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Presseinformation
Banken-Arbeitgeber: Gehaltsforderung von Verdi wird
schwieriger Branchenlage nicht gerecht
 Heinz Laber: „Banken stehen durch grundlegende Marktveränderungen enorm unter Kosten- und Ertragsdruck“
 Anhaltende Niedrigzinsen, steigender Aufwand für Regulierung, veränderte Kundenbindung und hohe Digitalisierungs-Investitionen belasten die Institute
Berlin, 8. März 2016. Die Banken-Arbeitgeber haben die Gehaltsforderung
der Gewerkschaft Verdi in Höhe von 4,9 Prozent für die anstehende Tarifrunde (Beginn: 4. Mai) als nicht nachvollziehbar zurückgewiesen. Dieser
Wert werde der ausgesprochen schwierigen Branchenlage nicht annähernd gerecht. „Der Anpassungs- und Kostendruck im Kreditgewerbe ist
so hoch wie lange nicht. Das ist auch kein temporäres Phänomen, sondern Folge eines grundlegenden Wandels. Der Verteilungsspielraum für
unsere Branche ist deshalb sehr eng“, sagte Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Es wird offenbar übersehen, dass die
Banken durch Niedrigzinsen, steigende Ausgaben für Regulierung, veränderte Kundenbindung und hohe Investitionen im Zuge der Digitalisierung
enorm belastet sind, sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite.“ Vor diesem Hintergrund sei die aktuelle Tarifbewegung in Deutschland für das Bankgewerbe kein realistischer Maßstab.
Die Arbeitgeber betonten, das Niedrigzinsumfeld belaste die Banken
gleich doppelt: auf der Ertragsseite durch erodierende Zinsmargen und
auf der Kostenseite durch deutlich erhöhten Rückstellungsaufwand für alle
Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge, die im Kreditgewerbe besonders weit verbreitet sei. Darüber hinaus habe die verschärfte
Bankenregulierung ihren Höhepunkt offenbar noch nicht erreicht und verursache auf absehbare Zeit nicht nur erhebliche Kosten, sondern schmälere durch höhere Eigenkapitalanforderungen auch das Ertragspotenzial
nachhaltig. Hinzu kämen erhöhte volkswirtschaftliche Risiken durch den
Wirtschaftsabschwung in China und anderen Schwellenländern und zunehmende politische Unsicherheit in der EU und weltweit. Das dämpfe die
Geschäftstätigkeit und die Investitionsneigung der Unternehmen und
schlage damit auf das Bankgeschäft durch. Und schließlich erfordere die
Kundenbindung im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung enorme Investitionen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Institute zu erhalten. Heinz Laber: „Sämtliche relevanten Wirtschaftsindikatoren für die Lohnfindung fallen derzeit schlechter aus als in der zurückliegenden Tarifrunde, darüber
hinaus bleibt die Inflation absehbar auf niedrigem Niveau. Das muss sich
im Ergebnis unserer Verhandlungen niederschlagen.“
Dem AGV Banken gehören rund 120 Institute (Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken, Privatbankiers und Bausparkassen) mit über 150.000 Beschäftigten an. Der Arbeitgeberverband vertritt die sozialpolitischen Interessen seiner
Mitglieder, schließt als Tarifträger auf Bundesebene Tarifverträge mit den Gewerkschaften ab, informiert und berät die Mitgliedsinstitute und vertritt sie vor Arbeits- und
Sozialgerichten in Grundsatzfragen. Darüber hinaus nimmt er die sozialpolitischen Belange des privaten Bankengewerbes gegenüber Regierungs- und Verwaltungsstellen
wahr. Der AGV Banken unterstützt seine Mitglieder in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und berät die zuständigen Ministerien bei der Entwicklung von einschlägigen
Gesetzen und Ausbildungsordnungen. Vorsitzender des AGV Banken ist Heinz Laber,
Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank (UniCredit Bank AG).
Pressekontakt:
Carsten Rogge-Strang
Geschäftsführer Tarifpolitik/Kommunikation
[email protected]
Tel. (030) 5 90 01 12-74
Presseinformation
Berlin,
8. März 2016
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