufnahme und Beratung »Ich unterstütze die MABefragung, weil so die Beschäftigten des Konzerns eine Stimme bekommen. Besonders bei den Arbeits- und Vergütungsbedingungen gibt es noch einiges zu verbessern, nicht nur bei Bethel im Norden.« Gero Grams, MAV Birkenhof Altenhilfe »Ich beteilige mich an der Mitarbeiterbefragung, weil mich die Einstellung meiner Kolleginnen zu den Befragungsthe- men interessiert.« Sabine Göhner, SB Altenhilfe Bethel/Pflegezentrum am Lohmannshof »Aus meiner Sicht ist die Mitarbeitendenbefragung ein gutes Instrument zur Erstellung eines individuellen Meinungsbilds zu unterschiedlichen Themen innerhalb unserer großen Firma. Zudem birgt sie die Chance, Teil einer lernenden Organisation zu sein und dadurch an effektiven, zielgerichteten und eventuell nötigen Veränderungen teilzuhaben. Nehmt die Beteiligung wahr!« Raphael Voß, SB Bethel.regional/ Region Ostwestfalen/UW Pontanuscarrée 2016 »Ich beteilige mich an der Mitarbeitendenbefragung unter anderem, weil es heißt: Eure Rede sei ja, ja; nein, nein. Da steht nicht: Nee, lass ma! Bringt doch eh nix!« Diakon Walter Spratte, MAV Sarepta/Nazareth – Bildung »Ich unterstütze die MA Befragung, weil ich es gut finde, aktiv mitwirken zu können.« Andrea KernGrothus, SB Bethel.regional/Stabsstelle Qualitätsentwicklung Hauswirtschaft Die Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist eine Chance, den direkten Vorgesetzten, der jeweiligen Geschäftsführung und dem Vorstand eine ehrliche Rückmeldung über Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima zu geben. Und das Ganze auch noch absolut anonym! Je mehr Mitarbeitende teilnehmen, umso klarer wird die Aussage.« Thomas Gottschalk, MAV proWerk Informationen zu der Mitarbeitendenbefragung gibt es im Intranet. 15 Neue Werkstatt im Landkreis Diepholz eingeweiht Stolz auf den modernen Arbeitsplatz Ein Blick in den Kommissionierungsbereich: (v. l.) Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong, Dunja McAllister, Thomas Bremermann, Luise Turowski, Axel Knoerig, Lloyd-Geschäftsführer Andreas Schaller und Jürgen Hust, Fachkraft für Arbeitsförderung. Werkstattrat Christopher Lehmann brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: »Wir sind mittendrin, statt nur dabei – und fühlen uns sehr wohl, so dicht am ersten Arbeitsmarkt zu sein.« In Sulingen wurde im März eine neue Betriebsstätte der Freistätter Werkstatt »proWerk A & I« eingeweiht. In etwas mehr als einem Jahr realisierte Bethel im Norden 24 neue Werkstattplätze für Menschen mit seelischen Behinderungen. Für Luise Turowski von der Geschäftsführung von Bethel im Norden war es der richtige Schritt, mit dieser neuen Einrich tung nach Sulingen zu gehen: »Wir erleben hier ein sehr gutes Miteinander, ob mit der Stadt selbst, mit den Betrieben vor Ort oder auch den Bürgerinnen und Bürgern.« Von daher bedankte sich auch Geschäftsführerin Stefanie SchwingeFahlberg bei allen Beteiligten, die diese Betriebsstätte realisiert haben. Die Kosten für den Bau betrugen 1,2 Millionen Euro. Dunja McAllister, Schirmherrin von Bethel im Norden, zeigte sich in ihrem Grußwort beein druckt von dem neuen Werk 16 stattgebäude: »Arbeit ist mehr als Broterwerb, sie ist auch die Grundlage für gesellschaftliche Anerkennung und eine Mög lichkeit zur Teilhabe – das gilt in diesem Fall besonders auch für Menschen mit seelischen Behin derungen, die hier in Sulingen einen modernen Arbeitsplatz vorfinden.« Dies kann Christo pher Lehmann nur bestätigen: »Wir sind hier mitten in einem Gewerbegebiet, fühlen uns aner kannt und sind mächtig stolz auf unseren Arbeitsplatz.« Ein Grund dafür ist einer der Hauptkunden der neuen Betriebsstätte. Mit LloydShoes, einem international vertretenen Unternehmen mit sehr gutem Ruf, identifizieren sich die Mitarbeitenden sehr. Für BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna WillArmstrong ist der Neubau ein weiterer Schritt zum inklusiven Arbeitsmarkt: »Diese Werkstatt ist nicht mehr zu vergleichen mit den Anfängen in Freistatt und zeigt, dass wir Christopher Lehmann sprach für den Werkstattrat der proWerk A & I. Fotos: Semper Stolz auf den … Ralf Kleffmann (2. v. r.), stellvertretender Werkstattleiter, stellte die Metallwerkstatt vor. immer dort Investitionen tätigen, wo wir bessere Bedingungen, für unsere Beschäftigten und auch für unsere Geschäftspartner, schaffen.« Verlässlicher Partner Sulingens Bürgermeister Dirk Rauschkolb lobte die vertrau ensvolle Zusammenarbeit mit Bethel. »Wir freuen uns, dass wir im Mittelzentrum ›Sulinger Land‹ seit jeher mit Bethel einen ver lässlichen Partner an unserer Seite wissen.« Dabei nannte er nur einige Beispiele, die Tages stätte TAFF, das Möbelkaufhaus Hin & Weg oder auch das neue Angebot zur Flüchtlingssozialar beit. Die Projekte wurden in den vergangenen Jahren gemeinsam angeschoben und laufen jetzt erfolgreich. Auch der Bundes tagsabgeordnete Axel Knoerig freut sich über das Engagement Bethels und darüber, dass für die Region eine beachtliche Summe für die berufliche Bildung inves tiert wurde, um Menschen mit seelischen Behinderungen wieder auf den ersten Arbeitsmarkt vor bereiten zu können. An der Einweihung der neuen Werkstatt nahmen 200 Gäste teil. Nach der offiziellen Schlüs selübergabe führten Werkstatt leiter Thomas Bremermann und seine Kollegen sie durch den Neubau in der HansHermann MeyerStraße 6. Aufgeteilt ist die neue Werkstatt in drei Bereiche. Neben einem Hochregallager mit 800 Palettenstellplätzen gibt es einen Kommissionierungsbereich sowie eine Metallwerkstatt. Ins gesamt arbeiten hier vier Fach kräfte für Arbeits und Berufsför derung und 24 Beschäftigte. Mit den weiteren Betriebsstätten in Freistatt und der Stadt Diepholz zählt die proWerk A & I in der Region Diepholz jetzt 95 Mitar beitende und Beschäftigte. – Ingolf Semper – Die Betriebsstätte in Sulingen umfasst ein Hochregallager, einen Kommissionierungsbereich und eine Metallwerkstatt. 17 Neues Textilhaus Julia von Bodelschwingh Fotos: Schulz Weben im Licht und im Trend Carmen Pieper arbeitet gerne an dem historischen Webstuhl aus der Zeit Julia von Bodelschwinghs. Die leuchtenden Farben der Textilprodukte in den Regalen wirken durch die einfallende Sonne noch intensiver. »Natürliches Licht ist für das Arbeiten mit bunten Textilien etwas Wunderbares«, schwärmt Cornelia Krüger-Schütte, während sie einen Stapel gewebter Decken auf den Verkaufstresen hievt. »In diesem Haus kommt das Licht tatsächlich von allen Seiten. Und das gefällt uns«, sagt die Leiterin des neuen Textilhauses Julia von Bodelschwingh in Bielefeld-Bethel. Hell, freundlich und vor allem »sehr offen« sei das Textilhaus des Stiftungsbereichs proWerk gestaltet, so Cornelia Krüger Schütte. Besonders der Verkaufs laden sei leichter zugänglich und besser aufzufinden als an dem alten Standort in der Werkstatt Für das neue Textilhaus wurde das ehemalige Bildungszentrum Julia von Bodelschwingh am Quellenhofweg umgebaut. 18 im Quellenhofweg 27. »Unser Laden ist von der Straße aus gut erkennbar. Dadurch haben wir inzwischen deutlich mehr Lauf kundschaft«, freut sich die Leite rin des Bereichs Kunsthandwerk Textil. Im neuen Textilhaus Julia von Bodelschwingh im Quellenhof weg 13 wurden im vergange nen Jahr alle textilverarbeiten den Abteilungen von proWerk unter einem Dach gebündelt. »Dadurch erreichen wir eine bessere Auslastung der Näh maschinen und Webstühle und eine optimalere Aufteilung der Aufträge in der Lohnfertigung«, erläutert Cornelia KrügerSchütte die Vorzüge. Der Quellenhofweg 13 war zuvor der Standort des ehemali gen Bildungszentrums Julia von Bodelschwingh. Dieses wurde auf vier Werkstätten von pro Werk verteilt. Jetzt befinden sich im Quellenhofweg 13 die bei den Webräume und die Nähe rei aus dem Quellenhofweg 27 Weben im … sowie die Textilverarbeitung vom Haller Weg. Insgesamt werden in dem für den neuen Zweck umgebauten Textilhaus bis zu 86 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen beschäftigt. Schwerpunkte der Produktion sind handgewebte Textilien für Haus, Heim und Kirche – zum Beispiel Tischläufer, Kissen oder Paramente, aber auch Kinderspielzeug. Eine große Auswahl des Sortiments finden die Kunden in dem Verkaufsladen. Dort ist das laute Klackern der Webstühle in der angrenzenden Handweberei zu hören. An einem der Webstühle arbeitet Carmen Pieper. Sie ist bereits seit 31 Jahren in der Handweberei beschäftigt. Die 55-Jährige ist aus der Werkstatt im Quellenhofweg 27 in das Textilhaus umgezogen. Ihr gefalle das neue Umfeld, betont sie. »Hier haben wir mehr Platz als drüben.« Tatsächlich stehen die Webstühle weiter auseinander als an dem alten Standort. Das hänge mit dem neuen Sicherheitskonzept zusammen, erklärt Cornelia Krüger-Schütte. Die Fluchtwege zwischen den Webstühlen müssen mindestens 1,20 Meter breit Cornelia Krüger-Schütte legt Wert auf die Verarbeitung hochwertiger Naturmaterialien. sein. »Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass dadurch alles luftiger und nicht mehr so beengt ist«, so die Leiterin. 35 Webstühle Einige der 35 Webstühle haben einen großen historischen Wert. Julia von Bodelschwingh (1874 bis 1954) hat sie von westfälischen Bauern erhalten. Die gelernte Malerin und Künstlerin hatte 1914 die Handweberei und eine Webschule für kranke sowie arbeitslose Männer und Frauen gegründet. Sehr viel ruhiger als in den Handweberei-Räumen ist die Geräuschkulisse im Bereich der Textilverarbeitung und der Näherei. Im Obergeschoss in der Näherei werden die gewebten Stoffe an surrenden Industrienähmaschinen verarbeitet – zum Beispiel zu Heimtextilien. Auch die beliebten Geschirrtücher im Original-Design der BauhausKünstlerin Benita Koch-Otte entstehen hier. In dem neuen Textilhaus werden vorrangig Naturmaterialien verarbeitet, sagt Cornelia KrügerSchütte. Farben und Design der Produkte würden immer aktuellen Modetrends angepasst, so die Diplom-Textildesignerin. »Selbstverständlich erfüllen wir aber auch individuelle Kundenwünsche.« – Gunnar Kreutner – Katharina Janzen gefallen die neuen Räume in der Näherei. Das Textilhaus Julia von Bodelschwingh im Quellenhofweg 13 in Bielefeld-Bethel wird am 29. April mit einem Tag der offenen Tür von 9.30 bis 18 Uhr offiziell eröffnet. 19 stört es auch niemanden, wenn jemand mitten im Lied aus der Reihe tanzt und quer durch die Gruppe hopst. Auch Selma Bas kan wirbelt durch den Saal. Sie gibt Hilfestellung und feuert an. Ebenso unterstützen die Frauen und Männer sich untereinander. Silvia Hajotz zum Beispiel erklärt einer anderen Teilnehmerin die Bewegungsabfolgen und wie derholt sie langsam mit ihr. »Die Stärkeren helfen den Schwäche ren«, betont sie. »Wir sind eben eine große ZumbaFamilie.« Fotos: Schulz Tolle Stimmung Silvia Hajotz (vorne) und Chantal Schmidt kennen die Tanzschritte. Der Spaß steht im Vordergrund »Wir sind eine große Zumba-Familie« Sie lassen die Hüften kreisen und wackeln mit den Schultern zu lateinamerikanischen Rhythmen: Bis zu 80 Frauen und Männer jeden Alters, mit und ohne Behinderungen, treffen sich wöchentlich zum Zumba im Freizeit- und Kulturzentrum Neue Schmiede in Bielefeld-Bethel. »Hier kann ich mich richtig austoben«, erzählt Lauren Wiese. Bereits seit drei Jahren nimmt sie an dem inklusiven Tanzkurs teil. »Die Hände hoch«, ruft Selma Baskan. Sofort sausen die Arme in die Höhe. Die Trainerin schaut Lauren Wiese (l.) fühlt sich in der inklusiven Tanzgruppe sehr wohl. 20 sich zufrieden im Saal um. Sie macht die Bewegungen auf der Bühne vor. Damit alle Teilneh merinnen und Teilnehmer sie trotz der lauten Musik hören, hat sie ein Mikrofon am Kopf befestigt. »Und wieder ‘runter. Schritt nach links! Nach rechts! Und drehen!« Manche folgen den Anweisungen sofort, andere warten erst einmal die Reaktion ihrer »Nachbarn« ab. Schnell wird klar: Bei diesem Sportange bot steht nicht die Perfektion im Vordergrund, sondern der Spaß. »Man kennt sich untereinander und geniert sich nicht«, sagt Ulrike Begemann begeistert. Und so Zumba ist ein FitnessProgramm, das AerobicBewegungen mit Elementen südamerikanischer Tänze, wie Salsa oder ChaCha Cha, verbindet. Seit fünf Jah ren bietet Selma Baskan die Mischung aus Gymnastik und Tanz für Menschen mit und ohne Behinderungen in Bethel an. »Ich gebe auch Kurse in der Uni oder in Studios, aber den größten Spaß habe ich hier«, gesteht die Trainerin. Auch Ines Weber hat schon andere ZumbaAngebote be sucht. »Aber hier gefällt es mir am besten. Die Stimmung und die Leute sind toll. Das habe ich so woanders noch nicht erlebt«, erzählt sie. Dieser Sport habe ihr nach langer und schwerer Krankheit sehr geholfen. »Wenn ich hier mitmache, merke ich die körperlichen Beschwerden fast nicht, weil es so einen Spaß macht.« Und das Einprägen der Tanzschritte sei für ihr Gedächt nis eine gute Übung. Für die meisten Teilnehmer ist das Tan zen ein Ausgleich zur Arbeit – 90 Minuten, in denen sie sich abreagieren und austoben kön nen. »Ich kann laut sein, ‘rum springen und alles ‘rauslassen«, bestätigt Lauren Wiese. Ines Weber und Uwe Grassert toben sich aus. Nun ist Zumba aber kein rei nes Spaßprogramm, bei dem nur etwas herumgehüpft wird, sondern anstrengendes Fit nesstraining. In der fröhlichen Atmosphäre scheinen die Teil nehmenden jedoch die Schweiß tropfen auf der Stirn gar nicht zu bemerken, denn ganz gleich, wohin man schaut – die Frauen und Männer lachen, jubeln und albern herum. »Wir verstehen uns richtig gut. Durch den Kurs sind Freundschaften entstan den«, sagt Silvia Hajotz. Selma Baskan hat von der Bühne aus die ganze Gruppe im Blick. Behinderungen rückten voll ständig in den Hintergrund, so Tanzlehrerin Selma Baskan. Jeder mache in seinem Tempo und nach seinen Möglichkeiten mit. Große Fortschritte Bei vielen Kursteilnehmenden hat Selma Baskan große Fort schritte beobachten können. Gerade Menschen, die vorher sehr distanziert und ängstlich gewesen seien, seien viel offener und kontaktfreudiger gewor den. »Wir sind zu einer Gruppe zusammengewachsen«, freut sich die Trainerin. Wenn jemand einmal nicht da sei, falle das trotz der Gruppengröße von bis zu 80 Teilnehmenden auf. Neue Tänzer werden aber trotzdem mit offenen Armen empfangen. »Jeder ist herzlich willkommen und kann sofort mitmachen.« – Christina Heitkämper – Das Miteinander und der Spaß stehen beim wöchentlichen Zumba-Treffen im Vordergrund. 21 Förderschulinternat Freistatt Nachfrage übertrifft alle Erwartungen Ein Förderschulinternat für Jungen im Alter von sechs bis dreizehn Jahren, die aufgrund ihres herausfordernden Verhaltens eine sehr individuelle und enge Betreuung benötigen – das war die Idee. Für Heiner Thiemann, Leiter des Schulverbundes Freistatt, und Frank Simon, Leiter des Internats, wurde daraus Wirklichkeit. Gemeinsam mit der Geschäftsführung von Bethel im Norden legten die Beiden im April 2015 mit der Eröffnung des Modellprojekts den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Im Schulverbund Freistatt wur den in den vergangenen Jahren immer wieder neue Entwick lungen im Bereich des Förder bedarfs zur emotionalen und sozialen Entwicklung beobach tet und daraufhin Angebote geschaffen, die den Bedürfnis sen der Kinder und Jugendli chen gerecht werden. »Dabei wurde aber auch deutlich, dass uns für sehr herausfordernde Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 13 Jahren ein sehr engmaschiges Betreuungs Die Unterrichtsräume der Förderschule befinden sich gleich nebenan. Internatsleiter Frank Simon ist der regelmäßige Austausch wichtig. angebot fehlt«, erklärt Schullei ter Heiner Thiemann. »Und zwar ein Internat für Jungen, das die drei Arbeitsfelder Förderschule, Jugendhilfe und Psychiatrie eng miteinander verbindet.« Umfangreiche Vorarbeit Mit dieser Idee der kurzen Wege und der größtmöglichen Schnittmenge zwischen den drei Bereichen begann die Arbeit von Lehrer und DiplomPädagoge Frank Simon. Das Schreiben des Am großen Tisch werden die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen. Auch Gesprächsrunden finden hier statt. 22 Konzeptes war der erste Teil. »Danach ging es darum, passende Räumlichkeiten für acht Plätze in Freistatt zu finden, Jugend ämter aus den benachbarten Landkreisen und Bundesländern von dem Angebot zu überzeu gen und auch andere Beteiligte mit ins Boot zu holen«, macht der Internatsleiter deutlich. Um eine möglichst große Transpa renz zu gewährleisten, wurden beispielsweise die Anwohnerin nen und Anwohner und andere Interessierte vor dem Start zu einem »Tag der offenen Tür« eingeladen. »So gab es trotz der anfänglichen Skepsis dann ein gutes Miteinander«, so Luise Turowski, Geschäftsführerin von Bethel im Norden. Gleichzeitig wurden intensive Bewerbungsgespräche durchge führt. »Dabei ist es uns gelun gen, ein hochmotiviertes und multiprofessionelles Team für unser Projekt zu gewinnen, das diese erfolgreiche Arbeit im Internat erst möglich macht«, nutzt Frank Simon die Gelegen heit, ein dickes Lob an die Kol leginnen und Kollegen auszu sprechen. Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen stehen im Mittelpunkt der engmaschi Nachfrage übertrifft … Das Förderschulinternat mit acht Plätzen wurde vor einem Jahr eröffnet. Die Nachfrage übertraf das Angebot um ein Vielfaches. Apartment für Eltern Schaut man auf die Zahlen, ist mit dem Internat ein stark nach gefragtes Angebot geschaffen worden. Im ersten Jahr gab es mehr als fünf Mal so viele Anfragen wie Plätze. »Wir sehen damit unser Konzept bestätigt, dass dieses enge, individuelle und fallbezogene Setting für die Kinder und Jugendlichen bisher gefehlt hat. Und je früher sie zu uns kommen, desto kürzer sind die Aufenthalte und umso erfolgreicher ist unsere Arbeit«, zieht Frank Simon schon nach dem ersten Jahr eine mehr als positive Bilanz. Das Ziel der Arbeit ist dabei immer eine Rück kehr der Kinder und Jugendli chen in die Regelschule, in die Familie oder auch ein Leben in Selbstständigkeit. In der Ein richtung gibt es ein Apartment für die Eltern, um auch hier ein intensives und funktionierendes Miteinander zu gewährleisten. Eine wissenschaftliche Evalu ation, die gemeinsam mit der Universität Vechta durchgeführt wird, soll weitere Erkenntnisse über das Modellprojekt »Förder schulinternat« bringen. Ein Jahr wollten sich die Geschäftsführung von Bethel im Norden und der Schulverbund Freistatt Zeit geben, Erfahrungen sammeln, ein erstes Fazit ziehen und sich über die Weiterführung des Modellprojektes Gedanken machen. Aufgrund der sehr guten Nachfragesituation und auch der Fortschritte bei den Kindern und Jugendlichen sind Frank Simon und Heiner Thie mann aber schon längst dabei, nicht nur Konzepte für neue Ziel gruppen zu entwickeln, sondern auch das bisherige Internat in Freistatt zu erweitern. Dafür wer den gerade neue Räumlichkeiten gesucht. »Wir reagieren hier konkret auf Anfragen für dieses Angebot, die von anderen Land kreisen oder auch Jugendämtern an uns herangetragen wurden«, freuen sich Luise Turowski und Heiner Thiemann über die Er folgsgeschichte des Förderschul internates in der Region Diepholz. – Ingolf Semper – Fotos: Semper gen Arbeit. Mit allen Beteiligten wird für die jungen Menschen eine passende Tagesstruktur ent wickelt, die eine vertrauensvolle Atmosphäre schafft. Erst danach ist es sinnvoll, gemeinsam an dem sehr individuellen Hilfebe darf des Einzelnen zu arbeiten. Sozialpädagoge Björn Haust (l.) und Kollege Niklas Rehme-Schlüter treffen im Wohnzimmer letzte Absprachen, bevor die Kinder und Jugendlichen aus der Schule kommen. 23 Bethelweiter Workshop »Perspektive Personal« »Gestalten Sie schon, oder verwalten Sie noch?« So etwa könnte ein Fazit des jüngsten Workshops »Perspek tive Personal« lauten, der im Februar in den v. Bodelschwingh schen Stiftungen Bethel statt fand. Dabei kann der Stellenwert des Personalmanagements für die Zukunftsfähigkeit auch des diakonischen Unternehmens Bethel kaum überschätzt wer den, waren sich die Verantwort lichen einig. Aus allen Betheler Personalabteilungen trafen sich Fachleute im Assapheum. 24 Fotos: Elbracht Personalarbeit sollte heute mehr Daten und Kennzahlen aus dem Unternehmen als Grundlage für die eigene Arbeit verwenden; das setzt voraus, dass sie systematisch erhoben und aufbereitet werden. Wirkungszusammenhänge aus dem Arbeitsalltag sollten erkannt und für die Weiterentwicklung genutzt werden. Fakten und Erkenntnisse aus der Arbeit, über die Mitarbeiter und die Arbeitsabläufe und -aufgaben sollten ganz wesentlich die Zielrichtung der Personalarbeit bestimmen. Heike Henke (l.), Wolfram Schier und Christine Rieffel-Braune führten durch die »Perspektive Personal«. Im Assapheum in BielefeldBethel hatten sich rund 60 Fachleute aus den Personalabteilungen aller Stiftungs und Unterneh mensbereiche getroffen. Einge laden hatten Vorstand Christine RieffelBraune und die Stabs stelle Strategische Personal und Bildungsarbeit. Deren Leiterin Heike Henke unterstrich in ihrer Begrüßung die Bedeutung einer zeitgemäßen Personalarbeit (Human Resources Management; HRM), die zum Treiber für eine gute Unternehmenskultur wer den könne. Christine RieffelBraune benannte als wichtige Handlungsfelder und Chancen unter anderem die Vernetzung und Kommuni kation der Personalfachleute in allen Bereichen. Und sie mahnte die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf an sowie den Ausbau der Digitalisierung und die Umsetzung des Betriebli chen Gesundheitsmanagements. »Ich wünsche mir auch mehr Wechsel in der Mitarbeiterschaft zwischen den unterschiedli chen Bereichen und Regionen«, erklärte Christine RieffelBraune. Das sei karrierefördernd. Bethels PersonalVorstand kündigte an, im HRM mehr Personalkennzah len zu erheben und ein besseres Personalcontrolling umzusetzen. Gastredner Wolfram Schier stellte eine Grundsatzfrage an die Personalarbeit: »Gestalten Sie schon, oder verwalten Sie noch?« Der Direktor für den Bereich »Personal und Organisa tionsentwicklung« bei der BASF Coatings GmbH in Münster hob damit die kreative Rolle des HRM hervor und beschrieb das Beispiel seines Unternehmens, das die klassische Personalverwaltung bereits in ein ServiceCenter ver lagert hat. »Wir brauchen die Transformation von der Admi nistration hin zur Strategie im Bereich HRM!« – Jens U. Garlichs – Nächste »Perspektive Personal«: 19. September. RING-Magazin Trauer um Ilka Hillenhinrichs Ilka Hillenhinrichs starb am 28. Februar nach langer Krankheit im Alter von 46 Jahren. Sie war seit 1996 im heutigen Ev. Krankenhaus Bielefeld am Standort Johannesstift als Krankenschwester auf der Intensivstation F1 tätig. Thomas Moor starb am 2. März plötzlich im Alter von 56 Jahren. Er war seit 2013 im Hauswirtschaftszentrum Bielefeld-Nord des Stiftungsbereichs Bethel.regional tätig. Fachtag zur Ethik Ethische Fragestellungen in Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe sind das Thema eines gemeinsamen Fachtags der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal und der Stephanus-Stiftung am 21. April in Berlin. Referenten sind die Professoren Dr. Dieter Weber und Dr. Ulrike Ernst von der Hochschule Hannover sowie Dr. Klaus Kobert vom Ev. Krankenhaus Bielefeld, der über die praktische Ethikberatung informiert. Der Lobetaler Einrichtungsleiter Arne Breder und die stellvertretende Regionalleiterin Katrin Buchholz geben einen Einblick in »ethische Entscheidungen im Alltag der Eingliederungshilfe«. Anmeldung bis 4. April: E-Mail hans-christian.petzoldt@ stephanus.org; Informationen: Tel. 030 96249276. Foto: privat Trauer um Johann Moor Das Düsseldorfer PIKSL Labor wurde in Wien bei den Vereinten Nationen für innovative, inklusive Projekte in der Informations- und Kommunikationstechnik gleich zweimal international geehrt: zum einen für inklusive Seniorencomputerkurse, die Menschen mit Lernschwierigkeiten im PIKSL Labor organisieren und halten, zum anderen für einen Audioguide, der sich für Menschen mit und ohne Behinderungen eignet. Die Preise wurden während der »Zero Project Conference« im Februar verliehen. Es gab 337 Nominierungen aus 100 Staaten. Eine internationale Jury aus 150 Fachleuten wählte daraus 98 Top-Projekte aus. Die Preise übergaben Martin Essl von der EsslStiftung (l.) und Jakob von Uexküll vom World Future Council (r.) an (v. l.) Benjamin Freese, Christoph Wiche, Tobias Marczinzik und Antonia Eggeling vom PIKSL Labor. Die freuen sich jetzt, dass die PIKSL-Laborantinnen und -Laboranten zu den besten inklusiven und innovativen Querdenkern der Welt gehören. Pulsschlag Tag der offenen Tür Über »Ethische Fallgespräche und ethische Visiten« spricht Tanja Löbbing, Klinische Ethikerin des Ev. Krankenhauses Bielefeld, am 13. April in der Reihe »Pulsschlag – Theologie für den diakonischen Alltag«. Die Veranstaltung mit Vortrag und Diskussion findet von 15 bis 18 Uhr im Haus Nazareth in Bielefeld-Bethel, Nazarethweg 5, statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung unter www.bbb-bethel.de möglich. Das Kinder- und Jugendhospiz Bethel in Bielefeld lädt am 16. April von 11 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Interessierte können die Einrichtung im Remterweg 55 eigenständig oder in kleinen Führungen erkunden, Mitarbeitende beantworten gerne Fragen. (Mitmach-)Aktionen machen es großen und kleinen Gästen möglich, sich auf spielerische Weise über das Kinder- und Jugendhospiz zu informieren. 25 Foto: Semper RING-Magazin Zum Thema »Heimat« nahmen 17 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Altenpflege des Bir kenhofBildungszentrums in Hannover an einem Theaterprojekt teil. Mitte März führten sie die erarbeitete Szenenkollage vor Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den Lehrkräften auf. Die Auszubildenden selbst stammen aus sechs unterschiedlichen Ländern und haben sich in ihrem zweiten Ausbildungsjahr unter An leitung ihrer Lehrerinnen Karin Mey und Maya Hummel intensiv mit der persönlichen Lebensgeschichte, der Angehörigenarbeit oder auch gesellschaftspolitischen Inhalten beschäftigt. So setzten sie sich auch mit dem Begriff »Heimat« auseinander und stellten dar, wie häufig einem dieses Thema im Alltag begegnet. Irrsinnig menschlich Tanzwelten 2016 Kirchenmusik Drogen und Musik treiben DJ Ickarus an, bis er zusammen bricht und in die Psychiatrie eingeliefert wird. Zum Thema »Sucht« zeigt das Kino CineMo tion in BerlinHohenschönhausen am 20. April ab 17.30 Uhr das deutsche Drama »Berlin Calling« aus dem Jahr 2008. An die Film vorführung in der Wartenber ger Straße 174 schließt sich ein moderiertes Publikumsgespräch mit Fachleuten und Angehörigen an. »Berlin Calling« wird in der Reihe zur seelischen Gesundheit »Irrsinnig menschlich« vorge stellt. Mitveranstalter ist das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. Die Neue Schmiede in Bielefeld Bethel lädt zu verschiedenen Tanzangeboten ein. In diesem Monat finden am 16. und 17. April ein WorkshopWochen ende, am 29. April ein offenes Tanzcafé im Begegnungszentrum Bültmannshof und am 9. April in der Bielefelder Turngemeinde »Drum’s alive – Tanzen mit dem Pezziball« statt. Michael Kravtchin aus Kassel spielt am 3. April ab 17 Uhr in der Zionskirche in Bielefeld Bethel Klaviersonaten von Scar latti, Haydn, Liszt und Skrjabin. 26 Informationen: Tel. 0521 1445657 Am 10. April ab 17 Uhr prä sentiert BethelKantor Christof Pülsch in der Reihe »Orgelmu sik in Zion« Orgelstücke von John Cage, Olivier Messiaen und György Ligeti. Ein Konzert mit der Zionskan torei Bethel, Sopranistin Meike Leluschko und Pianist Bernd Wilden folgt am 24. April ab 17 Uhr. Foto: Schulz RING-Magazin »Mitten in Europa – Buchenwald, Majdanek, Sobibor« – für ihre Facharbeit und eine Ausstellung zu den Konzentrationslagern wurden Betheler Gymnasiasten in Bielefeld im März mit dem RuthFlorsheim Preis ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatten die Schüler zweier Geschichtsleistungskurse an Studien fahrten zu den Gedenkstätten teilgenommen. Das Projekt gibt es bereits seit 20 Jahren im Friedrichvon BodelschwinghGymnasium. Der mit 200 Euro dotierte RuthFlorsheimPreis wurde zum ersten Mal von der DeutschIsraelischen Gesellschaft und der Gesellschaft für ChristlichJüdische Zusammenarbeit in Bielefeld verliehen. Die Bielefelderin Ruth Florsheim (1900 –1998) engagierte sich ihr Leben lang für ein gelingendes Verhältnis zwischen Deutschland und Israel. Am 2. Juli finden die 20. Bethel athletics in Bielefeld im Sportpark Gadderbaum statt. Wettkämpfe stehen in den Sportarten Leicht athletik, Schwimmen, Fußball, Tischtennis, Reiten, Boule, Tanz, Judo und Basketball auf dem Programm des Sportfestes für Menschen mit Behinderungen. Außerdem gibt es ein wettbe werbsfreies Angebot. Die Anmel dung ist bis zum 1. Juni möglich. Informationen gibt es im Internet auf www.bethelathletics.de oder unter Tel. 0521 1445017. Palliativversorgung »Organ und Gewebespende – eine Option auch im Kindes und Jugendalter?« Diese Frage beantwortet Ärztin Sonja Tietz von der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation am 28. April in der Ringvorlesung »Pädiatrische Palliativversorgung OWL«. Die Veranstaltung findet von 17 bis 19 Uhr im Kinder und Jugendhospiz Bethel im Remter weg 55 in Bielefeld statt. Foto: Elbracht Bethel athletics Für das Betheljahr spendete die BKK Diakonie im März zehn Roll stühle. Frank Großheimann von der BKK Diakonie (hinten, l.) übergab sie an Diakon Walter Spratte (hinten, M.) von der für das Betheljahr zuständigen Freiwilligenagentur. Die Rollstühle werden in der Semi nararbeit eingesetzt, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum einen für die Betreuung von Rollstuhlfahrern den Umgang mit dem Hilfsmittel üben können und zum anderen auch »im Selbstversuch« erfahren, wie es ist, im Rollstuhl unterwegs zu sein. Neues Wohnheim in Bielefeld-Schildesche Für Menschen mit komplexen Behinderungen wird in Bielefeld das erste Wohnheim außerhalb der Ortschaft Bethel gebaut. Im Stadtteil Schildesche in der Beck hausstraße soll in diesem Som mer der Bau eines zweigeschos sigen Gebäudes mit 24 Apart ments beginnen; zwölf davon sind rollstuhlgerecht. Außerdem sind zwei Krisenplätze für eine befristete intensive Betreuung vorgesehen sowie in einem Anbau eine Begegnungsstätte als Angebot für den ganzen Stadtteil. Die Bewohner werden rund um die Uhr betreut. 27 RING-Magazin Foto: Schulz Richtfest in Rüdnitz Fahrlehrer und Fahrlehrerinnen aus ganz Deutschland nutzten eine Fortbildung ihrer Bundesvereinigung, um Bethel in Bielefeld kennen zu lernen. Neben einem Rundgang mit Ortschaftsreferent Fred Müller (l.) stand auch das Thema »Epilepsie und Fahreignung« auf dem Pro gramm. Heike Elsner, Ärztin im Berufsbildungswerk Bethel, informierte die Gäste. Am Nachmittag organisierte die Bundesvereinigung in und an der Neuen Schmiede in Bethel einen »Markt der Möglichkeiten« mit einer Ausstellung behindertengerechter Fahrzeuge, einem Fahrsi mulator und der »Driver Test Station« zur Beurteilung der körperlichen Fahrtüchtigkeit. Weil es den Gästen in Bethel so gut gefiel, sammelten sie spontan untereinander für das Betheler Freizeit und Kulturzentrum Neue Schmiede. Dabei kam eine Spende von 877 Euro zusammen. Foto: privat Lydda-Ausstellung »Freunde« heißt die neue Aus stellung im Künstlerhaus Lydda, die Malerei, Zeichnungen, Foto grafie und Objekte des Lydda Meisterschülers Axel Beckmann zeigt. Sie wird am 16. April um 19 Uhr im Maraweg 15 in BielefeldBethel eröffnet. An schließend ist sie bis zum 4. Juni mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr zu sehen. 28 Für die JugendhilfeEinrichtung Wendepunkt in Rüdnitz entste hen zurzeit drei Wohnhäuser. Im März wurde das Richtfest gefei ert. In der intensivtherapeuti schen Wohngruppe Wendepunkt werden 18 Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren vorüberge hend betreut. Die jungen Men schen benötigen Hilfe, um einer Abwärtstendenz in ihrem Leben eine Wende geben zu können. Zurzeit haben sie ihr Zuhause noch in ehemaligen Wohnunter künften aus der Gründungszeit Lobetals. In den neuen Häusern werden jeweils sechs Jugendliche zusammenleben. Die Baukosten betragen rund 1,6 Millionen Euro. Möglich wurde das Projekt dank der Förderung durch private Stif ter, die staatliche Fernsehlotterie »Glücksspirale«, »Bild hilft e. V. – Ein Herz für Kinder« und eigene Betheler Spendenmittel. Haus der Stille Bildung & Beratung Bethel Das Gleichnis von der bittenden Witwe ist das Thema des Bib liodramas »Schaffe mir Recht« vom 22. bis 23. April im Haus der Stille in BielefeldBethel. Die Teilnehmenden sind eingeladen, gemeinsam mit den Referentin nen Diakonin Kerstin Schachtsiek und Diakonin Sandra Neubauer dem Visionären der Bibel kreativ Raum zu geben. Missverhält nisse, wie zwischen Arm und Reich, zwischen Mächtig und Ohnmächtig, zwischen Aner kannt und Übersehen, all das, was gesellschaftliches Zusam menleben strukturiert und als »normal« empfunden wird, stellt das Gleichnis von der bittenden Witwe in Frage. Dabei steht die Verheißung, Recht zu bekom men, im Zentrum des Textes. • Weiterbildung Motivierende Gesprächsführung, 9. Mai bis 4. November • Alles im Griff, 10. bis 11. Mai • Workshop zur neuen, aktua lisierten PEPEVersion für erfah rene Kursleiter/innen, 31. Mai • Grundlagenseminar Psychiatrie, 31. Mai bis 1. Juni • Umgang mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, 2. bis 3. Juni • Psychosen erleben, 2. bis 3. Juni • »Befreit, gelöst, entspannt« – Grundlagenseminar, 3. bis 4. Juni • Im Trialog – Kooperation mit Angehörigen, 7. Juni bis 9. November • Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg, 14. bis 15. Juni Anmeldung: Tel. 0521 1445770 /6110 Anmeldung bis 9. April: Tel. 0521 1442207 RING-Magazin Betheler Motorradtour Die DiemelTalsperre ist in diesem Jahr das Ziel der »BethelBiker Fronleichnamstour« am 26. Mai. Der Start ist um 9 Uhr am Bethel Platz in Bielefeld. Wer teilneh men will, kann sich bei Bernward Schneider unter Tel. 0521 144 1553, EMail bernward.schnei [email protected] anmelden. Foto: Schulz Epilepsie-Kolloquium Diakonisse Elfriede Bläser (vorne, M.) feierte am 12. März in BielefeldBethel ihren 100. Geburtstag. Die gebürtige Hagenerin kam 1936 als Helferin nach Bethel und wurde 1948 zur Diakonisse einge segnet. Zwei Jahre zuvor hatte sie das Krankenpflegeexamen abgelegt und daraufhin 20 Jahre lang in einem Kinderheim in HagenHaspe gearbeitet. Anschließend war sie im Betheler Altenheim Morgenstern in Bad Oeynhausen und ab 1975 als Gemeindeschwester in Bielefeld im Stadtteil Gadderbaum tätig. Ihren Feierabend verbringt Schwester Elfriede seit 1982 im Haus Abendlicht. Glückwünsche zu dem beson deren Ehrentag gab es von vielen Mitschwestern, darunter auch die Diakonissen (vorne, v. l.) Lydia Truse (101 J.), Lotte Ohlrich (102 J.), Elfriede Koch (101 J.) und Paula Benscheid (103 J.). Ebenfalls gratu lierten (hinten, v. l.) Schwester Elisabeth Steinhäuser, Referentin der Sarepta Schwesternschaft, die leitende Schwester Anke Frickmann sowie Pastorin Susanne TimmMünden. Sarepta-Salonabend Allergiemobil in Bethel »Hört, hört: Musik und Evangeli um! Möglichkeiten und Grenzen der Musik bei der Verkündigung des Evangeliums« ist das Thema eines Salonabends der Sarepta Schwesternschaft am 27. April im Haus der Stille in Bielefeld Bethel. Der Referent ist Christof Pülsch, Kantor der Zionsgemeinde Bethel. Die Veranstaltung mit Vortrag und Austausch beginnt um 19 Uhr im Kaminzimmer des Hauses der Stille, Am Zionswald 5. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Beitrag für die Teilnahme inklusive Getränke und Gebäck beträgt 5 Euro. Auf Fragen zu Allergien, Asthma, Urtikaria oder Neurodermitis hat das Allergiemobil des Deutschen Allergie und Asthmabundes eine Antwort. Am 19. Mai ist es mit zwei Beratern von 10 bis 16 Uhr zu Gast auf dem Bethel platz in Bielefeld. Der Service der BKK Diakonie ist kostenlos. Termine für eine Beratung oder Lungenfunktionsmessung kön nen unter Tel. 0521 1443637 oder per EMail an ronny.holz schuh@bkkdiakonie.de verein bart werden. Die Termine finden im 15MinutenTakt statt. »Management epileptologischer Notfälle – helfen uns Leitlinien?«, fragt Prof. Dr. Felix Rosenow im nächsten BerlinBrandenbur ger EpilepsieKolloquium am 27. April. Prof. Rosenow leitet das Epilepsiezentrum Frankfurt RheinMain am Universitätsklini kum Frankfurt. Das Kolloquium findet von 17.30 bis 19 Uhr in der HeinrichBöllStiftung in Berlin, Schumannstraße 8, statt. Mitveranstalter ist das Epilepsie Zentrum BerlinBrandenburg. Neue Schmiede • Anka Zink: »Leben in vollen Zügen« (Kabarett), 8. April, 20 Uhr • Tangoyim: Jiddische Lieder, Klezmer & Tango (Konzert, Eintritt frei), 15. April, 19 Uhr • Cara: Irish Music (Konzert, teilbestuhlt), 23. April, 20 Uhr Kartenreservierung: Tel. 0521 1443003 Klassik um 3 Zum »Kammerkonzert mit 5 Streichern« laden die Bielefel der Philharmoniker am 17. April ein. Das eintrittfreie Benefizkon zert aus der Reihe »Klassik um 3« beginnt um 15 Uhr im Assapheum Bethel. Für Menschen mit Behin derungen sowie Familien mit Kin dern werden Werke von Barrière, Benda und Dvorák gespielt. 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geburtstag 97 Jahre: Diakonisse Barbara v. Richthofen, Wohnstift Friedav.Bodelschwingh, am 17.4. – 95 Jahre: Diakonisse Elfriede Böckstiegel, Haus Abendfrieden, am 12.4. – 94 Jahre: Diakonisse Irmgard Dassler, Haus Abendfrieden, am 18.4. – 93 Jahre: Hanna Höner, Bielefeld, am 11.4. – Diakonische Schwester Hilde Stönner, Wohnstift Friedav.Bodelschwingh, am 14.4. – Diakonisse Änne Hauptmeier, Haus Abendlicht, am 19.4. – 91 Jahre: Günter Karmainski, Dorsten, am 11.4. – Diakonisse Hildegard Froese, Haus Abendstern, am 17.4. – Magdalena Volmar, Seniorenzentrum Breipohls Hof, am 19.4. – 80 Jahre: Helma Schwarze, Minden, am 1.4. – 70 Jahre: Diakonische Schwester Christiane Daub, Bielefeld, am 23.4. Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum 75 Jahre: Diakonisse Paula Benscheid, Haus Abendfrieden, am 4.5. – 50 Jahre: Diakonisse Helga Walther, Bethel, am 17.4. – 40 Jahre: Joachim Schrage, EvKB, am 1.5. – Anni Bremer, EvKB, am 20.5. – Dieter Kalesse, Nazareth, am 25.5. – Reinhard Marx, Bethel.regional, am 29.5. – 35 Jahre: Helga Eschen, EvKB, am 1.5. – Eva-Maria Fehre, Bethel.regional, am 1.5. – Edgar Friedrich, Eingliederungshilfe Lobetal, am 1.5. – Hans-Werner Priebs, Bethel.regional, am 1.5. – Renate Ruhl, Altenhilfe Lobetal, am 1.5. – Ute Friedrich, Altenhilfe Lobetal, am 11.5. – Ursel Kammacher, Bethel.regional, am 20.5. – Renate Koch, Bethel.regional, am 25.5. – 30 Jahre: Iris Bösch, EvKB, am 1.5. – Saniye Celik, EvKB, am 1.5. – Annegret Glowazke, Bethel.regional, am 1.5. – Eva-Elisabeth Gottesleben, Bethel.regio nal, am 1.5. – Elisabeth Susse, Bethel.regional, am 1.5. – Sabine Wiebach, EvKB, am 1.5. – Dirk Heininger, Bethel.regional/Mara, am 5.5. – Matthias Kuehlmann, EvKB, am 5.5. – 25 Jahre: Anja Barkowski, Mara, am 1.5. – Claudia Dreier, EvKB, am 1.5. – Klaus-Dieter Gromm-Hannig, proWerk, am 1.5. – Carola Hoppe, EvKB, am 1.5. – Freia Hoppe, Hoffnungstaler Werkstätten, am 1.5. – Gerhard Hoppe, Hoffnungstaler Werkstätten, am 1.5. – Marlies Jung, Mara, am 1.5. – Paul-Reinhard Klemme, EvKB, am 1.5. – Gertrud Kloepperpieper, EvKB, am 1.5. – Hildegard Kreling-Imorde, proWerk, am 1.5. – Ulrike Lohmann, EvKB, am 1.5. – Ingrid Pfau, Bethel.regional, am 1.5. – Monika Storm, Bethel.regional, am 1.5. – Nicola Werning, EvKB, am 1.5. – Peter Witzel, Bereich Betriebe, am 1.5. – Iris Jägertal, FHdD, am 2.5. – Frank Fürstenberg, Eingliederungshilfe Lobetal, am 11.5. – Ursula Jürgens, EvKB, am 15.5. – Ayse Kolcu, Bethel.regional, am 15.5. – Titin Martini, EvKB, am 15.5. – Andrea Neitzel, Bethel.regional, am 15.5. – Georg Schrage, Bethel.regional, am 15.5. – Heiko Meierotto, EvKB, am 19.5. – Karin Lohkemper, Bethel.regional, am 20.5. – 20 Jahre: Marion Dresemann, EvKB, am 1.5. – Brigitte Fritz, Eingliederungshilfe Blütenberg, am 1.5. – Tanja Granegger, EvKB, am 1.5. – Michael Happe, EvKB, am 1.5. – Jürgen Hoff, proWerk, am 1.5. – Ruth Holzheimer, proWerk, am 1.5. – Uwe Klaß, Zentraler Bereich, am 1.5. – Annette Krüger, Epilepsieklinik Tabor, am 1.5. – Heike-Kerstin Lepkojis, Zentraler Bereich, am 1.5. – Ursula Littmann, Bethel.regional, am 1.5. – Susanne Merten, Lazarus Altenhilfe Berlin, am 1.5. – Dr. Birgitt Müffelmann, Mara, am 1.5. – Rosemarie Queckenstedt, Bethel.regional, am 1.5. – Frank Rose, Sarepta, am 1.5. – Frank Solmecke, Bethel.regional, am 1.5. – Claudia Welling, proWerk, am 1.5. – Ingo Pörtner, Bethel.regional, am 6.5. – Ina Penner, Bethel.regional, am 7.5. – Gabriele Dille, Bethel.regional, am 8.5. – Kerstin Flachmann, Schulen, am 9.5. – Birgit Jurgeleit, Bethel.regional, am 13.5. – Melitta Kunz, Eingliederungshilfe Dreibrück, am 13.5. – Anneliese Kundt, Birkenhof Ambulante Pflegedienste, am 15.5. – Anne Kirchhoff, Zentraler Bereich, am 20.5. – Irene Tielmann, EvKB, am 20.5. – Ute Maak, Bethel.regional, am 22.5. Ruhestand Gudrun Becker-Hadamitzky, Bethel.regional, zum 1.3. – Regine Gulitz, EvKB, zum 1.5. – Angelika Haeger-Führing, Bethel.regional, zum 1.5. – Peter Hillebrandt, EvKB, zum 1.5. – Renate Stahnke, EvKB, zum 1.5. Gestorben Pfarrer und Diakon Otto Röhricht, Eppertshausen, 85 Jahre, am 10.11. – Johanna Fuchs, Konstanz, 89 Jahre, am 19.2. – Ilka Hillenhinrichs, Bielefeld, 46 Jahre, am 28.2. – Johann Moor, Bielefeld, 56 Jahre, am 2.3. 30 Namen Prof. Dr. Matthias Benad, Rek tor der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, erklärte zu Ostern im Internet, was für ihn das Osterfest bedeutet. In der BethelPräsenz auf der Internet seite »blicksta« und im Internet YouTubeKanal »BethelVision« machte er das anhand des alten Kirchenliedes »Christ ist erstanden«, Nr. 99 im Gesangbuch. Das Lied aus dem 12. Jahrhun dert hatte Martin Luther einge deutscht. Thomas Bergmann, Diplom Musiktherapeut im Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin, hat zum Thema »Musikbasierte Autis musdiagnostik für erwachsene Menschen mit geistiger Behin derung (MUSAD)« an der Freien Universität Berlin promoviert. Dr. Bergmann entwickelt das diagnostische Verfahren MUSAD im KEHBehandlungszentrum für erwachsene Menschen mit psychischer Erkrankung und geis tiger Behinderung. Das klinische Forschungsprojekt läuft noch. Dr. Christian Brandt, leitender Arzt der Abteilung für Allgemeine Epileptologie im Epilepsie-Zentrum Bethel, wurde bei der Jah restagung der Deutschen Gesell schaft für Epileptologie (DGfE) im März in Jena zum Vorsitzenden einer neu gegründeten Kommis sion bestellt. Sie arbeitet zum Thema »Epilepsie und geistige Behinderung«. Dr. Anja Grimmer, Oberärztin im Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, gehört der Kommission eben falls an. BethelSchäfer Andreas Eisenbarth ist mit seinen Tieren im April der Star in der WDRFern sehserie »Mit Bock durchs Land«. Jeweils freitags von 21 bis 21.45 Uhr läuft die Serie, in der der Schäfer und seine Herde für zwei Tage Besuch von pro Übrigens minenten Medienleuten bekom men. Die Sendungen sind im WDR-Fernsehen am 1., 8., 15., 22., 29. April und 6. Mai zu sehen. Zu Gast sind unter ande ren Anna Planken, Michaela Schaffrath, Eva Habermann, Tina Ruland und Knacki Deuser. Epilepsie erklären – das war die Aufgabe von Prof. Dr. Martin Holtkamp, Chefarzt des Bethe ler Epilepsie-Zentrums BerlinBrandenburg, am 10. März. Im ARDFernsehmagazin »Brisant« konnte er als Experte dazu Stel lung nehmen, was Epilepsie auslöst und welche Auswirkun gen Anfälle bei den Betroffenen haben. Anlass dafür war, dass die Epilepsieerkrankung der Tochter Georgia des Filmschauspielers Harrison Ford in den Boulevard Medien bekannt geworden war. Die Login-Werkstatt in Bernau, eine Einrichtung unter dem Dach der Hoffnungstaler Werkstätten, macht jetzt aus gemusterte und reparaturbedürf tige Fahrräder wieder flott. In der Werkstatt mit fünf Mitar beitern werden die alten Räder, die gespendet werden, für den anschließenden Verkauf aufge arbeitet und aufpoliert (Informa tionen: Tel. 03338 768971). Zur Bedeutung der Menschenwürde in Medizin und Gesund heitswesen findet vom 22. bis 24. September in der Universität Bielefeld die Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medi zin statt. Die Tagung wird vom Ev. Krankenhaus Bielefeld mit ausgerichtet. Die Lobetaler Homepage www. lobetal.de bietet den Nutzerin nen und Nutzern nun auch eine Vorlesefunktion. So haben auch Menschen, denen das Lesen schwerfällt, Zugang zu den vielfältigen Informationen. Aus der Geschichte lernen Landläufig heißt es, wer vom Rathaus kommt, ist schlauer, sprich, wer sich beim Boss infor miert hat, weiß, wo es langge hen soll. Gleiches gilt für den Kirchgang: Wer die Predigt ge hört und verstanden hat, weiß, worauf es ankommt, was er bes ser hätte machen können und worum er sich in Zukunft noch bemühen soll. Jüngst in der Zionskirche in Bie lefeldBethel gab es so gesehen einen interessanten Einblick in BethelHerausforderungen der Vergangenheit. Eine Reihe von historischen Krisen und Problem lagen wurde aufgezählt: Im 19. Jahrhundert ging es in Tansania um Waisenkinder, zumeist von Sklaven; eine Heimstätte wurde gegründet. Durch den Ersten Weltkrieg gab es viele Verletzte, die Gliedmaßen verloren hat ten; Fachärzte und Orthopädie Mechaniker versuchten in Bethel zu helfen. 1922 kamen aufgrund großer Hungersnot zahlreiche wolgadeutsche Kinder; viele von ihnen fanden Zuflucht in Bethel. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Flüchtlinge und »dis placed persons« aus Ost und Südeuropa und fanden zumin dest zeitweise Aufnahme; die BeckhofSiedlung wurde für sie in den 1950erJahren gegründet. Mit der Betheler Suchstelle des Roten Kreuzes gab es die Chance der Familienzusammenführung. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks gab es viele Initiativen für Menschen mit Behinderungen, unter anderem in Weißrussland. Bethel hat sich der Notleidenden immer angenommen, bis heute belegt das Engagement in der Mission und in vielen Koope rationen dies. Die Arbeit für minderjährige und erwachsene Flüchtlinge steht in dieser guten Tradition. – Götz Pförtner– 31 Foto: Elbracht Das Jahrestreffen der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fand Mitte März in Bielefeld Bethel mit einem Gottesdienst in der Zionskirche und dem anschließenden Treffen im Assapheum statt. Im Gottesdienst hatte Bethels Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl (r.) bereits anhand des Johannes Wortes »damit sie alle eins seien« an die vielen Hilfsprogramme für Flüchtlinge, Vertriebene und andere Menschen in Not in der BethelGeschichte erinnert. Eine dieser Initiativen waren die Missionsbestrebungen Friedrich von Bodelschwinghs. Der neue Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), Pastor Volker Dally, hielt seine Tischrede zur Verbindung von »Ökumene, Mission und Diakonie«. Ihn hieß auch Bethels Ökumenebeauftragte Diakonin Regine Buschmann, zugleich VEMPräsidentin, in Bethel willkom men. – Im Gottesdienst waren zuvor 20 neue »Leitende« begrüßt worden. Veranstaltungen 13.04. Ev. Krankenhaus Bielefeld, Bethel, Burgsteig 13: 18 –20.15 Uhr, AINSForum mit Dr. Thomas Paffrath, leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie KölnMerheim; »Was lernen wir aus dem TraumaRegister der DGU?« ( Informationen: Tel. 0521 77279105 ) 26.04. Neue Schmiede, BielefeldBethel, Handwerkerstraße 7: 19.30 – 21 Uhr, Offener Hospiztreff mit Diakon Damian Ostermann, Leiter der Palliativpflege Bethel ambulant; »Die letzte Zeit zuhause erleben – Grenzen und Möglichkeiten der ambulanten Palliativpflege« 27.04. HeinrichBöllStiftung, Berlin, Schumannstraße 8: 17.30–19 Uhr, BerlinBrandenburger EpilepsieKolloquium mit Prof. Dr. Felix Rosenow, Leiter des Epilepsiezentrums Frankfurt RheinMain am Universitätsklinikum Frankfurt; »Management epileptologischer Notfälle – helfen uns Leitlinien?« 05.05. Ortschaft Freistatt: 10 – 18 Uhr, Jahresfest; Start um 10 Uhr mit einem OpenairGottesdienst in der v.LepelStraße 27; schon ab 6 Uhr Flohmarkt mit über 100 Ständen für die Ortschaften Bethel und Eckardtsheim Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr
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