Daran ist bei Alicia Soffel noch nicht zu denken. Vor

Daran ist bei Alicia Soffel noch nicht zu denken. Vor fast zwei Monaten brach sich die Handballerin der FSG Mainz 05/Budenheim bei einem Spiel drei Handwurzelknochen, Mitte vergangener
Woche wurde der Gips abgenommen. Wie lange die Zwangspause dauern wird, ist noch nicht
absehbar. „Ich hoffe, dass ich bei der B-Jugend-DM wieder dabei sein kann“, sagte die Breitenheimerin, die beim SSV Meisenheim das Handballspielen erlernt hat. Nicht ganz freiwillig, wie
sie verriet: „Eigentlich wollte ich nicht Handball spielen, aber mein Vater hat gesagt, schau dir
das Training doch mal an. Und dann hat es mir ganz gut gefallen.“ So gut, dass sie es trotz ihrer
Jugend in die Zweite Liga geschafft hat, sie debütierte 2015 zudem in der MädchenNationalauswahl. „Inzwischen muss man sie nicht mehr zum Handball zwingen“, berichtete ihr
Vater Markus Soffel schmunzelnd. Dass seine Tochter mit 258 Stimmen Zweite bei der Sportlerwahl wurde, machte ihn mächtig stolz. Stolz sind auch die Eltern von Christin Schneeberger, für
die 342 Leser stimmten. Die Wahl nach einer durchwachsenen Saison ist für die Norheimerin ein
Ansporn, sich wieder voll reinzuhängen. Die erste Gelegenheit dazu gibt's am Sonntag bei der
Winterwurf-DM in Wattenscheid. Im Vorjahr holte sie Bronze, nach der Verletzung geht es
diesmal eher um eine Standortbestimmung. Läuft alles nach Plan, will sie dann die Norm (51
Meter) für die Junioren-WM, die im Juli in Polen stattfindet, in Angriff nehmen. „Das Wichtigste
ist aber, dass ich verletzungsfrei bleibe, damit es endlich wieder aufwärts geht“, unterstrich
Christin Schneeberger. Große Ziele für 2016 hat auch Ricarda Funk (Dritte mit 232 Stimmen).
Die Kajak-Spezialistin befindet sich mit der Nationalmannschaft im Trainingslager in Australien,
ließ sich deshalb von Walter Senft vertreten. Der Sportwart des KSV Bad Kreuznach brachte den
Partygästen die spektakuläre Sportart anhand einer Aufzeichnung von Funks EM-Lauf näher. Er
machte auch deutlich, wie froh er ist, eine solche Ausnahmesportlerin im Verein zu haben: „Rici
lebt in Augsburg, kann dort am Stützpunkt optimal trainieren. Wir sind stolz, dass sie dem KSV
die Treue hält, denn sie ist von den anderen Vereinen da unten stark umworben.“ Kein Wunder,
holte sie doch 2015 bei EM und WM Silber sowie den einzigen Olympia-Startplatz für Deutschland. Mit Akribie und Fleiß arbeitet sie nun auf die Spiele hin, doch die Konkurrenz im eigenen
Land ist groß... Mit Konkurrenz kennt sich auch Moritz Rothländer aus, besonders bei der
Sportlerwahl. Zum dritten Mal in Folge kam der Bad Kreuznacher unter die ersten drei, musste
sich aber erneut mit Platz zwei begnügen. Das Kuriose dabei: Jedes Mal musste der JugendNationalspieler im Hockey, der mit dem KHC den Aufstieg in die Zweite Hallen-Bundesliga
gefeiert hatte und mittlerweile beim TSV Mannheim in Liga eins spielt, einem Wasserspringer
den Vortritt lassen. 2013 und 2014 hatte Andreas Lasch vom TV Meisenheim triumphiert, dieses
Mal gewann sein langjähriger Trainer Alexander Ruhl. Der konnte sein Glück gar nicht fassen,
doch 293 Stimmen waren ein deutliches Votum. Der dreifache Welt- und vierfache Deutsche
Meister darf sich nicht nur über den Titel freuen, sondern auch über einen Einkaufsbummel. Denn
die Kirner Privatbrauerei spendierte Sportler und Sportlerin des Jahres Sportartikel-Gutscheine im
Wert von jeweils 250 Euro. Zudem bekamen die Sieger exklusive T-Shirts überreicht. Ruhl
erzählte von seiner beachtlichen Karriere. Er stammt aus Aserbaidschan, kam 1993 nach Deutschland und begann 1995 in Meisenheim zu trainieren. Seitdem ist er bei zehn Welt- und zehn
Europameisterschaften gestartet, hat allein acht WM-Titel eingeheimst. Beachtlich auch seine
Medaillensammlung: 171 Exemplare füllen ein ganzes Zimmer. „Meinen ersten Wettkampf hatte
ich 1996 in England, dieses Jahr geht es wieder nach England zur EM“, erzählte der 63-Jährige,
der sein Können an den TV-Nachwuchs weitergibt. Und was sagt sein Vorzeige-Schüler Andreas
Lasch über den Trainer? „Alexander ist sehr ehrgeizig, trainiert super gern und gibt es an seine
Sportler weiter.“ Lasch gönnt seinem Lehrmeister den Titel, sagte aber auch: „Es wäre toll, wenn
wir uns jedes Jahr abwechseln könnten.“ Worte, die Moritz Rothländer, der auf 222 Stimmen
kam, nicht so gerne hören wird. Doch der 18-Jährige ist jung, hat eine vielversprechende Zukunft
vor sich. Sein großes Ziel ist die U21-Weltmeisterschaft Ende des Jahres in Indien. Der Weg
dorthin ist lang und anstrengend. „Nächste Woche ist die erste Trainingsmaßnahme in Mannheim,
dann geht es in die Türkei, nach Valencia und London, dazu kommen Lehrgänge in Deutschland.
Das sind schon relativ viele Maßnahmen“, sagte der Bad Kreuznacher, der sich direkt nach der
Sportlerparty auf den Weg nach Kronberg machte. Dort stand am Wochenende die süddeutsche
Meisterschaft der A-Jugend an. Und wie es der Zufall wollte, traf er im ersten Spiel mit dem TSV
auf seine früheren Teamkameraden vom KHC. Ruhl und Rothländer blieben bei der Kür der
Sportler des Jahres unter sich, da Selcuk Cetin aus beruflichen Gründen verhindert war. Der
Rollstuhl-Tischtennisspieler aus Bad Kreuznach gewann 2015 seinen ersten Titel bei einer
Europameisterschaft und wurde mit 125 Stimmen Dritter. Tina Paare Spannende Duelle aus
sieben Metern Programm Sportlerparty bietet interessante Einblicke in Handball und Speerwurf
Von unserer Mitarbeiterin Tina Paare Hackenheim. Dietmar Kron verfolgte die Proklamation der
Sportler des Jahres im Bonnheimer Hof in Hackenheim mit besonderem Interesse, denn als
Bürgermeister der Verbandsgemeinde Meisenheim hatte er in jeder der drei Kategorien ein heißes
Eisen im Feuer. Mit einem seiner „Schützlinge“ durfte er schließlich den Titel bejubeln. Über den
Erfolg von Wasserspringer Alexander Ruhl freute sich Kron doppelt: als VG-Bürgermeister und
Vorsitzender des TV Meisenheim, für den Ruhl startet. Kron hatte auch mit Handballerin Alicia
Soffel aus Breitenheim sowie den Fußball-Junioren der JSG Meisenheim/Desloch/Jeckenbach
mitgefiebert, die jeweils auf Platz zwei kamen. Sein Fazit bei der Sportlerparty des Oeffentlichen
Anzeigers: „Für mich sind alle Sportler, die hier vorne stehen, Aushängeschilder der Region.“
Wie breit das Spektrum ist, welch exzellente Leistungen die Athleten im Jahr 2015 gezeigt hatten,
all das wurde bei der Party einmal mehr deutlich. Klaus Castor präsentierte in seiner Multivisionsshow, in der er erstmals auch bewegte Bilder zeigte, die Vielfalt des Sports und stellte die
Anwärter auf die Titel Sportlerin, Sportler und Team des Jahres 2015 vor. Im Gespräch mit
Moderator Olaf Paare, dem Sportredakteur des „Oeffentlichen“, berichteten die Athleten von
ihren Erfolgen, von Rückschlägen, aber auch von ihren Plänen für die Zukunft. Einige Sportler
fokussieren sich auf Welt- und Europameisterschaften. Für Ricarda Funk, die Kajak-Spezialistin
des KSV Bad Kreuznach, geht es sogar um das Olympia-Ticket nach Rio de Janeiro. „Als Bad
Kreuznacher wünsche ich mir, dass wieder eine Sportlerin aus unserer Stadt ganz vorne landet“,
sagte Steffen Oberst, der Leiter des Olympia-Stützpunktes Rheinland-Pfalz/Saarland. Auch die
Bad Kreuznacher Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer drückt der Slalomkanutin fest die
Daumen: „Wir sind stolz, dass so eine Sportlerin dem Verein und der Stadt die Treue hält. Sie ist
ein Aushängeschild für die ganze Region.“ Zu den besonderen Herausforderungen in den vergangenen Monaten gehörte zweifelsohne, dass einige Sporthallen als Flüchtlingsunterkünfte benötigt
wurden. Landrat Franz-Josef Diel war beeindruckt von der Kooperationsbereitschaft der betroffenen Sportklubs. „Es ist toll, wie die Vereine mitgezogen und uns unterstützt haben“, lobte Diel,
der den Vereinen auch eine ganz wichtige Rolle bei der Integration von Flüchtlingen zuschreibt.
Die 130 Partygäste bekamen in der Kaiserremise neben interessanten Gesprächen auch besondere
Einblicke geboten. Thomas Braun ist der Trainer von Christin Schneeberger, der Sportlerin des
Jahres, und weihte die Besucher in die Geheimnisse des Speerwerfens ein. Für ihn eine der
kompliziertesten Leichtathletik-Übungen. Anhand des Gold-Wurfs seines ehemaligen Schützlings
Matthias de Zordo (Langenlonsheim) bei der WM 2011 erläuterte Braun die Feinheiten der
Disziplin, wartete auch mit interessanten Fakten auf. Die Besten ihrer Zunft legen beim Anlauf
fast acht Meter pro Sekunde zurück, bei den Frauen sind es sieben Meter. „Christin ist eine der
schnellsten Frauen, im vergangenen Jahr war sie sogar die Schnellste“, berichtete Braun. Neben
Geschwindigkeit und Technik kommt der Kraft eine bedeutende Rolle zu. Die Sportlerin des
Jahres bringt es beim freien Reißen derzeit auf 60 Kilogramm, beim Nackenstoßen schafft sie 75
Kilogramm. Und noch eine beeindruckende Zahl hatte Braun parat: Der zweifache Olympiasieger
Andreas Thorkildsen stemmt beim Bankdrücken 190 Kilogramm. „Athletik, Kondition und Kraft
müssen trainiert werden, das sind dann auch Hausaufgaben für die Athleten“, sagte der Trainer.
Auch an Action mangelte es nicht – dank der Unterstützung der Bad Sobernheimer Handballerinnen sowie Timm Trück und André Mende vom Sportfachhandel Decathlon, die ein Handballtor
mitgebracht hatten. HSV-Trainer Jan-Philipp Lang demonstrierte gemeinsam mit seiner Torhüterin Charlotte Schmidt Siebenmeterwürfe, ehe sich die beiden Sportler des Jahres beim Strafwurf
versuchten. Christin Schneeberger und Alexander Ruhl versenkten den Ball jeweils ein Mal, bei
den folgenden vier Versuchen zeigte die HSV-Torfrau ihr Können. Somit endete das Duell um
den „Supersportler des Jahres“ unentschieden. Auch Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer
und Landrat Diel gaben ihr Bestes, ehe es zum Kräftemessen zwischen Fußballer und Hockeyspieler kam. Bei der JSG Meisenheim traute sich Christian Krämer, für den Kreuznacher HC trat
Andreas Beißmann an. Auch aus diesem Zweikampf ging kein Sieger hervor. Den beiden hatte
entweder die Präzision im Abschluss gefehlt, oder sie waren an der starken Charlotte Schmidt
gescheitert. Eine Gaudi war's allemal – sowohl für die Sportler, als auch für die Zuschauer. Titel
spornt HSV-Frauen im Abstiegskampf an Teams des Jahres Bad Sobernheimer Handballerinnen
bejubeln Auszeichnung – Meisenheim Fußballtalente und KHC-Hockeyspieler auf den Plätzen
Von unserer Mitarbeiterin Tina Paare Hackenheim. Sie reißen die Arme in die Höhe, brechen in
Jubel aus und klatschen sich gegenseitig ab: Die Handballerinnen des HSV Sobernheim sind total
happy, dass sie bei der Sportlerwahl das Rennen gemacht haben. Mit 276 Stimmen wurden sie
zum Team des Jahres gewählt, und das können sie künftig auch nach außen demonstrieren. Denn
Friedrich Wilhelm, der Marketingleiter der Kirner Privatbrauerei, überreichte jeder Spielerin bei
der Sportlerparty des „Oeffentlichen“ ein T-Shirt mit der Aufschrift „Mannschaft des Jahres
2015“. Obendrein lädt die „Kirner“ zu einer Erlebnis-Brauerei-Besichtigung für 50 Personen ein
– das wird sicherlich ein Fest für die HSV-Familie. „Es ist schon eine coole Sache, dass wir
nominiert wurden, vielen Dank dafür und auch vielen Dank für die vielen Stimmen“, freute sich
Jan-Philipp Lang, der HSV-Trainer. Etwas enttäuscht waren die beiden anderen Mannschaften,
die sich ebenfalls Hoffnungen auf den prestigeträchtigen Sieg gemacht hatten. Die Hockeyspieler
des Kreuznacher HC, die 2015 mit dem Aufstieg in die Zweite Hallen-Bundesliga Vereinsgeschichte geschrieben haben, hätten ihr grandioses Jahr nur zu gerne mit dem Titel gekrönt, den sie
2013 schon einmal gewonnen hatten. Sie landeten dieses Mal mit 209 Stimmen auf dem Bronzerang. Platz zwei ging an die B-Junioren-Fußballer der JSG Meisenheim/Desloch/Jeckenbach (249
Stimmen), die in der Kategorie „bestes Outfit“ – wenn es sie denn gäbe – garantiert die Nase vorn
gehabt hätten. Bei der Sportlerparty trug jeder Spieler ein weißes Hemd mit schwarzer Fliege. Gut
zu erkennen auch ihr Trainer Andy Baumgartner, mit dem sie im vergangenen Jahr das Triple aus
Futsal-Südwestmeisterschaft, Verbandspokal und Verbandsliga-Meisterschaft perfekt gemacht
hatten. Der Jugendkoordinator der JSG stach mit seiner schwarzen Weste aus dem Kollektiv
heraus. Bei seinen Spielern steht er hoch im Kurs, wie Kapitän Pascal Mohr verriet: „Er ist fast
wie ein Vater für uns, macht uns alles möglich, holt uns ab, egal, wo wir sind. Ohne ihn wären die
drei Gewinne nicht möglich gewesen.“ Baumgartner gab das Lob gerne zurück: „Die Jungs haben
das Herz am richtigen Fleck, das macht richtig Spaß mit ihnen.“ Am Samstag, nur wenige
Stunden nach der Sportlerparty, hatten die JSGler schon ihren nächsten Termin: die FutsalSüdwestmeisterschaft der A-Junioren, bei der sie ebenfalls eine gute Figur abgaben. Ohne ihren
Erfolgstrainer waren die KHC-Männer in der Kaiserremise des Bonnheimer Hofs in Hackenheim
erschienen, da Markus Hippchen am Tag der Party operiert worden war. „Aber es geht ihm gut“,
berichtete sein Sohn Maurice. Die Hockey-Asse erzählten noch einmal von den magischen
Momenten, die sie im vergangenen Jahr erlebt hatten – den beiden Meisterschaften in Halle und
Feld sowie dem Abenteuer Zweite Liga, das sie als Aufsteiger äußerst souverän meisterten. Ihr
Erfolgsgeheimnis? „Wir spielen ja nicht nur zusammen Hockey, wir gehen auch zusammen weg,
feiern zusammen, machen Teambuilding-Maßnahmen. Das passt schon gut“, sagte Spieler Jan
Fürsicht. Ein eingeschworenes Team sind auch die HSV-Handballerinnen. Etliche Akteurinnen
spielen schon seit Jahren zusammen, kennen sich teils seit D-Jugend-Zeiten. Klar, dass das von
Vorteil ist. Dazu haben sie in Jan-Philipp Lang einen passenden Trainer. Meike Maschtowski
erläuterte warum: „Jan-Philipp kann viel nachvollziehen, was wir selber so durchmachen. Er ist
vom Alter her nicht weit weg von uns, wir sind ja auch eine junge Truppe.“ Und der Coach ist für
jeden Spaß zu haben. Als Alexandra Jacob ihn an seinem Polterabend im schicken Anzug sah und
vorschlug, dass er nach einem Sieg beim nächsten Heimspiel im feinen Zwirn an der Seitenlinie
stehen solle, willigte er natürlich ein. Allerdings lieferten ihm die Bad Sobernheimerinnen bisher
erst viermal einen Grund, sein Versprechen einzulösen. Vielleicht klappt es mit dem Titel
„Mannschaft des Jahres“ im Rücken ja etwas besser mit dem Siegen. Eine zusätzliche Motivation
im Abstiegskampf dürfte er allemal sein.