Gottesdienst zur Diakoniewoche am 13. September, 17 Uhr in Holtorf KK Nienburg Musik Begrüßung Lied Du meine Seele singe 302 Psalm im Wechsel Ps 36 719 Ehr sei dem Vater…Kyrie eleison… Allein Gott… Gebet Anspiel „Zusammen besser leben“ Überall, wo Menschen zusammen leben, gibt es viel Gutes, aber auch Probleme. Das ist ganz normal. In der Bibel wird der Körper einmal als Vergleich für das Zusammenleben der Menschen genommen. Wir alle sind zusammen wie ein großer menschlicher Körper. Am menschlichen Köper gibt es Augen, Ohren, Hände, Füße, Herz… Jedes Organ, jeder Teil des Körpers ist wichtig. Wenn irgendwo etwas nicht funktioniert, dann tut der Mensch sich schwer. Wir hören in einem kleinen Rollenspiel ein Streitgespräch zwischen Auge, Fuß, Hand, Ohr und Herz: Auge: Hey Leute, schaut mal! Ja, mit Euren Augen könnt ihr mich sehen. (wendet sich zum Fuß) Du, Fuß! Du hättest ruhig ein wenig Gas geben können! Es hat ganz schön lange gedauert, bis wir endlich hier angekommen sind. Fuß: Du hast gut reden! Ohne mich wärst du gar nicht hier. Ständig muss ich schuften, während du da oben die Welt bestaunen kannst und dann lässt du dich auch noch bewundern. Auge: Jetzt tu doch nicht so! Was wärst du schon ohne mich? Du würdest doch nur im Dunklen tappen und dich überall anstoßen und anecken. Du würdest nirgendwo hinkommen. Ohne mich bist du ein Niemand. Hand: Der Fuß hat Recht! Auge, was leistest du schon! Du spielst dich hier als Chef auf und die Arbeit machen die anderen. Wir Hände haben allerhand zu tun und müssen hart arbeiten. Nur damit ihr es wisst: Die wichtigste Person hier bin sowieso ich. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht tausendmal gebraucht werde. Ihr würdet alle verhungern, wenn ich nicht für Essen und Trinken sorgen würde. Herz: Euer Streit ist doch kindisch! Keiner von Euch ist der Wichtigste!Wir brauchen uns doch gegenseitig. Wir sind aufeinander angewie- sen. Zusammen leben wir besser! Es bringt Euch überhaupt nichts, euch miteinander zu vergleichen. Jeder in unserem Körper hat eine andere Aufgabe und ist wichtig für unsere Gemeinschaft. Jeder hat seine besonderen Gaben und Qualitäten. Wir können nur im Miteinander gut existieren. Auge: Danke, Herz, dass du uns das gezeigt hast! Hand: Ja, danke, wir hören auf zu streiten. Fuß: Wir werden in Zukunft besser aufeinander Acht geben! Zum Glück funktioniert in unserem Körper alles ohne Diskussion miteinander. Im Rollenspiel haben wir einen Text aus der Bibel nachgespielt. Der menschliche Körper wird da als Vergleich für die Gemeinschaft von Menschen herangezogen. Wir werden diesen Text gleich nach einem Lied hören. Wir denken doch vielleicht auch manchmal: Wenn ich nicht da bin, das fällt doch gar nicht auf! Ich bin doch gar nicht wichtig! Oder auch: Die anderen können sowieso alles besser als ich! Aber wie beim menschlichen Körper, so kann man auf niemanden von uns verzichten. Wir alle gehören zusammen. Lied: 432 Gott gab uns Atem Lesung 1.Kor 12, -V14 Musik Predigt (Dr. Künkel) Lied: Wenn das Brot das wir teilen Ansprache Sup. Lechler zum 30-jähr.Jub. des DW Musik Mitteilungen Lied: 419 Hilf Herr meines Lebens Fürbitten, Lied: Wo Menschen sich vergessen Vaterunser, ego Segen - Musik 1 Predigt zum Diakoniesonntag am 13.September 2015 in Holtorf bei Nienburg So besteht auch der Leib nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. OLKR Dr. Christoph Künkel Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. PT 1.Kor 12 Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will. Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Liebe Gemeinde, ein Geist, ein Leib. So haben wir es eben in der Lesung gehört. Klar, unterschiedliche Gaben, unterschiedliche Glieder, aber alles aus dem einen Geist. Wir gehören zusammen. Zusammen leben wir besser. Klingt einfach. Klingt einleuchtend. Aber ist unsere Wirklichkeit noch einfach? Was hat auf sich mit dem christlichen Abendland? Sie wissen schon, das ist das, was Leute wie Pegida schützen wollen. Gibt es das noch? Ist es das, was uns zu einem Leib macht, das Christliche? Niemand hier in der Kirche hat etwas mit der Ausländer- und Islamfeindlichkeit von Pegida gemein – hoffe ich. Über die Einheit des christlichen Abendlandes nachzudenken, aber lohnt sich in diesen Tagen und Wochen. I Die Einheit des christlichen Abendlands „Obgleich es viele sind, bilden die Glieder doch einen Leib.“ Schreibt Paulus. Überall in Europa ist von Flüchtlingen die Rede. Wir haben die Grenze zwischen Serbien und Ungarn vor Augen. Wir sehen Menschen auf dem Münchener Bahnhof ankommen, ausgelaugt und fertig, aber doch mit einem Lächeln um die Lippen weil sie empfangen werden mit Applaus, mit Wasser und Brot und offenen Händen. 2 Beides Bilder aus der Mitte Europas. Aber Europa ist nicht eins. Zumindest nicht in diesen Tagen. Mich beunruhigt das. Mich beunruhigt das mehr als die Frage, wie wir in Deutschland mit der großen Zahl an Flüchtlingen fertig werden. Paulus beschwört die Einheit des Leibes Christi. Er kannte noch nicht das christliche Abendland. Aber Europa lebt von zwei Grundgedanken: dem der christlichen Nächstenliebe und dem der unverlierbaren Menschenwürde. Beides kann man biblisch herleiten, muss man aber nicht. Auch Nichtchristen in Europa würden mir zustimmen, dass diese beiden Einsichten Europa prägen und ausmachen. Wo aber sind diese beiden Gedanken geblieben in den letzten Wochen? Ich lese in der Zeitung, dass französische Christen gefordert haben, Flüchtlinge müssten, bevor sie einreisen dürften, einen Bibelkundetest bestehen. „Du weißt nicht was Pfingsten ist? Tja, dann gibt es keine Einreise.“ Ich erkundige mich, was die reformierten Christen in Ungarn zur Politik und zum Verhalten ihrer Regierung sagen. Bislang waren mir die ungarischen Reformierten als politisch fortschrittlich, zu Zeiten des Sozialismus regimekritisch und demokratisch ausgerichtet begegnet. „Seit 1990“, so sagt mir einer, der sich auskennt, „haben sich die ungarischen Reformierten zur Staatskirche entwickelt. Die machen keine Opposition gegen Orban.“ Was die wohl von den Christen hier in Deutschland denken? Wo ist sie hin die Einheit des christlichen Abendlandes? Weggeschwemmt mit der Menge an Flüchtlingen? Paulus meint, wir seien eine Einheit. Alle eins, wenn auch verschieden, klar, der eine groß, die andere klein, der eine klug, die andere richtig gut drauf. Schaut man uns hier in der Gemeinde an, wird das jedem klar: Wir sind verschieden – nur worin sind wir eins und einig? Schon für Paulus war es kein Zufall, keine ihm mal eben so zugeflogene Idee, von der Einheit zu sprechen. Was er in seiner Lieblingsgemeinde in Korinth vorfand war alles andere als eine Gemeinschaft von netten Männern und Frauen, die sich in Nächstenliebe und wechselseitiger Achtung ihrer jeweiligen Menschenwürde zugetan waren. Nein, in Korinth herrschte, was auch uns vertraut ist: man ging achtlos miteinander um, akzeptierte es, dass es Reiche und Arme gab, scherte sich nicht drum, dass die einen viel, andere fast nichts zu essen hatten. Merkt ihr nichts, regte sich Paulus auf? Ihr seid eins! Also verhaltet euch auch so! II. Fragen zulassen Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. In diesen Tagen erleben wir – und irgendwie ist das auch toll – eine Welle von Mitmenschlichkeit, die fast alle ergreift. Das ist wirklich beeindruckend. Mich hat das bewegt, als ich letzte Woche die Bilder vom Münchener Bahnhof sah. Einander wildfremde Menschen begrüßen sich. Menschen aus unterschiedliche Kulturen, aus einander fremden Ländern, mit verschiedenen Sprachen, mit einer jeweils fremden Religion, anders gekleidet und mit anderen Traditionen, Männer- und Frauenbildern - begrüßten einander, halfen einander. Willkommen – und in aller Erschöpfung viel dankbares Lachen und Tränen der Dankbarkeit und Freude. 3 Toll, dachte ich - bis, ja bis die Bilder im Fernsehen gestört wurden durch ganz andere vertraute Bilder, die mir urplötzlich einfielen, sich meiner bemächtigten. Beim Einzug Jesu in Jerusalem jubelten die Leute auch und riefen „Hosianna“. Nur drei Tage später aber schrien, die eben och gejubelt hatten hasserfüllt „Kreuzige“, „Kreuzige ihn“. Es ist ein kurzer Weg vom „Hosianna“ zum „Kreuzige ihn“. Wie weit ist es vom „Willkommen“ zum „Es ist genug“? Ein solcher Stimmungswechsel kann schnell eintreten. Vielleicht auch deshalb erinnert uns Paulus: Ihr seid eins. Eins, weil ihr zu Christus gehört. Ihr seid nicht nur Menschen, könntet also, wenn ihr ein wenig nachdenkt, erkennen, dass ihr zusammengehört, eben weil ihr Menschen seid. Das ist richtig. Aber es reicht Paulus nicht aus: Wie die vielen Glieder ein Leib sind, so auch ihr in Christus. „Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, … und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.“ Höher kann man das eigentlich nicht ansiedeln. Wir gehören bei allen Unterschieden zusammen, wie wir mit Christi Geist getränkt sind. Kriegen Sie, kriegt Ihr davon viel mit? Wenn ich auf Europa, das christliche Abendland schaue – sehe ich wenig davon. Und, damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin mir nicht einmal sicher, dass wir in Deutschland den politisch richtigen Weg eingeschlagen haben. Wer kann wirklich wissen, was in fünf, in zehn in zwanzig Jahren aus den Entscheidungen, die jetzt unvermeidlich sind, wird? Ich finde solche Fragen berechtigt. Ich wünschte mir, dass wir Deutschen von unsern Nachbarn kritisch befragt würden: Wie wollt ihr das stemmen? – und wir gemeinsam nachdenken und nach Antworten suchten. Ich wünschte mir, dass wir unsere europäischen Nachbarn fragen dürften: Warum meint ihr, dass wir uns verschanzen können hinter Zäunen, dass wir Menschen sich selbst überlassen und ertrinken und verdursten lassen sollten? Ich wünschte mir, wir würden gemeinsam darüber nachdenken, ob unser christlicher Glaube wirklich nur dann überlebt, wenn die Zahl von Andersgläubigen überschaubar bleibt. III. Offen sein für Fragen an die Einheit Paulus war damals in Korinth andere Meinung. Der winzigen Gemeinschaft von Christen in der wuseligen Großstadt Korinth wies er eine ganz andere Richtung. Schaut nicht auf die anderen, sondern auf euch selbst: Viele Gaben, viele Unterschiede, aber eins in Christus. Mit seinem Geist getränkt. Von diesem Geist Christi erwartete sich Paulus so viel, dass die Angst vor Unterschieden und die Kraft der Trennung und Abgrenzung überwindbar wird. Ich glaube, dass wir mit Paulus auch darüber sprechen müssen, was uns gegenwärtig Angst macht. Nicht jeder, der Angst hat, ist ein rechter oder sympathisiert mit Pegida oder der AfD. Ich glaube, wir müssen miteinander darüber reden, welche Gesellschaft wir uns erträumen – und dabei zugleich die Augen offen halten für die Menschen, mit denen wir zusammen sind. Es geht nicht an, dass wir in unserer Gesellschaft – auch nicht in den Gesellschaften, von denen wir träumen, ausblenden, dass es vielen mitten unter uns nicht so gut geht wie anderen: Kürzlich sprach ich mit Langzeitarbeitslosen. „Uns hat man abgeschoben. Niemand interessiert sich mehr für uns.“ sagte einer. Und am Ende bedankten sich die Leute: „Gut, dass Sie uns zugehört haben.“ Schlimm, wenn Menschen sich schon dafür bedan- 4 ken müssen, dass ihnen jemand Zeit und ein offenes Ohr schenkt. sein mit Christus, dann bedeutet das für mich: einzutauchen in die große Liebesbewegung Gottes zu dieser Welt. Im Diakonischen Werk haben wir untersucht, wie es Alleinerziehenden geht. Fast 40% von ihnen sind von Armut bedroht. Nach der Scheidung reicht das Geld nicht mehr für die Raten fürs Haus, wird es nichts mehr mit der Vollzeitstelle, muss man umziehen, billiger wohnen, billiger leben. Kontakte gehen verloren. Vieles scheitert am Geld – gerade auch für die Kinder, die nichts dafür können, dass eine Ehe zerbrochen ist. Er lässt die Welt ja nicht fallen. Seit den Zeiten Noah „soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1.Mose 8,22) Gott steht zu seiner Schöpfung, mehr noch: er hat die Welt getränkt mit der Liebe, die in Christus Menschengestalt angenommen hat. Mit Christus haben wir vor Augen, was es heißt, unsere Gesellschaft zusammen aufzubauen; sogar mit Feinden. Mit Christus lassen wir den Fremden nicht draußen vor der Tür und den Kranken nicht unbesucht und den Armen nicht ohne Dach überm Kopf und ohne Brot. Wie schaffen wir es, dass wir diese Unterschiede, die unsere Gesellschaft durchziehen, nicht außer Acht lassen. Wie schaffen wir es, unsere Augen offen zu halten für die Menschen am Rande, die im Schatten. „Ihr seid mit dem Geist Christi getränkt“, schreibt Paulus. Ihr seid eins, gehört zusammen – so wie Christus Menschen in Not die Tür zum Leben geöffnet hat, mit Sündern sprach, Menschen heilte an Leib und Seele, kurz Nächstenliebe gegenüber jeder und jedem Gestalt werden ließ, so auch wir – eben weil wir mit seinem Geist getränkt sind. Die Kanzlerin hat gesagt: „Wir schaffen das!“ Gut, dass sie das gesagt hat. Damit hat sie viele ermutigt. Fragen aber bleiben. Berechtigte Fragen und Sorgen. Als Christen wissen wir, wohin wir sie bringen: vor Gott. Wir legen uns Leben, unsere Fragen und Sorgen, unsere Zukunft in seine Hände in der Gewissheit, dass alles dort gut aufgehoben ist, in der Liebe Gottes. IV Eins in der Liebe Gottes Die nämlich ist es, die den Leib zusammenhält. Die ist es, mit der wir getränkt sind. Will man beschreiben, was es bedeutet, eins zu Dass all dies, diese Mensch gewordene Liebe Gottes kein Kinderspiel ist, sondern hart, sogar mit Opfern verbunden ist, das zeigt das Zentrum unseres Glaubens: das Kreuz. Die Liebe Gottes spart das Kreuz nicht aus. Zugleich aber führt sie auch darüber hinaus, gibt österliche Kraft, dem Leben zu dienen, die Fragen auszuhalten, an der Lösung von Problemen mitzudenken und mitzuwirken. Deshalb, liebe Gemeinde, bin ich je länger je mehr davon überzeugt, dass die Liebe Gottes unter uns konkreten Ausdruck finden muss, gefunden hat und weiter finden wird. Diakonie nennen wir das im christlichen Abendland evangelischer Prägung. Bei den Katholiken heißt es Caritas. Das ist lateinisch und heißt Liebe und weist damit noch präziser auf den Zusammenhang mit der Liebe Gottes hin. Die Liebe Gottes dient dem Nächsten um der gemeinsamen Würde willen. 30 Jahre DW im KK Nienburg. Das ist schon was und ich danke allen, die zu dieser Arbeit beitragen und beigetragen haben von ganzem Herze. Und zugleich weiß ich, dass die diakonische Liebe nicht nur durch das DW des KK Nienburg Gestalt erhalten hat und noch erhält, sondern durch das Leben der Gemeinden. 5 Diakonie ist verschieden und kann ganz unterschiedlich aussehen – aber sie ist eins darin, dass sie der Liebe Gottes Gestalt gibt. Sie hilft diese Welt mit dem Geist Christi zu durchtränken. Das ist der Kern diakonischen Handelns. Aber eben weil Diakonie dem Geist Christi zur Welt zu kommen helfen soll, deshalb müssen wir uns immer wieder darauf besinnen, wo wir herkommen, und wem wir verpflichtet sind – gerade auch dann, wenn wir Fragen haben an das, was wird und was kommt und wie das alles zu schaffen ist, auch die Zahl der ankommenden Flüchtlinge mit ihrer Kultur und ihrer Leistungsbereitschaft und ihren Fragen und Anliegen. Unsere Mitmenschlichkeit und die Achtung der jeweiligen Menschenwürde unserer Mitmenschen braucht immer neue Kraft und Nahrung. Die bekommen wir von Christi Geist. Die lebt vom Gebet und der Meditation auf Gottes Wort, und richtet uns zugleich an seinem Handeln aus. Wir sind nicht das christliche Abendland. Wir haben kein Abonnement und erst recht kein Monopol auf Christlichkeit. Nein, die müssen wir immer neu erringen und aufsuchen. Paulus rät: bei Christus, bei der menschgewordenen Liebe Gottes, mit der jeder von uns gesegnet ist am Tag, als wir getauft wurden. Amen. Und der Friede Gottes, welcher höher als alle unsere Vernunft, der stärke und bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. 6
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