HÄUSER DES JAHRES 2015 Die besten Einfamilienhäuser

HÄUSER DES JAHRES 2015
Die besten Einfamilienhäuser
Presse-Information
Das Einfamilienhaus – geprägt von solider Qualität
Architektur ändert sich glücklicherweise nicht so rasch wie Damenmode oder Autodesign. Dennoch
verführt der alljährlich, nunmehr zum fünften Mal ausgelobte Preis „Häuser des Jahres“
unvermeidlich dazu, die turnusmäßige Ausbeute zu bilanzieren: Was war anders? Gibt es Tendenzen,
Schwerpunkte, Entwicklungen auszumachen? Setzen sich Bauweisen, Typologien oder bestimmte
Materialien durch? Aber das Verfallsdatum muss man noch suchen.
Dennoch entdeckt die Jury jedes Jahr ein subjektives Bild, wie man in Österreich, der Schweiz und in
Deutschland wohnt, zumindest wie sich das Wohnen auf den eingereichten Arbeiten abbildet. In
manchen Jahren waren es Vorlieben für bestimmte Möbel, die immer wieder wie verabredet auf den
Fotos auftauchten. Gerne auch Kinder, die der aufgeräumten neuen Umgebung ungeniert den Beweis
wohnlich-legerer Familienfreundlichkeit geben sollten. In diesem Jahr hatten die Fotografen den
Hund entdeckt. Als dankbares Requisit durfte er immer wieder auf Terrassen liegen, Kaminplätze
okkupieren oder als pelziger Gefährte in der geradlinigen Räson der Architektur kuscheln. Dies nur als
beiläufige Beobachtung.
Was uns dagegen an den Häusern der 225 abgegebenen Beiträge aufgefallen ist, war die solide
Qualität. Es gab weniger avantgardistische Ausreißer, aber auch weniger durchschnittliche Arbeiten,
deren Verfasser nur mal auf gut Glück eine Einreichung probiert hatten. Beherrschend war ein
Mittelfeld aus gelungenen Häusern, die man sich an vielen (anderen) Orten wünschte. In ländlichen
Gegenden wurde häufig auf eine Gartenanlage verzichtet, man wollte das Artefakt Haus bewusst in die
unveränderte und weiter gedeihende Natur platzieren. Die Baubeschriebe dokumentierten einen
hohen Standard, es ist inzwischen fast unnötig, auf bestimmte Dämm- oder Heizkoeffizienten eigens
hinzuwiesen. Wenn es irgendwie geht, versuchen Architekten, die Schlichtversion eines
Wärmedämmverbundsystems zu vermeiden. Handwerklichkeit ließ sich oft glaubhaft an den
gestochen scharfen Fotos ablesen. Toleranzfugen und Leisten werden zunehmend von nahtlosen
Anschlüssen abgelöst. Natürliche, massive Materialien ersetzen synthetische Baustoffe. Klar,
Zementestrich oder Eichendielen – kann sich noch jemand an PVC-Böden oder Teppichfliesen
erinnern? Bauherrschaften, die sich mit ihren subjektiven Wohnwünschen an einen Architekten
wenden, sind wohl weniger für das Heimwerkersortiment der Baumärkte anfällig. Was außerdem bei
den (natürlich willkürlichen) Einreichungen auffiel, ist die zunehmende Wohnfläche. Die 46
Quadratmeter pro Person wird die Statistik bald um zehn Quadratmeter nach oben korrigieren.
Zu unseren eigenen prosaischen Angaben: Wie immer werden die ausgewählten 50 Beispiele
nachvollziehbar vorgestellt. Professionelle Innen- und Außenaufnahmen zeigen jedes Objekt von
seiner besten Seite, daneben stehen die Pläne der Architekten sowie Gebäudedaten und
Projektbeschreibungen als wissenswerte Hintergrundinformation. Die Grundrisse und Schnitte sind
bis auf wenige Ausnahmen im Maßstab 1: 200 wiedergegeben. Das heißt: 1 Zentimeter im Plan
entspricht 2 Metern in der Wirklichkeit. Um die Einbindung des Gebäudes in das städtebauliche
Umfeld sowie seine Orientierung und Situation auf dem Grundstück zu verstehen, ist jeweils ein nicht
maßstäblicher, genordeter Lageplan abgebildet. Das beschriebene Haus ist dort farblich
hervorgehoben.
Die Gebäudedaten, soweit einheitlich zu ermitteln, fassen die wichtigsten Merkmale übersichtlich
zusammen: Sie geben Auskunft über Grundstücksgröße, Wohn- und Nutzfläche, Anzahl der Bewohner,
Bauweise, Baukosten, Energiekennwerte sowie das Baujahr. Alle Kostenangaben verstehen sich,
soweit nicht anders angegeben, im Sinne der DIN 276 als sogenannte reine Baukosten inklusive der
jeweiligen Mehrwertsteuer. Nicht enthalten sind die Grundstücks-, Erschließungs-, Bauneben- und
Finanzierungskosten sowie das Architektenhonorar. Bei einigen Projekten werden die Baukosten auf
Wunsch der Bauherrschaft nicht veröffentlicht.
(Wolfgang Bachmann)
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Fakten zum Wettbewerb:
Zum fünften Mal lobte der Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur
Museum und der Unterstützung des InformationsZentrum Beton sowie Kaldewei den Wettbewerb
„Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ aus. Die überzeugend besetzte Jury erkor im
Februar 2015 aus 225 Einreichungen 50 Projekte und benannte aus diesen einen Preisträger und sechs
Anerkennungen. Dabei wurde Wert auf Nachhaltigkeit, innovativen Einsatz von Materialien, kreativen
Umgang mit der baulichen Situation und auf konsequente Ausführung gelegt. Das Buch zum
Wettbewerb präsentiert diese 50 besten Häuser – mit zahlreichen Fotos, Lage- und Architektenplänen
und aussagekräftigen Projektbeschreibungen aus der Feder von Wolfgang Bachmann, Publizist und
ehemaliger Herausgeber des Architektur-Magazins Baumeister. Und der in Moskau geborene deutsche
Bestsellerautor Wladimir Kaminer, steuert die Einleitung bei.
Den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis gewann Bernardo Bader Architekt aus Dornbirn in
Österreich mit seinem Projekt „Behauste Scheune“. Die Jury war begeistert von diesem
selbstverständlichem, im Detail aber meisterhaft geprägtem Haus, welches unter anderem durch die
geschickte Verwendung nachhaltiger Materialien überzeugt. In den Bodendielen lässt sich
wiederverwendetes Holz aus dem ehemaligen Bauernhaus finden, das Holz der Fassade stammt aus
dem nahegelegenen Wald und im Inneren dann eine Art „Tisch“ aus Sichtbeton, der die tragende
Decke und Wänden umfasst und als massiver Speicher die Wärme der Fußbodenheizung aus
Erdwärme aufnimmt.
Anerkennungen gingen an:
pedevilla architects, Bruneck (I), für das Einzelstück (Mühlen in Taufers);
L3P Architekten, Regensberg (CH), für den Weinstockbau (Dielsdorf CH);
Marazzi Reinhardt, Winterthur, für Zeugnis Geben (Beggingen (CH);
Architekturbüro Scheder, Stelzenberg, für Rank und Schlank (Kaiserslautern-Hohenecken)
Innauer Matt Architekten, Bezau (A) für Feinheiten (Egg A);
savioz fabrizzi architectes, Sion (CH), für Fest Ummauert (Conthey CH)
Diese sieben Arbeiten präsentiert das Deutsche Architekturmuseum (DAM) / Frankfurt
am Main vom 9. September - 8. November 2015 in einer Ausstellung.
Weitere Infos unter http://haeuser-des-jahres.com. Partner des Wettbewerbs sind das Deutsche
Architekturmuseum (DAM), das InformationsZentrum Beton, KALDEWEI, der Baumeister, die Welt
am Sonntag sowie der Callwey Verlag.
Die Autoren
Wladimir Kaminer, 1967 in Moskau geboren, lebt seit 1990 in Berlin Prenzlauer Berg direkt am
Mauerpark. Beruflich ein deutscher Schriftsteller, ist Wladimir Kaminer die meiste Zeit unterwegs mit
Lesungen und Vorträgen. Seine Erzählbände „Militärmusik“ und „Russendisko“ machten ihn auch
außerhalb Deutschland bekannt, seine Bücher verkauften sich bis 2010 2,9 Mio. mal.
Dr. Wolfgang Bachmann war nach Architekturstudium und Büropraxis Redakteur bei der Bauwelt
in Berlin, von 1991 bis 2011 als Chefredakteur für den Baumeister in München verantwortlich und
anschließend bis 2013 dessen Herausgeber. Er juriert, moderiert, hält Vorträge und schreibt Kritiken,
Glossen und Kurzgeschichten für Zeitungen, Magazine und Bücher.
Die Jury
Vorsitz: Peter Cachola Schmal (Direktor des DAM); Dr.-Ing. Wolfgang Bachmann (Publizist); Ruth
Berktold (Architektin und Professorin an der Hochschule München); Thomas Kröger (Architekt und
Preisträger des Jahres 2014); Ulrich Nolting (InformationsZentrum Beton); Arndt Papenfuß
(Kaldewei).
Publikation
Wladimir Kaminer / Wolfgang Bachmann
Häuser des Jahres
Die besten Einfamilienhäuser 2015
2015. 273 Seiten, 472 farbige Abbildungen und Pläne
23 x 29,7 cm, gebunden mit Schutzumschlag
€ [D] 59,95; € [A] 61,70; sFr. 79,00
ISBN 978-3-7667-2166-2
Homepage zum Wettbewerb: http://haeuser-des-jahres.com
Pressekontakt
Andreas Hagenkord
Presse und Information
Fon +49 89/43 60 05-177; Fax –113
E-Mail: [email protected]